Schneider LIVE 2008 als PDF (7.62MB) - Schneider Electric (Schweiz)
Schneider LIVE 2008 als PDF (7.62MB) - Schneider Electric (Schweiz)
Schneider LIVE 2008 als PDF (7.62MB) - Schneider Electric (Schweiz)
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<strong>Schneider</strong><br />
<strong>2008</strong>
Editorial<br />
SCHNEIDER ELECTRIC (SCHWEIZ) AG<br />
IST WEITER AUF EXPANSIONSKURS<br />
S chneider<br />
Martin Soder<br />
CEO<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (<strong>Schweiz</strong>) AG<br />
<strong>Electric</strong> hat die weltweit führende<br />
Position verteidigt und weiter ausgebaut.<br />
Die Kerngeschäfte der elektrischen Energieverteilung<br />
und der Automationstechnik stehen<br />
im Zentrum unserer Aktivitäten. Seit gut einem<br />
halben Jahr wuchs die Gruppe zu einem stolzen<br />
Unternehmen von mehr <strong>als</strong> 120 000 Mitarbeitern<br />
in über 100 Ländern an. Der erwirtschaftete Umsatz<br />
im Jahr 2007 betrug 17,3 Milliarden Euro.<br />
Die <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (<strong>Schweiz</strong>) AG investiert<br />
weiter in kundenorientierte Lösungen.<br />
Zusammen mit unseren Tochtergesellschaften<br />
Berger Lahr, Sarel, APC-MGE, Feller, TAC und Elau<br />
bieten wir unseren Kunden in der <strong>Schweiz</strong> mehr<br />
Effi zienz und Wirtschaftlichkeit an. Die Energieverfügbarkeit<br />
ist ein zentrales Thema, worauf<br />
wir uns vermehrt fokussieren werden. In naher<br />
Zukunft werden wir innerhalb der <strong>Schweiz</strong> näher<br />
zusammenrücken. Die Strategie von <strong>Schneider</strong><br />
ist der einheitliche Auftritt <strong>als</strong> «one brand with<br />
one solution».<br />
In der vorliegenden Ausgabe zeigen wir<br />
Ihnen auf, wie wir <strong>als</strong> <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> <strong>Schweiz</strong><br />
die Strategie nachhaltig umsetzen. Zusammen mit<br />
unseren Marktpartnern haben wir im Jahr <strong>2008</strong><br />
überzeugende Projekte erfolgreich realisiert.<br />
Die Fokussierung auf Lösungen bedingt<br />
eine optimale Zusammenarbeit unter allen Beteiligten.<br />
Die damit verbundenen wachsenden Anforderungen<br />
können wir nur mit unserem breiten<br />
internen und externen Netzwerk an Spezialisten<br />
bewältigen. Um diesen Ansprüchen gerecht zu<br />
werden, arbeiten unsere Solution Center jeden<br />
Tag an neuen innovativen Lösungen.<br />
2 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Ein ganz anderes Thema aber wird uns in der<br />
nächsten Zeit mehr <strong>als</strong> alles andere beschäftigen:<br />
die Energieeffi zienz. Unser weltweiter Energiekonsum<br />
ist seit 1980 um 45% angestiegen und<br />
wird sich bis zum Jahr 2030 um weitere 70% steigern.<br />
Diese Situation erfordert unser Handeln.<br />
Unter dem Slogan «make the most of your<br />
energy» investiert <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> massiv in<br />
energieeffi ziente Produkte und Lösungen. Ein<br />
Forschungsprojekt in der Antarktis arbeitet<br />
an einem emissionsfreien Gebäude. Hierfür<br />
stellt <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> die Energieverteilung,<br />
das Gebäudemanagement und die Fernsteuerungslösungen<br />
bereit. Wir müssen uns dieser<br />
Entwicklung <strong>als</strong> Technologiekonzern bewusst<br />
sein, uns dieser Herausforderung stellen und<br />
Verantwortung übernehmen. Wir werden gerne<br />
zusammen mit Ihnen zukunftsorientierte Lösungen<br />
erarbeiten, um den Energiekonsum zu<br />
reduzieren. Wir freuen uns jetzt schon auf gemeinsame<br />
und innovative Zeiten.<br />
Besten Dank für Ihr Vertrauen<br />
in unser Unternehmen.<br />
Martin Soder<br />
CEO<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (<strong>Schweiz</strong>) AG
Tochtergesellschaften<br />
Berger Lahr Positec AG, Rorschach-Ost<br />
Maschinenautomatisierung, Motion Controller, Steuerungen<br />
www.bergerlahr.ch<br />
Crouzet AG, Mägenwil<br />
Automatisierung- und Regelungsteile, z.B. Maschinenbau,<br />
Haushalttechnik, Transporttechnik<br />
www.crouzet.com<br />
Elau AG, Suhr<br />
Maschinenautomatisierung in der Konsumgüterindustrie<br />
und im Verpackungssektor<br />
www.elau.ch<br />
Feller AG, Horgen<br />
Schalter und Steckdosen sowie elektronische<br />
Systeme in der Gebäudeautomation<br />
www.feller.ch<br />
Gutor Electronic Ltd., Wettingen<br />
USV-Lösungen für industrielle und kommerzielle Anlagen<br />
www.gutor.ch<br />
APC-MGE UPS Systems AG, Dietikon<br />
USV-Systeme, kritische Strom- und Kühlsysteme<br />
www.mgeups.ch<br />
Sarel AG, Marthalen<br />
Schaltschränke, Schaltschrankklimatisierungskomponenten<br />
für Elektronik, Elektro- und Telekommunikationstechnik<br />
www.sarel.ch<br />
Selectron Systems AG, Lyss<br />
Leittechnik für Schienenfahrzeuge (TCMS)<br />
www.selectron.ch<br />
TAC, Ittigen<br />
Gebäudeautomation<br />
www.tac.com<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (<strong>Schweiz</strong>) AG<br />
Schermenwaldstrasse 11<br />
CH-3063 Ittigen<br />
Tel. +41 31 917 33 33<br />
Fax +41 31 917 33 66<br />
www.schneider-electric.ch<br />
Erscheinungsweise: 1-mal jährlich<br />
in Deutsch und Französisch<br />
Redaktion: Christoph Lanz,<br />
Communication Manager<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (<strong>Schweiz</strong>) AG<br />
Konzept/Realisation: cosmic.ch<br />
Fotografi e: Beat <strong>Schweiz</strong>er<br />
www.beatschweizer.com<br />
Druck: R ITZ AG Print und Media , Bern<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> 3<br />
Inhalt<br />
4 NC-Technik GmbH<br />
Individuelle und preiswerte Lösungen<br />
9 Lombard Odier Darier Hentsch & Cie<br />
Die stetige Weiterführung der<br />
Operationen garantieren<br />
14 Santex AG<br />
Stoffe veredeln – weltweit gefragt<br />
18 Fromco SA<br />
Greyerzer – sanfte Pfl ege für schwere Laibe<br />
22 Kernkraftwerk Beznau<br />
Wo Sicherheit hoch zwei verlangt wird<br />
28 Elektro Bieri AG<br />
Moderne Anlage mit einfachem Handling<br />
31 Jean Greub SA<br />
Alte Uhrmachertradition neu belebt<br />
37 Flug- und Waffenplatz Dübendorf<br />
Über Nacht eine neue Stromverteilanlage<br />
4 0 Safe Host<br />
Ein Projekt, bei dem die Sicherheit im<br />
Vordergrund steht<br />
4 4 FM Racine Hydraulik AG<br />
Dank Know-how zu raffi nierterer Software<br />
4 8 Raiffeisen<br />
Stromgarantie, um Bankdaten zu sichern
Automatisierung<br />
Stephan Neuhaus, Firma IndAC AG und Martin Zeltner von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (<strong>Schweiz</strong>) AG vor dem Fünfachsen-Portalroboter
Automation<br />
INDIVIDUELLE<br />
UND PREISWERTE<br />
LÖSUNGEN<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
D ie<br />
Seit bald 15 Jahren stellt Georges Füllemann, Inhaber<br />
der NC-Technik GmbH im aargauischen Gränichen,<br />
Be- und Entladesysteme für Produktionsmaschinen her.<br />
Seine neuste Anlage ist ein Fünfachsen-Portalroboter,<br />
der ab einer Palettieranlage die Zuführung von Teilen<br />
für ein Bearbeitungszentrum automatisch abwickelt.<br />
Dabei kommt erstm<strong>als</strong> die neue Steuerung Modicon M340<br />
von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> zum Einsatz.<br />
NC-Technik hat bereits viele Automatisierungsanlagen<br />
für kleinere und mittlere<br />
Betriebe in der <strong>Schweiz</strong> und in Deutschland<br />
hergestellt. Unternehmen im Bereich Apparateund<br />
Maschinenbau sowie Uhrenhersteller und<br />
Autozulieferer gehören zu den Abnehmern.<br />
Maschinen nach Wunsch …<br />
Die NC-Technik ist ein kleines Unternehmen<br />
und daher in der Lage, massgeschneiderte Problemlösungen<br />
zu günstigem Preis anzubieten. «Ich<br />
habe seit dreissig Jahren Erfahrung im Maschinenbau.<br />
Jede Anlage ist anders, jeder Kunde hat<br />
andere Bedürfnisse, und das ist das Interessante<br />
in meinem Beruf», bemerkt Georges Füllemann.<br />
«Wenn ich einen Kunden besuche und mit ihm<br />
spreche, dann reicht bereits eine Stunde aus,<br />
um herauszuspüren, wie er reagiert und was er<br />
für eine Anlage wünscht. Angepasst an unsere<br />
Möglichkeiten konstruieren wir die Anlage, sodass<br />
die Maschine exakt in das Unternehmen<br />
des Kunden passt. So ergeben sich später auch<br />
keine Probleme im betrieblichen Ablauf.»<br />
… und mit den erforderten Features<br />
Mit dem Bau des neuen Portalroboters<br />
fand durch den Einsatz der Maschinensteuerung<br />
Modicon M340 ein Technologiesprung statt. Bis<br />
heute setzte die NC-Technik Steuerungen von<br />
verschiedenen Herstellern ein. Nun hat sie sich<br />
für die Modicon M340 entschieden. «Da wir ein<br />
kleiner Betrieb sind, bedeutet dies für uns eine<br />
gewaltige Investition. Aber wir erhielten mehrere<br />
grössere Aufträge, sodass diese Neuerung für<br />
uns verkraftbar wurde», begründet Georges<br />
Füllemann diesen Schritt. Die Automatisierungsplattform<br />
Modicon M340 bietet mit integrierter<br />
Ethernet-TCP/IP-Schnittstelle eine Verbindung<br />
mit dem Touchpanel Magelis XBT-GT und der<br />
Web-Fernwartung. Die CANOpen-Schnittstelle<br />
des Prozessors Modicon M340 verbindet die<br />
Servoantriebe Lexium 05 und den konfi gurierbaren<br />
Sicherheitscontroller Preventa XPS MC.<br />
Bereits seit vielen Jahren arbeitet die<br />
NC-Technik im Bereich der Antriebe und Getriebe<br />
mit Pirmin Meier, Geschäftsführer von<br />
Berger Lahr Positec AG – heute <strong>Schneider</strong> Motion –<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> NC-Technik GmbH 5
Automation<br />
zusammen. Auch <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> lieferte der<br />
NC-Technik bereits seit Jahren Schütze, Bedien-<br />
und Befehlsmeldegeräte sowie Endschalter.<br />
Doch mit dieser neuen Anlage ergab sich für<br />
das Unternehmen eine ganz andere Herausforderung,<br />
die im Team mit dem Software-Systemintegrator<br />
Stephan Neuhaus von IndAC AG<br />
bestens bewältigt wurde.<br />
Platz für neue Optionen<br />
«Wir verfolgen die Philosophie, die Software<br />
immer so modular wie möglich zu gestalten. Ein<br />
wichtiger Wunsch der NC-Technik war zudem,<br />
dass sie bei weiteren Maschinen die Software<br />
selber integrieren, laden und parametrieren<br />
kann», erklärt Stephan Neuhaus. Aus diesem<br />
Grunde wurde die Software bibliotheksmässig<br />
aufgebaut. Die NC-Technik ist nun in der Lage,<br />
die Reihenfolge der verschiedenen Schritte – wie<br />
Sprünge und Positionen – selbst zu bestimmen.<br />
Dazu erhält der Endkunde die Möglichkeit, innerhalb<br />
bestimmter Grenzwerte diese Positionen<br />
selbst anzupassen. «Ich hatte bereits Erfahrung<br />
mit Robotern von andern Herstellern, aber dieser<br />
Auftrag bedeutete auch für mich eine Herausforderung,<br />
und ich konnte einige neue, interessante<br />
Features hinzufügen», bemerkt Stephan<br />
Neuhaus. So kann beispielsweise dank dem<br />
ConneXium-Switch aus der Ferne direkt auf das<br />
Magelis-Bedienpanel beim Kunden zugegriffen<br />
und können dort Programmerweiterungen<br />
vorgenommen werden. Es<br />
ist möglich, neue Bilder einzufügen,<br />
weitere Funktionen zu laden und<br />
gleichzeitig auch die SPS-Bibliothek<br />
zu ergänzen. «Die Modularität ist<br />
auch für ein zukünftiges Wachstum<br />
wichtig», führt Stephan Neuhaus <strong>als</strong><br />
weiteren Vorteil auf. «In diesen neuen<br />
Portalrobotern mit der Palettzuführung<br />
sind all unsere Erfahrungen und<br />
Erkenntnisse, die wir in den vergangenen<br />
Jahren gewonnen hatten, eingefl<br />
ossen», sagt Georges Füllemann<br />
voller Stolz.<br />
Effi ziente Zusammenarbeit<br />
«Nach der Erstellung des Pfl ichtenhefts<br />
und dem passenden Lösungsangebot<br />
von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> konnte<br />
das Projekt im Team effi zient realisiert<br />
werden», fi ndet Martin Zeltner, Verkaufsingenieur<br />
bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>.<br />
6 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
«<strong>Schneider</strong> hat in der <strong>Schweiz</strong> eine umfangreiche<br />
Logistik-Plattform, wo wir auch sehr<br />
rasch ausliefern können»<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong>-Produkte<br />
– Steuerung Modicon M340<br />
– Touchpanel Magelis XBT-GT<br />
– Servoantrieb der Baureihe Lexium 05<br />
– Sicherheitscontroller Preventa XPS MC<br />
– Ethernet-Switch der ConneXium Baureihe<br />
– Motorabgang TeSys U<br />
– Spannungsversorgung Phaseo ABL8<br />
– Befehls- und Meldegeräte Harmony<br />
NC-Technik GmbH
Desirée Füllemann (NC-Technik AG) beim Anschliessen der Buskabel<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
NC-Technik GmbH 7
Automation<br />
«Für uns ist es wichtig, dass ein Integrator<br />
wie Stephan Neuhaus das Metier kennt,<br />
denn wenn sich Probleme einstellen,<br />
kommt der Kunde mit seiner Reklamation<br />
zu uns», fügt Martin Zeltner bei.<br />
Das Beispiel zeigt, dass kleinere<br />
Unternehmen wie die NC-Technik eher<br />
