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RIED AKTUELL - Rieder Schärdinger Magazin

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28 SCHÄRDING <strong>AKTUELL</strong> 4. Mai 2011 / <strong>Rieder</strong> <strong>Schärdinger</strong> <strong>Magazin</strong><br />

„Muatta, sing uns wås!“<br />

Maria Zauner, Mutter des Musikers Paul Zauner erzählt aus Erinnerungen und über ihre Mutterrolle.<br />

DIERSBACH. Stellvertretend<br />

für alle Mütter, die mit<br />

unbändigem Elan ihre Familie<br />

durch’s Leben begleiten,<br />

erzählt Maria Zauner<br />

über ihre vielfältigen Rollen<br />

– auf dem Bauernhof, mitten<br />

in einer globalen Kulturszene<br />

und als Mutter eines Musikers,<br />

der die internationale<br />

Welt des Jazz auf den<br />

Buchmann Hof bringt.<br />

79 Jahre wird Maria Zauner<br />

und noch immer ist sie von<br />

früh bis spät auf dem Bauernhof<br />

unterwegs. Ihre Mutter<br />

hat sie als eine gesetzte,<br />

fleißige, gute und intelligente<br />

Frau im Gedächtnis. „Ich erinnere<br />

mich besonders an<br />

die Sonntage, wo wir gemeinsam<br />

in der Kirche waren,<br />

meine Mutter dann<br />

kochte und sich am Nachmittag<br />

mit ihrem Flickzeug<br />

auf der Bank setzte“, erzählt<br />

Maria Zauner. Sie habe sie<br />

dabei gerne beobachtet und<br />

sie gebeten, ihr etwas vorzusingen.<br />

„Ihre Stimme war<br />

wunderbar.“<br />

„Es hätte uns nicht besser<br />

gehen können, doch wir haben<br />

es damals noch nicht erkannt,<br />

das kam erst später,“<br />

blickt die zweifache Mutter<br />

zurück. Ihre Kindheit sei<br />

ziemlich normal verlaufen.<br />

„Wir hatten genug, aber auch<br />

nicht zuviel. Meine Eltern<br />

lebten sehr harmonisch und<br />

das wichtigste aus heutiger<br />

Sicht ist, es war Friede im<br />

Haus“.<br />

Musikalisch sah sich Maria<br />

als Kind im Kirchenchor,<br />

doch das war damals nicht<br />

möglich. Mit 15, 16 Jahren allerdings,<br />

eilten ihre Gedanken<br />

bereits voraus. „Damals<br />

stand ich im Hof, blickte auf<br />

den Stadl und dachte mir, darin<br />

könnte man doch eine<br />

fröhliche Musik machen“.<br />

Maria Zauner freut sich auf das Inntöne-Festival im Juni.<br />

Ihre Rechte als Frau hat sie<br />

als junge Frau schnell wahrgenommen,<br />

mit 18 Jahren einen<br />

Roller bekommen und<br />

bald den Führerschein gemacht.<br />

„Das war damals<br />

nicht selbstverständlich,<br />

wurde allerdings von der Familie<br />

unterstützt – und es war<br />

ein großes Stück Freiheit.“<br />

Darauf legt Maria Zauner<br />

heute noch sehr viel wert und<br />

meint zur Rolle einer Mutter:<br />

„Frauen haben das Recht, ihr<br />

eigenständiges Leben zu leben,<br />

alles zu tun und zu sagen.“<br />

Sie räumt allerdings<br />

ein, „als Mutter muss man<br />

seine Grenzen kennen.“<br />

Unter einem Dach<br />

„Mit meiner Mutter im Haus<br />

hatte ich noch lange ein sehr<br />

schönes Leben. „Ich konnte<br />

