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Wie schaut die Welt wohl in 50 Jahren aus? Di - Kindergarten und ...

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4<br />

4<br />

Ausgabe 1 Anno 4<br />

Chefredakteur<strong>in</strong>nen: Christiane Gasperi, Doçi Egranita<br />

Design <strong>und</strong> Homepage: Viktor Matić<br />

Koord<strong>in</strong>ator: Hans Peter Lercher<br />

Redaktionsgruppe: Alba Doçi, Andrea Baumgartner, Anna Schw<strong>in</strong>gshackl,<br />

Benjam<strong>in</strong> H<strong>in</strong>teregger, Benno Schmieder, Carmen Rabenste<strong>in</strong>er, Christiane<br />

Gasperi, Egranita Doçi, Felix Lechtaler, Jakob Schramm, Jat<strong>in</strong> <strong>Di</strong>etl, Lukas<br />

Lercher, Lukas Marsoner, Manuela Mart<strong>in</strong>o, Melissa Baumgartner, Michaela<br />

Pörnbacher, N<strong>in</strong>a Gasperi, N<strong>in</strong>a Jungmann, Olivia Nonn, Peter Schönhuber,<br />

Petra Ha<strong>in</strong>z, Pia Rolandelli, Sandra Oberarzbacher, Theresa Ploner, Thomas<br />

Kuenzer, Viktor Matić<br />

REALity. <strong>Di</strong>e Schulzeitung des Realgymnasiums Bruneck ist e<strong>in</strong> Sonderheft<br />

der PZ–Pustertaler Zeitung, e<strong>in</strong>getragen Trib. Bz. Nr. 23/89 vom 02.10.1989.<br />

Sitz, Redaktion <strong>und</strong> Verwaltung: Oberragen 18, 39031 Bruneck.<br />

Verantwortlicher <strong>Di</strong>rektor: Willy Pöder.<br />

Druck: Tezzele, Leifers<br />

Aufl age: 900 Exemplare<br />

Was weder Nikol<strong>aus</strong> noch Christk<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem<br />

Jahr geschafft haben, soll der Osterhase jetzt<br />

wieder gut machen:<br />

Nachdem uns unsere allseits geschätzten Chefredakteure<br />

der letzten Jahre – Hannes Niederkofl er <strong>und</strong> Jat<strong>in</strong><br />

<strong>Di</strong>etl – verlassen <strong>und</strong> ihr Heil <strong>in</strong> der großen weiten <strong>Welt</strong><br />

gesucht hatten, mussten wir H<strong>in</strong>terbliebenen uns selbst<br />

arrangieren. Trotz jeder Menge Startschwierigkeiten<br />

haben wir es nun doch geschafft: <strong>Di</strong>e neue Reality ist<br />

endlich da!<br />

<strong>Di</strong>e Themen des <strong>die</strong>sjährigen Frühl<strong>in</strong>gs:<br />

Neben altbewährten Rubriken wie „Schulwahns<strong>in</strong>n“<br />

oder „Angelesen Ausgelesen“ fi nden sich <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Ausgabe<br />

aufschlussreiche Reportagen über weiße Kreuze,<br />

kle<strong>in</strong>e Zwerge <strong>und</strong> große Brennanlagen, e<strong>in</strong> mehr als<br />

anschauliches Stimmungsbild der politischen Szene<br />

Südtirols <strong>und</strong> e<strong>in</strong> durch<strong>aus</strong> nützlicher „Barcheck“ e<strong>in</strong>iger<br />

wichtiger Brunecker In-Lokale.<br />

In der Rubrik „Who the fuck is..?“ trifft man <strong>die</strong>smal auf<br />

e<strong>in</strong>en uns allen bestens bekannten Comiczeichner <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>e Bäumepfl anzer<strong>in</strong>, <strong>die</strong> uns vielleicht nicht so bekannt<br />

ist, es aber unbed<strong>in</strong>gt werden sollte.<br />

Tja, mehr bleibt nicht zu sagen - dankt dem Osterhasen!<br />

<strong>Di</strong>e Chefredakteur<strong>in</strong>nen<br />

Christiane Gasperi<br />

Egranita Doci


schule:<br />

der ganz normale schulwahns<strong>in</strong>n 6<br />

schwänzen bewegt <strong>die</strong> welt! 8<br />

der moderne maturaball 9<br />

„ooooooaaaaah“ 10<br />

halt.<strong>in</strong><br />

wissenswertes:<br />

schon gewusst, dass… 11<br />

who the fuck is walt disney? 12<br />

who the fuck is wangari muta maathai? 13<br />

politik/wirtschaft:<br />

ist <strong>die</strong> todesstrafe tot? 14<br />

coca cosa?! 17<br />

globalisierung, was ist das? 19<br />

gedanken:<br />

nieder mit den reaktionären! 21<br />

verrückt 22<br />

biber 23<br />

reportagen:<br />

<strong>die</strong> weißen engel 24<br />

cilli <strong>und</strong> <strong>die</strong> 24 Zwerge 26<br />

kultur:<br />

nowadays music 27<br />

4twenty - „wenn der beat rollt“ 28<br />

angelesen... <strong>aus</strong>gelesen! 29<br />

david lachapelle 30<br />

brunecker bar-check 34<br />

new rave 37<br />

onl<strong>in</strong>e:<br />

www.reality.rocks.it<br />

5


6<br />

Japan: Schule will Examen im Umgang mit Stäbchen e<strong>in</strong>führen<br />

Als Aufnahmeprüfung will <strong>die</strong> „Hisatagakuen Sasebo“-Mädchenschule <strong>in</strong> Japan<br />

künftig e<strong>in</strong> Examen im Umgang mit Stäbchen e<strong>in</strong>führen. <strong>Di</strong>e Schule will<br />

dadurch beweisen, dass an Traditionen festgehalten wird.Gerade <strong>die</strong> junge<br />

Generation isst immer seltener mit Stäbchen. Während der zehnm<strong>in</strong>ütigen<br />

Aufnahmeprüfung sollen <strong>die</strong> Schüler mit Hilfe von Stäbchen Perlenschnüre,<br />

Murmeln, Würfel <strong>und</strong> Bohnen von e<strong>in</strong>em Teller zu e<strong>in</strong>em anderen Teller<br />

„transportieren“. Für <strong>die</strong> Prüfung gibt es unter anderem spezielle sechsseitige<br />

Stäbchen.<br />

Ottawa: Zehnjährige Zwill<strong>in</strong>ge wollen Uni wegen Altersdiskrim<strong>in</strong>ierung<br />

verklagen<br />

In Kanada wollen nun zehnjährige Zwill<strong>in</strong>ge <strong>und</strong> ihre Mutter <strong>die</strong> Universität<br />

der Hauptstadt Ottawa wegen Altersdiskrim<strong>in</strong>ierung bei der Menschenrechtskommission<br />

<strong>in</strong> Ontario verklagen. <strong>Di</strong>e beiden an Politik <strong>in</strong>teressierten<br />

Gr<strong>und</strong>schüler waren an der Universität immatrikuliert, besaßen Studenten<strong>aus</strong>weise<br />

<strong>und</strong> nahmen e<strong>in</strong> halbes Semester an e<strong>in</strong>em Kurs <strong>in</strong> Politik teil.<br />

Es folgte e<strong>in</strong>e Exmatrikulation durch <strong>die</strong> Universität selbst. Vertreter der Uni<br />

sagten, der ursprüngliche Fehler lag <strong>in</strong> der Zulassung zur E<strong>in</strong>schreibung.<br />

Studenten benötigen e<strong>in</strong> High-School-Zeugnis zur Immatrikulation, welches<br />

beide nicht besaßen. Der Leiter des Kurses setzt sich gegen <strong>die</strong>se Entscheidung<br />

e<strong>in</strong>.<br />

Belgien: Rauchende Schüler müssen Anstecker tragen<br />

An e<strong>in</strong>er Schule im belgischen Ostende müssen Schüler, <strong>die</strong> rauchen, nun<br />

e<strong>in</strong>en Anstecker tragen, auf dem zwei schwarze Raucherlungen zu sehen<br />

s<strong>in</strong>d. „So dürfen me<strong>in</strong>e Lungen <strong>aus</strong>sehen“ steht darauf. <strong>Di</strong>e Schuldirektor<strong>in</strong>,<br />

Claud<strong>in</strong>e Lesaffre, sagte dazu, der Anstecker solle ke<strong>in</strong>e Strafe für <strong>die</strong> Schüler<br />

se<strong>in</strong>. Er solle eher zum Nachdenken darüber anregen, was man sich <strong>und</strong><br />

anderen antut, wenn man raucht. <strong>Di</strong>e Maßnahme wird von K<strong>in</strong>derrechtlern,<br />

e<strong>in</strong>er Stiftung <strong>und</strong> der K<strong>in</strong>derrechtskommissar<strong>in</strong> Ankie Vandekerckhove gleichermaßen<br />

kritisiert. Der Anstecker helfe den K<strong>in</strong>dern nicht, sondern „stelle<br />

sie nur an den Pranger“.<br />

Deutschland: Schüler machen sich bei Lehrern mit „spickmich.de“<br />

unbeliebt<br />

Seit sechs Wochen gibt es <strong>die</strong> neue Internetseite „spickmich.de“.<br />

Drei Kölner BWL-Studenten haben <strong>die</strong> Seite <strong>in</strong>s Leben gerufen. Es<br />

handelt sich dabei um e<strong>in</strong> Schüler-Forum, <strong>in</strong>haltlich angelehnt an<br />

e<strong>in</strong>e Abizeitung.<br />

Nachlesen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>stellen kann man Zitate von Lehrern <strong>aus</strong> dem<br />

Unterricht. Darüber h<strong>in</strong><strong>aus</strong> kann man den Kontakt mit Mitschülern<br />

pflegen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Lehrer benoten. Dabei gibt es unter anderem <strong>die</strong><br />

Bewertungsmöglichkeit <strong>in</strong> der Kategorie „Sexy“.<br />

3.000 Nutzer haben sich bereits angemeldet <strong>und</strong> 5.200 Lehrer wurden<br />

bereits benotet. <strong>Di</strong>e Resonanz bei den Lehrern ist unterschiedlich.<br />

E<strong>in</strong>ige haben über den Web-Inhalt herzlich gelacht, e<strong>in</strong> anderer<br />

hat bereits Klage angekündigt.<br />

Der ganz normale Schulwahns<strong>in</strong>n<br />

Gesammelt von Christiane Gasperi


Großbritanien: Mütter leisten Widerstand gegen ges<strong>und</strong>es<br />

Schulessen<br />

In der englischen Grafschaft South Yorkshire haben Eltern von Schülern<br />

mit Widerstandsaktionen gegen das ges<strong>und</strong>e Schulessen begonnen.<br />

Heimlich reichen <strong>die</strong> Eltern von e<strong>in</strong>em der Schule angrenzenden Friedhof<br />

Fast Food an <strong>die</strong> Schüler weiter, darunter Hamburger, Würstchen,<br />

Pommes sowie zuckerhaltige Getränke.<br />

<strong>Di</strong>e Schule hatte ihr Essen auf ges<strong>und</strong>e Kost umgestellt. E<strong>in</strong>e Mutter jedoch<br />

sagt, <strong>die</strong> K<strong>in</strong>der wollen das teurere, fettarme Essen nicht. Das Ges<strong>und</strong>heitsprogramm<br />

geht zurück auf e<strong>in</strong>e Initiative des TV-Kochs Jamie<br />

Oliver.<br />

USA: Wegen Shorts _ Verbot <strong>in</strong> Schule trägt Schüler e<strong>in</strong>en Rock<br />

Der 17-jährige Schüler Michael Coviello trägt seit neuestem e<strong>in</strong>en Rock<br />

im Unterricht. Er hat zwar ke<strong>in</strong>e Vorliebe für Damenröcke, hatte sich wegen<br />

den Schienen, <strong>die</strong> er nach e<strong>in</strong>er Knieoperation tragen musste, allerd<strong>in</strong>gs<br />

an kurze Hosen gewöhnt.<br />

Aber <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Schule s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Zeit vom 1. Oktober bis 15. April ke<strong>in</strong>e<br />

kurzen Hosen erlaubt. Als er trotzdem <strong>in</strong> Shorts erschien, wurde er<br />

nach H<strong>aus</strong>e geschickt <strong>und</strong> der Bezirksschulrat sagte zu ihm, dass er ja<br />

im Rock zum Unterricht kommen könne.<br />

Als er <strong>die</strong>s <strong>in</strong> <strong>die</strong> Tat umsetzte, wurde er vom Schuldirektor nach H<strong>aus</strong>e<br />

geschickt, von wo <strong>die</strong> Bürgerrechtsunion ACLU e<strong>in</strong>geschaltet wurde, <strong>die</strong><br />

sich dafür e<strong>in</strong>setzte, dass Coviello nun mit e<strong>in</strong>em Rock bekleidet am Unterricht<br />

teilnehmen darf.<br />

Deutschland: E<strong>in</strong>e Bibel für Jugendliche sorgt für Heiterkeit, aber<br />

auch für Proteststürme<br />

Sie nennt sich „Volxbibel“ <strong>und</strong> anstatt zu beten „labert man mit Gott“. Sie<br />

hat Ähnlichkeit mit e<strong>in</strong>er Zigarettenschachtel <strong>und</strong> der Warnh<strong>in</strong>weis lautet:<br />

„Lesen kann radikale Nebenwirkungen haben.“<br />

Im Schwelmer Konfirmandenunterricht sorgt das Büchle<strong>in</strong> nicht nur für<br />

une<strong>in</strong>geschränkte Heiterkeit, kommt aber unter den Jugendlichen größtenteils<br />

gut an: „Jesus gibt mörderwichtige Ratschläge.“<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wurde der Kölner Jugendarbeiter Mart<strong>in</strong> Dreyer <strong>in</strong> über 600<br />

Emails neben positiven Rückmeldungen auch übel beschimpft <strong>und</strong> verflucht.<br />

Deutschland: Zwei Gymnasien verbieten Pizza auf dem Schulgelände<br />

In den Schulen König<strong>in</strong>-Mathilde-Gymnasium <strong>in</strong> Herford <strong>und</strong> am Gymnasium<br />

Brede <strong>in</strong> Brakel wurde e<strong>in</strong> Pasta- <strong>und</strong> Pizza-Verbot <strong>aus</strong>gesprochen.<br />

Als Begründung wurden <strong>die</strong> ansteigenden Müllmengen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Verunre<strong>in</strong>igungen<br />

durch Essensreste genannt.<br />

Viele Schüler ließen sich durch Pizza-Taxen das Mittagessen anliefern;<br />

<strong>die</strong> Schulen konnten den sich ansammelnden Müll nicht mehr bewältigen.<br />

E<strong>in</strong>e Rektor<strong>in</strong> sagte: „Wir hätten e<strong>in</strong>en zusätzlichen Müllconta<strong>in</strong>er<br />

für 1.<strong>50</strong>0 Euro im Jahr anschaffen müssen.“<br />

<strong>Di</strong>e Schulen bieten e<strong>in</strong>en eigenen Mittagstisch an, der jedoch ke<strong>in</strong>e<br />

große Resonanz bei den Schülern f<strong>in</strong>det. So wurden <strong>die</strong> Pizzen sogar<br />

klassenweise bestellt.<br />

7


8<br />

Operation Daywork<br />

Schwänzen bewegt <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>!<br />

Benno Schmieder <strong>und</strong> Jakob Schramm<br />

In Dänemark schwänzt jährlich der<br />

Großteil aller Oberschüler an e<strong>in</strong>em<br />

ganz bestimmten Tag <strong>und</strong> sie werden<br />

von den Schuldirektoren dabei sogar<br />

unterstützt. Genannt wird er: Operation<br />

Daywork (OD). Ke<strong>in</strong>e übliche Absenz,<br />

ke<strong>in</strong> Faulenzen auf dem Sofa, ne<strong>in</strong>:<br />

Schwänzen mit Stil! Operation Daywork<br />

ist e<strong>in</strong> Projekt, das <strong>in</strong> Dänemark seit immerh<strong>in</strong><br />

20 <strong>Jahren</strong> funktioniert.<br />

Rasenmähen <strong>in</strong> Nachbars Garten, Wände<br />

streichen im Altersheim, Babysitten, Tellerwaschen,<br />

Fabrikarbeit - <strong>und</strong> das alles freiwillig!<br />

Aber aufgepasst, wer am Daywork<br />

nicht arbeitet, drückt <strong>die</strong> Schulbank.<br />

Alle Jahre wieder beschließen T<strong>aus</strong>ende<br />

von dänischen Oberschülern, e<strong>in</strong>en Tag im<br />

Schuljahr zu opfern, an dem sie arbeiten,<br />

um Geld zu sammeln. Sammeln für wen?<br />

Operation Daywork: Welche Projekte<br />

<strong>und</strong> für wen?<br />

Zu jeder Vollversammlung von Operation<br />

Daywork werden den Schülern verschiedene<br />

Entwicklungsprojekte zur Wahl gestellt,<br />

von Solidaritätsorganisationen bzw.<br />

Nicht-Regierungsorganisationen (NGO),<br />

<strong>die</strong> <strong>in</strong> Entwicklungsländern Projekte durchführen.<br />

Hier e<strong>in</strong>ige Beispiele von Operation Day-<br />

work Dänemark, wo <strong>in</strong>sbesondere Projekte<br />

für das Recht auf Bildung unterstützt werden:<br />

Letztes Jahr wurde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Armenviertel<br />

von Johannesburg <strong>in</strong> Südafrika<br />

e<strong>in</strong> Ausbildungszentrum für Jugendliche<br />

e<strong>in</strong>gerichtet. Jugendliche, <strong>die</strong> ihren Lebensunterhalt<br />

nur durch Krim<strong>in</strong>alität decken<br />

können, erhalten somit e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

zum Tischler, Maurer, Elektriker, Grafiker<br />

etc. <strong>und</strong> dadurch <strong>die</strong> Chance, e<strong>in</strong>er normalen<br />

Arbeit nachzugehen.<br />

E<strong>in</strong> anderes Jahr wurde <strong>die</strong> Ausbildung<br />

von jugendlichen FabrikarbeiterInnen<br />

<strong>in</strong> Zentralamerika unterstützt. <strong>Di</strong>e Ausbildung<br />

<strong>die</strong>nte dazu, <strong>in</strong> schrecklichen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

arbeitende Mädchen auf ihre<br />

Arbeitsrechte aufmerksam zu machen, welche<br />

<strong>in</strong> den Billiglohnfabriken generell nicht<br />

vorhanden bzw. nicht e<strong>in</strong>gehalten werden.<br />

In Mexiko wurden vor <strong>Jahren</strong> mit<br />

OD-Geldern <strong>aus</strong> Dänemark 70 Gr<strong>und</strong>schulen<br />

für <strong>die</strong> <strong>in</strong>digene Bevölkerung errichtet,<br />

<strong>die</strong> für <strong>die</strong> Autonomie <strong>und</strong> Rechte der Indiovölker<br />

kämpft.<br />

Das Pr<strong>in</strong>zip des OD-Projekts ist ganz e<strong>in</strong>fach:<br />

Schüler suchen sich an <strong>die</strong>sem Tag<br />

e<strong>in</strong>e Arbeit, s<strong>in</strong>d vom Unterricht befreit <strong>und</strong><br />

stellen den ver<strong>die</strong>nten Erlös e<strong>in</strong>em Entwicklungsprojekt<br />

zur Verfügung. Das Beste<br />

daran: das Entwicklungsprojekt suchen <strong>die</strong><br />

Schüler selbst <strong>aus</strong>.<br />

E<strong>in</strong>mal jährlich treffen sich alle <strong>in</strong>teressierten<br />

Schüler (Vollversammlung), um e<strong>in</strong>es<br />

der vorgestellten Entwicklungsprojekte <strong>aus</strong>zuwählen.<br />

<strong>Di</strong>eses Projekt wird im laufenden<br />

Schuljahr durch den Arbeitstag (Daywork)<br />

f<strong>in</strong>anziert. Mehr Details auf www.operationdaywork.org.<br />

Nun gilt es, das dänische Modell auf Südtirol<br />

umzuwälzen. Dafür brauchen wir eure<br />

Unterstützung! Schickt e<strong>in</strong>e E-Mail an <strong>die</strong><br />

Adresse <strong>in</strong>fo@operationdaywork.org. Damit<br />

zeigt ihr euer Interesse. <strong>Di</strong>e gesammelten<br />

E-Mail-Adressen ermöglichen uns,<br />

durch e<strong>in</strong>e Mail<strong>in</strong>g-List mit euch <strong>in</strong> Kontakt<br />

zu bleiben. So bleibt ihr immer auf dem<br />

Laufenden. Je mehr Mails wir sammeln,<br />

desto reeller <strong>die</strong> Chance, OD auch bei uns<br />

zu verwirklichen.<br />

Eure Mail ist ke<strong>in</strong>e Verpflichtung, an der Organisation<br />

des Projekts teilzunehmen!<br />

Dennoch besteht <strong>die</strong> Möglichkeit, sich aktiv<br />

zu engagieren <strong>und</strong> mit uns zusammen<br />

<strong>in</strong>terne Schulgruppen zu bilden, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Koord<strong>in</strong>ation<br />

<strong>in</strong> den jeweiligen Schulen unterstützen.<br />

Operation Daywork steht noch <strong>in</strong> den Startlöchern.<br />

Aber mit eurer Hilfe, mit eurem<br />

Mail wird es im nächsten Schuljahr bereits<br />

e<strong>in</strong>e erste Kostprobe des Projekts geben!