in der Lage sind, flexible und individuelle<br />
Lösungen für die Industrie zu<br />
liefern. Wenn dann noch grosse Firmen<br />
wie <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> und <strong>Schneider</strong><br />
Motion <strong>als</strong> Komponenten- und Systemlieferanten<br />
dahinterstehen, ist dies ein<br />
grosser Vorteil. Zudem baut sich bei<br />
kleinen strukturierten Firmen das Beziehungsnetz<br />
viel schneller auf <strong>als</strong> bei<br />
Grossunternehmen.<br />
Diesen Umstand schätzt Georges<br />
Füllemann ganz besonders: «Wenn wir<br />
uns für einen Lieferanten entschieden<br />
haben, bei dem sowohl die Produkte wie<br />
die Preise stimmen, dann wechseln wir<br />
den Lieferanten nicht aus. Wir kennen<br />
Pirmin Meier und Martin Zeltner seit<br />
rund achtzehn Jahren. Ein Telefonanruf<br />
genügt, und schon erhalte ich meine<br />
gewünschten Produkte zugestellt.»<br />
Diese Unterstützung bietet sowohl<br />
<strong>Schneider</strong> Motion wie <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
ihren Kunden an. Neben einer technischen<br />
Beratung kann der Anlagebauer<br />
auch immer auf aktuelle Information<br />
bezüglich neuster Produkte zählen.<br />
«<strong>Schneider</strong> hat in der <strong>Schweiz</strong> eine<br />
umfangreiche Logistik-Plattform, wo<br />
wir auch sehr rasch ausliefern können»,<br />
fügt Martin Zeltner an. Für den Erfolg ist<br />
die partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />
ausserordentlich wichtig. Dies betonen<br />
sowohl Martin Zeltner bei <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> wie Pirmin Meier bei <strong>Schneider</strong><br />
Motion immer wieder. Mit einem<br />
kompetenten Systemintegrator wie<br />
Stephan Neuhaus von IndAC ist zudem<br />
gewährleistet, dass innert kurzer Zeit<br />
ein gutes Produkt entstehen kann. Während<br />
Stephan Neuhaus vor allem für die<br />
Hardwareplanung, das Elektroschema,<br />
die Softwarestruktur und das Visualisierungslayout<br />
verantwortlich war, hat<br />
sein Sohn Jonathan Neuhaus die ganze<br />
Softwareumsetzung und die erfolgreiche<br />
Inbetriebnahme betreut. �<br />
Beteiligte Unternehmen<br />
– NC-Technik,<br />
www.nc-technik-gmbh.ch<br />
– IndAC AG,<br />
www.indac.ch<br />
8 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> NC-Technik GmbH
Energie<br />
DIE STETIGE WEITER-<br />
FÜHRUNG DER OPERATIONEN<br />
GARANTIEREN<br />
Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL, PR-Fachjournalist SFJ<br />
Die Ursprünge der Privatbank Lombard Odier Darier Hentsch & Cie<br />
gehen bis ins Jahr 1796 zurück, <strong>als</strong> Henri Hentsch in Genf eine Firma<br />
für Seidenhandel und Kommissionsgeschäfte gründete. In drei Jahrhunderten<br />
hat sich ihre Gesellschaft emporgearbeitet und gehört heute<br />
zu den Referenzinstituten in diesem Metier. Für das Management<br />
der Stromversorgung ihres operativen Hauptzentrums vertraut sie auf<br />
Anlagen der <strong>Schneider</strong>-<strong>Electric</strong>-Gruppe.<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
D as<br />
Funktionieren eines modernen Finanzunternehmens<br />
hängt weitgehend von<br />
der Qualität und Zuverlässigkeit seiner Infrastrukturen<br />
ab. Am Sitz dieses langjährigen,<br />
traditionsreichen Privatinstituts in Petit-Lancy,<br />
wo auf einer Bürofl äche von rund 12 000 Quadratmetern<br />
800 Personen arbeiten, befi ndet sich<br />
ein Grossteil des technischen Nervenzentrums<br />
des Unternehmens, darunter auch sein Informatikzentrum.<br />
Eine tief greifende Umstellung<br />
In Anbetracht der Entwicklung beim Management<br />
der Gebäudetechnik und der steigenden<br />
Bedürfnisse vonseiten der Informatik hat<br />
sich die Privatbank in ein umfangreiches Projekt<br />
für die Aufrüstung ihres operativen Zentrums<br />
gestürzt. Das Projekt besteht in der Auswechslung<br />
der drei Niederspannungsanlagen, die so<br />
alt sind wie das Gebäude. Dieser Wechsel führt<br />
zum Nachdenken über eine neue Architektur im<br />
Hinblick auf eine möglichst sichere Stromversorgung.<br />
Das Ingenieurbüro Scherler SA hat die<br />
verschiedenen Szenarien ausgewertet, die eine<br />
Diesel-Notstromgruppe, Wechselrichter und<br />
Notschalter beinhalten. «Bevor wir diese Modernisierung<br />
vornahmen, konnten wir nicht von einer<br />
gesicherten doppelten Stromversorgung unserer<br />
Server profi tieren», bemerkt Daniel Schmid, der<br />
<strong>als</strong> Engineering- und Management-Verantwortlicher<br />
die unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />
für das Genfer Unternehmen sicherstellt.<br />
«Die Schwierigkeit des Projekts lag darin,<br />
dass die Stromversorgung nicht unterbrochen<br />
werden durfte, dies aufgrund des umfangreichen<br />
Informatikparks, der das Funktionieren des<br />
Kommunikations- und Transaktionsnetzes sowie<br />
der Handelstätigkeit unseres Unternehmens sicherstellt»,<br />
erläutert Daniel Schmid. «Das Ganze<br />
wurde <strong>als</strong>o in mehreren Etappen, während mehreren<br />
Wochenenden und in bestimmten Nächten<br />
mit geringerer Aktivität, realisiert.» Das Gebäude<br />
wird über drei Niederspannungsanlagen mit<br />
Strom versorgt: eine mit 1000 kVA und zwei<br />
weitere mit 630 kVA.<br />
Dank der ausgezeichneten Koordination<br />
und der Kompetenz der Schaltanlagenfirma<br />
Schaub AG sowie des Ingenieurbüros ging die<br />
ganze Umstellungsoperation vom alten zum<br />
neuen System reibungslos über die Bühne, und<br />
Lombard Odier Darier Hentsch & Cie 9
Segment<br />
10 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Lombard Odier Darier Hentsch & Cie
Energie<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
dies trotz den unvorhersehbaren Hindernissen,<br />
die bei einem so grossen Eingriff unweigerlich<br />
auftreten; diese konnten aber jeweils schnell<br />
erkannt und beseitigt werden. Zu den Renovationsarbeiten<br />
gehörte auch die Modernisierung<br />
der ganzen Raumklimatisierung, was die ganze<br />
Operation zusätzlich erschwerte.<br />
Bessere Kenntnisse in Sachen<br />
Energiemanagement<br />
Jetzt, da die ganze Renovation abgeschlossen<br />
ist, steht Daniel Schmid die Erleichterung<br />
ins Gesicht geschrieben, obwohl beim Energiemanagement<br />
noch einige Verbesserungen<br />
anzubringen sind. «Wir wollen unbedingt über<br />
ein Managementwerkzeug verfügen können,<br />
das es uns ermöglicht, zu wissen, wo wir noch<br />
Energie sparen könnten.» Aus Sicherheitsgründen<br />
besteht ein doppeltes Elektrizitätsnetz, und<br />
die Versorgungsschienen sind, gemäss dem<br />
Inselprinzip, parallel mit den Notstromgruppen<br />
verbunden.<br />
Das Energiemanagement ist auch ein sehr<br />
nützliches Instrument, um die dem Netz entzogene<br />
Spannung auf den optimierten wirklichen<br />
Bedarf abzustimmen. Insgesamt 27 Leistungsschalter<br />
Masterpact, die mit einem Überstromschutzsystem<br />
Micrologic P ausgerüstet sind,<br />
ermöglichen durch ihr Zusammenwirken ein<br />
umfassendes Management des ganzen Stromversorgungsnetzes.<br />
«Die Schwierigkeit des Projekts lag<br />
darin, dass die Stromversorgung nicht<br />
unterbrochen werden durfte»<br />
Das Ganze wird ergänzt durch 52 Netzmessungsgeräte<br />
PM710, die über das Modbus-Protokoll<br />
kommunizieren, um den Stromverbrauch an<br />
den kritischen Punkten fein abzustimmen. Die<br />
Sammlung und Darstellung dieser Informationen<br />
erfolgt über die Software Vijeo Citect, die dem<br />
Betreiber eine klare Übersicht ermöglicht.<br />
Die Privatbank Lombard Odier<br />
Darier Hentsch & Cie<br />
Die Lombard Odier Darier Hentsch & Cie (LODH) hat ihren Sitz in Genf und<br />
besitzt mehrere Büros in der <strong>Schweiz</strong>: in Lausanne, Lugano, Vevey, Zürich und demnächst<br />
in Freiburg. Auf internationaler Ebene ist sie auf den wichtigsten Finanzplätzen<br />
der Welt präsent. Sie hat sich vor Kurzem in Barcelona, Madrid, Prag und Singapur<br />
niedergelassen. LODH gilt <strong>als</strong> älteste Genfer Privatbank und verwaltet seit über<br />
200 Jahren Vermögen von Privaten und Institutionen.<br />
Alain Bonzy, Vertriebsingenieur bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>; Daniel Schmid,<br />
Verantwortlicher für das Engineering bei Lombard Odier<br />
Darier Hentsch & Cie, sowie Frédéric Burlet von der Firma Schaub SA<br />
Ch. Schaub SA<br />
Das Unternehmen, bekannt für seine Schaltanlagen, wurde 1981<br />
durch Christophe Schaub gegründet. Im Jahr 1991 wurde daraus eine<br />
AG, die bis zum heutigen Zeitpunkt 40 Mitarbeiter zählt.<br />
Es ist unser Wunsch, den Energieverbrauch<br />
wirklich zu kontrollieren und darauf einzuwirken.<br />
Die von der Firma SPEEC SA in Betrieb gesetzte<br />
Software Vijeo Citect von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
stellt das eigentliche Gehirn dieses Energienetzes<br />
dar. Die Kapazitäten dieser Software sind so<br />
umfassend, dass wir ihre Ressourcen bis heute<br />
noch nicht voll ausschöpfen.<br />
Es wurde auch darauf geachtet, die<br />
Lärm- und Vibrationsimmissionen sowie den<br />
Ausstoss von Schmutzpartikeln durch die zwei<br />
Notstromgruppen, die bei einer Panne des<br />
Stromnetzes eingeschaltet werden, so weit <strong>als</strong><br />
möglich zu reduzieren – dies nicht nur, um die<br />
gediegene Ambiance in den Räumlichkeiten der<br />
Privatbank ja nicht zu beeinträchtigen, sondern<br />
auch aus Rücksicht auf die Bewohner der<br />
Nachbarschaft. Die Notstromgruppen sind denn<br />
auch in ihren Gehäusen so gut isoliert, dass die<br />
Lärmmessungen bei Nacht durchgeführt werden<br />
mussten, weil sonst der Lärm des Autoverkehrs<br />
jenen der Dieselmotore vollständig übertönt<br />
hätte, obwohl diese bei einem Hubraum von<br />
50 Litern eine Leistung von 2000 PS erbringen.<br />
Eine Baustelle unter Hochspannung<br />
«In der Einhaltung der Fristen für die baulichen<br />
Eingriffe lag das Hauptproblem, das es<br />
zu lösen galt», präzisiert Frédéric Burlet von der<br />
Firma Ch. Schaub. «Die Eingriffe mussten mit<br />
der grösstmöglichen Effi zienz vorgenommen<br />
werden. Es gab wohl schwierige Momente, aber<br />
Lombard Odier Darier Hentsch & Cie 11
«Wir hatten auch das Glück, dass wir<br />
jederzeit auf die Kompetenzen und<br />
die Unterstützung der <strong>Schneider</strong>-<strong>Electric</strong>-<br />
Gruppe zählen konnten»<br />
12 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Lombard Odier Darier Hentsch & Cie
Energie<br />
die mit der Aufrechterhaltung des Betriebs<br />
verbundenen Risiken konnten schliesslich gut<br />
gemeistert werden», betont er.<br />
«Wir wollen unbedingt über ein Managementwerkzeug<br />
verfügen können, das es uns ermöglicht,<br />
zu wissen, wo wir noch Energie sparen könnten»<br />
Die Renovationsarbeiten bei der Stromversorgung<br />
erstreckten sich über ein ganzes Jahr und<br />
konnten Ende 2007 abgeschlossen werden.<br />
«Dank den Dienstleistungen, der Arbeitsqualität<br />
und dem qualifi zierten Personal der Firma<br />
Schaub ist alles gut gelaufen, aber auch dank<br />
ihrer Reaktionsfähigkeit und ihrer Flexibilität,<br />
von der wir voll profi tiert haben.» So lautet der<br />
Kommentar von Daniel Schmid, und Frédéric<br />
Burlet fügt sogleich an: «Wir hatten auch das<br />
Glück, dass wir jederzeit auf die Kompetenzen<br />
und die Unterstützung der <strong>Schneider</strong>-<strong>Electric</strong>-<br />
Gruppe zählen konnten.»<br />
Im Nachhinein schätzt es Daniel Schmid<br />
ebenfalls, dass er nun das Programm für das<br />
Stromversorgungs-Management zu Hause über<br />
Internet abrufen kann. Er kann auf diesem Weg<br />
genau diagnostizieren, auf welcher Stufe eine<br />
Panne oder Störung eingetreten ist oder ein Alarm<br />
ausgelöst wurde, und kann anschliessend dem<br />
Wachpersonal vor Ort entsprechende Instruktionen<br />
erteilen, ohne selber hinfahren zu müssen,<br />
was besonders an den Wochenenden oder mitten<br />
in der Nacht ein grosser Vorteil ist. �<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong>-Produkte<br />
– Leistungsschalter Compact und Masterpact<br />
– Überstromauslösesystem Micrologic P<br />
– Schaltanlagen Prisma Plus P<br />
– Kompensationsmodul Varpact<br />
– Netzmessungs- und Analysesysteme<br />
Power Logic System (PLS)<br />
– Vijeo Citect SCADA System<br />
Die mit der Software Vijeo Citect ausgerüstete Überwachung<br />
wurde von der Firma SPEEC SA installiert und in Betrieb genommen.<br />
Der erfolgreiche Abschluss der Mission ist auch der<br />
starken Einbindung dieser Firma zu verdanken.<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Lombard Odier Darier Hentsch & Cie 13
Automation<br />
STOFFE VEREDELN –<br />
WELTWEIT GEFRAGT<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
Im thurgauischen Tobel, zwischen St. Gallen und Frauenfeld gelegen, wurde<br />
im Jahr 1982 die Santex AG gegründet. Seither vollzog sich dort eine der spektakulärsten<br />
Erfolgsgeschichten in der europäischen Textilmaschinenbranche.<br />
