Stakeholder- Management in NPOs - Regiosuisse
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<strong>Stakeholder</strong>-<br />
<strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>NPOs</strong><br />
24. Februar 2010<br />
Serge Imboden, Fachhochschule Westschweiz, Institut Wirtschaft&Tourismus
1. E<strong>in</strong>führu<strong>in</strong>g und Begriffsklärung<br />
Begriffsklärung: <strong>Stakeholder</strong><br />
• Der Ausdruck „<strong>Stakeholder</strong>“ stammt aus dem Englischen. „Stake“ kann<br />
mit „(Wett-)E<strong>in</strong>satz, Beteiligung“ übersetzt werden, „holder“ mit<br />
„Eigentümer, Halter“.<br />
• Der <strong>Stakeholder</strong> ist daher jemand, dessen E<strong>in</strong>satz auf dem Spiel steht und<br />
der daher e<strong>in</strong> Interesse an Wohl und Wehe dieses E<strong>in</strong>satzes hat.<br />
• Im übertragenen S<strong>in</strong>ne wird „<strong>Stakeholder</strong>“ heutzutage aber nicht nur für<br />
Personen verwendet, die tatsächlich e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz geleistet haben,<br />
sondern für jeden, der e<strong>in</strong> Interesse am Verlauf oder Ergebnis e<strong>in</strong>es<br />
Prozesses hat, auch zunächst sche<strong>in</strong>bar Unbeteiligte wie Kunden oder<br />
Mitarbeiter (vgl. Freeman/Reed 1983, S. 91).<br />
• E<strong>in</strong> alle Aspekte des Begriffs „<strong>Stakeholder</strong>“ umfassender Ausdruck<br />
deutschen Ursprungs existiert <strong>in</strong> der Literatur nicht. Verwendete<br />
Näherungen s<strong>in</strong>d „Anspruchsträger“, „Interessenten und Betroffene“,<br />
„Interessierte Kreise“ und bei Projekten „Projektbeteiligte“ und<br />
„Projektbetroffene“. Im Market<strong>in</strong>g setzt sich hierbei der Begriff<br />
"Anspruchsgruppen" langsam durch. Im französischen spricht man von<br />
„Partie prenante“.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
2
Begriffsklärung: <strong>Stakeholder</strong><br />
1. E<strong>in</strong>führu<strong>in</strong>g und Begriffsklärung<br />
Quelle: Wikipedia<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
3
Begriffsklärung: NPO vs. NGO<br />
NPO: Non Profit Organisation<br />
•Primäres Ziel ist die Erfüllung e<strong>in</strong>es ideellen Wertes<br />
•Erfolg ist mehrschichtig – nicht nur f<strong>in</strong>anziell oder messbar<br />
1. E<strong>in</strong>führu<strong>in</strong>g und Begriffsklärung<br />
NGO: Non-Governmental Organisation<br />
•Übernehmen Aufgaben & Verantwortung der<br />
Regierung/Staates<br />
•Ist nicht auf Gew<strong>in</strong>n ausgerichtet<br />
•Häufig mit dem Ziel, wirtschaftliche, soziale und politische<br />
Missstände zu beheben (z.B. Amnesty International,<br />
Greenpeace, UNICEF etc.)<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
4
Nichtregierungsorganisationen NGO‘s<br />
1. E<strong>in</strong>führu<strong>in</strong>g und Begriffsklärung<br />
Quelle: Union of International Associations (UIA), Yearbook of International Organizations: Statistics on <strong>in</strong>ternational organizations<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
5
Statistiken zu <strong>NPOs</strong><br />
1. E<strong>in</strong>führu<strong>in</strong>g und Begriffsklärung<br />
• E<strong>in</strong>e gesamtschweizerische Statistik zu den NPO-<br />
Organisationen existiert nicht.<br />
• Es fehlen ebenfalls Daten zur F<strong>in</strong>anzierung von NPO-<br />
Projekten oder Organisationen auf gesamtschweizerischem<br />
