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Wildfütterung-im-Umbruch (3.2 MB ) - Vorarlberg

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<strong>Wildfütterung</strong> <strong>im</strong> <strong>Umbruch</strong><br />

Hubert Schatz<br />

Die Fütterung von Rot- und<br />

Rehwild steht derzeit wieder<br />

einmal stark in Diskussion.<br />

Die Kritiker wissen in den<br />

Fütterungen den Grund für<br />

zu hohe Wildbestände, zu<br />

geringe Abschussquoten und<br />

untragbare Wildschäden <strong>im</strong><br />

Wald. Außerdem werden seit<br />

der Wiederkehr von Tuberkulose<br />

bei Rindern Rotwildfutterstellen<br />

als Nährboden<br />

für diese Krankheit gesehen.<br />

Folgt man den saloppen<br />

Aussagen mancher Fütterungsgegner,<br />

so könnte man<br />

meinen, dass sich all diese<br />

Probleme und Behauptungen<br />

mit dem Verbot von <strong>Wildfütterung</strong>en<br />

<strong>im</strong> Nichts auflösen<br />

würden. Dass ein radikal<br />

verändertes Überwinterungsmanagement<br />

be<strong>im</strong> Rotwild in<br />

unserer ausgeprägten Kulturlandschaft<br />

aber mit Sicherheit<br />

wieder zu vielen altbekannten<br />

Schwierigkeiten führen<br />

würde, wird dabei völlig negiert<br />

oder bewusst verschwiegen.<br />

Von der Almosen- zur<br />

Sättigungsfütterung<br />

Obwohl die <strong>Wildfütterung</strong><br />

vereinzelt bereits aus dem<br />

Mittelalter bekannt ist, wurde<br />

sie <strong>im</strong> Alpenraum mit<br />

wenigen Ausnahmen erst<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

entwickelt. Die älteste<br />

bekannte Rotwildfütterung<br />

<strong>Vorarlberg</strong>s befindet sich in<br />

St. Anton <strong>im</strong> Montafon und<br />

stammt aus dem Ende des 19.<br />

Jahrhunderts. Entstanden ist<br />

die Fütterung ursprünglich<br />

aus Tierschutzgründen. Um<br />

das Wild vor dem Hungertod<br />

zu bewahren, wurde den<br />

Tieren, in der Regel Rotwild,<br />

in unmittelbarer Nähe von<br />

Häusern und Höfen meist<br />

nur eine spärliche Gabe an<br />

qualitativ geringwertigem<br />

Heu vorgelegt. Rasch erkannte<br />

jedoch die Jagd die Vorteile<br />

der Fütterung. Nachdem in<br />

den armen Nachkriegsjahren<br />

die Inhaber von Jagdrevieren,<br />

insbesondere auch zahlreiche<br />

Jagdgenossenschaften in den<br />

strukturschwachen Tälern,<br />

an einer Aufhege eines guten<br />

Rotwildbestandes sehr interessiert<br />

waren, um reiche Jäger<br />

aus dem In- und Ausland als<br />

Jagdpächter und somit auch<br />

als finanzielle Unterstützer<br />

für verschiedene Anliegen<br />

der Gemeinde zu gewinnen,<br />

wurden damals <strong>Wildfütterung</strong>en<br />

auch von vielen<br />

Grundeigentümervertretern<br />

gefordert und gefördert. Fütterungen<br />

dienten somit nicht<br />

nur als Lenkinstrument für<br />

Wildtiere, sondern auch als<br />

Lockmittel für Jagdpächter.<br />

Anhand der Abschussstatistik<br />

sowie aus zahlreichen<br />

Erzählungen von Zeitzeugen<br />

ist zu entnehmen, dass<br />

in <strong>Vorarlberg</strong> das Rotwild<br />

bereits in den 1960er Jahren<br />

großflächig vorgekommen<br />

ist. Neben den meist tiefer<br />

gelegenen Gebieten der heutigen<br />

Rand- und Freizonen<br />

hat das Rotwild aber bereits<br />