H eute<br />
zählt die Santex weltweit mehr <strong>als</strong> 1000<br />
Kunden. Auf einer Fabrikationsfl äche von 4000 m2 erarbeitet die Santex mit 145 Mitarbeitern einen Umsatz<br />
von über 70 Millionen Franken. Mit kundenorientierten<br />
Massanfertigungen auf einem kompromisslos hohen Qualitätsniveau<br />
mit akzeptablem Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
entstehen Maschinen und Anlagen, die eine Spitzenposition<br />
auf dem Weltmarkt einnehmen. Dies machte die<br />
Santex in weniger <strong>als</strong> zehn Jahren zur Marktführerin in der<br />
Veredlungstechnologie von Textilien.<br />
Partnerschaftlicher Erfolg<br />
Zu dieser Erfolgsgeschichte hat auch <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> ihren Beitrag geleistet: Seit rund zwanzig Jahren<br />
liefert sie Schaltgeräte für den Motorabgang (Motorschutzschalter/Schütze),<br />
seit einigen Jahren auch<br />
die Frequenzumformer und Sanftanlasser, beim Dialog<br />
Mensch-Maschine die Befehls- und Meldegeräte. Bei der<br />
Erfassung sind es die mechanischen Endschalter sowie<br />
die Seilzunotschalter. «Der grössere Umsatzanteil wird<br />
aber mit der Antriebstechnik erzielt», führt Werner Bräker,<br />
Verkaufsleiter Marktsegment Industrie bei <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>, aus.<br />
Eine Branche im Umbruch<br />
Wie kaum eine Branche hat die Textilmaschinenindustrie<br />
in der <strong>Schweiz</strong> grosse Veränderungen erfahren.<br />
14 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Dies hatte auch Folgen für die Santex: «Die Textilbranche<br />
in Asien ist sehr aktiv, da konnten wir mit unseren <strong>Schweiz</strong>er<br />
Preisen nicht mehr Schritt halten», stellt Carmelo<br />
Nastasi, Head of <strong>Electric</strong>al Engineering von Santex, fest.<br />
So musste sich das Unternehmen der neuen Herausforderung<br />
stellen. «Wir gründeten vor zwei Jahren in China<br />
«Zufriedene Kunden sind die Zukunft<br />
für eine erfolgreiche Partnerschaft»<br />
die Santex Shanghai, in der wir nun unsere Standardmaschinen<br />
für den asiatischen Markt herstellen», sagt<br />
Carmelo Nastasi und fügt gleich an, dass auch hier die<br />
<strong>Schneider</strong>-Produkte erfolgreich eingesetzt werden.<br />
Bewährte Produkte<br />
Vor zwanzig Jahren, so erinnert sich Carmelo Nastasi,<br />
wurden die Steuerungen im eigenen Hause gebaut.<br />
Heute werden die Schaltschränke nach Vorgaben der<br />
Santex bei externen Steuerungsbauern gefertigt: «Durch<br />
den Ausbau der eigenen Elektro-Engineering-Abteilung<br />
ergab sich dann eine gewisse Struktur bei der Auswahl der<br />
Produkte.» «Früher standen uns nur wenige SPS-Systeme<br />
und Frequenzumrichter zur Verfügung.» «Dam<strong>als</strong>», führt<br />
Carmelo Nastasi aus, «waren die Schaltschränke noch<br />
Santex AG
vollgestopft mit Relais. Als es dann vor rund achtzehn<br />
Jahren beim Schaltmaterial um den Entscheid ging, wer<br />
unser Lieferant sein soll, machte uns <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
ein sehr interessantes Angebot. Seither verwenden wir<br />
<strong>Schneider</strong>-<strong>Electric</strong>-Produkte.»<br />
«Die Unterstützung von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> war stets<br />
optimal, ob bei den Schaltgeräten oder später bei den Frequenzumrichtern.<br />
Letztere sind viel komplexer und Dank<br />
der grossen Erfahrung des <strong>Schneider</strong>-<strong>Electric</strong>-Supports<br />
konnten einige Funktionen auf einen hohen Level optimiert<br />
werden. Trat irgendwann ein Problem auf, konnten<br />
wir anrufen, und der technische Support war innert kurzer<br />
Zeit bei uns im Betrieb. Das hat immer sehr gut geklappt»,<br />
äussert sich Carmelo Nastasi lobend.<br />
Weltweiter Support<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> steht für eine globale Kundenbetreuung<br />
für exportorientierte Unternehmen mit der<br />
internationalen GMO-Organisation (Global Multisite OEM)<br />
bei und mit dem internationalen Service CIS (Customer<br />
International Support) rund um die Welt zur Verfügung.<br />
Diese Dienstleistung ist auch für Santex Shanghai von<br />
grossem Vorteil. «Die Vernetzung bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
zwischen unseren europäischen Unternehmen und den<br />
andern Niederlassungen klappt sehr gut. Da wird nicht<br />
diskutiert, wer was bezahlt. Zuerst wird das Problem gelöst,<br />
die Kosten werden später intern geregelt. Das geht<br />
Carmelo Nastasi, Head of <strong>Electric</strong>al Engineering, Santex,<br />
und Werner Bräker, Verkaufsleiter Industrie von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
Welche Maschinen stellt Santex AG her?<br />
Die Santex hat sich auf Maschinen für die Veredlung von Stoffen<br />
spezialisiert. Das Unternehmen stellt eine breite Produktpalette von<br />
kompletten Anlagen wie auch Einzelmaschinen her, welche die schon<br />
fertigen Textilien für bestimmte Zwecke weiterbearbeiten. Dies reicht von<br />
Maschinen für die Endausrüstung von gestrickter Maschenware bis hin zu<br />
Fixieranlagen für Fasermischungen. Alle Anlagen und Maschinen werden<br />
<strong>als</strong> Hardware mit der dazugehörenden Software aus einer Hand geliefert.<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Santex AG 15
Automation<br />
alles unkompliziert», meint Carmelo Nastasi.<br />
«Seit ich vor rund achtzehn Jahren begann,<br />
diese Zusammenarbeit aufzubauen, dürfen<br />
wir der Santex mit wenigen Ausnahmen alles<br />
liefern, und das ist doch ein sehr schöner Erfolg»,<br />
bemerkt Werner Bräker stolz. <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> betreut über seine internationale<br />
GMO-Organisation auch die Santex in der<br />
Türkei und nun in China. Der Konzern hat das<br />
so geregelt, dass der ganze Support, der über<br />
die <strong>Schweiz</strong>er Grenze hinausgeht, von einem<br />
Mitarbeiter geführt wird. Und wenn Hilfe angefordert<br />
wird, steht <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> mit<br />
seinen Mitarbeitern bereit. «Wir stehen auch<br />
bei einer Inbetriebnahme hilfreich zur Seite<br />
und instruieren die Mitarbeiter vor Ort, wie<br />
die Einstellungen optimiert werden können,<br />
sodass der Endkunde am Schluss zufrieden<br />
ist», fügt Werner Bräker bei.<br />
«Die Vernetzung bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
zwischen unseren europäischen<br />
Unternehmen und den andern Niederlassungen<br />
klappt sehr gut»<br />
Win-win-Situation schaffen<br />
Es gehört zur Philosophie von <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>, den Kunden nicht nur mit exzellenten<br />
Produkten zu beliefern, sondern ihm auch<br />
Lösungen anzubieten und dadurch eine Winwin-Situation<br />
zu schaffen. Es ist bei unserem<br />
Verkauf wichtig, dass der Kunde für <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> erhalten bleibt.<br />
Dafür benötigt es eine kompetente Beratung,<br />
laufende Informationen über neue<br />
Produkte und die Mithilfe beim Finden von<br />
innovativen Lösungen. «Ich setze mich dafür<br />
ein, dass wir eine tragfähige Partnerschaft<br />
haben», betont Werner Bräker. «Wenn wir<br />
einmal die Basis in einem Unternehmen erarbeitet<br />
haben, dann sorge ich dafür, dass<br />
wir auf dieser Basis weiteraufbauen können.<br />
Wir bemühen uns darum, den Kunden vollauf<br />
zufriedenzustellen; wenn dies der Fall ist,<br />
erhalte ich stets wieder die Chance, mit etwas<br />
Neuem und Innovativem den Kunden zu<br />
überzeugen.» Unser Motto lautet: «Wenn die<br />
Kunden zufrieden sind, ist dies die Zukunft<br />
für eine ehrliche Partnerschaft», fügt Werner<br />
Bräker mit Überzeugung bei. �<br />
16 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Santex AG
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong>-Produkte<br />
– Motorschutzschalter und Schütze TeSys<br />
– Frequenzumrichter Altivar ATV 31, ATV 61 und ATV 71<br />
– Sanftanlasser Altistart ATS 48<br />
– Softstarter Altistart ATS 01<br />
– Sicherheitsbausteine Preventa XPS<br />
– Befehls- und Meldegeräte Harmony<br />
– Aufbaugehäuse XAL/XAP<br />
– Positionsschalter XCK/XCM<br />
– Seilzugnotschalter XY2<br />
Santex AG 17
Automation<br />
GREYERZER – SANFTE PFLEGE<br />
FÜR SCHWERE LAIBE<br />
Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL, PR-Fachjournalist SFJ<br />
Die Firma Fromco SA in Moudon ist auf Reifungsprozesse für Käse spezialisiert.<br />
Vor Kurzem hat sie eine, in ihrer Art einmalige, automatisierte Anlage für die<br />
Behandlung von Käselaiben in Betrieb genommen. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen<br />
Patric concept SA mit Unterstützung von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> drei vollständig<br />
automatisierte Produktionslinien entwickelt. Diese gewährleisten eine sichere<br />
Handhabung der schweren Käselaibe, die jede Woche gereinigt werden müssen.<br />
18 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Fromco SA
D er<br />
Greyerzer ist der Lieblingskäse von Herrn<br />
und Frau <strong>Schweiz</strong>er und geniesst schon seit<br />
Langem Weltruf. Um die Spitzenposition bei seiner<br />
Produktion und die geschützte Herkunftsbezeichnung<br />
(AOC) nachhaltig zu sichern, ist eine<br />
umfassende Qualitätsgarantie für den Greyerzer<br />
von grösster Wichtigkeit. Bei der Ausreife gilt es,<br />
alle Risiken eines Schimmel- oder Pilzbefalls ausschliessen<br />
zu können. Die Oberfl äche der Laibe<br />
muss deshalb regelmässig abgebürstet werden.<br />
Dazu müssen die Laibe immer wieder aus den<br />
Regalen herausgehoben werden, in denen sie<br />
während ihres monatelangen Reifungsprozesses<br />
liegen. Erst nach dieser Phase gelangen sie<br />
dann in den Kreislauf der Vermarktung.<br />
Klar defi nierte Bedingungen<br />
für die Lagerung<br />
Um die gestiegene Nachfrage zu befriedigen,<br />
hat die Firma Fromco in Moudon, eine Filiale<br />
des Milchkonzerns Emmi, damit begonnen,<br />
ihre Lagerkapazitäten auszubauen, indem sie<br />
ihre Keller stark vergrösserte. Von Januar bis<br />
Dezember 2006 wurden nicht weniger <strong>als</strong> 600<br />
Meter Galerien ins Molassegestein gebohrt,<br />
wobei rund 45 000 Kubikmeter Aushubmaterial<br />
aus dem Berg befördert und 6000 Verankerungen<br />
befestigt wurden, um jedes Einsturzrisiko<br />
zu vermeiden. In diesen neuen Kellern werden<br />
nun insgesamt etwa 140 000 Käselaibe gelagert,<br />
von denen jeder 35 bis 40 Kilogramm auf<br />
die Waage bringt.<br />
In diesen Kellern wird die Temperatur auf<br />
einem Wert zwischen 12 und 14 °C und die Luftfeuchtigkeit<br />
auf einem Wert zwischen 90 und<br />
92% gehalten. Damit sind alle Voraussetzungen<br />
gegeben, um die jungen Käselaibe, die zwei<br />
bis vier Monate nach ihrer Herstellung von den<br />
Käsereien in die Keller gelangen, weiter reifen<br />
zu lassen. Dazu benötigen sie eben, wie bereits<br />
erwähnt, eine bestimmte und konstante Temperatur<br />
und Feuchtigkeit, und ihre Rinde muss jede<br />
Woche gereinigt werden.<br />
Ein unaufhörliches Ballett<br />
von Hubstaplern<br />
Vier Hubstapler fahren ständig zwischen<br />
den Kellern und der Halle, in der die Laibe behandelt<br />
werden, hin und her. Die Laibe werden<br />
automatisch von der Palette genommen, an<br />
einer ersten Station gewendet und dann auf<br />
Rollbändern einer weiteren Station zugeführt,<br />
wo sie abgebürstet werden. Um ein optimales<br />
Ergebnis zu erzielen, wird bei dieser Operation<br />
ein wenig Wasser zugeführt, weil die Flüssigkeitsmenge<br />
in diesem Stadium eine äusserst<br />
wichtige Rolle spielt.<br />
Im Rotationssystem durchlaufen so alle<br />
Käselaibe, die zur Ausreifung in den Kellerräumen<br />
von Fromco gelagert werden, diese<br />
Pflegevorgänge. Damit jeder in den Kellern<br />
gelagerte Käselaib ein Mal pro Woche gepfl egt<br />
werden kann, wird die Arbeit mit zwei Equipen<br />
abgewickelt. Um die Rinde zu pfl egen und den<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Fromco SA 19
Automation<br />
Geschmack des Greyerzers zu entwickeln,<br />
werden die Laibe mit leicht gesalzenem Wasser<br />
abgerieben. Die ganze Kunst der Fachleute des<br />
Reifungskellers besteht darin, die Wassermenge<br />
und den Druck der Bürsten genau zu regulieren,<br />
bis der Greyerzer zur vollen Ausreife gelangt ist.<br />
Die rund 140 000 Laibe durchlaufen diese wiederkehrende<br />
Behandlung. Jeder Fehler könnte<br />
hier, bei einem mittleren Preis von 500 Franken<br />
pro Laib, sehr teuer zu stehen kommen!<br />
Ausschlaggebend ist auch die Reinigung<br />
der Paletten. Diese werden mit kaltem Wasser<br />
abgewaschen und anschliessend mit Kaltluft,<br />
die mit einer Geschwindigkeit von 500 km/h über<br />
ihre Oberfl äche geblasen wird, getrocknet – das<br />
ist das ganze Geheimnis! Um die Sauberkeit der<br />
Laibe zu gewährleisten, werden die Paletten alle<br />
vier bis sechs Wochen gereinigt.<br />
Sichere Stromversorgung und Steuerung<br />