Niveau, sei dies durch die öffentliche Hand oder durch private<br />
Institutionen oder Personen.<br />
• E<strong>in</strong>ige Informationen f<strong>in</strong>det man unter folgenden L<strong>in</strong>ks:<br />
http://www.forum-benevolat.ch/<br />
http://www.forum-freiwilligenarbeit.ch/<br />
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6
Beispiele von <strong>NPOs</strong><br />
1. E<strong>in</strong>führu<strong>in</strong>g und Begriffsklärung<br />
• Humanitäre: Rotes Kreuz , IKRK, Roter<br />
Halbmond, Glückskette<br />
• Soziale: Bl<strong>in</strong>denvere<strong>in</strong>, Heilsarmee, Berghilfe<br />
• Politische: Amnesty International, Human Rights<br />
Watch, UNO<br />
• Entwicklungszusammenarbeit: World Vision,<br />
Caritas, Helvetas, Fastenopfer<br />
• Umwelt- und Tierschutz: WWF, Greenpeace, Pro<br />
Wildlife<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
7
Missverständnis<br />
Non – Profit heisst nicht:<br />
•ke<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n zu erwirtschaften<br />
•unprofessionell zu arbeiten<br />
•nicht auf Gelder angewiesen zu se<strong>in</strong><br />
1. E<strong>in</strong>führu<strong>in</strong>g und Begriffsklärung<br />
Im Gegenteil:<br />
•<strong>NPOs</strong> <strong>in</strong>vestieren ihren Gew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> neue Projekte.<br />
•Sie s<strong>in</strong>d meist hochgradig professionell.<br />
•Betreiben (teilweise) aggressives Market<strong>in</strong>g<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
8
NOPs: Ke<strong>in</strong>e homogene Gruppe<br />
1. E<strong>in</strong>führu<strong>in</strong>g und Begriffsklärung<br />
• Dutzende von Sektoren <strong>in</strong> Politik, Kultur, Religion,<br />
Gesundheit, Soziales usw.<br />
• Auch <strong>in</strong>nerhalb der Sektoren gibt es grosse<br />
Unterschiede <strong>in</strong> Auftreten und Vorgehen:<br />
divergierende Ziele und Motive<br />
unterschiedliche Bereiche,<br />
von politisch rechts-konservativ bis l<strong>in</strong>ksautonom,<br />
von kle<strong>in</strong>en privaten Initiativen bis zu Global<br />
Players<br />
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Wie f<strong>in</strong>anzieren sich <strong>NPOs</strong><br />
1. E<strong>in</strong>führu<strong>in</strong>g und Begriffsklärung<br />
• Regierungsgelder: Ausführendes Organ für<br />
öffentliche Aufgaben (z.B. DEZA, Rotes Kreuz,<br />
UN Organisationen)<br />
• Spendengelder: Direkt Market<strong>in</strong>g oder „Sub-<br />
Contractor“ (z.B. Glückskette, World Vision,<br />
Caritas)<br />
• Philanthropen, Wohltäter (z.B. Aga Khan, Paul<br />
Newman, Bill Gates)<br />
• Eigene Gew<strong>in</strong>ne (Investitionen, Projekte)<br />
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Erstes Zwischenfazit<br />
1. E<strong>in</strong>führu<strong>in</strong>g und Begriffsklärung<br />
• Nonprofit-Organisationen (NPO) spielen <strong>in</strong> modernen Gesellschaften e<strong>in</strong>e<br />
essentielle Rolle und leisten für das wirtschaftliche, soziale und kulturelle<br />
Leben wichtige Beiträge.<br />
• Das Spektrum dieser verschiedenartigen Organisationen ist sehr breit<br />
und umfasst bspw. Kultur- und Sportvere<strong>in</strong>e, Genossenschaften,<br />
Wohlfahrtsverbände, Universitäten, (private) Museen, Feuerwehren,<br />
K<strong>in</strong>dergärten, Interessenvertretungen, Parteien, Krankenhäuser oder<br />
auch Menschenrechtsorganisationen, Umwelt- und Selbsthilfegruppen.<br />
