27.06.2014 Aufrufe

Jahresabschluss - Besteuerung - Kindergarten und Schule in Südtirol

Jahresabschluss - Besteuerung - Kindergarten und Schule in Südtirol

Jahresabschluss - Besteuerung - Kindergarten und Schule in Südtirol

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Betriebswirtschaftslehre<br />

<strong>Jahresabschluss</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Besteuerung</strong><br />

der Unternehmen<br />

Lernunterlage erstellt im Auftrag des<br />

Pädagogischen Instituts für die deutsche Sprachgruppe<br />

Ausgabe August 2013<br />

Schülerversion mit Übungen<br />

Autor: Dr. Friedrich Nöckler


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> <strong>und</strong> <strong>Besteuerung</strong> der Unternehmen<br />

Inhaltsverzeichnis:<br />

Überblick <strong>und</strong> Zielsetzungen<br />

Seite<br />

1. Allgeme<strong>in</strong>es zum <strong>Jahresabschluss</strong><br />

1.1. Aufgaben <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze des <strong>Jahresabschluss</strong>es<br />

1.2. Ablauf der Abschlussarbeiten<br />

4<br />

4<br />

4<br />

2. Der <strong>Jahresabschluss</strong> im Detail<br />

2.1. Kontrolle verschiedener Buchungssalden <strong>und</strong> Berichtigung der Fehler<br />

2.2. Umbuchungen am Jahresende<br />

5<br />

5<br />

6<br />

2.2.1. Abschluss der Mwst-Konten<br />

6<br />

2.2.2. Kontrolle der Bargeld-Kasse<br />

7<br />

2.2.2. Stempelwerte (Stempel- <strong>und</strong> Briefmarken)<br />

8<br />

2.3. Ergänzungsbuchungen<br />

9<br />

2.3.1. Abschluss der Bankkonten<br />

9<br />

2.3.2. Auszustellende Rechnungen<br />

9<br />

2.3.3. Auszustellende Gutschriften<br />

10<br />

2.3.4. zu erhaltende Rechnungen<br />

11<br />

2.3.5. zu erhaltende Gutschriften<br />

12<br />

2.3.6. Erfassung der angereiften Abfertigungen<br />

12<br />

2.3.7. Berechnung <strong>und</strong> Verbuchung des Saldos INAIL<br />

13<br />

2.3.8. FIRR - Enasarco (Abf<strong>in</strong>dung an Vertreter bei Vertragsauflösung)<br />

15<br />

2.4. Abgrenzungen<br />

16<br />

2.4.1. Transitorische Posten der Jahresabgrenzung<br />

a) Beispiele zur Abgrenzung vorschüssiger Aufwände (Transitorische Aktiva)<br />

b) Beispiele zur Abgrenzung vorschüssiger Erträge (Transitorische Passiva)<br />

16<br />

16<br />

19<br />

2.4.2. Antizipative Posten der Jahresabgrenzung<br />

a) Beispiele zur Abgrenzung nachschüssiger Aufwände (Antizipative Passiva)<br />

b) Beispiele zur Abgrenzung nachschüssiger Erträge (Antizipative Aktiva)<br />

2.5. Bewertung der Vorräte<br />

2.5.1. Bewertungskriterien der Vorräte<br />

a) Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, Zukaufteile, Verbrauchsmaterialien, Waren<br />

b) Fertig- <strong>und</strong> Halbfertigprodukte, <strong>in</strong> Verarbeitung bef<strong>in</strong>dliche Produkte<br />

c) <strong>in</strong> Ausführung bef<strong>in</strong>dliche Aufträge (Auftragsfertigung)<br />

19<br />

19<br />

21<br />

22<br />

22<br />

22<br />

22<br />

22<br />

2.5.2. Buchung der Bestandsveränderungen<br />

23<br />

2.5.3. Ausweisung der Bestände <strong>in</strong> Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung (EU-Schema)<br />

25<br />

2.6. Bewertung der Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

2.7. Bewertung der Forderungen<br />

2.8. Das Anlagevermögen im <strong>Jahresabschluss</strong><br />

25<br />

27<br />

29<br />

2.8.1. Bewertung der selbsterstellten Anlagen<br />

29<br />

2.8.2. Die Abschreibung - handelsrechtliche Bestimmungen<br />

29<br />

2.8.3. Berechnung <strong>und</strong> Verbuchung der Abschreibung<br />

30<br />

2.8.4. Die Abwertung der Anlagegüter - Buchungen<br />

33<br />

2.8.5. Die Aufwertung des Anlagevermögens<br />

34<br />

2.8.6. Ausweisung der Anlagegüter <strong>in</strong> Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung<br />

35<br />

2.8.7. Der Anlagenspiegel (Anhang)<br />

35<br />

2.9. Die Bildung von Rückstellungen<br />

37<br />

2.9.1. Rückstellungen - Begriff <strong>und</strong> Beispiele<br />

37<br />

2.9.2. Verbuchung der Rückstellungen (Beispiele) 38<br />

3<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 1


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3. Die <strong>Besteuerung</strong> der Unternehmen<br />

3.1. Allgeme<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>sätze<br />

3.1.1. Steuern auf E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Wertschöpfung der Unternehmen<br />

3.1.2. Steuerliche Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zipien zum Unternehmere<strong>in</strong>kommen<br />

3.2. Die Ermittlung der Steuergr<strong>und</strong>lage IRPEF <strong>und</strong> IRES<br />

3.2.1. Begriffe <strong>und</strong> Vorgangsweise<br />

3.2.2. Änderungen im Zusammenhang mit Anlagegütern<br />

a) Abschreibung des Firmenwerts<br />

b) Abschreibung von Gebäuden (Gr<strong>und</strong>stückswert <strong>in</strong>tegriert)<br />

c) Abschreibung von Telefonanlagen <strong>und</strong> Mobiltelefonen<br />

d) Abschreibung von Personenkraftwagen<br />

e) Mehrerlöse aus Anlagenverkäufen (mit Aufteilung auf 5 Jahre)<br />

f) Mehrerlös aus dem Verkauf e<strong>in</strong>es PKW's (ke<strong>in</strong>e Aufteilung auf 5 Jahre)<br />

g) M<strong>in</strong>dererlöse aus dem Verkauf e<strong>in</strong>es PKW's<br />

h) Leas<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>es PKW's mit beschränkter Absetzbarkeit<br />

i) Leas<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>es Anlagegutes mit kürzerer Leas<strong>in</strong>gdauer (als steuerlich)<br />

j) Reparatur- <strong>und</strong> Instandhaltungsaufwände über der 5%-Grenze<br />

k) Höhere Abschreibungssätze als steuerlich vorgesehen<br />

l) Förderung "Tremonti-ter"<br />

3.2.3. Änderungen im Zusammenhang mit Forderungen<br />

3.2.4. Änderungen im Zusammenhang mit kassierten Dividenden<br />

3.2.5. Änderungen im Zusammenhang mit Aufwänden für PKW's<br />

3.2.6. Änderungen im Zusammenhang mit Telefonspesen - Internet<br />

3.2.7. Änderungen für die absetzbare Wertschöpfungssteuer IRAP (10%)<br />

3.2.8. Änderungen im Zusammenhang mit Verwalterentgelten<br />

3.2.9. Änderungen im Zusammenhang mit Restaurantspesen<br />

3.2.10. Änderungen im Zusammenhang mit Repräsentationsspesen<br />

3.2.11. E<strong>in</strong>ige weitere Änderungen <strong>in</strong> der Übersicht<br />

3.3. Die Berechnung der IRPEF (E<strong>in</strong>zelunternehmen <strong>und</strong> Personengesellschaften)<br />

3.3.1. Allgeme<strong>in</strong>es zur IRPEF <strong>und</strong> Berechnungsschema<br />

3.3.2. Berechnungsbeispiel zur IRPEF (Akonti, Saldo)<br />

3.3.3. Buchungen im Zusammenhang mit der IRPEF<br />

3.4. Die Berechnung der IRES<br />

3.4.1. Allgeme<strong>in</strong>es zur IRES<br />

3.4.2. Berechnungsschema IRES<br />

3.4.3. Berechnungsbeispiel zur IRES<br />

3.4.4. Verbuchung der IRES (Akonti <strong>und</strong> Saldo)<br />

3.5. Die Wertschöpfungssteuer IRAP<br />

3.5.1. Die Ermittlung der Steuergr<strong>und</strong>lage für die IRAP<br />

3.5.2. Berechnungsschema IRAP (laut Steuererklärung)<br />

3.5.3. Steuersätze<br />

3.5.4. Abzug für unbefristet beschäftigte Arbeitnehmer (cuneo fiscale)<br />

3.5.5. Berechnungsbeispiel zur IRAP (ausgehend vom Bruttowert der Produktion)<br />

3.5.6. Verbuchung der IRAP<br />

3.6. Übung zur <strong>Besteuerung</strong> von Kapital-/ Personengesellschaften (GmbH + OHG)<br />

4. Die latenten Steuern<br />

4.1. Begriff "latente Steuern"<br />

4.2. Berechnung <strong>und</strong> Verbuchung der latenten Steuern (e<strong>in</strong>faches Beispiel)<br />

5. Übungen zum <strong>Jahresabschluss</strong> mit Berücksichtigung steuerlicher Aspekte<br />

40<br />

40<br />

40<br />

40<br />

41<br />

41<br />

42<br />

42<br />

42<br />

42<br />

42<br />

43<br />

43<br />

43<br />

44<br />

44<br />

45<br />

46<br />

46<br />

46<br />

47<br />

48<br />

48<br />

48<br />

49<br />

49<br />

49<br />

50<br />

51<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

54<br />

54<br />

55<br />

55<br />

57<br />

57<br />

58<br />

58<br />

59<br />

60<br />

60<br />

61<br />

64<br />

64<br />

65<br />

69<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 2


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Überblick <strong>und</strong> Zielsetzungen<br />

Zielgruppe:<br />

Schüler-/<strong>in</strong>nen der 5. Klassen der Wirtschaftsfachoberschulen. E<strong>in</strong>zelne Kapitel können auch bereits <strong>in</strong><br />

den Unterricht der 4. Klassen e<strong>in</strong>fließen.<br />

Zielsetzungen - Wissen - Kompetenzen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Schüler-/<strong>in</strong>nen beherrschen die wesentlichen Begriffe der Buchhaltung <strong>und</strong> des<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>es im Speziellen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d imstande selbstständig Berechnungen zu Abgrenzungen, Abschreibungen, Rückstellungen,<br />

Bewertungen usw. durchzuführen.<br />

Details, wie Prozentsätze, Beträge usw. lernen sie nicht auswendig; sie wissen jedoch wie hoch die<br />

Werte annähernd s<strong>in</strong>d.<br />

Sie können die ermittelten Werte auch selbstständig verbuchen <strong>und</strong> <strong>in</strong> Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung<br />

richtig abschließen.<br />

Sie können anhand von selbstgewählten Daten e<strong>in</strong>fache Beispiele zu Abgrenzungen,<br />

Abschreibungen, Rückstellungen, Bewertungen usw. berechnen <strong>und</strong> verbuchen (besonders wichtig<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die schriftliche Arbeit bei der Abschlussprüfung)<br />

Sie verstehen die Problematik <strong>und</strong> die Gründe der unterschiedlichen handels- <strong>und</strong> steuerrechtlichen<br />

Bestimmungen.<br />

Sie kennen die wesentlichen Bestimmungen zu den direkten Steuern, die sich auf die<br />

Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen auswirken.<br />

Aus der großen Auswahl der gew<strong>in</strong>nerhöhenden <strong>und</strong> gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernden Posten merken sie sich<br />

die wichtigsten, wobei vor allem die Realität der kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> mittleren Unternehmen nicht zu<br />

vergessen ist.<br />

Sie verstehen die Berechnungen, die vom Handelsgew<strong>in</strong>n zur Steuergr<strong>und</strong>lage führen.<br />

Sie wissen vor allem wo die detaillierten Bestimmungen zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> holen sich auch<br />

Informationen aus dem Internet .<br />

Die Schüler-/<strong>in</strong>nen können auch selbstständig e<strong>in</strong>ige e<strong>in</strong>fachere Beispiele, die vom Handelsgew<strong>in</strong>n<br />

zur Steuergr<strong>und</strong>lage führen, berechnen (wichtig für Abschlussprüfung).<br />

Sie s<strong>in</strong>d imstande e<strong>in</strong>fache Steuerberechnungen durchzuführen <strong>und</strong> zu verbuchen.<br />

E<strong>in</strong>zelne Begriffe (z.B. "latente Steuern") s<strong>in</strong>d gr<strong>und</strong>sätzlich bekannt. Gelöste Beispiele können auch<br />

rechnerisch <strong>und</strong> buchhalterisch nachvollzogen werden. Das selbstständige Erstellen <strong>und</strong> Lösen von<br />

Beispielen ist nicht erforderlich.<br />

Komplexere Beispiele im steuerlichen Teil (z.B. im Zusammenhang mit Leas<strong>in</strong>g <strong>und</strong> Mehrerlösen für<br />

PKW's) s<strong>in</strong>d als "Denkaufgaben" zu betrachten. Begabte Schüler-/<strong>in</strong>nen können solche Aufgaben<br />

unter Angabe der Bestimmungen auch selbstständig lösen.<br />

Bei Übungen <strong>und</strong> Testarbeiten zum steuerlichen Teil sollen die rechtlichen Bestimmungen immer zur<br />

Verfügung gestellt werden.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 3


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

1. Allgeme<strong>in</strong>es zum <strong>Jahresabschluss</strong><br />

1.1. Aufgaben <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>sätze des <strong>Jahresabschluss</strong>es<br />

Hauptaufgabe des <strong>Jahresabschluss</strong>es ist die Erstellung der Bilanz, die im Handelsregister jährlich zu<br />

h<strong>in</strong>terlegen ist. Der Begriff "Bilanz" ist hier im weiteren S<strong>in</strong>n zu verstehen <strong>und</strong> be<strong>in</strong>haltet:<br />

a) die Vermögensaufstellung (Bilanz im engeren S<strong>in</strong>n)<br />

b) die Erfolgsrechnung (Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustrechnung)<br />

c) Zusatzberichte (Anhang, Lagebericht, F<strong>in</strong>anzbericht)<br />

d) Bericht der Revisionsgesellschaft (falls vorgeschrieben)<br />

Für E<strong>in</strong>zelunternehmen <strong>und</strong> Personengesellschaften mit ordentlicher Buchführung s<strong>in</strong>d nur die ersten<br />

zwei Punkte verpflichtend, ohne Veröffentlichung.<br />

Rechtsquelle für den <strong>Jahresabschluss</strong> ist das Zivilgesetzbuch, welches neben dem M<strong>in</strong>dest<strong>in</strong>halt von<br />

Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung auch die wesentlichen allgeme<strong>in</strong>en Gr<strong>und</strong>sätze enthält, die maßgeblichen<br />

E<strong>in</strong>fluss auf das Jahresergebnis haben.<br />

Die steuerlichen Bestimmungen (E<strong>in</strong>heitstext für die direkten Steuern) zur Ermittlung der<br />

Steuergr<strong>und</strong>lage dürfen ke<strong>in</strong>e Berücksichtigung <strong>in</strong> Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung f<strong>in</strong>den.<br />

Der Übergang vom Handelsgew<strong>in</strong>n zur Steuergr<strong>und</strong>lage f<strong>in</strong>det ausschließlich <strong>in</strong> der Steuererklärung<br />

(Modell "Unico") statt.<br />

Neben den allgeme<strong>in</strong>en Gr<strong>und</strong>sätzen wie Bilanzwahrheit, -klarheit, -identität <strong>und</strong> -kont<strong>in</strong>uität, s<strong>in</strong>d laut<br />

Zivilgesetz vor allem<br />

‣ das Kompetenzpr<strong>in</strong>zip <strong>und</strong><br />

‣ das Vorsichtspr<strong>in</strong>zip<br />

für die Bestimmung des Jahresergebnisses von Bedeutung.<br />

Große praktische Bedeutung für die gesamte Buchführung <strong>und</strong> auch den <strong>Jahresabschluss</strong> haben die<br />

"nationalen Buchführungsrichtl<strong>in</strong>ien (OIC - Organismo Italiano di Contabilità)".<br />

Die Anwendung der "<strong>in</strong>ternationalen Rechnungslegungsrichtl<strong>in</strong>ien (IAS/IFRS)" ist h<strong>in</strong>gegen für<br />

börsennotierende Unternehmen <strong>und</strong> Banken verpflichtend <strong>und</strong> somit für kle<strong>in</strong>e bis mittlere<br />

Unternehmen <strong>in</strong> der Praxis unbedeutend.<br />

1.2. Ablauf der Abschlussarbeiten<br />

Den Abschlussbuchungen gehen verschiedene "Abschlussarbeiten" voraus, die <strong>in</strong> den ersten Monaten<br />

des Folgejahres abgewickelt werden. Die "Abschlussbuchungen" erfolgen nachträglich, jedoch immer mit<br />

Stichtag "Ende des Geschäftsjahres" (<strong>in</strong> der Regel der 31.12.). Die wichtigsten Arbeiten zum<br />

<strong>Jahresabschluss</strong> s<strong>in</strong>d:<br />

‣ Kontrolle der Richtigkeit bestimmter Buchungssalden - Vergleich mit anderen Dokumenten;<br />

‣ Verschiedene Umbuchungen (z.B. die Mwst-Konten, Kassa, Stempelwerte usw.)<br />

‣ Ergänzungsbuchungen für Aufwände <strong>und</strong> Erträge, die zur Gänze das abzuschließende Geschäftsjahr<br />

betreffen, jedoch belegmäßig erst im Folgejahr anfallen;<br />

‣ Abgrenzungen zur E<strong>in</strong>haltung des Kompetenzpr<strong>in</strong>zips;<br />

‣ Bewertung verschiedener Aktivposten (Lagerbestände, Forderungen, Wertpapiere, ...) <strong>und</strong><br />

Verbuchung eventueller Berichtigungen;<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 4


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

‣ Abschreibungen des materiellen <strong>und</strong> immateriellen Anlagevermögens;<br />

‣ Aktivierung mehrjähriger Aufwände <strong>und</strong> selbsterstellter Anlagen;<br />

‣ Aufwertung bzw. Abwertung von Anlagegütern;<br />

‣ Rückstellungen für zukünftige Spesen <strong>und</strong> Risiken, zwecks E<strong>in</strong>haltung des Vorsichtspr<strong>in</strong>zips;<br />

‣ Ermittlung der Steuergr<strong>und</strong>lagen für IRES (oder IRPEF) <strong>und</strong> IRAP durch Anpassung des<br />

Handelsgew<strong>in</strong>ns an die steuerlichen Bestimmungen;<br />

‣ Erstellung der Steuererklärung (Modell "Unico") <strong>und</strong> Berechnung der geschuldeten Steuern;<br />

‣ Berechnung <strong>und</strong> Verbuchung der kompetenzmäßigen Steuern; Berücksichtigung eventueller latenter<br />

Steuern.<br />

2. Der <strong>Jahresabschluss</strong> im Detail<br />

2.1. Kontrolle verschiedener Buchungssalden <strong>und</strong> Berichtigung der Fehler<br />

Es geht darum, eventuelle Fehler zu f<strong>in</strong>den <strong>und</strong> sie durch Umbuchungen oder Stornobuchungen zu<br />

beheben. Konkret werden unter anderem folgende Kontrollen durchgeführt:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

S<strong>in</strong>d die zu Jahresbeg<strong>in</strong>n erforderlichen Umbuchungen (Auflösung der transitorischen <strong>und</strong><br />

antizipativen Posten, der auszustellenden <strong>und</strong> zu erhaltenden Rechnungen / Gutschriften)<br />

durchgeführt worden?<br />

K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Lieferantensalden: zu diesem Zweck werden K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Lieferanten aufgefordert, die<br />

Salden laut ihrer Buchhaltung mitzuteilen. Eventuelle Abweichungen s<strong>in</strong>d zu kontrollieren <strong>und</strong> zu<br />

berichtigen.<br />

Salden der Bankauszüge werden mit den Bankkonten der Buchhaltung verglichen.<br />

Kontrolle des Bargeldbestandes mit dem Saldo des Kassakontos laut Buchführung.<br />

Stimmen die auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesenen Darlehen mit dem Restkapital laut<br />

Tilgungsplänen der Banken übere<strong>in</strong>?<br />

Die E<strong>in</strong>zahlungen mit dem "E<strong>in</strong>heitsvordruck F24" vom 16. Jänner müssen sich mit den Salden der<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeitskonten betreffend die Mehrwertsteuer, die Sozialabgaben, die verschiedenen<br />

Lohnsteuern, die Vorsteuern für Freiberufler, Vertreter usw. decken.<br />

Dasselbe gilt für die E<strong>in</strong>zahlungen an die Zusatzrentenfonds <strong>und</strong> die belasteten Nettolöhne<br />

betreffend den Monat Dezember.<br />

Stimmen die Daten der "Erklärung der Steuersubstitute (Modell 770)" mit den Werten der<br />

Buchhaltung (Sozialabgaben, Lohnsteuern, Vorsteuern) übere<strong>in</strong>?<br />

S<strong>in</strong>d die "E<strong>in</strong>heitsvordrucke F24 - Saldo 0" - entstanden durch die Kompensation mit<br />

Steuerguthaben - gebucht worden (ke<strong>in</strong>e Belastung auf Bankkonten)?<br />

S<strong>in</strong>d die Salden der Mwst-Konten (Mwst-Verrechnungskonto, Mwst-Guthaben Rückerstattung) mit<br />

den Beträgen der Mwst-Jahreserklärung identisch?<br />

Die Salden der Anlagekonten müssen sich mit den Daten der Anlagenbuchhaltung decken;<br />

Abweichungen kann es zu den steuerlichen Aufzeichnungen im Abschreibungsregister geben<br />

(steuerliche Vorschriften ≠ zivilrechtliche Bestimmungen).<br />

Zeitlich fallen diese Kontrollen teilweise zu Beg<strong>in</strong>n aber auch während <strong>und</strong> am Ende der<br />

Abschlussarbeiten an.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 5


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

2.2. Umbuchungen am Jahresende<br />

2.2.1. Abschluss der Mwst-Konten<br />

Der Abschluss der Mwst-Konten erfolgt bereits im Laufe des Jahres zeitgleich mit den e<strong>in</strong>zelnen<br />

monatlichen oder trimestralen Mwst-Abrechnungen.<br />

Die Buchungen der letzten Abrechnungsperiode weisen jedoch e<strong>in</strong>ige Besonderheiten auf:<br />

‣ Es ergeben sich R<strong>und</strong>ungen, da die Salden der Buchhaltung mit jenen der Mwst-Jahreserklärung<br />

übere<strong>in</strong>stimmen sollen.<br />

‣ Die am 27. Dezember durchgeführte Vorauszahlung (88% der Mwst-Schuld der letzten<br />

Abrechnungsperiode des Vorjahres) verm<strong>in</strong>dert die eventuelle Mwst-Schuld.<br />

‣ Im Fall von größeren Mwst-Guthaben ist zu entscheiden welcher Teil zurückgefordert wird <strong>und</strong><br />

wieviel für folgende Verrechnungen bzw. Kompensationen zur Verfügung stehen soll.<br />

Beispiele:<br />

a) Mwst-Abrechnung mit Restschuld:<br />

Saldo auf Konto "Mwst-E<strong>in</strong>kauf" (Mwst-Vorsteuer)<br />

Saldo auf Konto "Mwst-Verkauf" (Umsatzsteuer)<br />

Mwst-Vorauszahlung am 27. Dezember<br />

Mwst-Restschuld laut Jahreserklärung<br />

120.548,26 €<br />

213.465,84 €<br />

84.258,96 €<br />

8.659,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

27/12/n0 Mwst-Akonto Ford./ Mwst-Vorauszahlung 84.258,96<br />

Bankkontokorrent<br />

84.258,96<br />

31/12/n0 Mwst-Abschluss Mwst-Verkauf 213.465,84<br />

R<strong>und</strong>ungsaufwände 0,38<br />

Mwst-E<strong>in</strong>kauf 120.548,26<br />

Ford./ Mwst-Vorauszahlung<br />

84.258,96<br />

Mwst-Verrechnungskonto 8.659,00<br />

Bei trimestralen Mwst-Abrechnungen ist auch der geschuldete Z<strong>in</strong>saufschlag (1%) zu berücksichtigen,<br />

der kompetenzmäßig teilweise das Folgejahr betrifft, meistens aber bereits im Abschlussjahr gebucht<br />

wird.<br />

Steuerlich stellt diese Vorgangsweise ke<strong>in</strong> Problem dar, da Z<strong>in</strong>sen für Steueraufschübe nicht absetzbare<br />

Aufwände darstellen.<br />

b) Mwst-Abrechnung mit Guthaben (wird vorgetragen)<br />

Saldo auf Konto "Mwst-E<strong>in</strong>kauf" (Mwst-Vorsteuer)<br />

Saldo auf Konto "Mwst-Verkauf" (Umsatzsteuer)<br />

Mwst-Vorauszahlung am 27. Dezember<br />

Mwst-Guthaben laut Jahreserklärung<br />

242.681,60 €<br />

213.465,84 €<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

29.216,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Mwst-Abschluss Mwst-Verkauf 213.465,84<br />

Mwst-Verrechnungskonto<br />

Mwst-E<strong>in</strong>kauf<br />

29.216,00<br />

242.681,60<br />

R<strong>und</strong>ungserträge 0,24<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 6


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

c) Mwst-Abrechnung mit Guthaben, welches teilweise zurückverlangt wird.<br />

Saldo auf Konto "Mwst-E<strong>in</strong>kauf" (Mwst-Vorsteuer) 525.654,15 €<br />

Saldo auf Konto "Mwst-Verkauf" (Umsatzsteuer)<br />

213.465,84 €<br />

Mwst-Vorauszahlung am 27. Dezember<br />

ke<strong>in</strong>e<br />

Mwst-Guthaben laut Jahreserklärung<br />

312.188,00 €<br />

Zurückgefordertes Guthaben<br />

300.000,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen<br />

31/12/n0 Mwst-Abschluss Mwst-Verkauf 213.465,84<br />

Mwst-Verrechnungskonto 12.188,00<br />

Mwst-Guthaben (Rückerstattung) 300.000,00<br />

R<strong>und</strong>ungsaufwände 0,31<br />

Mwst-E<strong>in</strong>kauf 525.654,15<br />

Soll<br />

Haben<br />

Voraussetzungen für die Rückerstattung von Mwst-Guthaben:<br />

‣ Beendigung der Tätigkeit;<br />

‣ das Guthaben entsteht durch den Ankauf von Anlagegütern;<br />

‣ es werden beträchtliche "nicht Mwst-pflichtige" Umsätze (operazioni non imponibili) erzielt, die<br />

ohne Mwst zu fakturieren s<strong>in</strong>d:<br />

• <strong>in</strong>nergeme<strong>in</strong>schaftliche Verkäufe (Art. 41)<br />

• Exporte <strong>in</strong> Nicht-EU-Staaten (Art. 8)<br />

• Verkäufe an Dauerexporteure mit Absichtserklärung (Art. 8/c)<br />

‣ der durchschnittliche Mwst-Satz auf die E<strong>in</strong>käufe (Ausnahme Anlagegüter) ist höher als der<br />

durchschnittliche Mwst-Satz auf die Verkäufe, erhöht um 10%;<br />

‣ auch Subunternehmen im Bausektor, die an ihre Auftraggeber aufgr<strong>und</strong> des "Reverse-Charge-<br />

Systems" ohne Mwst fakturieren (laut Art. 17/6 des Mwst-Gesetzes), können seit 2007 Mwst-<br />

Guthaben zurückfordern.<br />

Das beschleunigte Verfahren (Zahlung erfolgt <strong>in</strong>nerhalb weniger Monate) erfordert allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e<br />

Bürgschaft seitens e<strong>in</strong>er Bank (Bankgarantie) oder Versicherungsgesellschaft.<br />

Die Rückerstattung ist 3-monatlich auch für Guthaben, die im Laufe des Jahres entstehen, unter den<br />

genannten Voraussetzungen möglich (rimborsi <strong>in</strong>frannuali).<br />

2.2.2. Kontrolle der Bargeld-Kasse<br />

Nicht immer stimmt der effektive Kassa-Bestand mit dem Saldo laut Buchführung übere<strong>in</strong>. Gründe<br />

können se<strong>in</strong>:<br />

‣ falsche Rückgeld-Beträge im Detailhandel;<br />

‣ kle<strong>in</strong>ere nicht registrierte Barentnahmen oder -e<strong>in</strong>lagen;<br />

‣ Auf- <strong>und</strong> Abr<strong>und</strong>ungen, die bei der Verbuchung der entsprechenden Zahlungen nicht als<br />

R<strong>und</strong>ungsaufwände oder -erträge erfasst wurden.<br />

In größeren Unternehmen wird die Übere<strong>in</strong>stimmung der Salden mit dem Bestand regelmäßig (oft<br />

täglich) kontrolliert. Ist dies nicht der Fall, muss spätestens am Jahresende die Berichtigung des<br />

Kassabestandes erfolgen.<br />

‣ Kassafehlbeträge werden als "außerordentliche Aufwände",<br />

‣ Kassaüberschüsse als "außerordentliche Erträge" gebucht.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 7


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Beispiele:<br />

a) Kassafehlbetrag:<br />

Saldo des Kontos "Kassa Bargeld"<br />

Effektiver Kassabestand<br />

Kassafehlbetrag<br />

Buchungsjournal<br />

850,30 €<br />

848,00 €<br />

2,30 €<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen<br />

31/12/n0 Kassafehlbetrag außerordentliche Aufwände 2,30<br />

Kassa Bargeld 2,30<br />

Soll<br />

Haben<br />

b) Kassaüberschuss:<br />

Saldo des Kontos "Kassa Bargeld"<br />

Effektiver Kassabestand<br />

Kassaüberschuss<br />

Buchungsjournal<br />

850,30 €<br />

852,00 €<br />

1,70 €<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen<br />

Soll<br />

Haben<br />

31/12/n0 Kassaüberschuss Kassa Bargeld 1,70<br />

außerordentliche Erträge 1,70<br />

2.2.3. Stempelwerte<br />

Stempelmarken <strong>und</strong> Briefmarken s<strong>in</strong>d dem Bargeld gleichzusetzen. Sie werden auf dem Bestandskonto<br />

"Stempelwerte" (= liquide Mittel) erfasst, sofern der Verbrauch <strong>und</strong> die Bestände auch betragsmäßig<br />

relevant s<strong>in</strong>d. Andernfalls wird <strong>in</strong> der Praxis deren Ankauf bereits als Aufwand (Postspesen,<br />

Stempelsteuer) gebucht.<br />

Bei strenger E<strong>in</strong>haltung des Kompetenzpr<strong>in</strong>zips darf nur der effektive Verbrauch der Stempelwerte als<br />

Aufwand berücksichtigt werden. Dies geschieht durch folgende Buchungen:<br />

Beispiel:<br />

Ankauf von Brief- <strong>und</strong> Stempelmarken<br />

Verbrauch Briefmarken<br />

Verbrauch Stempelmarken<br />

Buchungsjournal<br />

Buchungsjournal<br />

412,40 €<br />

120,00 €<br />

160,82 €<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen<br />

(Buchungsbeleg = Quittung)<br />

10/03/n0 Kauf Stempelwerte Stempelwerte 412,40<br />

Kassa Bargeld 412,40<br />

11/03/n0 Stempelwerte Postspesen 120,00<br />

Stempelsteuer<br />

160,82<br />

Stempelwerte<br />

280,82<br />

Da nicht jeder e<strong>in</strong>zelne kle<strong>in</strong>e Verbrauch (vor allem von Briefmarken) regelmäßig gebucht wird, ergeben<br />

sich am Jahresende Differenzen (z.B. 18,00 €) zwischen dem effektiven Bestand (=kle<strong>in</strong>er) <strong>und</strong> dem Saldo<br />

des Kontos, der am Jahresende wie folgt berichtigt wird:<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Stempelwerte Postspesen 18,00<br />

Stempelwerte 18,00<br />

Soll<br />

Haben<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 8


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

2.3. Ergänzungsbuchungen<br />

Es handelt sich dabei um Aufwände <strong>und</strong> Erträge, die zur Gänze das abzuschließende Geschäftsjahr<br />

betreffen, belegmäßig jedoch erst im Folgejahr anfallen.<br />

2.3.1. Abschluss der Bankkonten<br />

Im Normalfall erfassen die Banken das Ergebnis der Z<strong>in</strong>sstaffel des 4. Trimesters (Z<strong>in</strong>sen, Kommissionen,<br />