trotz aggressiver Atmosphäre<br />
Sowohl bei den zwei automatisierten Linien<br />
für die Pfl ege der Käselaibe wie bei der Linie, die<br />
für deren Palettierung und den Transport in die<br />
Keller bestimmt ist, werden die Steuerung und<br />
die Stromversorgung durch Anlagen von <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> sichergestellt. Eine der beiden Linien<br />
für die Pfl ege der Käselaibe kann ebenfalls für<br />
die Reinigung der Paletten verwendet werden,<br />
eine unentbehrliche Operation, um die Ausbreitung<br />
von Schimmel zu vermeiden.<br />
Die Firma Patric concept SA aus Colombier<br />
hat diese massgeschneiderte Anlage in enger<br />
Zusammenarbeit mit den Spezialisten der Reifungskeller<br />
realisiert. Gemeinsam haben sie die<br />
verschiedenen Stadien der Reinigungsoperationen<br />
festgelegt; erst dann begann die Firma<br />
Patric concept SA mit der technischen Konzeption<br />
der Anlage. Von den insgesamt 16 Millionen<br />
Franken, die für die Vergrösserung der Keller von<br />
La Rollaz in Moudon investiert wurden, entfallen<br />
rund 3,4 Millionen auf die vier Produktionslinien<br />
(zwei Linien für die Pfl ege der Käselaibe, eine<br />
Linie für die Palettenreinigung und eine für die<br />
Palettierung).<br />
Beherrschung der vielfältigen<br />
äusseren Bedingungen<br />
Eine der grössten Anforderungen betraf die<br />
Funktionstüchtigkeit dieses Materi<strong>als</strong> bei hoher<br />
Feuchtigkeit und trotz aggressiven Substanzen.<br />
In einem Keller, wo viele Käselaibe reifen, ist<br />
nämlich die Atmosphäre stark mit Ammoniak<br />
belastet. Aus diesem Grund wurden die Schaltschränke<br />
in einem besonderen und klimatisierten<br />
Raum installiert. Vorrangig war ebenfalls<br />
die Sicherheit der Stromversorgung. Eine länger<br />
andauernde Panne bei den Produktionslinien<br />
könnte nämlich die Qualität aller in den Kellern<br />
gelagerten Käselaibe gefährden.<br />
Eine Besonderheit dieser Installation ergab<br />
sich auch aus dem Umstand, dass mit sehr langen<br />
Stromkabeln gearbeitet werden musste, weil<br />
die elektromechanischen Komponenten je nach<br />
Standort bis zu hundert Metern von den Schaltschränken<br />
entfernt sind, und dies in einer sehr<br />
ätzenden Atmosphäre. Jean-François Roch von<br />
der Firma Captel mit Sitz in Billens-Hennens FR,<br />
die für die Konzeption der Schalttafeln verantwortlich<br />
war, betont rückblickend: «Die Hauptschwierigkeit<br />
war die Einhaltung des Zeitplans,<br />
der sich <strong>als</strong> sehr eng erwies.» �<br />
20 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Fromco SA
Thierry Favre, Delegierter des Verwaltungsrats der Patric concept SA,<br />
Cédric Zaugg, Verantwortlicher des technischen Büros der Patric<br />
concept SA, Olivier Vernier, Vertriebsingenieur und Direktionsmitglied<br />
der Patric concept SA, und Pierre Ivan Guyot, Direktor der Fromco SA<br />
Patric concept SA (www.patric.ch)<br />
Die Firma Patric concept SA gehört zur <strong>Schweiz</strong>er Industriegruppe<br />
Nugerol Holding AG, die im Maschinenbau, in der Fabrikation und <strong>als</strong><br />
Zulieferer tätig ist. Sie beschäftigt weltweit 870 Personen und erzielte<br />
2007 einen Umsatz von 170 Millionen Franken.<br />
Die Einheit Patric concept SA mit Sitz in Colombier ist auf die<br />
Konzeption und Realisation von massgeschneiderten und schlüsselfertigen<br />
Maschinen und Installationen für Fördersysteme, Logistik- und<br />
Industrieausrüstungen spezialisiert. Ihre Projekte umfassen alle notwendigen<br />
Studien und Abklärungen bezüglich Machbarkeit, Rentabilität,<br />
Sicherheit, Ergonomie, Hygiene, Wartung usw. Sie beschäftigt rund zehn<br />
Personen.<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong>-Produkte<br />
– 4 Steuerungen Modicon Premium<br />
– 84 Geschwindigkeitsregler Altivar 71 usw.<br />
– verschiedene Motorschutzschalter und Schütze TeSys<br />
– 8 Schaltanlagen Prisma Plus P<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Fromco SA 21
Automation<br />
WO SICHERHEIT<br />
HOCH ZWEI<br />
VERLANGT WIRD<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
In einem Kernkraftwerk hat der Faktor Sicherheit oberste Prioriät.<br />
Alle unerwünschten Eventualitäten werden nach Möglichkeit zum<br />
Vornherein ausgeschaltet. Dafür wird gesorgt, ob sich dies nun<br />
auf Menschen oder Anlagen bezieht. Dies ist auch im Kernkraftwerk<br />
Beznau (KKB) der Fall.<br />
Sowohl Mitarbeiter wie Besucher müssen<br />
sich beim Betreten des Kraftwerkare<strong>als</strong><br />
einer gründlichen Sicherheitsüberprüfung unterziehen.<br />
Von allen wird unter anderem die Iris<br />
der Augen eingelesen, um bei jeder Schleuse die<br />
Zutrittsberechtigung zu überprüfen. Das dauert<br />
seine Zeit, aber die Sicherheit geht über alles.<br />
«Die NOK wissen genau, wann der Zeitpunkt<br />
für Erneuerungen gekommen ist»<br />
Das Kraftwerk auf der Aare-Insel<br />
Das KKB gehört zur Nordostschweizerischen<br />
Kraftwerke AG (NOK), einer Tochtergesellschaft<br />
der Axpo Holding AG, der führenden<br />
<strong>Schweiz</strong>er Stromproduzentin von CO 2 -freiem<br />
Strom. Das KKB liegt auf einer Insel unweit der<br />
Einmündung der Aare in den Rhein. Der Fluss<br />
gewährleistet eine effiziente Kühlwasserversorgung,<br />
sodass auf einen Kühlturm verzichtet<br />
werden konnte.<br />
Beim KKB handelt es sich um zwei weitgehend<br />
identische Anlagen: Block 1 und Block 2. Sie<br />
weisen eine Nettoleistung von je 365 Megawatt<br />
(MW) auf. Grösste Beachtung wird der Betriebssicherheit<br />
geschenkt. Aus diesem Grund sind<br />
die wichtigsten Komponenten, wie Steuerungen<br />
und Alarmauslösungen, doppelt oder mehrfach<br />
vorhanden sowie räumlich getrennt. Fällt eine<br />
aus, steht immer noch eine zweite oder dritte zur<br />
Verfügung, die dieselbe Funktion erfüllen kann.<br />
Unter anderem werden hier zwei Portalkräne<br />
eingesetzt, die je 160 Tonnen (Haupthub)<br />
und 2 x 10 Tonnen (Hilfshübe) tragen können. Mit<br />
diesen Kränen werden Materialtransporte auf<br />
das Dach und in das Nebengebäude vorgenommen.<br />
Sie dienen auch der Zulieferung frischer<br />
sowie dem Abtransport ausgedienter Brennelemente.<br />
Bei diesen Portalkränen müssen die<br />
Bremsen jährlich geprüft werden. Bei einem<br />
Versagen des Haupthubmotors muss die Last,<br />
unter anderem auch Brennstoffelemente, ohne<br />
Zweifel gehalten werden können. Alle fünf Jahre<br />
wird daher ein harter Test durchgeführt.<br />
Ein Elektrocenter in luftiger Höhe<br />
Die beiden Portalkräne sind einzigartig auf<br />
der Welt, denn nirgendwo sonst stehen sie auf<br />
einem Dach. Senkrechte Leitern führen zu einem<br />
Hohlraum oben in einem Querträger des Krans,<br />
wo die Steuerung und die Stromverteilung für<br />
den Kran untergebracht sind. Sie müssen schon<br />
sehr stabil sein, denn luftig ist es da oben, im<br />
Winter kalt und im Sommer heiss. Hier <strong>als</strong>o wird<br />
die SPS-Steuerung erneuert.<br />
Der Anstoss dazu kam von Hans Beck, Verkaufsingenieur<br />
bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, der darauf<br />
22 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Kernkraftwerk Beznau
Automation<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Partnerunternehmen<br />
– NOK<br />
www.axpo.ch/internet/nok/de/<br />
energieproduktion/kernenergie/beznau<br />
– IAControl AG<br />
www.iacontrol.ch<br />
Kernkraftwerk Beznau 23
Automation<br />
24 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
hinwies, dass gewisse Module ihr «end of life»<br />
erreicht hätten und in ein paar Jahren verschiedene<br />
Komponenten nicht mehr erhältlich sein<br />
würden. Mit der Erneuerung der Steuerung wurde<br />
auch die Visualisierung ersetzt bzw. erneuert:<br />
Statt einer Zentralvisualisierung entschied<br />
man sich für zwei Panels vor Ort; das heisst, ein<br />
Touchpanel befi ndet sich im Querträger des<br />
Krans und ein zweites in der Krankabine. Warum<br />
entschied man sich für diese Lösung? Silvio Winter,<br />
zuständig für die Instandhaltung Starkstrom<br />
und Steuerungen, begründet die Entscheidung:<br />
«Es wurden zuvor schon Modicon-Steuerungen<br />
verwendet. Wir wollten Bewährtes weiterführen.<br />
Dieses Produkt ist uns vertraut, und wir können<br />
gut damit arbeiten.» Karl Stadler, Geschäftsführer<br />
der IAControl AG, der für die Programmierung<br />
zuständig ist, fügt hinzu: «Einer der Hauptgründe<br />
für diese Lösung war die Möglichkeit, dass man<br />
die bestehende Logik migrieren kann, ohne dass<br />
neu programmiert werden muss.»<br />
«Einer der Hauptgründe für diese Lösung<br />
war die Möglichkeit, dass man die bestehende<br />
Logik migrieren kann, ohne dass neu programmiert<br />
werden muss»<br />
Eine neue Steuerung, Schritt für Schritt<br />
In einem ersten Schritt wurde die Visualisierung<br />
abgelöst. Dann entschied man sich, die beiden<br />
Steuerungen durch eine einzige zu ersetzen.<br />
Beim alten System wurden nur die Bildsignale<br />
in die Krankabine übertragen. Nun laufen die<br />
beiden Panels unabhängig voneinander und sind<br />
durch Ethernet an die Steuerung gekoppelt.<br />
Falls ein Bedienpanel ausfallen würde, könnte<br />
man mit dem zweiten arbeiten. Auch hier besteht<br />
Redundanz. Und was ist neu für die Bedienung<br />
des Krans? Früher war bloss eine Tastatur in der<br />
Krankabine vorhanden, nun ist dort ein komfortabler<br />
Touchscreen eingebaut.<br />
Die Steuerung, das Gehirn der Anlage, da ist<br />
Karl Stadler überzeugt, wird problemlos wieder<br />
fünfzehn Jahre funktionieren. Hans Beck fügt<br />
hinzu: Die SPS haben eine Grundintelligenz, die<br />
einmal heruntergeladen wird. Es gibt keine Virenprobleme<br />
wie bei den Computern. Zudem ist das<br />
System in drei Sekunden aufgestartet und hält<br />
Extremtemperaturen bis +60 oder –10 °C aus.<br />
Eine gelungene Zusammenarbeit<br />
Die drei Vertreter der beteiligten Unternehmen<br />
beurteilen dieses Projekt <strong>als</strong> eine gelungene<br />
Zusammenarbeit. Hans Beck erklärt: «Wir liefern<br />
die Komponenten, aber die Applikation wird von<br />
Systemintegratoren durchgeführt. Ich kenne<br />
Karl Stadler schon lange und weiss, dass er mit<br />
unsern Produkten vertraut ist, sodass ich ihn<br />
den Kunden bestens empfehlen kann. Unsere<br />
Leistung wird oft auch an der Arbeit des Systemintegrators<br />
gemessen. Es ist daher wichtig,<br />
dass eine gewisse gegenseitige Vertrauensbasis<br />
geschaffen wird. Wenn der Endkunde mir<br />
bei der Wahl des Systemintegrators vertrauen<br />
kann, habe ich meinen Job gut gemacht.» Nach<br />
seiner Arbeit befragt, meint Silvio Winter: «Ich<br />
komme mit Freude hierher zum Arbeiten. Das<br />
Arbeitsklima ist angenehm, und ich habe das<br />
Vergnügen, mit Menschen aus unterschiedlichen<br />
Berufsrichtungen, auch aus verschiedenen<br />
Fremdunternehmen, zusammenzuarbeiten. Es<br />
macht wirklich Spass.» Hans Beck gefällt an seiner<br />
Arbeit, dass er Kontakt hat mit den Kunden<br />
von der Planung, der Ausführung bis hin zum Unterhalt.<br />
Er schätzt das grosse Vertrauen, das er<br />
immer wieder erfährt. Auch Karl Stadler betont<br />
das ausserordentlich angenehme Arbeitsklima<br />
im KKB. Er fügt hinzu: «Die NOK wissen genau,<br />
wann der Zeitpunkt für Erneuerungen gekommen<br />
ist. Das fi nde ich sehr wichtig.» �<br />
Kernkraftwerk Beznau
Automation<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong>-Produkte<br />
– Steuerung Modicon Quantum<br />
– Touchpanel Magelis XBT-GT<br />
Hans Beck, Verkaufsingenieur <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, Silvio Winter, Verantwortlicher für<br />
die Instandhaltung im Kernkraftwerk Beznau, Karl Stadler, Geschäftsführer IAControl AG<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Kernkraftwerk Beznau 25
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26 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Kernkraftwerk Beznau
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Kernkraftwerk Beznau 27
Gebäudetechnik<br />
MODERNE ANLAGE<br />
MIT EINFACHEM HANDLING<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
Im Wohnungsbau wird klar ersichtlich, wie viel sich in kurzer Zeit im<br />
Elektrobereich verändert. Der wichtigste Trend geht heute hin zu einem<br />
einfacheren und schnelleren Handling sowohl für die Installateure<br />
wie auch für die Hausbewohner. Ein Besuch bei der Elektro Bieri AG in<br />
Romanshorn bestätigt diesen Eindruck.<br />
Elektro Bieri AG<br />
Gegründet wurde die Firma von René<br />
Bieri im August 1984. Das Geschäft konnte<br />
vor rund vier Jahren durch Hannes Kundert<br />
übernommen werden, und im März 2003 kam<br />
Patrice Spira <strong>als</strong> Geschäftsführer hinzu. Zurzeit<br />
beschäftigt die Firma fünf Mitarbeiter,<br />
davon einen Lehrling. Die Schwerpunkte des<br />
Betriebes liegen in den Bereichen Telekommunikation<br />
und EDV-Installation, Starkstrom- und<br />