damals in den Bergregionen<br />

vieler Talschaften, meistens<br />

in Unterstützung von extensiven,<br />

d.h. nur unregelmäßig<br />

betreuten und mengenmäßig<br />

gering beschickten Heufütterungen<br />

überwintert. Trotz<br />

dieser „Diätfütterung“ sind<br />

die Rotwildbestände in den<br />

1960er und 1970er Jahren rasant<br />

angestiegen. Mit zunehmendem<br />

Wohlstand und Fokus<br />

der Jagd auf die Trophäe<br />

wurde das Heu <strong>im</strong> Laufe der<br />

Zeit vieler Orts durch Getreidemischungen,<br />

Ackerfrüchte,<br />

etc. ergänzt bzw. ersetzt, was<br />

logischerweise zu einem starken<br />

Anstieg der Wildschäden<br />

führte.<br />

Spätestens ab diesem Zeitpunkt<br />

wurde klar, dass der<br />

Winterfütterung viel mehr die<br />

Aufgabe der Wildschadensvermeidung<br />

als der Wildhege<br />

zukommen muss. Neben<br />

Fachleuten aus Revier und<br />

Praxis wurde dazu auch die<br />

Wissenschaft zu Hilfe gerufen,<br />

um entsprechende Fütterungs-<br />

und Überwinterungskonzepte<br />

zum Schutze des<br />

Waldes zu entwickeln. Als<br />

Ergebnis entstand die heute<br />

übliche, in der Regel täglich<br />

4 <strong>Vorarlberg</strong>er Jagd WILDBIOLOGIE


etreute „Sättigungsfütterung“<br />

mit dem Ziel, das Wild<br />

während der Wintermonate<br />

und des Vegetationsbeginnes<br />

möglichst kleinflächig an das<br />

Fütterungseinstandsgebiet zu<br />

binden und ausreichend mit<br />

Futter zu versorgen.<br />

Bewirtschaftungssystem<br />

baut auf<br />

Winterfütterung auf<br />

Nachdem ein durchdachtes,<br />

umfassendes Rotwildmanagement<br />

untrennbar mit<br />

der vorherrschenden Lebensraumsituation<br />

und Waldstruktur<br />

zusammenhängt,<br />

wurde in <strong>Vorarlberg</strong> vor<br />

knapp 30 Jahren die Wildökologische<br />

Raumplanung<br />

entwickelt, für deren Ziele<br />

und Aufgaben die Fütterung<br />

des Rotwildes in der Kernzone<br />

ein wesentliches und unverzichtbares<br />

Managementinstrument<br />

darstellt. Um die<br />

vom Rotwild häufig verursachten<br />

Winterschäden flächenmäßig<br />

einzugrenzen,<br />

wurden die zahlreich verteilten<br />

Fütterungsstellen zu<br />

Zentralfütterungen zusammengezogen<br />

und seither von<br />

den Hegegemeinschaften betrieben.<br />

Die Forderung nach<br />

einer klaren räumlichen Begrenzung<br />

von Wildschäden<br />

<strong>im</strong> Wald gipfelte in der Errichtung<br />

von Wintergattern,<br />

deren sieben an der Zahl seither<br />

in <strong>Vorarlberg</strong> <strong>im</strong> Einsatz<br />

sind.<br />

Die gegenwärtige Winterverteilung<br />

des Rotwildes<br />

bestätigt die Funktionstüchtigkeit<br />

des vorherrschenden<br />

Rotwildüberwinterungsmanagements,<br />

denn seit Umsetzung<br />

der Wildökologischen<br />

Raumplanung sind rotwildbedingte<br />

Winterschäden fast<br />

ausschließlich auf die Fütterungseinstandsgebiete<br />

reduziert.<br />

Dass sich die Schäden<br />

in diesen vergleichsweise eng<br />

gehaltenen Arealen <strong>im</strong> Laufe<br />

der Jahre auf ein hohes Maß<br />

angesammelt haben, liegt in<br />

der Natur der Sache. Dass dafür<br />

aber ein Großteil des <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

Waldes während<br />

Heu muss das Grundnahrungsmittel jeder <strong>Wildfütterung</strong> sein<br />