Spesen, Quellensteuer) buchungsmäßig noch auf dem Kontoauszug des Monats Dezember. Die Erfassung<br />

der entsprechenden Aufwände, Erträge <strong>und</strong> Vorsteuern erfolgt somit noch mit den normalen Buchungen<br />

des Geschäftsjahres.<br />

E<strong>in</strong>zelne Banken erfassen jedoch die Abschlussposten des 4. Trimesters auf dem Kontoauszug des Monats<br />

Jänner, natürlich mit Wertstellung 31/12.<br />

Die Aufwände <strong>und</strong> Erträge s<strong>in</strong>d zwecks E<strong>in</strong>haltung des Kompetenzpr<strong>in</strong>zips auf jeden Fall noch im<br />

abzuschließenden Geschäftsjahr zu verbuchen.<br />

Beispiel:<br />

Der Jännerauszug unserer Bank weist folgende Bewegungen - betreffend das Vorjahr - auf:<br />

Kontoauszug 1. Trimester n1:<br />

05/01/n1 31/12/n0 45,50 Habenz<strong>in</strong>sen<br />

05/01/n1 31/12/n0 9,10 Quellensteuer auf Habenz<strong>in</strong>sen<br />

05/01/n1 31/12/n0 1.254,30<br />

Sollz<strong>in</strong>sen<br />

05/01/n1 31/12/n0 806,58 Bereitstellungsgebühr Kreditrahmen<br />

05/01/n1 31/12/n0 243,60 Spesen<br />

05/01/n1 31/12/n0 25,00 Stempelsteuer<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Valuta Soll Haben Beschreibung<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschluss K/K …… Passivz<strong>in</strong>sen Kontokorrent 1.254,30<br />

Passive Kommissionen Kontokorrent 806,58<br />

Bankspesen für Dienstleistungen 243,60<br />

Stempelsteuer 25,00<br />

Ford./ Quellensteuer Aktivz<strong>in</strong>sen<br />

9,10<br />

Aktivz<strong>in</strong>sen Kontokorrent 45,50<br />

Bankkontokorrent 2.293,08<br />

2.3.2. Auszustellende Rechnungen<br />

a) Fakturierung von Verkäufen:<br />

Laut Kompetenzpr<strong>in</strong>zip s<strong>in</strong>d die Verkaufserlöse mit Übergabe der Ware erzielt, <strong>und</strong> somit im Jahr der<br />

Lieferung zu berücksichtigen.<br />

Die Mwst-Bestimmungen sehen die Möglichkeit der "nachträglichen Fakturierung" vor, sofern die<br />

getätigten Verkäufe durch Transportdokumente (D.D.T.) belegt s<strong>in</strong>d. Letzter Term<strong>in</strong> für die<br />

Ausstellung der Rechnungen ist der 15. des Folgemonats nach Lieferung.<br />

In der Praxis wird diese Möglichkeit nur selten genutzt, da die Mehrwertsteuer trotzdem mit Bezug<br />

auf den Liefermonat abzuführen ist. Zudem hängen auch die Zahlungsziele meistens vom<br />

Rechnungsdatum ab, was e<strong>in</strong> späteres Inkasso der Forderungen zur Folge hat.<br />

Im <strong>Jahresabschluss</strong> wird neben dem Verkaufserlös auch die Mehrwertsteuer berücksichtigt, da sie <strong>in</strong><br />

die Mwst-Abrechnung des Monats Dezember e<strong>in</strong>fließt.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 9


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Beispiel: 28/12/n0: Warenlieferung mit Transportdokument<br />

15/01/n1: Fakturierung der Warenlieferung<br />

Mwst-Gr<strong>und</strong>lage<br />

Mwst 21%<br />

6.000,00 €<br />

1.260,00 €<br />

Rechnungsbetrag 7.260,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 AR Nr. …. vom …… Auszustellende Rechnungen 7.260,00<br />

Warenverkäufe<br />

6.000,00<br />

Mwst-Verkauf 1.260,00<br />

b) Fakturierung von Dienstleistungen:<br />

Dienstleistungen s<strong>in</strong>d laut Mwst-Gesetz im Moment der Zahlung zu fakturieren.<br />

Somit s<strong>in</strong>d im alten Jahr erbrachte, aber erst im Folgejahr kassierte <strong>und</strong> <strong>in</strong> Rechnung gestellte<br />

Dienstleistungen zwar im Abschlussjahr ertragsmäßig zu berücksichtigen, jedoch ohne<br />

Mehrwertsteuer.<br />

Beispiel: 20/12/n0: Fertigstellung e<strong>in</strong>er Dienstleistung<br />

31/01/n1: Inkasso <strong>und</strong> Fakturierung der Dienstleistung<br />

Mwst-Gr<strong>und</strong>lage<br />

Mwst 21%<br />

2.000,00 €<br />

420,00 €<br />

Rechnungsbetrag 2.420,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 AR Nr. …. vom …… Auszustellende Rechnungen 2.000,00<br />

Erlöse aus Dienstleistungen 2.000,00<br />

2.3.3. Auszustellende Gutschriften<br />

Gründe für die Ausstellung von Gutschriften können se<strong>in</strong>:<br />

‣ Rücksendung von Waren<br />

‣ Berichtigung fehlerhafter Rechnungen<br />

‣ nachträgliche Rabatte (Mängelrabatt)<br />

‣ Umsatzprämien usw.<br />

Die Gutschriften können mit oder ohne Berichtigung der Mwst ausgestellt werden.<br />

Betreffen sie Umsätze des Vorjahres, s<strong>in</strong>d sie erfolgsmäßig im Abschlussjahr zu verbuchen, unabhängig<br />

vom Ausstellungsdatum derselben.<br />

Beispiel: 31/01/n1: Gutschrift an e<strong>in</strong>en K<strong>und</strong>en für e<strong>in</strong>e Umsatzprämie des Jahres n0:<br />

Mwst-Gr<strong>und</strong>lage - 1.500,00 €<br />

Mwst 21%<br />

- 315,00 €<br />

Gesamtbetrag - 1.815,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 GS Nr. …. vom …… Verkauf Fertigprodukte (K<strong>und</strong>enboni) 1.500,00<br />

auszustellende Gutschriften 1.500,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 10


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Die Konten "auszustellende Rechnungen" <strong>und</strong> "auszustellende Gutschriften" s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Bilanz laut EU-<br />

Richtl<strong>in</strong>ie bei den "Forderungen an K<strong>und</strong>en" auszuweisen:<br />

C) UMLAUFVERMÖGEN<br />

I. BESTÄNDE<br />

II. FORDERUNGEN<br />

1) Forderungen gegenüber K<strong>und</strong>en<br />

K<strong>und</strong>enforderungen<br />

Besitzwechsel<br />

auszustellende Rechnungen<br />

auszustellende Gutschriften (-)<br />

…………………………..<br />

2.3.4. Zu erhaltende Rechnungen<br />

Alle im Abschlussjahr e<strong>in</strong>gegangenen Waren, Rohstoffe, Betriebsstoffe usw., sowie erhaltene<br />

Dienstleistungen, s<strong>in</strong>d unabhängig vom Zeitpunkt der Fakturierung erfolgsmäßig zu erfassen.<br />

Folgende Fälle s<strong>in</strong>d zu unterscheiden:<br />

a) Rechnung wird im neuen Jahr vom Lieferanten ausgestellt (nachträgliche Fakturierung) <strong>und</strong> geht bis<br />

zum Abrechnungsterm<strong>in</strong> der Mehrwertsteuer (16. Jänner) e<strong>in</strong>.<br />

In diesem Fall kann neben dem Aufwand auch die Mwst gebucht werden. Diese Möglichkeit wird <strong>in</strong><br />

der Praxis aber selten genutzt.<br />

Beispiel: 28/12/n0: E<strong>in</strong>gang Rohstoffe mit Transportdokument<br />

10/01/n1: Fakturierung der Rohstofflieferung<br />

Mwst-Gr<strong>und</strong>lage<br />

Mwst 21%<br />

4.500,00 €<br />

945,00 €<br />

Rechnungsbetrag 5.445,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen<br />

31/12/n0 ER Nr. ..…. vom …… E<strong>in</strong>kauf Rohstoffe 4.500,00<br />

Mwst-E<strong>in</strong>kauf 945,00<br />

Zu erhaltende Rechnungen 5.445,00<br />

Soll<br />

Haben<br />

b)<br />

c)<br />

Die Rechnung des Lieferanten wird noch im alten Jahr ausgestellt, geht jedoch erst nach dem 16.<br />

Jänner e<strong>in</strong> <strong>und</strong> f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Dezember-Abrechnung ke<strong>in</strong>e Berücksichtigung.<br />

Dienstleistungen, die kompetenzmäßig zur Gänze <strong>in</strong>s Abschlussjahr gehören, werden erst im neuen<br />

Jahr durch den Lieferanten fakturiert.<br />

Beispiel zu den Fällen b) <strong>und</strong> c):<br />

Rechn.<br />

Datum<br />

31/12/n0<br />

28/02/n1<br />

10/03/n1<br />

20/03/n1<br />

25/03/n1<br />

Lieferant<br />

EK Rohstoffe<br />

Safem S.p.A. 6.000,00<br />

Stadtwerke<br />

Dr. Reich Arm<strong>in</strong><br />

Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

RA Recht Josef<br />

6.000,00<br />

Aufwände (Mwst-Gr<strong>und</strong>lagen)<br />

EK Hilfsstoffe Strom Beratung Müllentsorg.<br />

500,00<br />

1.400,00<br />

500,00 1.400,00<br />

2.200,00<br />

1.300,00<br />

3.500,00<br />

750,00<br />

750,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 11


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 <strong>Jahresabschluss</strong> E<strong>in</strong>kauf Rohstoffe 6.000,00<br />

E<strong>in</strong>kauf Hilfsstoffe 500,00<br />

Strom 1.400,00<br />

Beratungsspesen 3.500,00<br />

Müllentsorgung 750,00<br />

Zu erhaltende Rechnungen 12.150,00<br />

2.3.5. Zu erhaltende Gutschriften<br />

Beispiel: 31/01/n1: Gutschrift vom Lieferanten für die Umsatzprämie des Jahres n0:<br />

Mwst-Gr<strong>und</strong>lage - 1.200,00 €<br />

Mwst 21%<br />

- 252,00 €<br />

Gesamtbetrag - 1.452,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen<br />

31/12/n0 GS Nr. …. vom …… zu erhaltende Gutschriften 1.200,00<br />

E<strong>in</strong>kauf Rohstoffe (oder Lieferboni) 1.200,00<br />

Die Konten "zu erhaltende Rechnungen" <strong>und</strong> "zu erhaltende Gutschriften" s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Bilanz laut EU-<br />

Richtl<strong>in</strong>ie bei den "Verb<strong>in</strong>dlichkeiten gegenüber Lieferanten" auszuweisen:<br />

D) VERBINDLICHKEITEN<br />

7) Verb<strong>in</strong>dlichkeiten gegenüber Lieferanten<br />

Lieferantenverb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

Zu erhaltende Rechnungen<br />

Zu erhaltende Gutschriften (-)<br />

Soll<br />

Haben<br />

2.3.6. Erfassung der angereiften Abfertigungen<br />

Der Arbeitgeber muss am Jahresende für alle Arbeitnehmer, deren Arbeitsverhältnis aufrecht bleibt, die<br />

angereifte Abfertigung berechnen <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Bilanz den entsprechenden Fonds aufstocken. Der <strong>in</strong> der<br />

Vergangenheit bereits angereifte Abfertigungsfonds ist aufzuwerten, d.h. zu verz<strong>in</strong>sen (1,5% fix + 75%<br />

vom ISTAT-Index).<br />

Für Arbeitnehmer, deren Abfertigung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Zusatzrentenfonds fließt, betrifft die Aufstockung lediglich<br />

die Aufwertung der im Betrieb verbliebenen Abfertigung.<br />

Die Aufwertung unterliegt e<strong>in</strong>er Ersatzsteuer <strong>in</strong> Höhe von 11,0%, für welche folgender E<strong>in</strong>zahlungsmodus<br />

vorgesehen ist:<br />

‣ <strong>in</strong>nerhalb 16. Dezember e<strong>in</strong>es jeden Jahres ist die Akontozahlung zu leisten, die 90% der<br />

Vorjahressteuer beträgt.<br />

‣ der Rest (Saldo) ist am 16. Februar des Folgejahres fällig.<br />

Die Berechnung der Abfertigungen erfolgt <strong>in</strong> der Lohnbuchhaltung für jeden e<strong>in</strong>zelnen Arbeitnehmer<br />

getrennt.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 12


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Berechnungsschema für e<strong>in</strong>en Arbeitnehmer:<br />

Abfertigungsfonds 31.12.n0<br />

+ Aufwertung des Abfertigungsfonds - z.B.: 2,435172% (1,5% fix+75% ISTAT-Index)<br />

- Ersatzsteuer auf Aufwertung 11%<br />

+ angereifte Abfertigung Jahr n1 (Jahresentlohnung / 13,5) (23.145 / 13,50)<br />

- Abzug für Pensionsfonds (0,5% der Bruttoentlohnung)<br />

(23.145 x 0,50%)<br />

= Abfertigungsfonds 31.12.n1<br />

9.621,45<br />

234,30<br />

-25,77<br />

1.714,44<br />

-115,73<br />

11.442,69<br />

Der jährliche Aufwand (Zuweisung) setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Aufwertung des Abfertigungsfonds<br />

234,30<br />

+ angereifte Abfertigung des Jahres<br />

1.714,44<br />

- Abzug für Pensionsfonds 0,5% -115,73 bewegte Konten:<br />

= Zuweisung (Aufwand) 1.833,01 Zuweisung Abfertigungen (G/V)<br />

- Akonto Ersatzsteuer auf Aufwertung -15,50 Akonti Steuere<strong>in</strong>behalte Personal<br />

- Saldo Ersatzsteuer auf Aufwertung -10,27 Verb./Steuere<strong>in</strong>behalte Personal<br />

= Erhöhung des Abfertigungsfonds 1.817,51 Abfertigungsfonds<br />

Für die Buchungen wird berücksichtigt, dass am 16. Dezember bereits e<strong>in</strong>e Vorauszahlung für die<br />

Ersatzsteuer im Ausmaß von 15,50 € (= 90% der Vorjahressteuer) erfolgt ist.<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

16/12/n1 Akonto Ersatzsteuer Akonti Steuere<strong>in</strong>behalte Personal 15,50<br />

Bankkontokorrent 15,50<br />

31/12/n1 <strong>Jahresabschluss</strong> Zuweisung Abfertigungen 1.833,01<br />

Akonti Steuere<strong>in</strong>behalte Personal 15,50<br />

Verb./Steuere<strong>in</strong>behalte Personal 10,27<br />

Abfertigungsfonds 1.817,51<br />

31/12/n1 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 1.833,01<br />

Zuweisung Abfertigungen 1.833,01<br />

31/12/n1 Abschluss SBK Verb./Steuere<strong>in</strong>behalte Personal 10,27<br />

Abfertigungsfonds 11.442,69<br />

Schlussbilanzkonto 11.452,96<br />

2.3.7. Berechnung <strong>und</strong> Verbuchung des Saldos INAIL<br />

Für die Berechnung der INAIL-Prämien (Versicherung gegen Arbeitsunfälle <strong>und</strong> Berufskrankheiten) gilt<br />

folgende Vorgangsweise:<br />

a) provisorische Vorauszahlung am 16. Februar mit Bezug auf die Bruttolöhne des Vorjahres;<br />

b) Ermittlung der endgültigen Prämie nach Ende des Geschäftsjahres, wenn die versicherungspflichtigen<br />

Bruttolöhne bekannt s<strong>in</strong>d;<br />

c)<br />

Ermittlung des Saldos (Restschuld oder Guthaben), welcher am 16. Februar bei der neuen<br />

Vorauszahlung Berücksichtigung f<strong>in</strong>det. Er erhöht bzw. verm<strong>in</strong>dert die E<strong>in</strong>zahlung.<br />

Der bereits gebuchte Aufwand (Vorauszahlung) ist im Rahmen des <strong>Jahresabschluss</strong>es zu berichtigen.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 13


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Beispiel zur Berechnung <strong>und</strong> Verbuchung der INAIL-Prämien<br />

16/02/n0<br />

31/12/n0<br />

Vorauszahlung für das Jahr n0<br />

INAIL-pflichtige Bruttolöhne n0<br />

Prämiensatz<br />

15.850,00 €<br />

450.500,00 €<br />

40,00‰<br />

Berechnung des Jahresausgleichs für das Jahr n0 (Saldo zu Lasten)<br />

INAIL-Prämie Jahr n0<br />

18.020,00<br />

(Bruttolöhne Jahr n0 x Prämiensatz)<br />

+ Zuschlag 1% 180,20<br />

(zu berechnen auf die Prämie)<br />

= Gesamtprämie INAIL n0 18.200,20<br />

- Vorschuss für Jahr n0 15.850,00<br />

(e<strong>in</strong>gezahlt am 16.02.n0)<br />

= Saldo INAIL zu Lasten 2.350,20<br />

Die Gesamtprämie n0 ist gleichzeitig die Vorauszahlung für das Jahr n1<br />

E<strong>in</strong>zahlung am 16.02.n1<br />

Vorschuss für Jahr n1<br />

Saldo INAIL zu Lasten Vorjahr<br />

E<strong>in</strong>zahlung mit F24<br />

18.200,20<br />

2.350,20<br />

20.550,40<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

16/02/n0 Akonto INAIL Sozialabgaben INAIL 15.850,00<br />

Bankkontokorrent 15.850,00<br />

31/12/n0 <strong>Jahresabschluss</strong> Sozialabgaben INAIL 2.350,20<br />

Verb./ INAIL<br />

2.350,20<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 18.200,20<br />

Sozialabgaben INAIL 18.200,20<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Verb./ INAIL 2.350,20<br />

Schlussbilanzkonto 2.350,20<br />

01/01/n1 Eröffnung Eröffnungsbilanzkonto 2.350,20<br />

Verb./ INAIL 2.350,20<br />

16/02/n1 F24 - INAIL Sozialabgaben INAIL 18.200,20<br />

Verb./ INAIL 2.350,20<br />

Bankkontokorrent<br />

20.550,40<br />

Berechnung des Jahresausgleichs für das Jahr n1 (Saldo zu Gunsten)<br />

16/02/n1<br />

31/12/n1<br />

Vorauszahlung für das Jahr n1<br />

INAIL-pflichtige Bruttolöhne n1<br />

Prämiensatz<br />

18.200,20 €<br />

421.300,00 €<br />

40,00‰<br />

INAIL-Prämie Jahr n1<br />

16.852,00 (Bruttolöhne Jahr n1 x Prämiensatz)<br />

+ Zuschlag 1% 168,52 (zu berechnen auf die Prämie)<br />

= Gesamtprämie INAIL n1 17.020,52<br />

- Vorschuss für Jahr n1 18.200,20 (e<strong>in</strong>gezahlt am 16.02.n1)<br />

= Saldo INAIL zu Gunsten 1.179,68<br />

Die Gesamtprämie n1 ist gleichzeitig die Vorauszahlung für das Jahr n2<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 14


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

E<strong>in</strong>zahlung am 16.02.n2<br />

Vorschuss für Jahr n2<br />

Saldo INAIL zu Gunsten Vorjahr<br />

E<strong>in</strong>zahlung mit F24<br />

17.020,52<br />

-1.179,68<br />

15.840,84<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n1 <strong>Jahresabschluss</strong> Guthaben INAIL 1.179,68<br />

Sozialabgaben INAIL 1.179,68<br />

31/12/n1 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 17.020,52<br />

Sozialabgaben INAIL 17.020,52<br />

31/12/n1 Abschluss SBK Schlussbilanzkonto 1.179,68<br />

Guthaben INAIL 1.179,68<br />

01/01/n2 Eröffnung Guthaben INAIL 1.179,68<br />

Eröffnungsbilanzkonto<br />

1.179,68<br />

16/02/n2 F24 - INAIL Sozialabgaben INAIL 17.020,52<br />

Guthaben INAIL 1.179,68<br />

Bankkontokorrent 15.840,84<br />

2.3.8. FIRR - Enasarco (Abf<strong>in</strong>dung an Vertreter bei Vertragsauflösung)<br />

Arbeiten die Unternehmen mit Vertretern (= selbstständige Unternehmer) zusammen, s<strong>in</strong>d neben den<br />

Provisionen auch Sozialabgaben an das Fürsorge<strong>in</strong>stitut Enasarco geschuldet:<br />

‣ Fürsorgebeitrag von 13,75% (davon 50% zu Lasten des Vertreters), der trimestral auf die fakturierten<br />

Provisionen berechnet <strong>und</strong> e<strong>in</strong>gezahlt wird;<br />

‣ FIRR (Fondo Indennità Risoluzione Rapporto): an das Enasarco e<strong>in</strong>zuzahlender Betrag, der bei<br />

Auflösung des Vertrages als e<strong>in</strong>e Art Abfertigung dem Vertreter zusteht.<br />

Der angereifte Betrag ist beim <strong>Jahresabschluss</strong> zu berücksichtigen; die E<strong>in</strong>zahlung erfolgt <strong>in</strong>nerhalb<br />

März des Folgejahres.<br />

Beispiel zu Berechnung <strong>und</strong> Verbuchung: Provisionen Jahr n0: 50.000 €<br />

Derzeit gilt folgende Staffelung (für Vertreter mit 1 Auftraggeber - monomandatario):<br />

Provisionen % FIRR<br />

0,00 12.400,00 4% 496,00<br />

12.400,01 18.600,00 2% 124,00<br />

18.600,01<br />

1% 314,00<br />

Buchungsjournal<br />

934,00<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 <strong>Jahresabschluss</strong> Sozialabgaben Enasarco FIRR 934,00<br />

Verb./ Enasarco 934,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 934,00<br />

Sozialabgaben Enasarco FIRR 934,00<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Verb./ Enasarco 934,00<br />

Schlussbilanzkonto 934,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 15


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

2.4. Abgrenzungen<br />

Um den "periodenre<strong>in</strong>en" Ausweis von Aufwänden <strong>und</strong> Erträgen zu ermöglichen, s<strong>in</strong>d Abgrenzungen<br />

erforderlich. Man unterscheidet dabei:<br />

a) Aufwände <strong>und</strong> Erträge, die bereits im Abschlussjahr erfasst wurden, teilweise jedoch das oder die<br />

Folgejahre betreffen (transitorische Posten - Vorauszahlungen - risconti). Der kompetenzmäßige Teil<br />

der Folgejahre muss "ausgebucht" werden.<br />

b)<br />

Aufwände <strong>und</strong> Erträge, die erst im Folgejahr belegs- <strong>und</strong> buchungsmäßig erfasst werden, jedoch zum<br />

Teil noch <strong>in</strong> das abzuschließende Geschäftsjahr gehören (antizpative Posten - Rückstände - ratei).<br />

Der kompetenzmäßige Teil des Abschlussjahres muss noch "e<strong>in</strong>gebucht" werden.<br />

2.4.1. Transitorische Posten der Jahresabgrenzung<br />

a) Beispiele zur Abgrenzung vorschüssiger Aufwände (Transitorische Aktiva)<br />

In der Folge e<strong>in</strong>e Aufzählung der häufigsten Beispiele; e<strong>in</strong>ige werden exemplarisch mit Berechnungen<br />

<strong>und</strong> Buchungen genauer erläutert.<br />

‣ Versicherungsprämien;<br />

‣ Mietaufwände, die für größere Zeiträume im Voraus entrichtet werden;<br />

‣ Leas<strong>in</strong>gverträge mit Maxirate;<br />

‣ vorschüssige Z<strong>in</strong>saufwände (Wechseldiskont, Darlehen mit vorschüssiger Verz<strong>in</strong>sung);<br />

‣ Fixgebühren der Telefonrechnungen;<br />

‣ Aufwände für Wartungsverträge;<br />

‣ Abonnements für Zeitungen <strong>und</strong> Zeitschriften;<br />

‣ Aufwände für Schließfächer;<br />

‣ Abschreibung der Emissionsverluste auf Anleihen.<br />

E<strong>in</strong>faches Beispiel zu Mietaufwänden:<br />

Für die Miete vom September n0 - Februar n1 geht am 01/09/n0 folgende Rechnung e<strong>in</strong>:<br />

Miete für 6 Monate<br />

Mwst 21%<br />

Rechnungsbetrag<br />

Die Miete für 2 Monate (Januar + Februar n1) ist abzugrenzen<br />

Buchungsjournal<br />

12.000,00 €<br />

2.520,00 €<br />

14.520,00 €<br />

4.000,00 €<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

01/09/n0 ER Nr. ..…. vom …… Mietaufwände 12.000,00<br />

Mwst-E<strong>in</strong>kauf 2.520,00<br />

Lieferantenverb<strong>in</strong>dlichkeiten 14.520,00<br />

31/12/n0 Abgrenzungen Transitorische Aktiva 4.000,00<br />

Mietaufwände 4.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss Schlussbilanzkonto 4.000,00<br />

Transitorische Aktiva 4.000,00<br />

01/01/n1 Eröffnung Transitorische Aktiva 4.000,00<br />

Eröffnungsbilanzkonto 4.000,00<br />

01/01/n1 Umbuchung Mietaufwände 4.000,00<br />

Transitorische Aktiva 4.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 16


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

In der Praxis - unter E<strong>in</strong>satz vernünftiger Buchhaltungs-Software - werden die Abgrenzungen bereits bei<br />

der Verbuchung der Rechnung durch E<strong>in</strong>gabe des Zeitraums automatisch berechnet <strong>und</strong> verbucht. Die<br />

Berichtigungsbuchungen am Jahresende entfallen; die Umbuchungen zu Jahresbeg<strong>in</strong>n erfolgen<br />

automatisch.<br />

Die Buchung am 01/09 ist dann folgende:<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

01/09/n0 ER Nr. ..…. vom …… Mietaufwände 8.000,00<br />

Transitorischa Aktiva 4.000,00<br />

Mwst-E<strong>in</strong>kauf 2.520,00<br />

Lieferantenverb<strong>in</strong>dlichkeiten<br />

14.520,00<br />

Beispiel Leas<strong>in</strong>gvertrag für e<strong>in</strong> Nutzfahrzeug (steuerlicher Abschreibungssatz = 20%)<br />

Die Leas<strong>in</strong>gdauer beträgt 40 Monate (= 2/3 der ordentlichen Abschreibungsdauer)<br />

Vertragsbed<strong>in</strong>gungen:<br />

Vertragsbeg<strong>in</strong>n: 01/03/n0 Neuerung ab 2012:<br />

Vertragsende:<br />

30/06/n3 Leas<strong>in</strong>gaufwände s<strong>in</strong>d absetzbar, auch<br />

Vertragsdauer <strong>in</strong> Monaten:<br />

Vertragsdauer <strong>in</strong> Tagen:<br />

40<br />

1217<br />

wenn deren Dauer unter der steuerlichen<br />

M<strong>in</strong>destdauer liegt. Es ergeben sich jedoch<br />

Anzahl Leas<strong>in</strong>graten:<br />

40 gew<strong>in</strong>nverändernde Posten <strong>in</strong> den<br />

Steuererklärungen.<br />

Gesamter Leas<strong>in</strong>gaufwand: 39.000,00<br />

1. Leas<strong>in</strong>grate (Maxirate):<br />

39 monatliche Folgeraten:<br />

7.800,00<br />

800,00<br />

7.800,00<br />

31.200,00 80%<br />

Zwecks E<strong>in</strong>haltung des Kompetenzpr<strong>in</strong>zips muss der Gesamtaufwand gleichmäßig auf die Dauer des<br />

Vertrages aufgeteilt werden.<br />

Kompetenzmäßiger Aufwand = Gesamtaufwand / Gesamtdauer <strong>in</strong> Tagen x Tage des Jahres<br />

Berechnung der Abgrenzung: gebuchter Aufwand (Berechnung siehe Tabelle)<br />

- kompetenzmäßiger Aufwand<br />

= Abgrenzung (Transitorische Aktiva)<br />

Berechnungen zur Abgrenzung:<br />

Beschreibung<br />

Anzahl Tage pro Jahr<br />

Gebuchter Aufwand (siehe Tabelle)<br />

Kompetenzmäßiger Aufwand<br />

Abgrenzung (Transitorische Aktiva)<br />

Jahr n0<br />

306<br />

15.000,00<br />

9.806,08<br />

5.193,92<br />

Jahr n1<br />

365<br />

14.793,92<br />

11.696,80<br />

3.097,12<br />

Jahr n2<br />

365<br />

12.697,12<br />

11.696,80<br />

1.000,32<br />

Jahr n3<br />

181<br />

5.800,32<br />

5.800,32<br />

0,00<br />

Zusammensetzung des gebuchten Aufwandes:<br />

Beschreibung<br />

1) Auflösung Abgrenzungen am 01/01<br />

2) Betrag Maxirate (1 Rate)<br />

Anzahl Monatsraten (à 800,00)<br />

3) Gesamtbetrag Monatsraten<br />

Gebuchter Aufwand (1+2+3)<br />

Jahr n0<br />

7.800,00<br />

9<br />

7.200,00<br />

15.000,00<br />

Jahr n1<br />

5.193,92<br />

12<br />

9.600,00<br />

14.793,92<br />

Jahr n2<br />

3.097,12<br />

12<br />

9.600,00<br />

12.697,12<br />

Jahr n3<br />

1.000,32<br />

6<br />

4.800,00<br />

5.800,32<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 17


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abgrenzung Leas<strong>in</strong>g Transitorischa Aktiva 5.193,92<br />

Leas<strong>in</strong>g Nutzfahrzeuge 5.193,92<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n-/ Verlustkonto 9.806,08<br />

Leas<strong>in</strong>g Nutzfahrzeuge 9.806,08<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Schlussbilanzkonto 5.193,92<br />

Transitorischa Aktiva 5.193,92<br />

01/01/n1 Eröffnung Transitorischa Aktiva 5.193,92<br />

Eröffnungsbilanzkonto 5.193,92<br />

01/01/n1 Umbuchung Leas<strong>in</strong>g Nutzfahrzeuge 5.193,92<br />

Transitorischa Aktiva 5.193,92<br />

Emissionsverlust auf Obligationen - Beispiel zur Berechnung der Abschreibung<br />

Er entsteht durch die Ausgabe der Obligationen "unter pari".<br />

Alle zusätzlichen Spesen, die durch die Ausgabe entstehen, erhöhen den Emissionsverlust.<br />

Der Emissionsverlust wird <strong>in</strong> der Buchhaltung als mehrjähriger Aufwand behandelt <strong>und</strong> durch die<br />

Abschreibung kompetenzmäßig auf die Dauer des Obligationsdarlehens verteilt. Die Aufteilung erfolgt im<br />

gleichen Verhältnis wie die Z<strong>in</strong>sen.<br />

Ausgabebed<strong>in</strong>gungen - Obligationsdarlehen 01.01.n0 - 01.01.n5 :<br />

Laufzeit <strong>in</strong> Jahren<br />

Anzahl Obligationen:<br />

Nennwert:<br />

5<br />

500.000<br />

10,00<br />

Emissionsverlust pro Obligation = 0,10 €<br />

Ausgabekurs:<br />

99,00<br />

Spesen f. Ausgabe: 25.000,00<br />

Emissionsverlust<br />

50.000,00<br />

nachsch. Verz<strong>in</strong>sung: jährlich<br />

Spesen für Ausgabe:<br />

25.000,00<br />

Z<strong>in</strong>ssatz p.a.<br />

1,25%<br />

Emissionsverlust gesamt: 75.000,00<br />

Tilgungsplan<br />

Jahr<br />

n1<br />

n2<br />

n3<br />

n4<br />

n5<br />

Restkapital am<br />

01.01<br />

5.000.000,00<br />

4.000.000,00<br />

3.000.000,00<br />

2.000.000,00<br />

1.000.000,00<br />

Amortisierungsrate<br />

1.000.000,00<br />

1.000.000,00<br />

1.000.000,00<br />

1.000.000,00<br />

1.000.000,00<br />

5.000.000,00<br />

Z<strong>in</strong>sen auf<br />

Restschuld<br />

62.500,00<br />

50.000,00<br />

37.500,00<br />

25.000,00<br />

12.500,00<br />

187.500,00<br />

% eller<br />

Z<strong>in</strong>santeil<br />

33,33333<br />

26,66667<br />

20,00000<br />

13,33333<br />

6,66667<br />

100,00000<br />

Aufteilung<br />

Emissionsverlust<br />

25.000,00<br />

20.000,00<br />

15.000,00<br />

10.000,00<br />

5.000,00<br />

75.000,00<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschlussbuchung Abschreibung Emissionsverlust 25.000,00<br />