Schwachstromanlagen, Schalttafelbau und<br />
Planung von kleinen und grossen Projekten.<br />
28 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
D ie<br />
im Jahr 1984 gegründete<br />
Elektro Bieri AG wurde im Jahr<br />
2000 von Hannes Kundert übernommen<br />
(www.elektro-bieri.ch). Seit 2003<br />
ist Patrice Spira Mitinhaber und Geschäftsführer.<br />
Die Elektro Bieri plant<br />
und baut Elektroinstallationen für<br />
Wohn- und Gewerbehäuser. Patrice<br />
Spira will privaten Hausbesitzern und<br />
Geschäftskunden in allen Bereichen<br />
der Elektrotechnik mit Beratung und<br />
Projektierungen für kostengünstige<br />
Gesamtlösungen zur Seite stehen.<br />
Bei deren Ausführung stehen ihm elf<br />
Mitarbeiter zur Seite. «Qualifi ziertes<br />
Personal zu bekommen, ist eines der<br />
Hauptprobleme», meint Patrice Spira.<br />
Elektro Bieri ist ein dynamisches Unternehmen,<br />
das eng mit dem Kunden<br />
zusammenarbeitet und offen ist für<br />
neue Technologien.<br />
Grossauftrag für<br />
Kleinunternehmen<br />
Die Elektro Bieri hat zurzeit<br />
viel zu tun: Sie hat den Zuschlag erhalten,<br />
die Elektroinstallationen für<br />
150 neue Wohnungen vorzunehmen.<br />
Auf die Frage, wie <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
denn preislich einzustufen sei, meint<br />
Patrice Spira: «Zurzeit ist <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> preislich etwas teurer <strong>als</strong><br />
die Konkurrenz, aber die <strong>Schneider</strong>-<br />
Produkte erlauben eine raschere<br />
Montage. Allerdings wird der höhere<br />
Preis damit noch nicht vollständig<br />
wettgemacht. Zusätzlich haben<br />
sich die grossen Bestellmengen<br />
positiv auf den Preis ausgewirkt. Der<br />
Einkauf erfolgt in der Regel über den<br />
Grossisten. Das ist für mich auch<br />
einfacher, denn ich werde von ihm<br />
täglich beliefert.»<br />
Einbau schnell und sicher<br />
Beim neuen Grossauftrag war<br />
die Feller AG, die zur <strong>Schneider</strong>-<br />
<strong>Electric</strong>-Gruppe gehört, von Anfang<br />
an <strong>als</strong> Schalterlieferant gesetzt.<br />
Elektro Bieri verwendet dafür ausschliesslich<br />
Feller-Produkte. <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> bietet ein Gesamtpaket<br />
an, wenn nebst den Feller-Schaltern<br />
noch andere Produkte vom Konzern<br />
bezogen werden. «Das gab mit den<br />
Ausschlag. Es ist eine Supersache»,<br />
meint Patrice Spira. Was war in<br />
diesem Paket enthalten? Und was<br />
machte es zu einer «Supersache»?<br />
Eduardo Calendo, Verkaufsingenieur<br />
bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, der seit einem<br />
halben Jahr das Projekt betreut: «Bei<br />
diesem Auftrag konnten wir zum ersten<br />
Mal bei einem grösseren Objekt<br />
unsere Multimediaplatte einsetzen.<br />
Zudem wurden Geräte der Baureihe<br />
Clario installiert. Diese lassen sich<br />
bei eingesetztem und eingespeistem<br />
Anschlusskamm montieren und demontieren.<br />
Das Clario-System bietet<br />
im Gegensatz zur herkömmlichen<br />
Herstellung von Wohnungsverteilern<br />
massive Platz- und Zeiteinsparungen.»<br />
Auch Patrice Spira ist überzeugt<br />
von den <strong>Schneider</strong>-Produkten:<br />
«Im Endeffekt darf ich sagen, dass<br />
Elektro Bieri AG
Gebäudetechnik<br />
Patrice Spira von der Elektro Bieri AG<br />
die Qualität stimmt. Dazu kommt,<br />
dass sich diese Produkte auf der<br />
Eingangsseite schnell montieren lassen;<br />
wir brauchen nicht mehr lange<br />
vor Ort zu verdrahten. Das ist ein sehr<br />
grosser Vorteil. Man ist auch fl exibel,<br />
denn der Kamm stellt sämtliche Verbindungen<br />
her. Dort lässt sich alles<br />
anschliessen, was man will.»<br />
Multimediaplatte –<br />
genial einfach<br />
Das Prinzip dieses im Wohnungsbau<br />
bis vor Kurzem noch unbekannten<br />
Produkts: Von der Multimediaplatte<br />
aus führt eine separate<br />
Leitung auf jede Steckdose. In dieser<br />
liegt ein multimediafähiges Kabel,<br />
über das man telefonieren oder das<br />
Internet benutzen kann. Im gleichen<br />
Rohr wird noch ein Fernsehkabel<br />
geführt. Auf die Multimediaplatte<br />
lässt sich nun all das stecken, was<br />
man gerne einsetzen möchte. Der<br />
grosse Vorteil: Jeder Wohnungsbenutzer<br />
kann dies selber vornehmen.<br />
Es braucht keinen Elektriker mehr,<br />
der die entsprechenden Kabel verlegt.<br />
Der Stecker ist zudem genormt,<br />
und die nötigen RJ45-Stecker sind<br />
überall erhältlich. Momentan benutzen<br />
die meisten Hausbewohner<br />
noch die bekannten üblichen Stecker,<br />
aber mit der Zeit wird sich das Neue<br />
durchsetzen. Die Multimediaplatte<br />
vereinfacht mit der Zeit alles. Man<br />
kann zum Beispiel den Computer in<br />
ein anderes Zimmer nehmen, dort<br />
einstecken und weiterarbeiten. Die<br />
Multimediaplatte entwickelt sich zu<br />
einem Standard. Laut Patrice Spira<br />
musste er vor fünf Jahren höchst<br />
selten eine solche Platte installieren,<br />
heute wird diese zu 80 bis 90% verlangt.<br />
«Mir gefällt zudem, dass die<br />
Wohnungs- und die Multimediaverteiler<br />
äusserlich das gleiche Design<br />
haben», äussert sich Patrice Spira.<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Elektro Bieri AG 29
Gebäudetechnik<br />
Auch für Elektroinstallateure spielt<br />
die Zeit eine Rolle, um im Wettbewerb<br />
mithalten zu können. Da ist ein<br />
zeitsparendes Handling wichtig. Es<br />
muss alles immer schneller montiert<br />
werden, angefangen bei den Sicherungen,<br />
den Schaltern oder Rohren:<br />
«Vieles, was früher geschraubt wurde,<br />
wird heute mit Schnappen, Klemmen<br />
oder Stecken erledigt», fügt Patrice<br />
Spira an.<br />
Information wann und wie?<br />
In einem Bereich, wo sich<br />
vieles so schnell verändert, ist das<br />
Informieren über neue Produkte ein<br />
wichtiger Bestandteil der Arbeit aller<br />
<strong>Schneider</strong>-Aussendienstmitarbeiter.<br />
Und diese Informationen in eine<br />
Randregion hinauszutragen, erfordert<br />
einen zusätzlichen Aufwand.<br />
Was wird diesbezüglich gewünscht,<br />
was wird unternommen? Es gibt die<br />
Info-Shows in der ganzen <strong>Schweiz</strong>,<br />
«Vieles, was früher geschraubt wurde,<br />
wird heute mit Schnappen, Klemmen<br />
oder Stecken erledigt»<br />
bei denen Unternehmen mit anderen<br />
Herstellern zusammen ihre Neuheiten<br />
präsentieren. Dazu werden<br />
Kunden wie Patrice Spira eingeladen.<br />
Da die Kleinunternehmen meist über<br />
Grossisten beliefert werden, war es<br />
laut Eduardo Calendo wichtig, alle<br />
Elektrogrossisten der Ostschweiz<br />
zu überzeugen, <strong>Schneider</strong>-Geräte<br />
an Lager zu nehmen. Es sei ihm ein<br />
grosses Anliegen, nebst der Betreuung<br />
der Elektrounternehmen alle<br />
Elektrogrossisten mit Schulungen,<br />
Informationen und Mitarbeit zu unterstützen.<br />
Patrice Spira fi ndet es<br />
wichtig, dass ab und zu, vor allem<br />
aber nach einer Offertanfrage, ein<br />
<strong>Schneider</strong>-Mitarbeiter auch beim<br />
ausführenden Kunden vorbeikommt,<br />
um neue Produkte vorzustellen.<br />
Damit lassen sich oftm<strong>als</strong> optimale<br />
und einheitlichere Gesamtlösungen<br />
zusammenstellen. �<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong>-Produkte<br />
– Unterputzverteiler Pragma UP<br />
– Multimediaverteiler<br />
– System Clario in HV und UV für<br />
Leitungs- und Fehlerstromschutz,<br />
Schaltuhren und Anschlusskämme<br />
«Bei diesem Auftrag konnten wir zum ersten Mal<br />
bei einem grösseren Objekt unsere Multimediaplatte<br />
einsetzen. Das Clario-System bietet im Gegensatz<br />
zur herkömmlichen Herstellung von Wohnungsverteilern<br />
massive Platz- und Zeiteinsparungen»<br />
30 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Elektro Bieri AG
Automation<br />
ALTE UHRMACHER-<br />
TRADITION<br />
NEU BELEBT<br />
Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL, PR-Fachjournalist SFJ<br />
«In alten Töpfen kocht man die besten Suppen.» Dieses Sprichwort<br />
gilt auch in der Uhrenindustrie. Angesichts der starken Nachfrage auf<br />
diesem Markt besinnen sich die Produktionsverantwortlichen zurück<br />
und machen sich auf die Suche nach den Maschinen von dam<strong>als</strong>,<br />
die man seinerzeit irgendwo in einen Estrich oder Keller verbannt hat.<br />
Man muss sie jedoch entsprechend anpassen, damit sie den heutigen<br />
Anforderungen genügen. Genau darauf hat sich die Firma Jean Greub SA<br />
in La Chaux-de-Fonds NE spezialisiert, indem sie die Arbeit auf<br />
alten Pressen, deren Fabrikation eingestellt wurde, automatisiert und<br />
den neuen Sicherheitsvorschriften anpasst hat.<br />
Jean Greub SA<br />
Das 1956 von Jean Greub gegründete Unternehmen beschäftigte<br />
sich vor allem mit der Reparatur von Fräsmaschinen.<br />
1975 wurde es durch seinen Sohn Roland übernommen,<br />
der es in eine Aktiengesellschaft umwandelte. Dieser richtete<br />
die Tätigkeiten neu auf den Handel mit Werkzeugmaschinen<br />
aus, gründete aber parallel dazu andere Einheiten, die in der<br />
Revision und Herstellung von Werkzeugmaschinen sowie in<br />
der Elektronikindustrie tätig sind. Im Jahr 2000 beteiligte er<br />
sich ebenfalls am Aufkauf des Maschinenbauers Schaublin.<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
F ür<br />
die <strong>Schweiz</strong>er Uhrenindustrie ist die derzeitige<br />
Begeisterung für alte mechanische<br />
Uhren ein Geschenk des Himmels – und ebenfalls<br />
für die Firma Jean Greub in La Chaux-de-<br />
Fonds. Diese war zunächst auf den Vertrieb und<br />
die gelegentliche Instandstellung von Occasion-<br />
Werkzeugmaschinen spezialisiert, sah sich dann<br />
aber mit einer starken Nachfrage nach Pressen<br />
für die Uhrenherstellung konfrontiert, welche<br />
den neusten Sicherheitsanforderungen der Suva<br />
entsprechen sollten. Diese Maschinen müssen<br />
demnach mit einer Sicherheitsvorrichtung<br />
ausgerüstet sein, welche verhindert, dass die<br />
Arbeitenden mit ihren Körperteilen zu nahe an<br />
den Arbeitsbereich der Maschine gelangen. Man<br />
muss diese Maschinen <strong>als</strong>o mit Schutzgehäusen<br />
und Türen nachrüsten, die mit einem Schloss<br />
gesichert sind: Die Bewegung der Presse wird<br />
gestoppt, sobald man diese öffnet. Um die<br />
Bewegung unmittelbar zu stoppen, wird gleichzeitig<br />
das Keilantriebssystem durch eine elektromechanische<br />
Kupplung ersetzt. Bereits in den<br />
Achtzigerjahren wurden solche Massnahmen<br />
Jean Greub SA 31
Carlo Feuz, Vertriebsleiter der Jean Greub SA<br />
Hubert Domont, Verantwortlicher für Logistik und Sicherheit bei Jean Greub SA; Nelson Nogueira,<br />
technischer Verantwortlicher bei Jean Greub SA, und Carlo Feuz, Vertriebsleiter<br />
32 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Jean Greub SA
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Jean Greub SA 33
Automation<br />
aus Gründen der Sicherheit am Arbeitsplatz<br />
gefordert. Im Rahmen der Renovations- und Aufrüstungsoperationen<br />
werden Sicherheitscontroller<br />
Preventa XPS-MC von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
in die Schaltkästen der Pressen eingebaut.<br />
Fertigung von Hand und nach Mass<br />
Die bis in die Neunzigerjahre von der Firma<br />
Essa in Biel hergestellten alten Pressen wurden<br />
von den Uhrmachern stets hoch geschätzt,<br />
und zwar wegen ihrer Präzision und weil sie die<br />
besonderen Anforderungen erfüllten, die sich<br />
bei der Produktion von mechanischen Uhrenbestandteilen<br />
stellten. Sie boten besonders<br />
gute ergonomische Eigenschaften und waren<br />
sehr stabil und zuverlässig. Bestimmte Modelle<br />
waren übrigens mit einer speziellen, durch einen<br />
Nocken gesteuerten Vorschubeinrichtung ausgestattet<br />
(dem sogenannten Bügel- oder Glättsystem),<br />
die die Bildung von Kanten verhinderte.<br />
Dies hatte den Vorteil, dass die anschliessenden<br />
Entgratungsoperationen entfi elen.<br />
In der Reparaturwerkstatt der Jean Greub,<br />
die mit dem Nachrüsten der alten Pressen<br />
beauftragt ist, werden diese Operationen von<br />
währschaften Profi s in echter Präzisionsmechaniker-Tradition<br />
durchgeführt, aber auch mithilfe<br />
der Ingenieure von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, die sie<br />
beraten und ihnen technische Unterstützung<br />
gewähren. Diese Arbeiten werden manchmal<br />
serienmässig ausgeführt, aber vor allem gemäss<br />
den Kundenwünschen. «Wir können auch bestimmte<br />
Zusatzoptionen wie die automatische<br />
Schmierung anbieten», erklärt Nelson Nogueira.<br />
Je nach Pfl ichtenheft der Kunden kann die<br />
Renovation einer Presse zwischen 200 und 450<br />
Arbeitsstunden beanspruchen.<br />
Der Erfolg stellt sich ein<br />
Zurzeit macht diese Tätigkeit der Aufrüstung<br />
und Modernisierung der alten Essa-<br />
Pressen fast 60 % des Firmenumsatzes aus, wie<br />
Roland Greub, der derzeitige Patron des 1956<br />
