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Aus Liebe zum Menschen 1

Landesmagazin Nr. 1/ 2014 / 15. Jahrgang

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Die Entstehung der Rotkreuz-Idee und der Rotkreuz-Organisationen<br />

Solferino: „Tutti fratelli!“<br />

24. 06.1859 Der Genfer Geschäftsmann Henry Dunant (geb. am 08. 05. 1828) wurde Augenzeuge einer grausamen Schlacht zwischen Österreichern,<br />

Italienern und Franzosen in Solferino, bei der an einem einzigen Tag 40.000 Soldaten verwundet oder getötet wurden.<br />

Gemeinsam mit Bürgern der Umgebung leistete er Hilfe für die Verwundeten – egal ob Freund oder Feind.<br />

„Tutti Fratelli!“ – „Alle sind Brüder!“ – war der Leitgedanke der unterschiedslosen Hilfe.<br />

Die Rotkreuz-Idee<br />

1862 „Eine Erinnerung an Solferino“ heißt die Schrift, in der Dunant seine Erlebnisse dieser kriegerischen<br />

<strong>Aus</strong>einandersetzung veröffentlichte. Und mehr noch: Henry Dunant unterbreitete den<br />

Vorschlag, eine ständige „Gesellschaft <strong>zum</strong> Schutze der Verwundeten zu gründen“ – eine Idee,<br />

der er sein ganzes weiteres Leben widmete. „Wäre es nicht möglich, freiwillige Hilfsgesellschaften<br />

zu gründen, deren Zweck es ist, die Verwundeten in Kriegszeiten zu pflegen. Diese Gesellschaften<br />

könnten übrigens selbst bei epidemischen Krankheiten oder Unglücksfällen wie Überschwemmungen<br />

und Feuersbrünsten große Dienste leisten …“ Hinzu kam seine Überlegung, dass die Tätigkeit<br />

der Hilfsvereine durch ein internationales Abkommen unter Schutz gestellt werden sollte. Die<br />

Mitglieder der Genfer „Gemeinnützigen Gesellschaft“ waren Dunants Vorschlägen gegen über<br />

aufgeschlossen und bildeten ein Komitee, welches sich mit deren Umsetzung befasste. Daraus<br />

gründete sich das Internationale Komitee vom Roten Kreuz.<br />

26. 10. 1863 Auf einer dreitägigen Internationalen Konferenz wurde im Beisein von Dunant über eine Übereinkunft<br />

beraten, die es ermöglicht, auch in Kriegszeiten Verwundeten gegenüber Menschlichkeit<br />

zu bewahren, den Sanitätsdienst zu neutralisieren und in allen Ländern Hilfsgesellschaften zur<br />

Unterstützung des Heeressanitätsdienstes zu gründen.<br />

Die 1. Genfer Konferenz<br />

08. – 22. 08. 1864 Um diesbezüglich zu einem internationalen völkerrechtlichen Abkommen zu gelangen, lud der Schweizerische Bundesrat 25 Länder<br />

zu einem diplomatischen Kongress in Genf ein. Vertreten war auch Mecklenburg-Schwerin. Im Ergebnis des Kongresses<br />

wurde die 1. Genfer Konvention zur Verbesserung des Loses der Verwundeten und Kranken der Streitkräfte im Felde unterzeichnet.<br />

Das Rote Kreuz auf weißem Grund gilt seither als internationales Schutzzeichen.<br />

Mecklenburg auf dem Weg <strong>zum</strong> Roten Kreuz<br />

„Mitte 1864 sind bereits zehn Hilfsgesellschaften für Kriegsverletzte gebildet, nämlich in Württemberg, Oldenburg, Preußen,<br />

Belgien, Holland, Dänemark, Frankreich, Italien, Mecklenburg-Schwerin und Spanien.“ 1<br />

24. 06. 1864 „In Mecklenburg erlassen einige Persönlichkeiten in Schwerin (Generalmajor von Zülow, Karl Freiherr von Malzahn-Vollratsruhe,<br />

Regierungsrat a. D. C.F.W. Prosch und der Geheime Hofrat A. Bartning) einen Aufruf zur Gründung eines Vereins zur Pflege im<br />

Felde verwundeter und erkrankter Krieger.“ 2<br />

20.10.1864 Gründung des „Mecklenburgischen Centralvereins zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger“.<br />

11. 11. 1866 Die preußische Königin Augusta regt in Berlin in Anwesenheit von Henry Dunant an, den „Vaterländischen Frauenverein“ unter<br />

dem Zeichen des Roten Kreuzes zu gründen, was am 12. 04. 1867 erfolgt.<br />

28. 06. 1866 In Mecklenburg bildet sich ein Hilfsverein für verwundete und erkrankte Soldaten.<br />

12. 04. 1869 Umbenennung des Centralvereins in „Mecklenburgischer Landesverein für die Pflege im Felde verwundeter und erkrankter<br />

Krieger“ und Erlass eines Statuts durch Friedrich Franz II.<br />

28. 02. 1880 Gründung des Mecklenburgischen Marien-Frauenvereins in Schwerin, der 1883 u. a. ein Mutterhaus in Schwerin eröffnet.<br />

28. 03. 1889 Umbenennung des „Mecklenburgischen Landesvereins für die Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger“ in „Mecklenburgischer<br />

Landesverein vom Rothen Kreuz“ mit Landesherrlicher Bestätigung von Johann Albrecht, Regent des Großherzogtums<br />

Mecklenburg-Schwerin.<br />

Quellen: 1 Hans Haug „Menschlichkeit für alle“, Seite 31; 2 F. Grüneisen „Die Geschichte des Deutschen Roten Kreuzes in Vergangenheit und Gegenwart“, S. 64,<br />

Waldemar Röhricht „Das Rote Kreuz in Rostock – Von seinen Anfängen bis 1932“, Ingo Koch Verlag 2005; Archiv des DRK-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern

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