der Wintermonate vom Rotwild<br />

nicht genutzt und von<br />

dieser Wildart somit auch<br />

keinen Schaden erleidet, wird<br />

von den kritischen Betrachtern<br />

gerne übersehen.<br />

Keine Rotwildfütterungen<br />

– wenig Wild<br />

– wenig Schäden<br />

So in etwa könnte man die<br />

Wunschvorstellungen der<br />

Fütterungskritiker beschreiben.<br />

Fütterungen haben unbestritten<br />

einen Einfluss auf<br />

die Bestandesdynamik, was<br />

aber nicht nur die Bestandesdichte,<br />

sondern vielmehr die<br />

räumliche Verteilung des<br />

Wildes betrifft. Ob sich beispielsweise<br />

300 Stück Rotwild<br />

<strong>im</strong> Winter auf einem tausende<br />

Hektar großen Lebensraum<br />

beliebig verteilen dürfen oder<br />

sich auf zwei 50 ha große<br />

Fütterungseinstandsgebiete<br />

konzentrieren müssen, bedeutet<br />

einen gewaltigen Dichteunterschied<br />

pro Flächeneinheit.<br />

Während dieselbe Stückzahl<br />

auf großem Raum kaum<br />

in Erscheinung tritt, erwirken<br />

150 Stück am Futterplatz<br />

bzw. <strong>im</strong> Tageseinstand eine<br />

Massenansammlung. Es stellt<br />

sich dabei aber die Frage, ob<br />

es sich mit den Wildschäden<br />

gleich verhält. Nur zu einem<br />

geringen Teil, denn selbst<br />

unter freier bzw. natürlicher<br />

Überwinterung des Rotwildes<br />

gibt es wildart- und lebensraumbedingt<br />

sehr wohl<br />

bevorzugte Aufenthaltsorte<br />

mit ausgeprägten Konzentrationen<br />

von Wildschäden,<br />

als auch weit verstreute Verbiss-<br />

und Schälschäden. Dies<br />

ist letztendlich auch der ausschlaggebende<br />

Grund, warum<br />

der Mensch bereits seit<br />

Jahrzehnten in die Überwinterungsstrategie<br />

des Rotwildes<br />

hineinpfuscht und mit<br />

Hilfe unterschiedlicher Konzepte<br />

und Fütterungsempfehlungen<br />

bemüht ist, diese<br />

Wildart in unsere Kulturlandschaft<br />

möglichst tragbar zu<br />

integrieren.<br />

Bewirkt die Auflassung<br />

von Rotwildfütterungen<br />

automatisch<br />

wenig(er) Wild<br />

Für hochgelegene sowie für<br />

sehr schneereiche Regionen<br />

würde dies zumindest<br />

während der Wintermonate<br />

zutreffen, für viele andere<br />

Landesteile hingegen mit<br />

Sicherheit nicht. Der Grund<br />

dafür liegt in der ausgesprochen<br />

hohen biotischen Lebensraumkapazität<br />

unserer<br />

bäuerlichen Kulturlandschaft<br />

für Rotwild. Neben den außergewöhnlich<br />

ertragreichen<br />

Sommerlebensräumen bieten<br />

ein Großteil der Rand- und<br />

Freizonen sowie ein nicht<br />

zu unterschätzender Anteil<br />

der bestehenden Kernzonenfläche<br />

hervorragend geeignete<br />

natürliche Rotwild-<br />

Überwinterungsgebiete. Das<br />

Rotwild braucht daher mit<br />

Sicherheit keine Fütterung,<br />

um zu überleben, sich zu<br />

vermehren und sich somit zu<br />

erhalten. Die Beispiele Graubünden,<br />

St. Gallen, Südtirol,<br />

etc. sowie wenige Gebiete<br />

WILDBIOLOGIE Januar/Februar 2014 5


<strong>im</strong> eigenen Land bestätigen<br />

dies eindrucksvoll. Trotz fütterungsloser<br />

Überwinterung<br />

befinden sich auch die Rotwildbestände<br />

in diesen Ländern<br />

auf einem hohen Dichteniveau<br />

mit teilweise stark<br />

ansteigenden Beständen.<br />

