Chronik SV Straubing - Schwimmverein Straubing eV
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Geschwommen wurde damals im Donaubad anfangs getrennt nach Geschlechtern:<br />
ein eigenes Schwimmbecken für die Frauen und ein Schwimmbecken für die Männer<br />
getrennt durch eine Holzwand<br />
- garantierte gesittetes und<br />
moralisch einwandfreies<br />
Schwimmen. Das Wasser war<br />
aus der Donau und selbst bei<br />
12 Grad Wassertemperatur<br />
wurde trainiert und<br />
Wettkämpfe wurden ausgetragen.<br />
Traditionelle Schwimmfeste in<br />
dieser Vorkriegszeit waren<br />
das Grenzlandschwimmen in<br />
Grafenau und natürlich der<br />
klassische Vier-Städte-<br />
Vergleichskampf zwischen<br />
Burghausen - Landshut - <strong>Straubing</strong> - Passau, der bis in die fünfziger Jahre<br />
durchgeführt wurde. Es wurden Wettkämpfe beim 1. Bayerischen Frauenturnfest in<br />
Neuburg/Donau und bei den Niederbayerischen und Bayerischen Meisterschaften<br />
besucht. Ein traditioneller Wettkampf war auch das kreisoffene Schwimmfest in<br />
Amberg, das z.B. 1925 besucht wurde.<br />
Abbildung 5: Dieses Bild zeigen die <strong>Straubing</strong>er Schwimmmannschaft<br />
am 7. August 1927 beim Schwimmfest in Landshut<br />
Abbildung 4: Das Bild zeigen die <strong>Straubing</strong>er Herrenschwimmmannschaft<br />
beim Schwimmfest in Landshut am 7. August 1927<br />
Die Wettkämpfe wurden in heute<br />
weitgehend vergessenen<br />
Disziplinen durchgeführt: Neben<br />
dem bekannten Brust- und<br />
Rückenschwimmen wurden Titel<br />
im Seiten-, und<br />
Lagenschwimmen (Seiten-,<br />
Rücken- und Hand-über-Hand-<br />
Schwimmen), im Streckentauchen<br />
und Rettungsschwimmen<br />
vergeben. Hier<br />
tauchen erstmals Namen wie<br />
Otto Schleyer und Ernst Geisler<br />
in den Siegerlisten auf. Das<br />
Kraulen zeigt den <strong>Straubing</strong>ern<br />
ein auf der Durchreise<br />
befindlicher Amerikaner, der 1926 mit seinem "Crowle-Schwimmen" alle<br />
einheimischen Schwimmer weit hinter sich ließ und für eine Sensation bei den<br />
schwimmbegeisterten Niederbayern sorgte.<br />
Als Kuriosum sei noch erwähnt, dass die Wettkampfstrecken von der Länge der<br />
Schwimmbecken abhingen: in Grafenau wurden nicht 100 sondern 105m<br />
geschwommen - das Schwimmbecken war 35m lang. Und war das Schwimmbecken<br />
nur 40m lang, so wurden die Sprintrennen auf dieser verkürzten Strecke<br />
zurückgelegt!<br />
Einen großen sportlichen Erfolg gab es 1930, als der gehörlose Otto Laubner<br />
Deutscher Meister im Kunstspringen vom 3 Meter-Brett und 1. Sieger bei der<br />
Gehörlosen-Olympiade wurde.