Emissionsverlust auf Anleihen 25.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n-/ Verlustkonto 25.000,00<br />

Abschreibung Emissionsverlust 25.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Schlussbilanzkonto 50.000,00<br />

Emissionsverlust auf Anleihen 50.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 18


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

b) Beispiele zur Abgrenzung vorschüssiger Erträge (Transitorische Passiva)<br />

In der Folge e<strong>in</strong>e Aufzählung der häufigsten Beispiele; e<strong>in</strong>ige werden exemplarisch mit Berechnungen<br />

<strong>und</strong> Buchungen genauer erläutert.<br />

‣ Erträge für Wartungsverträge;<br />

‣ Mieterträge, die für größere Zeiträume im Voraus kassiert werden;<br />

‣ vorschüssige Z<strong>in</strong>serträge (vere<strong>in</strong>barte Term<strong>in</strong>z<strong>in</strong>sen);<br />

‣ Investitionsbeiträge, aufzuteilen auf die Nutzungsdauer der entsprechenden Anlagen;<br />

‣ Agio auf Anleihen (getrennt unter der "Transitorischen Passiva" auszuweisen.<br />

Investitionsbeiträge - Beispiel zur Abgrenzung<br />

Die Beiträge für Investitionen werden <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung als Erträge erfasst (andere Erträge - Punkt<br />

A/5) <strong>und</strong> durch die Technik der Abgrenzungen (transitorische Passiva) an die Abschreibungsdauer der<br />

entsprechenden Anlagegüter angepasst.<br />

Gewährung e<strong>in</strong>es Investitionsbeitrages für den Kauf e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e:<br />

Anschaffungswert der Masch<strong>in</strong>e<br />

Zusage e<strong>in</strong>es Investitionsbeitrages:<br />

Abschreibung der neuen Masch<strong>in</strong>e<br />

400.000,00 €<br />

60.000,00 €<br />

8% =<br />

Kompetenzmäßiger Investitionsbeitrag 8% =<br />

Abgrenzung (transitorische Passiva)<br />

32.000,00 €<br />

4.800,00 €<br />

55.200,00 €<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschlussbuchung Investitionsbeiträge 55.200,00<br />

Transitorische Passiva 55.200,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Investitionsbeiträge 4.800,00<br />

Gew<strong>in</strong>n-/ Verlustkonto 4.800,00<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Transitorische Passiva 55.200,00<br />

Schlussbilanzkonto 55.200,00<br />

2.4.2. Antizipative Posten der Jahresabgrenzung<br />

a) Beispiele zur Abgrenzung nachschüssiger Aufwände (Antizipative Passiva)<br />

In der Folge e<strong>in</strong>e Aufzählung der häufigsten Beispiele; e<strong>in</strong>ige werden exemplarisch mit Berechnungen<br />

<strong>und</strong> Buchungen genauer erläutert.<br />

‣ nachschüssige Z<strong>in</strong>saufwände auf Darlehen<br />

‣ angereifte Z<strong>in</strong>sen auf Obligationsdarlehen<br />

‣ nachschüssige Telefonspesen (Gesprächskosten)<br />

‣ angereifte Personalspesen (für 14. Monatsgehalt, nicht genossene Urlaube usw.)<br />

Beispiel für die Abgrenzung von Z<strong>in</strong>sen für e<strong>in</strong> Obligationsdarlehen<br />

Wenn die Fälligkeit der Z<strong>in</strong>sabschnitte nicht mit dem Datum des <strong>Jahresabschluss</strong>es identisch ist, ergibt<br />

sich die Notwendigkeit, die bereits angereiften, jedoch erst im Folgejahr fälligen Z<strong>in</strong>sen abzugrenzen.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 19


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Vertragsbed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong> Obligationsdarlehen 1,5% p.a.<br />

Anzahl Obligationen:<br />

Nennwert:<br />

Ausgabedatum:<br />

300.000<br />

10<br />

01/09/n0 Berechnung des angepassten Z<strong>in</strong>ssatzes (p')<br />

Beg<strong>in</strong>n Z<strong>in</strong>sabschnitt: 01/09/n0 p' = Z<strong>in</strong>ssatz x Tage / Tage Gesamtperiode =<br />

Fälligk. Z<strong>in</strong>sabschnitt:<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>:<br />

01/03/n1<br />

31/12/n0 Berechnung der kompetenzmäßigen Z<strong>in</strong>sen<br />

zu verz<strong>in</strong>sende Tage: 121 Z = Kapital x p' = 15.041,40 €<br />

Tage Gesamtperiode:<br />

semestraler Z<strong>in</strong>ssatz:<br />

181<br />

0,75%<br />

0,50138<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschlussbuchung Passivz<strong>in</strong>sen Obligationen 15.041,40<br />

Antizipative Passiva 15.041,40<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n-/ Verlustkonto 15.041,40<br />

Passivz<strong>in</strong>sen Obligationen 15.041,40<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Antizipative Passiva 15.041,40<br />

Schlussbilanzkonto 15.041,40<br />

Abgrenzung bereits angereifter Personalspesen:<br />

E<strong>in</strong> bedeutender Posten der Jahresabgrenzung ergibt sich <strong>in</strong> Unternehmen, für welche der<br />

Kollektivvertrag auch die Auszahlung des 14. Monatsgehalts vorsieht. Die ab Juli angereiften Bezüge<br />

(Auszahlung erfolgt nachschüssig im Juni) s<strong>in</strong>d im <strong>Jahresabschluss</strong> zu berücksichtigen.<br />

Zusätzlich s<strong>in</strong>d auch die bereits angereiften <strong>und</strong> nicht genossenen Urlaube <strong>und</strong> Freistellungen <strong>in</strong> die<br />

Berechnungen mit e<strong>in</strong>zubeziehen.<br />

Im E<strong>in</strong>zelnen ergeben sich folgende Posten:<br />

Bruttoentlohnung 14. Gehalt für 6 Monate (z.B. für 30 Beschäftigte)<br />

angereifte <strong>und</strong> nicht genossene Urlaubszeiten <strong>und</strong> Freistellungen<br />

Summe bereits angereifter Bruttobezüge<br />

entsprechende Sozialabgaben INPS (Arbeitgeber-Anteil) - 28%<br />

entsprechende Sozialabgaben INAIL ca. 40‰<br />

Gesamte Abgrenzung (Antizipative Passiva)<br />

27.000,00 €<br />

7.000,00 €<br />

34.000,00 €<br />

9.520,00 €<br />

1.360,00 €<br />

44.880,00 €<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschlussbuchung Bruttolöhne u. Gehälter 34.000,00<br />

Sozialabgaben NISF-INPS 9.520,00<br />

Sozialabgaben INAIL 1.360,00<br />

Antizipative Passiva 44.880,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 20


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

b) Beispiele zur Abgrenzung nachschüssiger Erträge (Antizipative Aktiva)<br />

Die häufigsten Beispiele:<br />

‣ bereits angereifte aktive Verzugsz<strong>in</strong>sen<br />

‣ angereifte Z<strong>in</strong>serträge auf Wertpapiere (Staatspapiere, Obligationen)<br />

‣ angereifte Z<strong>in</strong>serträge auf Steuerguthaben<br />

Beispiel für angereifte Z<strong>in</strong>serträge auf Staatspapiere<br />

Wir verfügen über folgende Staatspapiere:<br />

Anzahl<br />

Nennwert:<br />

10.000<br />

10,00 Berechnung der kompetenzmäßigen Z<strong>in</strong>sen<br />

Beg<strong>in</strong>n Z<strong>in</strong>sabschnitt: 01/10/n0<br />

Fälligk. Z<strong>in</strong>sabschnitt: 01/04/n1 Z = 100.000 x 91 x 1,6 / 36500 = 398,90 €<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>:<br />

zu verz<strong>in</strong>sende Tage:<br />

Jahresz<strong>in</strong>ssatz<br />

31/12/n0<br />

91<br />

1,60%<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschlussbuchung Antizipative Aktiva 398,90<br />

Aktivz<strong>in</strong>sen auf Wertpapiere 398,90<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Aktivz<strong>in</strong>sen auf Wertpapiere 398,90<br />

Gew<strong>in</strong>n-/ Verlustkonto 398,90<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Schlussbilanzkonto 398,90<br />

Antizipative Aktiva 398,90<br />

Beispiel für angereifte aktive Verzugsz<strong>in</strong>sen<br />

K<strong>und</strong>enforderung über<br />

7.300,00 € Berechnung der kompetenzmäßigen Z<strong>in</strong>sen<br />

Fälligkeit<br />

25/11/n0<br />

Zahlungse<strong>in</strong>gang 10/02/n1 Z = 7.300 x 36 x 9,5 / 36500 = 68,40 €<br />

Tage für Abgrenzung<br />

Jahresz<strong>in</strong>ssatz<br />

36<br />

9,50%<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschlussbuchung Antizipative Aktiva 68,40<br />

Aktive Verzugsz<strong>in</strong>sen 68,40<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Aktive Verzugsz<strong>in</strong>sen 68,40<br />

Gew<strong>in</strong>n-/ Verlustkonto 68,40<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Schlussbilanzkonto 68,40<br />

Antizipative Aktiva 68,40<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 21


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

2.5. Bewertung der Vorräte<br />

2.5.1. Bewertungskriterien der Vorräte<br />

Durch die Stichtags<strong>in</strong>ventur (auch als abweichende möglich) werden mit Ende des Geschäftsjahres die<br />

Lagerbestände<br />

mengenmäßig (durch Zählen, Messen, Wiegen)<br />

<strong>und</strong> wertmäßig erfasst.<br />

Das Zivilgesetzbuch legt im Art. 2426 die Bewertungskriterien fest.<br />

a) Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe, Zukaufteile, Verbrauchsmaterialien <strong>und</strong> Handelswaren<br />

Die Bewertung erfolgt<br />

‣ zum "E<strong>in</strong>standspreis" (E<strong>in</strong>kaufspreis - Rabatte + Nebenspesen) oder<br />

‣ zum "Marktwert", falls er niedriger ist.<br />

E<strong>in</strong>standspreis: die Bewertung kann nach verschiedenen Methoden erfolgen:<br />

effektive Kosten (genau, praktisch jedoch nur schwer anwendbar);<br />

Durchschnittspreis (gewogenes Mittel);<br />

FIFO (first <strong>in</strong>, first out)<br />

LIFO (last <strong>in</strong>, first out) - nicht erlaubt, wenn man sich an die <strong>in</strong>ternationalen<br />

Buchhaltungsrichtl<strong>in</strong>ien (IAS/IFRS) hält.<br />

Das Steuerrecht lässt alle Kriterien mit der Auflage zu, dass die Bewertung nicht unter jener des<br />

"gestaffelten Jahres-LIFO" (LIFO a scatti annuale) liegt.<br />

Marktwert: dieser entspricht den aktuellen E<strong>in</strong>standspreisen für die betroffenen Güter, die aus<br />

Preislisten oder Angeboten der Lieferanten hervorgehen bzw. den Kursnotierungen der<br />

Warenbörsen entsprechen.<br />

Erhöht sich im Folgejahr der Marktwert der Lagerbestände wieder, muss die Anpassung an die<br />

E<strong>in</strong>standspreise vorgenommen werden.<br />

b) Fertig- <strong>und</strong> Halbfertigprodukte, <strong>in</strong> Verarbeitung bef<strong>in</strong>dliche Produkte<br />

Die Bewertung erfolgt gr<strong>und</strong>sätzlich zu den "Herstellkosten" laut Vollkostenrechnung (full cost<strong>in</strong>g),<br />

die sich zusammensetzen aus:<br />

den E<strong>in</strong>zelkosten (oder "direkte Kosten" ), wie Fertigungsmaterial <strong>und</strong> Fertigungslöhne;<br />

den Geme<strong>in</strong>kosten (oder "<strong>in</strong>direkte Kosten" ) des Material- <strong>und</strong> Fertigungsbereichs, die<br />

e<strong>in</strong>igermaßen verursachungsgerecht den Produkten zurechenbar s<strong>in</strong>d.<br />

Der Marktwert ist für die Bewertung am Jahresende von Bedeutung, wenn er aufgr<strong>und</strong> der<br />

Konkurrenzsituation unter den Herstellkosten liegt.<br />

c) In Ausführung bef<strong>in</strong>dliche Aufträge (Auftragsfertigung)<br />

Das Handelsrecht sieht gr<strong>und</strong>sätzlich zwei Möglichkeiten vor:<br />

‣ Bewertung zu den angefallenen Kosten (Gew<strong>in</strong>nrealisierung bei Fertigstellung);<br />

‣ Bewertung zu den anteiligen Erlösen im Verhältnis zu den Leistungsforschritten (anteilige<br />

Gew<strong>in</strong>nrealisierung).<br />

Die Bewertung zu "anteiligen Erlösen" wird von den nationalen Buchhaltungspr<strong>in</strong>zipien (OIC)<br />

vorgeschlagen <strong>und</strong> den <strong>in</strong>ternationalen Rechnungslegungsstandards (IAS) verlangt; diese hat<br />

sich handelsrechtlich bereits durchgesetzt.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 22


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Das Steuerrecht unterscheidet zwischen<br />

‣ "mehrjährigen Fertigungsaufträgen", die seit 2007 zw<strong>in</strong>gend zu den "anteiligen Erlösen" zu<br />

bewerten s<strong>in</strong>d,<br />

‣ <strong>und</strong> "unterjährigen Aufträgen" (Ausführungsdauer unter 1 Jahr), für die nur die Bewertung zu<br />

den "angefallenen Kosten" erlaubt ist.<br />

In der Steuererklärung führt dieser Bewertungsunterschied fast immer zu "gew<strong>in</strong>nverändernden<br />

Posten".<br />

2.5.2. Buchung der Bestandsänderungen<br />

Für die Verbuchung kommen gr<strong>und</strong>sätzlich zwei Möglichkeiten <strong>in</strong> Frage, die beide exemplarisch durch je<br />

e<strong>in</strong> Beispiel dargestellt werden.<br />

a) Verwendung von 2 getrennten Erfolgskonten<br />

‣ Anfangsbestand ………. (z.B. Rohstoffe, Fertigprodukte, Handelswaren usw.)<br />

‣ Endbestand ………. (z.B. Rohstoffe, Fertigprodukte, Handelswaren usw.)<br />

b) Verwendung von nur 1 Erfolgskonto als Differenz zwischen Anfangs- <strong>und</strong> Endbestand.<br />

‣ Bestandsänderung ………….. (z.B. Rohstoffe, Fertigprodukte, Handelswaren usw.)<br />

Beispiel zur Möglichkeit a) mit "<strong>in</strong> Ausführung bef<strong>in</strong>dlichen Aufträgen":<br />

01/01/n0<br />

31/12/n0<br />

Anfangsbestand (AB)<br />

Endbestand (EB)<br />

185.000,00 €<br />

140.000,00 €<br />

Die Bestandverm<strong>in</strong>derung ergibt sich, da Aufträge des Vorjahres fertig gestellt wurden.<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

01/01/n0 Eröffnung Aufträge <strong>in</strong> Ausführung 185.000,00<br />

Eröffnungsbilanzkonto 185.000,00<br />

01/01/n0 Umbuchung AB Aufträge <strong>in</strong> Ausführung 185.000,00<br />

Aufträge <strong>in</strong> Ausführung 185.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss Bestände Aufträge <strong>in</strong> Ausführung 140.000,00<br />

EB Aufträge <strong>in</strong> Ausführung 140.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 185.000,00<br />

AB Aufträge <strong>in</strong> Ausführung 185.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V EB Aufträge <strong>in</strong> Ausführung 140.000,00<br />

Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 140.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss Bilanz Schlussbilanzkonto 140.000,00<br />

Aufträge <strong>in</strong> Ausführung 140.000,00<br />

Erfolgt die Umbuchung des Anfangsbestandes nicht zu Beg<strong>in</strong>n des Geschäftsjahres (<strong>in</strong> der Praxis häufig<br />

der Fall), ergibt sich am Jahresende folgende Buchung:<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschluss Bestände AB Aufträge <strong>in</strong> Ausführung 185.000,00<br />

EB Aufträge <strong>in</strong> Ausführung<br />

Aufträge <strong>in</strong> Ausführung<br />

140.000,00<br />

45.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 23


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Darstellung der Bestandsänderung <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung:<br />

A) Wert der Produktion<br />

3) Bestandsänderungen Aufträge <strong>in</strong> Ausführung<br />

AB Aufträge <strong>in</strong> Ausführung -185.000,00<br />

EB Aufträge <strong>in</strong> Ausführung 140.000,00<br />

-45.000,00<br />

(Details s<strong>in</strong>d nicht Pflicht; Verm<strong>in</strong>derungen<br />

mit "-", Erhöhungen mit "+")<br />

Beispiel zur Möglichkeit b) mit "Rohstoffen" - Bestandsverm<strong>in</strong>derung:<br />

01/01/n0<br />

31/12/n0<br />

Anfangsbestand (AB)<br />

Endbestand (EB)<br />

Bestandsverm<strong>in</strong>derung<br />

210.000,00 €<br />

195.000,00 €<br />

15.000,00 €<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

01/01/n0 Eröffnung Bestand an Rohstoffen 210.000,00<br />

Eröffnungsbilanzkonto 210.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss Bestände Bestandsänderung Rohstoffe 15.000,00<br />

Bestand an Rohstoffen 15.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 15.000,00<br />

Bestandsänderung Rohstoffe 15.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss Bilanz Schlussbilanzkonto 195.000,00<br />

Bestand an Rohstoffen 195.000,00<br />

Beispiel zur Möglichkeit b) mit "Handelswaren" - Bestandserhöhung:<br />

01/01/n0<br />

31/12/n0<br />

Anfangsbestand (AB)<br />

Endbestand (EB)<br />

Bestandserhöhung<br />

210.000,00 €<br />

241.000,00 €<br />

31.000,00 €<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

01/01/n0 Eröffnung Bestand an Handelswaren 210.000,00<br />

Eröffnungsbilanzkonto 210.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss Bestände Bestand an Handelswaren 31.000,00<br />

Bestandsänderung Handelswaren 31.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Bestandsänderung Handelswaren 31.000,00<br />

Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 31.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss Bilanz Schlussbilanzkonto 241.000,00<br />

Bestand an Handelswaren 241.000,00<br />

Darstellung der Bestandsänderung <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung:<br />

B) Aufwände der Produktion<br />

11) Bestandsveränderungen von Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffen,<br />

2.000,00<br />

Verbrauchsmaterialien <strong>und</strong> Waren<br />

Bestandsänderung Rohstoffe<br />

15.000,00<br />

(Details s<strong>in</strong>d nicht Pflicht;<br />

Bestandsänderung Betriebs-/Hilfsstoffe 6.000,00<br />

Verm<strong>in</strong>derungen mit "+",<br />

Bestandsänderung Zukaufteile<br />

12.000,00<br />

Erhöhungen mit "-")<br />

Bestandsänderung Handelswaren<br />

-31.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 24


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

2.5.3. Ausweisung der Bestände <strong>in</strong> Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung (EU-Schema)<br />

B i l a n z<br />

C) Umlaufvermögen<br />

I) Vorräte<br />

1) Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe <strong>und</strong> Verbrauchsmaterialien<br />

2) Halbfertigprodukte <strong>und</strong> <strong>in</strong> Verarbeitung bef<strong>in</strong>dliche Produkte<br />

3) In Ausführung bef<strong>in</strong>dliche Aufträge<br />

4) Fertigprodukte <strong>und</strong> Waren<br />

5) Anzahlungen<br />

Erfolgsrechnung<br />

A) Wert der Produktion<br />

2) Bestandsveränderungen von Fertig- /Halbfertigprodukten <strong>und</strong> <strong>in</strong> Verarbeitung bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Produkten<br />

3) Bestandsveränderungen von <strong>in</strong> Ausführung bef<strong>in</strong>dlichen Aufträgen<br />

B) Aufwände der Produktion<br />

11) Bestandsveränderungen von Roh-, Hilfs- <strong>und</strong> Betriebsstoffen, Zukaufteilen,<br />

Verbrauchsmaterialien <strong>und</strong> Waren<br />

2.6. Bewertung der Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

Wenn liquide Mittel zur Verfügung stehen, die vorläufig nicht für betriebliche Zwecke erforderlich s<strong>in</strong>d,<br />

werden sie eventuell kurzfristig <strong>in</strong> Wertpapiere <strong>in</strong>vestiert.<br />

Für die Bewertung gelten die selben Bestimmungen wie für Waren, Rohstoffe usw.:<br />

‣ zu den E<strong>in</strong>standspreisen (= Kurs + Nebenspesen) oder<br />

‣ zum Marktwert, falls er niedriger ist. In diesem Fall s<strong>in</strong>d die Wertpapiere am Ende des<br />

Geschäftsjahres abzuwerten.<br />

Beispiel zu Ankauf, Verz<strong>in</strong>sung, Bewertung <strong>und</strong> <strong>Jahresabschluss</strong> von Obligationen:<br />

17/06/n0 Ankauf von Obligationen<br />

Nennwert gesamt:<br />

Secco-Kurs:<br />

Z<strong>in</strong>sterm<strong>in</strong>e:<br />

Halbjahresz<strong>in</strong>ssatz:<br />

30.000,00 €<br />

99,40<br />

01/04 - 01/10<br />

0,75%<br />

31/12/n0<br />

Kommission auf Nennwert:<br />

Börsentage:<br />

Marktwert (Kurs)<br />

0,12%<br />

3<br />

98,90<br />

Berechnung angepasster Z<strong>in</strong>ssatz = (0,75 x 80 / 183) =<br />

0,32787<br />

Berechnung Ankaufpreis:<br />

Secco-Kurs x Nennwert: 29.820,00 € (30.000 x 99,40 / 100)<br />

Kommission: 36,00 € (30.000 x 0,12 / 100)<br />

Kaufpreis <strong>in</strong>kl. Spesen<br />

29.856,00 € (E<strong>in</strong>standspreis)<br />

angereifte Z<strong>in</strong>sen: 98,36 € (30.000 x 0,32787 / 100)<br />

Belastung K/K:<br />

29.954,36 €<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 25


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

01/10/n0<br />

31/12/n0<br />

Berechnung Z<strong>in</strong>sabschnitt: (30.000 x 0,75 / 100) =<br />

Abgrenzung der Z<strong>in</strong>sen (30.000 x 0,75 x 91 / 18200) =<br />

225,00 €<br />

112,50 €<br />

31/12/n0<br />

Bewertung der Obligationen (Marktwert) 29.670,00 € (30.000 x 98,90 / 100)<br />

Bewertung laut Buchführung (Kaufpreis)<br />

29.856,00 €<br />

Abwertung beim <strong>Jahresabschluss</strong><br />

186,00 €<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

17/06/n0 Kauf Obligationen Festverz<strong>in</strong>sliche Wertpapiere 29.856,00<br />

Aktivz<strong>in</strong>sen Wertpapiere 98,36<br />

Bankkontokorrent 29.954,36<br />

01/10/n0 Z<strong>in</strong>sabschnitte Bankkontokorrent 225,00<br />

Aktivz<strong>in</strong>sen Wertpapiere 225,00<br />

31/12/n0 Abgrenzung Z<strong>in</strong>sen Antizipative Aktiva 112,50<br />

Aktivz<strong>in</strong>sen Wertpapiere 112,50<br />

31/12/n0 Abwertung Wertp. Abwertung Wertpapiere 186,00<br />

Festverz<strong>in</strong>sliche Wertpapiere 186,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Verlustrechnung 186,00<br />

Abwertung Wertpapiere 186,00<br />

31/12/n0<br />

Abschluss G/V<br />

Aktivz<strong>in</strong>sen Wertpapiere 239,14<br />

Gew<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Verlustrechnung 239,14<br />

31/12/n0 Abschluss Bilanz Schlussbilanzkonto 29.670,00<br />

Festverz<strong>in</strong>sliche Wertpapiere 29.670,00<br />

Ausweisung dieser Wertpapiere <strong>in</strong> Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung (EU-Schema)<br />

B i l a n z<br />

C) Umlaufvermögen<br />

III) Wertpapiere des Umlaufvermögens<br />

6) Andere Wertpapiere<br />

Erfolgsrechnung<br />

C) F<strong>in</strong>anzielle Erträge <strong>und</strong> Aufwände<br />

16) Andere f<strong>in</strong>anzielle Erträge<br />

c) aus Wertpapieren des Umlaufvermögens<br />

D) Wertberichtigungen des f<strong>in</strong>anziellen Vermögens<br />

18) Aufwertungen von Beteiligungen <strong>und</strong> Wertpapieren des Anlage<strong>und</strong><br />

Umlaufvermögens<br />

19) Abwertungen von Beteiligungen <strong>und</strong> Wertpapieren des Anlage<strong>und</strong><br />

Umlaufvermögens<br />

29.670,00<br />

239,14<br />

186,00<br />

Steigt der Marktwert im Folgejahr, erfolgt e<strong>in</strong>e Wiederaufwertung; liegt er über dem Kaufpreis, ist dieser<br />

die obere Grenze für die Bewertung. Ausweisung im Punkt D 18) der Erfolgsrechnung.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 26


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

2.7. Bewertung der Forderungen<br />

Die Aktivseite der Bilanz sieht e<strong>in</strong>e detaillierte Gliederung der Forderungen vor:<br />

A) Forderungen gegenüber Gesellschaftern für ausstehende E<strong>in</strong>lagen<br />

B) Anlagevermögen<br />

III) F<strong>in</strong>anzielles Anlagevermögen<br />

2) Forderungen gegenüber<br />

Mittel- bis langfristige Forderungen:<br />

a) kontrollierten Unternehmen<br />

die <strong>in</strong>nerhalb des Folgejahres fälligen<br />

b) verb<strong>und</strong>enen Unternehmen<br />

s<strong>in</strong>d getrennt auszuweisen.<br />

c) kontrollierenden Unternehmen<br />

C) Umlaufvermögen<br />

II) Forderungen<br />

1) Forderungen gegenüber K<strong>und</strong>en<br />

2) Ford. / kontrollierte Unternehmen<br />

3) Ford. / verb<strong>und</strong>ene Unternehmen<br />

4) Ford. / kontrollierende Unternehmen<br />

4 bis ) Ford./ Steuern<br />

4 ter ) Ford./ vorgezogene Steuern<br />

5) Forderungen gegenüber anderen<br />

Bei ihrer Entstehung werden die Forderungen zu ihrem Nom<strong>in</strong>alwert erfasst.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Vorsichtspr<strong>in</strong>zips müssen sie <strong>in</strong> der Bilanz jedoch zu ihrem "wahrsche<strong>in</strong>lichen<br />

E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>glichkeitswert" ausgewiesen werden.<br />

Une<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gliche Forderungen<br />

S<strong>in</strong>d die Schuldner nicht mehr auff<strong>in</strong>dbar, waren gerichtliche Verfahren erfolgslos, müssen die<br />

Forderungen auf jeden Fall ausgebucht werden.<br />

‣ S<strong>in</strong>d sie erst im abzuschließenden Geschäftsjahr entstanden, werden sie als "Forderungsverluste"<br />

gebucht, die <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung unter den "Aufwänden der Produktion" im Punkt B14<br />

aufsche<strong>in</strong>en.<br />

‣ Liegt der Ursprung der Forderungen jedoch <strong>in</strong> vorhergehenden Geschäftsjahren, werden die Ausfälle<br />

<strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch die eventuell gebildeten "Wertberichtigungen" bzw. "Delcrederefonds"<br />

abgedeckt. Reichen diese nicht aus, s<strong>in</strong>d die Differenzen als "außerordentliche Aufwände" zu<br />

buchen (Erfolgsrechnung Punkt E21 für Forderungen des Umlaufvermögens - Punkt D19 für<br />

Forderungen des Anlagevermögens).<br />

Beispiel zu Forderungsausfällen <strong>und</strong> der Wertberichtigung am Jahresende<br />

01/01/n0 Anfangsbestand Konto "Wertberichtigung Forderungen"<br />

34.000,00 €<br />

Anfangsbestand auf dem "Delcrederefonds"<br />

8.000,00 €<br />

20/09/n0 Ausfall von Forderungen vorhergehender Jahre<br />

51.000,00 €<br />

15/11/n0 Ausfall e<strong>in</strong>er Forderung des laufenden Jahres<br />

2.600,00 €<br />

Nom<strong>in</strong>alwert der K<strong>und</strong>enforderungen am Jahresende<br />

Ausfallrisiko aufgr<strong>und</strong> der E<strong>in</strong>zelbewertungen<br />

Pauschale Berichtigung der Restforderungen<br />

Kurzfristige Forderungen:<br />

für Forderungen, deren Fälligkeit über<br />

das Folgejahr h<strong>in</strong>ausgeht, verlangt das<br />

ZGB die getrennte Angabe.<br />

Dies bedeutet, dass am Ende des Geschäftsjahres e<strong>in</strong>e genaue Bewertung der Forderungen vorzunehmen<br />

ist, wobei gr<strong>und</strong>sätzlich das Pr<strong>in</strong>zip der "E<strong>in</strong>zelbewertung" gilt. E<strong>in</strong> zusätzliche "Pauschalbewertung" der<br />

restlichen Forderungen ist üblich.<br />

Die unsicheren Forderungen können als "zweifelhafte Forderungen (Dubiosen)" getrennt ausgewiesen<br />

werden.<br />

31/12/n0<br />

985.000,00 €<br />

42.000,00 €<br />

9.430,00 €<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 27


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Buchungsjournal Jahr n0<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

01/01/n0<br />

Eröffnung<br />

Eröffnungsbilanzkonto 42.000,00<br />

Wertberichtigung Forderungen 34.000,00<br />

Delcrederefonds 8.000,00<br />

20/09/n0 Forderungsausfall Wertberichtigung Forderungen 34.000,00<br />

Delcrederefonds 8.000,00<br />

außerordentliche Aufwände 9.000,00<br />

K<strong>und</strong>enforderungen (oder Dubiosen) 51.000,00<br />

15/11/n0 Forderungsausfall Forderungsverluste 2.600,00<br />

K<strong>und</strong>enforderungen 2.600,00<br />

31/12/n0 Abschr. Ford. Abwertung Forderungen 51.430,00<br />

Wertberichtigung Forderungen 42.000,00<br />

Delcrederefonds 9.430,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Verlustrechnung 63.030,00<br />

außerordentliche Aufwände 9.000,00<br />

Forderungsverluste 2.600,00<br />

Abwertung Forderungen 51.430,00<br />

31/12/n0 Abschluss Bilanz Schlussbilanzkonto<br />

K<strong>und</strong>enforderungen<br />

985.000,00<br />

985.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss Bilanz Wertberichtigung Forderungen 42.000,00<br />

Delcrederefonds 9.430,00<br />

Schlussbilanzkonto 51.430,00<br />

Ausweisung der Forderungen <strong>in</strong> Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung (EU-Schema)<br />

B i l a n z<br />

C) Umlaufvermögen<br />

I) Forderungen gegenüber K<strong>und</strong>en<br />

K<strong>und</strong>enforderungen<br />

Wertberichtigung Forderungen<br />

Delcrederefonds<br />

Erfolgsrechnung<br />

B) Aufwände der Produktion<br />

10) Abschreibungen <strong>und</strong> Abwertungen<br />

d) Abwertung Forderungen<br />

14) Andere Aufwände der Produktion<br />

Forderungsverluste<br />

E) Außerordentliche Aufwände <strong>und</strong> Erträge<br />

21) Außerordentliche Aufwände<br />

985.000,00<br />

-42.000,00<br />

-9.430,00<br />

2.600,00<br />

933.570,00<br />

Zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d auch die Besitzwechsel, die Forderungen, die mit der Klausel "pro<br />

solvendo" an Factor<strong>in</strong>ggesellschaften abgetreten wurden <strong>und</strong> die Forderungen für angereifte<br />

Verzugsz<strong>in</strong>sen.<br />

51.430,00<br />

9.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 28


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

2.8. Das Anlagevermögen im <strong>Jahresabschluss</strong><br />

2.8.1. Bewertung der selbsterstellten Anlagen<br />

Vor allem <strong>in</strong> Industriebetrieben werden Anlagen oft auch <strong>in</strong> Eigenfertigung erzeugt.<br />

