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HCI-09-GUI-Entwurf - schmiedecke.info

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TFH Berlin<br />

<strong>HCI</strong>-10 <strong>GUI</strong>-<strong>Entwurf</strong><br />

‣ Grundregeln des <strong>GUI</strong>-<strong>Entwurf</strong>s<br />

BHT Berlin<br />

© Ilse Schmiedecke 2014


Die umfassende Sammlung konstruktiver Regeln<br />

TFH Berlin<br />

• Herausgegeben vom der US-<br />

Gesundheitsbehörde "Health and<br />

Human Services (HSS)"<br />

• Erarbeitet zusammen mit der Univ.<br />

Maryland, Ben Shneiderman<br />

• E-Book zur Webseite<br />

http://guidelines.usability.gov,<br />

• dort frei herunterladbar.<br />

• 18 Praxis-Kapitel:<br />

– Design Process and Evaluation<br />

– Optimizing the User Experience<br />

– Accessibility<br />

– The Home Page<br />

– Page Layout<br />

– Navigation<br />

– Scrolling and Paging<br />

– Headings, Titles and Lables<br />

– etc<br />

. (c) <strong>schmiedecke</strong> 13 <strong>HCI</strong>-1-Einführung<br />

2


Grundregeln des <strong>GUI</strong>-<strong>Entwurf</strong>s<br />

TFH Berlin<br />

• Gleichförmigkeit der Gestaltung<br />

• Sichtbarkeit des Systemzustands<br />

• Affordanz der Bedienelemente<br />

• Nicht-Modalität<br />

• Minimalistisches Design<br />

• Strukturiertheit<br />

– Strukturierung durch visuelle Grundparameter<br />

– Symmetrie, bekannte Strukturen, Gitter und Raster<br />

– Semantische Struktur<br />

• Einheitliche Semiotik<br />

• Offener Text<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 3


Gleichförmigkeit der Gestaltung<br />

TFH Berlin<br />

• Einheitliche "Kultur" der Oberflächen<br />

– Gliederung, Raster und Positionierung<br />

– Farbschema<br />

– Größe und Gestaltung der Bedienelemente<br />

– Größe und Gestaltung der Icons<br />

– Bedeutung der Bedienelemente und Icons<br />

– …<br />

… eigentlich selbstverständlich…<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 4


Gleichförmigkeit – Umsetzung<br />

TFH Berlin<br />

– gleiche Interaktion hat gleiche Bedeutung<br />

• in verschiedenen Programmen und Programmteilen<br />

– einheitliche Feedbackgestaltung, etwa<br />

• Selektion: Highlighting<br />

• Aktivierung: Farbwechsel<br />

• Bewegen: Start und Ziel visualisieren<br />

– In <strong>GUI</strong>-Anwendungen<br />

• einheitliche Icons / Funktionstasten<br />

• einheitliche Maushandhabung (z.B. Einfach- oder Doppelklick)<br />

• einheitliche Tastenkürzel<br />

( äußere Konsistenz)<br />

– In innovativen Interfaces<br />

• einheitliche Gesten und Bewegungen<br />

• einheitlicher Übergang zwischen realem und virtuellem Objekt<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 5


Sichtbarkeit und Affordanz<br />

TFH Berlin<br />

• Viele Computerspiele beziehen ihren Reiz daraus, dass der Spieler die<br />

richtige Aktion in einer Situation rät.<br />

– ein Handbuch mit Erläuterungen wäre kontraproduktiv ;)<br />

• Anwender wollen nicht spielen und nicht raten!<br />

• Sichtbarkeit:<br />

– der Systemzustand und die verfügbaren Operationen<br />

sind sichtbar (oder systematisch auffindbar)<br />

– nicht verfügbare Operationen sind unsichtbar<br />

– der Navigationszustand ist sichtbar<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 6


Affordanz<br />

TFH Berlin<br />

• Affordanz:<br />

– allein durch die Formsprache wird klar, welches Bedienelement wie zu<br />

benutzen ist.<br />

• Übung:<br />

– Gestalten Sie ein affordantes Steuerelement für Hebebühnen:<br />

– Bewegung in allen 3 Dimensionen!<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 7


Modi-Vermeidung<br />

TFH Berlin<br />

• Ein Modus ist eine Einstellung<br />

– die die Bedeutung von Kommandos verändert<br />

– die explizit eingestellt und (zumeist) explizit aufgehoben wird.<br />

– Erfordert die Umstellung eine andauernde<br />

Betätigung, so spricht man von<br />

semi-modal oder quasi-modal<br />

• Modi "sparen" Bedienelemente<br />

– trendy, aber nicht benutzerfreundlich...<br />

• Modi sind fehlerträchtig!<br />

– bis hin zu Flugzeugabstürzen...<br />

– Quasi-Modi sind besser<br />

– Zur Vermeidung<br />

Status auffällig visualisieren!<br />

Hier wurde die Caps-Lock-Taste<br />

entfernt, um Fehler zu vermeiden<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 8