• Die Gesamtheit aller NPO <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Land wird als Nonprofit Sektor (auch<br />
geme<strong>in</strong>nütziger, wohltätiger, zivilgesellschaftlicher, freiwilliger bzw.<br />
voluntary Sektor) bezeichnet.<br />
• Dieser umfasst e<strong>in</strong>e äusserst heterogene Gruppe von Organisationen,<br />
die sich h<strong>in</strong>sichtlich Grösse, Strukturen bzw. Organisationsgrad,<br />
Rechtsform, F<strong>in</strong>anzierung, Selbstverständnis und politischer Orientierung,<br />
Tätigkeit, Leistungen bzw. Aufgabenstellungen und ihren Nutzniessern<br />
sehr stark unterscheiden.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
11
Agenda<br />
Agenda<br />
1. E<strong>in</strong>führung und Begriffsklärung<br />
2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
3. <strong>Management</strong>probleme bei <strong>NPOs</strong><br />
4. Social Media: e<strong>in</strong>e Chance für <strong>NPOs</strong><br />
5. Fazit<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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Relevante <strong>Stakeholder</strong> und ihre Interessen<br />
erfassen<br />
2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
Beispiel: Mögliche <strong>Stakeholder</strong> e<strong>in</strong>er<br />
NPO im Kulturbereich (Ludwig<br />
Theuvsen (2001), Tschirhart 1996, S.<br />
65)<br />
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2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
Wie erkennt e<strong>in</strong>e NOP wichtige <strong>Stakeholder</strong><br />
1. <strong>Stakeholder</strong>-Typologie nach Mitchell, Agle & Wood<br />
(1997, S. 874)<br />
2. Normstrategien des <strong>Stakeholder</strong>-<strong>Management</strong>s<br />
nach Savage et al. (1991, S. 65)<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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<strong>Stakeholder</strong>-Typologie nach Mitchell, Agle & Wood<br />
Macht<br />
1<br />
Ruhende<br />
<strong>Stakeholder</strong><br />
2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
Dr<strong>in</strong>glichkeit<br />
3<br />
Fordernde<br />
<strong>Stakeholder</strong><br />
5<br />
Gefährliche<br />
<strong>Stakeholder</strong><br />
7<br />
Def<strong>in</strong>itive<br />
<strong>Stakeholder</strong><br />
6<br />
Abhängige<br />
<strong>Stakeholder</strong><br />
4<br />
Dom<strong>in</strong>ante<br />
<strong>Stakeholder</strong><br />
2<br />
Vernachlässigbare<br />
<strong>Stakeholder</strong><br />
Legitimität<br />
<strong>Stakeholder</strong>-Typologie<br />
nach Mitchell, Agle und<br />
Wood (1997, S. 874)<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
1. Ruhende <strong>Stakeholder</strong><br />
Ruhende <strong>Stakeholder</strong> verfügen über Macht, br<strong>in</strong>gen jedoch<br />
weder dr<strong>in</strong>gliche Ansprüche gegen e<strong>in</strong>e NPO vor noch wären<br />
sie dazu legitimiert. Zu dieser Gruppe zählen z.B. ehemalige<br />
Mitarbeiter e<strong>in</strong>er NPO, die über Insiderwissen verfügen, dass<br />
sie Konkurrenten oder den Medien zuspielen können. Erst <strong>in</strong><br />
dem Augenblick, <strong>in</strong> dem sie von ihrer Informationsmacht<br />
Gebrauch zu machen drohen, verdienen sie Beachtung<br />
durch das <strong>Management</strong>.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
2. Vernachlässigbare <strong>Stakeholder</strong><br />
Vernachlässigbare <strong>Stakeholder</strong> verfügen über Legitimität; sie<br />