Auch wenn die Anlagegüter am Jahresende noch nicht fertiggestellt s<strong>in</strong>d, müssen die erbrachten<br />

Leistungen bewertet <strong>und</strong> ertragsmäßig berücksichtigt werden.<br />

Die Bewertung erfolgt zu den "Herstellkosten".<br />

Beispiel:<br />

10/11/n0 Beg<strong>in</strong>n mit der Eigenfertigung e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e<br />

31/12/n0<br />

10/02/n1<br />

Baufortschritt - Jahresende<br />

Fertigstellung der Masch<strong>in</strong>e<br />

25.000,00 €<br />

42.000,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Eigenfertigung M. In Bau bef<strong>in</strong>dliche Anlagen 25.000,00<br />

selbsterstellte Anlagen<br />

25.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V selbsterstellte Anlagen 25.000,00<br />

Gew<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Verlustkonto 25.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Schlussbilanzkonto 25.000,00<br />

In Bau bef<strong>in</strong>dliche Anlagen 25.000,00<br />

01/01/n1 Eröffnung In Bau bef<strong>in</strong>dliche Anlagen 25.000,00<br />

Eröffnungsbilanzkonto 25.000,00<br />

10/02/n1 Eigenfertigung M. Masch<strong>in</strong>en 42.000,00<br />

In Bau bef<strong>in</strong>dliche Anlagen 25.000,00<br />

selbsterstellte Anlagen 17.000,00<br />

2.8.2. Die Abschreibung - handelsrechtliche Bestimmungen<br />

Durch die Abschreibungen werden die Anlagegüter (Anschaffungswert oder Herstellkosten) auf die<br />

Geschäftsjähre der Nutzung aufwandsmäßig verteilt.<br />

Das Handelsrecht (ZGB) sieht e<strong>in</strong>ige wichtige Gr<strong>und</strong>sätze vor:<br />

‣ Die Abschreibung hat "systematisch" nach e<strong>in</strong>em vorgegebenen Plan zu erfolgen.<br />

‣ Für die Höhe der jährlichen Abschreibung ist immer die "restliche Lebensdauer" zu berücksichtigen;<br />

ändert sich diese beträchtlich, ist der Abschreibungsplan anzupassen.<br />

‣ Der abschreibbare Betrag für materielle Anlagen ergibt sich aus der Differenz zwischen Anschaffungsbzw.<br />

Herstellkosten <strong>und</strong> dem voraussichtlichen Verkaufswert nach der betrieblichen Nutzungsdauer.<br />

In der Praxis wird dieser fast immer gleich "Null" gesetzt, was bedeutet, dass die gesamten<br />

Anschaffungskosten abschreibbar s<strong>in</strong>d.<br />

‣ Gr<strong>und</strong>sätzlich bleibt die Abschreibung "konstant" ; auch die nationalen Buchführungsrichtl<strong>in</strong>ien (OIC)<br />

sehen gleichbleibende Quoten vor.<br />

‣ Werden die Abschreibungskriterien gegenüber dem Vorjahr geändert, s<strong>in</strong>d die Auswirkungen <strong>und</strong><br />

Gründe im Anhang darzulegen.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 29


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Neukauf von Anlagegütern:<br />

Bei Neukauf im Laufe des Jahres ist die Abschreibung gr<strong>und</strong>sätzlich genau auf die Tage der Nutzung zu<br />

bemessen.<br />

Die nationalen Buchhaltungsrichtl<strong>in</strong>ien (OIC 16 <strong>und</strong> OIC 30) sehen jedoch die Möglichkeit vor, die Höhe<br />

der Abschreibung - gleich wie im Steuerrecht - im ersten Jahr auf die Hälfte zu reduzieren, ohne die<br />

Nutzungstage zu berücksichtigen. Voraussetzung ist jedoch, dass sich die Abweichungen zur genauen<br />

Methode <strong>in</strong> vernünftigen Grenzen halten.<br />

In der Praxis wird fast ausschließlich diese e<strong>in</strong>fachere Methode (50%) angewandt.<br />

Abschreibung im Jahr des Verkaufs:<br />

Werden Anlagegüter im Laufe des Jahres verkauft, ist die Abschreibung für die Nutzungsdauer (<strong>in</strong> Tagen<br />

oder Monaten) zu berechnen. Dies führt zu e<strong>in</strong>er Verm<strong>in</strong>derung des Restbuchwertes <strong>und</strong> somit zu e<strong>in</strong>em<br />

höheren Mehrerlös bzw. e<strong>in</strong>em niedrigeren M<strong>in</strong>dererlös.<br />

Laut Steuerrecht kann man auf die Abschreibung im Verkaufsjahr auch verzichten.<br />

Methode der Abschreibung:<br />

Die Abschreibung der immateriellen <strong>und</strong> der materiellen Anlagen erfolgt nach der Methode der<br />

"<strong>in</strong>direkten Abschreibung", welche die Führung von Abschreibungsfonds mit sich br<strong>in</strong>gt. Die "direkte<br />

Methode" hat auch für die immateriellen Güter kaum praktische Bedeutung.<br />

Unterschiede Handelsrecht - Steuerrecht:<br />

Während das Handelsrecht eher allgeme<strong>in</strong>e Richtl<strong>in</strong>ien festlegt, sieht das Steuerrecht sehr detaillierte,<br />

meistens e<strong>in</strong>schränkende Bestimmungen vor, die zu e<strong>in</strong>er Erhöhung der Steuergr<strong>und</strong>lage führen, Bilanz<br />

<strong>und</strong> Erfolgsrechnung jedoch nicht bee<strong>in</strong>flussen dürfen.<br />

Im Teil zur Ermittlung der Steuergr<strong>und</strong>lage werden die wesentlichen Unterschiede aufgezeigt.<br />

2.8.3. Berechnung <strong>und</strong> Verbuchung der Abschreibungen<br />

Im nachfolgenden Beispiel werden typische Berechnungen <strong>und</strong> Buchungen im Zusammenhang mit<br />

materiellen <strong>und</strong> immateriellen Anlagegütern aufgezeigt.<br />

a) Das erste Beispiel bezieht sich auf die Masch<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>es Industrieunternehmens<br />

Datum<br />

01/01/n0<br />

Beschreibung<br />

Masch<strong>in</strong>en bereits voll abgeschrieben<br />

Masch<strong>in</strong>en bereits zu 95% abgeschrieben<br />

Masch<strong>in</strong>en mit Abschr.Fonds unter 90%<br />

Gesamtsituation<br />

Anschaffungswert<br />

250.000,00<br />

160.000,00<br />

7.500.000,00<br />

Abschr.Fonds<br />

250.000,00<br />

152.000,00<br />

3.375.000,00<br />

7.910.000,00 3.777.000,00<br />

21/02/n0<br />

18/06/n0<br />

20/07/n0<br />

15/10/n0<br />

31/12/n0<br />

VK Masch<strong>in</strong>e (Abschr.F. 95%) - VKP € 5.000,00<br />

Neuankauf von Masch<strong>in</strong>en<br />

Neuankauf von Masch<strong>in</strong>en<br />

Stilllegung voll abgeschriebene Masch<strong>in</strong>e<br />

Abschreibungssatz für alle Masch<strong>in</strong>en = 10%<br />

40.000,00<br />

600.000,00<br />

200.000,00<br />

60.000,00<br />

38.000,00<br />

60.000,00<br />

31/12/n0 Die Abschreibung der im Jahr n0 neu angekauften<br />

Masch<strong>in</strong>en wird pauschal auf die Hälfte reduziert<br />

(ke<strong>in</strong>e Berechnung nach Tagen).<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 30


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Eröffnungsbuchungen im Jahr n0:<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

01/01/n0 Eröffnung Masch<strong>in</strong>en 7.910.000<br />

Eröffnungsbilanzkonto 7.910.000<br />

01/01/n0 Eröffnung Eröffnungsbilanzkonto 3.777.000<br />

Abschr.Fonds Masch<strong>in</strong>en 3.777.000<br />

Berechnungen <strong>und</strong> Buchungen zum Anlagenverkauf:<br />

Nutzungsdauer im Jahr n0 (vom 01/01/n0 - 20/02/n0) =<br />

Abschreibung Masch<strong>in</strong>e 10% (40.000 x 10% x 51 / 365) =<br />

<br />

Daten zur verkauften Masch<strong>in</strong>e<br />

Situation am 01/01/n0<br />

Abschreibung am 21/02/n0<br />

Situation am 21/02/n0<br />

Ermittlung Mehr-/ M<strong>in</strong>dererlös: Ausgangsrechnung<br />

Verkaufspreis 5.000,00<br />

Mwst-Gr<strong>und</strong>lage<br />

Restbuchwert -1.441,10<br />

Mwst 21%<br />

Mehrerlös<br />

3.558,90<br />

Anschaffungswert<br />

40.000,00<br />

51 Tage<br />

558,90 €<br />

Abschr.Fonds<br />

38.000,00<br />

558,90<br />

Rechnungsbetrag<br />

Restbuchwert<br />

2.000,00<br />

40.000,00 38.558,90 1.441,10<br />

5.000,00<br />

1.050,00<br />

6.050,00<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

21/02/n0 Abschr. Masch<strong>in</strong>e Abschreibung Masch<strong>in</strong>en 558,90<br />

Abschr.Fonds Masch<strong>in</strong>en 558,90<br />

21/02/n0 Umbuch. Abschr.F. Abschr.Fonds Masch<strong>in</strong>en 38.558,90<br />

Masch<strong>in</strong>en 38.558,90<br />

21/02/n0<br />

AR … VK Masch<strong>in</strong>e K<strong>und</strong>enforderungen 6.050,00<br />

Masch<strong>in</strong>en 1.441,10<br />

Mehrerlöse aus Anlagenverkäufen 3.558,90<br />

Mwst-Verkauf 1.050,00<br />

Neue Situation nach dem Anlagenverkauf<br />

Datum<br />

01/01/n0<br />

21/02/n0<br />

21/02/n0<br />

31/12/n0<br />

Beschreibung<br />

Anfangsbestand zu 95% abgeschrieb. Masch<strong>in</strong>en<br />

Abschreibung zu verkaufende Masch<strong>in</strong>e<br />

Verkauf der Masch<strong>in</strong>e<br />

Endbestand zu 95% abgeschriebener Masch<strong>in</strong>en<br />

Anschaffungswert<br />

160.000,00<br />

-40.000,00<br />

120.000,00<br />

Abschr.Fonds<br />

152.000,00<br />

558,90<br />

-38.558,90<br />

114.000,00<br />

Verbuchung der Stilllegung:<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

15/10/n0 Stilllegung Abschr.Fonds Masch<strong>in</strong>en 60.000,00<br />

Masch<strong>in</strong>en 60.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 31


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

<br />

Neue Situation nach der Stilllegung:<br />

Datum<br />

01/01/n0<br />

15/10/n0<br />

Beschreibung<br />

Anfangsbestand voll abgeschriebener Masch<strong>in</strong>en<br />

Stilllegung e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e<br />

Anschaffungswert Abschr.Fonds<br />

250.000,00 250.000,00<br />

-60.000,00 -60.000,00<br />

31/12/n0<br />

Endbestand voll abgeschriebener Masch<strong>in</strong>en<br />

190.000,00 190.000,00<br />

Berechnungen <strong>und</strong> Buchungen zur Abschreibung der Masch<strong>in</strong>en am Jahresende:<br />

Beschreibung<br />

Masch<strong>in</strong>en voll abgeschrieben 190.000 190.000 0<br />

0 190.000 0<br />

Masch. zu 95% abgeschrieben 120.000 114.000 5 6.000<br />

Masch. mit Abschr.F. < 90% 7.500.000 3.375.000 10 750.000 4.125.000 3.375.000<br />

neu angeschaffte Masch. (50%) 800.000 0 5 40.000 40.000 760.000<br />

Summen<br />

Anschaffungswerte<br />

Abschr.Fonds vor<br />

Abschreibung<br />

%<br />

Abschreibung<br />

Betrag<br />

Abschr.Fonds<br />

nach<br />

Abschreibung<br />

Restbuchwert<br />

120.000 0<br />

8.610.000 796.000 4.475.000 4.135.000<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschreibungen Abschreibung Masch<strong>in</strong>en 796.000<br />

Abschreibungsfonds Masch<strong>in</strong>en 796.000<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 796.000<br />

Abschreibung Masch<strong>in</strong>en 796.000<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Schlussbilanzkonto 8.610.000<br />

Masch<strong>in</strong>en 8.610.000<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Abschreibungsfonds Masch<strong>in</strong>en 4.475.000<br />

Schlussbilanzkonto 4.475.000<br />

In der Bilanz wird lediglich der Restbuchwert ausgewiesen:<br />

4.135.000,00 €<br />

b) Beispiel zur Abschreibung von immateriellen Gütern (Firmenwert)<br />

Das Handelsrecht sieht e<strong>in</strong>e maximale Abschreibungsdauer von 5 Jahren vor (die steuerlichen<br />

Bestimmungen verlangen die Verteilung auf 18 Jahre).<br />

Wie schon angedeutet, erfolgt die Abschreibung <strong>in</strong> der Praxis mit der "<strong>in</strong>direkten Methode".<br />

Firmenwert (Anschaffungswert):<br />

Abschreibungsfonds<br />

90.000,00 €<br />

36.000,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschreibungen Abschreibung Firmenwert 18.000,00<br />

Abschreibungsfonds Firmenwert 18.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 18.000,00<br />

Abschreibung Firmenwert 18.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Schlussbilanzkonto 90.000,00<br />

Firmenwert 90.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Abschreibungsfonds Firmenwert 54.000,00<br />

Schlussbilanzkonto 54.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 32


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Im Fall der Anwendung der "direkten" Methode (Erfassung zum Restbuchwert):<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

01/01/n0 Eröffnung Firmenwert 54.000,00<br />

Eröffnungsbilanzkonto 54.000,00<br />

31/12/n0 Abschreibungen Abschreibung Firmenwert 18.000,00<br />

Firmenwert 18.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 18.000,00<br />

Abschreibung Firmenwert 18.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Schlussbilanzkonto 36.000,00<br />

Firmenwert 36.000,00<br />

2.8.4. Die Abwertung der Anlagegüter - Buchungen<br />

Falls der Marktwert von Anlagegütern dauerhaft unter dem Buchwert liegt, wird am Jahresende e<strong>in</strong>e<br />

"Abwertung" vorgenommen.<br />

Nimmt der Wert der abgewerteten Güter <strong>in</strong> den Folgejahren wieder zu, ist e<strong>in</strong>e "Wiederaufwertung"<br />

durchzuführen.<br />

Buchungsbeispiel zur Abwertung e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e um € 15.000,00:<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Abwertung Abwertung Masch<strong>in</strong>en 15.000,00<br />

Abwertungsfonds Masch<strong>in</strong>en 15.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Verlustkonto 15.000,00<br />

Abwertung Masch<strong>in</strong>en 15.000,00<br />

Im Fall der Wiederaufwertung:<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Wiederaufwertung Abwertungsfonds Masch<strong>in</strong>en 15.000,00<br />

Wiederaufwertung Masch<strong>in</strong>en 15.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Wiederaufwertung Masch<strong>in</strong>en 15.000,00<br />

Gew<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Verlustkonto 15.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 33


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

2.8.5. Die Aufwertung des Anlagevermögens<br />

Durch die Aufwertung werden unterbewertete Anlagegüter an den aktuellen Marktwert angepasst <strong>und</strong><br />

somit die stillen Reserven aufgedeckt. Durchgeführt wird sie meistens nur, wenn durch eigene Gesetze<br />

ermöglicht oder vorgeschrieben.<br />

Folgende Punkte s<strong>in</strong>d für die "monetäre" (<strong>in</strong>flationsbed<strong>in</strong>gte) Aufwertung zu berücksichtigen:<br />

‣ Oberste Grenze der Aufwertung ist der Marktwert;<br />

‣ Technisch kann die Aufwertung erfolgen:<br />

durch Erhöhung des Anschaffungswertes (Verlängerung der Abschreibungsdauer)<br />

durch Erhöhung von Anschaffungswert <strong>und</strong> Abschreibungsfonds (Abschreibungsdauer bleibt <strong>in</strong><br />

diesem Fall gleich)<br />

durch Verm<strong>in</strong>derung des Abschreibungsfonds (Verlängerung Abschreibungsdauer)<br />

‣ Der Aufwertungssaldo wird nicht als Ertrag erfasst, sondern erhöht das Eigenkapital als<br />

"Aufwertungsreserve".<br />

‣ Der Aufwertungssaldo unterliegt e<strong>in</strong>er "Ersatzsteuer", die nicht als Aufwand erfasst wird, sondern<br />

die Aufwertungsreserve verm<strong>in</strong>dert.<br />

‣ Durch die Aufwertung erhöhen sich die Abschreibungen der verbleibenden Abschreibungsjahre;<br />

meistens beg<strong>in</strong>nt der Vorteil nicht im Aufwertungsjahr sondern erst ab dem ersten oder zweiten<br />

Folgejahr.<br />

‣ Vorteil: Aufwertungen führen zu e<strong>in</strong>er Steuerersparnis (ordentliche Steuersätze s<strong>in</strong>d höher als die<br />

Ersatzsteuer).<br />

‣ Nachteil: Durch die sofort fällige Ersatzsteuer geht kurzfristig Liquidität verloren; der Steuervorteil<br />

verteilt sich auf zukünftige Jahre.<br />

Beispiel zur Aufwertung e<strong>in</strong>es Gebäudes:<br />

Anschaffungswert Gebäude 600.000,00 €<br />

Abschreibungsfonds<br />

360.000,00 €<br />

Höhe der Aufwertung<br />

20,00%<br />

Ersatzsteuer<br />

13,00%<br />

Methode: Aufwertung von Anschaffungswert <strong>und</strong> Abschreibungsfonds<br />

Aufwertung Anschaffungswert<br />

Aufwertung Abschreibungsfonds<br />

Aufwertungssaldo<br />

Ersatzsteuer<br />

Aufwertungsreserve<br />

120.000,00 €<br />

72.000,00 €<br />

48.000,00 €<br />

6.240,00 €<br />

41.760,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Aufwertung Geb. Gebäude 120.000,00<br />

Abschreibungsfonds Gebäude 72.000,00<br />

Verb./ Ersatzsteuer Aufw. Ges. … 6.240,00<br />

Aufwertungsreserve Ges. ….. 41.760,00<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Aufwertungsreserve Ges. ….. 41.760,00<br />

Verb./ Ersatzsteuer Aufw. Ges. … 6.240,00<br />

Schlussbilanzkonto 48.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 34


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

2.8.6. Ausweisung der Anlagegüter <strong>in</strong> Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung<br />

B i l a n z<br />

A K T I V A<br />

B) Anlagevermögen<br />

I) Immaterielles Anlagevermögen<br />

5) Firmenwert<br />

Firmenwert<br />

Abschr.Fonds Firmenwert<br />

90.000,00<br />

-36.000,00<br />

54.000,00<br />

II)<br />

Materielles Anlagevermögen<br />

2) Anlagen <strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en<br />

Masch<strong>in</strong>en<br />

Abschr.Fonds Masch<strong>in</strong>en<br />

Abwertungsfonds Masch<strong>in</strong>en<br />

8.610.000,00<br />

-4.475.000,00<br />

-15.000,00<br />

5) In Bau bef<strong>in</strong>dliche Anlagen <strong>und</strong> Anzahlungen<br />

In Bau bef<strong>in</strong>dliche Anlagen<br />

25.000,00<br />

4.120.000,00<br />

25.000,00<br />

P A S S I V A<br />

A) Eigenkapital (Nettokapital)<br />

III) Aufwertungsreserven<br />

Aufwertungsreserve Gesetz Nr. ….<br />

41.760,00<br />

41.760,00<br />

Erfolgsrechnung<br />

B) Aufwände der Produktion<br />

10) Abschreibungen <strong>und</strong> Abwertungen<br />

a) Abschreibung immaterielle Güter<br />

Abschreibung Firmenwert 18.000,00<br />

b) Abschreibung materielle Güter<br />

Abschreibung Masch<strong>in</strong>en 796.000,00<br />

c) Abwertung Anlagen<br />

Abwertung Masch<strong>in</strong>en 15.000,00<br />

d) Abwertung Forderungen<br />

13) Zuführungen zu anderen Fonds<br />

Zuführung Reparatur/Instandh. 10.000,00<br />

E) Außerordentliche Aufwände <strong>und</strong> Erträge<br />

20) Außerordentliche Erträge<br />

Wiederaufwertung Masch<strong>in</strong>en 15.000,00<br />

18.000,00<br />

796.000,00<br />

15.000,00<br />

51.430,00<br />

880.430,00<br />

10.000,00<br />

15.000,00<br />

2.8.7. Der Anlagenspiegel<br />

E<strong>in</strong> wichtiges Dokument des <strong>Jahresabschluss</strong>es ist der Anhang, dem die Aufgabe zukommt Details zu den<br />

<strong>in</strong> der Bilanz ausgewiesenen Daten zu liefern. Mit Bezug auf das Anlagevermögen ist dies der<br />

"Anlagenspiegel".<br />

siehe Beispiel auf Folgeseite<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 35


Gamma Beta S.p.A.<br />

Beilage zu Punkt 2 im Anhang<br />

Anlagenspiegel zur Bilanz zum 31/12/n1<br />

(Art. 2427, Nr. 2, ZGB)<br />

Bilanz zum 31.12.n1<br />

B. I. Immaterielle Anlagen<br />

1. Aufw.f.Ingangsetzung u.Erweit.<br />

2. Aufw.f.Forschung, Entwick.,Werb.<br />

Anschaff. Abschreib. Differenz Zugänge u. Abgänge Ausbuchung Abschreib. Anschaff. Abschreib. Differenz ex Ges. ex Ges. ex Ges. ex Ges.<br />

<strong>in</strong>kl. Aufwert. fonds (Restwert) Aufwertung Absch.Fonds des Jahres <strong>in</strong>kl. Aufw. Fonds (Restwert) 576/75 413/91 342/2000 350/2003<br />

1 2 3 (1-2) 4 5 6 7 9 (1+4-5) 10 (2-6+7) 11 (9-10) 12 14 15 16<br />

3. Patente <strong>und</strong> Nutzungsrechte 64.200 62.200 2.000 2.500 2.500 66.700 64.700 2.000<br />

4. Konzessionen, gewerbl. Schutzr.<br />

5. Firmenwert 60.000 24.000 36.000 12.000 60.000 36.000 24.000<br />

6. Immater. Anlagen <strong>in</strong> Bau u.Anzahl. 5.000 5.000 4.000 2.500 6.500 6.500<br />

7. Andere immaterielle Anlagen 3.820.000 1.880.000 1.940.000 84.000 146.000 382.000 3.904.000 2.116.000 1.788.000<br />

TOTALE 3.949.200 1.966.200 1.983.000 90.500 2.500 146.000 396.500 4.037.200 2.216.700 1.820.500<br />

B. II. Sachanlagen<br />

1. Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Gebäude 13.100.000 5.950.000 7.150.000 724.000 465.100 13.824.000 6.415.100 7.408.900 11.989 284.101<br />

2. Techn. Anlagen <strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en 55.454.000 34.410.000 21.044.000 2.297.000 2.107.000 2.090.000 2.905.000 55.644.000 35.225.000 20.419.000 4.102.810 2.500.000<br />

3. Betriebs- <strong>und</strong> Geschäftsausst. 1.315.000 932.000 383.000 12.600 95.600 1.327.600 1.027.600 300.000<br />

4. Andere Anlagen 562.800 386.000 176.800 2.400 56.100 565.200 442.100 123.100<br />

5. Anlagen <strong>in</strong> Bau <strong>und</strong> gel. Anzahl. 209.050 209.050 131.700 185.500 155.250 155.250<br />

TOTALE 70.640.850 41.678.000 28.962.850 3.167.700 2.292.500 2.090.000 3.521.800 71.516.050 43.109.800 28.406.250 11.989 284.101 4.102.810 2.500.000<br />

B. III. F<strong>in</strong>anzanlagen<br />

1. Beteiligung an:<br />

Bilanzposten<br />

a) beherrschten Unternehmen 1.634.000 1.634.000 1.634.000 1.634.000<br />

b) assoziierten Unternehmen 1.945.000 1.945.000 250.000 980.000 1.215.000 1.215.000<br />

d) anderen Unternehmen 1.175.000 1.175.000 1.175.000 1.175.000<br />

2. Ausleihungen an Unternehmen:<br />

a) beherrschte Unternehmen<br />

d) anderen Unternehmen<br />

3. Andere Wertpapiere<br />

Stand zum 31.12.n0 Änderungen im Geschäftsjahr Stand zum 31.12.n1 Aufwertungen<br />

4. Eigene Aktien 101.400 101.400 101.400 101.400<br />

TOTALE 4.855.400 4.855.400 250.000 980.000 4.125.400 4.125.400<br />

Gesamtes Anlagevermögen 79.445.450 43.644.200 35.801.250 3.508.200 3.275.000 2.236.000 3.918.300 79.678.650 45.326.500 34.352.150 11.989 284.101 4.102.810 2.500.000<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 36


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

2.9. Die Bildung von Rückstellungen<br />

2.9.1. Rückstellungen - Begriff <strong>und</strong> Beispiele<br />

Das "Vorsichtspr<strong>in</strong>zip" verlangt, dass mögliche Spesen <strong>und</strong> Risiken, die ihren Ursprung im Abschlussjahr<br />

haben <strong>und</strong> sich negativ auf die Erfolgssituation der Folgejahre auswirken können, beim Abschluss<br />

berücksichtigt werden. Dadurch vermeidet man die Ausschüttung von eventuell gar nicht vorhandenen<br />

Gew<strong>in</strong>nen.<br />

Dies geschieht durch die Bildung von Rückstellungen, die als zukünftige Verb<strong>in</strong>dlichkeiten auf der<br />

Passivseite der Bilanz ausgewiesen werden. Als Gegenposten f<strong>in</strong>den wir entsprechende Aufwände <strong>in</strong> der<br />

Erfolgsrechnung.<br />

Es besteht Unsicherheit<br />

wie hoch der Aufwand se<strong>in</strong> wird <strong>und</strong> / oder<br />

wann er anfallen wird <strong>und</strong> / oder<br />

ob er überhaupt e<strong>in</strong>tritt.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Rückstellungen werden unter anderem <strong>in</strong> folgenden Fällen gebildet:<br />

Garantieleistungen für die im Abschlussjahr verkauften Produkte;<br />

Prozessspesen für nicht abgeschlossene Rechtsfälle mit K<strong>und</strong>en, Lieferanten,<br />

Mitarbeitern usw.;<br />

zukünftige Reparaturen, die <strong>in</strong> bestimmten Zeitabständen anfallen (zyklische<br />

Reparaturen);<br />

Steuernachzahlungen für laufende Verfahren mit der Agentur der E<strong>in</strong>nahmen<br />

(unsicherer Ausgang der Rekurse);<br />

aufgeschobene Steuern: kompetenzmäßige Steuern können unter Ausnutzung<br />

steuerlicher Begünstigungen erst <strong>in</strong> Folgejahren entrichtet werden (z.B. Aufteilung<br />

der Mehrerlöse);<br />

Kursrisiken für Forderungen <strong>und</strong> Verb<strong>in</strong>dlichkeiten <strong>in</strong> Fremdwährung, die durch<br />

Auslandsgeschäfte entstehen;<br />

verursachte Umweltschäden, für deren Beseitigung das Unternehmen<br />

verantwortlich ist;<br />

mögliche Vertragsstrafen, durch unpünktliche Ausführung von Aufträgen;<br />

Pensionsverpflichtungen gegenüber Führungskräften <strong>und</strong> Mitarbeitern, die<br />

zusätzlich zur Pflichtfürsorge aufgr<strong>und</strong> von betriebs<strong>in</strong>ternen Vere<strong>in</strong>barungen<br />

anfallen werden;<br />

Entschädigungen für Frühpensionierungen;<br />

Ablösezahlungen an Vertreter für den Verlust des K<strong>und</strong>enstocks (FISC), wenn die<br />

Vertragsauflösung nicht dem Vertreter anzulasten ist.<br />

Ausweisung <strong>in</strong><br />

G/V Bilanz<br />

B.12/13 B.3<br />

B.12/13 B.3<br />

B.12/13 B.3<br />

E.21 B.2<br />

E.21 B.2<br />

C.17 B.3<br />

B.12/13 B.3<br />

B.12/13 B.3<br />

B.9.d B.1<br />

B.9.d B.1<br />

B.7 B.3<br />

Die Ausweisung <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung:<br />

B.12 Es besteht Unsicherheit h<strong>in</strong>sichtlich E<strong>in</strong>treten, Höhe <strong>und</strong> Zeitpunkt.<br />

B.13 Es ist sicher, dass die Aufwände e<strong>in</strong>treten, Unsicherheit besteht nur h<strong>in</strong>sichtlich der Höhe<br />

<strong>und</strong> des Zeitpunkts.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 37


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Auch die Bildung <strong>und</strong> Aufstockung des Delcrederefonds <strong>und</strong> des Abfertigungsfonds s<strong>in</strong>d im weiteren<br />

S<strong>in</strong>ne dem Begriff "Rückstellungen" zuzuordnen.<br />

Die Ausweisung erfolgt allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> eigenen Punkten der Bilanz <strong>und</strong> Erfolgsrechnung.<br />

Steuerlicher Aspekt:<br />

Die Bildung der Rückstellungen am Jahresende ist <strong>in</strong> den meisten Fällen steuerlich nicht absetzbar. Erst<br />

im Jahr, <strong>in</strong> welchem die Spesen <strong>und</strong> Risiken e<strong>in</strong>treten, können die Aufwände steuerlich berücksichtigt<br />

werden.<br />

2.9.2. Die Verbuchung der Rückstellungen<br />

Beispiel zur Rückstellung von Prozessspesen<br />

Im Jahr n0 wurde gegen e<strong>in</strong>en K<strong>und</strong>en e<strong>in</strong> Prozess eröffnet. Da der Ausgang ungewiss ist, bilden wir am<br />

Jahresende e<strong>in</strong>e Rückstellung <strong>in</strong> Höhe von 2.000,00 €.<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n0 Rückstellung Zuführung Prozessspesen 2.000,00<br />

Fonds für Prozessspesen 2.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Verlustkonto 2.000,00<br />

Zuführung Prozessspesen 2.000,00<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Fonds für Prozessspesen 2.000,00<br />

Schlussbilanzkonto 2.000,00<br />

Der nicht absetzbare Aufwand von € 2.000,00 ergibt e<strong>in</strong>en gew<strong>in</strong>nerhöhenden Posten <strong>in</strong> der<br />

Steuererklärung für das Jahr n0.<br />

Weiterbehandlung im Folgejahr - E<strong>in</strong>treten des Aufwandes - 2 Varianten<br />

Am 10/06/n1 - nach Abschluss des Prozesses - schickt unser Rechtsanwalt se<strong>in</strong>e Honorarnote.<br />

Honorarnote Variante 1 Honorarnote Variante 2<br />

Honorar<br />

1.500,00 €<br />

Honorar<br />

Fürsorgekasse 4%<br />

60,00 €<br />

Fürsorgekasse 4%<br />

Mwst 21%<br />

327,60 €<br />

Mwst 21%<br />

Gerichtsspesen Art.15 870,00 €<br />

Gerichtsspesen Art.15<br />

Gesamt<br />

2.757,60 €<br />

Gesamt<br />

Vorsteuer 20%<br />

-300,00 €<br />

Vorsteuer 20%<br />

Nettobetrag<br />

2.457,60 €<br />

Nettobetrag<br />

1.000,00 €<br />

40,00 €<br />

218,40 €<br />

380,00 €<br />

1.638,40 €<br />

-200,00 €<br />

1.438,40 €<br />

Buchungsjournal Variante 1<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

01/01/n1 Eröffnung Eröffnungsbilanzkonto 2.000,00<br />

Fonds für Prozessspesen 2.000,00<br />

10/06/n1 Honorarnote ….. Fonds für Prozessspesen 2.000,00<br />

außerordentliche Aufwände 430,00<br />

Mwst-E<strong>in</strong>kauf 327,60<br />

Verb./ Vorsteuern Freiberufler 300,00<br />

Lieferantenverb<strong>in</strong>dlichkeiten 2.457,60<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 38


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Buchungsjournal Variante 2<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