Der moderne<br />

Maturaball<br />

Peter Schönhuber<br />

E<strong>in</strong> gelungener Ball: 35.000 €<br />

Bruttoe<strong>in</strong>nahmen, mickrige zwei<br />

Schlägereien <strong>und</strong> nur drei der vier<br />

Klos s<strong>in</strong>d vollgekotzt. 10.000 € werden<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich noch abgezogen, d.h.<br />

25.000 € netto, das macht pro Kopf etwa<br />

1.000 €. Jetzt noch schnell <strong>die</strong> Plastikbecher<br />

wegräumen <strong>und</strong> auf geht`s nach<br />

Barcelona! <strong>Di</strong>e Reisespesen betragen<br />

etwas 400 €, das heißt es bleiben noch<br />

600 € zum „Saufen“ <strong>in</strong> den zahlreichen<br />

Kneipen von Barca.<br />

Was will man mehr?<br />

Vielleicht e<strong>in</strong>en Ball, bei dem mehr als<br />

nur <strong>die</strong> Hälfte <strong>in</strong> festlicher Kleidung ersche<strong>in</strong>en?<br />

Vielleicht e<strong>in</strong>en Ball, bei dem<br />

<strong>in</strong> den Ecken des Treppenh<strong>aus</strong>es ke<strong>in</strong>e<br />

zerbrochenen Holaschnapsflaschen<br />

liegen? Vielleicht e<strong>in</strong>en Ball, bei dem<br />

man nicht e<strong>in</strong>e sportliche Meisterleistung<br />

verrichten muss, um den Fuß vom<br />

klebrigen Boden wegzubekommen?<br />

Vielleicht e<strong>in</strong>en Ball, bei dem sich <strong>die</strong><br />

Eltern nicht im Saal verstecken müssen,<br />

da draußen das re<strong>in</strong>ste Party-Chaos<br />

herrscht?<br />

Ach was, niemand will so e<strong>in</strong>en „Schickimiki-Ball“:<br />

1.000 € pro Kopf, das zählt!<br />

9


10<br />

„Ooooooaaaaah“<br />

N<strong>in</strong>a Jungmann<br />

„Ooooooaaaaah“ – Was? Hast du etwa noch nie laut gegähnt?<br />

Na also, dann schau nicht so verw<strong>und</strong>ert! Jetzt, wo<br />

ich schon mal wach b<strong>in</strong> (weil DU nicht leise <strong>in</strong> der Schülerzeitung<br />

blättern konntest), kann ich ja mit me<strong>in</strong>er Geschichte<br />

beg<strong>in</strong>nen:<br />

<strong>Wie</strong> alles begann…<br />

Nun ja, me<strong>in</strong> Name ist Klothilde, ich b<strong>in</strong> 16 Jahre alt <strong>und</strong> kann<br />

nicht lesen…<br />

Na gut, wollen wir es nicht übertreiben: Natürlich kann ich Zahlen<br />

von Buchstaben unterscheiden <strong>und</strong> das Abc kann ich auch schon<br />

<strong>aus</strong>wendig. Glaubst du nicht? Der Beweis: a, b, c. Na also!<br />

Ich me<strong>in</strong>e, drei Buchstaben kann sogar ich mir merken. Ist ja<br />

auch wirklich e<strong>in</strong>fach.<br />

Aber von vorne: Am 14.August im Jahr 1992 war me<strong>in</strong>e ganze<br />

Familie <strong>in</strong> Aufruhr. Es passiert ja nicht jeden Tag, dass me<strong>in</strong>e<br />

Mutter mal nicht wegen ihrer normalen, allwöchentlich aufkommenden<br />

Beschwerden im Krankenh<strong>aus</strong> liegt, sondern anders<br />

als sonst mit immensen Wehen <strong>in</strong> den alten knautschigen Krankenh<strong>aus</strong>polster<br />

beißt. Wer da endlich her<strong>aus</strong>wollte, könnt ihr<br />

euch ja denken: Genau: me<strong>in</strong>e Schwester!<br />

Aber kommen wir nun zu mir: Am 31. Dezember 1990 habe<br />

ich nach neun Monaten unkomfortabler Unterkunft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Wasser(bauch)bett mit me<strong>in</strong>er ganzen Kraft auf schnellstem<br />

Wege r<strong>aus</strong> wollen. Dann um 18 Uhr war es endlich soweit: Es<br />

war Silvester! E<strong>in</strong> paar M<strong>in</strong>uten später war ich dann (auf unbequemen<br />

Wege) geboren worden. Nach e<strong>in</strong>er solchen Strapaze<br />

musste ich mich erst mal e<strong>in</strong>ige Tage <strong>in</strong> der Fakultät der Neugeborenen<br />

(sprich: Krankenh<strong>aus</strong>) erholen. Das Bett, <strong>in</strong> dem ich <strong>in</strong><br />

<strong>die</strong>sen Tagen untergebracht wurde, war den Umständen entsprechend<br />

(trotz der extrem überhöhten Mietkosten) annehmbar.<br />

Der Schicksalstag<br />

Me<strong>in</strong> späteres Schicksal, also, dass ich heute nicht lesen kann,<br />

muss sich schon <strong>in</strong> <strong>die</strong>sen jungen <strong>Jahren</strong> (oder besser gesagt:<br />

Tagen) festgesetzt haben. Als nämlich e<strong>in</strong>e Krankenschwester<br />

auf <strong>die</strong> Kartei mit den Namen der Säugl<strong>in</strong>ge versehentlich den<br />

Namen N<strong>in</strong>a statt Klothilde schrieb (wer will sich schon N<strong>in</strong>a nennen,<br />

wenn man auch Klothilde heißen kann?), schwor ich mir<br />

(soweit ich damals schon denken konnte), dass ich solche Fehler<br />

nie machen werde. Und so kam es, dass ich mich entschloss,<br />

erst gar nicht lesen <strong>und</strong> schreiben lernen zu wollen, da es das<br />

Naheliegendste war (<strong>und</strong> <strong>wohl</strong> auch das Bequemste).<br />

Gehen wir nun <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Leben etwas weiter: Nach me<strong>in</strong>em<br />

etwas kurzen, aber doch sehr angenehmen, sechs Jahre währenden<br />

Kle<strong>in</strong>-k<strong>in</strong>dleben konnte ich nicht ahnen, welch schreckliches<br />

Ereignis noch auf mich zukommen sollte.<br />

Schule?<br />

An e<strong>in</strong>em w<strong>und</strong>erschönen Herbsttag, <strong>die</strong> Sonne schien <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Vögel zwitscherten (oh, wie poetisch!), riss me<strong>in</strong>e Mutter <strong>die</strong> kitschig<br />

bunten Vorhänge me<strong>in</strong>es etwas zu kle<strong>in</strong> geratenen K<strong>in</strong>derzimmers<br />

auf <strong>und</strong> schrie: „SCHULE!“ Es war wie im Alptraum:<br />

Schweißperlen auf me<strong>in</strong>er ganzen Stirn, ich zitterte am ganzen<br />

Körper <strong>und</strong> zu me<strong>in</strong>em Schrecken entdeckte ich im Bett e<strong>in</strong>e …<br />

Lache (<strong>die</strong>se unfähigen Handwerker machen aber auch immer<br />

Lecklöcher <strong>in</strong>s Dach!).<br />

Aber kommen wir wieder zum eigentlichen Thema: Schule?<br />

Das konnte doch nicht ihr Ernst se<strong>in</strong>, dass ICH <strong>in</strong> <strong>die</strong> Schule<br />

gehen sollte. Den Schicksalstag damals im Krankenh<strong>aus</strong> hatte<br />

ich schon vergessen, es war <strong>wohl</strong> irgende<strong>in</strong> anderer Gr<strong>und</strong>, der<br />

mich daran h<strong>in</strong>derte, gar nicht daran zu denken, auch nur e<strong>in</strong>en<br />

Schritt <strong>in</strong> <strong>die</strong> Schule zu machen. Erzählungen zufolge soll es dort<br />

auch Lehrer geben. Den ganzen Tag soll man auf Stühlen sitzen<br />

<strong>und</strong> wortwörtlich den Stuhl wärmen, weil sich <strong>die</strong> Schule mal wieder<br />

ke<strong>in</strong>e (Stuhl-)Heizung leisten kann <strong>und</strong> viele Menschen auf<br />

e<strong>in</strong>em Fleck br<strong>in</strong>gen ja bekanntlich Wärme.<br />

<strong>Di</strong>e Wandlung<br />

E<strong>in</strong> paar St<strong>und</strong>en später zerrte mich me<strong>in</strong>e Mutter <strong>aus</strong> der Tür,


an dessen Rahmen ich mich verbissen festhielt. Ne<strong>in</strong>, ich wollte<br />

nicht. Ich wollte nicht mehr von der Schule heim. Tatsächlich<br />

hatte mich me<strong>in</strong>e Mutter am Morgen mit harten Maßnahmen <strong>und</strong><br />

vielen bitteren Worten <strong>in</strong> <strong>die</strong> Schule geschleppt. Anfangs noch<br />

ziemlich genervt <strong>und</strong> böse, schlug me<strong>in</strong>e Laune ziemlich schnell<br />

um, als <strong>die</strong> Kl<strong>in</strong>gel zur P<strong>aus</strong>e schrillte. Klar s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> P<strong>aus</strong>en so<br />

ziemlich das Schönste an der Schule, aber da kam er, noch viel<br />

schöner als jede P<strong>aus</strong>enzeit der <strong>Welt</strong>: Prof. D. Maier. Ich war h<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> weg: <strong>Di</strong>ese grauen glänzenden Haare <strong>und</strong> <strong>die</strong>se Augen, wie<br />

schön tief sie <strong>in</strong> den runzligen Augenhöhlen lagen.<br />

Das war er: Der Gr<strong>und</strong> me<strong>in</strong>er schlaflosen (Alptraum-)Nächte.<br />

Ich spürte sofort e<strong>in</strong>e gewisse Spannung zwischen uns (jedenfalls<br />

bis ich merkte, dass me<strong>in</strong>e F<strong>in</strong>ger <strong>in</strong> der Steckdose steckten),<br />

trotz des ziemlich hohen Altersunterschieds (ich war ca.<br />

7Jahre alt, er im hohen Senioren-Alter).<br />

E<strong>in</strong> gewagtes Ende<br />

Von <strong>die</strong>sem Zeitpunkt an legte ich me<strong>in</strong>e Abneigungen gegenüber<br />

der Schule (wenn auch nicht vollends) ab. Und so wurde<br />

ich <strong>die</strong> mit Abstand beste Schüler<strong>in</strong> <strong>in</strong> der ganzen Schule. <strong>Di</strong>e<br />

mit Abstand beste Schüler<strong>in</strong> <strong>in</strong> Sachen Rechtschreibfehler <strong>und</strong><br />

Leseprobleme.<br />

Und so kommt es, dass ich schon so fest zum Schul<strong>in</strong>ventar gehöre<br />

wie <strong>die</strong> alten, klapprigen <strong>und</strong> völlig veralteten (Schaukel-)<br />

Stühle; jedoch mit dem Unterschied, dass <strong>die</strong>se alle zehn Jahre<br />

<strong>aus</strong>get<strong>aus</strong>cht werden, ich aber immer länger <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>und</strong> derselben<br />

Klasse bleiben muss.<br />

<strong>Di</strong>e Lehrer müssen mich ja abgöttisch lieben, sie wollen mich<br />

e<strong>in</strong>fach nicht gehen lassen.<br />

Jetzt aber genug gelabert: Ich muss heute ja noch ganze zehn<br />

Seiten Deutschgrammatik lernen, hab morgen nämlich e<strong>in</strong>en<br />

schweren Italienischtest!<br />

Na dann, bis zum nächsten Mal!<br />

Schon gewusst, dass… 11<br />

… Bruneck mit der „Grünen Fahne“ von<br />

der Umweltorganisation Legambiente <strong>aus</strong>gezeichnet<br />

wurde?<br />

Im Sommer 2006 wurde Bruneck für e<strong>in</strong>e umweltbewusste<br />

<strong>und</strong> –verbessernde Kampagne, nämlich den<br />

Citybus, <strong>aus</strong>gezeichnet; auch Brixen konnte <strong>in</strong> den<br />

Genuss der Auszeichnung kommen.<br />

… das „Gelenkknacken“ eigentlich völlig<br />

ungefährlich ist?<br />

Gute Neuigkeiten für alle, <strong>die</strong> gern dem Geräusch<br />

l<strong>aus</strong>chen, wenn man e<strong>in</strong> Gelenk zusammendrückt<br />

oder biegt. Es ist nämlich völlig ungefährlich, denn<br />

dabei erzeugt nicht der Knochen den Klang, wie viele<br />

Menschen glauben, sondern kle<strong>in</strong>e Luftbläschen, <strong>die</strong><br />

zerplatzen. <strong>Di</strong>ese Bläschen s<strong>in</strong>d wichtig, damit der<br />

Hohlraum, der entsteht, wenn <strong>die</strong> Knochen <strong>aus</strong>e<strong>in</strong>ander<br />

gezogen werden, gefüllt wird.<br />

… Eistee 19 bis 24 Stück Würfelzucker pro<br />

Liter enthält?<br />

Auch der Eistee, den wir jederzeit <strong>in</strong> unserer Schule<br />

konsumieren können, enthält 8-12 Stück Zucker <strong>und</strong><br />

schränkt unsere Konzentration e<strong>in</strong>, da unser Körper<br />

zwar für e<strong>in</strong>en kurzen Moment e<strong>in</strong>en Energieschub<br />

bekommt, der dann aber abkl<strong>in</strong>gt <strong>und</strong> unsere Aufmerksamkeit<br />

verr<strong>in</strong>gert. Also, dann besser vor e<strong>in</strong>em<br />

Test zur Wasserflasche als zum Eistee greifen!<br />

… <strong>in</strong> der Antarktis jährlich 152 km 3 Eis<br />

schmelzen?<br />

<strong>Di</strong>e Wassertemperatur an den Polen ist jetzt schon<br />

drastisch hoch <strong>und</strong> sie steigt von Jahr zu Jahr. <strong>Di</strong>es<br />

bewirkt nicht nur e<strong>in</strong>e Erhöhung des Meeresspiegels,<br />

sondern br<strong>in</strong>gt auch <strong>die</strong> Meeresströmungen durche<strong>in</strong>ander.<br />

… Gleithörnchen bis zu <strong>50</strong> m weit „fliegen“<br />

können?<br />

<strong>Di</strong>es ist ihnen möglich, da sich zwischen ihren Vorder-<br />

<strong>und</strong> H<strong>in</strong>terbe<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e Gleithaut spannt, <strong>die</strong> wie<br />

e<strong>in</strong> Gleitschirm wirkt, wenn sie von e<strong>in</strong>em Ast spr<strong>in</strong>gen.<br />

Ob<strong>wohl</strong> sie nicht wirklich fliegen können, werden<br />

sie auch Flughörnchen genannt.


Who the fuck is…<br />

Walt <strong>Di</strong>sney?<br />

Thomas Kuenzer<br />

Jeder kennt ihn. Doch niemand weiß,<br />

wer er war, denn jeder kennt eben nur<br />

se<strong>in</strong>en Namen <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Werke. Er ist<br />

das Synonym für K<strong>in</strong>derfernsehen,<br />

denn wer we<strong>in</strong>te nicht, als Bambi im<br />

wahrsche<strong>in</strong>lich traurigsten Moment<br />

der Filmgeschichte se<strong>in</strong>e Mama verlor?<br />

Walt <strong>Di</strong>sney, der vor 41 <strong>Jahren</strong> gestorben<br />

ist, prägte das Fernsehen wie<br />

ke<strong>in</strong> anderer.<br />

Walter Elias <strong>Di</strong>sney wurde am 5. Dezember<br />

1901 <strong>in</strong> Chicago geboren. Mit 14<br />

nahm er das erste Mal Kunstunterricht;<br />

wenig später erlebte er den ersten <strong>Welt</strong>krieg<br />

als Ambulanzfahrer <strong>in</strong> Frankreich,<br />

ob<strong>wohl</strong> er mit 16 e<strong>in</strong> Jahr zu jung war, um<br />

beim Roten Kreuz se<strong>in</strong> zu dürfen. Bevor<br />

er 1923 nach Los Angeles g<strong>in</strong>g, zeichnete<br />

er Werbefilme <strong>und</strong> produzierte e<strong>in</strong>e Reihe<br />

von Kurzfilmen namens „Alice <strong>in</strong> cartoonland“,<br />

bei denen Zeichentrick mit Realfilm<br />

vermischt war.<br />

In L.A. produzierte er zusammen mit se<strong>in</strong>em<br />

Bruder Roy, der später auch <strong>die</strong> F<strong>in</strong>anzen<br />

übernahm, <strong>und</strong> Ub Iwerks Trickfilme.<br />

1926 gab Walt <strong>Di</strong>sney das Zeichnen<br />

auf <strong>und</strong> überließ es se<strong>in</strong>em Partner<br />

Iwerks. E<strong>in</strong> Jahr später entstand Micky<br />

Mouse, <strong>die</strong> bekannteste Figur <strong>Di</strong>sneys.<br />

Weil gleichzeitig der von den Warner Brothers<br />

produzierte erste Tonfilm „The Jazz<br />

S<strong>in</strong>ger“ erschien, blieb <strong>Di</strong>sney bei Trickfilmen<br />

<strong>und</strong> stattete sie mit Ton- <strong>und</strong> Musikeffekten<br />

<strong>aus</strong>, damals e<strong>in</strong>e Sensation.<br />

Parallel dazu wurde von <strong>Di</strong>sney auch <strong>die</strong><br />

„Silly Symphonies“-Reihe, <strong>die</strong> im Fernsehen<br />

immer noch das K<strong>in</strong>derpublikum erfreut,<br />

produziert. 1932 erschien <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser<br />

Reihe mit „Flowers and Trees“ der erste<br />

Technicolor-Film mit natürlichenFar-<br />

ben. Donald Duck hatte zwei Jahre später<br />

se<strong>in</strong>en ersten Auftritt.<br />

Das goldene Zeitalter des<br />

Zeichentricks<br />

1937 gelang <strong>Di</strong>sney e<strong>in</strong> großes Werk:<br />

Der erste abendfüllende Zeichentrickfilm<br />

„Schneewittchen <strong>und</strong> <strong>die</strong> sieben Zwerge“<br />

wurde e<strong>in</strong> grandioser Erfolg, ob<strong>wohl</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Di</strong>sney-Studios damit be<strong>in</strong>ahe bankrott gegangen<br />

wären. Dafür bekam er e<strong>in</strong>en Oscar<br />

<strong>und</strong> dazu sieben M<strong>in</strong>iatur-Ausgaben.<br />

1940 entstanden „P<strong>in</strong>occhio“ <strong>und</strong> „Fantasia“,<br />

e<strong>in</strong> Musikfilm, der zu Stücken bekannter<br />

Komponisten kle<strong>in</strong>e Geschichten<br />

präsentierte. E<strong>in</strong> Jahr später folgte „Dumbo“<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> weiteres Jahr später, 1942,<br />

mitten im Zweiten <strong>Welt</strong>krieg, „Bambi“, <strong>die</strong><br />

Geschichte e<strong>in</strong>es jungen Hirsches, angeblicher<br />

Liebl<strong>in</strong>gsfilm Walt <strong>Di</strong>sneys. <strong>Di</strong>ese<br />

fünf Werke s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> größten Klassiker<br />

<strong>aus</strong> dem H<strong>aus</strong>e <strong>Di</strong>sney.<br />

Nach dem Krieg entstanden viele Abenteuerfilme,<br />

doch <strong>in</strong> den <strong>50</strong>ern folgten auch<br />

weitere Zeichentrickfilme wie „C<strong>in</strong>derella“,<br />

„Peter Pan“ <strong>und</strong> „Alice im W<strong>und</strong>erland“.<br />

E<strong>in</strong>e Reihe von Dokumentarfilmen wurde<br />

produziert, von denen e<strong>in</strong>ige auch Oscars<br />

holten. Anfang der <strong>50</strong>er Jahre begann<br />

Walt <strong>Di</strong>sney, Fernsehshows zu machen<br />

(z.B. „<strong>Di</strong>sneyland“), mit welchen er sich<br />

zu e<strong>in</strong>em „Märchenonkel“ entwickelte.<br />

Se<strong>in</strong> Gesicht wurde bekannt. Ob<strong>wohl</strong> es<br />

damals noch ke<strong>in</strong> Farbfernsehen gab, ließ<br />

<strong>Di</strong>sney <strong>die</strong> Shows <strong>in</strong> Farbe aufzeichnen,<br />

was sich bei späteren <strong>Wie</strong>derholungen<br />

<strong>in</strong> Farbe <strong>aus</strong>zahlte. TV-Specials zum Thema<br />

Raumfahrt wurden produziert, auch<br />

e<strong>in</strong>es mit dem Namen „Unser Fre<strong>und</strong>, das<br />

Atom“, welches im S<strong>in</strong>ne Eisenhowers <strong>die</strong><br />

Kernenergie propagierte.<br />

1955 wurde der erste <strong>Di</strong>sney-Vergnügungspark<br />

südlich von L.A. eröffnet. 1964<br />

kaufte <strong>Di</strong>sney das Gelände für e<strong>in</strong>en weiteren<br />

Park <strong>in</strong> Florida, dessen Eröffnung er<br />

jedoch nicht mehr erleben sollte. Im selben<br />

Jahr kam der erfolgreiche Spielfilm<br />

„Mary Popp<strong>in</strong>s“ <strong>in</strong> <strong>die</strong> K<strong>in</strong>os <strong>und</strong> erhielt<br />

fünf Oscars.<br />

Walt <strong>Di</strong>sney war Republikaner; 1966 bei<br />

den Wahlen zum Gouverneur Kaliforniens<br />

unterstützte er se<strong>in</strong>en Fre<strong>und</strong> <strong>und</strong> Republikaner<br />

Ronald Reagan. Nachdem <strong>die</strong>ser<br />

gewählt worden war, sagte <strong>Di</strong>sney, Reagan<br />

werde e<strong>in</strong>mal Präsident der Vere<strong>in</strong>igten<br />

Staaten. So geschah es auch 1981.<br />

„Das Dschungelbuch“ war der letzte Film,<br />

der unter Mitwirken <strong>Di</strong>sneys entstand. Am<br />

15. Dezember 1966 starb Walt <strong>Di</strong>sney<br />

nach e<strong>in</strong>er Operation an Lungenkrebs.<br />

Er hatte Jahre lang Kette geraucht. Se<strong>in</strong><br />

Bruder Roy übernahm <strong>die</strong> „Walt <strong>Di</strong>sney<br />

Productions“. Der Vergnügungspark <strong>in</strong><br />

Florida wurde 1971 zu Ehren <strong>Di</strong>sneys als<br />

„Walt <strong>Di</strong>sney World“ eröffnet.<br />

<strong>Di</strong>sney erhielt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben 26 Oscars<br />

- e<strong>in</strong> Rekord. Er hat auf dem „Walk<br />

of Fame“ gleich zwei Sterne <strong>und</strong> mit über<br />

800 Auszeichnungen ist er e<strong>in</strong>e der am<br />

häufigsten <strong>aus</strong>gezeichneten Persönlichkeiten<br />

der Menschheit.


Who the fuck is…<br />

Wangari Muta Maathai?<br />

Pia Rolandelli<br />

Wangari Muta Maathai ist <strong>die</strong> erste afrikanische<br />

Friedensnobelpreisträger<strong>in</strong>,<br />

Professor<strong>in</strong>, Wissenschaftler<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

stellvertretende M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Umweltschutz.<br />

2004 erhielt sie den Friedensnobelpreis.<br />

Wangari wurde am 1. April 1940 <strong>in</strong> Nyeri,<br />

e<strong>in</strong>en Ort südlich von Nairobi (Kenia),<br />

geboren.<br />

Schon früh wurde ihre Begabung von e<strong>in</strong>igen<br />

Missionsschwestern entdeckt <strong>und</strong><br />

sie erhielt e<strong>in</strong>e Schulbildung an e<strong>in</strong>er bekannten<br />

Klosterschule <strong>in</strong> Kenia. Anschließend<br />

begann sie das Studium der Biologie<br />

am Mount St. Scholastica College <strong>in</strong><br />

Kansas <strong>und</strong> später an den Universitäten<br />

von Pittsburgh, Gießen <strong>und</strong> München. Im<br />

Jahr 1971 erwarb sie als erste Frau <strong>aus</strong><br />

Kenia den Doktortitel an der Universität<br />

Nairobi. Kurz danach wurde sie <strong>die</strong> erste<br />

kenianische Professor<strong>in</strong> für Veter<strong>in</strong>äre<br />

Anatomie <strong>und</strong> später Dekan<strong>in</strong> an der Universität<br />

von Nairobi.<br />

1977 gründete sie das Aufforstungsprojekt<br />

„Green Belt Movement“. Im Laufe der<br />

Jahre entwickelte sich dar<strong>aus</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>ternationale<br />

Bewegung, <strong>die</strong> mittlerweile <strong>in</strong> 13<br />

Ländern aktiv ist. <strong>Di</strong>e Vere<strong>in</strong>igung errichtete<br />

etwa 600 Baumschulen <strong>und</strong> pflanzte<br />

zum Schutz vor Erosion 30 Millionen Bäume.<br />

Deshalb erhielt sie aufgr<strong>und</strong><br />

ihres Engage-<br />

ments den Be<strong>in</strong>amen „Mama Mici” (<strong>die</strong><br />

Mutter der Bäume).<br />

Doch für ihren E<strong>in</strong>satz für Umweltschutz<br />

<strong>und</strong> Frauenrechte wurde sie <strong>in</strong> den 90er<br />

<strong>Jahren</strong> immer wieder, auf Befehl des damaligen<br />

Staatschef Daniel Arap Moi, <strong>in</strong>haftiert<br />

<strong>und</strong> misshandelt.<br />

Nach vielen erfolglosen Kandidaturen für<br />

das Parlament <strong>und</strong> das Präsidentenamt<br />

wurde sie schließlich im Dezember 2002<br />

für das Wahlbündnis „National Ra<strong>in</strong>bow<br />

Coalition (NARC)“ <strong>in</strong>s kenianische Parlament<br />

gewählt. Der neue Staatspräsident<br />

Mwai Kibaki ernannte Maathai zur stellvertretenden<br />

M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Umweltschutz.<br />

Maathai schaffte es so als erste grüne Politiker<strong>in</strong><br />

Afrikas <strong>in</strong> <strong>die</strong> Regierung.<br />

Wangari ist heute Mutter von drei K<strong>in</strong>dern<br />

namens Waweru, Wanjira <strong>und</strong> Muta. Ihr<br />

Ehemann aber ließ sich 1980 von der<br />

Wissenschafter<strong>in</strong> scheiden – mit der Begründung,<br />

sie sei „zu gebildet, zu stark, zu<br />

erfolgreich, zu eigens<strong>in</strong>nig <strong>und</strong> zu schwer<br />

zu kontrollieren“.<br />

Wangari wurde zur Identifikationsfigur<br />

der Frauenbewegung <strong>in</strong> Kenia, sitzt im<br />

Vorstand von Kenias Natio-<br />

13<br />

nalem Frauenrat <strong>und</strong> war dort auch Präsident<strong>in</strong><br />

