Tischlein deck dich - beim rbb
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Sendetermine im Ersten<br />
Samstag, 20. Dezember 2008<br />
12.03 Uhr <strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong> (WDR/ARD)<br />
13.00 Uhr Brüderchen und Schwesterchen (MDR/ARD)<br />
Sonntag, 21. Dezember 2008<br />
10.03 Uhr Der Froschkönig (SWR/ARD)<br />
Sechs auf einen Streich zu Weihnachten<br />
1. Weihnachtstag, 25. Dezember 2008<br />
14.05 Uhr <strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong> (WDR/ARD)<br />
15.05 Uhr König Drosselbart (HR/ARD)<br />
16.05 Uhr Frau Holle (RBB/ARD)<br />
2. Weihnachtstag, 26. Dezember 2008<br />
14.35 Uhr Das tapfere Schneiderlein (NDR/ARD)<br />
15.35 Uhr Brüderchen und Schwesterchen (MDR/ARD)<br />
16.35 Uhr Der Froschkönig (SWR/ARD)<br />
Donnerstag, 1. Januar 2009<br />
11.00 Uhr König Drosselbart (HR/ARD)<br />
Sonntag, 4. Januar 2009<br />
10.03 Uhr Das tapfere Schneiderlein (NDR/ARD)<br />
Sonntag, 11. Januar 2009<br />
10.03 Uhr Frau Holle (RBB/ARD)<br />
Sechs auf einen Streich<br />
Die ARD lässt die Märchenwelt der Brüder Grimm wieder lebendig<br />
werden: Im Festtagsprogramm zu Weihnachten 2008 präsentiert<br />
Das Erste „Sechs auf einen Streich“, sechs Märchenfilme mit Starbesetzung.<br />
Die 60-minütigen Filme orientieren sich an den klassischen<br />
Erzählungen, wie sie seit Jahrhunderten weitergegeben werden. Dabei<br />
lehnen sich die Neuverfilmungen eng an die Originale der Grimmschen<br />
Märchenwelt an, lassen Emotionen und Romantik zu, verzichten bewusst<br />
darauf, „cool“ oder ironisch zu sein.<br />
Die tradierten Geschichten werden jedoch für Familien von heute nach<br />
heutigem Empfinden erzählt. Und dies meint keine oberflächliche<br />
äußere Modernisierung mit Prinzessinnen am Laptop oder Königen mit<br />
Mobiltelefon, sondern inhaltliche Anpassungen der überlieferten Bilder<br />
und Symbolik an die veränderte Wirklichkeit der heutigen Generation:<br />
Zum Teil veraltete Aussagen der Urfassung werden neu interpretiert oder<br />
erweitert.<br />
Kinder brauchen Orientierung, Moralvorstellungen und Werte. Märchen<br />
vermitteln diese sinnlich und einprägsam. Auch in der neuen ARD-<br />
Märchenreihe ist das nicht anders. Doch ist nicht die eine oder andere<br />
Perspektive überholt? Wenn beispielsweise eine hochmütige Prinzessin<br />
von einem König so lange planmäßig erniedrigt wird, bis sie gezähmt ist<br />
und er sie dann zur Belohnung heiratet? Unser „König Drosselbart“ ist<br />
deshalb zunächst ein unbedarfter Prinz, der sich in die Prinzessin verliebt<br />
und mehr von seinen Emotionen getrieben, denn planvoll vorgeht, und<br />
am Ende über das Ziel hinausschießt. Im ARD-Film muss also auch König<br />
Drosselbart dazulernen.<br />
Für spannende wie lustige Märchenstunden wurde – bei aller Werktreue<br />
– die Botschaft gelegentlich etwas nachsichtiger, weniger düster interpretiert.<br />
Neue Figuren am Rande wurden hinzugefügt, Konstellationen entflochten<br />
oder phantasiereiche Räume geschaffen, um neue Perspektiven<br />
oder Dimensionen einzubeziehen. Im verfilmten „Froschkönig“ beispielsweise<br />
ist die Prinzessin – anders als im überlieferten Text der Brüder<br />
Grimm – eine starke Heldin, die gegen väterliche Autorität aufbegehrt,<br />
sich der Zwangsheirat mit einem vermögenden Prinzen entzieht und<br />
ihren eigenen Weg geht. Und im verfilmten „<strong>Tischlein</strong> <strong>deck</strong> <strong>dich</strong>“ werden<br />
nicht drei Helden exponiert, sondern wird eine Hauptfigur herausgestellt,<br />
die den jungen Zuschauern vor Augen führt, dass Menschen, denen<br />
andere nicht viel zutrauen, über sich hinauswachsen können.<br />
Die Grimmschen Märchen haben viele weiße Flecken für Neuinterpretationen,<br />
die phantasievoll gefüllt werden können. Die neue ARD-Märchenreihe<br />
versucht dies mit dem Ziel, ein Kulturgut lebendig zu erhalten<br />
– dabei aber heutige Wertvorstellungen zu transportieren und alle<br />
modernen filmischen Mittel zu nutzen. Denn für Märchen gilt: Nur wenn<br />
man sie nicht sterben lässt, dann leben sie noch heut’.<br />
Volker Herres<br />
Programmdirektor<br />
Erstes Deutsches Fernsehen<br />
Vorwort | 3