01/01/n1 Eröffnung Eröffnungsbilanzkonto<br />

2.000,00<br />

Fonds für Prozessspesen 2.000,00<br />

10/06/n1 Honorarnote ….. Fonds für Prozessspesen 2.000,00<br />

Mwst-E<strong>in</strong>kauf 218,40<br />

außerordentliche Erträge 580,00<br />

Verb./ Vorsteuern Freiberufler 200,00<br />

Lieferantenverb<strong>in</strong>dlichkeiten 1.438,40<br />

Steuerlich ergibt sich <strong>in</strong> beiden Fällen e<strong>in</strong> gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernder Posten <strong>in</strong> der Steuererklärung für das<br />

Jahr n1 <strong>in</strong> Höhe von € 2.000,00.<br />

Beispiel zur Rückstellung für Kursrisiko (Auslandsgeschäfte)<br />

04/12/n0 Warenlieferung <strong>in</strong> die USA $ 20.000,00 Kurs 1,4406 =<br />

31/12/n0 Bewertung zum Tageskurs $ 20.000,00 Kurs 1,5068 =<br />

möglicher Kursverlust =<br />

Buchungsjournal<br />

13.883,10 €<br />

13.273,16 €<br />

609,94 €<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

04/12/n0 AR Nr. …… K<strong>und</strong>enforderungen (Ausland) 13.883,10<br />

Verkauf Fertigprodukte 13.883,10<br />

31/12/n0 Kursrisiko Zuführung Wechselkursrisiko 609,94<br />

Fonds für Wechselkursrisiko 609,94<br />

31/12/n0 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Verlustkonto<br />

609,94<br />

Zuführung Wechselkursrisiko 609,94<br />

31/12/n0 Abschluss SBK Fonds für Wechselkursrisiko 609,94<br />

Schlussbilanzkonto 609,94<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 39


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3. Die <strong>Besteuerung</strong> der Unternehmen<br />

3.1. Allgeme<strong>in</strong>e Gr<strong>und</strong>sätze<br />

Für den <strong>Jahresabschluss</strong> gelten die handelsrechtlichen Wertansätze, ergänzt durch nationale (OIC) <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>ternationale Rechnungslegungsrichtl<strong>in</strong>ien (IAS/IFRS).<br />

Bereits öfters wurde auf steuerliche E<strong>in</strong>schränkungen h<strong>in</strong>sichtlich Bewertungen <strong>und</strong> Absetzbarkeit der<br />

Aufwände h<strong>in</strong>gewiesen. Diese Bestimmungen, die wir im E<strong>in</strong>heitstext für die direkten Steuern (TUIR -<br />

Testo Unico Imposte Dirette) f<strong>in</strong>den, wirken sich auf die Ermittlung der Steuergr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> die<br />

Berechnung der verschiedenen Steuern aus.<br />

3.1.1. Steuern auf E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Wertschöpfung der Unternehmen<br />

In erster L<strong>in</strong>ie ist die Rechtsform für die <strong>Besteuerung</strong> ausschlaggebend; aber auch das gewählte<br />

Buchhaltungssystem wirkt sich teilweise auf die anzuwendenden Steuern aus.<br />

a) IRPEF - Steuer auf das E<strong>in</strong>kommen der physischen Personen (progressiv)<br />

Die E<strong>in</strong>kommen (Steuergew<strong>in</strong>n) von E<strong>in</strong>zelunternehmen <strong>und</strong> Personengesellschaften unterliegen<br />

dieser progressiven Steuer.<br />

Wahlweise können auch Gesellschafter kle<strong>in</strong>er GmbH's die "IRPEF" anstelle der "IRES" anwenden<br />

(Transparenz- oder Durchgriffsbesteuerung).<br />

b) IRES - Steuer auf das E<strong>in</strong>kommen der juridischen Personen (proportional)<br />

Betrifft die Gew<strong>in</strong>ne der Kapitalgesellschaften (AG, GmbH) <strong>und</strong> der Genossenschaften.<br />

Auch E<strong>in</strong>zelunternehmen <strong>und</strong> Personengesellschaften können für die IRES anstelle der IRPEF<br />

optieren, vorausgesetzt die Gew<strong>in</strong>ne werden nicht entnommen.<br />

c) IRAP - Regionale Wertschöpfungssteuer (proportional)<br />

Betrifft gleichermaßen alle Rechtsformen; die Berechnungsmodalitäten s<strong>in</strong>d jedoch von der<br />

Buchführungsmethode abhängig. Kle<strong>in</strong>stunternehmen (m<strong>in</strong>imi) s<strong>in</strong>d davon befreit.<br />

d)<br />

Ersatzsteuern (imposte sostitutive) kommen für vere<strong>in</strong>fachte Systeme ("Kle<strong>in</strong>stunternehmen" bis €<br />

30.000 Jahresumsatz) zur Anwendung. Der Steuersatz beträgt ab 2012 lediglich 5%. Dies gilt<br />

allerd<strong>in</strong>gs nur bis zur Altersgrenze von 35 Jahren.<br />

3.1.2. Steuerliche Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zipien zum Unternehmere<strong>in</strong>kommen<br />

‣ Die <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung ausgewiesenen Aufwände müssen mit der betrieblichen Tätigkeit, aus der<br />

die Erträge hervorgehen, eng zusammenhängen.<br />

‣ Die steuerlichen Bestimmungen sehen <strong>in</strong> vielen Fällen das Kompetenzpr<strong>in</strong>zip vor; allerd<strong>in</strong>gs gibt es<br />

auch Ausnahmen (z.B. Kassapr<strong>in</strong>zip für Vergütungen der Verwalter).<br />

‣ Die Aufwände müssen ausreichend dokumentiert se<strong>in</strong> (wenige Ausnahmen).<br />

‣ Die Aufwände müssen buchhalterisch erfasst <strong>und</strong> <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung des entsprechenden Jahres<br />

ausgewiesen werden. Absetzbar s<strong>in</strong>d Aufwände auch,<br />

<br />

<br />

wenn sie aus Erfolgsrechnungen der Vorjahre hervorgehen, <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> steuerlicher<br />

Bestimmungen auf Folgejahre zu verteilen s<strong>in</strong>d;<br />

wenn steuerliche Bestimmungen die Absetzbarkeit vorsehen, ohne die Erfassung <strong>in</strong> der<br />

Erfolgsrechnung zu verlangen.<br />

‣ Die E<strong>in</strong>kommenssteuern (IRPEF, IRES) stellen ke<strong>in</strong>e absetzbaren Aufwände dar. Die gezahlte IRAP<br />

h<strong>in</strong>gegen verm<strong>in</strong>dert die Steuergr<strong>und</strong>lagen IRPEF oder IRES teilweise.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 40


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.2. Die Ermittlung der Steuergr<strong>und</strong>lage IRPEF <strong>und</strong> IRES<br />

3.2.1. Begriffe <strong>und</strong> Vorgangsweise<br />

Wie schon erwähnt muss der Handelsgew<strong>in</strong>n an die steuerlichen Bestimmungen angepasst werden. Dies<br />

geschieht <strong>in</strong> der Steuererklärung (Modell "UNICO") durch die E<strong>in</strong>tragung gew<strong>in</strong>nerhöhender <strong>und</strong><br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernder Posten.<br />

ÜBERGANG HANDELSGEWINN - STEUERGRUNDLAGE<br />

HANDELSGEWINN VOR STEUERN (Gew<strong>in</strong>n laut Bilanz - Zivilrecht)<br />

+ GEWINNERHÖHENDE POSTEN<br />

- GEWINNVERMINDERNDE POSTEN<br />

= STEUERGRUNDLAGE (für E<strong>in</strong>kommenssteuern IRPEF oder IRES)<br />

Gew<strong>in</strong>nerhöhende Posten ergeben sich<br />

durch Aufwände, die im Abschlussjahr steuerlich nicht oder nur teilweise absetzbar s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> der<br />

Erfolgsrechnung den Gew<strong>in</strong>n jedoch zur Gänze verm<strong>in</strong>dert haben (z.B. im Zusammenhang mit PKW's,<br />

Telefon usw.);<br />

<br />

Gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernde Posten:<br />

Nicht oder nur teilweise zu versteuernde Erträge, die <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung <strong>in</strong> voller Höhe<br />

aufsche<strong>in</strong>en, werden <strong>in</strong> der Steuererklärung vom Handelsgew<strong>in</strong>n abgezogen.<br />

Sie entstehen oft im Zusammenhang mit Erträgen, denen Aufwände gegenüberstehen, die <strong>in</strong> der<br />

Vergangenheit nicht absetzbar waren (z.B. Auflösung von Rückstellungen, Mehrerlöse aus dem<br />

Verkauf von PKW's usw.).<br />

<br />

<br />

durch anteilige Erträge aus Vorjahren, deren <strong>Besteuerung</strong> auf die Folgejahre verteilt werden konnte<br />

(z.B. steuerlich verteilte Mehrerlöse).<br />

Aufwände, deren Absetzbarkeit sich auf mehrere Jahre verteilt (z.B. die Reparaturaufwände über der<br />

5%-Grenze <strong>in</strong> den 5 Folgejahren).<br />

Durch Gesetze vorgesehene Begünstigungen, die <strong>in</strong> der Buchhaltung nicht erfasst werden (z.B. die<br />

verschiedenen Tremonti-Förderungen der Vergangenheit).<br />

Zeitliche Auswirkung der Änderungen<br />

Wir unterscheiden:<br />

‣ E<strong>in</strong>malige (def<strong>in</strong>itive) Änderungen, die sich nur auf die Steuererklärung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zigen<br />

Geschäftsjahres beziehen. Beispiele s<strong>in</strong>d alle Aufwände <strong>und</strong> Erträge, die überhaupt nicht absetzbar<br />

bzw. zu versteuern s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> ke<strong>in</strong>e Auswirkung auf nachfolgende Jahre haben.<br />

‣ Temporäre Abweichungen, die sich auf die Steuergr<strong>und</strong>lage mehrerer Geschäftsjahre beziehen <strong>und</strong><br />

somit wieder ausgeglichen werden. Beispiele s<strong>in</strong>d Aufwände <strong>und</strong> Erträge, für welche das Steuerrecht<br />

die Aufteilung auf mehrere Jahre verlangt bzw. ermöglicht.<br />

In diesem Zusammenhang entstehen "latente Steuern" (aufgeschobene oder vorgezogene).<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 41


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.2.1. Änderungen im Zusammenhang mit Anlagegütern<br />

a) Abschreibung des Firmenwerts<br />

z.B.: durch den Kauf e<strong>in</strong>es Unternehmens entsteht e<strong>in</strong> Firmenwert von € 180.000,00<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Abschreibung ist auf maximal<br />

5 Jahre zu verteilen<br />

Abschreibung der ersten 5 Jahre<br />

20% von € 180.000,00<br />

= 36.000,00<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Abschreibung ist auf m<strong>in</strong>destens<br />

18 Jahre zu verteilen<br />

Abschreibung - Gesamtzeitraum<br />

€ 180.000,00 / 18<br />

= 10.000,00<br />

26.000,00<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

Restperiode - ke<strong>in</strong>e Abschreibung<br />

für Restperiode 1/18 absetzbar (13x)<br />

10.000,00<br />

b) Abschreibung von Gebäuden (Gr<strong>und</strong>stückswert <strong>in</strong>tegriert)<br />

Die Bilanz enthält e<strong>in</strong> Verwaltungsgebäude ohne getrennte Angabe des Gr<strong>und</strong>stückswertes.<br />

Anschaffungswert: 1.000.000 Abschreibungssatz: 3% (zivil- <strong>und</strong> steuerrechtlich)<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Abschreibung wird vom ganzen<br />

Anschaffungswert berechnet<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Der Gr<strong>und</strong>stückswert ist pauschal mit<br />

20% abzuziehen (30% für<br />

Produktionsgebäude)<br />

gebuchte Abschreibung<br />

absetzbare Abschreibung<br />

3% von € 1.000.000,00 3% von € 800.000,00<br />

= 30.000,00 = 24.000,00<br />

6.000,00<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

c) Abschreibung von Telefonanlagen <strong>und</strong> Mobiltelefonen<br />

Anschaffungswert: 20.000,00 Abschreibungssatz: 20% (zivil- <strong>und</strong> steuerrechtlich)<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Für betrieblich genutzte Güter wird die<br />

volle Abschreibung gerechnet<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Ausmaß der Abschreibung<br />

80% des Anschaffungswertes<br />

Abschreibung<br />

Abschreibung<br />

20% von € 20.000,00 20% von 80% von € 20.000,00<br />

= 4.000,00 = 3.200,00 800,00<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

d) Abschreibung von Personenkraftwagen<br />

Anschaffungswert: 50.000,00 Abschreibungssatz: 25% (zivil- <strong>und</strong> steuerrechtlich)<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Für betrieblich genutzte Güter wird die<br />

volle Abschreibung gerechnet<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Ausmaß der Abschreibung<br />

25% von 20% von max. € 18.075,99<br />

Abschreibung<br />

Abschreibung<br />

25% von € 50.000,00 25% von 20% von € 18.075,99<br />

= 12.500,00 = 903,80 11.596,20<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 42


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

e) Mehrerlöse aus Anlagenverkäufen (mit Aufteilung auf 5 Jahre)<br />

z.B.: durch den Verkauf e<strong>in</strong>er Masch<strong>in</strong>e entsteht e<strong>in</strong> Mehrerlös von € 20.000,00<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Der erzielte Mehrerlös ist e<strong>in</strong> Die <strong>Besteuerung</strong> des Mehrerlöses kann<br />

kompetenzmäßiger Ertrag des auf 5 Jahre (<strong>in</strong>klusive Abschlussjahr)<br />

abzuschließenden Jahres verteilt werden, (M<strong>in</strong>destnutzung 3<br />

Jahre)<br />

Ertrag <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung zu versteuernder Betrag / Jahr<br />

(Mehrerlöse aus Anlagenverkäufen)<br />

€ 20.000,00 / 5<br />

= 20.000,00 = 4.000,00 4.000,00 20.000,00<br />

restliche 4 Fünftel <strong>in</strong> 4 Folgejahren 4.000,00<br />

f) Mehrerlös aus dem Verkauf e<strong>in</strong>es PKW's mit beschränkter Absetzbarkeit (ohne Aufteilung)<br />

z.B.: durch den Verkauf e<strong>in</strong>es PKW's entsteht e<strong>in</strong> Mehrerlös von € 15.000,00<br />

Die Abschreibung war nur <strong>in</strong> beschränktem Ausmaß absetzbar (bis 2012 40% von € 18.075,99)<br />

Der Mehrerlös ist im selben Ausmaß zu versteuern, wie die Abschreibung absetzbar war.<br />

Berechnung: Anschaffungswert: 50.000,00<br />

Absetzbarer Betrag: 7.230,40 (40% von € 18.075,99)<br />

Absetzbarkeit <strong>in</strong> %: 14,46079% (7.230,40 x 100 / 50.000)<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Der erzielte Mehrerlös ist e<strong>in</strong><br />

kompetenzmäßiger Ertrag des<br />

abzuschließenden Jahres<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Der Mehrerlös ist im selben Ausmaß zu<br />

versteuern, wie die Abschreibung<br />

absetzbar war<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

Ertrag <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung<br />

zu versteuernder Betrag<br />

(Mehrerlöse aus Anlagenverkäufen) € 15.000,00 x 14,46079%<br />

= 15.000,00 = 2.169,12 12.830,88<br />

g) M<strong>in</strong>dererlöse aus dem Verkauf e<strong>in</strong>es PKW's mit beschränkter Absetzbarkeit<br />

z.B.: durch den Verkauf e<strong>in</strong>es PKW's entsteht e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>dererlös von € 6.000,00<br />

Die Abschreibung war nur <strong>in</strong> beschränktem Ausmaß absetzbar (bis 2012 40% von € 18.075,99)<br />

Der M<strong>in</strong>dererlös ist im selben Ausmaß wie die Abschreibung absetzbar.<br />

Berechnung: Anschaffungswert: 60.000,00<br />

Absetzbarer Betrag: 7.230,40 (40% von € 18.075,99)<br />

Absetzbarkeit <strong>in</strong> %: 12,05066% (7.230,40 x 100 / 60.000)<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Der erzielte M<strong>in</strong>dererlös ist e<strong>in</strong><br />

kompetenzmäßiger Aufwand des<br />

abzuschließenden Jahres<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Der M<strong>in</strong>dererlös ist im selben Ausmaß<br />

wie die Abschreibung absetzbar<br />

Aufwand <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung<br />

absetzbarer Betrag<br />

(M<strong>in</strong>dererlöse aus Anlagenverkäufen) € 6.000,00 x 12,05066%<br />

= 6.000,00 = 723,04<br />

5.276,96<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 43


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

h) Leas<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>es PKW's mit beschränkter Absetzbarkeit<br />

Der absetzbare Leas<strong>in</strong>gaufwand hängt vom Kaufpreis des Fahrzeuges ab.<br />

Beispiel e<strong>in</strong>es Leas<strong>in</strong>gvertrages: Kaufpreis des PKW's<br />

44.000,00<br />

(am 01/08/n0)<br />

Gesamter Leas<strong>in</strong>gaufwand<br />

Leas<strong>in</strong>gdauer gesamt<br />

Leas<strong>in</strong>gdauer im Jahr n0<br />

48.000,00<br />

48 Monate<br />

5 Monate<br />

Berechnung der steuerlichen Absetzbarkeit (im Fall des Kaufs)<br />

Kaufpreis des PKW's (laut Leas<strong>in</strong>gvertrag)<br />

Steuerliches Maximum<br />

Steuerliches Maximum <strong>in</strong> Prozent<br />

44.000,00<br />

18.075,99<br />

41,082%<br />

(Maximum x 100 / Kaufpreis)<br />

Leas<strong>in</strong>gaufwand gesamt<br />

Steuerliches Maximum für Leas<strong>in</strong>g<br />

Absetzbares Leas<strong>in</strong>g (20,00%) Jahr n0<br />

48.000,00<br />

19.719,36<br />

410,82<br />

(entspricht 41,082% des Leas<strong>in</strong>gaufwandes)<br />

(Maximum x 20% / 48 x 5 Monate des Jahres)<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Der Leas<strong>in</strong>gaufwand ist laut<br />

Kompetenzpr<strong>in</strong>zip gleichmäßig auf die<br />

Dauer des Vertrages zu verteilen<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Absetzbar s<strong>in</strong>d 20,00% des steuerlichen<br />

Maximums, anzupassen an die<br />

Leas<strong>in</strong>gdauer im Jahr n0<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

Aufwand <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung<br />

absetzbarer Betrag<br />

(48.000 / 48 Monate x 5 Monate) (19.719,36 x 20,00% / 48 x 5 Monate)<br />

= 5.000,00 = 410,82 4.589,18<br />

i) Leas<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>es Nutzfahrzeuges mit kurzer Leas<strong>in</strong>gdauer<br />

Daten Leas<strong>in</strong>gvertrag:<br />

(Abschluss: 01/01/n1)<br />

Gesamter Leas<strong>in</strong>gaufwand<br />

Leas<strong>in</strong>gdauer gesamt<br />

Abschreibungsdauer (Satz = 20%)<br />

steuerliche Leas<strong>in</strong>gdauer (2/3)<br />

Leas<strong>in</strong>gdauer im Jahr n1<br />

60.000,00<br />

24 Monate<br />

60 Monate<br />

40 Monate<br />

12 Monate<br />

(100/20=5 Jahre)<br />

Neuerung:<br />

Leas<strong>in</strong>gaufwände s<strong>in</strong>d absetzbar, auch wenn deren Dauer unter der steuerlichen<br />

M<strong>in</strong>destdauer liegt. Es ergeben sich jedoch gew<strong>in</strong>nverändernde Posten <strong>in</strong> den<br />

Steuererklärungen.<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Leas<strong>in</strong>gaufwand wird gleichmäßig auf<br />

die Vertragsdauer (24 M.) verteilt<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Für die steuerliche Absetzbarkeit gilt<br />

die steuerliche Leas<strong>in</strong>gdauer<br />

Leas<strong>in</strong>gaufwand Jahr n1 + n2 absetzbarer Aufwand Jahr n1 + n2<br />

€ 60.000 / 24 x 12 € 60.000 / 40 x 12<br />

= 30.000,00 = 18.000,00<br />

12.000,00<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

Jahr n3 - ke<strong>in</strong>e Abschreibung<br />

Jahr n3: € 60.000 / 40 x 12<br />

= 18.000,00 18.000,00<br />

Jahr n4 - ke<strong>in</strong>e Abschreibung<br />

Jahr n4: € 60.000 / 40 x 4<br />

= 6.000,00<br />

6.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 44


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

j) Reparatur- <strong>und</strong> Instandhaltungsaufwände über der 5%-Grenze<br />

Das Steuerrecht sieht E<strong>in</strong>schränkungen h<strong>in</strong>sichtlich der Absetzbarkeit der ordentlichen Reparatur<strong>und</strong><br />

Instandhaltungsaufwände vor.<br />

Jährlich s<strong>in</strong>d die Reparatur- <strong>und</strong> Instandhaltungsaufwände im Ausmaß von nur 5% des<br />

Anschaffungswertes der materiellen Anlagegüter absetzbar, die zu Beg<strong>in</strong>n des Geschäftsjahres im<br />

Abschreibungsregister aufsche<strong>in</strong>en.<br />

Zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d die steuerlichen Anschaffungswerte (z.B. Telefonanlagen zu 80%, PKW's zu<br />

20% von € 18.075,99, ).<br />

Die Berechnungsgr<strong>und</strong>lage für die 5%-Grenze wird wie folgt ermittelt:<br />

Anschaffungswert materielles Anlagevermögen am 01.01. des Geschäftsjahres<br />

- Anschaffungswert der Anlagegüter, für welche Wartungsverträge bestehen<br />

= Berechnungsgr<strong>und</strong>lage für die 5%-Grenze<br />

Neuerung: Anlagenankäufe <strong>und</strong> Anlagenverkäufe des Jahres s<strong>in</strong>d für die Berechnungsgr<strong>und</strong>lage nicht<br />

mehr zu berücksichtigen.<br />

Beispiel zur Ermittlung der Berechnungsgr<strong>und</strong>lage :<br />

01/01/n0<br />

01/01/n0<br />

10/05/n0<br />

20/07/n0<br />

31/12/n0<br />

AW gesamtes materielles Anlagevermögen<br />

AW mat. AV mit Wartungsverträgen<br />

Ankauf e<strong>in</strong>er neuen Masch<strong>in</strong>e - AW<br />

Verkauf e<strong>in</strong>er gebrauchten Masch<strong>in</strong>e - AW<br />

gebuchte ord. Rep./ Instdh. Aufwände n0<br />

Ermittlung der Berechungsgr<strong>und</strong>lage:<br />

Anschaffungswert materielles Anlagevermögen am 1.1.<br />

- AW mat. AV mit Wartungsverträgen<br />

+ AW für Ankauf neues Anlagevermögen<br />

- AW für Verkauf gebrauchtes Anlagevermögen<br />

= Berechnungsgr<strong>und</strong>lage für die 5%-Grenze<br />

Im Jahr n0 absetzbare Reparatur-/ Instdh.-Aufwände (5%)<br />

Im Jahr n0 gebuchte Reparatur-/Instdh.-Aufwände<br />

Nicht absetzbarer Teil im Jahr n0<br />

600.000,00<br />

50.000,00<br />

36.500,00<br />

73.000,00<br />

40.040,00<br />

600.000,00<br />

-50.000,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

550.000,00<br />

27.500,00<br />

40.040,00<br />

12.540,00<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Die gebuchten Reparatur- <strong>und</strong><br />

Instandhaltungsaufwände s<strong>in</strong>d<br />

Aufwände des Jahres<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Nur 5% des Anlagevermögens (siehe<br />

Berechnungsgr<strong>und</strong>lage) s<strong>in</strong>d im Jahr n0<br />

absetzbar<br />

Aufwand <strong>in</strong> der Erfolgsrechnung im Jahr n0 absetzbarer Betrag<br />

(Reparatur-/Instandhaltung) 5% von € 550.000,00<br />

= 40.040,00<br />

= 27.500,00<br />

5 Fünftel <strong>in</strong> 5 Folgejahren<br />

12.540,00<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

2.508,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 45


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

k) Höhere Abschreibungssätze als steuerlich vorgesehen<br />

Für das Handelsrecht ist die Dauer der voraussichtlichen Nutzung für die Höhe der Abschreibung<br />

ausschlaggebend; das Steuerrecht sieht fixe Abschreibungssätze (unterschiedlich nach Branchen <strong>und</strong><br />

Art der Anlagen) vor.<br />

Beispiel: Elektronische Büromasch<strong>in</strong>en - Anschaffungswert =<br />

60.000,00 €<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Es wird z.B. mit e<strong>in</strong>er Nutzungsdauer<br />

von 4 Jahren gerechnet<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Steuerlicher Abschreibungssatz beträgt<br />

20%<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

Abschreibung im 1. Jahr<br />

Abschreibung im 1. Jahr<br />

12,5% von € 60.000,00 10% von € 60.000,00<br />

= 7.500,00 = 6.000,00 1.500,00<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

Abschreibung vom 2. - 4. Jahr<br />

Abschreibung vom 2. - 4. Jahr<br />

25% von € 60.000,00 20% von € 60.000,00<br />

= 15.000,00 = 12.000,00 3.000,00<br />

Abschreibung im 5. Jahr<br />

Abschreibung im 5. Jahr<br />

12,5% von € 60.000,00 20% von € 60.000,00<br />

= 7.500,00 = 12.000,00 4.500,00<br />

6. Jahr - ke<strong>in</strong>e Abschreibung Abschreibung im 6. Jahr<br />

10% von € 60.000,00<br />

= 6.000,00 6.000,00<br />

l) Förderungen für Investitionen, die <strong>in</strong> der Buchführung nicht erfasst werden<br />

z.B. Förderung "Tremonti-ter" für 2. Halbjahr 2009 <strong>und</strong> 1. Halbjahr 2010<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Tremonti-Förderung fand <strong>in</strong> Bilanz <strong>und</strong> 50% der geförderten Neu<strong>in</strong>vestitionen<br />

Erfolgsrechnung ke<strong>in</strong>erlei<br />

waren e<strong>in</strong> gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernder<br />

Berücksichtigung<br />

Posten<br />

geförderte Neu<strong>in</strong>vestitionen 50% von € 150.000,00<br />

150.000,00 €<br />

= 75.000,00<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

75.000,00<br />

3.2.3. Änderungen im Zusammenhang mit Forderungen<br />

Die zivilrechtliche Behandlung der K<strong>und</strong>enforderungen wurde bereits im Kapitel 2.7 e<strong>in</strong>gehend behandelt.<br />

Das Steuerrecht sieht sehr e<strong>in</strong>schränkende Bestimmungen vor.<br />

‣ Jährlich dürfen nur 0,5% der Handelsforderungen (= Forderungen aus der ordentlichen Geschäfts-<br />

/Handelstätigkeit <strong>in</strong>klusive Besitzwechsel) abgeschrieben werden;<br />

‣ Die dadurch entstehende Wertberichtigung darf maximal 5% der Forderungen erreichen, sonst muss<br />

der Fonds reduziert werden.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 46


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Beispiel 1: steuerliche Wertberichtigung vor der Forderungsabschreibung =<br />

Handelsforderungen (K<strong>und</strong>enforderungen, Besitzwechsel) =<br />

0,00<br />

800.000,00<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

Größere Forderungen wurden aufgr<strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelbewertung abgeschrieben<br />

(Wertberichtigung Forderungen); der<br />

Rest pauschal (Delcrederefonds)<br />

Steuerlich können 0,5% abgeschrieben<br />

werden<br />

(ke<strong>in</strong>e Begrenzung)<br />

Forderungsabschreibung<br />

Steuerliche Ford.-Abschreibung<br />

gesamt 0,5% von € 800.000,00<br />

= 21.000,00<br />

= 4.000,00 17.000,00<br />

Beispiel 2: steuerliche Wertberichtigung vor der Forderungsabschreibung =<br />

Handelsforderungen (K<strong>und</strong>enforderungen, Besitzwechsel) =<br />

39.000,00<br />

800.000,00<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Größere Forderungen wurden aufgr<strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>zelbewertung abgeschrieben;<br />

der Rest pauschal<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Steuerlich können nur mehr 0,125%<br />

abgeschrieben werden, da der Fonds<br />

bereits 4,875% erreicht hat.<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

Forderungsabschreibung<br />

Steuerliche Ford.-Abschreibung<br />

gesamt<br />

0,125% von € 800.000,00<br />

= 21.000,00 = 1.000,00 20.000,00<br />

3.2.4. Änderungen im Zusammenhang mit kassierten Dividenden<br />

Ausgeschüttete Dividenden s<strong>in</strong>d "Gew<strong>in</strong>ne nach Steuern" (Abzug IRES 27,5%).<br />

Deshalb wird die weitere <strong>Besteuerung</strong> reduziert.<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

Dividenden aus der Beteiligung an<br />

Kapitalgesellschaften s<strong>in</strong>d Erträge <strong>und</strong><br />

erhöhen den Gew<strong>in</strong>n<br />

laut Steuerrecht nur im Ausmaß von 5%<br />

(IRES-Subjekte) bzw. 49,72% (andere<br />

Unternehmen) zu versteuern<br />

gesamte Dividenden 49,72% von € 20.000,00<br />

20.000,00 €<br />

= 9.944,00<br />

9.944,00 20.000,00<br />

Die Anleitungen zur Steuererklärung sehen öfters die obige Vorgangsweise vor:<br />

der ganze gebuchte Aufwand kommt <strong>in</strong> Erhöhung - (Ertrag <strong>in</strong> Verm<strong>in</strong>derung)<br />

der absetzbare Betrag <strong>in</strong> Verm<strong>in</strong>derung - (zu versteuernde Betrag <strong>in</strong> Erhöhung)<br />

Die Differenz wirkt sich auf die Steuergr<strong>und</strong>lage aus.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 47


3.2.5. Änderungen im Zusammenhang mit Aufwänden für PKW's<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Die steuerlichen Bestimmung erlauben e<strong>in</strong>e Absetzbarkeit im Ausmaß von 20,0% (bis <strong>in</strong>kl. 2012 40%) der<br />

Aufwände im Zusammenhang mit Personenkraftwagen (Ausnahme Vertreter, Taxiunternehmen, PKW's<br />

zur gemischten Nutzung an Mitarbeiter = fr<strong>in</strong>ge benefit).<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

steuerliche Bestimmungen (20%)<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

Treibstoff<br />

23.000,00<br />

Treibstoff<br />

4.600,00<br />

18.400,00<br />

Reparaturen/Insth.<br />

13.000,00<br />

Reparaturen/Insth.<br />

2.600,00<br />

10.400,00<br />

Versicherungen<br />

6.500,00<br />

Versicherungen<br />

1.300,00<br />

5.200,00<br />

Verkehrssteuern<br />

1.250,00<br />

Verkehrssteuern<br />

250,00<br />

1.000,00<br />

Autobahngebühren<br />

800,00<br />

Autobahngebühren<br />

160,00<br />

640,00<br />

35.640,00<br />

3.2.6. Änderungen im Zusammenhang mit Telefonspesen - Internet<br />

Die steuerlichen Bestimmung erlauben e<strong>in</strong>e Absetzbarkeit im Ausmaß von 80% der Aufwände für<br />

Telefonspesen (Festnetz, Mobiltelefone) <strong>und</strong> Internetanschlüsse.<br />

zivilrechtliche Bestimmungen steuerliche Bestimmungen (80%)<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

Telefon Festnetz<br />

Spesen Mobiltelefon<br />

Internetanschlüsse<br />

13.500,00 Telefon Festnetz 10.800,00 2.700,00<br />

4.500,00 Spesen Mobiltelefon 3.600,00 900,00<br />

600,00 Internetanschlüsse 480,00 120,00<br />

3.720,00<br />

3.2.7. Änderungen für die absetzbare Wertschöpfungssteuer IRAP (10%)<br />

Seit dem Jahr 2008 können 10% der im Jahr effektiv gezahlten Wertschöpfungssteuer IRAP von der<br />

Steuergr<strong>und</strong>lage IRPEF oder IRES als gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernder Posten abgezogen werden.<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Kompetenzmäßige IRAP stimmt nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt mit der laut Steuererklärung<br />

gezahlten übere<strong>in</strong><br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Steuerlich können 10% der gezahlten<br />

