Empowerment & Coaching - Barmherzige Brüder Schönfelderhof
Empowerment & Coaching - Barmherzige Brüder Schönfelderhof
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Dass man sich selber<br />
verwirklichen kann.<br />
Der Schönfelder<br />
Auch der vor einem Jahr auf dem <strong>Schönfelderhof</strong> eingeführte<br />
„Casemanagement-Ansatz“ bedeutet, dass <strong>Empowerment</strong>grundsätze<br />
gelten müssen. Zieldimensionen von Casemanagement<br />
sind unseres Erachtens : „Nichts ohne meine Person,<br />
Antworten auf die Bedürfnisse der Klienten entsprechend ihres<br />
definierten Bedarfes finden, die Kompetenzen der Klienten<br />
stärken“. Das geht nur, wenn die Betreuten über die Fähigkeit<br />
verfügen, eigene Entscheidungen zu treffen, als Individuum das<br />
Gefühl haben etwas bewegen zu können und wenn professionelle<br />
Beziehungsarbeit zum Ziel hat, die Kompetenzen der Klienten<br />
zu stärken.<br />
<strong>Empowerment</strong> und Selbstbefähigung bedeuten aber auch das<br />
Mitwirken und die Beteiligung an Gremien in der Einrichtung<br />
und in der Ablauforganisation. Hierzu hat der <strong>Schönfelderhof</strong><br />
ein Netzwerk gebildet, um Inhalte zu transportieren und die Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
an allen Standorten zu ermöglichen. Es<br />
gibt vor Ort in allen unseren Betreuungsstandorten <strong>Empowerment</strong>beauftragte<br />
die dies gewährleisten. Koordiniert wird dieses<br />
Netzwerk von Ulrike Schmid. Die Beauftragten der jeweiligen<br />
Standorte bilden zusammen mit interessierten Betreuten und<br />
Klienten das Netzwerk <strong>Empowerment</strong> und arbeiten zurzeit an<br />
einer Konzeption zum Thema „<strong>Empowerment</strong> auf dem <strong>Schönfelderhof</strong>“.<br />
Bestandteile der Konzeption werden unsere Ziele,<br />
der historische Hintergrund, eine Erstanalyse, unsere Haltung<br />
zu <strong>Empowerment</strong>, Methoden zur Umsetzung aber auch Grenzen<br />
von <strong>Empowerment</strong> sein. Die Konzeption liegt zurzeit im Entwurf<br />
vor und kann Ende des Jahres allen Interessierten zur Verfügung<br />
gestellt werden,darüber hinaus wird sie als Leitlinie für<br />
unsere Umsetzung von sozialpsychiatrischer Betreuungsarbeit<br />
dienen.<br />
An dieser Stelle nehme ich die Gelegenheit wahr, mich bei allen<br />
Kolleginnen, Kollegen und Klienten auf dem <strong>Schönfelderhof</strong> zu<br />
bedanken, die aktiv am <strong>Empowerment</strong>prozess teilnehmen und<br />
ihn tagtäglich leben.<br />
Albert Mandler, Leitung Gemeindepsychiatrische Angebote<br />
Info-Veranstaltungen <strong>Empowerment</strong> & <strong>Coaching</strong><br />
Was <strong>Empowerment</strong> für mich bedeutet<br />
Die Idee einer Informationsveranstaltung zum Thema<br />
Selbstbefähigung entstand in der AG <strong>Empowerment</strong> &<br />
<strong>Coaching</strong>. Hier zeigte sich, dass Klienten wie Mitarbeiter<br />
Klärungsbedarf zu diesen Begriffen hatten.<br />
Nachdem die Mitarbeiter Sabine Schröder, Roland Weber und<br />
Rainer Klippel eine Fortbildung zum Thema <strong>Empowerment</strong> in<br />
Freiburg (Titel: Auf die Stärken kommt es an!) besucht hatten,<br />
nahm die Idee ihren Lauf. Klienten wie Mitarbeiter sollten die<br />
Möglichkeit haben, die Info-Veranstaltung zu besuchen.<br />
Die drei Mitarbeiter erklärten sich bereit, die Planung, Durchführung<br />
und Auswertung der Info-Veranstaltung zu übernehmen.<br />
Die Rahmenbedingungen wurden mit der AG <strong>Empowerment</strong> &<br />
<strong>Coaching</strong> abgestimmt.<br />
Inhalt der Info-Veranstaltungen sollte die Klärung von drei<br />
Grundfragen zu <strong>Empowerment</strong> & <strong>Coaching</strong> sein:<br />
1. Was ist <strong>Empowerment</strong><br />
• Definition<br />
• Ziele<br />
• Historischer Hintergrund<br />
2. Was bedeutet <strong>Empowerment</strong><br />
• Aus Sicht der Adressaten/Psychiatrie-Erfahrenen<br />
• Aus Sicht der Professionellen<br />
• Welche Praxisbeispiele gibt es für <strong>Empowerment</strong><br />
• Was beinhaltet professionelles <strong>Empowerment</strong><br />
3. Welche Bedeutung haben Ressourcen im <strong>Empowerment</strong><br />
An allen Standorten des <strong>Schönfelderhof</strong>es fanden von Mitte April<br />
bis Mitte Mai 2006 insgesamt neun Info-Veranstaltungen statt.<br />
Die Auswertung der drei Referenten ergab, dass insgesamt 201<br />
Klienten und 64 Mitarbeiter aus allen Bereichen des <strong>Schönfelderhof</strong>es<br />
an den Info-Veranstaltungen teilgenommen haben.<br />
Jede Veranstaltung hatte dabei ihre ganz eigene Atmosphäre.<br />
So hatten die Schweicher z.B. den Pfarrsaal des Ortes dafür<br />
gemietet.<br />
So wie die Teilnehmerzahl von 11 bis über 70 variierte, stellte<br />
sich auch die Diskussionsfreudigkeit während der einzelnen Veranstaltungen<br />
unterschiedlich dar. Dadurch, dass jeder Teilnehmer<br />
die Möglichkeit hatte, seine eigenen Gedanken einzubringen,<br />
hatte jede Veranstaltung ihre eigenen Schwerpunkte.<br />
Die Rückmeldungen waren unterschiedlichster Art:<br />
• So hatten einige Klienten am Anfang die Befürchtung, dass<br />
sie im <strong>Empowerment</strong> alles alleine „meistern“ müssen.<br />
• Es zeigte sich, dass <strong>Empowerment</strong> an vielen Standorten schon<br />
im Alltag gelebt wird.<br />
• Es wurde zum Teil heftig über die Grenzen des <strong>Empowerment</strong><br />
& <strong>Coaching</strong> diskutiert. Dadurch wurde das Thema lebendig.<br />
• Viele Klienten meldeten nach der Veranstaltung zurück, dass<br />
sie sich in ihren Anliegen ernst genommen fühlen.<br />
Die Info-Veranstaltungen zeigten, dass <strong>Empowerment</strong> auf dem<br />
<strong>Schönfelderhof</strong> und an den einzelnen Standorten keine leere<br />
Worthülse ist, sondern bereits gelebt wird.<br />
Sabine Schröder & Rainer Klippel<br />
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