von seinem Vater gegründeten Unternehmens,<br />
feststellt. «Das klingt fast wie ein Märchen,<br />
wenn man weiss, dass man gegenwärtig ebenso<br />
viele Maschinen instand stellt, wie seinerzeit<br />
gebaut wurden», sagt er weiter. Wenn man sieht,<br />
wie sie vor dem Versand an die künftigen Produktionswerkstätten<br />
der Uhrenfabrikanten in<br />
Reih und Glied, in neuer Bemalung und, wie es<br />
im bekannten Volkslied vom «vieux châlet» so<br />
treffend heisst, viel schöner <strong>als</strong> zuvor dastehen,<br />
«Das klingt fast wie ein Märchen, wenn<br />
man weiss, dass man gegenwärtig ebenso<br />
viele Maschinen instand stellt, wie seinerzeit<br />
gebaut wurden»<br />
kann man sich jedenfalls nur darüber freuen.<br />
Auch Carlo Feuz, der Vertriebsleiter des Unternehmens,<br />
drückt seine Zufriedenheit aus: «Wir<br />
waren nicht auf einen derartigen Boom gefasst.<br />
Die Anfragen nach Aufrüstungen von solchen<br />
alten Maschinen erstrecken sich bis auf vier<br />
Jahre hinaus.» Natürlich ist es so, dass diese<br />
Tätigkeit wieder zu verschwinden droht, sobald<br />
die Pressen für die gesamten Maschinenpärke<br />
der Uhrenwerkstätten und der Hersteller von<br />
Uhrenbestandteilen einmal aufgerüstet sind.<br />
«Wir haben aber noch Anfragen für die Renovation<br />
und Automatisierung von anderen Maschinen,<br />
beispielsweise um deren alte digitale Steuerung<br />
zu verändern», wie Carlo Feuz feststellt.<br />
34 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Jean Greub SA
Automation<br />
«Die Anfragen nach Aufrüstungen von<br />
solchen alten Maschinen erstrecken sich<br />
bis auf vier Jahre hinaus»<br />
Ein unerschütterliches Vertrauen<br />
in sein Metier<br />
«Wenn man ein grundlegendes Metier wie<br />
die Präzisionsmechanik betreibt, kann man<br />
sich leicht neu ausrichten», fährt Roland Greub<br />
weiter, wenn man ihn an die Konjunkturzyklen<br />
erinnert, welche die Uhrenindustrie immer<br />
wieder erlebt hat. «Das derzeitige Hoch ist aber<br />
stärker und dauerhafter <strong>als</strong> je zuvor», fügt<br />
er bei. Sein Optimismus wirkt ansteckend. Er<br />
spielt sogar mit dem Gedanken, gemeinsam mit<br />
einem Unterauftragnehmer eine Zweigstelle im<br />
Wallis aufzubauen, um seinen Kunden kürzere<br />
Lieferfristen zu gewährleisten. «Unser Erfolg<br />
beruht darauf, dass wir ein kleines Team sind.<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong>-Produkte<br />
– Steuerung Twido<br />
– Sicherheitscontroller Preventa XPS MC<br />
– Schütze TeSys<br />
– Leistungsschalter Multi9<br />
– Bedienpanels Magelis XBT<br />
– Befehls- und Meldegeräte Harmony<br />
– Spannungsversorgung Phaseo ABL8<br />
Es ist jedoch nicht einfach, die Krisen aufzufangen»,<br />
gibt er zu bedenken. «Während der Jahre<br />
2000–2001 waren wir nie arbeitslos, auch wenn<br />
jene Zeit nicht einfach war.»<br />
Heute hat aber ein neues Kapitel begonnen,<br />
und die nächste Herausforderung besteht darin,<br />
genügend alte Pressen aufzutreiben und wieder<br />
instand zu stellen, um den Bedarf zu decken.<br />
In diesem Zusammenhang wurde kürzlich der<br />
Entscheid getroffen, die Produktion für einige<br />
der am meisten gefragten Modelle wieder neu zu<br />
lancieren. Der Patron setzt <strong>als</strong>o auf die Dauerhaftigkeit<br />
dieses Unterfangens, zumal sich bereits<br />
die dritte Generation anschickt, das Steuer dieses<br />
Familienunternehmens zu übernehmen. �<br />
Jean Greub SA 35
Segment<br />
36 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Kunde
Energie<br />
ÜBER NACHT EINE NEUE<br />
STROMVERTEILANLAGE<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
Nach der Einstellung des militärischen Jet-Betriebs im Dezember 2005<br />
auf dem Militärfl ugplatz in Dübendorf werden die Gebäulichkeiten weiterhin<br />
operativ durch verschiedene Organisationen genutzt. Der Ersatz einer<br />
Notstromdieselanlage und die dadurch notwendigen Anpassungen in der<br />
veralteten Stromhauptverteilung bewogen die Armasuisse <strong>als</strong> Eigentümerin<br />
der Gebäulichkeiten, die bestehende Hauptverteilung durch eine<br />
neue, dem Stand der Technik entsprechende Anlage zu ersetzen.<br />
© <strong>Schweiz</strong>er Luftwaffe<br />
D ie<br />
LBA Support Luftwaffe ist auf<br />
dem Flug- und Waffenplatz für<br />
den Elektrounterhalt zuständig.<br />
Peter Jud, Chef der Elektrowerkstatt<br />
des Waffenplatzes, gab<br />
den Anstoss zu dieser Erneuerung.<br />
Dabei unterstützte er auch das Planungsbüro<br />
Rohr & Partner AG bei den<br />
Vorbereitungsarbeiten, der Offertenstellung<br />
und der Begutachtung der<br />
Angebote. Es wurden verschiedene<br />
Schaltanlagenbauer zur Ausschreibung<br />
eingeladen. Die oswald electric<br />
ag erhielt schliesslich den Zuschlag,<br />
wobei verschiedene Faktoren den<br />
Ausschlag gaben: Einerseits stimmte<br />
das Preis-Leistungs-Verhältnis,<br />
andererseits waren die Produkte<br />
von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> und ihre Features<br />
entscheidend. Die Firma JUD<br />
electric engineering GmbH, führte<br />
Langzeitleistungsaufzeichnungen<br />
der einzelnen Trafo- und Abgangsstromkreise<br />
durch und machte die<br />
Schlusskontrolle gemäss NIV für die<br />
Firma oswald electric.<br />
Umbau, schnell und sicher<br />
Da verschiedene eingemietete<br />
Betriebe mit EDV-Geräten und eine<br />
Kantine an diese Anlage angeschlossen<br />
sind, musste der Um- und<br />
Einbau ohne Betriebsunterbruch an<br />
zwei Wochenenden durchgeführt<br />
werden. Thomas Elmer, technischer<br />
Leiter von oswald electric ag, erklärt:<br />
«An einem Freitagabend wurde in<br />
einer ersten Etappe die bestehende<br />
Anlage abgestellt. Dann arbeiteten<br />
wir die ganze Nacht hindurch. Wir<br />
waren acht Personen, mehr hätten<br />
gar nicht Platz gehabt.» Ein Teil der<br />
alten Anlage wurde abgebaut, und<br />
gleichzeitig erfolgte die Installation<br />
der neuen Anlage. Nach gut dreizehn<br />
Stunden intensiver Arbeit konnte ein<br />
Trafo wieder eingeschaltet werden.<br />
Die zweite Etappe dauerte etwas<br />
länger. An diesem Wochenende wurde<br />
nebst dem Einbau des zweiten Teils<br />
der Anlage der Notstromdiesel angeschlossen.<br />
Die zwei bisherigen Dieselmotoren<br />
für die Notstromversorgung<br />
wurden durch eine Ersatzdiesel<br />
ersetzt und mit einer automatischen,<br />
integrierten Steuerung versehen. Am<br />
Samstag gegen 10 Uhr war die ganze<br />
Stromversorgungsanlage installiert,<br />
und das ganze Team war froh, dass<br />
alles funktionierte. «Eine grosse<br />
Herausforderung war für uns die<br />
Verknüpfung mit der Notstromversorgung»,<br />
fügt Thomas Elmer an. Nun<br />
ist die Stromversorgung allerdings<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Flug- und Waffenplatz Dübendorf 37
Energie<br />
auf dem neusten technischen Stand:<br />
schmelzsicherungslos mit modernen<br />
Leistungsschaltern. Die Anlage hat<br />
zudem das grosse Plus, dass der<br />
Betrieb während des Nachrüstens<br />
nicht unterbrochen werden muss.<br />
Ausserdem haben sämtliche Abgänge<br />
geeichte Messwandler, was für die<br />
einzelnen Verbraucher eine klare und<br />
individuelle Abrechnung ermöglicht.<br />
Damit waren die Kriterien erfüllt, die<br />
an eine neue Anlage gestellt wurden.<br />
Das Spezielle an diesem Auftrag<br />
«Wir hatten noch nie einen<br />
Auftrag unter solchen Bedingungen.<br />
Es war schon speziell, so viele<br />
Kunden, die innerhalb von kurzer<br />
Zeit wieder auf Strom angewiesen<br />
sind, ‹im Genick› zu haben. Aber es<br />
herrschte trotz dem grossen zeitlichen<br />
Druck eine gute Stimmung im<br />
Team. Am Morgen, nach Abschluss<br />
der Arbeit, brieten wir draussen<br />
mit dem Schweissbrenner, mit dem<br />
wir vorher Kabel gespleisst hatten,<br />
Bratwürste. Die Zusammenarbeit<br />
war ausgezeichnet, und am Schluss<br />
waren alle zufrieden», erzählt Beat<br />
Oswald, Geschäftsführer der oswald<br />
electric, begeistert. «Vieles war erst<br />
ersichtlich, <strong>als</strong> die Bodenabdeckungen<br />
entfernt wurden. Aber wir hatten<br />
die richtigen und vor allem genügend<br />
Kabel mit dabei.» Thomas Elmer<br />
meint zudem, dass für sie dabei die<br />
Software Ecodial V3.38R1 von <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong> hilfreich gewesen sei. Mit<br />
dieser Software lassen sich komplexe<br />
und umfangreiche Berechnungen<br />
vornehmen, welche Leitungslängen,<br />
Querschnitte, Verlegungsart, Selektivität,<br />
Kurzschluss usw. mitberücksichtigen.<br />
Diese Berechnungen liefern<br />
die Grundlagen, um die Schalter auch<br />
richtig einzustellen, sodass sie auch<br />
im Störfall ausschalten würden. «Es<br />
gab bis zu 300 Meter lange Leitungen<br />
zu den Hangaren oder Magazinen.<br />
Diese Leitungen kontrollierten wir<br />
anschliessend zusammen mit Peter<br />
Jud, indem wir Referenzmessungen<br />
vornahmen.»<br />
38 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Für Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur<br />
für elektrische Energieverteilung,<br />
bestand die Herausforderung<br />
darin, den Planer und den Endkunden<br />
zu überzeugen, dass sich das<br />
Schaltschranksystem Prisma in<br />
Steckeinsatztechnik für diesen Fall<br />
am besten eignet. Und zum Umbau<br />
meint er: «Thomas Elmer schärfte<br />
uns immer wieder ein, dass diese<br />
Energieverteilung zu einem vorgegebenen<br />
Zeitpunkt installiert sein und<br />
funktionieren muss. Wir mussten<br />
<strong>als</strong>o die Materiallogistik erstklassig<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong>-Produkte<br />
– Schaltschranksystem Prisma Plus<br />
«Deco» Bauform 2b<br />
– 2 Einspeiseschalter Masterpact NW 1250A<br />
– 1 Koppelschalter Masterpact NW 1250A<br />
– 39 Abgangsschalter NS Compact 100-400A<br />
– 1 automatische Notnetz-Umschaltung<br />
– 6 Abgangsschalter Compact NS100 mit Motorantrieben<br />
für Prioritätenzuschaltung Notbetrieb<br />
– 34 Abgänge mit geeichten Stromwandlermodulen<br />
für Verrechnungszwecke<br />
«Wir hatten noch nie einen Auftrag unter solchen<br />
Bedingungen. Die Zusammenarbeit war ausgezeichnet<br />
und am Schluss waren alle zufrieden»<br />
Am Projekt beteiligte Unternehmen<br />
– Armasuisse: Auftraggeberin<br />
– Logistikbasis der Armee LBA Support Luftwaffe:<br />
Unterstützung bei der Planung und Ausführung<br />
– Rohr & Partner AG: Planung und Offertstellungen<br />
– oswald electric ag: Bau und Installation der Schaltanlage<br />
– JUD electric engineering GmbH: Netzanalyse/Langzeitleistungsmessungen<br />
und Schlusskontrolle der Anlage gemäss NIV<br />
– <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> AG: Komponentenlieferantin Felder Steuerungstechnik<br />
– oswald electric ag: Notnetz-Umschaltung<br />
Flug- und Waffenplatz Dübendorf
Energie<br />
Thomas Elmer, oswald electric ag; Peter Jud, Armasuisse;<br />
und Beat Oswald, oswald electric ag.<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
organisieren und perfekt durchführen.<br />
Und natürlich galt es, den technischen<br />
Support von uns sicherzustellen.<br />
Da sassen wir auf Nadeln, ob alles<br />
klappen würde.» Zu seiner Funktion<br />
meinte Peter Jud: «Ich war immer das<br />
Bindeglied zwischen den einzelnen<br />
Partnerorganisationen. Es klappte<br />
bestens mit allen involvierten Stellen,<br />
und es gefi el mir ausserordentlich, auf<br />
diese Art im Projekt mitzuwirken.»<br />
Bewährte Zusammenarbeit<br />
Zwischen den Unternehmen<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> und oswald electric<br />
ag besteht bereits eine langjährige<br />
Partnerschaft. Beat Oswald meint:<br />
«Wenn wir wählen können, dann<br />
empfehlen wir mit gutem Gewissen<br />
<strong>Schneider</strong>-Produkte.» Aus Sicht von<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> zeigt sich einmal<br />
mehr, dass die vielschichtige Marktbearbeitung,<br />
hier mit den Unternehmen<br />
oswald electric und Rohr &<br />
Partner, wichtig ist. Stephan Kalberer:<br />
«Wenn wir konsequent die zielgerichtete<br />
Information weitergeben, dann<br />
führt dies zum Erfolg.» �<br />
Flug- und Waffenplatz Dübendorf 39
Energie<br />
EIN PROJEKT, BEI DEM<br />
DIE SICHERHEIT IM<br />
VORDERGRUND STEHT<br />
Pierre-Henri Badel, Ingenieur HTL, PR-Fachjournalist SFJ<br />
Als ehemaliger Bankier kam Gérard Sikias Anfang 2001 bei einer Reise<br />
in die Vereinigten Staaten auf die Idee, ein Informatikzentrum für<br />
die Unterbringung (Hosting) von Internetsites zu schaffen. Dank der<br />
Unterstützung einiger Freunde aus dem Finanzsektor stürzte er<br />
sich im Januar 2001 ins Abenteuer. Heute beansprucht das in einem<br />
Genfer Vorort installierte Zentrum eine Fläche von 5000 Quadratmetern<br />
und beschäftigt rund zwanzig Mitarbeitende.<br />
40 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Safe Host
V on<br />
der Idee bis zur Verwirklichung türmen sich<br />
manchmal sehr handfeste Hindernisse auf dem Weg<br />