(1981–87).<br />

Nachdem sie bereits 1984 mit dem Right<br />

Livelihood Award (Alternativer Nobelpreis)<br />

für ihre Arbeit <strong>in</strong> der 1977 von ihr gegründeten<br />

Bewegung Green Belt Movement<br />

<strong>aus</strong>gezeichnet wurde, erhielt sie im Jahr<br />

2004 auch den Friedensnobelpreis für ihren<br />

E<strong>in</strong>satz für „nachhaltige Entwicklung,<br />

Frieden <strong>und</strong> Demokratie“, wie es <strong>in</strong> der<br />

Erklärung des Nobel-Komitees heißt. Zudem<br />

wurde sie für ihren couragierten Widerstand<br />

gegen das frühere kenianische<br />

Regime <strong>aus</strong>gezeichnet. Damit geht der<br />

Preis zum ersten Mal an e<strong>in</strong>e Afrikaner<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> zum zweiten Mal <strong>in</strong> zwei aufe<strong>in</strong>ander<br />

folgenden <strong>Jahren</strong> an e<strong>in</strong>e Frau.<br />

Zusätzlich zu ihrem Friedensnobelpreis<br />

erhielt Wangari Muta Maathai 14 weitere<br />

Auszeichnungen, darunter das Goldene<br />

Schlitzohr (2005), zweimal den Woman of<br />

the Year Award (1983 <strong>und</strong> 1989) <strong>und</strong> den<br />

Better World Society Award (1986).<br />

„Zu gebildet, zu stark, zu erfolgreich, zu eigens<strong>in</strong>nig<br />

<strong>und</strong> zu schwer zu kontrollieren.“


14<br />

Ist <strong>die</strong><br />

Todesstrafe<br />

tot?<br />

Von Manuela Mart<strong>in</strong>o & Benno Schmieder


E<strong>in</strong> Strafverteidiger br<strong>in</strong>gt se<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en Sohn zu Bett. Der Kle<strong>in</strong>e<br />

hat im Laufe des Tages <strong>aus</strong> Gesprächen<br />

zwischen Erwachsenen<br />

mitbekommen, dass e<strong>in</strong> Mandant se<strong>in</strong>es<br />

Vaters h<strong>in</strong>gerichtet werden soll. Der Sohn<br />

fragt also den Vater: „Warum soll der<br />

Mann sterben?“<br />

Der Vater antwortet: „Er soll sterben, weil<br />

er e<strong>in</strong>en anderen Menschen getötet hat!“<br />

Der Sohn fragt weiter: „Muss jeder sterben,<br />

der e<strong>in</strong>en Menschen getötet hat?“<br />

Der Vater bestätigt: „Ja, so will es das Gesetz:<br />

Wer tötet, der muss sterben!“<br />

Der Sohn überlegt e<strong>in</strong>e Weile <strong>und</strong> entgegnet<br />

dann: „Wenn der Staat <strong>die</strong>sen Mann<br />

tötet, wer tötet dann den Staat?“<br />

Aus dem Buch „Dead Man Walk<strong>in</strong>g“<br />

Def<strong>in</strong>ition des Begriffs Todesstrafe:<br />

<strong>Di</strong>e schon seit Jahrt<strong>aus</strong>enden angewandte<br />

Todesstrafe ist <strong>die</strong> gesetzlich<br />

vorgesehene Tötung e<strong>in</strong>es Menschen als<br />

Strafe für e<strong>in</strong> Verbrechen. <strong>Di</strong>e Todesstrafe<br />

wird durch H<strong>in</strong>richtung mittels e<strong>in</strong>es Henkers<br />

vollzogen.<br />

Geschichte<br />

Im Laufe der Zeit veränderten sich <strong>die</strong><br />

Methoden der H<strong>in</strong>richtung jeweils mit dem<br />

Stand der Technik. Im Alten Orient war es<br />

<strong>die</strong> Ste<strong>in</strong>igung, im römischen Reich wurde<br />

das Kreuz zur Folter <strong>und</strong> zur Tötung verwendet.<br />

<strong>Di</strong>e <strong>wohl</strong> bekannteste H<strong>in</strong>richtung<br />

<strong>die</strong>ser Art war <strong>die</strong> Kreuzigung Jesu.<br />

Im Mittelalter erfand man neue Methoden:<br />

Das Erhängen, das Erwürgen mit<br />

e<strong>in</strong>em Strick <strong>und</strong> das Rädern wurden bei<br />

schweren Vergehen angewandt. Wobei<br />

beim Rädern mittels e<strong>in</strong>es Wagenrades<br />

<strong>die</strong> Glieder des Verurteilten zerschmettert<br />

wurden. <strong>Di</strong>e von der Kirche als „Ketzer“<br />

Bezeichneten wurden auf dem Scheiterhaufen<br />

verbrannt. <strong>Di</strong>e Enthauptung durch<br />

das Schwert war den Adligen vorbehalten.<br />

In Frankreich benutzte man für <strong>die</strong> Adligen<br />

später <strong>die</strong> Guillot<strong>in</strong>e.<br />

In der Zeit des Nationalsozialismus gab<br />

es e<strong>in</strong>en weiteren „Fortschritt“ bei der Art<br />

der H<strong>in</strong>richtung: <strong>die</strong> Gaskammer. Sie wurde<br />

allerd<strong>in</strong>gs nicht als Strafe für Verbrechen<br />

verwendet, sondern für <strong>die</strong> Tötung<br />

der Juden.<br />

E<strong>in</strong> Mittel der H<strong>in</strong>richtung, das früher wie<br />

heute verwendet wird, ist der Galgen, bei<br />

dem der Verurteilte durch Erhängen getötet<br />

wird.<br />

Nicht <strong>in</strong> allen Ländern, <strong>in</strong> denen <strong>die</strong> Todesstrafe<br />

noch praktiziert wird, ist der Galgen<br />

erlaubt. Nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen afrikanischen<br />

<strong>und</strong> asiatischen Ländern (etwa Iran, Japan<br />

<strong>und</strong> Ägypten) ist das Erhängen noch<br />

e<strong>in</strong>e übliche H<strong>in</strong>richtungsart.<br />

Seit dem 20. Jahrh<strong>und</strong>ert wird der zum<br />

Tode Verurteilte durch den elektrischen<br />

Stuhl oder <strong>die</strong> letale Injektion (tödliche<br />

Giftspritze) exekutiert.<br />

60 Pfennig Schulden - drei Schulk<strong>in</strong>der<br />

getötet<br />

„In Ch<strong>in</strong>a s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Spielhallenbesitzer<br />

<strong>und</strong> se<strong>in</strong> Bruder am 28. März 2003 zum<br />

Tode verurteilt worden. Sie hatten drei<br />

Gr<strong>und</strong>schüler getötet <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gully<br />

verbrannt. <strong>Di</strong>ese hatten sich nach dem<br />

Videospielen davongemacht, ohne zu bezahlen.<br />

<strong>Di</strong>e drei K<strong>in</strong>der schuldeten dem<br />

Spielhallenchef umgerechnet 60 Pfennig.“<br />

Ist es auch bei uns üblich, dass K<strong>in</strong>der umgebracht<br />

werden, wenn sie e<strong>in</strong>en Streich<br />

spielen? In Ch<strong>in</strong>a werden Todesurteile<br />

auch bei Bestechung, Geld- <strong>und</strong> Scheckfälschung,<br />

Steuerh<strong>in</strong>terziehung, <strong>Di</strong>ebstahl<br />

<strong>und</strong> Zuhälterei verhängt. <strong>Di</strong>e Angeklagten<br />

werden öffentlich h<strong>in</strong>gerichtet, um <strong>die</strong><br />

Macht des Staates zu demonstrieren. Frage:<br />

<strong>Wie</strong> viele Menschen müssten dann <strong>in</strong><br />

Italien wegen Steuerh<strong>in</strong>terziehung h<strong>in</strong>gerichtet<br />

werden? Fünf bis zehn Millionen?<br />

In Ch<strong>in</strong>a, e<strong>in</strong>em Land mit 1,314 Milliarden<br />

E<strong>in</strong>wohnern <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Fläche, <strong>die</strong> 31mal<br />

mal größer ist als jene Italiens, darf pro<br />

Familie nur e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d geboren werden. Da<br />

s<strong>in</strong>d natürlich <strong>die</strong> Buben erwünscht. Und<br />

wenn es mal ke<strong>in</strong> Junge ist, was passiert<br />

dann? <strong>Wie</strong> viele K<strong>in</strong>der werden da heimlich<br />

getötet? Wenn es <strong>in</strong> jedem Land so<br />

weitergehen würde wie <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a mit der<br />

„K<strong>in</strong>dergeburtskl<strong>aus</strong>el“, wäre <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>in</strong><br />

spätestens zwei Jahrh<strong>und</strong>erten unterbevölkert.<br />

Bei uns werden Ehen mit mehreren<br />

K<strong>in</strong>dern bevorzugt. In Ch<strong>in</strong>a werden<br />

sie verboten <strong>und</strong> im Falle e<strong>in</strong>er weiteren<br />

Geburt wird das K<strong>in</strong>d vom Staat umgebracht.<br />

K<strong>in</strong>dermörder soll wie se<strong>in</strong> Opfer<br />

sterben<br />

Als ich den Artikel über <strong>die</strong> Todesstrafe<br />

schrieb <strong>und</strong> mich <strong>in</strong>tensiver mit <strong>die</strong>sem<br />

Thema beschäftigte, stieß ich auf e<strong>in</strong>er<br />

Website auf e<strong>in</strong>en Artikel, der mich schockierte:<br />

E<strong>in</strong> Chemie<strong>in</strong>genieur <strong>in</strong> Pakistan war mit<br />

se<strong>in</strong>em Komplizen zum Tode verurteilt<br />

worden, weil sie über 100 K<strong>in</strong>der umgebracht<br />

hatten. Sie hatten sie erwürgt <strong>und</strong><br />

ihre Leichen zerteilt, um sie dann <strong>in</strong> Säure<br />

aufzulösen. Der Richter entschied, dass<br />

<strong>die</strong> Angeklagten genau wie ihre Opfer<br />

sterben sollten. <strong>Di</strong>e Eltern werden bei der<br />

H<strong>in</strong>richtung anwesend se<strong>in</strong>.<br />

Kann der Wunsch nach Rache wirklich so<br />

groß se<strong>in</strong>, dass man als Eltern jemandem<br />

e<strong>in</strong>en so furchtbaren <strong>und</strong> erniedrigenden<br />

15<br />

Tod wünscht? Und selbst wenn: Ist es erträglich,<br />

dabei zuzuschauen? Ich glaube<br />

nicht. Besonders nicht, wenn man weiß,<br />

dass dem eigenen K<strong>in</strong>d genau dasselbe<br />

schreckliche Schicksal widerfahren ist.<br />

<strong>Di</strong>e Todesstrafe für Saddam Husse<strong>in</strong><br />

Saddam Husse<strong>in</strong> wurde vor zwei Monaten<br />

von e<strong>in</strong>em Sondertribunal <strong>in</strong> Bagdad<br />

angeklagt <strong>und</strong> zum Tode durch Erhängen<br />

verurteilt. Das Urteil gegen Saddam Husse<strong>in</strong><br />

wurde am 30. Dezember 2006 kurz<br />

nach 6 Uhr Ortszeit vollstreckt.<br />

Der Sunnit ist wegen Völkermord an r<strong>und</strong><br />

290.000 Kurden <strong>und</strong> Schiiten angeklagt<br />

worden. Weitere Anklagepunkte waren:<br />

Verfolgung der Kurden mit illegalen chemischen<br />

Waffen <strong>und</strong> Vergehen gegen das<br />

Völkerrecht.<br />

Wir wollten <strong>die</strong>se Thematik <strong>aus</strong> drei verschiedenen<br />

Blickpunkten betrachte, nämlich<br />

<strong>aus</strong> religiöser, philosophischer <strong>und</strong><br />

gesetzlicher Sicht.<br />

Das erste Interview führten wir mit unserem<br />

Religionslehrer Christian Brunner.<br />

Als wir den Artikel für „Reality“ verfassten,<br />

war Saddam Husse<strong>in</strong> noch nicht h<strong>in</strong>gerichtet<br />

worden. Deshalb entsprechen <strong>die</strong><br />

Antworten im Interview nicht mehr dem<br />

letzten Stand.<br />

Herr Brunner, haben Sie als Religionslehrer<br />

sich schon öfters mit dem Thema<br />

Todesstrafe <strong>aus</strong>e<strong>in</strong>andergesetzt?<br />

Es gibt sehr viele kritische Themen <strong>und</strong><br />

Bereiche auch außerhalb der Todesstrafe.<br />

Klarerweise wird man als Religionslehrer<br />

mit <strong>die</strong>sen ethischen Fragen etwas mehr<br />

konfrontiert <strong>und</strong> man muss sich notgedrungen<br />

auch damit <strong>aus</strong>e<strong>in</strong>andersetzen.<br />

Halten Sie das Todesurteil für Saddam<br />

Husse<strong>in</strong> für richtig?<br />

Ich b<strong>in</strong> gr<strong>und</strong>sätzlich gegen <strong>die</strong> Todesstrafe.<br />

Warum?<br />

Zentral für mich ist <strong>die</strong> biblische Botschaft<br />

der Gottes- <strong>und</strong> Nächstenliebe. Jesus<br />

verkündete sogar e<strong>in</strong>e radikale Gewaltlosigkeit<br />

<strong>und</strong> Fe<strong>in</strong>desliebe. Auch <strong>die</strong> Zehn<br />

Gebote im Alten Testament sagen uns:<br />

„Du sollst nicht töten!“ Außerdem glaube<br />

ich, dass <strong>die</strong> Todesstrafe angehende<br />

Verbrecher oder Mörder ke<strong>in</strong>eswegs abschrecken<br />

wird. Gewalt provoziert immer<br />

auch Gegengewalt.<br />

Was halten sie davon, dass Saddam<br />

erhängt wird?<br />

<strong>Wie</strong>so der Tod Husse<strong>in</strong>s gerade durch<br />

Erhängung erfolgen soll, weiß ich nicht.<br />

Hatte er selber etwa Menschen <strong>in</strong> der gleichen<br />

Art h<strong>in</strong>richten lassen?<br />

Will man durch <strong>die</strong> Erhängung vielleicht


16<br />

bewusst auf e<strong>in</strong>en „unehrenvollen“ Tod<br />

h<strong>in</strong>weisen oder <strong>die</strong>nt <strong>die</strong>se Art der H<strong>in</strong>richtung<br />

lediglich der Abschreckung? <strong>Di</strong>ese<br />

Fragen s<strong>in</strong>d für mich nur Spekulation.<br />

Ich halte <strong>die</strong>se Art für unangemessen <strong>und</strong><br />

ich b<strong>in</strong>, wie gesagt, gr<strong>und</strong>sätzlich gegen<br />

<strong>die</strong> Todesstrafe.<br />

Welcher Me<strong>in</strong>ung ist <strong>die</strong> christliche Religion<br />

bezüglich der Todesstrafe?<br />

<strong>Di</strong>e Christen sollten gr<strong>und</strong>sätzlich gegen<br />

<strong>die</strong> Todesstrafe se<strong>in</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es sicher<br />

viele Christen, <strong>die</strong> sich für <strong>die</strong> Todesstrafe<br />

<strong>aus</strong>sprechen.<br />

<strong>Di</strong>e Bibel wurde nicht <strong>in</strong>nerhalb kurzer Zeit<br />

geschrieben, deshalb haben sich im Laufe<br />

der Zeit auch <strong>die</strong> Me<strong>in</strong>ungen bezüglich<br />

der Todesstrafe geändert. Im Alten Testament,<br />

<strong>in</strong> Genesis 3,4, herrschte e<strong>in</strong> völlig<br />

ungerechtes <strong>Welt</strong>bild.<br />

Jedes Vergehen wird dort mit siebenfacher<br />

Rache bestraft. In Exodus 21,23 übergab<br />

Gott Moses <strong>die</strong> Talionsformel: „Auge um<br />

Auge, Zahn um Zahn“. Im Neuen Testament<br />

aber verkündet Jesus Fe<strong>in</strong>desliebe<br />

<strong>und</strong> sagt: „Wenn dir jemand auf <strong>die</strong> rechte<br />

Backe schlägt, dann halte ihm <strong>die</strong> l<strong>in</strong>ke<br />

h<strong>in</strong>!“<br />

Lange Zeit wurden „Ketzer“ von der<br />

Kirche zum Tode verurteilt <strong>und</strong> exekutiert.<br />

Ist es <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Fall, laut der Religion,<br />

angemessen, das Todesurteil zu<br />

verhängen?<br />

Im Mittelalter gab es e<strong>in</strong>e Fehldeutung<br />

der biblischen Schriften. Man glaubte,<br />

dass Juden-, Ketzer-, Hexenverfolgungen<br />

<strong>und</strong> Kreuzzüge von Gott geforderte Opfer<br />

seien. Ich möchte aber daran er<strong>in</strong>nern,<br />

dass es schon im mittelalterlichen Christentum<br />

vorbildhafte Personen <strong>und</strong> Strömungen<br />

gegeben hat, etwa Franz von<br />

Assisi.<br />

Manch e<strong>in</strong>er ist der Me<strong>in</strong>ung, George<br />

W. Bush sollte für den Irak-Krieg ebenso<br />

bestraft werden, da er doch auch für<br />

den Tod vieler Menschen verantwortlich<br />

ist - zuerst <strong>in</strong> Afghanistan <strong>und</strong> dann<br />

im Irak. Teilen Sie <strong>die</strong>se Me<strong>in</strong>ung?<br />

Me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach kann man <strong>die</strong><br />

Schuld nicht auf e<strong>in</strong>en Mann abschieben.<br />

Herr Brunner, vielen Dank für Ihre umfassende<br />

Stellungnahme.<br />

Während der Recherchen haben wir her<strong>aus</strong>gef<strong>und</strong>en,<br />

dass der Großteil der Menschen<br />

gegen <strong>die</strong> Todesstrafe ist. Trotzdem<br />

gehen <strong>in</strong> Bezug auf Saddam Husse<strong>in</strong><br />

<strong>die</strong> Me<strong>in</strong>ungen offensichtlich <strong>aus</strong>e<strong>in</strong>ander.<br />

E<strong>in</strong>e Umfrage <strong>in</strong>nerhalb unserer Klasse<br />

bestätigt <strong>die</strong>s. Wir fragten unsere Klassenkameraden,<br />

was sie von dem Todesurteil<br />

gegen Husse<strong>in</strong> halten. Dabei zeigte<br />

sich folgendes:<br />

Der Großteil derer, <strong>die</strong> gegen das Urteil<br />

waren, begründeten <strong>die</strong>s damit, dass <strong>die</strong><br />

Todesstrafe zu e<strong>in</strong>fach für Saddam sei, er<br />

habe zuviel Gr<strong>aus</strong>ames verbrochen <strong>und</strong><br />

müsse jetzt m<strong>in</strong>destens se<strong>in</strong> restliches<br />

Leben lang im Gefängnis sitzen. Andere<br />

wiederum me<strong>in</strong>ten, wir befänden uns jetzt<br />

auf e<strong>in</strong>em zivilsatorisch-kulturellen Niveau,<br />

auf dem <strong>die</strong> Todesstrafe nicht mehr<br />

angewandt werden sollte.<br />

Wir glauben, dass sich im Falle von Saddam<br />

viele e<strong>in</strong>e schwere Strafe erhoffen,<br />

da er derart gr<strong>aus</strong>ame Taten vollbracht<br />

hat. Trotzdem s<strong>in</strong>d wir der Me<strong>in</strong>ung, man<br />

sollte bedenken, dass er nicht für alles alle<strong>in</strong><br />

verantwortlich ist.


N<strong>in</strong>a Gasperi, Olivia Nonn & Petra Ha<strong>in</strong>z<br />

Alles begann im Mai 1886 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Drugstore namens Jacob’s Pharmacy.<br />

Der Arzt <strong>und</strong> Apotheker John<br />

S. Pemberton <strong>aus</strong> Georgia sucht nach<br />

e<strong>in</strong>em Tonikum, das gegen Müdigkeit <strong>und</strong><br />

Kopfschmerzen helfen sollte: Coca Cola<br />

wurde geboren. Anfangs wurde der Sirup,<br />

mit Sodawasser vermischt, um 5 Cent pro<br />

Glas angeboten, doch <strong>die</strong>s änderte sich<br />

schnell: 1888 wurden <strong>die</strong> vollständigen<br />

Rechte des bereits sehr erfolgreichen Getränks<br />

um 2.300 Dollar an den Drogisten<br />

Asa G. Candler verkauft. Der noch heute<br />

populäre Schriftzug zierte damals längst<br />

<strong>die</strong> Verpackung von Coca Cola.<br />

Vier Jahre später, nachdem „ The Coca<br />

Cola Company“ gegründet worden war,<br />

überschritt Coca Cola als erstes Getränk<br />

der Vere<strong>in</strong>igten Staaten <strong>die</strong> Grenzen <strong>und</strong><br />

wurde nach Kuba <strong>und</strong> Hawaii exportiert.<br />

Das 25 Millionen Dollar teure Unternehmen<br />

wurde 1919 von e<strong>in</strong>em Bankenkonsortium<br />

<strong>in</strong> Atlanta aufgekauft, welches<br />

das Erfrischungsgetränk, nun bereits <strong>in</strong><br />

den bekannten Flaschen abgefüllt, etwa<br />

zehn Jahre später nach Europa brachte.<br />

Damals war Coca Cola bereits offi zieller<br />

Sponsor der Olympischen Spiele – <strong>und</strong> ist<br />

es bis heute.<br />

1940, während des Zweiten <strong>Welt</strong>kriegs,<br />

wurde aufgr<strong>und</strong> des Mangels an Inhaltsstoffen<br />

<strong>die</strong> Produktion e<strong>in</strong>gestellt. Doch<br />

Not macht erfi nderisch; e<strong>in</strong> neues Getränk,<br />

Fanta, wird auf Molkebasis hergestellt.<br />

Nach 1945 wurde Coca Cola wieder<br />

produziert <strong>und</strong> weltweit vermarktet.<br />

Inzwischen existieren über <strong>50</strong> verschiedene<br />

Marken, <strong>die</strong> alle von der Coke Company<br />

vertrieben werden.<br />

Coke – e<strong>in</strong> Selbstporträt<br />

„E<strong>in</strong> aktiver Lebensstil, e<strong>in</strong>e <strong>aus</strong>gewogene<br />

Ernährung <strong>und</strong> bewusstes Tr<strong>in</strong>ken<br />

s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> zentralen Verbraucherthemen<br />

unserer Tage. Damit Verbraucher <strong>die</strong> <strong>in</strong>dividuell<br />

passenden Lebensmittel für ihre<br />

Bedürfnisse <strong>aus</strong>wählen können, s<strong>in</strong>d<br />

Produktvielfalt <strong>und</strong> Produkt<strong>in</strong>formationen<br />

notwendig.“ Deshalb bietet <strong>die</strong> Coca-<br />

Cola Company e<strong>in</strong> Sortiment von mehr<br />

als <strong>50</strong> alkoholfreien Getränken an, damit<br />

sich jeder Verbraucher <strong>die</strong> „<strong>in</strong>dividuell<br />

passenden Getränke für se<strong>in</strong>e Bedürfnisse<br />

<strong>aus</strong>wählen kann.“ Denn mit Zucker,<br />

Süßstoffen <strong>und</strong> Koffe<strong>in</strong> werden wir ja be-<br />

17<br />

kanntlich „körperlich <strong>und</strong> geistig fi t“ gehalten.<br />

E<strong>in</strong> Blick aufs Etikett genügt: “aqua,<br />

zucchero, anidride carbonico, colorante<br />

E 1<strong>50</strong>d, edulcoranticidammato di sodio,<br />

acesulfame K e aspartame, acidifi cante<br />

aciso fosforico, aromi (<strong>in</strong>clusa coffe<strong>in</strong>a),<br />

conservante benzoato di sodio, correttore<br />

di aciditá citrato trisodico”. Und? Da kriegt<br />

man ja richtig Lust auf e<strong>in</strong> bisschen Chemie-Unterricht.<br />

Außerdem verb<strong>in</strong>det Coke ja - wie man<br />

weiß – Menschen: Zuckerkranke, Fettleibige<br />

<strong>und</strong> Abhängige fi nden sich durch den<br />

„Spirit“ des Getränkes, der das „Selbstverständnis<br />

von Generationen durchdr<strong>in</strong>gt“,<br />

<strong>und</strong> werden Leidensgenossen. Aber zum<br />

Glück ist <strong>die</strong> Company der älteste Sponsor<br />

der Olympischen Spiele <strong>und</strong> stillt den<br />

Durst der sportlichen Jugend, denn „Wo<br />

Sport ist, ist Coca Cola“!<br />

Zum Coke-Feel<strong>in</strong>g gehört natürlich auch<br />

e<strong>in</strong>e schöne Umwelt, nur gut, dass <strong>die</strong><br />

gesamte Coca-Cola-Organisation es als<br />

ihre Aufgabe ansieht, „<strong>in</strong> Produktion <strong>und</strong><br />

Vertrieb den höchstmöglichen Grad an<br />

Ressourcenschonung <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />

zu erreichen“. Um <strong>die</strong>sem guten Ruf gerecht<br />

zu werden, startet es ja auch <strong>in</strong> allen


18<br />

Ländern, allen voran In<strong>die</strong>n (siehe unten),<br />

große Umweltprojekte.<br />

Vielfältige Auswahl von Getränken, <strong>aus</strong>führliche<br />

Informationen, Übernahme der<br />

Verantwortung für Market<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Verkauf,<br />

Förderung von Sport <strong>und</strong> Bewegung - das<br />

alles bietet uns <strong>die</strong> Coca-Cola-Company.<br />

Ke<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er, dass jeden Tag mehr als<br />

e<strong>in</strong>e Milliarde Menschen weltweit e<strong>in</strong>es<br />

der ca. 2.400 Produkte, <strong>die</strong> von Coca Cola<br />

<strong>in</strong> mehr als 200 Ländern angeboten werden,<br />

konsumieren; das wären dann jährlich<br />

etwa 110.000.000.000 Liter, mit denen<br />

uns <strong>die</strong> r<strong>und</strong> 600.000 Mitarbeiter von<br />

Coca Cola versorgen. Ja, Coca Cola ist<br />

als „Symbol e<strong>in</strong>es Lebensgefühls <strong>und</strong> fester<br />

Teil der verschiedensten Kulturen r<strong>und</strong><br />

um den Globus“ für uns unentbehrlich.<br />

„Jeder e<strong>in</strong>zelne Tropfen hilft Ihnen dabei,<br />

aktiv zu leben. Coca Cola kennt Ihre<br />

Ansprüche. Und gibt Ihnen jeden Tropfen<br />

zurück. Make every drop count.“<br />

„Jeden Tropfen leben. Für mehr Erfrischung.<br />

Für mehr Vitalität. Für mehr<br />

Spaß.“<br />

The Coca Cola Company<br />

Erfrischung? Nicht für <strong>die</strong> E<strong>in</strong>wohner des<br />

Dorfes Mehang<strong>in</strong>d<strong>in</strong>is im Norden In<strong>die</strong>ns.<br />