IRAP (abzüglich der kompensierten)<br />

abgesetzt werden<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

kompetenzmäßige IRAP gezahlte IRAP = € 76.000,00<br />

2,98% von € 2.500.000,00<br />

10% von € 76.000,00<br />

= 74.500,00 = 7.600,00 7.600,00<br />

Zusätzlich kann e<strong>in</strong> zusätzlicher Prozentsatz der gezahlten IRAP <strong>in</strong> Abzug gebracht werden. Der<br />

Prozentsatz ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen IRAP-Steuergr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> Personalspesen.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 48


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.2.8. Änderungen im Zusammenhang mit Verwalterentgelten<br />

Das Handelsrecht sieht für Verwalterentgelte das "Kompetenzpr<strong>in</strong>zip", das Steuerrecht das<br />

"Kassapr<strong>in</strong>zip" vor, für welches der Zeitpunkt der Zahlung ausschlaggebend ist.<br />

Beispiel: e<strong>in</strong> Verwaltungsrat (Wirtschaftsberater) e<strong>in</strong>er AG stellt am 31/01/n1 e<strong>in</strong>e Honorarnote für<br />

se<strong>in</strong>e Verwaltungstätigkeit im abgelaufenen Jahr n0 aus.<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

Die Vergütung (€ 8.000) wird im<br />

Rahmen des <strong>Jahresabschluss</strong>es n0 als<br />

Aufwand erfasst<br />

8.000,00 €<br />

ke<strong>in</strong>e aufwandsmäßige Erfassung<br />

im Jahr n1<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

Steuerlich ist der Aufwand erst im Jahr<br />

n1 absetzbar<br />

(Kassapr<strong>in</strong>zip)<br />

nicht absetzbar 8.000,00<br />

im Jahr n1 ist der Betrag absetzbar<br />

8.000,00 €<br />

8.000,00<br />

S<strong>in</strong>d die Verwaltungsräte ke<strong>in</strong>e Freiberufler, werden sie als freie Mitarbeiter (co.co.co) e<strong>in</strong>gestuft <strong>und</strong><br />

erhalten ihre Entgelte <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Lohnstreifens. Wird e<strong>in</strong> eventueller Dezember-Lohnstreifen<br />

<strong>in</strong>nerhalb 12. Jänner ausgezahlt, kann er auch steuerlich noch dem alten Jahr zugeordnet werden. In<br />

diesem Fall wird für die jährlichen Entgelte e<strong>in</strong> Modell "CUD" ausgefertigt.<br />

3.2.9. Änderungen im Zusammenhang mit Übernachtungs- <strong>und</strong> Restaurantspesen<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

betriebsbed<strong>in</strong>gte Restaurant- <strong>und</strong><br />

Übernachtungsspesen werden als<br />

Aufwände erfasst<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

laut Steuerrecht s<strong>in</strong>d Restaurant- <strong>und</strong><br />

Übernachtungsspesen zu 75%<br />

absetzbar<br />

6.800,00 € 5.100,00 €<br />

6.800,00 5.100,00<br />

3.2.10. Änderungen im Zusammenhang mit Repräsentationsspesen<br />

Repräsentationsspesen (Geschenke, Bewirtungskosten, Kongresse usw.) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> folgendem Ausmaß<br />

absetzbar:<br />

Umsatz von 0 bis 10.000.000 1,3%<br />

Umsatz von 10.000.000 bis 50.000.000 0,5%<br />

Umsatz ab 50.000.000 bis unbegrenzt 0,1%<br />

Beispiel: Jahresumsatz € 25.000.000 gebuchte Repräsentationsspesen = 260.000<br />

10.000.000 1,30% = 130.000<br />

15.000.000 0,50% = 75.000<br />

absetzbarer Betrag = 205.000<br />

zivilrechtliche Bestimmungen<br />

steuerliche Bestimmungen<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

gebuchte Repräsentationsspesen<br />

steuerlich absetzbarer Aufwand<br />

= 260.000,00 = 205.000,00 260.000,00 205.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 49


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.2.11. E<strong>in</strong>ige weitere Änderungen <strong>in</strong> der Übersicht<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhende Posten:<br />

gebuchte aber nicht absetzbare Steuern (E<strong>in</strong>kommenssteuern, IMU, IRAP usw.);<br />

Verwaltungsstrafen (nicht absetzbar);<br />

Passivz<strong>in</strong>sen im Fall von Steueraufschub (z.B. Z<strong>in</strong>sen bei trimestraler Mwst-Abrechnung);<br />

Aufwände für PKW's, die den Mitarbeitern als Naturallohn ("fr<strong>in</strong>ge benefit") zur gemischten Nutzung<br />

zur Verfügung gestellt werden, s<strong>in</strong>d im Ausmaß von 75% absetzbar (90% bis 2012);<br />

<br />

<br />

Spenden, mit Ausnahme der ausdrücklich vorgesehenen;<br />

Rückstellungen für negative Wechselkursdifferenzen (nicht absetzbar)<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernde Posten:<br />

<br />

<br />

<br />

Pauschalabzug für Frächter für nicht dokumentierte Spesen<br />

Pauschalabzug für Tankstellenbetreiber<br />

außerordentliche Erträge durch die Auflösung von Rückstellungen, die bei ihrer Bildung nicht<br />

absetzbar waren (für die meisten der Fall).<br />

E<strong>in</strong> vollständiges Beispiel, ausgehend von e<strong>in</strong>er Erfolgsrechnung, folgt im Kapitel "Steuererklärung <strong>und</strong><br />

Berechnung der geschuldeten Steuern".<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 50


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.3. Die Berechnung der IRPEF (E<strong>in</strong>zelunternehmen <strong>und</strong> Personengesellschaften)<br />

3.3.1. Allgeme<strong>in</strong>es zur IRPEF <strong>und</strong> Berechnungsschema der IRPEF<br />

Die Steuergr<strong>und</strong>lagen von E<strong>in</strong>zelunternehmen, Familienbetrieben, stillen Gesellschaften <strong>und</strong><br />

Personengesellschaften (OHG, KG) unterliegen der E<strong>in</strong>kommenssteuer IRPEF.<br />

a) Für E<strong>in</strong>zelunternehmer handelt sich um:<br />

E<strong>in</strong>kommen aus Unternehmen mit vere<strong>in</strong>fachter Buchhaltung ("Unico RG") oder<br />

E<strong>in</strong>kommen aus Unternehmen mit ordentlicher Buchhaltung ("Unico RF")<br />

b)<br />

c)<br />

für mitarbeitende Familienmitglieder um E<strong>in</strong>kommen aus der Beteiligung an Familienbetrieben<br />

("Unico RH")<br />

für Gesellschafter von Personengesellschaften um E<strong>in</strong>kommen aus der Beteiligung an<br />

Personengesellschaften ("Unico RH")<br />

Der E<strong>in</strong>zelunternehmer besteuert se<strong>in</strong>en "Steuergew<strong>in</strong>n", die Gesellschafter bzw. mitarbeitenden<br />

Familienmitglieder ihren "Anteil an der Steuergr<strong>und</strong>lage", der mit dem Gew<strong>in</strong>nanteil übere<strong>in</strong>stimmt.<br />

Grobes Berechnungsschema der IRPEF<br />

Gesamte<strong>in</strong>kommen (aus Unternehmen, abhängiger Arbeit, Renten, Gebäudebesitz usw.)<br />

-<br />

= Steuergr<strong>und</strong>lage IRPEF<br />

Bruttosteuer IRPEF (Anwendung Steuerprogression)<br />

-<br />

Absetzbare Aufwendungen (Rentenbeiträge NISF/INPS, freiwillige Pensionsvorsorge,<br />

Katasterertrag Hauptwohnung, Unterhaltszahlungen an ehemaligen Ehepartner usw.)<br />

Steuerabsetzbeträge (für abhängige Arbeit, für andere E<strong>in</strong>kommen, für Familienlasten,<br />

Arztspesen, Lebensversicherungen, Begräbnisspesen, Wiedergew<strong>in</strong>nungsarbeiten, Spesen<br />

Energiee<strong>in</strong>sparungen usw.)<br />

= Nettosteuer<br />

- Steuere<strong>in</strong>behalte (z.B. Quellensteuer auf Aktivz<strong>in</strong>sen, Vorsteuern auf erhaltene Provisionen, auf<br />

erhaltene Betriebsbeiträge, Lohnsteuern bei abhängiger Arbeit usw.)<br />

= Differenz<br />

- Akontozahlungen IRPEF<br />

= Saldo (Restschuld oder Guthaben)<br />

Forderungen für e<strong>in</strong>behaltene Vorsteuern, die <strong>in</strong> der Bilanz der Personengesellschaft aufsche<strong>in</strong>en (z.B.<br />

auf aktive Bankz<strong>in</strong>sen, kassierte Provisionen, Betriebszuschüsse usw.), werden den Gesellschaftern im<br />

Verhältnis der Gew<strong>in</strong>nanteile zugewiesen. Gr<strong>und</strong> für diese Vorgangsweise ist der Umstand, dass die<br />

E<strong>in</strong>kommenssteuer IRPEF nicht von der Gesellschaft sondern von den e<strong>in</strong>zelnen Gesellschaftern zu<br />

entrichten ist. Nur die Gesellschafter s<strong>in</strong>d daher im Stande die Vorsteuern mit ihrer Steuerschuld zu<br />

verrechnen.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 51


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.3.2. Berechnungsbeispiel zur IRPEF - Gesellschafter e<strong>in</strong>er OHG<br />

Aus der Steuererklärung e<strong>in</strong>er OHG mit 3 Gesellschaftern gehen folgende Daten hervor:<br />

Handelsgew<strong>in</strong>n vor Steuern<br />

+ gew<strong>in</strong>nerhöhende Posten<br />

- gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernde Posten<br />

= Steuergr<strong>und</strong>lage<br />

207.000,00<br />

23.000,00<br />

-12.000,00<br />

218.000,00<br />

Forderungen für Vorsteuern:<br />

600,00<br />

E<strong>in</strong>kommen <strong>und</strong> Vorsteuern werden aufgr<strong>und</strong> der Gew<strong>in</strong>nanteile wie folgt zugewiesen:<br />

Gesellschafter<br />

Huber Josef<br />

Hofer Anton<br />

Mair Andreas<br />

Anteil <strong>in</strong> %<br />

50%<br />

30%<br />

20%<br />

Anteil E<strong>in</strong>kommen<br />

109.000,00<br />

65.400,00<br />

43.600,00<br />

Anteil Vorsteuern<br />

300,00<br />

180,00<br />

120,00<br />

Annahmen für die Berechnung der Steuern des Gesellschafters "Huber Josef":<br />

der Gesellschafter Huber Josef verfügt über ke<strong>in</strong>e Zusatze<strong>in</strong>kommen<br />

steuerlicher, nicht ausgeglichener Verlustvortrag aus Vorjahren (OHG)<br />

absetzbare Aufwendungen vom E<strong>in</strong>kommen (für INPS, Zusatzrenten usw.)<br />

Steuerabsetzbeträge für Familienlasten, Arztspesen, Versicherungen usw.<br />

Vorauszahlung IRPEF (99% der Vorjahressteuer)<br />

-11.000,00<br />

15.000,00<br />

2.000,00<br />

23.500,00<br />

GESAMTEINKOMMEN (Anteil E<strong>in</strong>kommen abzüglich Verlustvortrag)<br />

- Absetzbare Aufwendungen vom E<strong>in</strong>kommen (INPS-Beiträge, Zusatzrenten)<br />

= STEUERGRUNDLAGE IRPEF<br />

BRUTTOSTEUER<br />

I R P E F<br />

- Steuerabsetzbeträge (für Arztspesen, Lebensversicherungen, Familienlasten, ...)<br />

= NETTOSTEUER<br />

- Steuere<strong>in</strong>behalte (Anteil an den Vorsteuern der Gesellschaft)<br />

= DIFFERENZ<br />

- Akontozahlungen IRPEF<br />

= SALDO IRPEF ZU LASTEN<br />

E<strong>in</strong>kommensstufen<br />

15.000,00<br />

13.000,00<br />

27.000,00<br />

20.000,00<br />

8.000,00<br />

Steuersätze<br />

23%<br />

27%<br />

38%<br />

41%<br />

43%<br />

Steuer<br />

3.450,00<br />

3.510,00<br />

10.260,00<br />

8.200,00<br />

3.440,00<br />

98.000<br />

-15.000<br />

83.000<br />

28.860<br />

-2.000<br />

26.860<br />

-300<br />

26.560<br />

-23.500<br />

3.060<br />

Geschuldetes Akonto gesamt:<br />

99%<br />

von<br />

26.560,00 €<br />

26.294,40 €<br />

1. Rate am 16/06/n0<br />

2. Rate am 30/11/n0<br />

40%<br />

60%<br />

von<br />

von<br />

26.294,40 €<br />

26.294,40 €<br />

10.517,76 €<br />

15.776,64 €<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 52


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Für die Berechnung der E<strong>in</strong>kommenssteuer kam die aktuelle Steuertabelle zur Anwendung:<br />

jährliche E<strong>in</strong>kommensklassen <strong>in</strong> €<br />

von<br />

bis<br />

0,00<br />

15.000,00<br />

28.000,00<br />

55.000,00<br />

ab 75.000,00<br />

15.000,00<br />

28.000,00<br />

55.000,00<br />

75.000,00<br />

unbegrenzt<br />

Steuersätze<br />

23%<br />

27%<br />

38%<br />

41%<br />

43%<br />

Steuer<br />

progressiv<br />

3.450,00<br />

6.960,00<br />

17.220,00<br />

25.420,00<br />

Die anderen Gesellschafter fallen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e niedrigere Steuerprogression, sofern sie ke<strong>in</strong>e zusätzlichen<br />

E<strong>in</strong>kommen aufweisen.<br />

E<strong>in</strong>zelunternehmen <strong>und</strong> Personengesellschaften mit "ordentlicher Buchhaltung" können für die<br />

Anwendung der proportionalen "IRES" (27,5%) optieren, unter der Voraussetzung, dass die Gew<strong>in</strong>ne<br />

nicht entnommen werden.<br />

‣ Für E<strong>in</strong>zelunternehmen ist diese Möglichkeit eher theoretisch als praktisch anwendbar, da e<strong>in</strong> Teil<br />

der Gew<strong>in</strong>ne für den Lebensunterhalt entnommen werden muss, außer der Unternehmer verfügt<br />

über zusätzliche E<strong>in</strong>kommen.<br />

‣ Gesellschafter von Personengesellschaften haben die Möglichkeit sich Verwalterentgelte<br />

auszuzahlen, die nur <strong>in</strong>direkt e<strong>in</strong>e Gew<strong>in</strong>nentnahme darstellen.<br />

Steuerliche Behandlung der Verluste - ordentliche Buchhaltung<br />

Die Verluste können mit eventuellen anderen E<strong>in</strong>kommen aus unternehmerischer Tätigkeit<br />

(E<strong>in</strong>zelunternehmen, Beteiligung an Familienbetrieben oder Personengesellschaften) kompensiert<br />

werden.<br />

Wird der Verlust nicht oder nur teilweise ausgeglichen, kann er vorgetragen <strong>und</strong> mit den Gew<strong>in</strong>nen der 5<br />

Folgejahre ausgeglichen werden. Gel<strong>in</strong>gt der Ausgleich <strong>in</strong> den 5 Jahren nicht vollständig, ist der Rest<br />

verloren.<br />

E<strong>in</strong>e Ausnahme bilden die steuerlichen Verluste, welche <strong>in</strong> den ersten 3 Jahren nach Gründung erzielt<br />

werden. Für diese gilt die E<strong>in</strong>schränkung der 5 Jahre nicht.<br />

Steuerliche Behandlung der Verluste - vere<strong>in</strong>fachte Buchhaltung<br />

Die Verluste können im selben Jahr mit eventuellen anderen E<strong>in</strong>kommen jeglicher Art (z.B. aus<br />

Hausbesitz, Gr<strong>und</strong>besitz, freiberuflicher Tätigkeit, abhängiger Arbeit usw.) ausgeglichen werden. Der<br />

Verlustvortrag auf die 5 Folgejahre ist jedoch nicht möglich.<br />

3.3.3. Buchungen im Zusammenhang mit der IRPEF<br />

Die E<strong>in</strong>kommenssteuer der e<strong>in</strong>zelnen Gesellschafter f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Buchhaltung der OHG/KG im Normalfall<br />

ke<strong>in</strong>e Berücksichtigung. Nur falls die Gesellschaft die Zahlung der Steuern übernimmt, s<strong>in</strong>d<br />

Privatentnahmen (Konto "Ford./ Privatentnahmen Huber") zu verbuchen.<br />

Für E<strong>in</strong>zelunternehmen gilt die gleiche Vorgangsweise (Konto "Privatkonto").<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 53


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.4. Die Berechnung der IRES<br />

3.4.1. Allgeme<strong>in</strong>es zur IRES<br />

Die Steuer auf das E<strong>in</strong>kommen der Gesellschaften (Kapitalgesellschaften) ist<br />

‣ e<strong>in</strong>e "proportionale" Steuer<br />

‣ Steuersatz ab 2008 = 27,5%<br />

‣ sie belastet das E<strong>in</strong>kommen (=Steuergew<strong>in</strong>n) folgender Subjekte:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

In Italien ansässige Kapitalgesellschaften (Aktiengesellschaften - AG, Gesellschaften mit<br />

beschränkter Haftung - GMBH, KGaA) <strong>und</strong> Genossenschaften. Auch die "E<strong>in</strong>-Personen-GmbH"<br />

ist gr<strong>und</strong>sätzlich e<strong>in</strong> IRES-Subjekt.<br />

In Italien ansässige öffentliche <strong>und</strong> private Körperschaften, die ausschließlich oder hauptsächlich<br />

e<strong>in</strong>e Handelstätigkeit ausüben. Dazu zählen auch geme<strong>in</strong>deeigene Betriebe wie z.B.<br />

Elektrizitätswerke.<br />

In Italien ansässige öffentliche <strong>und</strong> private Körperschaften, die neben ihren <strong>in</strong>stitutionellen<br />

Aufgaben als Nebentätigkeit auch e<strong>in</strong>e Handelstätigkeit zum Gegenstand haben.<br />

Nicht <strong>in</strong> Italien ansässige Gesellschaften <strong>und</strong> Körperschaften jeder Art (auch<br />

Personengesellschaften), die <strong>in</strong> Italien zu versteuernde E<strong>in</strong>kommen erzielen.<br />

‣ Für alle IRES-Subjekte besteht die Pflicht der "doppelten Buchführung".<br />

‣ Auch IRES-Subjekte können Steuerabsetzbeträge geltend machen, <strong>und</strong> zwar <strong>in</strong> Höhe von 19% für<br />

Geldspenden an:<br />

politische Parteien (Betrag zwischen 51,65 € <strong>und</strong> 103.291,38 €) <strong>und</strong><br />

Sportvere<strong>in</strong>e im Amateurbereich bis zu 1.500,00 €<br />

‣ die "Steuerperiode" ist nicht unbed<strong>in</strong>gt das Kalenderjahr; im Gründungsvertrag kann e<strong>in</strong>e<br />

anderweitige Regelung getroffen werden (z.B. das Geschäftsjahr geht vom 01.07. bis zum 30.06. des<br />

Folgejahres - typisch für Seilbahngesellschaften <strong>in</strong> W<strong>in</strong>tersportgebieten).<br />

‣ Transparenzbesteuerung (Durchgriffsbesteuerung)<br />

Mit E<strong>in</strong>führung der IRES wurde für kle<strong>in</strong>e GmbH's <strong>und</strong> Genossenschaften die Möglichkeit geschaffen,<br />

die <strong>Besteuerung</strong> jener der Personengesellschaften gleichzusetzen.<br />

Voraussetzungen:<br />

als Rechtsform kommen GmbH <strong>und</strong> Genossenschaften <strong>in</strong> Frage;<br />

Gesellschafter (maximal 10 bei GmbH - 20 bei Genossenschaften) dürfen nur natürliche<br />

Personen se<strong>in</strong>;<br />

der Jahresumsatz darf 5,16 Mio. Euro nicht überschreiten.<br />

Das E<strong>in</strong>kommen wird nicht durch die Gesellschaft versteuert (IRES), sondern die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Gesellschafter unterwerfen ihre Gew<strong>in</strong>nanteile der progressiven IRPEF.<br />

Die <strong>Besteuerung</strong> der Gew<strong>in</strong>nanteile erfolgt unabhängig von der effektiven Auszahlung der<br />

Dividenden.<br />

Interessant ist die Transparenzbesteuerung vor allem für Gesellschafter mit niedrigem E<strong>in</strong>kommen,<br />

mit dem sie teilweise <strong>in</strong> den niedrigsten IRPEF-Satz (23%) fallen.<br />

Der Vorteil ergibt sich, da man durch die Transparenzbesteuerung die von der IRES vorgesehene<br />

Doppelbesteuerung vermeidet:<br />

IRES durch die Gesellschaft <strong>in</strong> Höhe von 27,5%<br />

<strong>Besteuerung</strong> von 49,72% der verteilten Dividenden (50,28% bilden e<strong>in</strong>en gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernden<br />

Posten <strong>in</strong> der Steuererklärung).<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 54


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.4.2. Berechnungsschema der IRES<br />

GEWINN / VERLUST laut Bilanz<br />

+ gew<strong>in</strong>nerhöhende Posten<br />

- gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernde Posten<br />

= STEUERGEWINN / -VERLUST<br />

- Steuerliche Verluste der Vorjahre (zeitlich unbegrenzt - nur teilweise zu 80%)<br />

= STEUERGRUNDLAGE IRES<br />

IRES (27,5%)<br />

- Steuerabsetzbeträge (z.B. für Spenden)<br />

- verschiedene Steuerguthaben<br />

- Steuere<strong>in</strong>behalte (auf Z<strong>in</strong>sen, Provisionen, Betriebszuschüsse usw.)<br />

= DIFFERENZ<br />

- Steuerguthaben Vorperiode<br />

- Akontozahlungen (betragen 100% der Vorjahressteuer)<br />

= SALDO IRES (Schuld / Guthaben)<br />

3.4.3. Berechnungsbeispiel zur IRES<br />

Annahmen für die Berechnung:<br />

Steuergew<strong>in</strong>n n1 (Gew<strong>in</strong>n ± gew<strong>in</strong>nverändernde Posten)<br />

Steuerabsetzbeträge für Spenden<br />

Forderungen für Steuere<strong>in</strong>behalte<br />

Steuerguthaben IRES n0 (kompensiert mit Vorauszahlung n1)<br />

Vorauszahlung IRES (100% der Vorjahressteuer)<br />

Annahme ke<strong>in</strong>e latenten Steuern<br />

650.000,00<br />

12.000,00<br />

5.000,00<br />

10.000,00<br />

125.000,00<br />

STEUERGRUNDLAGE IRES<br />

I R E S (27,5%)<br />

650.000,00<br />

178.750,00<br />

- Steuerabsetzbeträge (für Spenden) -12.000,00<br />

= IRES des Jahres<br />

166.750,00<br />

- Steuere<strong>in</strong>behalte<br />

-5.000,00<br />

= DIFFERENZ<br />

161.750,00<br />

- Steuerguthaben Vorperiode<br />

-10.000,00<br />

+ Guthaben kompensiert mit F24<br />

10.000,00<br />

- Akontozahlungen -125.000,00 (2 Raten)<br />

= SALDO IRES (Schuld / Guthaben) 36.750,00<br />

Geschuldetes Akonto gesamt:<br />

1. Rate am 16/06/n2<br />

2. Rate am 30/11/n2<br />

100% von 161.750,00 €<br />

40% von 161.750,00 €<br />

60% von 161.750,00 €<br />

161.750,00 €<br />

64.700,00 €<br />

97.050,00 €<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 55


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.4.4. Verbuchung der IRES<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

16/06/n1 F24 Akonto IRES Ford./ Akonto IRES<br />

50.000,00<br />

Guthaben IRES n0<br />

10.000,00<br />

Bankkontokorrent<br />

40.000,00<br />

30/11/n1<br />

F24 Akonto IRES<br />

Ford./ Akonto IRES 75.000,00<br />

Bankkontokorrent<br />

75.000,00<br />

31/12/n1<br />

Liquidierung IRES<br />

Steueraufwand IRES 166.750,00<br />

Ford./ Steuere<strong>in</strong>behalte 5.000,00<br />

Ford./ Akonto IRES 125.000,00<br />

Verb./ IRES<br />

36.750,00<br />

31/12/n1 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 166.750,00<br />

Steueraufwand IRES 166.750,00<br />

31/12/n1 Abschluss SBK Verb./ IRES 36.750,00<br />

Schlussbilanzkonto 36.750,00<br />

01/01/n2 Eröffnung Eröffnungsbilanzkonto 36.750,00<br />

Verb./ IRES 36.750,00<br />

16/06/n2 F24 Ak-Saldo IRES Verb./ IRES 36.750,00<br />

Ford./ Akonto IRES 64.700,00<br />

Bankkontokorrent 101.450,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 56


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.5. Die Wertschöpfungssteuer IRAP<br />

3.5.1. Die Ermittlung der Steuergr<strong>und</strong>lage IRAP<br />

Die regionale Wertschöpfungssteuer IRAP (Imposta Regionale sulle Attività Produttive) ist ab 01.01.1998<br />

<strong>in</strong> Kraft getreten <strong>und</strong> hat verschiedene andere Steuern ersetzt (ILOR, Ges<strong>und</strong>heitssteuer, ICIAP usw.).<br />

Steuerpflichtige Subjekte:<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich alle Unternehmen <strong>und</strong> Freiberufler<br />

öffentliche <strong>und</strong> private Körperschaften<br />

landwirtschaftliche Unternehmen<br />

Befreit s<strong>in</strong>d alle Subjekte die das seit 2012 e<strong>in</strong>geführte System für kle<strong>in</strong>e Unternehmen <strong>und</strong> Freiberufler<br />

(contribuenti m<strong>in</strong>imi) anwenden.<br />

Bestimmungen zur Ermittlung der Steuergr<strong>und</strong>lage IRAP<br />

a) Bestimmungen, die für alle Steuerpflichtigen gelten<br />

E<strong>in</strong>zelne Positionen der Erfolgsrechnung s<strong>in</strong>d nicht oder nur begrenzt zu berücksichtigen:<br />

Personalaufwände, mit der Ausnahme folgender Posten:<br />

Lohnkosten für Lehrl<strong>in</strong>ge, Beh<strong>in</strong>derte, Ausbildungsverträge<br />

Lohnkosten für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Unfallversicherungsprämien INAIL<br />

die Z<strong>in</strong>saufwände <strong>und</strong> Z<strong>in</strong>serträge<br />

die außerordentlichen Aufwände <strong>und</strong> Erträge<br />

die Bildung der Rückstellungen<br />

die Vergütungen für Verwalter <strong>und</strong> freie Mitarbeiter (Projektarbeit, M<strong>in</strong>i Co.co.co usw.)<br />

b)<br />

Für die Methode der Ermittlung s<strong>in</strong>d gr<strong>und</strong>sätzlich die Rechtsform <strong>und</strong> das gewählte<br />

Buchhaltungssystem ausschlaggebend.<br />

‣ E<strong>in</strong>zelunternehmen <strong>und</strong> Personengesellschaften<br />

Für diese gilt gr<strong>und</strong>sätzlich e<strong>in</strong> vere<strong>in</strong>fachtes Schema, das sich an den steuerlichen<br />

Wertansätzen orientiert.<br />

Für Subjekte mit vere<strong>in</strong>fachter Buchhaltung ist dieses System b<strong>in</strong>dend.<br />

‣ Wenn E<strong>in</strong>zelunternehmen <strong>und</strong> Personengesellschaften die ordentliche Buchführung anwenden,<br />

können sie die Bemessungsgr<strong>und</strong>lage wie die IRES-Subjekte berechnen, vorausgesetzt sie<br />

geben diese Absicht term<strong>in</strong>gerecht durch e<strong>in</strong>e eigene Option bekannt. Im Normalfall führt diese<br />

Methode zu e<strong>in</strong>er niedrigeren Steuergr<strong>und</strong>lage.<br />

‣ IRES-Subjekte (= alle Kapitalgesellschaften):<br />

Gr<strong>und</strong>lage für die Bemessungsgr<strong>und</strong>lage ist die Erfolgsrechnung laut EU-Schema, die nach den<br />

Bestimmungen des ZGB (Art. 2425) abgefasst wird.<br />

Dabei gelten gr<strong>und</strong>sätzlich nicht mehr die steuerlichen sondern die handelsrechtlichen<br />

Wertansätze; vor allem im Zusammenhang mit PKW's <strong>und</strong> Telefonspesen wären größere<br />

Vorteile für die Unternehmen entstanden.<br />

Leider hat der Fiskus im allerletzten Moment (Mitte Juli 2009) e<strong>in</strong>en Rückzieher gemacht <strong>und</strong><br />

wieder E<strong>in</strong>schränkungen erlassen!<br />

Das Berechnungsschema orientiert sich an der Erfolgsrechnung laut EU-Schema.<br />

In e<strong>in</strong>er weiteren Übersicht werden Änderungen <strong>in</strong> Erhöhung <strong>und</strong> <strong>in</strong> Verm<strong>in</strong>derung erfasst, durch die<br />

e<strong>in</strong>e teilweise Anpassung an die Bestimmungen, die für die E<strong>in</strong>kommenssteuern gelten, erfolgt.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 57


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.5.2. Berechnungsschema IRAP (laut Steuererklärung)<br />

Sektion I - Industrie- <strong>und</strong> Handelsbetriebe<br />

Änderungen <strong>in</strong> Erhöhung<br />

Änderungen <strong>in</strong><br />

Verm<strong>in</strong>derung<br />

Berechnung<br />

Nettowert<br />

Erlöse aus Verkäufen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

Bestandsänderungen von Fertig-, Halbfertig-, <strong>in</strong> Bearbeitung bef<strong>in</strong>dlichen Produkten<br />

Bestandsveränderungen von <strong>in</strong> Ausführung bef<strong>in</strong>dlichen Aufträgen<br />

Erhöhung des Anlagevermögens durch Eigenleistungen<br />

Andere Erträge<br />

Gesamte Erträge<br />

EK von Roh-,Hilfs-,Betriebsst., Waren, Arbeiten Dritter<br />

Aufwände für Dienstleistungen<br />

Aufwände für die Nutzung von Gütern Dritter<br />

Abschreibungen der materiellen Anlagegüter<br />

Abschreibungen der immateriellen Anlagegüter<br />

Bestandsänderungen der Roh-, Hilfs-, Betriebsstoffe <strong>und</strong> Waren<br />

Sonstige Aufwände der Produktion<br />

Gesamte Aufwände<br />

Aufwände für freie Mitarbeit (gelegentlich, Co.co.co, Verwalter usw.)<br />

Z<strong>in</strong>sen der Leas<strong>in</strong>graten<br />

Forderungsausfälle<br />

Immobiliensteuer (IMU)<br />

Mehrerlöse aus dem Verkauf von nicht betrieblichen Gebäuden<br />

nicht absetzbare Abschreibungen des Firmenwerts <strong>und</strong> der Markenzeichen<br />

Änderungen <strong>in</strong> Erhöhung durch die Anwendung der IAS/IFRS<br />

Andere Änderungen <strong>in</strong> Erhöhung (z.B. Aufwände PKW's 80%, Telefonspesen 20%)<br />

Gesamte Änderungen <strong>in</strong> Erhöhung<br />

Verwendung von Rückstellungen (außerordentliche Erlöse durch Auflösung)<br />

M<strong>in</strong>dererlöse aus dem Verkauf von nicht betrieblichen Gebäuden<br />

Änderungen <strong>in</strong> Verm<strong>in</strong>derung durch die Anwendung der IAS/IFRS<br />

Andere Änderungen <strong>in</strong> Verm<strong>in</strong>derung<br />

Gesamte Änderungen <strong>in</strong> Verm<strong>in</strong>derung<br />

Wert der Produktion (brutto)<br />

Abzüge laut Art. 11 für abhängiges Personal (unbefristete Verträge)<br />

Pauschalabzug (nur für Nettowerte bis maximal ca. 181.000)<br />

verschiedene andere Abzüge<br />

Nettowert der Produktion (= Steuergr<strong>und</strong>lage)<br />

3.5.3. Steuersätze:<br />

Es handelt sich um e<strong>in</strong>e proportionale Steuer. Der ordentliche Steuersatz beträgt 2,98%.<br />