zum Erfolg. Als Gérard Sikias sah, wie sein Projekt langsam<br />
Gestalt annahm, wurde er sich plötzlich voll bewusst,<br />
wie zerbrechlich es war. Genau zu jener Zeit platzte denn<br />
auch tatsächlich die grosse Internetblase. In jedem Unglück<br />
steckt jedoch auch ein neues Glück. Einige Monate<br />
später machten die Attentate vom 11. September 2001<br />
mehr denn je und mit einem Schlag deutlich, wie wichtig<br />
es für die Unternehmen und insbesondere für die Banken<br />
ist, ihre Informatik gegen technische Störungen zu schützen.<br />
Gérard Sikias beschloss deshalb, eine neue Strategie<br />
auszuarbeiten, die darauf ausgerichtet war, den Banken<br />
die Site «Safe Host» zur Sicherung ihrer Informatikinfrastrukturen<br />
anzubieten.<br />
Als im September 2002 der eigentliche kommerzielle<br />
Betrieb des Hosting-Centers begann, war das Attentat<br />
vom 11. September 2001 gegen die Twin Towers in New<br />
York noch allen in lebhafter Erinnerung. Den Banken wurde<br />
klar, dass sie die neuen Richtlinien (Sarbanes Oxley<br />
Act und Basel II), die das operationelle Risiko betreffen,<br />
<strong>als</strong> wichtige Kriterien und wesentlichen Aspekt ihres<br />
Managements stärker berücksichtigen müssen. «Am<br />
Anfang hatten wir trotzdem grosse Mühe, die Banken<br />
und Versicherungen davon zu überzeugen, ihre Daten<br />
ausserhalb des Geschäftssitzes aufzubewahren», erklärt<br />
Gérard Sikias. «Unterdessen haben sie jedoch begriffen,<br />
dass sie das unbedingt tun müssen, und sie klopfen nun<br />
«Am Anfang hatten wir Mühe, die Banken<br />
und Versicherungen davon zu überzeugen,<br />
ihre Daten ausserhalb des Geschäftssitzes<br />
aufzubewahren»<br />
bei uns an», unterstreicht er. Zurzeit benützen denn auch<br />
zahlreiche Produktions- und Finanzunternehmen die<br />
Dienste von Safe Host. Als Backup-Zentrum ermöglicht<br />
es ihnen nämlich, ihre Tätigkeiten auch im Störungs-,<br />
Pannen- oder Brandfall fortzuführen.<br />
Ein fortschreitender Ausbau<br />
Der Start dieser Hosting-Tätigkeit geschah jedoch<br />
etappenweise und im Verhältnis der Nachfrage. «Als<br />
wir mit dem Betrieb begannen, waren wir vorsichtig und<br />
bauten nur zwei der fünf Stockwerke unseres Gebäudes<br />
aus», erinnert sich Gérard Sikias zurück. Heute sind<br />
vier Stockwerke mit Servern belegt, und auf dem fünften<br />
Stockwerk befi nden sich Arbeitsräume. Insgesamt<br />
80 Kunden benutzen die Dienstleistungen des Zentrums,<br />
sei es für das Hosting oder für Backup-Dienste. Für den<br />
letzten Fall sind alle Infrastrukturen verfügbar, damit alle<br />
Anwendungen des Unternehmens oder der Bank eine<br />
Stunde nach der Störung erneut funktionieren, ohne dass<br />
die Kunden das Geringste davon merken.<br />
Die Angestellten der betreffenden Unternehmen können<br />
sich sogar in einem der mit Informatikarbeitsplätzen<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Safe Host 41
Energie<br />
eingerichteten Arbeitsräume von Safe Host einrichten und<br />
weiterarbeiten, <strong>als</strong> ob nichts geschehen wäre. Die vom<br />
Kunden zuletzt benützte Bildschirmseite wird sofort am<br />
Arbeitsplatz aufgeschaltet; er trifft <strong>als</strong>o die zuletzt benutzte<br />
Anwendung genauso an, wie er sie verlassen hat, und<br />
bleibt auch telefonisch über dieselbe Nummer erreichbar.<br />
Eine zuverlässige Stromversorgung<br />
Um einen solchen Service zu garantieren, sind selbstverständlich<br />
Stromversorgungssysteme und Kommunikationsnetze<br />
erforderlich, die das Mass des Gewöhnlichen<br />
weit übersteigen. Zusätzlich zur Stromversorgung über die<br />
städtischen Werke, die von zwei verschiedenen Unterwerken<br />
her erfolgt, überbrücken fünf Stromgeneratoren mit<br />
USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung) jede Störung,<br />
die auf dem Hochspannungsnetz auftreten könnte.<br />
Die Elektroinstallation wurde vom Planungs- und<br />
Beratungsbüro Betelec ausgeführt, welches dafür grösstenteils<br />
Material von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> verwendete. «Die<br />
Arbeiten mit den Firmen der ersten Bauphase verliefen<br />
so gut, dass wir wiederum dieselben Firmen verpfl ichtet<br />
haben, <strong>als</strong> wir die Erweiterung der Gebäudeanlagen lancierten»,<br />
betont Gérard Sikias.<br />
In den Räumen, die für den Empfang der Kundenserver<br />
reserviert sind, werden diese von der Decke her<br />
mit Strom versorgt, nämlich über die sehr praktischen<br />
Schienenverteiler Canalis KSA.<br />
Unvergessliche Erfahrungen<br />
«Trotz den besonderen Vorgaben und den aufgetretenen<br />
Schwierigkeiten waren die Bauarbeiten sehr<br />
interessant. Wir erhielten dadurch die Möglichkeit, Erfahrungen<br />
bei der Konzeption von Rechenzentren aufzubauen.<br />
Herr Sikias stellt sehr hohe Ansprüche, aber dank<br />
ihm haben wir auch viel gelernt», bestätigt auch Xavier<br />
Orduna, Projektleiter beim Planungs- und Beratungsbüro<br />
Betelec. «Für uns war es ein Rennen gegen die Zeit, mit<br />
komplexen Einschränkungen wie der engen Konfi guration<br />
der bestehenden Anschlüsse an die sechs Transformatoren<br />
von 1000 kVA und alle damit verbundenen Platzprobleme»,<br />
gesteht Frédéric Burlet, Konstrukteur von<br />
Niederspannungsgeräten bei der Firma Ch. Schaub.<br />
«Das Interessante an diesem Projekt war, dass wir<br />
es mit Leuten zu tun hatten, die uns richtig zuhörten und<br />
die auch ein offenes Ohr für unsere Vorschläge hatten»,<br />
entgegnet Gérard Sikias. «Dank den Optionen, die sie uns<br />
vorschlugen, konnte die Zahl der Kabel begrenzt werden.<br />
Wir verfügen nun über ein modular konzipiertes System,<br />
das jederzeit angepasst werden kann, und profi tieren<br />
so von einer Lösung, die perfekt auf unsere Bedürfnisse<br />
abgestimmt ist. In diesem Zusammenhang haben uns die<br />
Ingenieure von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> sehr geholfen», stellt er<br />
abschliessend fest. �<br />
42 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong>-Produkte<br />
– Modulare Schaltanlage SM6<br />
– Schaltanlage Prisma Plus P<br />
– Schaltanlage Prisma Plus G<br />
– Leistungsschalter Masterpact NW<br />
– Leistungsschalter Compact NS<br />
– Netzmessungsgeräte<br />
– Leistungsschutzschalter Multi 9 C60<br />
– Schienenverteiler Canalis KSA<br />
– Schienenverteiler Canalis KTA<br />
Betelec SA<br />
Das Planungs- und Beratungsbüro Betelec ist auf Planung,<br />
Beratung, Konzeption und Ausarbeitung von Projekten<br />
sowie auf Projektleitungen im Bereich Elektroinstallationen<br />
spezialisiert. Das 1976 gegründete Unternehmen mit Sitz in<br />
Lausanne verfügt über dezentralisierte Büros in Freiburg,<br />
Neuenburg und Genf. Es beschäftigt rund 50 Personen,<br />
davon etwa 30 in der Waadtländer Hauptstadt.<br />
Das bereits seit Juni 1998 mit ISO 9001 zertifi zierte<br />
Unternehmen Betelec ist ebenfalls bestrebt, die Umwelt im<br />
Sinn der nachhaltigen Entwicklung zu schonen. Aus diesem<br />
Grund hat es Ende 2002 das Zertifi kat ISO 14001 erhalten.<br />
Xavier Orduna, Projektleiter Firma Betelec SA; Frédéric Burlet, Firma Schaub SA;<br />
Alain Bonzy, Vertriebsingenieur bei <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>; James Schütz,<br />
Verantwortlicher Infrastruktur Safe Host; Gérard Sikias, Direktor Safe Host<br />
Safe Host
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Safe Host 43
Automation<br />
DANK KNOW-HOW<br />
ZU RAFFINIERTERER<br />
SOFTWARE<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
Die FM Racine Hydraulik AG stellt in Adligenswil LU<br />
bereits seit zwanzig Jahren erfolgreich Maschinen zur<br />
Brikettierung von Reststoffen her. Heute bietet das<br />
Unternehmen dank einer Steuerung von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
eine Brikettiermaschine der neusten Generation an.<br />
Diese weist eine höhere Flexibilität und mehr Komfort auf.<br />
V or<br />
rund zwanzig Jahren war Fredy Müller von<br />
FM Racine Hydraulik der Meinung, dass er<br />
eine bessere Brikettiermaschine bauen könne<br />
<strong>als</strong> die auf dem Markt erhältlichen. «Bei den<br />
damaligen Maschinen funktionierten weder<br />
die Hydraulik noch die Mechanik befriedigend»,<br />
meint Fredy Müller. So konstruierte er kurzentschlossen<br />
selber eine Maschine, die bis heute<br />
zur vollen Zufriedenheit des Kunden brikettiert.<br />
Innovativ und doch konstant<br />
Die FM Racine Hydraulik konstruiert<br />
Brikettmaschinen für sämtliche Betriebe, wo<br />
Späne fallen, ob von Papier, Holz, Kunststoff,<br />
Aluminium oder anderem Material. Das Unternehmen<br />
legt grossen Wert auf Qualität zu einem<br />
vernünftigen Preis. Dazu gehört auch, dass<br />
Ersatzteile für die Maschinen auf Jahre hinaus<br />
den Kunden zur Verfügung stehen. Deshalb<br />
wird auch das Konzept des Baukastensystems<br />
beibehalten.<br />
Jahrelanges Tüfteln<br />
Fredy Müller ist ein leidenschaftlicher Konstrukteur,<br />
ein Tüftlertyp. Bereits in seiner ersten<br />
Maschine hatte er die Komponente der Längenregelung<br />
eingebaut. Seither erkennen seine<br />
Lorem ipsum dolor sit amed ipsum dolor sit amed.<br />
44 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
Maschinen die Art der Späne und regeln dann<br />
die Länge der Briketts. Aufgrund von konsequenten<br />
Weiterentwicklungen entstanden raffi nierte<br />
Lösungen, die völlig neue Einsatzgebiete für Brikettiermaschinen<br />
erschliessen. Das einzigartige<br />
Baukastensystem erlaubt eine massgeschneiderte<br />
Systemlösung. Die einzelnen Baugruppen<br />
wie Antriebseinheit, Presseinheit, Steuerung<br />
und Schubboden können auf ideale Weise zu<br />
einer Einheit zusammengestellt werden.<br />
Diese Pionierarbeit macht nicht nur die<br />
Konkurrenz hellhörig. Es gibt auch Kunden, die<br />
bei Fredy Müller eine effi ziente Problemlösung<br />
für ihr Abfallmaterial suchen.<br />
Besuch zum richtigen Zeitpunkt<br />
Seit Jahren bezog die FM Racine Hydraulik<br />
Schalter, Schütze und weitere Komponenten von<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>. Die SPS hingegen hatte Fredy<br />
Müller mit einem Elektroniker zusammen selber<br />
entwickelt. Für seine neue Maschine suchte er<br />
nun eine moderne Steuerung und fand eine, die<br />
seinen Vorstellungen entsprach.<br />
Genau im richtigen Moment besuchte<br />
Markus Umiker, Verkaufsingenieur bei <strong>Schneider</strong><br />
<strong>Electric</strong>, Fredy Müller, der ihm von seinen neuen<br />
Plänen erzählte. «Bei diesem Gespräch wurde<br />
FM Racine Hydraulik AG
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> FM Racine Hydraulik AG 45
Automation<br />
mir klar, dass 80% der bereits von mir ausgewählten<br />
neuen Steuerung von den Kunden gar<br />
nicht benötigt werden», erläutert Fredy Müller.<br />
«Die SPS von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> ist wesentlich<br />
einfacher, hat zudem Optionen mit Zusatzbausteinen<br />
und ist damit genau auf unsere Bedürfnisse<br />
zugeschnitten.»<br />
Die neue Software …<br />
Für Fredy Müller sollte die Steuerung einen<br />
schlanken, klaren Aufbau aufweisen. Seine<br />
Idee war, eine Grundversion mit vielen Optionen<br />
zu haben, die je nach Bedarf und Wunsch des<br />
Kunden eingesetzt werden können. Ihm war es<br />
zudem wichtig, Bauelemente zu verwenden, die<br />
weltweit zur Verfügung stehen.<br />
Durch die Vermittlung von Markus Umiker<br />
kam Fredy Müller mit der Asomatic AG in Kontakt.<br />
Er gab ihr den Auftrag, nach seinen Vorstellungen<br />
die Software zu entwickeln. Heute ist<br />
Fredy Müller vollauf zufrieden: «Nun haben wir<br />
eine perfekte Brikettiermaschine. Die Beratung<br />
von Markus Umiker war sehr hilfreich. Wir sind<br />
auf Fachleute angewiesen, die uns zeigen, was<br />
Neues auf dem Markt erhältlich ist und welche<br />
weiteren Lösungsmöglichkeiten bestehen.»<br />
… und was sie alles kann<br />
Mit der neuen Software ist es möglich, verschiedene<br />
Programme gezielt auf die verschiedenen<br />
Brikettiermaschinen zuzuschneiden. «Wir haben<br />
ein Minimum an Verkabelung, das Display können<br />
wir nur noch aufstecken. Wir sparen den Mehrpreis<br />
für die neuen Elemente durch die kürzere<br />
Montagezeit ein», ist Fredy Müller überzeugt.<br />
Neben dem interessanteren Preis überzeugte<br />
ihn auch besonders die komfortable Bedienerführung<br />
mit dem Touchpanel Magelis.<br />
Die Software erlaubt optional die Verwendung<br />
einer Zangen- oder einer Schieberversion.<br />
Für gewisse Materialien bietet die Schieber- gegenüber<br />
der Zangenversion Vorteile. Fredy Müller<br />
erklärt: «Viele Funktionen wie die Ansteuerung<br />
der Späneaustragung, die programmierbare<br />
Wochenschaltuhr, das Erkennen von Fehlpressungen<br />
sind in der Software standardmässig<br />
enthalten. Fredy Müller fährt fort, die Vorteile<br />
der neuen Software aufzulisten, von der Druck-<br />
«Wir sparen den Mehrpreis für die neuen<br />