haben aber weder Macht noch dr<strong>in</strong>gende Anliegen. Mögliche<br />
Klienten e<strong>in</strong>er NPO, die bewusst auf die Inanspruchnahme<br />
von Hilfeleistungen verzichten, fallen <strong>in</strong> diese Gruppe. Für<br />
das <strong>Management</strong> gibt es im Regelfall wenig Anlass, sich mit<br />
diesen <strong>Stakeholder</strong>n zu beschäftigen.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
3. Fordernde <strong>Stakeholder</strong><br />
Fordernde <strong>Stakeholder</strong> schliesslich s<strong>in</strong>d solche, die zwar<br />
lautstark ihre Anliegen vorbr<strong>in</strong>gen, dazu aber weder<br />
legitimiert s<strong>in</strong>d noch über Macht zur Durchsetzung ihrer<br />
Interessen verfügen. In diese Kategorie fallen häufig Kritiker,<br />
die e<strong>in</strong>zelne <strong>NPOs</strong> fortgesetzt mit offensichtlich unhaltbaren<br />
und daher ungehört verhallenden Vorwürfen überziehen. Sie<br />
s<strong>in</strong>d für e<strong>in</strong>e NPO vielleicht lästig, aber nicht gefährlich und<br />
verdienen daher ke<strong>in</strong>e Aufmerksamkeit.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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4. Dom<strong>in</strong>ante <strong>Stakeholder</strong><br />
2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
In die Gruppe der dom<strong>in</strong>anten <strong>Stakeholder</strong> fallen <strong>in</strong><br />
„normalen“ Zeiten grosse Teile der <strong>Stakeholder</strong> e<strong>in</strong>er NPO.<br />
Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter sowie Zulieferer<br />
beispielsweise verfügen über Macht und Legitimität, aber<br />
über ke<strong>in</strong>en Anlass, ihre Anliegen <strong>in</strong> dr<strong>in</strong>gender Weise<br />
vorzubr<strong>in</strong>gen, solange „bus<strong>in</strong>ess as usual“ herrscht. Ihre<br />
Beziehungen zur NPO bewegen sich <strong>in</strong> geordneten, durch<br />
vertragliche oder organisatorische Massnahmen<br />
abgesicherten Bahnen; sie können sich der laufenden<br />
Aufmerksamkeit des <strong>Management</strong>s gewiss se<strong>in</strong>.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
5. Gefährliche <strong>Stakeholder</strong><br />
Gefährliche <strong>Stakeholder</strong> verfolgen eigene Anliegen mit<br />
Nachdruck und verfügen über die Macht, diese durchzusetzen,<br />
ohne dazu allerd<strong>in</strong>gs legitimiert zu se<strong>in</strong>. Konkurrenten, aber auch<br />
der Kassenwart e<strong>in</strong>es Vere<strong>in</strong>s, der Mitgliedsbeiträge veruntreut,<br />
s<strong>in</strong>d dafür Beispiele.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
6. Abhängige <strong>Stakeholder</strong><br />
Abhängige <strong>Stakeholder</strong> br<strong>in</strong>gen legitime, dr<strong>in</strong>gende Forderungen<br />
gegenüber der NPO vor, verfügen aber nicht über die Macht, ihre<br />
Anliegen auch gegen den Willen anderer <strong>Stakeholder</strong><br />
durchzusetzen. Sie können ihre Interessen nur verfolgen, wenn<br />
sie durch Dritte unterstützt werden oder wenn die Werte e<strong>in</strong>er<br />
NPO die Berücksichtigung ihrer Anliegen sicherstellen. Die<br />
Klienten von sozial engagierten <strong>NPOs</strong> fallen häufig <strong>in</strong> diese<br />
Kategorie.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
7. Def<strong>in</strong>itive <strong>Stakeholder</strong><br />
Def<strong>in</strong>itive <strong>Stakeholder</strong> weisen alle drei Merkmale auf. Häufig<br />