Denn dort fürchten h<strong>und</strong>ertt<strong>aus</strong>ende Menschen<br />

nicht nur um ihr Tr<strong>in</strong>kwasser, sondern<br />

auch um ihre Existenz. „The Coca<br />

Cola Company“ hat hier vor zehn <strong>Jahren</strong><br />

e<strong>in</strong>e der größten Abfüllanlagen In<strong>die</strong>ns<br />

gebaut <strong>und</strong> bisher schon 5 Milliarden Liter<br />

Wasser verbraucht – e<strong>in</strong>e halbe Milliarde<br />

pro Jahr.<br />

Der Gr<strong>und</strong>wasserspiegel sank <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Umkreis von 3 Kilometer um 60 Meter<br />

- was <strong>die</strong> Bauern r<strong>und</strong> 40 Prozent ihrer<br />

Getreideernte kostete. <strong>Di</strong>e verzweifelten<br />

Bauern gewannen nach e<strong>in</strong>em mehr als<br />

200 Kilometer langen Marsch, bei dem sie<br />

Fakten über Coca-Cola<br />

gegen Coca Cola protestierten <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Schließung der Anlage forderten, zwar <strong>die</strong><br />

Gunst des obersten Gerichts, warten aber<br />

noch heute auf Entschädigungszahlungen.<br />

Ihre friedlichen Aufstände werden vorerst<br />

noch immer mit Gewalt niedergeknüppelt<br />

<strong>und</strong> Coca-Cola-Sprecher Kalian Ranyan<br />

bestreitet strikt den hohen Wasserverbrauch<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> damit verb<strong>und</strong>enen Probleme.<br />

Der Gigakonzern sagt: „In In<strong>die</strong>n<br />

gibt es aufgr<strong>und</strong> jahrelanger Trockenheit<br />

Gr<strong>und</strong>wasserprobleme. Hier haben wir<br />

e<strong>in</strong> Regenwasser-Rückgew<strong>in</strong>nungssystem<br />

entwickelt <strong>und</strong> umgesetzt, das heute<br />

mehr Wasser gew<strong>in</strong>nt, als wir <strong>in</strong>sgesamt<br />

<strong>in</strong> der Produktion verbrauchen.“ Sie können<br />

also nicht nur massenweise Wasser<br />

verbrauchen, sondern auch Lügen <strong>in</strong> der<br />

gleichen Menge produzieren...<br />

Vitalität? Nicht für <strong>die</strong>, <strong>die</strong> wegen des populären<br />

„Soft“-Dr<strong>in</strong>ks an Übergewicht <strong>und</strong><br />

<strong>Di</strong>abetes leiden. 100 Milliliter Coca Cola<br />

enthalten - nach Firmenangaben - 10,6<br />

Gramm Zucker; das entspricht bei e<strong>in</strong>er<br />

0,5-Liter-Flasche etwa 18 Stück Würfelzucker.<br />

Wegen des hohen Zuckergehaltes<br />

kann der häufi ge Konsum von Coca Cola<br />

Zahnschäden <strong>und</strong> Übergewicht fördern.<br />

Nicht nur der Zucker, sondern auch <strong>die</strong><br />

Säuerungsmittel Phosphorsäure, Kohlensäure<br />

<strong>und</strong> Zitronensäure <strong>in</strong> Coca Cola<br />

Light können zu Zahnschäden führen, da<br />

andauernde Säureumspülung den Zahnschmelz<br />

schädigt. Sogar e<strong>in</strong>e Sucht kann<br />

<strong>die</strong> Folge von zu viel Cola-Konsum se<strong>in</strong>:<br />

„...wurde ich so süchtig danach, dass mir<br />

bei längerem Entzug von Cola <strong>die</strong> Hände<br />

zitterten <strong>und</strong> dass ich Schweiß<strong>aus</strong>brüche,<br />

Hitze- <strong>und</strong> Kälteschauer bekam.<br />

Eben das, was auch Alkoholkonsumenten<br />

von ihrem Entzug berichten. Schon morgens<br />

nach dem Aufstehen musste ich<br />

Cola tr<strong>in</strong>ken. <strong>Di</strong>e Säure <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Getränk<br />

machte mir den Magen kaputt, so dass<br />

immer stärkere Magenschmerzen auftra-<br />

C ist das am zweit meisten verstandene Wort (nach „o.k.“)<br />

ten...“ Hm, wie soft!<br />

Spaß? Nicht für <strong>die</strong>, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Möhrchen von<br />

unten anstarren. In Kolumbien s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den<br />

letzten fünfzehn <strong>Jahren</strong> mehrere t<strong>aus</strong>end<br />

Gewerkschaftler ermordet worden, e<strong>in</strong><br />

Umstand, der uns eigentlich alarmieren<br />

müsste. Es aber ansche<strong>in</strong>end nicht tut.<br />

Immer noch ist Kolumbien das Land, <strong>in</strong><br />

dem weltweit <strong>die</strong> meisten Gewerkschaftler<br />

ermordet werden, e<strong>in</strong> trauriger Rang,<br />

an dem der aktuellen Klage zufolge Coca<br />

Cola e<strong>in</strong>en nicht unbeträchtlichen Anteil<br />

hat. Laut Kolumbien-Experten von Human<br />

Rights Watch hat sich <strong>die</strong> Situation <strong>in</strong> den<br />

letzten Monaten sogar noch verschlimmert.<br />

Nach e<strong>in</strong>em Bericht der USWA s<strong>in</strong>d <strong>die</strong>ses<br />

Jahr mehr als <strong>50</strong> Gewerkschaftsführer getötet<br />

worden, darunter Oscar Dario Soto<br />

Polo, angestellt bei e<strong>in</strong>er Coca-Cola-Abfüllanlage<br />

<strong>in</strong> Monertia <strong>und</strong> erschossen am<br />

21. Juni. 1996 wurde der Gewerkschaftsaktivist<br />

Isidro Seg<strong>und</strong>o Gil während der<br />

Arbeit auf der Abfüllanlage <strong>in</strong> Carepa von<br />

paramilitärischen Gruppen ermordet. Und<br />

auf der Abfüllanlage <strong>in</strong> Bucaramanga wurden<br />

fünf Gewerkschaftler misshandelt <strong>und</strong><br />

unschuldig für sechs Monate unter menschenunwürdigen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>gesperrt.<br />

Haha, sehr spaßig.<br />

„Du sitzt vor dem Fernseher <strong>und</strong> siehst<br />

Coca-Cola <strong>und</strong> weißt, dass der Präsident<br />

Coke tr<strong>in</strong>kt, dass Liz Taylor Coke tr<strong>in</strong>kt,<br />

<strong>und</strong> du denkst daran, dass auch du Coke<br />

tr<strong>in</strong>ken kannst. E<strong>in</strong>e Coke ist e<strong>in</strong>e Coke<br />

<strong>und</strong> mit ke<strong>in</strong>em Geld der <strong>Welt</strong> kannst du<br />

dir e<strong>in</strong>e bessere Coke kaufen als <strong>die</strong>, <strong>die</strong><br />

der Penner an der Ecke gerade tr<strong>in</strong>kt. Alle<br />

Cokes s<strong>in</strong>d gleich <strong>und</strong> alle Cokes s<strong>in</strong>d gut.<br />

Liz Taylor weiß es, der Präsident weiß es,<br />

der Penner weiß es <strong>und</strong> du weißt es.“<br />

Andy Warhol<br />

That’s the Coke side of life.<br />

Cheers!<br />

<strong>Di</strong>e „C Company“ beauftragte 1931 den schwedisch-amerikanischen Zeichner Haddon S<strong>und</strong>blom, den „Santa Cl<strong>aus</strong>“ für<br />

e<strong>in</strong>e Werbekampagne zum Weihnachtsgeschäft zu zeichnen <strong>und</strong> ihm damit e<strong>in</strong> Gesicht zu geben. Modell gestanden hat ihm<br />

e<strong>in</strong> CVerkaufsfahrer, gekleidet <strong>in</strong> den C Farben mit rotem Mantel, weißem Pelz, schwarzem Gürtel <strong>und</strong> schwarzen<br />

Stiefeln.<br />

Das kursierende Gerücht, dass C ursprünglich grün war, ist falsch.<br />

Island verbraucht mehr C je E<strong>in</strong>wohner als jede andere Nation.<br />

C wurde angeklagt, antisemitisch zu handeln, weil sie sich weigerten, e<strong>in</strong> Geschäft mit Israel e<strong>in</strong>zugehen.<br />

Wer mehr wissen will:<br />

www.coca-cola.de – <strong>die</strong> offi zielle Seite<br />

www.kolumbienkampagne.de – Kampagne gegen <strong>die</strong> Gewerkschaftermorde <strong>in</strong> Kolumbien<br />

www.snopes.com/cokelore/poster.asp - Über das Getränk (auf Englisch)


Globalisierung,<br />

was ist das?<br />

Egranita Doci<br />

Def<strong>in</strong>ition: Unter Globalisierung<br />

versteht man den Prozess der<br />

zunehmenden <strong>in</strong>ternationalen<br />

Verflechtung <strong>in</strong> allen Bereichen<br />

(Wirtschaft, Politik, Kultur, Umwelt, Kommunikation<br />

etc.). <strong>Di</strong>ese Intensivierung der<br />

globalen Beziehungen geschieht auf der<br />

Ebene von Individuen, Gesellschaften,<br />

Institutionen <strong>und</strong> Staaten. Als wesentliche<br />

Ursachen der Globalisierung gelten<br />

der technische Fortschritt, <strong>in</strong>sbesondere<br />

<strong>in</strong> den Kommunikations- <strong>und</strong> Transporttechniken,<br />

sowie <strong>die</strong> politischen Entscheidungen<br />

zur Liberalisierung des <strong>Welt</strong>handels.<br />

Ab welchem Zeitpunkt man von<br />

Globalisierung sprechen kann, ist umstritten.<br />

(Quelle wikipedia.de)<br />

Steht auf de<strong>in</strong>en Rollerskates “Produced<br />

<strong>in</strong> Taiwan”, auf dem Gameboy „Made <strong>in</strong><br />

Ch<strong>in</strong>a“, <strong>und</strong> wurde de<strong>in</strong> T-Shirt <strong>in</strong> Thailand<br />

genäht? Da stehen sich zwei <strong>Welt</strong>en gegenüber.<br />

<strong>Di</strong>e Warenwelt des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

ist total global. Unternehmen <strong>aus</strong><br />

Europa <strong>und</strong> den USA s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> aller Herren<br />

Länder zu H<strong>aus</strong>e, verkaufen, kaufen, produzieren<br />

ihre Waren im Ausland oder importieren<br />

Zubehör.<br />

Heutzutage ist es leichter denn je, irgend<br />

e<strong>in</strong>en Punkt auf dem Globus virtuell oder<br />

real zu erreichen (Internet, Flugzeuge),<br />

zu <strong>die</strong>ser Entwicklung haben s<strong>in</strong>kende<br />

Transportkosten <strong>und</strong> der Abbau von Handelsschranken<br />

(z.B. Zölle) beigetragen.<br />

Das hat sich vor allem <strong>die</strong> Wirtschaft zu<br />

nutze gemacht: <strong>Di</strong>e Industrie treibt Handel<br />

mit der ganzen <strong>Welt</strong>. Wobei <strong>die</strong> Waren <strong>in</strong><br />

erster L<strong>in</strong>ie von Süden nach Norden strömen.<br />

<strong>Di</strong>e <strong>Welt</strong> ist heute e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger, riesiger<br />

F<strong>in</strong>anzmarkt. Aktien, Renten <strong>und</strong> Währungen<br />

werden weltweit an den Börsen<br />

gehandelt <strong>und</strong> können <strong>in</strong>nerhalb von Sek<strong>und</strong>en<br />

per M<strong>aus</strong>klick ge- oder verkauft<br />

werden. Jeden Tag werden r<strong>und</strong> 1,5 Billionen<br />

Dollar zwischen den Börsen h<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

her geschoben. Da 30 bis 40 Milliarden<br />

zur Abwicklung des <strong>Welt</strong>handels genügen<br />

würden, besteht der Rest <strong>aus</strong> re<strong>in</strong>en<br />

Geldanlagen. <strong>Di</strong>e Spekulanten, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se<br />

enormen Summen bewegen, bekommen<br />

dadurch auch e<strong>in</strong>en großen E<strong>in</strong>fluss auf<br />

<strong>die</strong> Politik. Durch den Abzug ihres Kapitals<br />

<strong>aus</strong> e<strong>in</strong>em Land können sie massive<br />

Wirtschaftskrisen <strong>aus</strong>lösen. Und da <strong>die</strong><br />

<strong>Welt</strong> so eng vernetzt ist, betrifft e<strong>in</strong>e Krise<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Erdteil auch <strong>die</strong> anderen Kont<strong>in</strong>ente.<br />

Auch Kriege <strong>und</strong> Umweltkatastrophen<br />

haben globale Auswirkungen.<br />

Dem <strong>Welt</strong>handel betreiben vor allem <strong>die</strong><br />

Konzerne. Das s<strong>in</strong>d Firmen, deren Zentrale<br />

meist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Industrieland sitzt <strong>und</strong><br />

viele „Töchter“-Unternehmen r<strong>und</strong> um den<br />

19<br />

Erdball hat. Produziert wird dabei <strong>in</strong> der<br />

Dritten <strong>Welt</strong>, weil das billiger ist, übersetzt<br />

heißt es, dass <strong>die</strong> Arbeiter dort weniger<br />

Geld bekommen. Ihre Löhne werden nicht<br />

zwischen Gewerkschaften <strong>und</strong> Arbeitgebern<br />

<strong>aus</strong>gehandelt wie bei uns.<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e Kranken- <strong>und</strong> Sozialversicherung,<br />

aber <strong>die</strong> Leute s<strong>in</strong>d froh, dass<br />

sie überhaupt etwas ver<strong>die</strong>nen. <strong>Welt</strong>weit<br />

arbeiten 2<strong>50</strong> Millionen 5 bis 14-jährige<br />

K<strong>in</strong>der, statt zur Schule zu gehen oder zu<br />

spielen, damit ihre Familien sich was zu<br />

essen kaufen können. Solche Missstände<br />

abzubauen, dafür zu sorgen, dass M<strong>in</strong>deststandards<br />

auch <strong>in</strong> der Dritten <strong>Welt</strong><br />

durchgesetzt werden, das hat sich <strong>die</strong><br />

„E<strong>in</strong>e-<strong>Welt</strong>-Bewegung“ zum Ziel gesetzt.<br />

Anstatt Gr<strong>und</strong>nahrungsmittel anzupflanzen,<br />

werden große Tee-, Kaffee- oder<br />

Fruchtplantagen angelegt, <strong>die</strong> sich dann<br />

im Ausland gut verkaufen lassen.<br />

Wir haben nur <strong>die</strong>se „e<strong>in</strong>e <strong>Welt</strong>“, mit der<br />

wir sorgsam umgehen müssen <strong>und</strong> alle<br />

Menschen haben e<strong>in</strong> Anrecht darauf, unter<br />

menschenwürdigen Bed<strong>in</strong>gungen arbeiten<br />

<strong>und</strong> leben zu können. Das kostet<br />

natürlich Geld. „TransFair“-Produkte wie<br />

etwa Schokolade <strong>und</strong> Kakao s<strong>in</strong>d deshalb<br />

so teuer, weil <strong>die</strong> Bauern <strong>in</strong> der Dritten<br />

<strong>Welt</strong>, <strong>die</strong> den Kakao angebaut <strong>und</strong> geerntet<br />

haben, gerecht bezahlt worden s<strong>in</strong>d.


20<br />

Was wollen <strong>die</strong> Globalisierungs-<br />

kritiker?<br />

Es begann im November 1999 <strong>in</strong> Seattle,<br />

dann folgten Prag, Göteborg <strong>und</strong> Genua.<br />

Überall versammelten sich junge Menschen,<br />

um gegen <strong>die</strong> Globalisierungsstrategien<br />

der westlichen Unternehmen zu<br />

protestieren. <strong>Di</strong>e Stärke <strong>die</strong>ser Bewegung<br />

überraschte <strong>die</strong> <strong>Welt</strong>öffentlichkeit. Was<br />

war passiert?<br />

Wer genauer h<strong>in</strong>sah, konnte auch vor dem<br />

öffentlichen Protest <strong>die</strong> Schattenseiten der<br />

wirtschaftlichen Eroberung der Dritten<br />

<strong>Welt</strong> durch <strong>die</strong> Industriekonzerne <strong>aus</strong> Europa<br />

<strong>und</strong> den USA erkennen. Sicher, <strong>die</strong><br />

westlichen Manager brachten Arbeitsplätze<br />

<strong>und</strong> geregelte E<strong>in</strong>kommen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Länder,<br />

<strong>die</strong> versuchten, eigene Industrie <strong>und</strong><br />

Wirtschaftsstrukturen aufzubauen.<br />

Doch der Preis war hoch: <strong>Di</strong>e Arbeitskräfte<br />

wurden <strong>aus</strong>gebeutet. Schlimmer allerd<strong>in</strong>gs<br />

wirkten sich <strong>die</strong> E<strong>in</strong>griffe der <strong>in</strong>ternationalen<br />

Banken <strong>und</strong> F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>stitute auf <strong>die</strong><br />

noch nicht gefestigten Volkswirtschaften<br />

(z.B. Asien) <strong>aus</strong>. Nachdem billige <strong>in</strong>ternationale<br />

Kredite <strong>die</strong> Wirtschaft <strong>in</strong> den südostasiatischen<br />

Staaten jahrelang angeheizt<br />

hatten, zogen sich <strong>die</strong> Anleger beim ersten<br />

Anzeichen e<strong>in</strong>er Krise sofort <strong>aus</strong> der<br />

Region zurück <strong>und</strong> lösten so e<strong>in</strong>e schwere<br />

Wirtschaftskrise <strong>aus</strong>. Pleiten, Betriebsschließungen<br />

<strong>und</strong> Arbeitslosigkeit waren<br />

<strong>die</strong> un<strong>aus</strong>weichliche Folge. <strong>Di</strong>e wirtschaftliche<br />

Entwicklung von Jahrzehnten wurde<br />

<strong>in</strong> wenige Monate zerstört. Gegen <strong>die</strong>se<br />

brutale Wohlstandsvernichtung durch <strong>die</strong><br />

<strong>in</strong>ternationalen F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>stitute formiert<br />

sich der Widerstand.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel ist <strong>die</strong> <strong>in</strong>ternationale Bewegung<br />

Attac „Association pour une Taxation<br />

der Transactions f<strong>in</strong>ancieres pour l’Aide<br />

aux Citoyens“, zu Deutsch : e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>igung<br />

zur Besteuerung der F<strong>in</strong>anztransaktionen<br />

zum Nutzen der Bürger.<br />

Reazione: NEW GLOBAL<br />

Se prestate ascolto alle voci festanti di ricchi<br />

e di potenti negli uffici delle società e<br />

nei palazzi del potere, potrete cogliere un<br />

accenno di nervosismo. Osservando da vic<strong>in</strong>o<br />

i politici, potrete notare i sorrisi spesso<br />

tirati e il tremito <strong>in</strong>volontario delle mani<br />

con cui reggono i bicchieri di champagne.<br />

Se ascoltate ancora più attentamente,<br />

scoprirete il perché. Sullo sfondo udirete<br />

<strong>in</strong>fatti altre voci, provenienti dal basso, di<br />

gran lunga più numerose. Sono voci che i<br />

potenti non vogliono sentire, ma che hanno<br />

sempre più difficoltà ad ignorare.<br />

Alcune sono tranquille e determ<strong>in</strong>ate,<br />

e parlano <strong>in</strong>sieme <strong>in</strong> edifici spogli. Altre<br />

cantano e recitano poesie nelle piazze,<br />

oppure accendono di entusiasmo giovani<br />

cori e antichi racconti nel profondo delle<br />

foreste.<br />

Altre ancora discutono, progettano il loro<br />

futuro, creano versi e cantano nelle strade.<br />

Tutte parlano di rivoluzione, anche se non<br />

sempre usano questo term<strong>in</strong>e.<br />

Annuncio del governo filipp<strong>in</strong>o: Per attirare<br />

imprese come la vostra abbiamo spianato<br />

montagne, abbattuto foreste, prosciugato<br />

paludi, deviato fiumi, trasferito paesi, il<br />

tutto per rendervi più agevole concludere i<br />

vostri affare qui da noi.<br />

Il domani <strong>in</strong>izia oggi<br />

Reclami the streets, una freccia di speranza.<br />

Vogliamo riappropriarci degli spazi<br />

pubblici rec<strong>in</strong>tati e privatizzati. Agire <strong>in</strong><br />

gruppo quando si è <strong>in</strong>sieme, agire <strong>in</strong> rete<br />

quando si è divisi. Il sogno di una realtà<br />

dove passato e futuro si <strong>in</strong>contrano nel presente.<br />

Dobbiamo com<strong>in</strong>ciare a mirare alla<br />

testa. Abbiamo lottato contro il nucleare, la<br />

povertà, la discrim<strong>in</strong>azione sessuale, tutti<br />

tentacoli differenti dello stesso mostro. Ma<br />

<strong>in</strong> questo modo non ce la faremo mai, dobbiamo<br />

mirare proprio alla testa. Abbiamo<br />

vissuto l’autonomia, ma abbiamo scoperto<br />

da poco che c’è una parola per <strong>in</strong>dicarla.<br />

Non è un caso che la maggior parte delle<br />

risorse naturali che rimangono si trovano<br />

<strong>in</strong> territori abitati da <strong>in</strong>digeni.<br />

Prima i bianchi distruggono il proprio ambiente,<br />

poi vengono a reclamare anche<br />

la terra <strong>in</strong> cui ci hanno relegato e che noi<br />

abbiamo protetto. Il dio denaro è solo<br />

un’illusione. Il capitalismo è cieco e barbaro.<br />

Avvelena l’acqua e l’aria, distrugge<br />

qualunque cosa. Il popolo deve essere<br />

il vero beneficiario dello sviluppo. Le sementi<br />

geneticamente modificate stanno<br />

contam<strong>in</strong>ando le specie locali.<br />

Here’s a story that you may not <strong>und</strong>erstand,<br />

but the park<strong>in</strong>g lots will crack and<br />

bloom aga<strong>in</strong>. There’s a world beneath the<br />

pavement that will never end. Seeds are<br />

ly<strong>in</strong>g dormant, they will never end.<br />

Chi è ancora vivo non dovrebbe mai dire<br />

mai. L’<strong>in</strong>evitabile non è <strong>in</strong>evitabile, le cose<br />

come stanno non durano Quando chi governa<br />

avrà parlato, si faranno sentire i governati.<br />

Chi osa dire mai? Da chi dipende<br />

l’oppressione cont<strong>in</strong>ua? Da noi. Da chi dipende<br />

la sua f<strong>in</strong>e? Ancora una volta, da<br />

noi.Se sei a terra, alzati, se sei perduto,<br />

combatti. Come potrà essere fermato chi<br />

comprende la sua situazione?<br />

I v<strong>in</strong>ti di oggi saranno i v<strong>in</strong>citori di domani.<br />

E mai significherà ora.