Elemente durch die kürzere Montagezeit ein»<br />
regelung über das Stoppen des Schubs bei<br />
Überlastungsgefahr der Schnecke bis hin zur<br />
automatischen Blockadebehebung der Schnecke.<br />
Und er fügt an: «Das führt zu einer viel<br />
grösseren Betriebssicherheit und zu weniger<br />
Störungen.» Als wichtig erwähnt er noch, dass<br />
die Maschine viel ruhiger laufe. Der Grund liege<br />
darin, dass der Schlag beim Schalten mit einer<br />
gezielten Druckentnahme und -zuschaltung<br />
dank der neuen Software entfällt. Das seien<br />
alles softwarebedingte Finessen und Vorteile.<br />
In die neue Steuerung ist damit das Know-how,<br />
die jahrelange Erfahrung und Tüftelei von Fredy<br />
Müller eingefl ossen und gehört daher wohl zu<br />
den raffi niertesten Steuerungen in der heutigen<br />
Brikettierbranche.<br />
46 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> FM Racine Hydraulik AG
Automation<br />
Am Projekt beteiligte Unternehmen<br />
– FM Racine Hydraulik AG<br />
www.fm-racine.ch, info@fm-racine.ch<br />
– Asomatic AG<br />
www.asomatic.ch, info@asomatic.ch<br />
Fredy Müller, Geschäftsführer FM Racine Hydraulik AG<br />
Markus Umiker, Verkaufsingenieur <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
Erkenntnisse des Verkaufsingenieurs<br />
Für Markus Umiker wird hier ersichtlich,<br />
dass es einerseits qualitativ gute Produkte<br />
braucht, dass aber auch ein Gespür für die<br />
Bedürfnisse des Kunden vorhanden sein muss.<br />
Hinzu komme die Frage, mit welchem Produktmix<br />
man den Kundenwünschen entsprechen könne.<br />
In diesem Fall spielte zudem das Netzwerk eine<br />
Rolle, wo Markus Umiker mit einem Systemintegrator<br />
– hier der Asomatic AG – die notwendigen<br />
Verknüpfungen herstellen konnte. Und schliesslich<br />
geht es darum, das Know-how des Kunden<br />
aufzunehmen und in eine neue Software umzusetzen.<br />
Auch für Markus Umiker lief bei diesem<br />
Projekt alles so, dass am Schluss alle Beteiligten<br />
zufrieden sind. Was will man mehr? �<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
«Die SPS von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> ist wesentlich<br />
einfacher, hat zudem Optionen mit<br />
Zusatzbausteinen und ist damit genau auf<br />
unsere Bedürfnisse zugeschnitten»<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong>-Produkte<br />
– Steuerung Twido<br />
– Sanftanlasser ATS01<br />
– Sicherheitsrelais Preventa XPS<br />
– Befehls- und Meldegeräte Harmony<br />
– Leitungsschutzschalter Multi 9<br />
– Touchpanel Magelis XBT-GT<br />
– Spannungsversorgung Phaseo ABL8<br />
– Motorschutzschalter und Schütze TeSys<br />
FM Racine Hydraulik AG 47
Energie<br />
STROMGARANTIE,<br />
UM BANKDATEN<br />
ZU SICHERN<br />
Hannes Gysling, dipl. Ing. ETH<br />
In den letzten Jahren positionierte und etablierte sich Raiffeisen zur<br />
drittgrössten Bankengruppe der <strong>Schweiz</strong>. Und sie wächst weiter. Heute<br />
zählen drei Millionen <strong>Schweiz</strong>erinnen und <strong>Schweiz</strong>er zu den Raiffeisen-<br />
Kunden. Deren Daten müssen um jeden Preis gesichert sein. Dazu<br />
braucht es unter anderem eine absolut zuverlässige Stromversorgung.<br />
48 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
B ei<br />
Raiffeisen <strong>Schweiz</strong> in St. Gallen,<br />
dem Dienstleistungszentrum<br />
der 395 Raiffeisenbanken in der<br />
<strong>Schweiz</strong>, brauchen die vielen EDV-<br />
Anlagen immer mehr Energie, da das<br />
Unternehmen wächst. Zudem sind<br />
einzelne Gebäude oder Gebäudeteile<br />
vermietet, die ebenfalls mit Strom versorgt<br />
werden müssen. Total sind drei<br />
Niederspannungsanlagen vorhanden:<br />
Eine Anlage liefert den Strom für die<br />
Mieter, die Ladenlokale und Wohnungen.<br />
Die zweite ist die 1996 installierte<br />
Bankhauptverteilung. Diese wurde<br />
vor drei Jahren um eine zusätzliche<br />
erweitert, was den Bau einer neuen<br />
Trafostation bedingte. Nun war eine<br />
neue Niederstrom-Hauptverteilung<br />
notwendig, denn die Stromanschlüsse<br />
wurden knapp. Die Hauptverteilungen<br />
reichten nicht mehr aus, um die<br />
bestehenden EDV-Infrastrukturen<br />
anschliessen zu können. Für die neue<br />
Anlage führte das Ingenieurbüro Inelplan<br />
AG, Bruno Büchler, die Planung<br />
durch und bewertete alle eingereichten<br />
Offerten. Die Entscheidung über den<br />
Zuschlag wurde aber zusammen mit<br />
Raiffeisen <strong>Schweiz</strong> gefällt.<br />
Flexible Lösung, einfaches<br />
Handling<br />
Der Einbau der Anlage erfolgte<br />
durch die Inset AG. Deren Geschäftsleiter<br />
Meinrad Kobler ist von der<br />
Lösung überzeugt, denn er kennt<br />
das System und meint, dass hier das<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis stimme.<br />
Und er fügt hinzu: «Für uns zählt nebst<br />
dem Einkauf des Materi<strong>als</strong> auch die<br />
Anzahl der benötigten Arbeitsstunden.<br />
Wir wendeten immerhin rund<br />
250 Stunden auf, bis diese Anlage<br />
stand. Bei einem so grossen Auftrag<br />
spielt es eine entscheidende Rolle,<br />
ob alles verdrahtet werden muss<br />
oder ob die Komponenten einfach<br />
gesteckt werden können. Ein weiterer<br />
wichtiger Faktor ist zudem die grosse<br />
Flexibilität von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>. Ihnen<br />
ist es möglich, innerhalb von ein<br />
bis zwei Wochen eine solche Anlage<br />
komplett zu liefern.»<br />
Die neue Anlage versorgt nun ein<br />
neues Rechen- und das bestehende<br />
Druckzentrum. Für die EDV wird eine<br />
Leistung von 700 kW benötigt. Der<br />
grösste Leistungsbedarf fällt aber<br />
bei den Kältemaschinen an, welche<br />
Raiffeisen
Energie<br />
die von den EDV-Geräten produzierte<br />
Wärme abführen. Sollte die elektrische<br />
Anlage ausfallen, übernimmt<br />
automatisch, unterbrechungsfrei und<br />
zu hundert Prozent eine Notstromanlage<br />
(USV) den Betrieb. Diese wird<br />
von einem Diesel-Notstromgenerator<br />
gespiesen. Im Notfall könnte man die<br />
Anlage vom Netz völlig abtrennen und<br />
nur mit der unterbrechungsfreien<br />
Stromversorgungsanlage fahren. Bei<br />
einem so grossen Notstromaggregat<br />
im Rücken, könnte die Anlage sogar<br />
<strong>als</strong> Inselbetrieb geführt werden.<br />
Damit besteht die Gewähr, dass das<br />
Rechenzentrum immer mit Elektrizität<br />
versorgt werden kann. Der hier<br />
eingebaute Anlagentyp kann auf<br />
Nennströme von 3200 A erweitert<br />
werden. In den Abgangsfeldern sind<br />
Nennströme bis 2500 A realisierbar.<br />
Breite, komfortable Anschlussfelder,<br />
die frei bestückt werden können,<br />
bieten grosse Sicherheit und eine<br />
gute Übersicht. Dank der Steckeinsatztechnik<br />
von Prisma Plus ist es<br />
möglich, diese durch instruiertes<br />
Personal selbst ein- und auszubauen,<br />
was ein wesentlicher Vorteil ist.<br />
Um- und Ausbau unter<br />
Spannung<br />
Auf die Frage, was das Spezielle<br />
an diesem Projekt sei, meint Stephan<br />
Kalberer, eidg. dipl. Verkaufsleiter<br />
von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>: «Speziell<br />
daran ist, dass die Anlage in der<br />
vom Kunden gewünschten Grösse<br />
und dem zur Verfügung stehenden<br />
Platz problemlos eingepasst werden<br />
konnte. Unser grosses Plus: Das<br />
Schaltschranksystem Prisma Plus in<br />
«Deco»-Ausführung ermöglicht eine<br />
fl exible Energieverfügbarkeit, sodass<br />
der Kunde selbst unter Spannung<br />
nachrüsten kann. Die einzelnen Abgangs-<br />
und Apparatefelder müssen<br />
nicht vom Strom abgekoppelt werden.<br />
Gerade für eine Bank ist es entscheidend,<br />
dass Leistungsschalter ohne<br />
Stromunterbruch ausgebaut, nachgerüstet<br />
und umplatziert werden<br />
können. Zudem kann man es sich<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong><br />
nicht erlauben, eine so komplexe<br />
EDV-Anlage einfach abzuschalten»,<br />
fügt er hinzu. Die Servicefreundlichkeit<br />
und die Sicherheit waren dann<br />
auch die Hauptgründe, weshalb<br />
diese Lösung gewählt wurde, bestätigt<br />
Emil Grawehr, Leiter des Facility<br />
Managements Technik von Raiffeisen<br />
<strong>Schweiz</strong>.<br />
Ein weiteres Plus<br />
Ein grosser Vorteil für den Anlagebauer<br />
sei die ausführliche Dokumentation,<br />
die von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
mitgeliefert wird, lobt Meinrad Kobler.<br />
Sie sei verständlich dargestellt, sodass<br />
damit auch in der Werkstatt<br />
gearbeitet werden könne. «Es ist<br />
alles klar ersichtlich, wo welche<br />
Teile eingesetzt werden müssen. Wir<br />
hatten die Anlage schon weitgehend<br />
zusammengestellt, bevor jemand von<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> bei uns vorbeikam,<br />
um nachzufragen, ob alles rund läuft.<br />
Das war nur möglich dank der guten<br />
Dokumentation.» Und diese kann<br />
er bereits wieder verwenden, denn<br />
zurzeit wird in Gossau SG ein Rechenzentrum<br />
für Raiffeisen <strong>Schweiz</strong><br />
erstellt. Meinrad Kobler, Inset, und<br />
Reto Fritsche, Inelplan, sowie alle<br />
Beteiligten freuen sich sichtlich auf<br />
die erneute gute Zusammenarbeit.<br />
Was macht Spass an<br />
dieser Arbeit?<br />
Emil Grawehr lacht: «Mir macht<br />
es Spass, dass wir zahlreiche Bauprojekte<br />
haben, dank denen wir<br />
immer wieder Neues planen und<br />
«Ich habe seit sechzehn Jahren das Privileg, mit<br />
aufgestellten, motivierten Menschen neue Projekte<br />
erarbeiten zu können»<br />
Urs Grüter, Projektleiter/Support NS, <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
Emil Grawehr, Leiter Facility Management Technik von Raiffeisen <strong>Schweiz</strong><br />
Stephan Kalberer, Verkaufsingenieur <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
Inelplan Elektroingenieure<br />
Die Inelplan, welche vor Kurzem aus der Büchler + Hiestand und Loop + Göldi AG hervorging,<br />
ist ein schweizweit tätiges Ingenieurbüro. Der Tätigkeitsbereich umfasst neben der klassischen<br />
Haustechnikplanung auch SPS-Steuerungen sowie Energieversorgungen. Inelplan beschäftigt<br />
heute 30 Mitarbeiter und hat einen sehr zufriedenen Kundenstamm.<br />
Raiffeisen 49
Energie<br />
damit auf dem neusten Stand der<br />
Technik sind.» Meinrad Kobler: «Ich<br />
habe unser Unternehmen vor dreissig<br />
Jahren gegründet. Heute haben wir<br />
dreissig Mitarbeiter. Unsere Firma<br />
hat zwei Standbeine: Das eine ist die<br />
Energieverteilung, das andere die<br />
Automation. Vier Techniker schreiben<br />
nur Software und führen Inbetriebsetzungen<br />
durch. Jeden Tag gehe ich<br />
mit Elan hinter das Lösen von Problemen,<br />
die auftauchen.» Stephan<br />
Kalberer: «Ich habe seit sechzehn<br />
Jahren das Privileg, mit aufgestellten,<br />
motivierten Menschen neue Projekte<br />
erarbeiten zu können. Wir kommen<br />
an vorderster Front an Problemstellungen<br />
heran, die wir umsetzen und<br />
zum Erfolg führen können. Mir gefällt<br />
auch, dass mein Arbeitgeber, <strong>als</strong>o<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong>, uns sehr unterstützt,<br />
innovativ zu sein.» �<br />
Am Projekt beteiligte Unternehmen<br />
– Raiffeisen <strong>Schweiz</strong>: Auftraggeberin,<br />
www.raiffeisen.ch<br />
– Ingenieurbüro Inelplan AG,<br />
www.inelplan.ch<br />
– ATEL: Einbau der Elektroinstallation,<br />
www.atel.ch<br />
– Inset AG: Einbau der NS-Anlage und -Hauptverteilung,<br />
www.inset.ch<br />
Eingesetzte <strong>Schneider</strong>-Produkte<br />
– Prisma Plus in Steckeinsatztechnik «Deco», 22 Felder<br />
inkl. Kabelfelder und Messfeld, Bauform 2b, Glastüren,<br />
Nennstrom 2500 A<br />
– Hochleistungsstromschienen Canalis KTA <strong>als</strong> Verbindung<br />
zur Notstromanlage 2500 A<br />
– 5 Masterpact NW <strong>als</strong> Bezügerschalter,<br />
Dieseleinspeiseschalter, Koppelschalter<br />
– 50 Leistungsschalter Compact NS<br />
Baugrössen 100 bis 630 A mit elektronischen Auslösern<br />
eingebaut auf der Steckeinsatztechnik «Deco»<br />
50 <strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Raiffeisen
Dienstleistung von <strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong><br />
– Unterstützung bei der Einstellung der Leistungsschalter<br />
– Mithilfe bei der Inbetriebnahme der NSHV<br />
– Abgabe eines Prüf- bzw. Einstellprotokolls pro Leistungsschalter<br />
an den Anlagebetreiber<br />
– Projektmitarbeit an den Schnittstellen zwischen Stromschieneninstallationen<br />
und Energieverteilanlage<br />
<strong>Schneider</strong> live <strong>2008</strong> Raiffeisen 51
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (<strong>Schweiz</strong>) AG<br />
Schermenwaldstrasse 11<br />
CH-3063 Ittigen<br />
Tel. +41 31 917 33 33<br />
Fax +41 31 917 33 66<br />
<strong>Schneider</strong> <strong>Electric</strong> (Suisse) SA<br />
En Budron H14<br />
CH-1052 Le Mont-sur-Lausanne<br />
Tel. +41 21 654 07 00<br />
Fax +41 21 654 07 01<br />
www.schneider-electric.ch<br />
<strong>LIVE</strong>08D/0808/(9600)