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Von Stolpersteinen zu Trittsteinen - Vorarlberg

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Aktuelle Herausforderungenvon Regionen:<strong>Von</strong> <strong>Stolpersteinen</strong><strong>zu</strong> <strong>Trittsteinen</strong>Gerlind WeberGeneralthema:Was macht eine Region erfolgreich?Was ist Erfolg?wirtschaftliche Krisenfestigkeit, ProsperitätEnquête des <strong>Vorarlberg</strong>er Landtags Bregenz, 22. November 2013O.Univ.-P rof. Dip l.-Ing . Dr. Gerlind W eb er2Erfolg ist:+soziale Ausgewogenheit, hohe Lebensqualität+ökologische Stabilität, langfristige TragfähigkeitHerstellung eines Fließgleichgewichts zwischen den drei Teilzielen„enkeltaugliche Regionalentwicklung“ABER: große Stolpersteine auf dem Weg <strong>zu</strong>r Zielerreichungunser Ziel heute:• einige Stolpersteine benennen• aus „<strong>Stolpersteinen</strong>“ „Trittsteine“ machen„Stolpersteine“• neoliberale Globalisierung• demographischer Wandel• Trend <strong>zu</strong>r Wissensgesellschaft• Klimawandel und Energiewende• eingeschränkte FinanzierungsspielräumeO.Univ.-P rof. Dip l.-Ing . Dr. Gerlind W eb er 3O.Univ.-P rof. Dip l.-Ing . Dr. Gerlind W eb er 41


„Stolpersteine“• nur wenige von vielen „<strong>Stolpersteinen</strong>“• in der Realität dynamisches und hochkomplexesWirkungsgefüge• genannte „Stolpersteine“ verstärken bzw.schwächen einander• erzeugen unterschiedliche Wirkungen inden unterschiedlichen Raumtypen(strukturstark / strukturschwach)StolpersteinNeoliberale Globalisierung• verstärkter Standortwettbewerb um Menschen,Arbeitsplätze, Investitionen, Förderungen• Polarisierung der Entwicklungspfadestrukturstarker und strukturschwächererRegionen• prekäre Entwicklungsmuster:• bei großräumiger Betrachtung „dekonzentrierteKonzentration“ (Rheintal)• bei kleinräumiger Betrachtung Polarisierung von„guten“ und „nicht so guten“ LagenO.Univ.-P rof. Dip l.-Ing . Dr. Gerlind W eb er 5O.Univ.-P rof. Dip l.-Ing . Dr. Gerlind W eb er6Erforderliche Trittsteine<strong>Von</strong> der Fixierung auf Wirtschaftswachstum <strong>zu</strong>rumfassend „enkeltauglichen“ Regionalentwicklung• keine Abkehr vom Ziel regionaler Disparitätenabbau(Rheintal – Seitentäler, Berggebiete)• immaterielle Wohlfühlfaktoren fokussieren (Mitgestaltungsprozesse,Toleranz, Abbau der Männerdominanz etc.)• mehr Wertschöpfung aus der Region für die Region (erneuerbare Energie,gesunde Ernährung, Kreativwirtschaft, Bauen mit regionsbürtigenMaterialien etc.)• Kooperation statt Konkurrenz (interkommunal und interregional)• Stopp der Außenentwicklung und ökologische Aufwertung der FreiräumeO.Univ.-P rof. Dip l.-Ing . Dr. Gerlind W eb er 7StolpersteinDemographischer WandelDemographische Entwicklung <strong>Vorarlberg</strong>Quele:Landesste le für S tatis tikaufBasis Statis tikA ustria• Bis 2050:• (leichtes) Ansteigen der Gesamtbevölkerung (13,7%); Nebeneinander vonGemeinden mit wachsender und rückläufiger Bevölkerungszahl• (starke) Verschiebungen im Bevölkerungsaufbau• weniger Kinder und Jugendliche• Rheintal: - 2,3 %, Bregenzerwald: - 26 %• (relativ) weniger Erwerbsfähige (15 – 59 Jährige)• Rheintal: konstant, Bregenzerwald: - 16 %• weit mehr SeniorInnen (60 +)• Rheintal: + 91%, Bregenzerwald: + 88 %• Vervierfachung der Hochbetagten (85 +)• (+ 400 %)8Quelle: VOGIS - Daten2