Kommentar<br />

Nieder mit allen Reaktionären!<br />

Von Lukas Lercher<br />

Dass alle faschistischen<br />

Prunkbauten Südtirols von<br />

W<strong>in</strong>nebach bis zum Reschen<br />

<strong>und</strong> vom Brenner bis zur<br />

Salurner Kl<strong>aus</strong>e Symbole der faschistischen<br />

Unterdrückung der beiden M<strong>in</strong>derheiten<br />

s<strong>in</strong>d, nämlich der deutschsprachigen<br />

Südtiroler <strong>und</strong> der Lad<strong>in</strong>er,<br />

ist e<strong>in</strong>e historische Tatsache. Tatsache<br />

ist aber auch, dass faschistische Gedanken<br />

ke<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ungen, sondern Verbrechen<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Dass aber <strong>die</strong> Südtiroler Schützen sich<br />

deswegen Antifaschisten heißen, geht<br />

me<strong>in</strong>es Erachtens zu weit! ANTIFASCHIS-<br />

MUS <strong>die</strong>nte <strong>und</strong> <strong>die</strong>nt <strong>in</strong> Südtirol nämlich<br />

bloß als Maskerade für „Walischenhass“<br />

auf deutscher <strong>und</strong> für Deutschenhass auf<br />

italienischer Seite. Und das muss sich<br />

schnellstens ändern!<br />

Sämtliche Aussagen, Forderungen <strong>und</strong><br />

Kommentare, eigentlich <strong>die</strong> ganze Ideologie<br />

<strong>die</strong>ser neuen bürgerlich-konservativen,<br />

pseudofaschistischen Parteien <strong>und</strong><br />

Vere<strong>in</strong>e (wer sich auch nur e<strong>in</strong> bisschen<br />

für Politik <strong>in</strong>teressiert, weiß, wen ich me<strong>in</strong>e!)<br />

zeigen ihren wahren, nämlich faschistoiden<br />

Charakter.<br />

Der aufkeimende „Rassenstolz“ <strong>und</strong> der<br />

Ausländer- <strong>und</strong> Italiener-Hass s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

Produkt <strong>die</strong>ser Kreise! Viele ihrer Mitglieder<br />

<strong>und</strong> Anhänger s<strong>in</strong>d Faschisten<br />

oder Ex-Faschisten <strong>und</strong> tarnen sich e<strong>in</strong><br />

wenig dadurch, dass sie ke<strong>in</strong>e Glatze<br />

mehr tragen. Sie propagieren gehässige<br />

Parolen <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> vielen Südtiroler<br />

Schützenkompanien präsent, <strong>die</strong> <strong>in</strong> fast<br />

allen Geme<strong>in</strong>den stolz aufmarschieren.<br />

Das hat sich etwa im vergangenen Jahr<br />

im Unterland gezeigt, als <strong>die</strong> Polizei e<strong>in</strong>e<br />

Reihe junger Männer verhaftete, <strong>die</strong> als<br />

Mitglieder des „Kameradschaftsr<strong>in</strong>gs Süd“<br />

Italiener <strong>und</strong> Ausländer verprügelten <strong>und</strong><br />

bei Sonnenwendfesten <strong>die</strong> alte deutsche<br />

Fahne hissten.<br />

Sozialfaschismus<br />

Und so manche rechte Oppositionspartei<br />

gew<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> jeder Geme<strong>in</strong>de Stimmen, <strong>in</strong>dem<br />

sie das Volk gegen <strong>die</strong> ‚Walischen“<br />

<strong>und</strong> Gastarbeiter hetzt. <strong>Di</strong>e Antifa Südtirol<br />

fordert deshalb: Nieder mit <strong>die</strong>sen Volksverhetzern!<br />

Der Spruch „Südtirol bleibt<br />

deutsch!“, den <strong>die</strong>se Volksverhetzer gerne<br />

benutzen, ist e<strong>in</strong>e glatte Geschichtslüge,<br />

denn Südtirol war immer schon mehrsprachig.<br />

<strong>Di</strong>e Lad<strong>in</strong>er leben seit Römerzeiten<br />

mit ihrer eigenen Sprache <strong>in</strong> diversen<br />

alp<strong>in</strong>en Seitentälern. Und Italiener leben<br />

<strong>in</strong> Südtirol seit der habsburgischen<br />

Monarchie. <strong>Di</strong>e Südtiroler Schützen <strong>und</strong><br />

viele anderen deutsche Ignoranten <strong>und</strong><br />

„Walischenhasser“ erkennen den 28.<br />

April nicht als nationalen Befreiungstag<br />

an. Stattdessen preisen sie den E<strong>in</strong>zug<br />

der Wehrmacht <strong>in</strong> Südtirol im September<br />

1943 als Befreiung vom Italienischen Faschismus.<br />

Erstens ist das historischer Uns<strong>in</strong>n<br />

<strong>und</strong> moralisch nicht tragbar, weil ke<strong>in</strong><br />

vernünftiger Mensch den E<strong>in</strong>zug e<strong>in</strong>er<br />

Besatzungstruppe feiert, <strong>die</strong> <strong>die</strong> eigenen<br />

Landsleute deportierte. Zweitens ist es<br />

e<strong>in</strong>e Verachtung der italienischen Partisanen,<br />

<strong>die</strong> auch <strong>in</strong> Südtirol präsent waren<br />

<strong>und</strong> den Rest der faschistischen Besatzer<br />

vertrieben. E<strong>in</strong>e<br />

rechte Südtiroler<br />

Splitterpartei,<br />

<strong>die</strong> sich be-<br />

21<br />

sonders viel auf ihre Volkstumspolitik e<strong>in</strong>bildet,<br />

ist heute <strong>die</strong> absolute Verkörperung<br />

des Sozialfaschismus <strong>und</strong> <strong>die</strong> Hauptstütze<br />

der neoliberalen <strong>und</strong> <strong>aus</strong>beuterischen<br />

Bourgeoisie; mit ihren volksverhetzenden<br />

Forderungen im Wahlkampf säte sie Unkraut<br />

<strong>und</strong> erntete so viele Wählerstimmen,<br />

dass sie zur größten deutschsprachigen<br />

Oppositionspartei aufstieg. Der Wählerzulauf<br />

muss gestoppt werden, <strong>die</strong> Südtiroler/<br />

<strong>in</strong>nen müssen endlich umfassend über <strong>die</strong><br />

Ideologie <strong>die</strong>ser Partei <strong>in</strong>formiert werden!<br />

Nieder mit der Reaktion!<br />

Wenn jemand nur deutsch redet <strong>und</strong> darauf<br />

auch noch stolz ist, dann ist er schlicht<br />

ignorant <strong>und</strong> dumm. <strong>Wie</strong> kann jemand<br />

stolz darauf se<strong>in</strong>, per Zufall irgendwo geboren<br />

worden zu se<strong>in</strong>, wo man zufällig<br />

deutsch spricht? Bekanntlich kann sich<br />

niemand <strong>aus</strong>suchen, wo er geboren werden<br />

möchte. Stolz soll nur der se<strong>in</strong>, der<br />

etwas geleistet hat, <strong>und</strong> nicht der, der e<strong>in</strong>fach<br />

nur irgendwo h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geboren wurde.<br />

Deswegen fordert <strong>die</strong> Südtiroler Antifa:<br />

Nieder mit dem Faschismus! Nieder mit<br />

dem kapitalistischen Regime! Nieder mit<br />

dem Sozialfaschismus, <strong>die</strong>ser Hauptstütze<br />

des Kapitalismus! Nieder mit den reaktionärsten<br />

aller Elemente der Südtiroler<br />

Gesellschaft!


22<br />

Verrückt<br />

Thomas Kuenzer<br />

Wir alle s<strong>in</strong>d Multitalente.<br />

Wir stellen es nur nicht zur Schau.<br />

Doch <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> ist verrückt. Das<br />

erkennt man nicht nur daran,<br />

dass <strong>die</strong> e<strong>in</strong>en Jeansgröße<br />

23 tragen <strong>und</strong> für <strong>die</strong> anderen<br />

Särge <strong>in</strong> XXL-Übergrößen<br />

hergestellt werden müssen. <strong>Di</strong>e <strong>Welt</strong><br />

ist verrückt, weil <strong>die</strong> Menschen verrückt<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Verrückt ist auch, dass Verkehrs<strong>in</strong>seln von<br />

Unkraut bewuchert werden, das von Zeit<br />

zu Zeit von Unbekannt abgemäht wird,<br />

der wiederum selbst verrückt se<strong>in</strong> muss,<br />

weil er eben das tut. Verrückt ist auch,<br />

dass manche Menschen bereits e<strong>in</strong> paar<br />

Blumen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Verkehrs<strong>in</strong>sel neben ihrem<br />

Garten gepflanzt haben. Lustig, aber nicht<br />

verrückt ist, dass im Sommer e<strong>in</strong> Teil der<br />

Verkehrs<strong>in</strong>sel von der Rasensprenkelanlage<br />

e<strong>in</strong>es Nachbarn von Zeit zu Zeit begossen<br />

wurde. <strong>Di</strong>e <strong>Di</strong>steln <strong>und</strong> Stauden<br />

haben es mit besonders gutem Wuchs<br />

gedankt. Me<strong>in</strong>e verrückte Idee, Salat anzubauen,<br />

konnte ich leider nicht <strong>in</strong> <strong>die</strong> Tat<br />

umsetzen.<br />

<strong>Di</strong>e Menschen s<strong>in</strong>d verrückt, doch auch<br />

wenn man me<strong>in</strong>en würde, dass besonders<br />

streitsüchtige, leicht übergeschnappte<br />

<strong>und</strong> durchgedrehte Machtmenschen<br />

<strong>in</strong> Nordkorea zu den wenigen wirklich<br />

verrückten Menschen gehören, so muss<br />

ich sagen: Sobald ich erfahre, dass me<strong>in</strong>e<br />

Nachbarn ihren H<strong>und</strong> Timmy mit H<strong>und</strong>eshampoo<br />

waschen, komme ich zum<br />

Schluss: Verrücktheit ist überall! Timmy<br />

ist übrigens e<strong>in</strong> toller Name <strong>und</strong> sche<strong>in</strong>t<br />

auch stark „<strong>in</strong>“ zu se<strong>in</strong>, da alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er<br />

Nachbarschaft drei H<strong>und</strong>e <strong>die</strong>sen ach so<br />

süßen Namen tragen. Da wird doch der<br />

H<strong>und</strong> <strong>in</strong> der Pfanne verrückt!<br />

Weiters <strong>in</strong> <strong>die</strong> Kategorie „Lustig bis verrückt“<br />

e<strong>in</strong>zuordnen ist, dass Adolf von<br />

Baeyer 1863 zum ersten Mal e<strong>in</strong> Barbiturat,<br />

e<strong>in</strong> Schlafmittel also, herstellte. Er<br />

benannte <strong>die</strong> Substanz nach se<strong>in</strong>er Jugendfre<strong>und</strong><strong>in</strong><br />

Barbara. Nicht sehr schmeichelhaft…<br />

Menschen s<strong>in</strong>d eben verrückt. Nun denn.<br />

E<strong>in</strong> Multitalent ist immer wieder samstags<br />

im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu<br />

sehen. Er hat e<strong>in</strong>e lange, blonde Mähne<br />

<strong>und</strong> s<strong>in</strong>gt Schnulzen der schlimmsten<br />

Sorte. Vom Skifahrer zum Schlagersänger<br />

- immer scheffelt er Geld. Volksmusik ist<br />

e<strong>in</strong>e Lizenz zum Gelddrucken, denn alte<br />

Menschen machen ke<strong>in</strong>e Raubkopien.<br />

<strong>Di</strong>eser Blonde mit se<strong>in</strong>en Fellstiefeln s<strong>in</strong>gt<br />

auf se<strong>in</strong>en eigenen Open Airs „Komm<br />

nach Tirol, Señorita“, wandert mit Fans<br />

<strong>und</strong> gr<strong>in</strong>st dabei. Warum? Wegen des<br />

Geldes. Das ist verrückt!<br />

Aber e<strong>in</strong>es erleichtert me<strong>in</strong> Gemüt, nämlich<br />

<strong>die</strong> Tatsache, dass bald DVB-T E<strong>in</strong>zug<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong> Wohnzimmer hält. DVB-T, ihr<br />

wisst ja, das digitale Antennenfernsehen.<br />

Wir kennen es bereits <strong>aus</strong> der tollen Werbung<br />

im österreichischen öffentlich-rechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funk, <strong>in</strong> der e<strong>in</strong> Fernseher zu<br />

e<strong>in</strong>er tollen Melo<strong>die</strong> herumtanzt <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e<br />

„Box“(also den DVB-T Decoder) herumjongliert.<br />

Das ist tatsächlich e<strong>in</strong>e der<br />

dümmsten Werbungen, <strong>die</strong> Österreich je<br />

hervorgebracht hat, ob<strong>wohl</strong> Österreicher<br />

Spezialisten für bescheuerte Spots s<strong>in</strong>d.<br />

Beispiele: <strong>die</strong> Karton-Werbung mit dem<br />

Karton-Song („Karton wird <strong>aus</strong> Holz gewonnen,<br />

<strong>und</strong> Holz wächst wieder nach…“)<br />

oder <strong>die</strong> Metall-Werbung.<br />

Werbung ist verrückt. Und verrückt ist auch<br />

das Schwe<strong>in</strong>chen, das <strong>die</strong> Werbung e<strong>in</strong>er<br />

großen österreichischen Bio-Firma so süß<br />

macht. Ich warte auf den Tag, an dem der<br />

Bauer <strong>die</strong>sem dummen Schwe<strong>in</strong> erklärt,<br />

wo Sch<strong>in</strong>ken herkommt <strong>und</strong> das Schwe<strong>in</strong><br />

fortan nie wieder im Fernsehen auftaucht,<br />

<strong>aus</strong> „sch<strong>in</strong>kentechnischen Gründen“. <strong>Di</strong>e<br />

„Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft der öffentlich-rechtlichen<br />

R<strong>und</strong>funkanstalten der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland“, im Volksm<strong>und</strong> kurz<br />

ARD, ist ja nun schon digital empfangbar<br />

bzw., nun ja, eben nicht empfangbar.<br />

Denn ohne <strong>die</strong> „Box“ geht nix. Und ohne<br />

<strong>die</strong> „Box“ wird das Fernsehen <strong>in</strong> Zukunft<br />

so se<strong>in</strong>, wie es e<strong>in</strong> bekannter deutscher<br />

Sänger, se<strong>in</strong>erseits ob se<strong>in</strong>er seltsamen,<br />

s<strong>in</strong>nlosen Liedtexte von mir als verrückt<br />

angesehen, schon lange prophezeite:<br />

„Der Fernseher ohne Bild <strong>und</strong> Ton.“<br />

Es gibt viele Multitalente. Und viele von<br />

ihnen waren früher e<strong>in</strong>mal Skifahrer. <strong>Di</strong>e<br />

(<strong>wohl</strong> e<strong>in</strong>zige) Quizshow <strong>in</strong> der Primetime<br />

des ORF, „<strong>Di</strong>e Millionenshow“, wird ja<br />

auch von e<strong>in</strong>em Skifahrer moderiert, der<br />

zusätzlich noch für e<strong>in</strong>en Baumarkt wirbt.<br />

<strong>Wie</strong> anstrengend. Doch den Leuten gefällt<br />

es. <strong>Wie</strong> verrückt.<br />

Doch spätestens wenn Hermann Maier<br />

„<strong>Di</strong>e Millionenshow“ moderiert, dann werde<br />

selbst ich verrückt. Doch zu dem Zeitpunkt<br />

ist DVB-T Gott sei Dank schon da.<br />

Und Bild <strong>und</strong> Ton damit fort.


Wir alle kennen sie, haben<br />

sie viele Male im Innsbrucker<br />

Alpenzoo oder<br />

<strong>in</strong> Filmen gesehen. Sie<br />

sche<strong>in</strong>bar unaufhaltsam <strong>aus</strong>breitenden<br />

Wüsten, vor allem <strong>in</strong> Ch<strong>in</strong>a, Afrika <strong>und</strong><br />

Australien, oder an den rapiden Rückgang<br />

der Niederschlagmengen im gesambriefe<br />

an <strong>die</strong> Staatsoberhäupter der <strong>Welt</strong><br />

verschickt. Unter der Androhung, <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />

gänzlich vom lebensnotwendigen Wasser<br />

abzuschneiden, werden <strong>die</strong> Nationen<br />

s<strong>in</strong>d kle<strong>in</strong>, pelzig, haben e<strong>in</strong>en dicken ten Mittelmehrraum; das s<strong>in</strong>d alles Folgen dazu gezwungen, den Bibern sämtliche<br />

Schwanz, nagen sich mit ihren langen der biberschen Verschwörung gegen <strong>die</strong> Machtbefugnisse zu übergeben <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Zähnen durch <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>und</strong> hören da- Menschheit. Innerhalb der nächsten zwei endgültige Unterwerfung der menschmit<br />

nicht auf, bis auch der letzte Baum Jahrzehnte werden sich vor<strong>aus</strong>sichtlich lichen Rasse zu bestätigen. <strong>Di</strong>e sich<br />

gefällt ist.<br />

über 70 Prozent der weltweiten Tr<strong>in</strong>k- nicht unterwerfenden Menschen werden<br />

wasserreserven <strong>in</strong> den Händen <strong>die</strong>ser gezwungen, sich <strong>in</strong>s Hochgebirge zu-<br />

Von den Me<strong>die</strong>n <strong>und</strong> von der <strong>Welt</strong>öffent-<br />

schwimmhäutigen Monster auf vier Beirückzuziehen, das für <strong>die</strong> Biber aufgr<strong>und</strong><br />

lichkeit lange unterschätzt <strong>und</strong> als kle<strong>in</strong>e,<br />

nen bef<strong>in</strong>den.<br />

des ger<strong>in</strong>gen Waldbewuchses kaum von<br />

niedliche Tiere am unteren Ende der Nah-<br />

Bedeutung ist, <strong>und</strong> dort vom spärlichen<br />

rungskette abgetan, konnten <strong>die</strong>se listigen<br />

Schmelzwasser zu leben. Doch damit<br />

Flussbewohner im Laufe der Jahre nahe- BBSP<br />

nicht genug: Sobald sich <strong>die</strong> gesamte<br />

zu ungestört e<strong>in</strong>en perfide <strong>aus</strong>gearbeitet-<br />

<strong>Welt</strong> <strong>in</strong> der Hand der Biber bef<strong>in</strong>det, tritt<br />

en Plan entwickeln, der nur e<strong>in</strong> Ziel kennt: Dann setzt Phase zwei des großen Biber<br />

<strong>Wie</strong> <strong>schaut</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> <strong>wohl</strong> <strong>in</strong> <strong>50</strong> <strong>Jahren</strong> <strong>aus</strong>? <strong>Di</strong>- beste Weg <strong>in</strong> <strong>die</strong> Zukunft <strong>die</strong> dritte <strong>wohl</strong> <strong>und</strong> der letzte direkt Phase <strong>aus</strong> dem des Fenster großen<br />

<strong>Di</strong>e <strong>Welt</strong>herrschaft!<br />

Befreiungsplans (oder BBSP - big beaese<br />

Frage, <strong>die</strong> mensch sonst höchstens auf [zu empfehlen ist der<br />

Plans<br />

3. Stock<br />

<strong>in</strong> Kraft,<br />

oder<br />

<strong>die</strong><br />

höher].<br />

vorsieht,<br />

Doch<br />

den<br />

was<br />

gesamt-<br />

Manche werden jetzt zweifelnd den Kopf ver salvation plan, wie er <strong>in</strong>tern genannt<br />

wird<br />

en Planeten <strong>in</strong> e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Biberpara<strong>die</strong>s<br />

schütteln <strong>und</strong> dem lachend Jahrmarkt fragen: e<strong>in</strong>er „<strong>Wie</strong> sollen Wahrsager<strong>in</strong> wird) e<strong>in</strong>. stellt, Mit wird Hilfe eigens nun wirklich <strong>aus</strong>gebildeter passieren? OptimistInnen glauben an e<strong>in</strong>e<br />

zu verwandeln. <strong>Di</strong>e Erde wird <strong>in</strong> zwei Zo-<br />

<strong>wohl</strong> <strong>die</strong>se kle<strong>in</strong>en niemand Pelzknäuel so richtig uns beantworten denn schon Agenten-Biber, können. Es gibt <strong>die</strong> sich schöne unauffällig Zukunft, durch PessimistInnen<br />

nen unterteilt: Dämme<br />

wissen<br />

<strong>und</strong><br />

sowieso<br />

Wald. Im<br />

schon,<br />

Lauf<br />

zwar gefährlich Prognosen werden?“ zu Doch allem genau <strong>und</strong> dar<strong>in</strong> jedem, Abwasserkanäle aber ihre Aus<strong>und</strong><br />

dass Leitungsrohre alles noch beschlechter<br />

der nächsten werden dreißig wird Jahre <strong>und</strong> <strong>die</strong> werden RealistIn- dann<br />

sa-gen<br />

besteht der<br />

gehen<br />

größte<br />

<strong>in</strong> alle<br />

Vorteil<br />

Richtungen.<br />

der Biber: sie<br />

<strong>Di</strong>e Pole wegen schmelzen, <strong>und</strong> so unbemerkt nen müssen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Zentren <strong>wohl</strong> auch sämtliche schweren Flüsse Herzens <strong>und</strong> Bäche e<strong>in</strong>sehen, aufgestaut dass<br />

wissen um ihre Unsche<strong>in</strong>barkeit. Wäh-<br />

das Erdöl geht <strong>aus</strong>, Menschen leben<br />

der Macht gelangen, werden Erpresser-<br />

sich <strong>und</strong> unsere <strong>die</strong> Täler <strong>Welt</strong> <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> Schluchten falsche der Richtung Erde <strong>in</strong><br />

rend <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> sich um Klimaerwärmung<br />

auf<br />

<strong>und</strong> Umweltverschmutzung<br />

dem Mars <strong>und</strong> es<br />

sorgt,<br />

wird<br />

haben<br />

„end-<br />

dreht. gewaltige St<strong>aus</strong>een verwandelt; gleichzeilich“<br />

<strong>die</strong> Biber e<strong>in</strong>e längst neue damit „Baywatch“-Staf-<br />

begonnen, an<br />

Ich tig persönlich wird unter Ausnutzung sehe mich der als Technologie realistifel<br />

geheimen geben. Orten <strong>Di</strong>es riesige, alles unterirdische <strong>und</strong> noch<br />

schen der unterworfenen Optimisten, menschlichen ich erkenne Rasse zwar<br />

viel Dämme mehr zu br<strong>in</strong>gt errichten, uns mit [oder deren eben<br />

<strong>die</strong><br />

Hil-<br />

<strong>die</strong><br />

Anpflanzung<br />

Probleme, lasse<br />

von Wäldern<br />

mich aber<br />

vorangedatrieben,<br />

<strong>die</strong> den durch den Dammbau<br />

nicht] fe sie den <strong>die</strong> Planeten Zukunft. nach <strong>und</strong> nach<br />

von nicht groß ängstigen. Ich f<strong>in</strong>de,<br />

hervorgerufenen massiven Holzbedarf<br />

<strong>aus</strong>zutrocknen gedenken. <strong>Di</strong>e<br />

<strong>die</strong>s<br />

decken<br />

ist<br />

sollen.<br />

<strong>die</strong> beste<br />

Ist beides<br />

Lösung,<br />

geschehen,<br />

denn<br />

Re<strong>in</strong> Folgen auf s<strong>in</strong>d Gr<strong>und</strong> schon jetzt der erkennMel- mit wird Angst der Großteil vor der der Zukunft verbleibenden wird<br />

bar. Man denke nur an <strong>die</strong> sich<br />

<strong>die</strong>se Menschen um ke<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>fach Deut elim<strong>in</strong>iert besser. <strong>und</strong><br />

Doch der Rest was zur wird Aufrechterhaltung<br />

kommen? Ich<br />

lasse der Wälder hier <strong>und</strong> jetzt zur Wartung me<strong>in</strong>er<br />

der Fantasie Staudämme freien Lauf gezwun- [bei<br />

gen, Risiken während auf <strong>die</strong> Nebenwir- Biber es<br />

sich<br />

kungen<br />

<strong>in</strong> ihren<br />

lesen<br />

Seen<br />

sie<br />

gemüte<strong>in</strong>lich<br />

machen.<br />

fach nicht weiter]:<br />

„Was können wir dagegen<br />

tun?“ wird der<br />

schockierte Ke<strong>in</strong>e Rente Leser jetzt<br />

fragen. Nun, nicht<br />

dungen <strong>aus</strong> den<br />

Me<strong>die</strong>n wäre der<br />

Also<br />

viel. Fakt,<br />

2056…<br />

ist, dass<br />

Im<br />

biberhörige Systeme<br />

Bereich Wirtschaft<br />

von Greenpeace bis<br />

kann<br />

„Friends<br />

ich<br />

of<br />

mit<br />

the<br />

me<strong>in</strong>em<br />

Earth“<br />

so bescheidenen schnell wie möglich Fach-<br />

gestoppt wissen <strong>und</strong> nur mit schon der<br />

Gehörtes Aufspürung mit <strong>und</strong> eigenen Zerstö-<br />

Gedanken rung der unterirdischen verb<strong>in</strong>den.<br />

Dass Dämme ich begonnen ke<strong>in</strong>e werden Rente<br />

mehr muss, bekommen bevor <strong>die</strong> Biber werde, dar-<br />

davon<br />

auf reagieren<br />

gehe<br />

können.<br />

ich sowieso<br />

Deshalb<br />

sage ich: „Zu den Waffen,<br />

schon lange <strong>aus</strong>. Ich denke,<br />

Brüder <strong>und</strong> Schwestern! Tod den<br />

Bibern!<br />

ich kann<br />

Rettet<br />

froh<br />

unsere<br />

se<strong>in</strong>,<br />

Rasse!“<br />

wenn ich<br />

überhaupt irgende<strong>in</strong>en Arbeitsplatz<br />

bekomme. Wenn ich so <strong>die</strong> Arbeitsmarktlage<br />

betrachte [wobei wir hier <strong>in</strong> Südtirol bisher noch<br />

gut lachen haben], müsste ich mich mir eigentlich<br />

schon jetzt <strong>die</strong> quälende Frage stellen: Was mache<br />

ich nach me<strong>in</strong>em Studium?<br />

Was den Rest der Wirtschaft betrifft, so denke ich,


24<br />

T<strong>Di</strong>e Weißen Engel<br />

E<strong>in</strong> Besuch beim Weißen Kreuz Bruneck<br />

Michaela Pörnbacher <strong>und</strong> Melissa Baumgartner<br />

Im Deutschunterricht erhielten wir<br />

den Auftrag, e<strong>in</strong>e Reportage zu<br />

e<strong>in</strong>em beliebigen Thema zu schreiben.<br />

Wir, Michaela <strong>und</strong> Melissa,<br />

entschlossen uns, e<strong>in</strong>en Besuch beim<br />

Weißen Kreuz Bruneck zu machen <strong>und</strong><br />

darüber zu berichten.<br />

Nachdem wir telefonisch mit dem Turnusleiter<br />

des Weißen Kreuzes Bruneck den<br />

Term<strong>in</strong> unseres Besuches auf den 20.<br />

Oktober 2006 festgelegt haben, gehen wir<br />

nach der Schule dorth<strong>in</strong>. Am E<strong>in</strong>gang der<br />

Tiefgarage des Weißen Kreuzes treffen<br />

wir e<strong>in</strong>en freiwilligen Helfer beim Re<strong>in</strong>igen<br />

e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzwagens. Wir fragen ihn nach<br />

