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und zu einem Arbeitstherapie-Projekt in der ... - Schwarzerden

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len, Schmecken, Sehen, Hören <strong>und</strong> die dabei entstehenden<br />

Empfi ndungen e<strong>in</strong><strong>zu</strong>lassen. Das Schulgelände<br />

mit se<strong>in</strong>en Wiesen <strong>und</strong> Bäumen bietet das<br />

ideale Umfeld für e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Erfahrungsfel<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Natur, passend <strong>zu</strong>m Ambiente<br />

unserer Schule.<br />

Bei entsprechen<strong>der</strong> Pfl ege können noch viele Schüler,<br />

Gäste <strong>und</strong> Lehrkräfte über Generationen h<strong>in</strong>weg<br />

auf s<strong>in</strong>nliche Entdeckungsreisen gehen.<br />

So ließen wir dann bei <strong>der</strong> Umset<strong>zu</strong>ng unserer Energie<br />

<strong>und</strong> Phantasie freien Lauf. Was wurde da gehämmert<br />

gebohrt, gesägt, gefeilt, geschnitten, genäht,<br />

gegraben, betoniert, gelesen, geschrieben, <strong>in</strong>terviewt, gedüngt,<br />

gesägt, geschraubt, geschwitzt, getrunken, gescherzt <strong>und</strong><br />

gelacht. Je<strong>der</strong> von uns war mit ungeheurem Eifer bei <strong>der</strong> Sache<br />

<strong>und</strong> alle haben <strong>zu</strong>sammen gearbeitet <strong>und</strong> mitgeholfen.<br />

E<strong>in</strong>e Kräuterschnecke wurde beim Haupte<strong>in</strong>gang <strong>der</strong> Schule mit<br />

schweren Ste<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den Boden <strong>in</strong>stalliert <strong>und</strong> dann mit unzähligen,<br />

<strong>zu</strong>m Teil unbekannten Kräutern bepfl anzt, um durch das Jahr<br />

mit dem Auge <strong>zu</strong> sehen, <strong>der</strong> Nase <strong>zu</strong> riechen, den Händen <strong>zu</strong><br />

fühlen <strong>und</strong> dem M<strong>und</strong> <strong>zu</strong> schmecken.<br />

So ganz nebenbei bietet die Kräuterschnecke die angenehme<br />

Möglichkeit für die schuleigene Küche, mit selbst geernteten Kräutern<br />

das Essen geschmacklich noch <strong>zu</strong> verfe<strong>in</strong>ern. Die Kräuterschnecke<br />

regt den Besucher <strong>zu</strong>m Schauen, Fühlen, Riechen <strong>und</strong><br />

Schmecken an. Da sie jahreszeitlichen Verän<strong>der</strong>ungen ausgesetzt<br />

ist, bedarf die Kräuterschnecke Pfl ege <strong>und</strong> Aufmerksamkeit, damit<br />

die Kräuter wachsen <strong>und</strong> gedeihen. So kann die Beschäftigung<br />

mit Erde <strong>und</strong> Pfl anzen z.B. psychomotorisch aufl ockernd wirken<br />

<strong>und</strong> auch das Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> schulen.<br />

Die optischen Drehscheiben wurden mühsam ausgeschnitten <strong>und</strong><br />

lackiert, um – e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong> Drehung gebracht – durch Täuschung<br />

des Sehs<strong>in</strong>ns den e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en wegen <strong>der</strong> sich drehenden<br />

Wand- o<strong>der</strong> Gesichtsstruktur <strong>zu</strong>r Verzweifl ung <strong>zu</strong> br<strong>in</strong>gen.<br />

Ausbildung ■<br />

Durch Drehen <strong>der</strong> optischen Scheiben erfasst das<br />

menschliche Auge das dreidimensionale Sehen. Je<br />

schneller man dreht, desto <strong>in</strong>tensiver die Wirkung<br />

<strong>und</strong> die Fasz<strong>in</strong>ation auf den Betrachter. Der Gegensatz<br />

von Tiefe <strong>und</strong> Nähe wird hierdurch hervorgehoben.<br />

Der „Sensi“-Pfad existierte schon etliche Zeit auf dem<br />

Schulgelände, war aber mangels Pfl ege Jahre nach<br />

se<strong>in</strong>er Erstentstehung nahe<strong>zu</strong> unsichtbar geworden<br />

<strong>und</strong> erstrahlte nun durch <strong>in</strong>tensive Ausgrabungen<br />

<strong>und</strong> Neubestückung wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> altem Glanz, damit<br />

Benutzer auf eigenen Füßen die Welt erfahren.<br />

Beim Begehen des Pfades wird das Empfi nden <strong>und</strong> Spüren über<br />

die Fußsohle angeregt. Wer sich mit verb<strong>und</strong>enen Augen auf den<br />

Pfad e<strong>in</strong>lässt, schenkt s<strong>e<strong>in</strong>em</strong> führenden Partner viel Vertrauen<br />

<strong>und</strong> bes<strong>in</strong>nt sich auf se<strong>in</strong> Gefühl <strong>und</strong> Gleichgewicht. Das Fühlen<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Untergründe (Tannenzapfen, Ste<strong>in</strong>e, Holz,<br />

Sand, Wasser etc.) mit den Füßen ersche<strong>in</strong>t heut<strong>zu</strong>tage dem e<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en ungewohnt. Taktil, propriozeptiv <strong>und</strong> vestibulär<br />

kann <strong>der</strong> Benutzer sehr <strong>in</strong>tensive Reize erfahren <strong>und</strong> wird <strong>zu</strong>m<br />

Ausprobieren motiviert.<br />

Die Klangspiele wurden unter mühsamen<br />

Baum erstbesteigungen <strong>in</strong>s Geäst zweier uralter<br />

Buchen auf dem Gelände gehängt, um<br />

durch Anschlagen mit den Klöppeln <strong>zu</strong> erfahren,<br />

dass nicht das Ohr, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Mensch<br />

hört. Die Klangspiele wirken sowohl antriebsanregend<br />

als auch beruhigend, je nach den<br />

Klängen, die den Stäben entlockt werden. Je<strong>der</strong><br />

kann sich hier ausprobieren, Neues schaffen<br />

<strong>und</strong> sich möglicherweise <strong>zu</strong> eigenen Melodien<br />

<strong>in</strong>spirieren lassen.<br />

Das Schwungseil, das nun am Ast e<strong>in</strong>er ebenfalls<br />

erstmals bestiegenen Tanne hängt, soll<br />

nicht als Kletterseil dienen, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />

zeigen, dass, durch Handkraft <strong>in</strong> Bewegung<br />

versetzt, das Leben Schw<strong>in</strong>gung ist. Schulter<br />

ERGOTHERAPIE & RE HA BI LI TA TI ON 8/04 17

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