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006-052l_S1_Phimose_Paraphimose_2013-08

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<strong>006</strong>/052 – <strong>S1</strong>-Leitlinie <strong>Phimose</strong> und <strong>Paraphimose</strong> aktueller Stand: <strong>08</strong>/<strong>2013</strong><br />

durch Einsatz von bipolarer Koagulation auf 1-2 % reduziert werden. Seltener treten<br />

sekundäre Meatusstenosen durch eine Meatitis der ungeschützten Glans, LS bzw. eine<br />

postoperative Durchblutungsstörung infolge Alteration der A. frenularis ein. Insbesondere<br />

ein LS birgt die Gefahr einer narbigen Meatusstenose und eines Übergreifens lichenoider<br />

Veränderungen auf die Urethra (sofern zum Zeitpunkt der Zirkumzision nicht bereits<br />

manifest). Eine unmittelbar postoperativ eingeleitete topische Corticoidtherapie kann oft<br />

das Fortschreiten der Meatusstenose verhindern und sollte regelmäßig durchgeführt<br />

werden.<br />

Eine zu kurz belassene Schafthaut kann zur Fesselung des Penis führen. In<br />

Ausnahmefällen (forcierte Koagulation, tiefe Nähte) können urethrokutane Fisteln in<br />

Sulcushöhe resultieren. Die Wahrscheinlichkeit einer mehr oder weniger ausgeprägten<br />

Sensibilitätsstörung der Glans ist gegeben, ihre Bedeutung für das spätere Sexualleben<br />

jedoch umstritten.<br />

Das spezifische Risiko partiell resezierender bzw. vorhauterhaltender Verfahren liegt in<br />

der Möglichkeit des Auftretens narbiger Rezidiv-<strong>Phimose</strong>n. Die Plastibell-Methode birgt<br />

die Gefahr des verzögerten Abfalls des Glöckchens ("trapped ring") in sich. Ein störender<br />

hypertropher oder verengter Narbenwulst kann Erektionsprobleme verursacht.<br />

In den meisten Fällen wird ein LS mittels chirurgischer und ggf. lokaler Maßnahmen<br />

therapeutisch beherrscht. Der Die Frage, ob überhaupt und inwieweit ein LS im<br />

Kindesalter die Entwicklung eines Plattenepithelkarzinoms beim Erwachsenen begünstigt,<br />

ist nicht abschließend geklärt. 8<br />

Nachkontrollen<br />

Wegen der Möglichkeit von narbigen Verwachsungen und Meatusstenosen ist eine<br />

klinische Kontrolle des Befundes 3-4 Monate postoperativ sinnvoll.<br />

Im Falle eines LS sollte bereits nach 2-4 Wochen überprüft werden, ob eine topische<br />

Nachbehandlung indiziert ist. Wenngleich der LS beim Jungen üblicherweise binnen 4-6<br />

Monate nach vollständiger Zirkumzision ausheilt, kann im Einzelfall das Risiko einer<br />

narbigen Meatusstenosen gesenkt werden.<br />

Die Notwendigkeit von Langzeitkontrollen nach LS beim Jungen ist nicht belegt.<br />

<strong>Paraphimose</strong><br />

Die <strong>Paraphimose</strong> des Knaben entsteht nach Zurückziehen der verengten Vorhaut bei<br />

Maßnahmen der Körperhygiene bzw. durch Versuchen des „Lösens“ einer Vorhautenge.<br />

Definition<br />

Nach Zurückstreifen der Vorhaut hinter die Eichel resultieren eine Minderdurchblutung<br />

des distal gelegenen Vorhautblattes mit Ödem und Unmöglichkeit der problemlosen<br />

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