handelt es sich um dom<strong>in</strong>ante <strong>Stakeholder</strong>, die ihre Interessen<br />
nicht mehr gewahrt sehen, z.B. Ehrenamtliche, die mit den<br />
Entscheidungen des <strong>Management</strong>s nicht e<strong>in</strong>verstanden s<strong>in</strong>d und<br />
daher mit der Aufkündigung ihres Engagements drohen.<br />
<strong>Stakeholder</strong>n dieser Kategorie wird sich das <strong>Management</strong> mit<br />
grosser Aufmerksamkeit widmen.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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Normstrategien des <strong>Stakeholder</strong>-<strong>Management</strong>s nach<br />
Savage et al. (1991, S. 65)<br />
Bedrohungspotenzial<br />
hoch<br />
niedrig<br />
2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
Unterstützungspotenzial<br />
hoch<br />
niedrig<br />
„Gemischte“<br />
<strong>Stakeholder</strong><br />
Strategie:<br />
Zusammenarbeit<br />
Nichtunterstützende<br />
<strong>Stakeholder</strong><br />
Strategie:<br />
Verteidigung<br />
Unterstützende<br />
<strong>Stakeholder</strong><br />
Strategie:<br />
E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />
Marg<strong>in</strong>ale<br />
<strong>Stakeholder</strong><br />
Strategie:<br />
Beobachtung<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
23
Agenda<br />
Agenda<br />
1. E<strong>in</strong>führung und Begriffsklärung<br />
2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
3. <strong>Management</strong>probleme bei <strong>NPOs</strong><br />
4. Social Media: e<strong>in</strong>e Chance für <strong>NPOs</strong><br />
5. Fazit<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
24
Besonderheiten beim <strong>Stakeholder</strong>-<br />
<strong>Management</strong> <strong>in</strong> Nonprofit-Organisationen<br />
3. <strong>Management</strong>probleme bei <strong>NPOs</strong><br />
• Motivation der Ehrenamtlichen (vgl. Luthe/Strünck 1998, S. 160 f.)<br />
• Vertrauen und gute persönliche Beziehungen (Kultur des Vertrauens)<br />
• Ethische Erwartungen (z.B. aggressive Strategien der Kostensenkung,<br />
die mit e<strong>in</strong>em erheblichen Abbau von Arbeitsplätzen <strong>in</strong> <strong>NPOs</strong> werden<br />
abgelehnt)<br />
• Staat als entscheidender <strong>Stakeholder</strong> (1990 beispielsweise stammten<br />
<strong>in</strong> Deutschland 68,2 % der E<strong>in</strong>nahmen der <strong>NPOs</strong> aus öffentlichen Mitteln<br />
und 3,9 % aus Spenden) => Abhängigkeit vom Staat und der Politik<br />
• Erstellung sog. Vertrauensgüter: z.B. Betreuungsleistungen, deren<br />
Qualität durch die Leistungsempfänger nicht oder nur unter Aufwendung<br />
unverhältnismässig hoher Kosten zuverlässig beurteilt werden kann.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
25
3. <strong>Management</strong>probleme bei <strong>NPOs</strong><br />
<strong>Management</strong>probleme bei NPO<br />
• Kaum operationale Ziele (soziale, politische u.<br />
kulturelle), eher Wertorientierung<br />
• „Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Familie“ und ke<strong>in</strong>e „normale“<br />
Organisation („Mission“)<br />
• Ideologie als Leistung Grenzen der<br />
Zweckrationalität Gefahr ‚ motivation, ‚crowd<strong>in</strong>g<br />
out‘<br />
• Funktionaler Dilettantismus (Seibel): NPO bearbeiten<br />
unlösbare soziale Probleme als Placebo-Organisation<br />
• Unklare Organisationsgrenzen (Ehrenamt,<br />
Mitglieder als Unterstützer/Kunden)<br />
