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Chronik SV Straubing - Schwimmverein Straubing eV

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2<br />

rief einen Sturm der Entrüstung hervor. Die<br />

Beschwerden gipfelten in der Forderung, den<br />

Bretterverschlag zwischen Herren- und Damenbad<br />

um zwei Meter zu erhöhen. Welche Wirkung<br />

mussten da wohl einige Jahre später Otto Laubners<br />

selbstgefertigte Dreieckes-Badehosen haben! Der<br />

gehörlose Schneider galt übrigens als Urheber des<br />

Vereinsemblems - der weißroten Raute.<br />

Im Zuge der fortschreitenden Inflation setzte man als<br />

Vereinsbeitrag den Preis einer "Halben Bier" fest.<br />

Trotz aller Probleme fand am 19. August 1923 als<br />

bedeutendes sportliches Ereignis in <strong>Straubing</strong> eine<br />

Deutsche Strommeisterschaft statt. Dabei musste<br />

eine Strecke von 7,5 km zurückgelegt werden. Die<br />

Abbildung 2: Vereinsemblem bis 2005<br />

Schwimmriege des Turnvereins appellierte an die<br />

Gastfreundschaft der Einwohner <strong>Straubing</strong>s und versuchte, die erwarteten 130<br />

Sportler in Bürgerfreiquartieren unterzubringen. Man sorgte für nummerierte<br />

Sitzplätze. Es wurden Programme gefertigt. Zur Unterscheidung der Schwimmer<br />

wurden farbig markierte Startmützen ausgegeben, und die Ergebnisse sollten laufend<br />

an einer riesigen Tafel angezeigt werden. Ein Begrüßungsabend im Weidemann-<br />

Saal sowie die Preisverteilung in der Hubertushalle mit Festakt und Festkonzert<br />

verliehen der Meisterschaft den würdigen Rahmen. Das Kunstspringen vom 1m und<br />

3m-Brett zählte zum Programm. In Ermangelung eines Turmes sprang man von der<br />

Donaubrücke. Für die Militärmannschaft gab es eigene Schwimmwettkämpfe. VoH -<br />

Vereine ohne Hallenbad - wurden extra gewertet. Paul Kopp, der Vorsitzende der<br />

Schwimmriege, konnte sich jedenfalls über Arbeitsmangel nicht beklagen. Leider<br />

beeinträchtigte ungünstige Witterung den sportlichen Verlauf. Im Herren-<br />

Seniorspringen überraschte Otto Laubner mit dem 4. Platz. Das Seniorspringen VoH<br />

gewann Otto Schleyer, der damals jedoch für den TV Eggenfelden startete. Im<br />

Herren-Seniorenrennen dominierte ein Herr Marx ganz überlegen, seinen<br />

Schwimmstil nannte man "Crawl".<br />

Interessant für die <strong>Straubing</strong>er verlief das Herren-Juniorenrennen VoH. Hier zog<br />

nämlich Hufnagel sofort in Front. Nach 6 km setzte sich sein Vereinskamerad<br />

Schwab an die Spitze, doch hatten beide ihre Kräfte überschätzt und musste<br />

aufgeben. Erfolgreicher verlief der Bewerb der Damen-Junioren VoH. Frl. Neumeier<br />

aus <strong>Straubing</strong> lag lange in Führung, musste nur Frl. Bauer aus Würzburg passieren<br />

lassen und konnte sich somit über den zweiten Platz freuen. Die beste Leistung für<br />

<strong>Straubing</strong> erbrachte Olga Holzapfel. Mit der Zeit von 71 min 51,1 sec landete sie im<br />

Meisterschaftslauf der Damen auf dem dritten Rang hinter der siegreichen Else<br />

Döbler (Neukölln), die Fee Reichl (Fürth) um 0,2 sec bezwang.<br />

Deutscher Meister bei den Herren wurde erwartungsgemäß in der Zeit von<br />

59:42,4 min der Kölner Vierkötter. Der Inhaber des deutschen Rekords über 1500 m<br />

in 23: 18,8 min gab den 10 Konkurrenten deutlich das Nachsehen.<br />

Nach übereinstimmender Meinung fand das wohlgelungene Fest einen<br />

harmonischen Ausklang. So ist es heute kaum nachvollziehbar, warum sich die<br />

Schwimmabteilung vom Turnverein löste und im Sommer 1924 als<br />

Schwimmsportverein (S<strong>SV</strong>) selbständig wurde.<br />

(Hermann Berger)

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