Für bestimmte Kategorien gibt es Ausnahmen<br />

Landwirtschaft:<br />

1,90%<br />

öffentliche Körperschaften: 8,50%<br />

Für <strong>Südtirol</strong> ist der IRAP-Satz mit Wirkung ab 2010 auf 2,98% reduziert worden. Dieser Satz galt auch für<br />

2008 <strong>und</strong> 2009, vorausgesetzt die Unternehmen verzichteten auf Investitionszuschüsse für e<strong>in</strong>en<br />

Zeitraum von 5 Jahren.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 58


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.5.4. Abzug für unbefristet beschäftigte Arbeitnehmer (cuneo fiscale)<br />

Wie bereits e<strong>in</strong>gangs erwähnt, s<strong>in</strong>d die Personalkosten für die Wertschöpfungssteuer gr<strong>und</strong>sätzlich nicht<br />

absetzbar. Ausnahmen s<strong>in</strong>d:<br />

Lohnkosten für Lehrl<strong>in</strong>ge, Beh<strong>in</strong>derte, Ausbildungsverträge<br />

Lohnkosten für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Unfallversicherungsprämien INAIL<br />

Im Laufe der Jahre wurden diese e<strong>in</strong>schränkenden Bestimmungen durch E<strong>in</strong>führung verschiedener<br />

Abzüge aufgeweicht. Der bedeutendste Abzug ist der "cuneo fiscale".<br />

Cuneo fiscale: mit Wirkung ab 2007 s<strong>in</strong>d für den Personalbereich neue Erleichterungen e<strong>in</strong>geführt<br />

worden (Ausnahme Banken, Versicherungen, öffentliche Körperschaften), die allerd<strong>in</strong>gs nur im<br />

Zusammenhang mit den unbefristet Beschäftigten zustehen.<br />

<br />

<br />

Freibetrag von € 4.600 jährlich (für Süditalien € 9.200) für jeden unbefristet angestellten<br />

Arbeitnehmer. Für Mitarbeiter < 35 Jahren beläuft sich der Abzug auf 10.600 (15.200). Der Betrag ist<br />

an die Dauer (Tage) des Arbeitsverhältnisses zu bemessen, wenn der Arbeitsvertrag im Laufe des<br />

Jahres beg<strong>in</strong>nt bzw. beendet wird.<br />

Auch der Arbeitgeber-Anteil der Sozialabgaben ist für vorgenannte Arbeitnehmer abzugsfähig.<br />

Der Abzug kann auf ke<strong>in</strong>en Fall die effektiven Lohnkosten für das Arbeitsverhältnis übersteigen.<br />

Berechnung des Abzuges laut Art. 11<br />

Daten zum Personalstand <strong>und</strong> den Personalspesen:<br />

70 abhängige Arbeitnehmer <strong>in</strong>sgesamt<br />

Bruttolöhne<br />

1.400.000,00 € ###<br />

10 davon mit befristetem Arbeitsvertrag<br />

195.000,00 €<br />

5 Lehrl<strong>in</strong>ge<br />

58.000,00 €<br />

57 davon mit unbefristetem Arbeitsvertrag<br />

35 davon ganzjährig beschäftigt - Vollzeit<br />

1.147.000,00 €<br />

10 davon ganzjährig beschäftigt - Vollzeit - Alter < 35 Jahre<br />

5 davon ganzjährig beschäftigt - Teilzeit 50%<br />

2 davon ab dem 01/07 - Vollzeit<br />

2 davon ab dem 01/09 - Teilzeit 75%<br />

3 davon ab dem 01/10 - Vollzeit<br />

Arbeitgeber-Anteil Sozialabgaben: 26,7%<br />

Unbefristet Beschäftigte<br />

2 neu e<strong>in</strong>gestellte Mitarbeiter<br />

2 neu e<strong>in</strong>gestellte Mitarbeiter<br />

3 neu e<strong>in</strong>gestellte Mitarbeiter<br />

35 ganzjährig Beschäftigte<br />

10 ganzjährig Beschäftigte<br />

5 ganzjährig Beschäftigte<br />

Abzug für unbefristet Beschäftigte<br />

Sozialabgaben (26,7% von € 1.147.000)<br />

INAIL-Prämien (42‰ von € 1.400.000)<br />

Abzug Art. 11 (Cuneo fiscale)<br />

von<br />

bis<br />

Tage<br />

01/07/n0 31/12/n0 184 4.600 100% 4.637,81 €<br />

01/09/n0 31/12/n0 122 4.600 75% 2.306,30 €<br />

01/10/n0 31/12/n0 92 4.600 100% 3.478,36 €<br />

01/01/n0 31/12/n0 365 4.600 100% 161.000,00 €<br />

01/01/n0 31/12/n0 365 10.600 100% 106.000,00 €<br />

01/01/n0 31/12/n0 365 4.600 50% 11.500,00 €<br />

288.922,47 €<br />

306.249,00 €<br />

58.800,00 €<br />

653.971,47 €<br />

Betrag<br />

Vertrag <strong>in</strong><br />

%<br />

Gesamt<br />

Abzug <strong>in</strong> €<br />

4.600 x Tage/365 x %<br />

288.922,47 €<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 59


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.5.5. Berechnungsbeispiel zur IRAP (ausgehend vom Bruttowert der Produktion)<br />

Wert der Produktion brutto<br />

Abzüge für Personal (Art. 11)<br />

IRAP-Saldo des Jahres n0 (Schuld des Vorjahres)<br />

Vorauszahlung IRAP (100% der Vorjahressteuer)<br />

3.150.000,00<br />

653.971,00<br />

11.000,00<br />

90.000,00<br />

WERT DER PRODUKTION (brutto)<br />

- Abzüge für Personal (Art. 11)<br />

= Nettowert (Steuergr<strong>und</strong>lage IRAP)<br />

STEUER IRAP 2,98%<br />

- Steuervorauszahlung IRAP<br />

= IRAP-GUTHABEN<br />

3.150.000,00<br />

653.971,00<br />

2.496.029,00<br />

74.382,00<br />

90.000,00<br />

15.618,00<br />

3.5.6. Verbuchung der IRAP<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

16/06/n1 F24 Ak-Saldo IRAP Ford./ Akonto IRAP 36.000,00<br />

Verb./ IRAP 11.000,00<br />

Bankkontokorrent 47.000,00<br />

30/11/n1 F24 Akonto IRAP Ford./ Akonto IRAP 54.000,00<br />

Bankkontokorrent 54.000,00<br />

31/12/n1 Liquidierung IRAP Steueraufwand IRAP 74.382,00<br />

Guthaben IRAP 15.618<br />

Ford./ Akonto IRAP 90.000,00<br />

31/12/n1 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto 74.382,00<br />

Steueraufwand IRAP 74.382,00<br />

31/12/n1 Abschluss SBK Schlussbilanzkonto 15.618,00<br />

Guthaben IRAP 15.618,00<br />

01/01/n2 Eröffnung Guthaben IRAP 15.618,00<br />

Eröffnungsbilanzkonto 15.618,00<br />

16/06/n2 F24 Ak. IRAP (40%) Ford./ Akonto IRAP 29.752,80<br />

Guthaben IRAP 15.618,00<br />

Bankkontokorrent 14.134,80<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 60


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

3.6. Übung zur <strong>Besteuerung</strong> von Kapital-/Personengesellschaften (GmbH + OHG)<br />

Beispiel zur Ermittlung der Steuergr<strong>und</strong>lage:<br />

Gew<strong>in</strong>n vor Steuern laut Handelsbilanz im Jahr n0<br />

Mehrerlöse, deren <strong>Besteuerung</strong> auf 5 Jahre aufgeteilt wird - Gesamtbetrag:<br />

steuerlich aufgeteilte Mehrerlöse von Vorjahren - zu versteuernde Fünftel<br />

nicht absetzbare Abschreibungen (z.B. PKW's, Handys usw.)<br />

gebuchte Telefonspesen (nur zu 80% absetzbar) - Gesamtbetrag<br />

Reparaturaufwände über der 5%-Grenze (aufzuteilen auf die folgenden 5 Jahre)<br />

absetzbares Fünftel der Reparaturen über der 5%-Grenze, betreffend Vorjahre<br />

gebuchte <strong>und</strong> nicht absetzbare Rückstellungen (Prozessspesen usw.)<br />

Auflösung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Vorjahren nicht absetzbaren Rückstellung<br />

Abschreibung Handelsforderungen (130.000 €) absetzbar 0,5% - gebuchte Abschr.<br />

gebuchte Repräsentationsspesen (1,3% des Umsatzes absetzb.) - Umsatz=990.000<br />

gebuchte Verwaltungsstrafen (nicht absetzbare Aufwände)<br />

gebuchte Aufwände für PKW's (Treibstoff, Versicherungen, ..) - 20,0% absetzbar<br />

nicht absetzbare Z<strong>in</strong>sen betreffend Aufschub von Steuerzahlungen<br />

Restaurant-/Übernachtungsspesen (zu 75% absetzbar)<br />

Abzug für im Abschlussjahr gezahlte IRAP<br />

Berechnung der Steuergr<strong>und</strong>lage IRPEF / IRES<br />

Handelsgew<strong>in</strong>n laut Bilanz Jahr n0<br />

+ gew<strong>in</strong>nerhöhende Posten<br />

1/5 des Mehrerlöses, der auf 5 Jahre verteilt wird<br />

steuerlich aufgeteilte Mehrerlöse Vorjahre - zu versteuernde Fünftel<br />

nicht absetzbare Abschreibungen (z.B. PKW's, Handys usw.)<br />

nicht absetzbare Telefonspesen (20%)<br />

Reparaturen über der 5%-Grenze (aufzuteilen auf 5 Jahre)<br />

gebuchte <strong>und</strong> nicht absetzbare Rückstellungen (Prozessspesen usw.)<br />

nicht absetzbare Abschreibung der Handelsforderungen<br />

Repräsentationsspesen - Gesamtbetrag <strong>in</strong> Erhöhung<br />

gebuchte Verwaltungsstrafen (nicht absetzbare Aufwände)<br />

nicht absetzbare Aufwände für PKW's (Treibstoff, Versicherungen, ..)<br />

nicht absetzbare Z<strong>in</strong>sen betreffend Aufschub von Steuerzahlungen<br />

Restaurant-/Übernachtungsspesen (Gesamtbetrag <strong>in</strong> Erhöhung)<br />

- gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernde Posten<br />

gesamter Mehrerlös<br />

1/5 der Reparaturen, die <strong>in</strong> Vorjahren über 5%-Grenze lagen<br />

Auflösung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> Vorjahren nicht absetzbaren Rückstellung<br />

Repräsentationsspesen - absetzbarer Teil (1,3% des Umsatzes)<br />

Restaurant-/Übernachtungsspesen (zu 75% absetzbar)<br />

Abzug für im Abschlussjahr gezahlte IRAP<br />

= Steuergr<strong>und</strong>lage IRPEF / IRES Jahr n0<br />

Teilbeträge<br />

5.600,00<br />

4.200,00<br />

8.800,00<br />

1.840,00<br />

7.600,00<br />

5.100,00<br />

2.850,00<br />

13.000,00<br />

1.300,00<br />

6.960,00<br />

200,00<br />

4.000,00<br />

Teilbeträge<br />

-28.000,00<br />

-1.300,00<br />

-3.100,00<br />

-12.870,00<br />

-3.000,00<br />

-39.000,00<br />

202.000,00<br />

28.000,00<br />

4.200,00<br />

8.800,00<br />

9.200,00<br />

7.600,00<br />

1.300,00<br />

5.100,00<br />

3.100,00<br />

3.500,00<br />

13.000,00<br />

1.300,00<br />

8.700,00<br />

200,00<br />

4.000,00<br />

39.000,00<br />

202.000,00<br />

61.450,00<br />

-87.270,00<br />

176.180,00<br />

Weitere geme<strong>in</strong>same Angaben zur <strong>Besteuerung</strong> des Jahres n0:<br />

für I R A P : Wert der Produktion (brutto)<br />

Abzüge Art.11 für Personal (cuneo fiscale)<br />

Akontozahlungen IRAP (2 Raten)<br />

Vorjahres-Guthaben<br />

670.000,00<br />

87.000,00<br />

16.800,00<br />

ke<strong>in</strong>es<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 61


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

a) Berechnung der IRAP (für GmbH <strong>und</strong> OHG)<br />

WERT DER PRODUKTION (brutto)<br />

- Abzüge für Personal (Art. 11)<br />

= Nettowert (Steuergr<strong>und</strong>lage IRAP)<br />

STEUER IRAP 2,98%<br />

- Steuervorauszahlung IRAP<br />

= IRAP-Schuld / Guthaben (-)<br />

670.000,00<br />

-87.000,00<br />

583.000,00<br />

17.373,00<br />

-16.800,00<br />

573,00<br />

Akonto für GMBH gesamt:<br />

1. Rate am 16/06/n1<br />

2. Rate am 30/11/n1<br />

100% von 17.373,00 € 17.373,00 €<br />

40% von 17.373,00 € 6.949,20 €<br />

60% von 17.373,00 € 10.423,80 €<br />

b) Erstelle die Buchungen am Jahresende mit Abschluss (für GmbH <strong>und</strong> OHG gleich)<br />

Buchungsjournal GmbH / OHG<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Steueraufwand IRAP<br />

Ford./ Akonto IRAP<br />

Verb./ IRAP<br />

17.373,00 16.800,00<br />

573,00<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/ Verlustkonto<br />

Steueraufwand IRAP<br />

17.373,00 17.373,00<br />

31/12/n0 Verb./ IRAP<br />

Schlussbilanzkonto<br />

573,00 573,00<br />

c) Berechnung der IRES (nur für GmbH)<br />

Zusatzangaben: Forderungen für Vorsteuern<br />

Steuerabsetzbeträge für Spenden<br />

Steuerguthaben Vorjahr<br />

Steuerguthaben Vorjahr kompensiert F24<br />

Akontozahlungen IRES (2 Raten)<br />

STEUERGRUNDLAGE IRES<br />

I R E S (27,5%)<br />

- Steuerabsetzbeträge (für Spenden)<br />

= IRES des Jahres<br />

- Steuere<strong>in</strong>behalte<br />

= DIFFERENZ<br />

- Steuerguthaben Vorperiode<br />

+ Guthaben kompensiert mit F24<br />

- Akontozahlungen<br />

= SALDO IRES (Schuld / Guthaben)<br />

500,00<br />

900,00<br />

7.500,00<br />

7.500,00<br />

52.000,00<br />

176.180,00<br />

48.450,00<br />

-900,00<br />

47.550,00<br />

-500,00<br />

47.050,00<br />

-7.500,00<br />

7.500,00<br />

-52.000,00<br />

4.950,00<br />

Geschuldetes Akonto gesamt:<br />

1. Rate am 16/06/n1<br />

2. Rate am 30/11/n1<br />

100% von 47.050,00 € 47.050,00 €<br />

40% von 47.050,00 € 18.820,00 €<br />

60% von 47.050,00 € 28.230,00 €<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 62


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

d) Buche die IRES am Jahresende n0 <strong>in</strong>klusive Abschluss:<br />

Buchungsjournal GmbH<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Steueraufwand IRES<br />

Ford./ Akonto IRES<br />

47.550,00 52.000,00<br />

Guthaben IRES<br />

Ford./ Steuere<strong>in</strong>behalte<br />

4.950,00 500,00<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/ Verlustkonto<br />

Steueraufwand IRES<br />

47.550,00 47.550,00<br />

31/12/n0 Schlussbilanzkonto<br />

Guthaben IRES<br />

4.950,00 4.950,00<br />

e) Am 16/06/n1 werden Saldo + Akonto IRAP <strong>und</strong> IRES, unter Abzug eventueller Guthaben mit e<strong>in</strong>em<br />

e<strong>in</strong>zigen F24 e<strong>in</strong>gezahlt. Das Bankkonto wird mit dem Gesamtbetrag belastet.<br />

Buche diese Zahlung aus der Sicht der GmbH :<br />

Buchungsjournal GmbH<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

16/06/n1 Verb./ IRAP<br />

Guthaben IRES<br />

573,00 4.950,00<br />

Ford./ Akonto IRAP<br />

Bankkontokorrent<br />

6.949,20 21.392,20<br />

Ford./ Akonto IRES<br />

18.820,00<br />

f) Berechne die E<strong>in</strong>kommenssteuer für e<strong>in</strong>en Gesellschafter der OHG (Anteil 50%)<br />

Annahmen für die Berechnung:<br />

der Gesellschafter verfügt über ke<strong>in</strong> Zusatze<strong>in</strong>kommen<br />

absetzbare Aufwendungen vom E<strong>in</strong>kommen (für INPS, Zusatzrenten usw.)<br />

Steuerabsetzbeträge für Familienlasten, Arztspesen, Versicherungen usw.<br />

Vorauszahlung IRPEF (99% der Vorjahressteuer)<br />

Forderungen für Vorsteuern laut Bilanz (100%)<br />

GESAMTEINKOMMEN<br />

- Absetzbare Aufwendungen vom E<strong>in</strong>kommen<br />

= STEUERGRUNDLAGE IRPEF<br />

BRUTTOSTEUER (IRPEF)<br />

- Steuerabsetzbeträge<br />

= NETTOSTEUER<br />

- Steuere<strong>in</strong>behalte (Anteil an den Vorsteuern der Gesellschaft)<br />

= DIFFERENZ<br />

- Akontozahlungen IRPEF<br />

=<br />

SALDO IRPEF ZU LASTEN / GUNSTEN<br />

19.000,00<br />

200,00<br />

23.100,00<br />

500,00<br />

88.090,00<br />

-19.000,00<br />

69.090,00<br />

25.420,00<br />

-200,00<br />

25.220,00<br />

-250,00<br />

24.970,00<br />

-23.100,00<br />

1.870,00<br />

g ü l t i g e S t e u e r t a b e l l e<br />

jährliche E<strong>in</strong>kommensklassen <strong>in</strong> € Steuersätze Steuer progressiv<br />

0,00<br />

15.000,00 23% 3.450,00<br />

15.000,00 28.000,00 27% 6.960,00<br />

28.000,00<br />

55.000,00<br />

55.000,00<br />

75.000,00<br />

38%<br />

41%<br />

17.220,00<br />

25.420,00<br />

ab 75.000,00 unbegrenzt 43%<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 63


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

4. Die latenten Steuern<br />

4.1. Begriff "latente Steuern"<br />

Latente Steuern<br />

Zeitlich begrenzte Differenzen<br />

Aufwände früher<br />

<strong>in</strong> Handelsbilanz<br />

als <strong>in</strong> Steuerbilanz<br />

Erträge später<br />

<strong>in</strong> Handelsbilanz<br />

als <strong>in</strong> Steuerbilanz<br />

Erträge früher<br />

<strong>in</strong> Handelsbilanz<br />

als <strong>in</strong> Steuerbilanz<br />

Aufwände später<br />

<strong>in</strong> Handelsbilanz<br />

als <strong>in</strong> Steuerbilanz<br />

effektive Steuer > fiktive Steuer effektive Steuer < fiktive Steuer<br />

Aktive latente Steuern<br />

(vorgezogene Steuern)<br />

Passive latente Steuern<br />

(aufgeschobene Steuern)<br />

Auf die Unterschiede zwischen Handelsrecht <strong>und</strong> Steuerrecht wurde bereits öfters h<strong>in</strong>gewiesen. Es<br />

entstehen:<br />

‣ Zeitlich unbegrenzte (def<strong>in</strong>itive) Differenzen, die <strong>in</strong> späteren Perioden nicht wieder ausgeglichen<br />

werden. Die typischen Beispiele laut italienischem Steuerrecht beziehen sich vor allem auf nicht<br />

absetzbare Aufwände (= gew<strong>in</strong>nerhöhende Posten):<br />

im Zusammenhang mit PKW's (80%);<br />

Telefonspesen (20%), Restaurantspesen (25%);<br />

Passivz<strong>in</strong>sen auf Steueraufschübe, Verwaltungsstrafen, Gebäudesteuer IMU (100%) usw.<br />

Aber auch nicht zu versteuernde Erträge (= gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernde Posten) können zu def<strong>in</strong>itiven<br />

Differenzen führen:<br />

<br />

95% oder 50,28% der kassierten <strong>und</strong> als Erträge gebuchten Dividenden<br />

‣ Zeitlich begrenzte (temporäre) Differenzen: die Unterschiede zwischen Handels- <strong>und</strong> Steuerbilanz,<br />

die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Geschäftsjahr entstehen, werden im Verlauf der folgenden Perioden wieder<br />

ausgeglichen; sie führen zu "latenten Steuern".<br />

a)<br />

Aktive latente Steuern (vorgezogene Steuern) entstehen, wenn <strong>in</strong> der Handelsbilanz Aufwände<br />

früher <strong>und</strong> Erträge später erfasst werden, als <strong>in</strong> der Steuererklärung.<br />

Beispiele zu handelsrechtlich früher erfassten Aufwänden:<br />

<br />

<br />

Reparatur- <strong>und</strong> Instandhaltungsaufwände über der 5%-Grenze, die handelsrechtlich den<br />

Gew<strong>in</strong>n <strong>in</strong> voller Höhe im Entstehungsjahr bee<strong>in</strong>flussen, laut Steuerrecht jedoch auf die 5<br />

Folgejahre zu verteilen s<strong>in</strong>d.<br />

Abschreibungen, wenn die steuerlichen Prozentsätze e<strong>in</strong>e Nutzungsdauer vorgeben, die<br />

über der nach handelsrechtlichen Kriterien ermittelten liegt (typisches Beispiel<br />

Firmenwert).<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 64


Beispiele zu handelsrechtlich später erfassten Aufwänden (eher selten):<br />

<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Vergütungen für Verwalter , die kompetenzmäßig im Abschlussjahr als Aufwände erfasst<br />

wurden, jedoch erst im Folgejahr ausgezahlt werden <strong>und</strong> auch erst dann steuerlich<br />

absetzbar s<strong>in</strong>d.<br />

Die Bildung von Rückstellungen <strong>in</strong> der Handelsbilanz, die laut Steuerrecht nicht absetzbar<br />

s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> zu gew<strong>in</strong>nerhöhenden Posten führen, im Jahr des E<strong>in</strong>tretens jedoch als<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernde Beträge wieder ausgeglichen werden.<br />

höhere steuerliche Bewertung von fertigen / unfertigen oder <strong>in</strong> Verarbeitung bef<strong>in</strong>dlichen<br />

Erzeugnissen, von anderen Eigenleistungen usw.<br />

b)<br />

Passive latente Steuern (aufgeschobene Steuern) entstehen, wenn Erträge handelsrechtlich<br />

früher <strong>und</strong> Aufwände später erfasst werden, als steuerrechtlich.<br />

Beispiele zu handelsrechtlich früher erfassten Erträgen:<br />

Mehrerlöse aus Anlagenverkäufen, für welche man die steuerlich mögliche Aufteilung auf 5<br />

Jahre nutzt.<br />

kompetenzmäßig erfasste Dividenden, die im Ausmaß von 5% oder 49,72% erst im Jahr des<br />

Inkassos zu versteuern s<strong>in</strong>d.<br />

Beispiele zu handelsrechtlich später erfassten Aufwänden (selten):<br />

<br />

Aktivierte mehrjährige Spesen, die handelsrechtlich e<strong>in</strong>er mehrjährigen Abschreibung<br />

unterliegen, steuerlich aber im Jahr der Entstehung voll abgesetzt werden können<br />

(Werbung, Spesen für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung usw.).<br />

4.2. Berechnung <strong>und</strong> Verbuchung der latenten Steuern (e<strong>in</strong>fache Beispiele)<br />

Aus Vere<strong>in</strong>fachungsgründen wird angenommen, dass für die aktiven <strong>und</strong> passiven latenten Steuern nur<br />

jeweils 1 Posten vorkommt, der zu zeitlich begrenzten Abweichungen führt.<br />

Berechnungsbeispiel zu den latenten Steuern<br />

Angaben zum Beispiel:<br />

Gew<strong>in</strong>n laut Bilanz (vor Steuern)<br />

Wertschöpfung laut Handelsrecht<br />

Abschreibung Firmenwert handelsrechtlich (1/5)<br />

steuerliche Abschreibung Firmenwert (1/18)<br />

Mehrerlös handelsrechtlich (100%)<br />

zu versteuernder Mehrerlös (1/5)<br />

<br />

<br />

300.000,00<br />

950.000,00<br />

72.000,00<br />

20.000,00<br />

90.000,00<br />

18.000,00<br />

Während für den Firmenwert die steuerliche E<strong>in</strong>schränkung Pflicht ist, hat das Unternehmen im<br />

Zusammenhang mit den Mehrerlösen die Wahlmöglichkeit zwischen sofortiger oder aufgeteilter<br />

<strong>Besteuerung</strong>.<br />

Die gew<strong>in</strong>nverändernden Posten im UNICO im Zusammenhang mit dem Mehrerlös wirken sich<br />

nur auf die IRES aus <strong>und</strong> nicht auf die IRAP, für welche <strong>in</strong> diesem Fall der handelsrechtliche<br />

Ertrag gilt.<br />

Der gew<strong>in</strong>nerhöhende Posten im UNICO im Zusammenhang mit dem Firmenwert<br />

h<strong>in</strong>gegen auf die Gr<strong>und</strong>lagen beider Steuern aus.<br />

wirkt sich<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 65


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Ermittlung der Steuergr<strong>und</strong>lagen<br />

Beschreibung<br />

Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen laut Handelsrecht<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend: Abschreibung Firmenwert<br />

zu versteuernder Mehrerlös (1/5)<br />

verm<strong>in</strong>dernde P.: gesamter Mehrerlös (100%)<br />

Steuergr<strong>und</strong>lagen laut UNICO<br />

Gr<strong>und</strong>lagen IRES<br />

300.000,00<br />

Gr<strong>und</strong>lagen IRAP<br />

900.000,00<br />

52.000,00 52.000,00<br />

18.000,00<br />

-90.000,00<br />

280.000,00 952.000,00<br />

Ermittlung der Steuern<br />

Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen IRAP<br />

Steuerrecht 952.000,00<br />

Handelsrecht 900.000,00<br />

52.000,00<br />

IRAP 2,98%<br />

28.369,60<br />

26.820,00<br />

1.549,60<br />

= Steuerschuld laut Steuererklärung<br />

= kompetenzmäßige Steuer laut G/V<br />

aktive latente Steuern (vorgezogene)<br />

Berechnungsgr<strong>und</strong>lagen IRES<br />

IRES 27,5%<br />

Handelsrecht 300.000,00 82.500,00<br />

Steuerrecht 280.000,00 77.000,00<br />

20.000,00 5.500,00<br />

= kompetenzmäßige Steuer laut G/V<br />

= Steuerschuld laut Steuererklärung<br />

passive latente Steuern (aufgeschobene)<br />

Buchungen im Zusammenhang mit latenten Steuern<br />

Folgende Steuervorauszahlungen s<strong>in</strong>d zu berücksichtigen:<br />

gesamtes Akonto IRAP 25.000,60<br />

gesamtes Akonto IRES 75.000,00<br />

Buchungsjournal<br />

Datum<br />

Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n1 Steuer IRAP IRAP des Geschäftsjahres 26.820,00<br />

Ford./ aktive latente Steuern 1.549,60<br />

Ford./ Akonto IRAP 25.000,60<br />

Verb./ IRAP 3.369,00<br />

31/12/n1 Steuer IRES IRES des Geschäftsjahres 82.500,00<br />

Ford./ Akonto IRES 75.000,00<br />

Fonds für passive latente Steuern 5.500,00<br />

Verb./ IRES 2.000,00<br />

31/12/n1 Abschluss G/V Gew<strong>in</strong>n- <strong>und</strong> Verlustkonto<br />

109.320,00<br />

IRAP des Geschäftsjahres 26.820,00<br />

IRES des Geschäftsjahres 82.500,00<br />

31/12/n1 Abschluss SBK Schlussbilanzkonto<br />

1.549,60<br />

Ford./ aktive latente Steuern 1.549,60<br />

31/12/n1 Abschluss SBK Fonds für passive latente Steuern 5.500,00<br />

Verb./ IRAP<br />

3.369,00<br />

Verb./ IRES<br />

2.000,00<br />

Schlussbilanzkonto 10.869,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 66


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Ausweisung der latenten Steuern <strong>in</strong> Erfolgsrechnung <strong>und</strong> Bilanz<br />

B i l a n z A k t i v a<br />

C) Umlaufvermögen<br />

II) Forderungen<br />

4 ter ) Ford./ vorgezogene Steuern<br />

B i l a n z P a s s i v a<br />

B) Rückstellungen für Risiken <strong>und</strong> Spesen<br />

2) für Steuern<br />

Fonds für passive latente Steuern<br />

Erfolgsrechnung<br />

Gew<strong>in</strong>n / Verlust vor Steuern<br />

22) Steuern des Geschäftsjahres<br />

Steuer IRAP<br />

28.369,60<br />

vorgezogene IRAP -1.549,60<br />

Steuer IRES<br />

77.000,00<br />

aufgeschobene IRES 5.500,00<br />

Gew<strong>in</strong>n / Verlust nach Steuern<br />

1.549,60<br />

5.500,00<br />

300.000,00<br />

-109.320,00<br />

190.680,00<br />

Die passiven latenten Steuern müssen aufgr<strong>und</strong> des Vorsichtspr<strong>in</strong>zips auf jeden Fall <strong>in</strong> der Bilanz als<br />

Rückstellung erfasst werden, die aktiven h<strong>in</strong>gegen nur, wenn <strong>in</strong> den Folgejahren Gew<strong>in</strong>ne erwartet<br />

werden. Im Fall von Verlusten gehen die Forderungen verloren.<br />

Ändern sich steuerliche Bestimmungen (z.B. Steuersätze) <strong>in</strong> den Folgejahren, muss e<strong>in</strong>e Berichtigung der<br />

latenten Steuern erfolgen (Differenz = außerordentl. Aufwände oder Erträge)<br />

Weiterbehandlung der latenten Steuern <strong>in</strong> den Folgejahren<br />

a) Die aktiven latenten Steuern verm<strong>in</strong>dern die Steuerschuld der Folgejahre.<br />

Im Beispiel zum Firmenwert um je 1/18 nach erfolgter handelsrechtlicher Abschreibung<br />

(=2,98% von € 20.000)<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n6 Steuer IRAP IRAP des Geschäftsjahres ……………..<br />

Ford./ aktive latente Steuern 596,00<br />

Ford./ Akonto IRAP<br />

……………..<br />

Verb./ IRAP<br />

……………..<br />

b) Die passiven latenten Steuern erhöhen die Steuerschuld der Folgejahre.<br />

Im Beispiel zu den Mehrerlösen um je 1/5 ab dem Folgejahr (27,5% von 18.000)<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Kurzbeschreibung Kontenbezeichnungen Soll Haben<br />

31/12/n2<br />

Steuer IRES<br />

IRES des Geschäftsjahres<br />

……………..<br />

Fonds für passive latente Steuern 4.950<br />

Ford./ Akonto IRES<br />

Verb./ IRES<br />

……………..<br />

……………..<br />

Der Betrag berücksichtigt nur die <strong>Besteuerung</strong> des Mehrerlöses; die Abschreibung des Firmenwerts wirkt<br />

sich erst ab dem 6. Jahr verm<strong>in</strong>dernd aus.<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 67


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

5. Übungen zum <strong>Jahresabschluss</strong> mit Berücksichtigung steuerlicher Aspekte<br />

1. Mwst-Abrechnungen<br />

Saldo auf Konto "Mwst-Verkauf" (Umsatzsteuer)<br />

Saldo auf Konto "Mwst-E<strong>in</strong>kauf" (Mwst-Vorsteuer)<br />

Mwst-Vorauszahlung am 27. Dezember<br />

Mwst-Restschuld/-Guthaben (auf ganze € ger<strong>und</strong>et)<br />

Variante A<br />

Variante B<br />

191.580,48 € 178.251,81 €<br />

131.541,65 € 121.605,20 €<br />

74.254,55 € 39.520,10 €<br />

-14.216,00 € 17.127,00 €<br />

a) Buche Vorauszahlung <strong>und</strong> Abrechnung für Variante A<br />

b) Buche Mwst-Abrechnung für Variante B<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

