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Lungentransplantation 2011 - Patientenliga ...

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Überblick<br />

<strong>Lungentransplantation</strong><br />

E twa<br />

ab Seite 6<br />

2.000 <strong>Lungentransplantation</strong>en werden weltweit<br />

jährlich durchgeführt, circa 270 in Deutschland. Die<br />

häufigsten Gründe für eine solche Operation sind COPD<br />

und Lungenemphysem sowie Lungenfibrosen. Zurzeit stehen<br />

in Deutschland etwa 800 Patienten auf der Warteliste der<br />

zentralen Verwaltungsorganisation Eurotransplant. Die<br />

Wartezeit beträgt zwischen zwölf und 24 Monaten.<br />

Schwerstkranke Patienten mit schnell fortschreitendem<br />

Krankheitsverlauf auf der sogenannten „Hochdringlichkeitsliste“<br />

(HU-Liste) warten hingegen nur maximal vier Wochen.<br />

In ihrem Beitrag „<strong>Lungentransplantation</strong> <strong>2011</strong> – Was<br />

gibt es Neues?“ berichtet Dr. Urte Sommerwerck vom<br />

Transplantationszentrum der Ruhrlandklinik in Essen, dass<br />

sich aufgrund der Organknappheit einerseits und der hohen<br />

Sterblichkeitsrate auf der HU-Liste andererseits das<br />

Vergabesystem von Eurotransplant zum Ende des Jahres<br />

umstellt. War bislang die Wartezeit im Hinblick auf die<br />

Schwere der Erkrankung das Vergabekriterium, wird zukünftig<br />

die Aussicht auf den Transplantationserfolg in den<br />

Vordergrund rücken. Von dieser neuen Regelung werden<br />

Mukoviszidose- und Lungenfibrose-Patienten besonders profitieren,<br />

denn beide Patientengruppen haben durch den Eingriff<br />

einen eindeutigen Überlebensvorteil – ihre Lebenszeit<br />

verlängert sich. Bei COPD-Patienten ist dies hingegen nicht<br />

gegeben: Ihre Lebensqualität wird durch eine Transplantation<br />

verbessert, ihre Lebenszeit verlängert sich – statis tisch<br />

– jedoch nicht.<br />

Anschließend gibt Frau Dr. Sommerwerck in ihrem Artikel<br />

„Die <strong>Lungentransplantation</strong> – Was Sie darüber wissen<br />

sollten“ einen grundsätzlichen Überblick: Welche<br />

Technik wird angewandt? Nachsorge: Wie wird die Abstoßung<br />

des fremden Organs verhindert? Welche Komplikationen<br />

können auftreten? Wie sind die statistischen Erfolgsaussichten?<br />

Abgerundet wird das Schwerpunktthema <strong>Lungentransplantation</strong><br />

in diesem Heft durch den Erfahrungsbericht des<br />

Sängers Roland Kaiser nach erfolgreich überstandener <strong>Lungentransplantation</strong><br />

sowie mit einem Bericht über die Rehabilitation<br />

nach erfolgter Operation.<br />

Arzneimittelwechselwirkungen<br />

N immt<br />

ab Seite 16<br />

Inhalt Luftpost<br />

Herbst <strong>2011</strong><br />

ein Mensch gleichzeitig beziehungsweise täglich<br />

mehrere Medikamente ein, kann es zu verschiedenen<br />

„Arzneimittelwechselwirkungen“ kommen, wie<br />

der Arzneimitteltoxikologe Professor Dr. Harry Stötzer in<br />

seinem Beitrag berichtet: So kann die Wirkung eines Medikaments<br />

in Wechselwirkung mit einem anderen 1.) verstärkt<br />

werden, sie kann 2.) abgeschwächt werden, und zwar so<br />

sehr, dass sie 3.) aufgehoben wird. Schließlich kann es 4.)<br />

zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen.<br />

Im Folgenden erläutert Professor Stötzer die fünf Phasen,<br />

die ein Medikament im menschlichen Körper durchläuft: 1.)<br />

Einnahme (Applikation), 2.) Aufnahme (Resorption), 3.) Verteilung<br />

(Transportphase), 4.) Umbau (Metabolismus) in der<br />

Leber und 5.) Ausscheidung über die Niere. In allen diesen<br />

Phasen kann es zu einer gegenseitigen Beeinflussung von<br />

Medikamenten kommen, wie Professor Stötzer jeweils beispielhaft<br />

belegt.<br />

Die Gründe für die (dauerhafte) Einnahme mehrerer Arzneimittel<br />

liegen in erster in der Tatsache, dass häufig<br />

insbesondere bei älteren Menschen mehrere Erkrankungen<br />

gleichzeitig therapiert werden müssen, wie Bluthochdruck,<br />

Rheuma, Arthrose, Diabetes etc. Nicht zu unterschätzen<br />

ist auch die Kombination von verordneten Medikamenten<br />

mit frei verkäuflichen Präparaten, die häufig nicht mit dem<br />

Arzt abgestimmt wird. Professor Stötzer nennt besonders<br />

das Johanniskraut, das die Wirkung von Blutgerinnungshemmern,<br />

Antidepressiva und Theophyllin abschwächen<br />

kann.<br />

Aber auch die Wechselwirkung von Arzneimitteln mit nichtmedikamentösen<br />

Faktoren wird erwähnt: Alkohol wird, wie<br />

viele Medikamente, in der Leber abgebaut und kann bewirken,<br />

dass ein Medikament bis zur Ausscheidung länger<br />

im Körper bleibt. Lebensmittel wie Grapefruit saft können die<br />

Wirkung eines Medikaments verstärken.<br />

Abschließend rät Professor Stötzer: Den Arzt über alle (!)<br />

eingenommenen Präparate informieren, nicht alles auf einmal<br />

nehmen, unbedingt unregelmäßige Einnahmen vermeiden<br />

und den Arzt umgehend über auftretende Symptome<br />

wie etwa Schwindel informieren.<br />

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