sogar am Samstag, nachdem<br />

ich im Stall war, zum Friseur<br />

gehen, meine Mutter kümmerte<br />

sich ums Essen und<br />

die Kinder“, lässt Maria ihre<br />

Gedanken zurückschweifen.<br />

Foto: Ahewat<br />

Als die Mutter krank wurde,<br />

fuhr sie lange Zeit regelmäßig<br />

mit ihr nach Linz, damit sie<br />

nicht stationär behandelt<br />

werden musste. „Einmal<br />

fragte sie mich, warum ich<br />

mir das antue. Ich sagte – Du<br />

hast dein Leben lang gearbeitet,<br />

da kann ich ja auch etwas<br />

für dich tun.“ „Wenn du so<br />

denkst, dann ist es recht“,<br />

war die Antwort der Mutter.<br />

Als diese starb, ließ Maria<br />

sich die Haare wachsen,<br />

denn für den Friseur war keine<br />

Zeit mehr.<br />

Ihre eigenen Kinder wuchsen<br />

ganz normal auf. „Sie<br />

sollten was lernen, auch ein<br />

Instrument, und selbstverständlich<br />

bei der Arbeit mithelfen.“<br />

Dafür gab es dann<br />

auch Urlaub auf einem Bergbauernhof<br />

im Lungau oder<br />

Ausflüge etwa nach Salzburg.<br />

Schicksal annehmen<br />

Der Tod ihrer Tochter war ein<br />

harter Schicksalsschlag, den<br />

Maria gelernt hat anzuneh-<br />

men. „Ich habe meine Tochter<br />

nicht verstanden, dass die<br />

Taufpatin ihres Sohnes die<br />

beste Freundin war. Doch ich<br />

weiß heute, es war richtig,<br />

denn aus der besten Freundin<br />

wurde die beste Ersatzmutter<br />

für ihren Enkel.<br />

In das Leben ihrer Kinder<br />

hat sich die Bäuerin nie eingemischt.<br />

Ihren Sohn Paul,<br />

der dem Beruf des Tierarztes<br />

die Musik vorzog, unterstützt<br />

sie mit viel Freude in allen<br />

Belangen.<br />

„Als Paul mit der Idee kam,<br />

das Jazzfestival auf dem Bauernhof<br />

zu machen, dachten<br />

viele Menschen, ich würde<br />

mich dagegenstellen“, lacht<br />

die Mutter. Doch sie war sofort<br />

dabei und entschied mit,<br />

es zumindest zu probieren.<br />

„Es dauerte halt einige Zeit,<br />

bis die Leute verstanden haben,<br />

was dieses Festival überhaupt<br />

ist.“<br />

Maria hat gerne ihre Familie<br />

mit den Enkelkindern um<br />

sich. Sie mag es nicht, alleine<br />

zu sein und freut sich auf das<br />

kommende Jazz-Festival am<br />

Buchmann Hof. „Ich organisiere<br />

gerne,“ meint Mama<br />

Zauner zu den Vorbereitungen<br />

und fügt an, „wir reden<br />

viel, aber wir streiten nicht.“<br />

Maria Zauner ist offen für<br />

Menschen und Musik aus der<br />

ganzen Welt und erklärt abschließend,<br />

„ich bin froh,<br />

dass mir der Paul so viel<br />

Schwung lässt.“ 20 Jahre<br />

möchte sie noch leben.„Oma<br />

das geht schon“, sagt dazu<br />

Enkel Lorenz.<br />

Das Programm des Inntöne<br />

Festivals am Pfingstwochenende<br />

von 10. bis 12. Juni finden<br />

Sie übrigens bereits im<br />

Internet.<br />

www.inntoene.com<br />

Judith Ahewat<br />

<strong>Rieder</strong> <strong>Schärdinger</strong> <strong>Magazin</strong> / 4. Mai 2011 SCHÄRDING <strong>AKTUELL</strong> 29<br />