Andreas, mit dem wir den Term<strong>in</strong> vere<strong>in</strong>bart<br />

haben. Er führt uns <strong>in</strong> den Aufenthaltsraum.<br />

Dort sehen wir viele Mitarbeiter<br />

<strong>in</strong> <strong>Di</strong>enstbekleidung: gelb leuchtende<br />

Hosen <strong>und</strong> kurze, weiße T-Shirts. Andreas<br />

Testor, der Turnusleiter, kommt auf uns<br />

zu. Wir stellen uns vor <strong>und</strong> erzählen ihm,<br />

dass wir gerne etwas über <strong>die</strong> Tätigkeiten<br />

des Weißen Kreuzes <strong>und</strong> über <strong>die</strong> persönlichen<br />

Erlebnisse der Mitarbeiter erfahren<br />

möchten. Er ruft Manuel, e<strong>in</strong>en Mitarbeiter,<br />

von dem uns erzählt wird, dass er von<br />

se<strong>in</strong>em Beruf besonders begeistert sei.<br />

Nun beg<strong>in</strong>nt <strong>die</strong> Führung durch <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bereiche des Weißen Kreuzes mit<br />

drei Angestellten, nämlich Andreas, Manuel<br />

<strong>und</strong> Alexander.<br />

<strong>Di</strong>e Führung beg<strong>in</strong>nt: rauf auf den<br />

Landeplatz!<br />

Wir fahren mit e<strong>in</strong>em Aufzug <strong>in</strong> den obersten,<br />

fünften Stock des Krankenh<strong>aus</strong>es.<br />

Dort gehen wir auf das Dach, wo<br />

sich der Landeplatz des Hubschraubers<br />

bef<strong>in</strong>det. Von hier <strong>aus</strong> erhält man e<strong>in</strong>en<br />

weiten Ausblick über <strong>die</strong> ganze Stadt<br />

Bruneck. Andreas erzählt uns, dass auf<br />

dem rot markierten „H“ am Landeplatz<br />

der Rettungshubschrauber startet <strong>und</strong><br />

landet. Der Hubschrauber wird hauptsächlich<br />

bei weiter entfernten Unfällen<br />

sowie bei Bergunfällen e<strong>in</strong>gesetzt. Bei<br />

Berge<strong>in</strong>sätzen arbeitet das Weiße Kreuz<br />

auch oft mit der Bergrettung zusammen.<br />

Am Rand des Landeplatzes bef<strong>in</strong>den sich<br />

zwei montierte Schaumspritzer, <strong>die</strong> im<br />

Falle e<strong>in</strong>es Brandes e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Während des Startens <strong>und</strong> Landens der<br />

Masch<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d jeweils zwei Personen <strong>in</strong><br />

Feuerwehr<strong>aus</strong>rüstung anwesend, <strong>die</strong> bei<br />

eventuellen Unfällen <strong>und</strong> Komplikationen<br />

handeln müssen. E<strong>in</strong>er der beiden ist im<br />

Beobachtungsraum <strong>und</strong> betätigt <strong>die</strong> Steuerung<br />

der Schaummonitore. <strong>Di</strong>ese be<strong>die</strong>nt<br />

er mit Hilfe der Joysticks am Monitor. Der<br />

zweite Feuerwehrmann ist für den Personenschutz<br />

zuständig. Er transportiert den<br />

Patient über den Landeplatz <strong>in</strong> das Krankenh<strong>aus</strong>.<br />

Wir erfahren, dass <strong>die</strong> größten Komplikationen<br />

beim Starten <strong>und</strong> Landen des Hubschraubers<br />

entstehen könnten. Bei e<strong>in</strong>em<br />

Fehlzünden könnte nämlich Keros<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>die</strong> Turb<strong>in</strong>en des Hubschraubers gelangen<br />

<strong>und</strong> zu brennen beg<strong>in</strong>nen. In <strong>die</strong>sem<br />

Notfall würde Wasser durch e<strong>in</strong> Rohr auf<br />

das Dach gepumpt <strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Düse zu<br />

Leichtschaum vermischt. <strong>Di</strong>eses Gemisch<br />

würde dann durch <strong>die</strong> Schaummonitore<br />

her<strong>aus</strong>gespritzt. Der Schaum würde über<br />

dem Feuer e<strong>in</strong>e Schicht bilden, <strong>die</strong> den<br />

weiteren Zutritt von Sauerstoff verh<strong>in</strong>dern<br />

<strong>und</strong> somit den Brand löschen würde. <strong>Di</strong>e<br />

Schaumspritzer könnten bis zu 40.000<br />

Kubikmeter Schaum her<strong>aus</strong>spritzen. <strong>Di</strong>ese<br />

Menge an Schaum würde <strong>aus</strong>reichen,<br />

um e<strong>in</strong> ganzes brennendes Krankenh<strong>aus</strong><br />

zu löschen <strong>und</strong> bietet somit e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige<br />

Sicherheit. Wir betreten den Beobachtungsraum<br />

<strong>und</strong> Manuel zieht für uns <strong>die</strong><br />

Feuerwehr<strong>aus</strong>rüstung an. <strong>Di</strong>ese Gelegenheit<br />

lassen wir uns nicht entgehen <strong>und</strong><br />

schießen gleich e<strong>in</strong> Foto.<br />

<strong>Di</strong>e Garage: e<strong>in</strong>satzbereite Rettungsfahrzeuge<br />

Nach dem Besichtigen des Landeplatzes<br />

fahren wir mit dem Aufzug wieder <strong>in</strong> <strong>die</strong><br />

Abteilung des Weißen Kreuzes. Dort gehen<br />

wir <strong>in</strong> <strong>die</strong> Garage, wo Manuel <strong>und</strong> An-<br />

dreas uns <strong>die</strong> verschiedenen Fahrzeuge<br />

zeigen. Zuerst führen sie uns zum Rettungswagen<br />

(Reanimobil). Wir steigen <strong>in</strong><br />

das Rettungsauto <strong>und</strong> Manuel zeigt uns<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Ausrüstungen, <strong>die</strong> sich<br />

hier bef<strong>in</strong>den. In <strong>die</strong>sem Auto könnte man<br />

sogar kle<strong>in</strong>e Operationen durchführen.<br />

Hier wurden, wie wir erfahren, schon e<strong>in</strong>ige<br />

K<strong>in</strong>der zur <strong>Welt</strong> gebracht. Michaela<br />

legt sich auf <strong>die</strong> Trage, wo sie dann von<br />

Manuel verarztet wird. Er erklärt uns, dass<br />

im Falle e<strong>in</strong>er Wirbelsäulenverletzung <strong>die</strong><br />

Vakuummatte zum E<strong>in</strong>satz kommt. Wenn<br />

<strong>die</strong> Luft <strong>aus</strong> der Matte her<strong>aus</strong>gepumpt<br />

wird, wird sie hart <strong>und</strong> passt sich an den<br />

Körper an, sodass man sich nicht mehr<br />

bewegen kann. Manuel holt den großen<br />

Rettungskoffer, wo sich <strong>die</strong> wichtigsten<br />

Erstversorgungsmittel bef<strong>in</strong>den. Er enthält<br />

sehr viele Medikamente, <strong>die</strong> Sauerstoffmaske,<br />

Spritzen, das Rehabilitationsgerät<br />

sowie vier verschiedenfarbige Beutel. Im<br />

gelben Beutel s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Infusionen enthalten,<br />

im roten das Dreieckstuch, der Blutdruckmesser<br />

<strong>und</strong> <strong>die</strong> Rettungsalufolie,<br />

im blauen Beutel das Sam-Spl<strong>in</strong>t <strong>und</strong> der<br />

Eisbeutel <strong>und</strong> im grünen bef<strong>in</strong>den sich <strong>die</strong><br />

Verbände. Wir nehmen an, dass Michaela<br />

den Arm gebrochen hat, deshalb legt Manuel<br />

ihr den Sam-Spl<strong>in</strong>t um den Arm <strong>und</strong><br />

befestigt <strong>die</strong>sen mit e<strong>in</strong>em klebenden Verband.<br />

So kann der Arm nicht mehr bewegt<br />

werden. Dann wird ihr das Dreieckstuch<br />

um den Hals geb<strong>und</strong>en, sodass der Arm<br />

<strong>in</strong> der richtigen Position bleibt, um zu verheilen.<br />

Alexander wird von Manuel beauftragt,<br />

e<strong>in</strong>en Eisbeutel zu holen. Manuel<br />

sagt uns, dass <strong>die</strong>ser sehr wichtig sei, da<br />

er der Kühlung <strong>die</strong>nt.<br />

Wir dürfen den Beutel testen, <strong>in</strong>dem Michaela<br />

fest mit der F<strong>aus</strong>t draufschlägt;<br />

schon beg<strong>in</strong>nt der Beutel kalt zu werden.<br />

Im Falle e<strong>in</strong>er Unterkühlung wird der Wärmebeutel<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. <strong>Di</strong>eser benötigt e<strong>in</strong><br />

Klicken der Münze, um sich zu erwärmen.<br />

Auch das lassen wir uns nicht entgehen.<br />

Nach Gebrauch muss er jedes Mal <strong>in</strong>s<br />

kochende Wasser gelegt werden, um ihn


wieder verwenden zu können. Bei Unterkühlung<br />

oder Überhitzung wird auch<br />

<strong>die</strong> Rettungsalufolie e<strong>in</strong>gesetzt. <strong>Di</strong>ese<br />

ist auf e<strong>in</strong>er Seite goldig <strong>und</strong> auf der anderen<br />

silbrig. Der Körper wird je nach<br />

Bedarf mit der jeweiligen Seite bedeckt.<br />

Manuel erzählt uns, dass das Weiße<br />

Kreuz Bruneck 13 Transportfahrzeuge besitzt.<br />

Davon neun Krankentransport-wagen<br />

(KTW), zwei Rettungswagen (RTW)<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong> Notarzt- E<strong>in</strong>satzfahrzeug. Mit<br />

den Krankentransportwagen werden Personen,<br />

<strong>die</strong> aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Beh<strong>in</strong>derung<br />

oder sonstiger Umstände ke<strong>in</strong>e Möglichkeit<br />

haben, von zu H<strong>aus</strong>e abgeholt <strong>und</strong> <strong>in</strong>s<br />

Krankenh<strong>aus</strong> transportiert. Das Notarzt-<br />

E<strong>in</strong>satzfahrzeug fährt bei Unfällen dem<br />

Rettungswagen vor<strong>aus</strong>, da es schneller<br />

ist. Auch <strong>die</strong>ses Auto ist mit Erstversorgungsmitteln<br />

reichlich <strong>aus</strong>ge-stattet.<br />

Außen werden <strong>die</strong> Fahrzeuge e<strong>in</strong>mal am<br />

Tag, <strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>mal im Monat von den Be<strong>die</strong>nsteten<br />

geputzt.<br />

Im Allgeme<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d im Sommer weniger<br />

E<strong>in</strong>sätze als im W<strong>in</strong>ter mit durchschnittlich<br />

17 am Tag.<br />

Ablauf e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>satzes<br />

Manuel beschreibt uns den Ablauf e<strong>in</strong>es<br />

E<strong>in</strong>satzes: Wenn <strong>die</strong> Nummer 118 gewählt<br />

wird, wird <strong>die</strong>ser Anruf an <strong>die</strong> Rettungszentrale<br />

Bozen geleitet. Von dort<br />

<strong>aus</strong> wird mit dem Anrufer gesprochen<br />

<strong>und</strong> das dem Unfallort am nächsten gelegene<br />

Weiße Kreuz benachrichtigt. <strong>Di</strong>e<br />

be<strong>die</strong>nsteten Rettungssanitäter werden<br />

angepiepst, wenn nötig auch der e<strong>in</strong>satzbereite<br />

Notarzt.<br />

Ausbildung e<strong>in</strong>es Rettungssanitäters<br />

Um <strong>die</strong>sen Beruf <strong>aus</strong>üben oder als Freiwilliger<br />

hier arbeiten zu können, braucht<br />

es e<strong>in</strong>e umfangreiche Erste-Hilfe-Ausbildung.<br />

Man unterscheidet zwischen drei<br />

Kursen: Im A-Kurs, der 1<strong>50</strong> St<strong>und</strong>en beansprucht,<br />

lernen <strong>die</strong> Absolventen <strong>die</strong><br />

Basismaßnahmen, womit sie e<strong>in</strong>en Krankentransport<br />

fahren können. Um e<strong>in</strong>en<br />

Rettungswagen lenken zu können, müssen<br />

<strong>die</strong> E<strong>in</strong>satzkräfte m<strong>in</strong>destens das<br />

Ausbildungsniveau B vorweisen, das 4<strong>50</strong><br />

St<strong>und</strong>en dauert. Als Rettungssanitäter<br />

erfordert <strong>die</strong> Ausbildung der Absolventen<br />

den Kurs C, womit sie e<strong>in</strong> Notarzt-E<strong>in</strong>satzfahrzeug<br />

fahren dürfen.<br />

Arbeitsalltag beim Weißen Kreuz<br />

Plötzlich piepst das Funktelefon von Alexander:<br />

e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der Brunecker Umgebung.<br />

Leider dürfen wir nicht mitfahren,<br />

da wir dafür nicht versichert s<strong>in</strong>d. Doch wir<br />

beobachten, wie das Rettungsauto <strong>aus</strong><br />

der Garage fährt.<br />

Manuel führt uns von der Garage weiter <strong>in</strong><br />

<strong>die</strong> Arbeitsabteilung der Angestellten, wo<br />

sich auch der Aufenthaltsraum bef<strong>in</strong>-det.<br />

Er erzählt uns über den Arbeitsalltag der<br />

Rettungssanitäter.<br />

<strong>Di</strong>e Tätigkeiten, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeitskräfte beim<br />

Weißen Kreuz <strong>aus</strong>führen, s<strong>in</strong>d hauptsächlich<br />

Krankentransporte, Rettungs<strong>die</strong>nst<br />

<strong>und</strong> Brandschutz<strong>die</strong>nst beim Hubschrauber.<br />

Beim Weißen Kreuz Bruneck s<strong>in</strong>d 123<br />

freiwillige Mitarbeiter beschäftigt. E<strong>in</strong>ige<br />

arbeiten dort auch als Fixangestellte.<br />

Auch Manuel hat lange Zeit beim Weißen<br />

Kreuz als Freiwilliger an den Wochenenden<br />

gearbeitet. Seit e<strong>in</strong>iger Zeit ist er fix<br />

angestellt <strong>und</strong> hat so se<strong>in</strong> Hobby zum Beruf<br />

gemacht.<br />

25<br />

Der Aufenthaltsraum der Rettungssanitäter<br />

Manuel führt uns durch <strong>die</strong> Räume des<br />

Aufenthaltsraumes: Er zeigt uns <strong>die</strong> Zimmer<br />

für <strong>die</strong> E<strong>in</strong>satzkräfte, <strong>die</strong> Nacht<strong>die</strong>nst<br />

haben, <strong>und</strong> <strong>die</strong> Küche, wo von den Be<strong>die</strong>nsteten<br />

selbst gekocht wird (meistens<br />

gibt es Nudeln!). Auch bef<strong>in</strong>det sich hier<br />

noch e<strong>in</strong> Wohnzimmer, das gemütlich mit<br />

e<strong>in</strong>em Sofa <strong>und</strong> sogar e<strong>in</strong>em Fernseher<br />

<strong>aus</strong>gestattet ist.<br />

Manuel <strong>und</strong> Andreas s<strong>in</strong>d von <strong>die</strong>sem<br />

Beruf begeistert. Auch wenn er nicht nur<br />

körperliche, sondern auch psychische<br />

Belastbarkeit erfordert, f<strong>in</strong>den sie ihn<br />

aufregend <strong>und</strong> erlebnisreich. Um <strong>die</strong> belastenden<br />

Ereignisse <strong>und</strong> Vorfälle zu verarbeiten,<br />

haben <strong>die</strong> Mitarbeiter <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

mit e<strong>in</strong>em Psychiater Gespräche<br />

zu führen, um schwierige Situationen zu<br />

verarbeiten. Doch Manuel sagt, dass man<br />

<strong>die</strong> Geschehnisse am besten verarbeitet,<br />

<strong>in</strong>dem man <strong>in</strong> der Gruppe, zusammen mit<br />

den anderen Mitarbeitern, über <strong>die</strong> Vorfälle<br />

spricht. Manuel hat nun für heute se<strong>in</strong>e<br />

Arbeitsschicht beendet <strong>und</strong> fährt nach<br />

H<strong>aus</strong>e, während wir mit Andreas noch<br />

e<strong>in</strong>e R<strong>und</strong>e mit dem Notarztfahrzeug<br />

durch Bruneck machen.<br />

Damit ist der Aufenthalt beim Weißen<br />

Kreuz für uns beendet. Wir bedanken uns<br />

bei Andreas, dass er uns den Besuch ermöglicht<br />

hat <strong>und</strong> wünschen ihm noch viele<br />

erfolgreiche Arbeitstage. Uns beiden hat<br />

es viel Freude bereitet, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong><br />

das berufliche Leben der Rettungssanitäter<br />

zu bekommen. Wir könnten uns auch<br />

vorstellen, später e<strong>in</strong>mal beim Weißen<br />

Kreuz mitzuwirken. Doch das liegt noch <strong>in</strong><br />

weiter Ferne…


26<br />

Cilli <strong>und</strong> <strong>die</strong> 24 Zwerge<br />

Thomas Kuenzer <strong>und</strong> Anna Schw<strong>in</strong>gshackl<br />

Es sieht <strong>aus</strong> wie bei den sieben<br />

Zwergen. Doch es s<strong>in</strong>d nur vier<br />

Waschbecken, alle kniehoch.<br />

Dafür über 20 Becherchen <strong>und</strong><br />

Zahnbürsten, darunter hängt jeweils<br />

e<strong>in</strong> Handtuch.<br />

Wir bef<strong>in</strong>den uns nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Märchen,<br />

wir bef<strong>in</strong>den uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>dergarten.<br />

Früher schienen e<strong>in</strong>em <strong>die</strong> Waschbecken<br />

nicht so kle<strong>in</strong> <strong>und</strong> niedrig. Aber nicht <strong>die</strong><br />

Möbel s<strong>in</strong>d geschrumpft, sondern wir gewachsen.<br />

Das Bad besitzt neben M<strong>in</strong>i-<br />

Waschbecken auch M<strong>in</strong>i-Toiletten, zwei<br />

an der Zahl. <strong>Di</strong>e Türen vor ihnen s<strong>in</strong>d so<br />

niedrig, dass man leicht darüber sieht.<br />

Es ist e<strong>in</strong> großer Raum mit gelben Vorhängen<br />

<strong>und</strong> gelben, viel zu tief aufgehängten<br />

Lampen. Auf dem hellen Holzboden stehen<br />

e<strong>in</strong>ige kle<strong>in</strong>e Tische mit zwergenhaften<br />

Stühlen. Auf e<strong>in</strong>em <strong>die</strong>ser Tische<br />

steht e<strong>in</strong> Karton mit weißen Laternen. E<strong>in</strong><br />

Eck des Raumes ist mit Teppichboden<br />

<strong>aus</strong>gelegt. <strong>Di</strong>e Räumlichkeiten s<strong>in</strong>d mit<br />

jahreszeitlichem Schmuck verziert, an der<br />

Wand hängen von den K<strong>in</strong>dern gemalte<br />

Bilder. Es bef<strong>in</strong>den sich viele spielende<br />

Knirpse <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Raum. An e<strong>in</strong>em r<strong>und</strong>en<br />

Tisch sitzt Cilli, auf e<strong>in</strong>em viel zu kle<strong>in</strong>en<br />

Stuhl.<br />

Cilli Kuenzer ist K<strong>in</strong>dergartenerzieher<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> Leiter<strong>in</strong> des K<strong>in</strong>dergartens <strong>in</strong> Aufhofen.<br />

Sie ist seit nunmehr 29 <strong>Jahren</strong> Erzieher<strong>in</strong>,<br />

auch wenn das damals noch K<strong>in</strong>dergartentante<br />

hieß. <strong>Di</strong>e K<strong>in</strong>der nennen sie<br />

nun Cilli. Erzieher<strong>in</strong> sei e<strong>in</strong> anstrengender<br />

Beruf, me<strong>in</strong>t sie, da man sehr vielfältige<br />

Talente brauche. Neben dem Umgang<br />

mit den K<strong>in</strong>dern, welcher pädagogisches<br />

Geschick verlange, brauche man Kreativität<br />

<strong>und</strong> eben auch e<strong>in</strong> gutes Auskommen<br />

mit den Eltern. In den 29 <strong>Jahren</strong>, <strong>in</strong> denen<br />

sie schon als K<strong>in</strong>dergartenerzieher<strong>in</strong><br />

tätig ist, haben sich <strong>die</strong> K<strong>in</strong>der verändert.<br />

Natürlich, 29 Jahre ist be<strong>in</strong>ahe schon e<strong>in</strong>e<br />

Generation, sie kennt ihre ehemaligen<br />

K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der, man grüßt sich, <strong>und</strong><br />

mittlerweile betreut sie sogar das K<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong>es ehemaligen Schützl<strong>in</strong>gs. <strong>Di</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

haben sich verändert, sie brauchen mehr<br />

Abwechslung <strong>und</strong> dadurch werden ihre<br />

Erzieher mehr gefordert. Phantasieloser<br />

seien <strong>die</strong> K<strong>in</strong>der nicht geworden, aber unkonzentrierter.<br />

Ob<strong>wohl</strong> Cilli seit 29 <strong>Jahren</strong> K<strong>in</strong>dergartenerzieher<strong>in</strong><br />

ist, hätte es doch anders kommen<br />

können, denn ihr eigentlicher Traumberuf<br />

war Lehrer<strong>in</strong>. <strong>Di</strong>esen hat sie <strong>in</strong> der<br />

dritten Mittelschule aufgegeben, weil ihr<br />

<strong>die</strong> Werk- <strong>und</strong> Handarbeit <strong>und</strong> das Zeichnen<br />

<strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dergärtnerschule doch besser<br />

gefielen als das Late<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Lehrerbildungsanstalt.<br />

Heute jedoch ist sie froh,<br />

<strong>die</strong>se Entscheidung getroffen zu haben.<br />

Auf <strong>die</strong> Frage, ob es mehr „K<strong>in</strong>dergartenonkels“<br />

brauche, antwortet sie, dass<br />

<strong>die</strong>s eigentlich ke<strong>in</strong> typischer Frauenberuf<br />

sei, doch dass er zu e<strong>in</strong>em gemacht<br />

wurde. Landesweit gebe es nur e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen<br />

Mann als K<strong>in</strong>dergärtner, es brauche<br />

aber mehr, da vor allem bei vielen K<strong>in</strong>dern<br />

alle<strong>in</strong> erziehender Mütter der Kontakt zum<br />

Vater nicht bestehe <strong>und</strong> besonders Jungen<br />

e<strong>in</strong> männliches Vorbild fehle.<br />

Neben Cilli, K<strong>in</strong>dergartenleiter<strong>in</strong> <strong>und</strong> Erzieher<strong>in</strong>,<br />

betreuen noch zwei pädagogische<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen zu je <strong>50</strong> Prozent Teilzeit<br />

<strong>die</strong> K<strong>in</strong>der, weiters arbeiten noch e<strong>in</strong>e<br />

Köch<strong>in</strong> <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Putzfrau im K<strong>in</strong>dergarten.<br />

Das Essen, das den K<strong>in</strong>dern mittags<br />

aufgetischt wird, ist <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Fünfwochenplan<br />

festgelegt. Vegetarier gibt es ke<strong>in</strong>e,<br />

Gemüse mögen e<strong>in</strong>ige jedoch anfangs<br />

nicht. Der Kalender des K<strong>in</strong>dergartens ist<br />

identisch mit dem der Schulen. Samstag<br />

ist jedoch frei.<br />

Das Programm wird gut vorbereitet <strong>und</strong><br />

alle zwei Wochen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Teambespre-<br />

chung festgelegt.<br />

Im K<strong>in</strong>dergarten Aufhofen werden 24 K<strong>in</strong>der<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe betreut, 13 Mädchen<br />

<strong>und</strong> 11 Jungen, doch das sei von Jahr zu<br />

Jahr unterschiedlich. „Mit 24 K<strong>in</strong>dern ist<br />

<strong>die</strong> Gruppe eigentlich schon zu groß“, so<br />

Cilli, „<strong>die</strong> ideale Größe wäre 20 K<strong>in</strong>der.“<br />

Das Alter der K<strong>in</strong>der ist unterschiedlich<br />

<strong>und</strong> reicht von 2 <strong>Jahren</strong> <strong>und</strong> 8 Monate bis<br />

5 Jahre <strong>und</strong> 8 Monate. Unterschiedlicher<br />

noch als das Alter der K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d <strong>die</strong><br />

Orte, <strong>aus</strong> denen sie stammen: Aufhofen,<br />

<strong>Di</strong>etenheim, Bruneck <strong>und</strong> sogar Iss<strong>in</strong>g.<br />

<strong>Di</strong>e K<strong>in</strong>der spielen alle gemischt. Anfangs<br />

bleiben gleichaltrige eher beisammen,<br />

doch bereits jetzt im November mischen<br />

sich <strong>die</strong> Grüppchen etwas. Während <strong>die</strong><br />

K<strong>in</strong>der anfangs noch unterhalten werden<br />

müssen, beschäftigen sie sich später bereits<br />

selbst. Das ist auch e<strong>in</strong> Erziehungsziel<br />

Cillis, deshalb werden bei Ausflügen<br />

<strong>in</strong> den Wald ke<strong>in</strong>e Schaufel <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e anderen<br />

D<strong>in</strong>ge mitgenommen <strong>und</strong> auch im<br />

Garten wird mit Spielzeug gespart, denn<br />

sich mit Spielzeug <strong>und</strong> Geräten zu beschäftigen<br />

sei e<strong>in</strong>fach, ohne <strong>die</strong>se D<strong>in</strong>ge<br />

schon schwieriger.<br />

E<strong>in</strong> zweisprachiger K<strong>in</strong>dergarten wird<br />

nicht angeboten, doch im vergangenen<br />

Jahr wurde e<strong>in</strong> Italienisch-Kurs abgehalten,<br />

der jedoch außerhalb des K<strong>in</strong>dergartens<br />

stattf<strong>in</strong>den musste; 15 K<strong>in</strong>der nahmen<br />

teil. Ob<strong>wohl</strong> K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Alter<br />

für e<strong>in</strong>e zweite Sprache sehr offen s<strong>in</strong>d,<br />

werden Italienisch-Kurse vom Land nicht<br />

unterstützt.<br />

Wir betreten den Raum <strong>und</strong> nicht weniger<br />

als 48 Augen starren uns an. <strong>Di</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

s<strong>in</strong>d sehr ruhig, auf Fragen der Erzieher<strong>in</strong><br />

antworten sie jedoch lauthals. Wir erfahren<br />

sogleich e<strong>in</strong>iges. Jemand hat heute<br />

Geburtstag <strong>und</strong> wurde drei Jahre alt.