Einfachheit -<br />

Minimalistisches Design<br />

TFH Berlin<br />

• Je einfacher ein <strong>GUI</strong>,<br />

• desto<br />

– einladender<br />

– zugänglicher<br />

– verstehbarer<br />

– unmittelbarer<br />

– brauchbarer<br />

wirkt es auf den<br />

Benutzer<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 9


Je einfacher, desto benutzerfreundlicher<br />

TFH Berlin<br />

• Alternative <strong>GUI</strong>s<br />

für ein PC-Fax<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 10


Minimalistisches Design<br />

TFH Berlin<br />

Minimalismus ist eine Kunstform:<br />

"Minimalismus ist das Streben nach der Essenz der Dinge, nicht<br />

nach dem Aussehen" (M. Vignelli)<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 11


Minimalismus im Grafikdesign<br />

TFH Berlin<br />

• geringe Anzahl an Gestaltungselementen<br />

• wenige, ausgewählte Schriften<br />

• Großzügiger Einsatz von Weißraum<br />

• Wenig Farben, Farbgebung meist Weiß, Schwarz oder<br />

Grautöne, mit einer Signalfarbe als „Eye-Catcher"<br />

• Anordnung der Elemente nach dem Rasterprinzip<br />

• Weitgehender Verzicht auf Fotos<br />

• Verzicht auf Effekte wie Dreidimensionalität oder<br />

Farbverläufe<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 12


Minimalismus in der Interaktion<br />

TFH Berlin<br />

• Optische Gliederung in logische / benennbare Bereiche<br />

• Verzicht auf reine Dekoration<br />

• Reduktion der unmittelbaren Interaktion auf das<br />

Wesentliche<br />

– Auslagerung von erweiterten und Sonderfunktionen<br />

– Multifunktionale Bedienelemente (Caption, Borderaktionen)<br />

• Kontextabhängige Interaktion<br />

– Nur das Machbare ist sichtbar<br />

• Vermeidung von Alternativen<br />

– nur eine Interaktionsalternative ist unmittelbar sichtbar / erkennbar<br />

• Reduktion des Textanteils<br />

– Symbolsprache, wo möglich<br />

– Text abrufbar<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 13


TFH Berlin<br />

Minimalistisch<br />

- RhythmBox<br />

- itunes<br />

- WindowsMediaPlayer<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 14


Flat Design vs. Skeuomorphismus<br />

TFH Berlin<br />

• Skeuomorphismus: Imitation realer Objekte ( Metaphern)<br />

• Minimalismus: Vollständiger Verzicht auf Dekoration<br />

Grafik und Diskussion :<br />

http://www.jansemler.de/interface/skeuomorphismus-oder-minimalistisches-design/<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 15