Besonders interessant ist dafür<br />

das Beispiel Liechtenstein, wo<br />

vor knapp 10 Jahren von einer<br />

Intensivfütterung auf ein<br />

Notfütterungskonzept umgestellt<br />

wurde. Obwohl sich die<br />

Abschusshöhe seither kaum<br />

verändert hat, befindet sich<br />

der jährliche Fallwildanteil auf<br />

einer absolut vernachlässigbaren<br />

Größe, was den Schluss<br />

zulässt, dass in Liechtenstein<br />

die Beendigung der regelmäßigen<br />

Rotwildwinterfütterung<br />

kaum einen Einfluss auf die<br />

Bestandesdynamik, insbesondere<br />

die Zuwachsrate, genommen<br />

hat. Bei uns würde dies<br />

mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

ähnlich zutreffen, zumindest<br />

würden die Rotwildpopulationen<br />

in den jeweiligen Rotwildräumen<br />

keinen populationsgefährdenden<br />

Schaden<br />

erleiden, sofern man dem<br />

Wild wirklich und ehrlich seinen<br />

freien Lauf mit beliebiger<br />

Raumwahl gäbe.<br />

Problematisch ist aber, dass in<br />

vielen Fällen nach Auflassung<br />

von Fütterungen das Rotwild<br />

auch ohne Futtervorlage eine<br />

Zeitlang hartnäckig in seinen<br />

seit Jahrzehnten vertrauten<br />

Wintereinstandsgebieten verbleiben<br />

würde, nach einer gewissen<br />

Zeit sukzessive seinen<br />

Aktionsradius ausweiten und<br />

sich erst <strong>im</strong> Laufe von Jahren<br />

räumlich völlig neu verteilen<br />

würde. Ob für solche waghalsige<br />

Exper<strong>im</strong>ente <strong>im</strong> Land<br />

tatsächlich Platz ist, ist mehr<br />

als nur zu bezweifeln. Denn<br />

wer übern<strong>im</strong>mt die damit<br />

verbundenen hohen Risiken<br />

von Wildschäden <strong>im</strong> Wald<br />

und wo gibt es die Toleranz,<br />

um das Rotwild in den heutigen<br />

Rand- und Freizonen<br />

oder sonnig exponierten<br />

Hang- und Schutzwaldlagen<br />

überwintern zu lassen<br />

Wer glaubt, diese Fragen mit<br />

einer extremen Absenkung<br />

der Rotwilddichte zu beantworten,<br />

ist ein Fantast oder<br />

ein Realitätsverweigerer.<br />

Denn wenn man sieht, wie<br />

gering die Toleranz gegenüber<br />

dem natürlich überwinternden<br />

Gams- und teilweise<br />

Rehwild in Schutzwaldgebieten<br />

ist, so erübrigt sich die<br />

Diskussion über die natürliche<br />

Überwinterung des Rotwildes<br />

in diesen Lagen vollkommen.<br />

Natur wollen, aber<br />

keine Natur zulassen, kann<br />

eben nicht funktionieren!<br />

Modetrends können<br />

gefährlich sein<br />

Obwohl sich die Lebensraumansprüche<br />

der Tiere kaum<br />

ändern, sind die Jagd und<br />

das Wildtiermanagement<br />

ausgeprägten Modetrends<br />

unterworfen. Unter dem<br />

Motto „Zurück zur Natur“,<br />

ist derzeit auch in der Jagd<br />

ein deutlicher Trend zu mehr<br />

„freiem Wild“, d.h. zu weniger<br />

gelenkten oder von Fütterungen<br />

beeinflusstes Rotwild<br />

festzustellen. Mit diesen<br />

Vorschlägen kommt man in<br />

öffentlichen Diskussionen<br />

sowie bei vielen verwandten<br />

Interessensvertretungen gut<br />

an, natürlich <strong>im</strong> Glauben,<br />

dass damit eine wesentliche<br />

Schadensentlastung <strong>im</strong> Wald<br />

verknüpft wäre. Außerdem<br />

erwartet man sich beispielsweise<br />

durch die Umstellung<br />

auf reine Heufütterungen<br />