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<strong>Management</strong>probleme bei NPO<br />
• Vielfalt von Anspruchsgruppen<br />
• demokratische / politische Struktur<br />
• Staatliche E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung und Abhängigkeit<br />
• E<strong>in</strong>fluss<strong>in</strong>teressen vs. Mitglieder<strong>in</strong>teressen<br />
3. <strong>Management</strong>probleme bei <strong>NPOs</strong><br />
• Institutionalisierung, Bürokratie, Oligarchie<br />
• Defizite von Wettbewerb und staatlicher Kontrolle<br />
• E<strong>in</strong>geschränkte Qualitätsbeurteilung<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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Zweites Zwischenfazit<br />
3. <strong>Management</strong>probleme bei <strong>NPOs</strong><br />
• Nicht die „Verbetriebswirtschaftlichung“ ist für die Zukunft von<br />
<strong>NPOs</strong> entscheidend, sondern ihre stärkere Vernetzung mit<br />
den <strong>Stakeholder</strong>n (onl<strong>in</strong>e/offl<strong>in</strong>e).<br />
• Für das <strong>Stakeholder</strong>-<strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>NPOs</strong> haben ihre<br />
bedarfswirtschaftliche Arbeitsweise, die Mobilisierung<br />
ehrenamtlicher Arbeit, der hohe F<strong>in</strong>anzierungsanteil des<br />
Staates und weitere Spezifika weitreichende<br />
Konsequenzen.<br />
• Das <strong>Management</strong> von <strong>Stakeholder</strong>-Beziehungen ist für <strong>NPOs</strong><br />
e<strong>in</strong> vielgestaltiges, <strong>in</strong> hohem Masse erfolgsrelevantes<br />
Aufgabengebiet, das besondere Herausforderungen stellt<br />
und z.T. eigenen Regeln folgt.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
28
Agenda<br />
Agenda<br />
1. E<strong>in</strong>führung und Begriffsklärung<br />
2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
3. <strong>Management</strong>probleme bei <strong>NPOs</strong><br />
4. Social Media: e<strong>in</strong>e Chance für <strong>NPOs</strong><br />
5. Fazit<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
29
Chancen von Web 2.0: das<br />
Vernetzungspotential<br />
4. Social Media: e<strong>in</strong>e Chance für <strong>NPOs</strong><br />
• Social Media (Facebook, Twitter, X<strong>in</strong>g und Co.)<br />
ermöglichen den Aufbau von Netzwerken<br />
(onl<strong>in</strong>e/offl<strong>in</strong>e).<br />
• Aus den Netzwerken gew<strong>in</strong>nen <strong>NPOs</strong> Ressourcen.<br />
• Netzwerke bilden das soziale Kapital von <strong>NPOs</strong>.<br />
• Netzwerke bieten die Chance für Kommunikation,<br />
Kooperation und Koord<strong>in</strong>ation.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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4. Social Media: e<strong>in</strong>e Chance für <strong>NPOs</strong><br />
31<br />
Web 1.0 vs Web 2.0<br />
Institut Economie et Tourisme
Hürden e<strong>in</strong>es Web 2.0-E<strong>in</strong>satzes <strong>in</strong> <strong>NPOs</strong><br />
4. Social Media: e<strong>in</strong>e Chance für <strong>NPOs</strong><br />
• Angst vor der Grösse, Anonymität und Öffentlichkeit<br />
des Internets<br />
• Angst vor Kontrollverlust über die eigene Marke<br />
• Angst vor dem Fremden<br />
• Angst vor öffentlicher Kritik<br />
• Angst vor mehr Transparenz<br />
• Angst vor e<strong>in</strong>er Verschiebung von<br />
Machtverhältnissen zwischen NPO und Nutzern und<br />