Weiters gibt es auch e<strong>in</strong>en Thomas im<br />

K<strong>in</strong>dergarten, der jedoch Tomi genannt<br />

wird. Auf-fallend ist sofort, dass alle hochdeutsch<br />

sprechen. Wir setzen uns zu<br />

e<strong>in</strong>em Haufen von acht K<strong>in</strong>dern, <strong>die</strong> uns<br />

schüchtern begegnen. Julian, fünf Jahre<br />

alt, <strong>aus</strong> Bruneck, sägt mit e<strong>in</strong>er Spielzeugsäge<br />

an e<strong>in</strong>em Tisch. Was er e<strong>in</strong>mal<br />

werden möchte, weiß er nicht. Ansonsten<br />

ist er nicht sehr gesprächig.<br />

Wir sprechen nun mit Sara. Sie hat dunkelblonde<br />

Haare <strong>und</strong> ist auch fünf Jahre<br />

alt. Als wir sie fragen, wo sie wohnt, antwortet<br />

ihre Fre<strong>und</strong><strong>in</strong> „<strong>Di</strong>etenheim, unter<br />

der Jasm<strong>in</strong>“. Ihre Fre<strong>und</strong><strong>in</strong> trägt e<strong>in</strong>en<br />

rosaroten Pullover, hat blonde Haare, ist<br />

vier Jahre alt <strong>und</strong> heißt Sabr<strong>in</strong>a. Sie ist<br />

sehr aufgeweckt <strong>und</strong> auf <strong>die</strong> Frage, wer<br />

Jasm<strong>in</strong> sei, zeigt sie sie uns sofort. Das<br />

blonde Mädchen neben Sabr<strong>in</strong>a ist nicht<br />

so gesprächig wie sie.<br />

Auf Nachfrage, wie sie heißt <strong>und</strong> wie alt<br />

sie sei, antwortet uns Sabr<strong>in</strong>a an ihrer<br />

Stelle: Sophia sei vier geworden. Darauf<br />

zeigt Sabr<strong>in</strong>a uns sogleich den Kalender<br />

mit den e<strong>in</strong>getragenen Geburtstagen. Sie<br />

zeigt uns, dass sie schon zählen kann.<br />

Als wir e<strong>in</strong>en Jungen mit blond gelockten<br />

Haaren <strong>und</strong> Brille, der zusammen mit zwei<br />

weiteren e<strong>in</strong>en Turm baut, befragen, <strong>in</strong>formiert<br />

uns Sabr<strong>in</strong>a, dass er Simon Leitner<br />

heiße, doch er redet nicht weiter mit uns.<br />

E<strong>in</strong> anderer Junge, Simon, ist auch nicht<br />

gesprächig, <strong>und</strong> als wir den dritten fragen,<br />

sagt er, er heiße auch Simon. „Stimmt<br />

nicht!“, sagt Sabr<strong>in</strong>a, „er heißt Felix.“<br />

Darauf ruft Cilli: „Aufräumen <strong>und</strong> dann<br />

anziehen!“ <strong>Di</strong>e K<strong>in</strong>der räumen jeden Tag<br />

selbst auf. Simon, der ohne Brille, will<br />

weiter bauen, doch Cilli me<strong>in</strong>t: „Du kannst<br />

doch morgen weiterspielen.“<br />

Nun müssen <strong>die</strong>, mit denen wir vorher gesprochen<br />

haben, ihr Spielzeug verräumen<br />

<strong>und</strong> jammern <strong>in</strong> <strong>Di</strong>alekt: „Wiso mir, wiso<br />

olbn di Groaßn?“<br />

Sie s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> Ältesten <strong>und</strong> besuchen das<br />

letzte Jahr den K<strong>in</strong>dergarten, außer Elisa,<br />

sie hat noch e<strong>in</strong> Jahr. Noch <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Arbeitsjahr<br />

werden sie der Schule e<strong>in</strong>en Besuch<br />

abstatten. Jetzt haben auch sie aufgeräumt<br />

<strong>und</strong> stürmen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Garderobe.<br />

Den K<strong>in</strong>dern wird beim Anziehen geholfen,<br />

sie verabschieden sich von uns mit e<strong>in</strong>em<br />

netten „Auf <strong>Wie</strong>dersehen“. Wir erfahren,<br />

dass heute Spielzeug-Tag war, jeder darf<br />

se<strong>in</strong> mitgebrachtes Spielzeug nun wieder<br />

mitnehmen. <strong>Di</strong>e K<strong>in</strong>der werden von den<br />

Eltern abgeholt. Zurück bleibt e<strong>in</strong>e leere<br />

Gardarobe, an 24 Haken hängen 24 kle<strong>in</strong>e<br />

Schürzchen. Über den Haken 24 Bildchen<br />

mit den Namen der K<strong>in</strong>der.<br />

Als letzter wird Simon abgeholt. Se<strong>in</strong> Papa<br />

fährt mit e<strong>in</strong>er Vespa vor.<br />

Doch morgen geht alles von vorn los, denn<br />

der K<strong>in</strong>dergarten hat Montag bis Freitag<br />

von 7.45 bis 14.45 Uhr geöffnet.<br />

AFBCEDUV<br />

nowadays music<br />

Alba Doçi<br />

S<strong>in</strong>ceramente non saprei proprio su cosa scrivere questo testo…Ho pensato ad<br />

ogni possibile argomento, ma non ne ho trovato nessuno che mi conv<strong>in</strong>cesse…F<strong>in</strong>ché<br />

non ho acceso il computer, aperto questo documento e per fortuna<br />

messo un po’ di musica. Ecco l’idea!! Scriverò sulla musica.<br />

Al giorno d’oggi la musica <strong>in</strong> generale la si produce solo per fare soldi e per diventare<br />

famosi e guadagnare ancora più soldi di prima. Insomma, si produce quella musica<br />

senza senso, quella che la senti all’ <strong>in</strong>izio e ti piace per il ritmo. Le volte seguenti che<br />

la riascolti, cerchi di capire di cosa tratta, ma non riesci a comprendere nulla, dato che<br />

la pronuncia <strong>in</strong>glese del cantante è pessima, per esempio, c’è uno spagnolo famoso <strong>in</strong><br />

Spagna, che vuole diventare famoso <strong>in</strong> tutta Europa, cosí si fa scrivere il testo da un<br />

esperto, si fa comporre la musica da un altro esperto e poi canta la canzone con il suo<br />

accento spagnolo <strong>in</strong> <strong>in</strong>glese, cosí non riesci a comprendere niente di quello che canta.<br />

Peró la canzone ti piace ancora!! Dopo una settimana che l’ascolti non ne puoi più.<br />

Dopo due settimane circolano dec<strong>in</strong>e di mixaggi, per la maggior parte tecno. Dopo tre<br />

settimane, hai la fortuna di non aver ascoltato per una giornata <strong>in</strong>tera il “tormentone”.<br />

Casualmente ti imbatti <strong>in</strong> un programma di musica, e lì scopri tutta la verità e ricevi una<br />

risposta a tutte le tue domande! C’è la traduzione italiana di “Obession”, e che obsession!!<br />

In pratica la canzone parla di un ragazzo che è stato lasciato dalla ragazza, che<br />

per di piú lui ha tradito, ma nega tutto. In una parte della canzone lui canta: “Perché mi<br />

lasci?Perché non rispondi più alle mie chiamate? Perché non mi chiami più?”, lei:”Non<br />

ti voglio piú!Lasciami <strong>in</strong> pace!!”, lui:”No! Non puoi trattarmi così!!Io sono ossessionato<br />

da te… ” eccetera eccetera.Questa è <strong>in</strong> breve il contenuto della canzone, praticamente<br />

senza capo e senza f<strong>in</strong>e. Purtroppo, tutte le ragazz<strong>in</strong>e comprese tra gli 8 e i 14 anni<br />

vanno (andavano) pazze per questa canzone, se così la si può def<strong>in</strong>ire!! Per tre lunghissimi<br />

mesi ti devi subire questa canzone <strong>in</strong>utile…e ne hai le scatole piene, che ogni<br />

volta che una tua amica accenna la canzone o la canticchia ti verrebbe da schiaffeggiarla.<br />

Poi arriva la salvezza. Dopo quattro <strong>in</strong>term<strong>in</strong>abili mesi che la canzone è su tutte<br />

le chart, f<strong>in</strong>almente arriva all’ ultimo posto e poi viene scartata perché oramai è out. A<br />

quel punto pensi, fremendo di gioia, . Ma la tua faccia non riesce a<br />

mantenere a lungo l’ espressione di gioia sul tuo viso. Inaspettatamente la tua amica<br />

fionda nella tua stanza tutta euforica, e ti starnazza addosso l’ ultima novitá. Pensi<br />

che si sarà f<strong>in</strong>almente trovata un ragazzo, ma <strong>in</strong>vece….ehhh, purtroppo sì! È uscito il<br />

nuovo s<strong>in</strong>golo di Tiziano Ferro. La tua smorfia di gioia si trasforma a tempo di record <strong>in</strong><br />

una smorfia deprimente. E il ciclo della vita cont<strong>in</strong>ua.<br />

Tutto ciò non è solo frutto della mia fantasia, ma soprattutto esperienza personale.<br />

Se devo essere s<strong>in</strong>cera, anche a me piacciono certe canzoni pop, rap e tecno, ma<br />

mi stufano subito. In genere mi piace la musica rock e punk, perchè sono dell’ idea,<br />

che la maggior parte dei cantanti dei gruppi rock siano cantautori e che producano le<br />

canzoni, certamente per guadagnarci soldi, ma soprattutto per immortalare una parte<br />

della loro vita e trasformarla <strong>in</strong> una canzone suonata con i propri amici. Magari questo<br />

avviene <strong>in</strong> una cant<strong>in</strong>a, ma ciò è irrilevante. Sempre meglio che essere costretti a<br />

suonare con gente che non conosci e che non ti piace avere <strong>in</strong>torno e avere un term<strong>in</strong>e<br />

di scadenza per la produzione del tuo album. Il contratto consiste nel fatto che il<br />

cantante, o gruppo che sia, riesca a produrre precisamente tanti album quanti la casa<br />

discografica pretende. Per un cantante tutto ciò è una pazzia. Se per caso non ha ispirazione,<br />

va tutto <strong>in</strong> fumo ed è improbabile che qualche altra casa discografica ti faccia<br />

un alto contratto. Così addio alla musica e al tanto sognato successo!<br />

Cambiando un po’ direzione e <strong>in</strong>com<strong>in</strong>ciando a parlare dei programmi musicali, tipo<br />

San Remo, mi accorgo che i giovani hanno pochissime possibilità di emergere, se<br />

non hanno i giusti agganci. Oramai San Remo è diventato un festival, o meglio dire<br />

programma, corrotto come tutti gli altri. Dall’ ultima edizione, e anche <strong>in</strong> quelle precedenti,<br />

c’ erano sì e no c<strong>in</strong>que nuovi cantanti o gruppi, precisando che San Remo è uno<br />

degli ultimi programmi che dà possibilità di emergere a nuovi talenti. Comunque tutto<br />

l’ evento è truccato. In realtà i v<strong>in</strong>citori vengono scelti ancora prima che <strong>in</strong>izi il tutto.<br />

Un gran r<strong>in</strong>graziamento và anche a Striscia La Notizia, che ci <strong>in</strong>forma costantemente.<br />

Per concludere, tengo a dire, che ognuno è libero di ascoltare la musica che gli piace e<br />

non se ne dovrebbe vergognare, anche se, come ho già accennato precedentemente,<br />

la musica migliore secondo me, è il genere rock e tutti i suoi simili.<br />

27


28<br />

Carmen Rabenste<strong>in</strong>er <strong>und</strong> Sandra Oberarzbacher<br />

<strong>Di</strong>e Brixner Band „4twenty“ wurde 1999 von Andreas Taras, Christian Popodi, Maximilian Tosoni <strong>und</strong> Philipp Oberhuber<br />

gegründet. 2001 starteten sie <strong>die</strong> SilverTour mit Peter Raff<strong>in</strong>, Hannes Walder, Christoph Baur, Christian Dejaco <strong>und</strong> Axel Deluggi.<br />

Maximilian Tosoni verließ <strong>die</strong> Band. Während <strong>die</strong>ser Tour entwickelte sich das Projekt „Plastique“, das auch ihre Bandphilosophie<br />

wurde. Deshalb nannten sie ihre Debütplatte danach. „Plastique“ soll <strong>die</strong> heutige Gesellschaft beschreiben, <strong>in</strong> der alles zu viel glitzert,<br />

irgendwie unecht <strong>und</strong> <strong>aus</strong> Plastik ist. <strong>Di</strong>e zweite CD „smells funky“ entstand <strong>in</strong> Eigenregie. <strong>Di</strong>e dritte Platte ist gerade <strong>in</strong> Arbeit.<br />

„Wenn der Beat rollt“<br />

<strong>Wie</strong> habt ihr euch kennen gelernt?<br />

Axel: Ich war früher <strong>in</strong> der Band mit Christian<br />

Dejaco. 2001 spielten wir e<strong>in</strong> Konzert<br />

mit „4twenty“, dort lernten wir sie kennen<br />

<strong>und</strong> s<strong>in</strong>d zu ihnen gestoßen. Dann kamen<br />

noch andere Musiker dazu wie Hannes<br />

Walder <strong>und</strong> Peter Raff<strong>in</strong> <strong>und</strong> seit damals<br />

s<strong>in</strong>d wir <strong>in</strong> der heutigen Konstellation.<br />

<strong>Wie</strong> seid ihr auf den Namen „4twenty“<br />

gekommen?<br />

Axel: Da gibt es verschiedene Gerüchte,<br />

aber ke<strong>in</strong>er weiß es so genau. Jeder hat<br />

se<strong>in</strong>e eigene Theorie.<br />

Was ist für euch wichtiger - <strong>die</strong> Musik<br />

oder der Text?<br />

Axel: Eigentlich ist beides gleich wichtig.<br />

Zuerst entsteht e<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>melo<strong>die</strong>, <strong>die</strong><br />

meistens vom Bassisten <strong>und</strong> Gitarristen<br />

entworfen wird. Dann kommt der Schlagzeuger<br />

dazu. Wenn das Gr<strong>und</strong>konzept<br />

steht, bekommen wir Sänger <strong>und</strong> Rapper<br />

es zu hören <strong>und</strong> machen uns Gedanken<br />

über den Text <strong>und</strong> um was es gehen soll.<br />

Zum Schluss werden das Saxophon <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Effekte e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Was war <strong>die</strong> erste CD bzw. MC, <strong>die</strong> du<br />

dir gekauft hast?<br />

Axel: Me<strong>in</strong>e erste MC war von „The Euro-<br />

pe“ <strong>in</strong> den tiefen 80ern.<br />

Mit welcher Band würdet ihr gern e<strong>in</strong>mal<br />

auftreten?<br />

Axel: Also gr<strong>und</strong>sätzlich mit jeder Band,<br />

von der wir sagen können, <strong>die</strong> s<strong>in</strong>d geil.<br />

Für uns ist es wichtig, dass es gute Musiker<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> nicht, dass sie berühmt s<strong>in</strong>d.<br />

Was war das beste Konzert, das ihr gespielt<br />

habt?<br />

Axel: Da waren e<strong>in</strong>ige gute dabei, aber<br />

das Feel<strong>in</strong>g auf dem Austrian Newcomer<br />

Award <strong>in</strong> L<strong>in</strong>z war schon etwas besonderes.<br />

Wir haben zwar nur wenige Lieder gespielt,<br />

aber vor 3000 Leuten.<br />

<strong>Wie</strong> siehst du <strong>die</strong> Südtiroler Musikszene?<br />

Axel: Ich denke, dass es schon talentierte<br />

Leute gibt, <strong>die</strong> auch versuchen, professionell<br />

aufzutreten. Nur denke ich, dass<br />

das Problem dar<strong>in</strong> liegt, dass man heute<br />

weniger Möglichkeiten hat, zum Beispiel<br />

wegen den Steuern. Denn heutzutage<br />

muss man alles anmelden <strong>und</strong> auch der<br />

Barbesitzer hat viele Kosten. So können<br />

oft auch gute Bands nicht zeigen, was sie<br />

drauf haben.<br />

Welche anderen Südtiroler Newcomer-<br />

Bands f<strong>in</strong>dest du gut?<br />

Axel: „Livepräsenz“, „Killjoy“, „Funkchilli“<br />

oder „Sense of akasha“ f<strong>in</strong>de ich gut.<br />

Inwieweit versucht ihr, zu <strong>in</strong>ternationalem<br />

Erfolg zu kommen?<br />

Axel: Wir haben verschiedene Adressen,<br />

an <strong>die</strong> wir unsere S<strong>in</strong>gles schicken <strong>und</strong><br />

hoffen, dass sie unsere CD produzieren.<br />

Wenn das nicht klappt, produzieren wir<br />

sie selbst <strong>und</strong> geben weiterh<strong>in</strong> gute Konzerte.<br />

Welchen Song von euch hört ihr selbst<br />

gern?<br />

Axel: Da gibt es mehrere Kandidaten; bei<br />

den älteren Songs sicher „Nobody“, das<br />

wir immer wieder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Version<br />

br<strong>in</strong>gen. Aber auf der neuen CD werden<br />

auch viele gute dabei se<strong>in</strong>, z.B. „Wenn der<br />

Beat rollt“.<br />

Und wann kommt ihr das nächste Mal<br />

<strong>in</strong>s Pustertal?<br />

Axel: Wir möchten gerne, wie letztes Jahr,<br />

zu Fasch<strong>in</strong>g <strong>in</strong>s UFO kommen.<br />

Wann kommt eure neue CD her<strong>aus</strong>?<br />

Axel: Spätestens Ende <strong>die</strong>ses Jahres.<br />

Danke für das Interview!<br />

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Schneeschieber • Gartensolarleuchte • Schwangerschaftstest • Schuhpflege • Mousepad • Plastiktüte • Milchaufschäumer • Korkenzieher • Entsafter • Thermobecher • Bandmass • Topfre<strong>in</strong>iger • Handtuchspender • Flügelwä-<br />

Neue Bücher <strong>aus</strong> der Schulbibliothek. E<strong>in</strong>e Auswahl von Andrea Baumgartner<br />

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Schuhlöffel • Gartenstuhl • Pillendose • Mikrowelle • Heftpflaster • Babyphone • Frischhaltedose • Ra<strong>die</strong>rgummi • Sportverschluß • Aktenordner • Wörterbuch • Toilettenpapier • Druckbleistift • Silikonkuchenform • Laptoptasche<br />

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• Klappstuhl • Grünpflanze • Sackkarre • Küchenwaage • Klebestift unverkrampft • Knicklicht • Garderobenständer wahrzuneh•<br />

M<strong>in</strong>ikommode •<br />

Ikea-Tragetasche • Zeckenzange • Schneebesen • Eiswürfelform • Dampfbügeleisen • Abflusssieb Textstempel • Nudelsieb • Elektrischer Trockenrasierer • Küchenmesser • Eierpieker • Veloursluftmatratze • Mehrfachsteckdose<br />

• Nagelknipser • erniedrigenden Pumpisolierkanne • Glasvase Tagen • Schuhregal im Warten bekommt sie endmen<br />

<strong>und</strong> zu genießen.<br />

• P<strong>in</strong>zette • Pfeffermühle • Schlafsack • Poller • Kleiderbügel • Espressokanne • Camp<strong>in</strong>ggaskocher EC-Karte • Tetrapak • Zahnstocher • Stöpsel • Zahnpastatube<br />

E<strong>in</strong>handzw<strong>in</strong>ge Gefängnis • Kühlakku • Wasserkocher auch noch • Schlitten ihren • Bügel-BH • lich Zeitplaner e<strong>in</strong>e • E-Mail Reisestecker - vom • <strong>Di</strong>gitales zwan- <strong>Di</strong>ese <strong>und</strong> viele andere<br />

Fieberthermometer • USB-Stick • Kaffeemasch<strong>in</strong>e FlipFlops • Lesebrille Das Spiel • Gamepad kann • Prospektständer beg<strong>in</strong>nen!<br />

• Lippenpflegestift<br />

• Aktenvernichter • Sprudelwasserbereiter • Haartrockner • Fliegenklatsche • Klebezettel • Seifenspender • Leuchtmarker • Deoroller • Klebefilmabroller • Fahrradschloß • Laserpo<strong>in</strong>ter • Salatschleuder • Topfuntersetzer • Wischmob<br />

• Körperanalysewaage Job verliert, Messerblock hat sie • Fahrradlampe nur noch zigjährigen „Gazaman“, der Fragen beantwortet <strong>die</strong>ses<br />

• Boxershorts • Taschenmesser • Rollhocker • Schlüssel • Waschmasch<strong>in</strong>e • Duschkab<strong>in</strong>enre<strong>in</strong>iger • Schneeschieber • Gartensolarleuchte • Schwangerschaftstest •<br />

Schuhpflege • Mousepad e<strong>in</strong> Ziel: • Plastiktüte <strong>die</strong>sen • elenden Milchaufschäumer Be- • Korkenzieher im Gaza-streifen • Entsafter • Thermobecher lebt. • E<strong>in</strong>e Buch von Markus Hengst-<br />

Bandmass • Topfre<strong>in</strong>iger • Handtuchspender • Flügelwäschetrockner • Putzschwamm • Ur<strong>in</strong>al • Toaster • Clickbilderrahmen<br />

• Sek<strong>und</strong>enkleber • Bügelbrett • Arbeitshandschuh • Blumenkasten • Isomatte • Bürodrehstuhl • Eiskratzer • Haargummi Schw<strong>in</strong>gdeckeleimer • Klappbox • Schuhlöffel • Gartenstuhl • Pillendose • Mikrowelle • Heftpflaster • Babyphone<br />

• Frischhaltedose trüger zu • Ra<strong>die</strong>rgummi f<strong>in</strong>den. Der • Sportverschluß Kampf schwierige Fre<strong>und</strong>schaft schläger.<br />

• Aktenordner • Wörterbuch • Toilettenpapier • Druckbleistift • Silikonkuchenform • Laptoptasche • Teflonpfanne • Sonnenschirm • Gasanzünder • Zahnputzbecher •<br />

Collegeblock • Pömpel beg<strong>in</strong>nt… • Taschentuch • Gard<strong>in</strong>enseilsystem • Dauerfusselrolle beg<strong>in</strong>nt... • Liegestuhl • Kopfkissen Fernseher • Elektrische Zahnbürste • Topflappen • Radiowecker • K<strong>in</strong>derwagen • Kugelschreiber • Raclettegrill • Wasserflasche<br />

• Portmonee • Staubmaske • Babybadeeimer • Computerm<strong>aus</strong> • Pappteller • Türstopper • Alkoholtest • Fertigh<strong>aus</strong> • Meßbecher • Hängeaufbewahrung • Tupperschüssel • Energiesparglühlampe • Fotoflipalbum • Tageskontaktl<strong>in</strong>sen<br />

• Naßrasierer • MP3-Player • Werkzeugkoffer • Deckenfluter • Blutdruckmesser • Zelt • Camp<strong>in</strong>gfaltstuhl • Reisetrolley • Akkuschrauber • Mülltonne • T<strong>in</strong>tenlöscher • Handy • DIXI-Toilette • Heizstrahler • K<strong>in</strong>derlaufrad<br />