27/12/n0 Ford./Mwst-Akonto<br />

Bankkontokorrent<br />

74.254,55 74.254,55<br />

31/12/n0<br />

Mwst-Verkauf<br />

Mwst-Verrechnungskonto<br />

Mwst-E<strong>in</strong>kauf<br />

Ford./Mwst-Akonto<br />

R<strong>und</strong>ungserträge<br />

191.580,48 131.541,65<br />

14.216,00 74.254,55<br />

0,28<br />

31/12/n0 Mwst-Verkauf<br />

Mwst-E<strong>in</strong>kauf<br />

178.251,81 121.605,20<br />

R<strong>und</strong>ungsaufwände<br />

Ford./Mwst-Akonto<br />

0,49 39.520,10<br />

Mwst-Verrechnungskonto<br />

17.127,00<br />

2. Stempelwerte<br />

Saldo des Kontos "Stempelwerte" am Jahresende<br />

Effektiver Bestand an Stempelwerten am 31/12<br />

Differenz als Verbrauch zu buchen<br />

Gesamt Briefmarken Stempelmarken<br />

365,81 € 185,65 € 180,16 €<br />

217,90 € 96,15 € 121,75 €<br />

147,91 € 89,50 € 58,41 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Postspesen<br />

Stempelwerte<br />

89,50 147,91<br />

31/12/n0<br />

Stempelsteuer<br />

Schlussbilanzkonto<br />

Stempelwerte<br />

58,41<br />

217,90 217,90<br />

3. Abschluss Bankkonten - Kontoauszug 1. Trimester n1:<br />

Datum Valuta Soll Haben Beschreibung<br />

05/01/n1 31/12/n0 23,46 Habenz<strong>in</strong>sen<br />

05/01/n1 31/12/n0 6,33 Quellensteuer auf Habenz<strong>in</strong>sen<br />

05/01/n1 31/12/n0 984,60 Sollz<strong>in</strong>sen<br />

05/01/n1 31/12/n0 113,42 Bereitstellungsgebühr Kreditrahmen<br />

05/01/n1 31/12/n0 171,20 Spesen<br />

05/01/n1 31/12/n0 25,00 Stempelsteuer<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Ford./Vorsteuer Aktivz<strong>in</strong>sen Aktivz<strong>in</strong>sen Kontokorrent<br />

6,33 23,46<br />

Passivz<strong>in</strong>sen Kontokorrent Bankkontokorrent<br />

984,60 1.277,09<br />

Passive Kommissionen K/K<br />

Bankspesen Dienstleistungen<br />

Stempelsteuer<br />

113,42<br />

171,20<br />

25,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 68


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

4. Auszustellende <strong>und</strong> zu erhaltende Rechnungen <strong>und</strong> Gutschriften<br />

28/12/n0: Warenlieferung mit Transportdokument<br />

15/01/n1: Fakturierung der Warenlieferung an den K<strong>und</strong>en<br />

Mwst-Gr<strong>und</strong>lage<br />

Mwst 21%<br />

6.300,00 €<br />

1.323,00 €<br />

Rechnungsbetrag 7.623,00 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Auszustellende Rechnungen Warenverkauf<br />

7.623,00 6.300,00<br />

Mwst-Verkauf<br />

31/01/n1: Gutschrift an e<strong>in</strong>en K<strong>und</strong>en für e<strong>in</strong>e Umsatzprämie des Jahres n0:<br />

Mwst-Gr<strong>und</strong>lage 950,00 €<br />

Mwst 21%<br />

199,50 €<br />

Gesamtbetrag 1.149,50 €<br />

Buchungsjournal<br />

1.323,00<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Warenverkauf<br />

Auszustellende Gutschriften<br />

950,00 950,00<br />

28/12/n0: Warene<strong>in</strong>gang mit Transportdokument<br />

10/01/n1: Fakturierung der Warenlieferung durch den Lieferanten<br />

Mwst-Gr<strong>und</strong>lage<br />

Mwst 21%<br />

3.333,00 €<br />

699,93 €<br />

Rechnungsbetrag 4.032,93 €<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Warene<strong>in</strong>kauf<br />

Zu erhaltende Rechnungen<br />

3.333,00 4.032,93<br />

Mwst-E<strong>in</strong>kauf<br />

16/03/n1 Fakturierung der Müllentsorgung für das Jahr n0 durch die Stadtgeme<strong>in</strong>de<br />

Mwst-Gr<strong>und</strong>lage 225,00 €<br />

Mwst 10%<br />

22,50 €<br />

Rechnungsbetrag 247,50 €<br />

Buchungsjournal<br />

699,93<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Müllentsorgung<br />

Zu erhaltende Rechnungen<br />

225,00 225,00<br />

31/01/n1: Gutschrift vom Lieferanten für die Umsatzprämie auf Warene<strong>in</strong>käufe des Jahres n0:<br />

Mwst-Gr<strong>und</strong>lage<br />

Mwst 21%<br />

-790,00 €<br />

-165,90 €<br />

Gesamtbetrag -955,90 €<br />

20%<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Zu erhaltende Gutschriften Warene<strong>in</strong>käufe<br />

790,00 790,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 69


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

5. Abfertigungsrückstellung<br />

Berechne die Abfertigungsrückstellung für e<strong>in</strong>en Arbeitnehmer aufgr<strong>und</strong> folgender Angaben:<br />

bestehender Abfertigungsfonds am 31/12/n0<br />

7.632,85<br />

Aufwertungssatz des Jahres n1<br />

2,6315472%<br />

gesamte Bruttolöhne des Jahres n1 (Divisor = 13,5)<br />

26.214,73<br />

Abzug Pensionsfonds<br />

0,50%<br />

Abzug Ersatzsteuer Aufwertung Abfertigungsfonds<br />

11,00%<br />

geleistete Akontozahlung auf Ersatzsteuer (16/12/n1)<br />

13,20<br />

Berechnungen:<br />

Beschreibung (detaillierte Angabe der Berechnungen)<br />

Abfertigungsfonds 31/12/n0<br />

Aufwertung<br />

angereifte Abfertigung Jahr n0<br />

Abzug Pensionsfonds<br />

Abzug Ersatzsteuer auf Aufwertung<br />

Abfertigungsfonds 31/12/n1<br />

Buchungsjournal für Buchungen ab dem 16/12/n1:<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

16/12/n0 Ford./Steuere<strong>in</strong>behalte Pers. Bankkontokorrent<br />

13,20 13,20<br />

31/12/n0 Zuführung Abfertigungen Ford./Steuere<strong>in</strong>behalte Pers. 2.011,61 13,20<br />

Verb./Steuere<strong>in</strong>behalte Pers.<br />

Abfertigungsfonds<br />

Beträge<br />

7.632,85<br />

200,86<br />

1.941,83<br />

-131,08<br />

-22,09<br />

9.622,37<br />

8,89<br />

1.989,52<br />

6. INAIL-Jahresausgleich<br />

16/02/n0<br />

31/12/n0<br />

Vorschuss INAIL Prämie für Jahr n0<br />

INAIL-pflichtige Bruttolöhne Jahr n0<br />

zugewiesener Prämiensatz<br />

Zuschlag auf die Prämie<br />

6.420,00<br />

168.500,00<br />

35,00‰<br />

1%<br />

4.915,00<br />

174.000,00<br />

35,00‰<br />

1%<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Berechnung Prämienausgleich<br />

INAIL-Prämie n0<br />

+ Prämienzuschlag 1%<br />

Gesamtprämie INAIL Jahr n0<br />

- Vorschuss für Jahr n0<br />

Saldo INAIL<br />

Variante A<br />

Variante A<br />

Variante B<br />

Variante B<br />

5.897,50 6.090,00<br />

58,98 60,90<br />

5.956,48 6.150,90<br />

6.420,00 4.915,00<br />

463,53 1.235,90<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Guthaben INAIL<br />

Sozialabgaben INAIL<br />

463,53 463,53<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

Sozialabgaben INAIL<br />

5.956,48 5.956,48<br />

31/12/n0 Schlussbilanzkonto<br />

Guthaben INAIL<br />

463,53 463,53<br />

31/12/n0 Sozialabgaben INAIL<br />

Verb./ INAIL<br />

1.235,90 1.235,90<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

Sozialabgaben INAIL<br />

6.150,90 6.150,90<br />

31/12/n0 Verb./ INAIL<br />

Schlussbilanzkonto<br />

1.235,90 1.235,90<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 70


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

7. Abgrenzungen<br />

a) Versicherungsaufwände: das Konto weist folgende Beträge auf:<br />

(Buchungsdatum = Fälligkeitsdatum / Dauer der Polizzen jeweils 1 Jahr)<br />

Datum Beschreibung<br />

Betrag (Soll) Tage n1 Kompetenz n0 Kompetenz n1<br />

01/01/n0 Umbuchung Abgrenzungen Vorjahr 10.985,00 0 10.985,00<br />

17/05/n0 Globale Polizze (Feuer, Diebstahl, ) 14.211,60 136 8.916,32 5.295,28<br />

26/07/n0 Haftpflichtversicherung Lieferwagen 6.452,00 206 2.810,60 3.641,40<br />

01/08/n0 Haftpflichtversicherung PKW's<br />

4.521,00 212 1.895,10 2.625,90<br />

26/10/n0 Produkthaftpflichtversicherung<br />

1.540,00 298 282,68 1.257,32<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Summen<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Transitorische Aktiva<br />

Versicherungsaufwände<br />

12.819,90 12.819,90<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

Versicherungsaufwände<br />

24.889,70 24.889,70<br />

31/12/n0 Schlussbilanzkonto<br />

Transitorische Aktiva<br />

12.819,90 12.819,90<br />

Beschreibung der Änderung <strong>in</strong> der Steuererklärung<br />

nicht absetzbare Versicherung für PKW's (80,0%)<br />

37.709,60<br />

24.889,70 12.819,90<br />

Welche Änderungen ergeben sich <strong>in</strong> der Steuererklärung, unter Berücksichtigung, dass die Aufwände für<br />

PKW's nur zu 20% absetzbar s<strong>in</strong>d (€ 2.400 der Umbuchung 01/01 betreffen PKW's).<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

3.436,08<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

b) Mieterträge: das Konto weist folgende Beträge auf:<br />

Datum Beschreibung<br />

Betrag (Haben) Monate n1 Kompetenz n0 Kompetenz n1<br />

01/01/n0<br />

01/03/n0<br />

01/09/n0<br />

Umbuchung Abgrenzungen Vorjahr<br />

Miete für Zeitraum Mrz n0 - Aug n0<br />

Miete für Zeitraum Sep n0 - Feb n1<br />

Summen<br />

4.000,00<br />

12.000,00<br />

12.240,00<br />

28.240,00<br />

0<br />

0<br />

2<br />

4.000,00<br />

12.000,00<br />

8.160,00<br />

24.160,00<br />

0,00<br />

4.080,00<br />

4.080,00<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Mieterträge<br />

Transitorische Passiva<br />

4.080,00 4.080,00<br />

31/12/n0 Mieterträge<br />

Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

24.160,00 24.160,00<br />

31/12/n0 Transitorische Passiva<br />

Schlussbilanzkonto<br />

4.080,00 4.080,00<br />

c) Leas<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>es Lieferwagens - Gesamtdauer 40 Monate<br />

01/06/n0 Abschluss des Leas<strong>in</strong>gvertrages Gesamtaufwand = 35.100,00<br />

31/12/n0<br />

31/12/n0<br />

31/12/n0<br />

Saldo des Kontos "Leas<strong>in</strong>g Nutzfahrzeuge" - 7 Raten gebucht)<br />

Kompetenzmäßiger Aufwand Jahr n0<br />

Abgrenzung<br />

8.775,00<br />

6.142,50<br />

2.632,50<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Transitorische Aktiva<br />

Leas<strong>in</strong>g Nutzfahrzeuge<br />

2.632,50 2.632,50<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustrechnung Leas<strong>in</strong>g Nutzfahrzeuge<br />

6.142,50 6.142,50<br />

31/12/n0 Schlussbilanzkonto<br />

Transitorische Aktiva<br />

2.632,50 2.632,50<br />

31/12/n0 Betrag auf den Ordnungskonten<br />

26.325,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 71


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

d) Investitionsbeiträge<br />

Im Jahr n0 wurde e<strong>in</strong> Investitionsbeitrag zugesagt <strong>und</strong> gebucht.<br />

Die geförderten Anlagegüter werden im Jahr n0 zu 6% abgeschrieben.<br />

Beschreibung<br />

gebuchter Investitionsbeitrag<br />

Betrag (Haben) Kompetenz n0 Kompet. Folgejahre<br />

32.000,00 1.920,00 30.080,00<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Investitionsbeiträge<br />

Transitorische Passiva<br />

30.080,00 30.080,00<br />

31/12/n0 Investitionsbeiträge<br />

Gew<strong>in</strong>n-/Verlustrechnung<br />

1.920,00 1.920,00<br />

31/12/n0 Transitorische Passiva<br />

Schlussbilanzkonto<br />

30.080,00 30.080,00<br />

e)<br />

Telefonspesen: am 05/02/n1 geht die Telefonrechnung für das 1. Bimester n1 e<strong>in</strong>, mit welcher die<br />

Gespräche vom 01/12/n0 bis 31/01/n1 fakturiert werden.<br />

Datum Beschreibung<br />

Betrag (Soll) Tage n0 Kompetenz n0 Kompetenz n1<br />

31/12/n0 Saldo des Kontos "Telefonspesen" 5.100,00<br />

5.100,00<br />

05/02/n1 Gespräche Dez n0 - Jan n1<br />

580,00 31 290,00 290,00<br />

Gesamtaufwand n0<br />

5.390,00<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Telefonspesen<br />

Antizipative Passiva<br />

290,00 290,00<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustrechnung Telefonspesen<br />

5.390,00 5.390,00<br />

31/12/n0 Antizipative Passiva<br />

Schlussbilanzkonto<br />

290,00 290,00<br />

Welche Änderungen ergeben sich <strong>in</strong> der Steuererklärung, unter Berücksichtigung, dass die Telefonspesen<br />

nur im Ausmaß von 80% absetzbar s<strong>in</strong>d.<br />

Beschreibung der Änderung <strong>in</strong> der Steuererklärung<br />

nicht absetzbare Telefonspesen (20%)<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

1.078,00<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

f) Aktive Verzugsz<strong>in</strong>sen<br />

K<strong>und</strong>enforderung über<br />

Fälligkeit<br />

Zahlungse<strong>in</strong>gang<br />

Jahresz<strong>in</strong>ssatz<br />

11.800,00 €<br />

25/11/n0<br />

18/03/n1<br />

9,50%<br />

Gesamt<br />

Jahr n0<br />

Jahr n1<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Antizipative Aktiva<br />

Aktive Verzugsz<strong>in</strong>sen<br />

110,56 110,56<br />

31/12/n0 Aktive Verzugsz<strong>in</strong>sen<br />

Gew<strong>in</strong>n-/Verlustrechnung<br />

110,56 110,56<br />

31/12/n0 Schlussbilanzkonto<br />

Antizipative Aktiva<br />

110,56 110,56<br />

Tage<br />

113<br />

36<br />

77<br />

Z<strong>in</strong>sen<br />

347,05<br />

110,56<br />

236,49<br />

g) Passive Verzugsz<strong>in</strong>sen<br />

Lieferantenverb<strong>in</strong>dlichkeit<br />

Fälligkeit<br />

Überweisung<br />

Jahresz<strong>in</strong>ssatz<br />

8.600,00 €<br />

10/12/n0<br />

15/02/n1<br />

10,00%<br />

Gesamt<br />

Jahr n0<br />

Jahr n1<br />

Tage Z<strong>in</strong>sen<br />

67 157,86<br />

21 49,48<br />

46 108,38<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 72


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Passive Verzugsz<strong>in</strong>sen<br />

Antizipative Passiva<br />

49,48 49,48<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustrechnung Passive Verzugsz<strong>in</strong>sen<br />

49,48 49,48<br />

31/12/n0 Antizipative Passiva<br />

Schlussbilanzkonto<br />

49,48 49,48<br />

h) Leas<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>es PKW's - Gesamtdauer 48 Monate - Kaufpreis des PKW's = € 44.000<br />

01/08/n0 Abschluss des Leas<strong>in</strong>gvertrages Gesamtaufwand = 48.000,00<br />

31/12/n0<br />

31/12/n0<br />

31/12/n0<br />

Saldo des Kontos "Leas<strong>in</strong>g PKW's" - 5 Raten gebucht)<br />

Kompetenzmäßiger Aufwand Jahr n0 (5 Monate)<br />

Abgrenzung<br />

12.800,00<br />

5.000,00<br />

7.800,00<br />

Berechnung der steuerlichen Absetzbarkeit<br />

Kaufpreis des PKW's<br />

Steuerliches Maximum<br />

Absetzbar <strong>in</strong> Prozent<br />

44.000,00<br />

18.075,99<br />

41,082%<br />

Leas<strong>in</strong>gaufwand gesamt<br />

Steuerliches Maximum für Leas<strong>in</strong>g<br />

Absetzbares Leas<strong>in</strong>g (20%) Jahr n0<br />

48.000,00<br />

19.719,36<br />

410,82<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Transitorische Aktiva<br />

Leas<strong>in</strong>g PKW's<br />

7.800,00 7.800,00<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustrechnung Leas<strong>in</strong>g PKW's<br />

5.000,00 5.000,00<br />

31/12/n0 Schlussbilanzkonto<br />

Transitorische Aktiva<br />

7.800,00 7.800,00<br />

Welche Änderungen ergeben sich im Jahr n0 <strong>in</strong> der Steuererklärung, unter Berücksichtigung, dass 20,0%<br />

des steuerlichen Maximums, bemessen auf die Dauer, absetzbar s<strong>in</strong>d?<br />

Beschreibung der Änderung <strong>in</strong> der Steuererklärung<br />

nicht absetzbare Leas<strong>in</strong>gaufwände<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

4.589,18<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

8. Buchung von Bestandsveränderungen<br />

Rohstoffe Fertigprodukte Aufträge <strong>in</strong> Ausführung<br />

01/01/n0<br />

31/12/n0<br />

Anfangsbestand<br />

Endbestand<br />

150.000,00<br />

144.000,00<br />

87.000,00<br />

93.000,00<br />

165.000,00<br />

134.000,00<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Bestandsänderung Rohstoffe Bestand an Rohstoffen<br />

6.000,00 6.000,00<br />

31/12/n0 Bestand an Fertigprodukten Bestandsänderung Fertigprod. 6.000,00 6.000,00<br />

31/12/n0 Bestandsänd. Auftr.<strong>in</strong> Ausführ. Aufträge <strong>in</strong> Ausführung<br />

31.000,00 31.000,00<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

Bestandsänderung Rohstoffe<br />

Bestandsänd. Auftr.<strong>in</strong> Ausführ.<br />

37.000,00 6.000,00<br />

31.000,00<br />

31/12/n0 Bestandsänderung Fertigprod. Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

6.000,00 6.000,00<br />

31/12/n0 Schlussbilanzkonto<br />

Bestand an Rohstoffen<br />

Bestand an Fertigprodukten<br />

Aufträge <strong>in</strong> Ausführung<br />

371.000,00 144.000,00<br />

93.000,00<br />

134.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 73


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

9. Abwertung / Wiederaufwertung von Wertpapieren<br />

Art der Wertpapiere Kaufpreis Wert lt. Bilanz Marktwert Abwertung Aufwertung<br />

Aktien xyz<br />

32.580,00 32.580,00 30.672,00 1.908,00<br />

Aktien abc<br />

Obligationen xaz<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

19.850,00<br />

17.450,00<br />

19.150,00<br />

17.450,00<br />

20.200,00<br />

17.550,00<br />

700,00<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Abwertung Wertpapiere<br />

Wertpapiere<br />

1.908,00 1.908,00<br />

31/12/n0 Wertpapiere<br />

Wiederaufwertung Wertpap.<br />

700,00 700,00<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

Abwertung Wertpapiere<br />

1.908,00 1.908,00<br />

31/12/n0 Wiederaufwertung Wertpap. Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

700,00 700,00<br />

31/12/n0 Schlussbilanzkonto<br />

Wertpapiere<br />

67.972,00 67.972,00<br />

10. Abschreibung der Forderungen<br />

Situation vor <strong>Jahresabschluss</strong>:<br />

Handelsforderungen gesamt 850.000,00 (davon € 600.000 e<strong>in</strong>zeln zu bewerten)<br />

Wertberichtigung Forderungen 45.000,00 (aus E<strong>in</strong>zelbewertungen)<br />

Delcrederefonds<br />

2.000,00 (aus Pauschalbewertung)<br />

steuerliche Wertberichtigung 15.000,00 (0,5% jährlich - maximaler Fonds 5%)<br />

Aufstockung der Wertberichtigung Forderungen auf 51.000,00<br />

Restliche Forderungen werden pauschal mit 2% berichtigt; Fonds wird angepasst.<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschreibung Forderungen Wertberichtigung Ford. 9.000,00 6.000,00<br />

Delcrederefonds<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto Abschreibung Forderungen 9.000,00 9.000,00<br />

31/12/n0 Wertberichtigung Ford. Schlussbilanzkonto<br />

51.000,00 56.000,00<br />

Delcrederefonds<br />

5.000,00<br />

3.000,00<br />

Berechnungen zur steuerlichen Forderungsabschreibung<br />

Handelsforderungen<br />

850.000,00<br />

Steuerlicher Fonds vor Rückstellung 15.000,00<br />

Jährliche Rückstellung (0,5% der Forderungen)<br />

Steuerlicher Fonds (5% der Forderungen)<br />

maximal effektiv<br />

4.250,00 4.250,00<br />

42.500,00 19.250,00<br />

Beschreibung der Änderung <strong>in</strong> der Steuererklärung<br />

nicht absetzbare Forderungsabschreibung<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

4.750,00<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 74


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

11. Abschreibung der Forderungen<br />

Situation vor <strong>Jahresabschluss</strong>:<br />

Handelsforderungen gesamt 600.000,00 (davon € 450.000 e<strong>in</strong>zeln zu bewerten)<br />

Wertberichtigung Forderungen 45.000,00 (aus E<strong>in</strong>zelbewertungen)<br />

Delcrederefonds<br />

2.500,00 (aus Pauschalbewertung)<br />

steuerliche Wertberichtigung 31.000,00 (0,5% jährlich - maximaler Fonds 5%)<br />

Reduzierung der Wertberichtigung Forderungen auf 41.000,00<br />

Restliche Forderungen werden pauschal mit 2% berichtigt; Fonds wird angepasst.<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschreibung Forderungen Delcrederefonds<br />

500,00 500,00<br />

31/12/n0 Wertberichtigung Forderungen außerordentliche Erträge<br />

4.000,00 4.000,00<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

Abschreibung Forderungen<br />

500,00 500,00<br />

31/12/n0 außerordentliche Erträge Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

4.000,00 4.000,00<br />

31/12/n0 Delcrederefonds<br />

Schlussbilanzkonto<br />

3.000,00 44.000,00<br />

Wertberichtigung Forderungen<br />

41.000,00<br />

Berechnungen zur steuerlichen Forderungsabschreibung<br />

Handelsforderungen<br />

600.000,00<br />

Steuerlicher Fonds vor Rückstellung 31.000,00<br />

Jährliche Rückstellung (0,5% der Forderungen)<br />

Steuerlicher Fonds (5% der Forderungen)<br />

Beschreibung der Änderung <strong>in</strong> der Steuererklärung<br />

Reduzierung des steuerlichen Fonds / außerordentl. Ertrag<br />

maximal<br />

3.000,00<br />

30.000,00<br />

effektiv<br />

-1.000,00<br />

30.000,00<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

1.500,00 4.000,00<br />

12. Abschreibung materielles <strong>und</strong> immaterielles Anlagevermögen<br />

Anlagegut<br />

Gebäude (1)<br />

Anlagen <strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en<br />

Betriebs-/Geschäftsausst.<br />

Telefongeräte (2)<br />

Personenkraftwagen (3)<br />

Firmenwert<br />

Summen<br />

(1) Gr<strong>und</strong>stücksanteil Gebäude (20%) steuerlich nicht absetzbar.<br />

(2) Steuerlich s<strong>in</strong>d nur 80% der Aufwände absetzbar<br />

(3) Steuerlich s<strong>in</strong>d 20% von maximal € 18.075,99 absetzbar, aufgeteilt auf die Jahre der Nutzung.<br />

Anlagegut<br />

Markenzeichen (6. Jahr)<br />

Situation vor dem <strong>Jahresabschluss</strong> Abschreibungssätze Abschreibungsbeträge<br />

Situation vor dem <strong>Jahresabschluss</strong><br />

Ansch.Wert Abschr.Fonds handelsr. steuerlich Handelsrecht Steuerrecht<br />

500.000,00 200.000,00 3,5% 3,0% 17.500,00 12.000,00<br />

800.000,00 450.000,00 10,0% 9,0% 80.000,00 72.000,00<br />

100.000,00 90.000,00 12,0% 12,0% 10.000,00 10.000,00<br />

8.000,00 6.400,00 20,0% 20,0%<br />

Abschreibung<br />

1.600,00 1.280,00<br />

80.000,00 40.000,00 25,0% 25,0% 20.000,00 903,80<br />

180.000,00 72.000,00 20,0% 1/18 36.000,00 10.000,00<br />

165.100,00 106.183,80<br />

Abschreibungsbeträge<br />

Ansch.Wert Abschr.Fonds handelsr. steuerlich Handelsrecht Steuerrecht<br />

36.000,00 36.000,00 20,0% 1/18 0,00 2.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 75


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

Buchungsjournal (ohne Abschlussbuchungen):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Abschreibung Gebäude<br />

Abschr.Fonds Gebäude<br />

17.500,00 17.500,00<br />

31/12/n0 Abschreibung Masch<strong>in</strong>en Abschr.Fonds Masch<strong>in</strong>en<br />

80.000,00 80.000,00<br />

31/12/n0 Abschreibung BGA<br />

Abschr.Fonds BGA<br />

10.000,00 10.000,00<br />

31/12/n0 Abschreibung Telefonanlagen Abschr.Fonds Telefonanlagen 1.600,00 1.600,00<br />

31/12/n0 Abschreibung PKW's<br />

Abschr.Fonds PKW's<br />

20.000,00 20.000,00<br />

31/12/n0 Abschreibung Firmenwert Abschr.Fonds Firmenwert<br />

36.000,00 36.000,00<br />

Beschreibung der Änderungen <strong>in</strong> der Steuererklärung<br />

nicht absetzbare Abschreibungen<br />

steuerliche Abschreibung Markenzeichen<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

58.916,20<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

2.000,00<br />

13. Aufwertung von Anlagegütern - Beispiel zu e<strong>in</strong>em Gebäude<br />

Beschreibung<br />

Anschaffungswert Abschr.Fonds<br />

Werte vor der Aufwertung<br />

Aufwertung AW + Fonds (30%)<br />

750.000,00<br />

225.000,00<br />

280.000,00<br />

84.000,00<br />

Aufwertungsdifferenz<br />

Ersatzsteuer 15%<br />

Aufwertungsreserve<br />

141.000,00<br />

21.150,00<br />

119.850,00<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Gebäude<br />

Abschr.Fonds Gebäude<br />

Verb./Ersatzsteuer Aufwertung<br />

Aufwertungsreserve<br />

225.000,00 84.000,00<br />

21.150,00<br />

119.850,00<br />

31/12/n0 Schlussbilanzkonto<br />

Gebäude<br />

975.000,00 975.000,00<br />

31/12/n0 Abschr.Fonds Gebäude<br />

Schlussbilanzkonto<br />

364.000,00 505.000,00<br />

Verb./Ersatzsteuer Aufwertung<br />

Aufwertungsreserve<br />

21.150,00<br />

119.850,00<br />

14. Bildung von Rückstellungen<br />

a) Zyklische Reparatur- <strong>und</strong> Instandhaltungsarbeiten<br />

In drei Jahren fallen für e<strong>in</strong>e Anlage größere Revisionsarbeiten an, deren Kosten auf 60.000 Euro<br />

geschätzt werden. Zu diesem Zweck wird im Jahr n0 e<strong>in</strong>e Rückstellung (1/3) mit jährlicher<br />

Aufstockung gebildet, die steuerlich jedoch nicht absetzbar ist.<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Zuführung Rep./Instandh. Fonds Rep./Instandhaltung 20.000,00 20.000,00<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

Zuführung Rep./Instandh.<br />

20.000,00 20.000,00<br />

31/12/n0 Fonds Rep./Instandhaltung Schlussbilanzkonto<br />

20.000,00 20.000,00<br />

Beschreibung der Änderung <strong>in</strong> der Steuererklärung<br />

nicht absetzbare Zuführung zum Fonds für Rep./Instdh.<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

20.000,00<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 76


<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> 2013-14<br />

b) Kursrisiken im Zusammenhang mit Lieferantenverb<strong>in</strong>dlichkeiten <strong>in</strong> Fremdwährung<br />

Liefer- <strong>und</strong><br />

Rechn.Datum<br />

Betrag <strong>in</strong><br />

Fremdwährung<br />

Summen<br />

c) Kursrisiken im Zusammenhang mit K<strong>und</strong>enforderungen <strong>in</strong> Fremdwährung<br />

Gesamte Kursdifferenz zu Lasten<br />

Gesamte Kursdifferenz zu Gunsten<br />

zu bildende Rückstellung<br />

Kurs beim<br />

Ankauf<br />

Betrag <strong>in</strong> € laut<br />

Buchhaltung<br />

338,10<br />

Kurs am<br />

31/12<br />

Betrag <strong>in</strong> € laut<br />

Kurs am 31/12<br />

Summen<br />

Kursdifferenz<br />

zu Lasten<br />

Kursdifferenz<br />

zu Gunsten<br />

20/11/n0 $ 15.000,00 1,3625 11.009,17 1,3145 11.411,18 402,01 0,00<br />

10/12/n0 $ 27.000,00 1,3315 20.277,88 1,3145 20.540,13 262,25 0,00<br />

15/12/n0 $ 16.000,00 1,3003 12.304,85 1,3145 12.171,93 0,00 132,92<br />

Liefer- <strong>und</strong><br />

Rechn.Datum<br />

Betrag <strong>in</strong><br />

Fremdwährung<br />

Kurs beim<br />

Verkauf<br />

Betrag <strong>in</strong> € laut<br />

Buchhaltung<br />

Kurs am<br />

31/12<br />

Betrag <strong>in</strong> € laut<br />

Kurs am 31/12<br />

664,26 132,92<br />

Kursdifferenz<br />

zu Lasten<br />

Kursdifferenz<br />

zu Gunsten<br />

25/11/n0 $ 30.000,00 1,3264 22.617,61 1,3145 22.822,37 0,00 204,76<br />

13/12/n0 $ 35.000,00 1,3199 26.517,16 1,3145 26.626,09 0,00 108,93<br />

18/12/n0 $ 14.000,00 1,2998 10.770,89 1,3145 10.650,44 120,45 0,00<br />

784,71<br />

446,61<br />

120,45 313,69<br />

Buchungsjournal (mit Abschluss):<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Zuführung Kursrisiko<br />

Fonds für Kursrisiko<br />

338,10 338,10<br />

31/12/n0 Gew<strong>in</strong>n-/Verlustkonto<br />

Zuführung Kursrisiko<br />

338,10 338,10<br />

31/12/n0 Fonds für Kursrisiko<br />

Schlussbilanzkonto<br />

338,10 338,10<br />

Steuerlich ist die Bildung von Rückstellungen für Kursrisiko nicht mehr absetzbar<br />

Beschreibung der Änderung <strong>in</strong> der Steuererklärung<br />

nicht absetzbare Zuführung zum Fonds für Kursrisiko<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

338,10<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

15. Auflösung von Rückstellungen<br />

Für mögliche Vertragsstrafen wurde im Vorjahr e<strong>in</strong>e steuerlich nicht absetzbare Rückstellung ("Fonds für<br />

Vertragsstrafen") <strong>in</strong> Höhe von € 8.000 gebildet.<br />

Da alle Arbeiten term<strong>in</strong>gerecht fertiggestellt wurden, ist die Rückstellung aufzulösen.<br />

Buchungsjournal<br />

Datum Sollkonten<br />

Habenkonten<br />

Soll Haben<br />

31/12/n0 Fonds für Vertragsstrafen außerordentliche Erträge<br />

8.000,00 8.000,00<br />

Beschreibung der Änderung <strong>in</strong> der Steuererklärung<br />

nicht zu versteuernder außerordentlicher Ertrag<br />

gew<strong>in</strong>nerhöhend<br />

gew<strong>in</strong>nverm<strong>in</strong>dernd<br />

8.000,00<br />

<strong>Jahresabschluss</strong>-<strong>Besteuerung</strong> - Dr. Friedrich Nöckler - 2013/14 Seite 77

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!