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006-052l_S1_Phimose_Paraphimose_2013-08

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<strong>006</strong>/052 – <strong>S1</strong>-Leitlinie <strong>Phimose</strong> und <strong>Paraphimose</strong> aktueller Stand: <strong>08</strong>/<strong>2013</strong><br />

Kontraindikationen zur Beschneidung<br />

Penisfehlbildungen, bei denen das Präputium als Material für eine plastische Korrektur<br />

erforderlich werden kann (Verkrümmung des Penis bei Erektion, Hypospadia sine<br />

hypospadia; alle Formen der Hypospadie, eingegrabener Penis, syn. buried penis,<br />

concealed penis).<br />

Bei Bestehen einer hochgradigen akuten Entzündung wird zunächst konservativ lokal<br />

sowie antibiotisch behandelt.<br />

Therapie<br />

Bei unkompliziertem Verlauf ist der Beginn einer Therapie im Vorschulalter, bei<br />

Beschwerdefreiheit auch später, zu empfehlen.<br />

Ziele der Behandlung sind die regelrechte Harnentleerung, problemlose Genitalhygiene<br />

sowie später eine unbeeinträchtigte sexuellen Funktion.<br />

Mit den Eltern und gegebenenfalls mit dem Jungen sind die Vor- und Nachteile der<br />

jeweiligen therapeutischen Verfahren zu erörtern und individuell abzustimmen. Für einen<br />

operativen Eingriff sollte das Einverständnis beider Sorgeberechtigten und beim<br />

Jugendlichen auch des Patienten vorliegen.<br />

Topische Therapie 9,15,16<br />

Die Behandlung besteht in einem zweimal täglichen Auftragen der corticoidhaltigen<br />

Creme (z.B. Betamethason 0,1 %; Mometasonfuroat 0,1%) auf den Präputialring über 4<br />

(bis 8) Wochen. Nach 2 Wochen beginnen die Eltern mit vorsichtigem Zurückschieben der<br />

Vorhaut unter Vermeidung von Einrissen.<br />

Die initiale Ansprechrate der lokalen Corticoidtherapie wird mit bis zu ¾ der Patienten<br />

angegeben; die Rezidivrate ist jedoch beachtlich und nur etwa 30% der Knaben können<br />

konservativ dauerhaft geheilt werden. Die hohe primäre Ansprechrate beruht zum Teil<br />

auf der Behandlung von Knaben mit physiologischer Vorhautverengung.<br />

Operation 1,4,16<br />

Die Operation erfolgt in Allgemeinanästhesie, ergänzt durch eine Leitungsanästhesie<br />

(Penis-, alternativ Kaudalblock).<br />

Verschiedene Verfahren stehen zur Verfügung. Die Synechiolyse, d.h. Ablösung des<br />

inneren Vorhautblattes von der Glansoberfläche ist integraler Bestandteil der<br />

Zirkumzision.<br />

Resektionsverfahren<br />

Unterschieden werden die komplette Vorhautentfernung sowie Verfahren, die eine<br />

Vorhautmanschette teilweise erhalten („sparsame oder plastische Zirkumzision“).<br />

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