• Locher • Sonnenbrille • Dunstabzugshaube • Duschkab<strong>in</strong>e • Klappcouch • Farbrolle • Sparschäler • E<strong>in</strong>hebelmischbatterie • Lichtschalter • We<strong>in</strong>glas • Gummistiefel • Wasserwaage • Haarbürste • Clicklam<strong>in</strong>at •<br />

29


30<br />

„E<strong>in</strong> gutes Foto muss e<strong>in</strong>e Lüge se<strong>in</strong>. <strong>Di</strong>e Lüge, etwas anderes zu se<strong>in</strong> als e<strong>in</strong> im Verfall begriffener Leib. E<strong>in</strong> gutes Foto <strong>in</strong>szeniert sich <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong><br />

als e<strong>in</strong>en magischen Laufsteg, auf dem wir göttlich <strong>und</strong> unsterblich von e<strong>in</strong>er Ekstase <strong>in</strong> <strong>die</strong> nächste taumeln. Wo sich heftige, schräge, beglückende<br />

<strong>und</strong> gefährliche Reize drängen <strong>und</strong> wo wir im Augenblick leben, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Moment, der niemals aufhört.“<br />

David LaChapelle


David LaChapelle - der Fell<strong>in</strong>i der Fotografie?<br />

VOn Christiane Gasperi<br />

31


32<br />

Shakira <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Fleisch fressenden<br />

Pflanze, Kate Moss halbnackt<br />

an der Stripstange, Mark<br />

Wahlberg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mit Gummibrüsten<br />

tapezierten Zelle, Mike Meyers<br />

als Buddhastatue, David Bowie als<br />

Schönheitschirurg. Er fotografiert sie<br />

alle, <strong>die</strong> großen Stars – <strong>und</strong> ke<strong>in</strong> anderer<br />

portraitiert so <strong>aus</strong>gefallen wie er.<br />

David LaChapelle ist 43 Jahre alt. Er selbst<br />

gibt se<strong>in</strong> Alter seit e<strong>in</strong>igen <strong>Jahren</strong> mit 37<br />

an, vieles spricht aber dafür, dass er 1963<br />

<strong>in</strong> Connecticut <strong>in</strong> den USA geboren wurde.<br />

Dass er fotografieren wollte, wusste er<br />

schon „von Anfang an“. Deshalb verließ er<br />

<strong>die</strong> High School noch vor dem Abschluss<br />

<strong>und</strong> g<strong>in</strong>g nach New York, da er genug<br />

hatte „von den engstirnigen Spießern“. In<br />

New York schlug er sich durch, arbeitete<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Di</strong>skothek <strong>und</strong> traf schließlich bei<br />

e<strong>in</strong>em Rockkonzert auf Andy Warhol.<br />

Als er ihm erzählte, dass er fotografiert,<br />

begann se<strong>in</strong>e Laufbahn als Fotograf: Warhol<br />

lud ihn <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Studio e<strong>in</strong>, ließ sich <strong>die</strong><br />

Fotos zeigen, bot ihm an, für se<strong>in</strong> Magaz<strong>in</strong><br />

„Interview“ zu arbeiten <strong>und</strong> verschaffte<br />

ihm bald darauf se<strong>in</strong>e erste Ausstellung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Galerie.<br />

„Hauptsache, es sieht gut <strong>aus</strong>“<br />

Frauen <strong>in</strong> hautengen, knallbunten Latexanzügen,<br />

Nackte, <strong>die</strong> sich <strong>in</strong> mit Spaghetti<br />

gefüllten Badewannen räkeln oder<br />

<strong>in</strong> Glaskästen <strong>aus</strong>gestellt werden, Männer<br />

<strong>in</strong> Käfigen, Sexpuppen, Gummizellen –<br />

LaChapelles Fantasie kennt weder Grenzen<br />

noch Tabus. Pornografie <strong>und</strong> Kunst<br />

s<strong>in</strong>d enge Verwandte, nicht ohne Gr<strong>und</strong><br />

heißt e<strong>in</strong>er se<strong>in</strong>er Bildbände „Artits and<br />

Prostitutes“.<br />

„Das blödeste Bild, das es gibt, ist<br />

e<strong>in</strong> schönes Mädchen an e<strong>in</strong>em<br />

schönen Strand <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em schönen<br />

Badeanzug, schön <strong>aus</strong>geleuchtet.“<br />

David LaChapelle<br />

Und gerade se<strong>in</strong>e oft ebenso wüsten wie<br />

grellen, aufwendigen Inszenierungen haben<br />

<strong>aus</strong> dem Fotografen, der Popstars<br />

fotografiert, selbst e<strong>in</strong>en Star gemacht.<br />

<strong>Di</strong>e Portraits von Rockmusikern <strong>und</strong> Hollywoodstars<br />

ersche<strong>in</strong>en auf den Covern<br />

von Zeitschriften wie „Details“, „The Face“,<br />

„Roll<strong>in</strong>g Stone“, „The New York Times<br />

Magaz<strong>in</strong>e“ <strong>und</strong> selbst der konservativen<br />

amerikanischen „Vogue“; er fotografiert<br />

für MTV, Motorola, L’Oreal <strong>und</strong> nicht zuletzt<br />

für Philipp Morris.<br />

Se<strong>in</strong>e Bilder publizierte er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Fotobüchern<br />

„LaChapelle Land“ <strong>und</strong> „Hotel<br />

LaChapelle“. Galerien <strong>und</strong> Museen r<strong>und</strong><br />

um den Globus reißen sich um se<strong>in</strong>e<br />

Werke.<br />

Gesellschaftskritiker?<br />

„Ich wollte nie Künstler se<strong>in</strong>, das war mir<br />

immer zu <strong>in</strong>tellektuell. Kunstwerke s<strong>in</strong>d<br />

doch oft bloße Prestigeobjekte. <strong>Di</strong>e Kunstwelt<br />

heute ist imagebewusster als <strong>die</strong><br />

Werbe- <strong>und</strong> Modebranche zusammen.“<br />

LaChapelle fotografierte <strong>und</strong> fotografiert<br />

alles, was ihm gefällt <strong>und</strong> war dabei immer<br />

schon der Gegenentwurf zu dem, was alle<br />

anderen taten. Als <strong>in</strong> den Achtzigern jeder<br />

<strong>in</strong> Farbe fotografierte, waren se<strong>in</strong>e Bilder<br />

schwarzweiß; als sich <strong>in</strong> den Neunzigern<br />

mit Jil Sander der M<strong>in</strong>imalismus <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />

Schwarzweißfotografie von Peter L<strong>in</strong>dbergh<br />

durchsetzen, begann er immer grellere,<br />

immer aufwendiger <strong>in</strong>szenierte Bilder<br />

zu machen. Er lässt gigantische Kulissen<br />

zimmern, riesige Hallen umbauen, nichts<br />

ist ihm zu aufwendig, zu teuer, zu glamourös.<br />

Se<strong>in</strong>e Werke s<strong>in</strong>d Paro<strong>die</strong>n auf <strong>die</strong><br />

<strong>Welt</strong> der Reichen <strong>und</strong> Schönen. Ob er sie<br />

kritisiert, <strong>die</strong> Hollywood-Gesellschaft, <strong>die</strong><br />

Stars, den Pop-Kapitalismus?<br />

Er wolle <strong>in</strong> der Tradition der Pop Art Bilder<br />

machen, <strong>die</strong> für jeden verständlich s<strong>in</strong>d.<br />

Inszenierte, künstlich überzogene Bilder:<br />

„Me<strong>in</strong>e Fotos sollen <strong>aus</strong>sehen wie Bilder<br />

<strong>aus</strong> e<strong>in</strong>em Traum. Hollywoodstars, größer<br />

als das Leben selbst, noch schöner, noch<br />

blonder, noch sexier. Perfekter als perfekt.<br />

Ich liebe das Überlebensgroße <strong>und</strong> das<br />

Traumhafte. Wer Realität will, soll den Bus<br />

nehmen.“<br />

„Heaven and Hell“<br />

Neben Porträts <strong>und</strong> Werbeplakaten choreographiert<br />

LaChapelle auch Musikvideos<br />

für zahlreiche Künstler. Aber er<br />

beschränkt sich ke<strong>in</strong>eswegs auf <strong>die</strong> glimmernde,<br />

schimmernde Konsum- <strong>und</strong> Stargesellschaft<br />

Hollywoods. 2005 suchte er<br />

den Kontakt zum Leben außerhalb von<br />

Glamour <strong>und</strong> Schönheit <strong>und</strong> drehte se<strong>in</strong>en<br />

ersten Dokumentarfilm „Rize“ über<br />

<strong>die</strong> Tanzkultur <strong>in</strong> den Schwarzenvierteln<br />

von Los Angeles.<br />

Seit kurzer Zeit beschäftigt er sich mit der<br />

Bibel <strong>und</strong> der christlichen Religion. Se<strong>in</strong><br />

neuester Bildband heißt „Heaven and<br />

Hell“: „Jesus ist e<strong>in</strong> Popstar, deswegen<br />

zeige ich ihn auch so.“<br />

Motiv für se<strong>in</strong>e Fotos kann alles <strong>und</strong> jeder<br />

se<strong>in</strong> – Hauptsache, es sieht gut <strong>aus</strong>.<br />

Für Interessierte: E<strong>in</strong>ige von David LaChapelles<br />

Bildern s<strong>in</strong>d noch bis zum 20. Mai<br />

unter dem Titel „Men, War & Peace“ im<br />

Museum für Fotografie <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zu sehen.


„Bilder müssen nicht <strong>in</strong> <strong>die</strong> Tiefe gehen. Vielmehr müssen sie Ikonen se<strong>in</strong>, für jedermann verständlich.“ David LaChapelle<br />

33


34<br />

Theresa Ploner, Felix Lechtaler, Benjam<strong>in</strong> H<strong>in</strong>teregger<br />

<strong>und</strong> Lukas Marsoner<br />

Samstagmittag. Wenn <strong>die</strong> Schulglocke um zwanzig nach elf kl<strong>in</strong>gelt, geht es unter den Oberschülern von Bruneck (zum<strong>in</strong>dest unter<br />

denen der höheren Stufen) vor allem um e<strong>in</strong>s: Woh<strong>in</strong> am Abend? <strong>Di</strong>e Möglichkeiten s<strong>in</strong>d vielfältig, <strong>und</strong> das Brunecker Nachtleben,<br />

das oft als e<strong>in</strong>es der aufregendsten Südtirols beschrieben wird, hält für be<strong>in</strong>ahe jeden Geschmack <strong>die</strong> richtige Bar, Kneipe oder <strong>Di</strong>sco<br />

bereit. Um zwischen Bier <strong>und</strong> Schnaps nicht den Überblick zu verlieren, hat sich e<strong>in</strong>e Gruppe von Schülern auf den Weg gemacht<br />

<strong>und</strong> im Auftrag von“Reality“ acht Brunecker Bars auf Herz <strong>und</strong> Nieren getestet. Wer sich also gerade Gedanken darüber macht, wo<br />

er se<strong>in</strong>e nächste durchzechte Nacht zubr<strong>in</strong>gen, entspannt mit Fre<strong>und</strong>en über Gott <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Welt</strong> reden oder sich e<strong>in</strong>fach mal wieder<br />

gepflegt vollaufen lassen will, der ist hier genau richtig!<br />

1. Stopp: We<strong>in</strong>keller:<br />

Unsere Tour durch <strong>die</strong> Brunecker Bars <strong>und</strong> Kneipen beg<strong>in</strong>nt <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser leicht versteckten, zwischen Tutto Funghi <strong>und</strong> dem Brunecker<br />

Stadtmuseum gelegenen Bar. <strong>Wie</strong> der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um e<strong>in</strong> altes Kellerlokal, das vor allem durch se<strong>in</strong>e<br />

ger<strong>in</strong>ge Größe, <strong>die</strong> ge<strong>die</strong>gene Atmosphäre sowie <strong>die</strong> angenehme Musik zu überzeugen weiß.<br />

Resümee: Hier lässt sich, nicht zuletzt dank der fre<strong>und</strong>lichen <strong>und</strong> zurückhaltenden Be<strong>die</strong>nung <strong>und</strong> des exzellenten Biers, ohne<br />

Weiteres der e<strong>in</strong>e oder andere gemütliche Abend, im Gespräch mit guten Fre<strong>und</strong>en, zubr<strong>in</strong>gen. Für größere Feiern ist das Lokal<br />

h<strong>in</strong>gegen nicht zu empfehlen.<br />

2. Stopp: Testa Rossa:<br />

Das direkt neben der Kirche am Kapuz<strong>in</strong>er Platz gelegene Lokal ist tagsüber e<strong>in</strong> durchschnittliches Cafè <strong>und</strong> nachts Treffpunkt der<br />

geistig m<strong>in</strong>derbemittelten Jugend Brunecks. <strong>Di</strong>e viel zu helle Innenbeleuchtung <strong>und</strong> das geschmacklose Design sorgen für e<strong>in</strong> „Lass<br />

uns so schnell wie möglich von hier verschw<strong>in</strong>den!“-Feel<strong>in</strong>g, zu welchem <strong>die</strong> schlechte Musik noch zusätzlich beiträgt. Über Be<strong>die</strong>nung<br />

<strong>und</strong> Bier hüllen wir gnädig den Mantel des Schweigens.<br />

Resümee: Sollte jemand wirklich Interesse daran haben, bei ekelhaftem Bier <strong>und</strong> grauenhafter Musik großkotzigen K<strong>in</strong>dern dabei<br />

zuzusehen, wie sie sich vor ihresgleichen zum Deppen machen, steht e<strong>in</strong>em Besuch nichts im Wege. Allen anderen raten wir, <strong>die</strong>se<br />

Ecke der Stadt tunlichst zu meiden.


6. Stopp: Rauchenbichler:<br />

3. Stopp: H<strong>in</strong>tergasse:<br />

35<br />

Das h<strong>in</strong>ter dem Turmkaffe <strong>in</strong> der gleichnamigen Gasse gelegene Lokal<br />

besticht durch Eleganz <strong>und</strong> Gemütlichkeit. Bei fre<strong>und</strong>licher Be<strong>die</strong>nung<br />

<strong>und</strong> guter Musik, lässt es sich hier durch<strong>aus</strong> auch länger <strong>aus</strong>halten. Abstriche<br />

erhält das Lokal lediglich im Punkto Bier, das im bruneck-weiten<br />

Test leicht unterdurchschnittlich abschneidet.<br />

Resümee: Angenehm <strong>und</strong> ruhig - so lässt sich der Stil der „H<strong>in</strong>tergasse“<br />

treffend beschreiben. Abgesehen vom leider nicht besonders gutem Bier<br />

<strong>und</strong> den gewöhnungsbedürftigen Sitzgelegenheiten, ist <strong>die</strong> Bar allen jenen<br />

zu empfehlen, <strong>die</strong> Wert auf Qualität <strong>und</strong> geschmackvolle E<strong>in</strong>richtung<br />

legen.<br />

Anmerkung von Theresa: Der Ananassaft ist sehr empfehlenswert!<br />

4. Stopp: P<strong>in</strong>ta Pichl:<br />

Am oberen Ende der Stadtgasse gelegen, dürfte <strong>die</strong>ses Lokal vor allem<br />

den älteren Lesern e<strong>in</strong> Begriff se<strong>in</strong>. Nicht unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong> typischer Ausgeh-Ort<br />

für Jugendliche, ist <strong>die</strong> gemütliche, etwas hell beleuchtete Bar all<br />

jenen zu empfehlen, <strong>die</strong> auch am Samstagabend nicht auf Zeitung <strong>und</strong><br />

heiße Schokolade verzichten wollen.<br />

Resümee: Junge Semester sollten von der Bar ob des gehobenen<br />

Durchschnittalters <strong>und</strong> der nicht existenten Musik <strong>die</strong> F<strong>in</strong>ger lassen. Für<br />

Mittdreißiger gilt jedoch: Empfehlenswert!<br />

5. Stopp: Goldener Löwe:<br />

Nach e<strong>in</strong>er kurzen Wanderung durch <strong>die</strong> Stadtgasse öffnet sich <strong>die</strong>se<br />

Bar h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er <strong>die</strong> gesamte Front des Lokals <strong>aus</strong>füllenden Glaswand.<br />

Gleich zu beg<strong>in</strong>n fällt auf, dass auch hier eher ältere Semester anzutreffen<br />

s<strong>in</strong>d, was den Spaß jedoch kaum m<strong>in</strong>dert. <strong>Di</strong>e Sitzmöglichkeiten s<strong>in</strong>d<br />

sehr angenehm, <strong>und</strong> auch an Musik <strong>und</strong> Service gibt es wenig <strong>aus</strong>zusetzen.<br />

Resümee: Für jeden Zweck - vom gemütlichen Gespräch bis zum frühabendlichen<br />

Biertr<strong>in</strong>ken - vorbehaltlos zu empfehlen!<br />

Zu der <strong>in</strong> der Mitte des Grabens gelegenen Bar gibt es nicht viel zu sagen. Tagsüber zieht sie, vor allem ob ihrer hervorragenden<br />

Lage, e<strong>in</strong>e vielfältige K<strong>und</strong>schaft an, <strong>und</strong> ist jedem, der auch nur ab <strong>und</strong> zu <strong>in</strong> Bruneck verkehrt, e<strong>in</strong> Begriff. Nachts sieht es im großen<br />

Innenraum <strong>aus</strong> wie auf e<strong>in</strong>em Friedhof (nur wesendlich heller). Das Bier ist mittelmäßig <strong>und</strong> <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nung unfre<strong>und</strong>lich. Schon<br />

nach elf wird oft ke<strong>in</strong> Kaffee mehr <strong>aus</strong>gegeben.<br />

Resümee: Tagsüber empfehlenswert, nachts der letzte Dreck.<br />

7. Stopp: Hotel Post:<br />

<strong>Di</strong>rekt gegenüber dem Rauchenbichler liegt das altehrwürdige Hotel Post. <strong>Di</strong>e Bar überzeugt vor allem durch geschmackvolle E<strong>in</strong>richtung<br />

<strong>und</strong> durch den langsamen, aber über<strong>aus</strong> fre<strong>und</strong>lichen Service (als e<strong>in</strong>ziger mit der Höchstnote bewertet).<br />

Resümee: Für Feiern ist es zwar eher ungeeignet, doch zwischen 6 <strong>und</strong> 8 Uhr ist das Lokal sehr zu empfehlen, wenn <strong>die</strong> anderen<br />

Bars traditionell leer s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> man sich hier, <strong>in</strong> klassischer Atmosphäre, auf den Abend e<strong>in</strong>stimmen will.<br />

8. Stopp: Pub Hotel Bruneck:<br />

Zum „Pub“, das direkt an der Hauptstraße liegt, gibt es eigentlich wenig zu sagen: <strong>Di</strong>e E<strong>in</strong>richtung ist passend, <strong>die</strong> Beleuchtung getroffen,<br />

es gibt Billard, Dart, warme Küche <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Raucherraum. E<strong>in</strong>zige Kritikpunkte s<strong>in</strong>d <strong>die</strong> teils unfre<strong>und</strong>lichen Be<strong>die</strong>nungen,<br />

<strong>die</strong> e<strong>in</strong>em den Abend aber nicht wirklich verderben können. Das Bier hält dem Vergleich mit anderen Bars zwar stand, sticht allerd<strong>in</strong>gs<br />

nicht sonderlich her<strong>aus</strong>.<br />

Resümee: Für alle, <strong>die</strong> feiern, sich betr<strong>in</strong>ken oder zu später St<strong>und</strong>e noch etwas Warmes essen wollen, ist das Pub une<strong>in</strong>geschränkt<br />

zu empfehlen!<br />

Auswertung 6


36<br />

Auswertung:<br />

Sitzmöglichkeiten?<br />

Potential, sich<br />

zu amüsieren Fre<strong>und</strong>lichkeit<br />

Zeit vom H<strong>in</strong>setzen<br />

bis zur Be<strong>die</strong>nung Biermarke Geschmack Erfrischung Süffigkeit<br />

We<strong>in</strong>keller Ja 2,25 4,25 4,4 Stiegl 4,25 4,5 3,75<br />

Testa Rossa Ja 1 1,75 1,75 Forst 1,75 2,25 1,75<br />

H<strong>in</strong>tergasse Ja 3,75 4 4,25 Forst 2,75 2,5 3,25<br />

P<strong>in</strong>ta Pichl Ja 1,5 2,75 3,5 Forst 3,5 3 4,25<br />

Goldener Löwe Ja 3,5 4,5 4,5 Forst 4,25 4,5 4<br />

Rauchenbichler Ja 1,5 1,75 3 Forst 4 3,75 3,25<br />

Hotel Post Ja 2,25 5*cl 1 Forst 3 3 3,5<br />

Brunecker Pub Ne<strong>in</strong> 4 2 0 Fosters 4,5 3 3<br />

Legende:<br />

0 bis 1: y , 1 - 2: yy, 2 - 3: yyy, 3 - 4: yyyy, 4 - 5: yyyyy, *cl = cum laude<br />


„<strong>Di</strong>e Leute tanzen nicht – sie drehen durch!“<br />

Jat<strong>in</strong> <strong>Di</strong>etl<br />

<strong>Di</strong>e Geburt e<strong>in</strong>er neuen Generation oder nur e<strong>in</strong><br />

lila Aufleuchten? Acid-Smileys, Neon-Hosen <strong>und</strong><br />

Leuchtstäbe - brauchen wir so e<strong>in</strong> Revival? Oder<br />

ist <strong>die</strong> von der Band „Klaxons“ <strong>aus</strong>gerufene „New<br />

Rave Revolution“ e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>tagsfliege?<br />

Das junge Londoner Trio sticht vor allem mit se<strong>in</strong>em Auftreten<br />

<strong>und</strong> Ersche<strong>in</strong>ungsbild hervor: Hang zur Ästhetik der<br />

Neunziger, freakige Outfits, schrille Sirenenklänge, e<strong>in</strong> Faible<br />

für Science-Fiction, Mythologie <strong>und</strong> Geheimkulte. Doch<br />

ihr Debütalbum „Myths Of The Near Future“ kl<strong>in</strong>gt nicht<br />

etwa wie „Bloc Party“ auf doppelter Geschw<strong>in</strong>digkeit <strong>und</strong><br />

auch nicht wie <strong>die</strong> Fortsetzung des Neunzigertechnos. <strong>Di</strong>e<br />

„Klaxons“ s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e echte Band. Gitarre. Bass. Keyboard.<br />

Drums. Viel Geschrei.<br />

Gitarren – Rave? Geht das?<br />

All das verwirrt, Gitarren – Rave? Geht das? Gute Frage.<br />

E<strong>in</strong>es jedenfalls haben beide geme<strong>in</strong>sam, Tanzen <strong>und</strong> Party<br />

ist ihr zentrales Element. Andere Ähnlichkeiten lassen sich<br />

nur sehr schwer f<strong>in</strong>den:<br />

<strong>Di</strong>e Raves, <strong>die</strong> seit Ende der Achtziger Jahre <strong>in</strong> London<br />

gefeiert wurden, waren größtenteils illegale Partys, bei denen<br />

DJs e<strong>in</strong>en neuen So<strong>und</strong> auflegten, den so genannten<br />

Acid House. <strong>Di</strong>e Produzenten verzerrten <strong>die</strong> Töne im Laufe<br />

des Stücks immer mehr, bis am Ende nur noch e<strong>in</strong> schrilles<br />

Kreischen zu hören war – der Höhepunkt e<strong>in</strong>es jeden Acid<br />

House-Tracks. In dem Stück „Atlantis to Interzone“ von den<br />

„Klaxons“ taucht <strong>die</strong>ser kennzeichnende Ton <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es<br />

Sirenen-Samples auf. Aber recht viel mehr Aff<strong>in</strong>itäten gibt<br />

es nicht.<br />

<strong>Di</strong>e re<strong>in</strong>ste Folter?<br />

Schlussendlich lässt sich sagen: Ganz egal, wie es genannt<br />

wird, Rave oder nicht Rave, <strong>Di</strong>scopunk oder In<strong>die</strong>dance - es<br />

macht Spaß! Auch wenn Noel Gallagher [Oasis] sagte: „Es<br />

war <strong>die</strong> re<strong>in</strong>ste Folter. Entweder waren alle ihre Instrumente<br />

kaputt oder sie wissen wirklich überhaupt nicht, was sie machen“,<br />

kann ich persönlich, nachdem ich sie selbst erleben<br />

dufte, nur sagen: Es war e<strong>in</strong> fantastisches Spektakel!<br />

Ob <strong>die</strong>ser neue Hype nun <strong>die</strong> In<strong>die</strong>szene revolutionieren<br />

oder langsam, aber bestimmt nicht leise, zu Ende gehen<br />

wird, kann nur <strong>die</strong> Zukunft zeigen. James, Jamie <strong>und</strong> Simon<br />

haben jedenfalls ihr Ziel schon erreicht. „Wir wollen <strong>die</strong><br />

Party zurückbr<strong>in</strong>gen!“ verkündeten sie vollm<strong>und</strong>ig. Und das<br />

haben sie geschafft!<br />

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38<br />

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