EV Group entwickelt<br />

„Mobiles Labor“<br />

ST. FLORIAN. Die EV Group<br />

(EVG) entwickelt seit mehr<br />

als acht Jahren gemeinsam<br />

mit mehr als zehn Partner<br />

aus acht europäischen Ländern<br />

ein kostengünstiges<br />

„Mobiles Labor“. Das „Labor<br />

auf einer Folie“ soll eine rasche<br />

Auswertung verschiedener<br />

Testergebnisse ermöglichen.<br />

Auf verschiedenen<br />

Labcards in Scheckkartengröße<br />

sollen unterschiedliche<br />

Proben wie Blut, Schweiß<br />

oder Wasser untersucht und<br />

die Ergebnisse auf einfachen<br />

Lesegeräten oder beispielsweise<br />

einem iPad abgelesen<br />

werden. In einem Workshop<br />

wurden nun die ersten Prototypen<br />

getestet.<br />

„Die Ergebnisse sind vielversprechend.<br />

Wir hoffen,<br />

dass die Technologie in absehbarer<br />

Zeit für die Massenfertigung<br />

bereit sein wird,“<br />

berichtet Projektverantwortliche<br />

Christine Thanner, Senior<br />

Process Technology Engineer<br />

der EVG.<br />

Foto: privat<br />

In einem Workshop im Reinraum<br />

der EVG wurden die ersten Prototypen<br />

getestet.<br />

Kulturhaus–Saison<br />

in Kopfing eröffnet<br />

Erni Genswaider zeigt Kilts und<br />

bemalte Keramik.<br />

Foto: privat<br />

KOPFING. Mit einer Vernissage<br />

von Erni Genswaider aus<br />

St. Georgen am Walde, Freitag,<br />

6. Mai um 20 Uhr startet<br />

die neue Saison in der Galerie<br />

des Kulturhauses Kopfing.<br />

Die Jahresausstellung „Art<br />

Quilts“ und „Bemalte Kera-<br />

mik“ wird von der Präsentation<br />

alter Handwerke im ausgebauten<br />

Dachboden und der<br />

originalgetreu eingerichteten<br />

Alten Krämerei begleitet.<br />

Die Eröffnung der Kultursaison<br />

zum Maikirtag gibt<br />

auch einen Hinweis auf eine<br />

Kopfinger Besonderheit: In<br />

der Brauchtumsstube sind<br />

Raufwerkzeuge zu sehen –<br />

die Kopfinger waren dafür ja<br />

weitum bekannt und sie unterschieden<br />

penibel die<br />

Wirtshaus-Messerstechereien<br />

von „Brauchtumsraufereien“<br />

bei Hochzeiten und eben<br />

beim Bremmelkirtag am ersten<br />

Sonntag im Mai. Die<br />

Frage, „habt’s die Bremmeln<br />

schon auslass’n?“ gab<br />

manchmal Anlass genug, für<br />

eine Kirtagsrauferei. Führungen<br />

durch’s Kulturhaus nach<br />

tel. Vereinbarung unter Tel.<br />

0680/2021415.<br />

Tourismusverband-GF Johann Demmelbauer-Ebner, Obmann Karlheinz<br />

Diebetsberger und Kapsreiter Prok. Franz Haslehner mit den Gewinnern.<br />

Freinberger Herbst<br />

FREINBERG. Im Nibelungenstüberl<br />

in Hinding trafen<br />

sich vor kurzem die Gewinner<br />

des Freinberger Herbstes,<br />

eine kulinarische und künstlerische<br />

Wanderung des Tourismusverbandes.<br />

Karlheinz<br />

Diebetsberger dankte seinen<br />

Wirtekollegen für die fast drei<br />

jahrzehntelange Tradition.<br />

Traditionelles<br />

Maifest<br />

ST. WILLIBALD. Samstag,<br />

7. Mai startet das Maifest um<br />

20 Uhr mit Knackergrillerei<br />

und einem Nagelturnier. Am<br />

Sonntag, 8. Mai lädt der MV<br />

ab 10.30 Uhr auf den Turnplatz<br />

der Volksschule zum<br />

Dirndl- und Lederhosenfrühschoppen<br />

mit „a zünftige<br />

Musi“, Akrobaten am Maibaum<br />

und Wuzzlerturnier.<br />

Kapsreiter Prokurist Franz<br />

Haslehner lobte das Engagement,<br />

welches „gutes Bier<br />

und saisonale Spezialitäten<br />

zur Marke werden ließen.“ In<br />

geselliger Runde wurde dann<br />

auch gleich noch auf den<br />

nächsten Freinberger Herbst,<br />

der bereits in fünf Monaten<br />

wieder beginnt, angestoßen.<br />

Urlaubsfeeling<br />

am Stadtplatz<br />

SCHÄRDING. Die Live-Musikabende<br />

in der Silberzeile<br />

starten am Mittwoch, 5. Mai.<br />

Ab 20 Uhr laden BARista<br />

und Brauerei Kapsreiter<br />

zum Konzert mit „Heavy<br />

Petting“. Hits der 70er und<br />

80er Jahre stehen auf dem<br />

Programm, dazu gibts jede<br />

Menge Schmankerl. Bei<br />

Schlechtwetter im BARista.<br />

Die JW Schärding besuchte mit den Passauer Wirtschaftsjunioren<br />

die Firma Armstark in St. Florian. Familie Armstark führte durchs Betriebsareal<br />

und erklärte ausführlich die Produktsparten, Alexander Edtmaier<br />

aus Mayrhof hielt einen Vortrag über die Firma Spektra LED und es<br />

wurde auch wieder fleißig Networking betrieben.<br />

Foto: privat<br />

Foto: privat

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