Einfachheit -<br />

Minimalistisches Design<br />

TFH Berlin<br />

Gegenbeispiel:<br />

• Microsoft Bob<br />

– Versuch, den Desktop benutzerfreundlicher zu gestalten<br />

• Fehler<br />

– zu viel Deko<br />

– Ablenkung statt Führung<br />

– schlechte Affordanz<br />

– Bedienelemente nicht von<br />

Deko zu unterscheiden<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 16


Strukturiertheit:<br />

Strukturierung durch visuelle Grundparameter<br />

Grundparameter:<br />

• Größe, Kontrast, Proportion<br />

– stärkster unmittelbarer Eindruck<br />

– gezielt sinntragend oder –unterstützend einsetzen<br />

• Einsatzziele:<br />

– Unterscheidung / Wichtigket<br />

– Visuelle Schichtung<br />

– Fokus – Interesse (u. evtl. Emotionen) wecken<br />

– Benutzerblick führen<br />

• Überprüfen mit "Blinzeltest" (oder Brille abnehmen )<br />

TFH Berlin<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 17


Einsatz visueller Grundparameter<br />

TFH Berlin<br />

Techniken:<br />

• Schichten bilden:<br />

– Gruppen mit max 7 Elementen bilden (Chunking)<br />

– Gruppen nach Wichtigkeit, Fokus, etc. einstufen<br />

– Visuelle Grundparameter nutzen, um die Einstufung zu visualisieren<br />

Es entstehen Wahrnehmungsschichten<br />

• Unterscheidung schärfen<br />

– z.B. durch weitere Gemeinsamkeit in Gruppen oder gruppenübergreifend<br />

(Farbspektrum)<br />

– ggf. Merkmale hervorheben (z.B. Rechteck – Quadrat)<br />

• Vorder- und Hintergrund abstimmen<br />

– Platzierung<br />

– Farbgebung<br />

– Rahmen, Linien<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 18


Einsatz visueller Grundparameter<br />

TFH Berlin<br />

Schichten:<br />

1. Kopfzeile<br />

Inhalt<br />

(Fußzeile)<br />

2. Text<br />

Grafik<br />

3. Überschrift<br />

Punkteliste<br />

4. Normal<br />

Hervorgehoben<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 19


Unterstützung der Strukturwahrnehmung<br />

TFH Berlin<br />

• Interpretation setzt verstehbare Struktur voraus<br />

• Techniken der visuellen Strukturierung<br />

– Symmetrie<br />

– Ausrichtung (an einer Linie oder einem Gitter)<br />

– Optischer Ausgleich (scheinbar kleinere Formen vergrößern)<br />

– Lücken und Freiräume<br />

– Hintergrund kann die Struktur oder Teilaspekte unterstreichen<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 20


Unterstützung der Strukturwahrnehmung<br />

TFH Berlin<br />

Bekannte Struktur –<br />

wird erkannt<br />

Kommentarbereich anders<br />

farbig<br />

Zweiteilung dominiert<br />

Add-Remove<br />

visuell-intuitiv unterstützt<br />

Hinzugefügte Objekte<br />

auf derselben Seite wie<br />

die Bilddarstellung<br />

des Servers<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 21


Fluchtlinien und Gitter<br />

TFH Berlin<br />

• Strukturelle Klarheit: Zahl der Fluchtlinien klein halten<br />

• Aber Balance ist noch wichtiger!<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 22


Semantische Struktur und Regelmaß<br />

TFH Berlin<br />

• Programme und Daten sind strukturiert<br />

– typischerweise modular oder hierarchsich<br />

– logische Struktur bestimmen<br />

– Visuelle Struktur der logischen Struktur anpassen<br />

– Besonders typisch bei Informationssystemen (Datenbankstruktur)<br />

• Struktur auf das <strong>GUI</strong> übertragen<br />

– Anordnung in einem Gitter<br />

– Feldgröße sorgsam festlegen:<br />

• Informationsgehalt<br />

• Selektierbarkeit<br />

– Hauptlinien fensterübergreifend wiederholen<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 23


Einheitliche Semiotik<br />

Sprache der Sinnbilder<br />

TFH Berlin<br />

• Icons<br />

• mit Links hinterlegte Bilder<br />

• Navigationssymbole<br />

• Techniken:<br />

– Auswahl der Gestaltungsform<br />

(Strichzeichnung, Farbgrafik, Foto)<br />

– Abstraktion (in mehreren Zyklen)<br />

– Schärfung (Charakteristika hervorheben)<br />

– Vereinheitlichung aller beteiligten Sinnbilder:<br />

Farbgebung, Strickstärke, Gesamteindruck, "Blinzeleindruck"<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 24


Harmonische Farbgestaltung<br />

TFH Berlin<br />

Funktionaler Farbeinsatz:<br />

– Corporate Design<br />

– Sinntragende Farbzuweisungen<br />

– Standard-Deutungen<br />

– Gruppierungen<br />

Dekorativer Farbeinsatz<br />

– Gestaltung von Form und Farbe<br />

– Bezug Hintergrund – Vordergrund<br />

Harmonische Farbgestaltung:<br />

– Nur Teilbereich des Spektrums nutzen<br />

– Kontrast und Sättigung zur Farbunabhängikeit nutzen<br />

(Erkennbarkeit auch bei Umsetzung in Grautöne)<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 25


Offener Text<br />

TFH Berlin<br />

Text hat 2 Funktionen<br />

• Beschriftung<br />

– Öffnung durch Kürze<br />

– soll mit einer Blickspanne erfasst und erkannt werden<br />

• Textblock<br />

– muss zeilenweise gelesen und gedeutet werden<br />

– Öffnung durch Gliederung, Hervorhebung, Kürzung<br />

– Vollständige Anzeige evtl. erst auf Anforderung (mehr...)<br />

• Lesbarkeit<br />

– am Bildschirm serifenlose Schrift, da gerastert dargestellt<br />

(bei hochauflösenden TFT-Bildschirmen nicht mehr so wichtig)<br />

– Hervorhebungen vor allem durch Farbe<br />

– hinreichender Schwarzanteil (bei Positivdarstellung)<br />

– Hinreichende Schriftgröße<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 26


Text<br />

TFH Berlin<br />

Was wird<br />

betrachtet, was<br />

übersprungen<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 <strong>HCI</strong> 27


Text<br />

TFH Berlin<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 28


TFH Berlin<br />

Soviel zu den Designrichtlinien<br />

<br />

Wir schauen uns jetzt noch im Einzelnen an, wie<br />

man Information gut erfassbar darstellt.<br />

© <strong>schmiedecke</strong> 14 MCK 29

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