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Evolution - Wdr.de

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Quarks & Co | <strong>Evolution</strong> - Wie wir wur<strong>de</strong>n, was wir sind | Sendung vom 10.02.09<br />

http://www.quarks.<strong>de</strong><br />

Für lange Zeit waren Bakterien die einzi-<br />

gen Lebewesen auf <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong>. Trotz ihrer<br />

Einfachheit sind sie erstaunlich gut<br />

angepasst. Rechte: Cytographics<br />

Die hellen Mitochondrien in <strong>de</strong>r großen<br />

Zelle sind die Nachfahren endosymbion-<br />

tischer Bakterien<br />

Die höheren Zellen entstan<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r<br />

Verschmelzung bakterienartiger Vorfah ren<br />

Wie entstan<strong>de</strong>n die Zellen <strong>de</strong>r Pflanzen und Tiere?<br />

NRW-Forscher revolutioniert Theorie über die Entstehung <strong>de</strong>r Zellen<br />

Lange Zeit nach <strong>de</strong>r Entstehung <strong>de</strong>s Lebens war die Er<strong>de</strong> ein Planet <strong>de</strong>r Bakterien. Relativ ein fache<br />

Mikroorganismen ohne Zellkern und Organellen. Bakterien sind zwar vergleichsweise simpel aufgebaut,<br />

weisen aber eine enorme Vielseitigkeit auf. Dann tauchen Einzeller auf, die erheblich<br />

größer sind, einen Zellkern haben und sich alle in ihrem Aufbau sehr ähneln. Die Entwicklung von<br />

<strong>de</strong>n Bakterien zu <strong>de</strong>n höheren Zellen ist in <strong>de</strong>n Dimensionen <strong>de</strong>r <strong>Evolution</strong> ein gewaltiger Schritt<br />

und kaum zu erklären.<br />

Die Endosymbiontentheorie o<strong>de</strong>r die Geschichte „von <strong>de</strong>n zwei Bakterien, die sich sehr lieb<br />

hatten“.<br />

In <strong>de</strong>n 1960er-Jahren kam dann eine Theorie auf, die <strong>de</strong>n Übergang von <strong>de</strong>n Bakterien zu <strong>de</strong>n<br />

höheren Zellen erklären sollte: die Endosymbiontentheorie. Diese Theorie geht davon aus, dass<br />

einige <strong>de</strong>r Mikroorganismen im Laufe <strong>de</strong>r <strong>Evolution</strong> immer größer wur<strong>de</strong>n und sich von an<strong>de</strong>ren,<br />

kleineren Bakterien ernährten. Irgendwann entwickelten diese Zellen eine Membran, die ihre DNS<br />

vom Rest <strong>de</strong>s Zellinnenraumes abschirmte – <strong>de</strong>r Zellkern war entstan<strong>de</strong>n.<br />

Einige Male nahmen diese größeren Zellen, <strong>de</strong>r Theorie zu Folge, Bakterien auf, ohne diese zu verdauen.<br />

Die kleinen Bakterien lebten in <strong>de</strong>r großen Zelle weiter und gaben immer Lebensfunktionen<br />

auf. Dabei wur<strong>de</strong>n sie immer kleiner. Sie wur<strong>de</strong>n zu 4Organellen und verschmolzen mit <strong>de</strong>r<br />

Wirtszelle zu einer neuen Zelle mit neuen Eigenschaften. So sollen die höheren Zellen aus <strong>de</strong>n<br />

Bakterien entstan<strong>de</strong>n sein. Diese Theorie steht noch heute in vielen Schulbüchern, ist aber nicht<br />

vollends schlüssig. Richtig ist allerdings, dass die Zellen <strong>de</strong>r Pflanzen und Tiere aus zwei unterschiedlichen<br />

Zellen entstan<strong>de</strong>n, die miteinan<strong>de</strong>r verschmolzen.<br />

4Organellen<br />

_______________________________________________________________________________________<br />

Organellen sind Bestandteile <strong>de</strong>r Zelle, die bestimmte Funktionen haben; beispielsweise Zellkern, Mitochondrium,<br />

Golgi-Apparat, endoplasmatisches Retikulum u.a.<br />

Die Verschmelzung zweier Bakterien zu etwas Neuem!<br />

„Die Endosymbiontentheorie beantwortet viele entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Fragen nicht“, sagt <strong>de</strong>r<br />

Düsseldorfer <strong>Evolution</strong>sbiologe Bill Martin. „Es müsste Übergangsformen zwischen höheren Zellen<br />

und Bakterien geben, die gibt es aber nicht. Außer<strong>de</strong>m gibt es heute Zelltypen, <strong>de</strong>ren Entstehen<br />

so nicht erklärt wer<strong>de</strong>n kann.“ Bill Martin hat vor einigen Jahren eine neue passen<strong>de</strong>re Theorie<br />

entwickelt, die jetzt nach und nach Eingang in die Lehrbücher fin<strong>de</strong>t. Nach seiner Ansicht haben<br />

sich die Bakterien nicht gegenseitig gefressen, son<strong>de</strong>rn sie sind echte stabile Symbiosen miteinan<strong>de</strong>r<br />

eingegangen. Beispielsweise hat ein Bakterium, das sich von Wasserstoff ernährt, die Nähe<br />

eines an<strong>de</strong>ren Bakteriums gesucht, welches Wasserstoff ausschei<strong>de</strong>t. Die bei<strong>de</strong>n sind dann eine<br />

enge Verbindung miteinan<strong>de</strong>r eingegangen. Das Wasserstoff ausschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Bakterium hat einige<br />

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