Erforderliche Trittsteine„Vom Setzen auf Bevölkerungs<strong>zu</strong>wächse<strong>zu</strong>r Berücksichtigung der Veränderungenim Bevölkerungsaufbau“• „Unterjüngung“• Höc hs te W ertschät<strong>zu</strong>ng d en Kind ern,Jug e nd lichenentgegenbring en:z.B. Blog d e s /r B ürg e rm e ister/in,Jung b ürg erInnen-Vers am m lung en,Jugendbudget• „Ve rjüng ung “d es Nahversorgungsbegriffs :Coffee togo,Pizzas ervice,Jug e nd tre ff,Fitnessstud io,Tanzlokal,Nac htbus am WE• Auditkind -und jug end g erec hte Reg ion/Gem eind e• „Dem og rap hie-Check“für alle g rößeren Inves titionenin ihrer A us w irkung aufd ie Enkelgeneration9• Sehr geforderte Erwerbstätige• Verdoppelung d er A ltenb elas tung s q uotebis 2030• Neuers c hließung en s ind kein „Ge s c häft“für d ie öffentliche Hand• Forc ierung d er Innenentwicklung• Erheb ung d er Innenentwicklung s -potenziale s tehtam B eg inn jed esPlanung s p rozes s es („Le e rs tand s katas ter“)• Um b aub eratung ,Rec hts beratung ,Förd erung en z.B . Initiative„Neues Leb en in alten M auern“• Ins tallierung eines p ro-aktiv hand elnd en„Küm m e re rs “10• Alterung• Bedeutung s g ew inn von Ents chleunigung ,kurzen,s ic heren W eg en,Q uerung s hilfen,Sitzg eleg enheiten• Das eins vors org e in zentraler Lag esichern,Stopp großflächigerHand els einrichtung en aufd er grünenWies e• Forc ierung neuer W ohnform en w iem od eriertes W ohnen,W ohnen m itService,interg enerationelles W ohnen(„Jung hilftA lt“-„A lthilftJung “)StolpersteinTrend <strong>zu</strong>r Wissensgesellschaft• der Weg<strong>zu</strong>g der Wissensträger ausden länd lichen Räum en w ird<strong>zu</strong>nehm end es reg ionales Hand icap• Maturanten-und A kad em ikerq uotelieg tin Vorarlb erg unterÖste rre ic hs c hnit(22,7% :3 0,1%bzw. 8,9% :12,0% )• der Anteild er Hochqualifizierten ander Gesam tbevölkerung lieg tin d enländ lichen Regionen unter jenen ind en Zentralräum en• Innovations -und A d ap tions fähig keitwird <strong>zu</strong>m E rfolg sfaktor für Re g ionen11123