organisations<strong>in</strong>tern<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
32
4. Social Media: e<strong>in</strong>e Chance für <strong>NPOs</strong><br />
33<br />
Institut Economie et Tourisme
Beispiele<br />
https://www.x<strong>in</strong>g.com/net/zivilgesellschaft20/wie-nutzen-npos-social-media-best-practice-beispiele-<br />
446904/welche-onl<strong>in</strong>e-partizipationsmoglichkeiten-fur-die-stakeholder-e<strong>in</strong>er-npo-gibt-es-<br />
26330988/27513033/<br />
4. Social Media: e<strong>in</strong>e Chance für <strong>NPOs</strong><br />
http://blog.nonprofits-vernetzt.de/<strong>in</strong>dex.php/category/stakeholder/<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
34
Agenda<br />
Agenda<br />
1. E<strong>in</strong>führung und Begriffsklärung<br />
2. <strong>Stakeholder</strong> identifizieren<br />
3. <strong>Management</strong>probleme bei <strong>NPOs</strong><br />
4. Social Media: e<strong>in</strong>e Chance für <strong>NPOs</strong><br />
5. Fazit<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
35
Fazit<br />
5. Fazit<br />
• Das <strong>Stakeholder</strong>-<strong>Management</strong> muss den erfolgreichen Umgang mit den<br />
widerstreitenden Interessen bewerkstelligen. Dabei ist die<br />
Sicherstellung von Legitimität als Voraussetzung für die Erlangung von<br />
Ressourcen häufig e<strong>in</strong>es der wichtigsten Ziele (vgl. Bigelow/Stone/Arndt<br />
1996).<br />
• Gerade für Nonprofit-Organisationen ist e<strong>in</strong> aktives <strong>Stakeholder</strong>-<br />
<strong>Management</strong> von Bedeutung, denn sie f<strong>in</strong>anzieren sich <strong>in</strong> der Regel<br />
durch Dritte.<br />
• Um <strong>in</strong> dem Beziehungsgeflecht, <strong>in</strong> dem sich <strong>NPOs</strong> bewegen, nicht die<br />
Übersicht zu verlieren, ist e<strong>in</strong>e regelmässige <strong>Stakeholder</strong>-Analyse, die<br />
die relevanten Gruppen und Individuen identifiziert und anhand<br />
geeigneter Kriterien bewertet, unerlässlich.<br />
• Sodann s<strong>in</strong>d der jeweiligen Lage angemessene organisatorische und<br />
personalwirtschaftliche Massnahmen zu ergreifen, um den Bestand<br />
e<strong>in</strong>er NPO auch langfristig zu sichern.<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
36
5. Fazit<br />
Fazit<br />
• Social Media helfen bei der Produktion im Rahmen von<br />
Netzwerkstrukturen, weil Social Media selbst auf Vernetzung,<br />
Kooperation und Koord<strong>in</strong>ation abzielen<br />
• Die wichtigste Chance, die Web 2.0 Nonprofits bietet, ist die<br />
Vernetzungsmöglichkeit mit den <strong>Stakeholder</strong>n und die<br />
Chance zur Bildung sozialen Kapitals<br />
• Der Aufbau und die Pflege von Beziehungsnetzwerken darf<br />
nicht planlos angegangen werden: strategische<br />
Verankerung ist notwendig<br />
• <strong>NPOs</strong> müssen an dem Abbau des digitalen Grabens (digital<br />
divide) mitwirken bzw. an der digitalen Inklusion ihrer Klientel<br />
Institut Economie et Tourisme<br />
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Literaturh<strong>in</strong>weise<br />
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Luthe, Detlef/Strünck, Christoph (1998): Diversifizierte Barmherzigkeit. Organisationsformen freiwilligen<br />
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Organisationen im Wandel. Ende der Besonderheiten oder Besonderheiten ohne Ende, Frankfurt<br />
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Institut Economie et Tourisme<br />
38