eine flächigere Verteilung<br />

des Rotwildes und somit eine<br />

leichtere Bejagung unter Partizipation<br />

aller sich in einer<br />

Wildregion befindlichen Revieren.<br />

Diese Überlegungen sind<br />

teilweise zwar Theorie, dem<br />

Grunde nach aber zu begrüßen<br />

und, wo sinnvoll, auch zu<br />

unterstützen. Doch es muss<br />

dringend davor gewarnt<br />

werden, den Menschen mit<br />

solchen Vorhaben Sand in die<br />

Augen zu streuen und damit<br />

auch ein bisher mehr oder<br />

weniger bewährtes Bewirtschaftungskonzept<br />

ins Wanken<br />

zu bringen. Was in der<br />

einen Region oder Talschaft<br />

biotopbedingt funktionieren<br />

kann, muss nicht überall<br />

passen. Derzeit wird der für<br />

den Wald positive Lenkungsund<br />

räumliche Bindungseffekt<br />

von attraktiv gestalteten<br />

Rotwildfütterungen gerne<br />

oder bewusst übersehen. Reine<br />

Heufütterungen sind vor<br />

allem in kl<strong>im</strong>atisch milderen<br />

Regionen mit Sicherheit nicht<br />

in der Lage, das Rotwild<br />

während des Winters und<br />

vor allem des Vegetationsbeginns<br />

an das Fütterungseinstandsgebiet<br />

zu binden und<br />

somit Schäden außerhalb<br />

dieser Fläche zu vermeiden.<br />

All das hat man vor mehr<br />

als 30 Jahren ja schon erlebt<br />

und daher eine Änderung<br />

<strong>im</strong> Fütterungsmanagement<br />

entwickelt. Die Umstellung<br />

auf qualitativ und quantitativ<br />

gute Heufütterungen reduziert<br />

mit Sicherheit nicht die<br />

jährliche Zuwachsrate be<strong>im</strong><br />

Rotwild und stellt daher keine<br />

Ersatzmaßnahme für ein<br />

allfälliges Regulierungs- bzw.<br />

Abschussdefizit dar. Aus diesem<br />

Grund muss man sehr<br />

aufpassen, dass heute nicht<br />

aus reinem Populismus oder<br />

Opportunismus wieder dieselben<br />

Probleme geschaffen<br />

werden, wie sie vor 30 Jahren<br />

flächig vorhanden waren.<br />

Das Ziel, dem Rotwild wieder<br />

mehr Raum und Natur<br />

zu bieten, ist vollumfänglich<br />

zu begrüßen und wo geht<br />

auch zu unterstützen. Dies<br />

verlangt jedoch einige Änderungen<br />

<strong>im</strong> Forst- und Jagdgesetz,<br />

vor allem aber auch<br />

eine andere Denkweise und<br />

Einstellung von Fachleuten<br />

und Interessensgruppen <strong>im</strong><br />

Beziehungsgefüge Wald –<br />

Rotwild.<br />

Mehr Raum für das Rotwild<br />

setzt mehr Toleranz gegenüber<br />

dieser Wildart voraus.<br />

Ist diese gegenwärtig tatsächlich<br />

schon gegeben In zahlreichen<br />

Fällen hat man eher<br />

den gegenteiligen Eindruck.<br />

Aus diesem Grund sollten<br />

Veränderungen sehr bedacht<br />

und überlegt vorgenommen<br />

werden, damit bei solchen<br />

Vorhaben bzw. Umstellungen<br />

das Kind nicht mit dem<br />

Bade ausgeschüttet wird.<br />

Außerdem müssen bei solchen<br />

Ansinnen alle betroffenen<br />

Interessensgruppen<br />

ihren Beitrag leisten und das<br />

Vorhaben <strong>im</strong> Sinne der Sache,<br />

nämlich dem Rotwild<br />

wieder mehr Platz und Freiheit<br />

zu gewähren, positiv<br />

unterstützen, denn einseitige<br />

Änderungen sind mit<br />

Sicherheit zum Scheitern<br />

verurteilt.<br />

6 <strong>Vorarlberg</strong>er Jagd WILDBIOLOGIE

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