Erforderliche Trittsteine„Vom Zurückhaltenwollen <strong>zu</strong>m Ausschöpfen der(Rück-)Wanderungspotenziale“• mehrere Lebensstationen sind <strong>zu</strong>nehmend standard• Wissensträger ziehen immer weniger der Arbeit nach, sondern wählen ihren Arbeitsort<strong>zu</strong>nehmend selbstbestimmt (Bedeutungsgewinn der weichen Standortfaktoren,Breitbandtechnik)• Exzellenzinitiativen auch im ländlichen Raum (CH: „Helle Köpfe, goldene Hände“)• Kontakthalten <strong>zu</strong> den Fortgezogenen („AußenbeauftragteR“), gezielte Einladungen inregelmäßigen Abständen („Hiesigen, Dosigen und Furtigen-Fest“ in Grafenschlag)• beim Signalisieren von Rückkehrbereitschaft, maßgeschneiderte Rückkehrangebotemachen (z.B. kostengünstige Startwohnung, Start-up, Willkommenspakete, -fibelund –feste)• Wohlfühl- und Bindefaktoren stärken (Kinderbetreuung, Zwergschulen, Vereine,BürgerInnenmitwirkung)13StolpersteineKlimaschutz und EnergiewendeProblematisch sind in der ländlichenRaumentwicklung• hohe Autoabhängigkeit in derAlltagsbewältigung• das schlecht isolierte, all<strong>zu</strong> großzügigbemessene Einfamilienhaus, Hotel,Werksgebäude, Einkaufszentrum etc.• die starke Zersiedelung, Eindringen derBebauung in Gefährdungsbereiche• der Entgang regionaler Wertschöpfungdurch hohe Abhängigkeit vonEnergieimporten• ökologische Stabilität nicht gewährleistet14StolpersteineKlimaschutz und Energiewende• Boden m uss dreizentrale Funktionen <strong>zu</strong>s ätzlicherfüllen:Tre ibhausgassenke,Quelle re g e ne rativerEnerg ie und B as is für b iog ene W end e b eiWerkstoffen (B iotec hnik)• sie s ind m it<strong>zu</strong>s ätzlic hen Raum ans p rüc henverb und en• Nut<strong>zu</strong>ng s konflikte vers c härfen s ich(auc h d urc h w ac hs end e Gefährd ung s b ereiche)• nichtvers ieg elter B od en wird <strong>zu</strong>m knappen Gut• quantitativer und q ualitativer B od ens c hutz m usszentrales g es ells chaftliches A nlieg en werd en:B od ens c hutz = Klim as c hutz!• Preisanstieg b eiland w irtschaftlichem B oden15Klimaschutz und EnergiewendeErforderliche Trittsteine„<strong>Von</strong> der Bautechnik <strong>zu</strong>r Standortfrage“• Bewusstsein schaffen, dass Standorteines Gebäudes wichtiger istals seine technische Beschaffenheit• Stopp jeder nicht unabdingbarenAußenentwicklung (Ziel: der nichtgebaute Neubau!)• Bauverbot in Gefährdungsbereichen(„Blauzone“)• Eignungszonen für Energiegewinnung,-transport und –speicherung sichern)• Sicherung der Ausgewogenheit vonTallandwirtschaft und Berglandwirtschaft(„Weißzone“)164


StolpersteinEingeschränkte Finanzierungsspielräume• viele Gem eind en hab en keinen aus g eg lic henenJahres ab s c hlus s• A us g ab enerhöhung is taus g es c hlossen• sparsam er Miteleins atz g ew inntan P riorität• Land g e m e ind en g eb en für D as e ins vors org e p ro Kop fweitm ehr aus als Städ te• Ge fahr:im m er wenig e r E rw e rb s tätig e zahlen für im m erm ehr Geb äud e und Infras trukturO.Univ.-P rof. Dip l.-Ing . Dr. Gerlind W eb er17EingeschränkteFinanzierungsspielräumeErforderliche Trittsteine (1)„<strong>Von</strong> der Hardware <strong>zu</strong>r Software“Maßnahmen sind nur vertretbar, wenneffektiv:• kein weiterer Ausbau der Straßeninfrastruktur,stattdessen Umschichtung hin <strong>zu</strong> Bildung,Pflege, Betreuung, Gesundheitsvorsorge,Sicherheit, Integration, Inklusion,Beteiligungsprozessen• Ausbau von Funk- und Datennetzen• Stärkung der ZentrenO.Univ.-P rof. Dip l.-Ing . Dr. Gerlind W eb er 18EingeschränkteFinanzierungsspielräumeErforderliche Trittsteine (2)Maßnahmen sind nur vertretbar, wennsparsam und effizient:• gänzlicher Verzicht („weniger ist mehr“)• Ehrenamt (Sozialzeitkonto)• Kooperationen und Sharing-Modelle(Geräte, MitarbeiterInnen)• multifunktionelle Lösungen (z.B. Gemeindeamtwird „Servicehaus“, multifunktionelle Läden)• Einsatz neuer Technologien„Wir brauchen nicht so fort <strong>zu</strong>leben, wie wir gestern gelebthaben.Macht euch nur von dieserAnschauung los und tausendMöglichkeiten laden uns <strong>zu</strong>neuem Leben ein“Antoine de Saint-ExupéryIch dankefür Ihre Aufmerksamkeit!O.Univ.-P rof. Dip l.-Ing . Dr. Gerlind W eb er 19O.Univ.-P rof. Dip l.-Ing . Dr. Gerlind W eb er 205

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