AKTUELL - Deutsche Parkinson Vereinigung eV
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Müsli, Obstsalat einrühren), Milchsäure<br />
(Sauermilch, Buttermilch,<br />
Joghurt, Kefir, Sauerkraut), Weinsäure<br />
(Traubensaft und -most,<br />
Weißwein), Apfelsäure (Apfelmost/saft,<br />
Kern- und Steinobst),<br />
Essigsäure (Obst- und Weinessig)<br />
oder Zitrusfrüchte (Zitronen,<br />
Orangen). Weiterhin Bohnenund<br />
Malzkaffee (auch koffeinfreier<br />
Kaffee) und lauwarmes<br />
Wasser (ohne Kohlensäure) auf<br />
nüchternen Magen. Wenn abführende<br />
Nahrungsmittel zu Bauchkrämpfen<br />
führen, sollte eine abklärende<br />
ärztliche Untersuchung<br />
erfolgen, um eine Beckenbodenfehlfunktion<br />
auszuschließen.<br />
Wenn bei Schluckstörungen und<br />
Obstipation die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten<br />
nicht hilft<br />
und eine Mangelernährung droht,<br />
kann eine zusätzliche bilanzierte,<br />
hochkalorische Trinknahrung<br />
mit Ballaststoffen notwendig werden<br />
(z. B. Fortimel Energy Multi<br />
Fibre der Firma Pfrimmer Nutricia.<br />
Die enthaltene probiotische<br />
Ballaststoffmischung trägt besonders<br />
bei längerer Anwendung<br />
zur normalen Keimbesiedlung<br />
des Darms und Regulierung<br />
der Stuhlmenge und -konsistenz<br />
bei). Gelegentlich hilft auch ein<br />
Obst- und Gemüsekonzentrat in<br />
Tabletten- oder Kapselform (z.<br />
B. „Obst und Gemüse plus“ von<br />
NoAge pharm [noagehh@aol.<br />
com] oder „Nutrilite Konzentrat<br />
Obst und Gemüse“ der Firma Amway<br />
[www.amway.de]). Die genannten<br />
Produkte werden allerdings<br />
von den Krankenkassen<br />
nicht bezahlt.<br />
Hilfen bei Gewichtsverlust<br />
Das Zittern, die Daueranspannung<br />
der Muskulatur (Rigor) und<br />
mögliche Überbewegungen kosten<br />
viel Energie. Darüber können<br />
<strong>Parkinson</strong>-Medikamente in<br />
der Einstellungsphase Übelkeit<br />
und/oder Brechreiz auslösen.<br />
Die Folge ist Gewichtsverlust,<br />
dem man kontinuierlich, konsequent<br />
und bereits sehr frühzeitig<br />
entgegenwirken sollte. Hier Tipps<br />
gegen den Gewichtsverlust.<br />
Essen Sie sechs bis sogar<br />
acht kleine Mahlzeiten über den<br />
Tag. Ein leerer Magen fördert<br />
Übelkeit, kleine Mahlzeiten können<br />
dies verhindern. Nicht zwingen,<br />
etwas zu essen; greifen Sie<br />
zu den Speisen, die Sie immer<br />
schon gerne gegessen haben.<br />
Richten Sie die Speisen appetitlich<br />
an. Nicht zu hastig und<br />
schnell essen. Bringen Sie mehr<br />
Energie in die Nahrung, z. B.<br />
Speisen mit Rahm, Sahne oder<br />
Creme fraiche verfeinern, Gemüse<br />
und Beilagen mit Butter<br />
(besser Magarine mit mehrfach<br />
ungesättigten Fettsäuren) verfeinern,<br />
Salate mit Rahm- oder Mayonnaisedressing<br />
marinieren, zwischendurch<br />
Nüsse knabbern.<br />
Im übrigen werden im Handel<br />
kalorienangereicherte Zusatznahrungen<br />
in den verschiedensten<br />
Geschmacksrichtungen angeboten<br />
(siehe Absatz Obstipation).<br />
Wer wenig Obst oder Gemüse<br />
zu sich nimmt, kann auch<br />
auf Frucht- und Gemüsekonzentrate<br />
zurückgreifen. Frucht- und<br />
Gemüse-Konzentrate (von Stiftung<br />
Warentest als sehr gut bis<br />
gut bewertet) sind z. B. Alnatura<br />
Bio Smoothie Beerenfrucht, Mövenpick<br />
Frucht Smoothie, Aldi<br />
(Nord) Pure Fruit, Aldi (Süd) rio<br />
d’oro Obst & Gemüse, Ikea Food<br />
Smoothie oder Knorr Vie.<br />
Allgemeine Essregeln<br />
Achten Sie auf eine ausgewogene<br />
Ernährung und versuchen<br />
Sie, die nachstehenden Ess-Empfehlungen<br />
zu befolgen.<br />
Die richtige Sitz- und Kopfhaltung<br />
einnehmen, aufrecht sitzen!<br />
In Ruhe essen und sich genügend<br />
Zeit lassen (beim Essen<br />
möglichst nicht sprechen). Nur<br />
kleine Bissen nehmen. Gut kau-<br />
en und den Mund beim Schlucken<br />
schließen. Nach jedem<br />
Schluck die Tasse/das Glas abstellen,<br />
eine kurze Pause einlegen.<br />
Der Mund sollte leer sein,<br />
bevor eine neue Portion eingenommen<br />
wird. Sind nach dem<br />
Schlucken noch Speisereste im<br />
Mund, dann ein- bis mehrmals<br />
nachschlucken. Nach dem Essen<br />
noch eine Weile sitzen bleiben.<br />
Nicht direkt nach dem Essen<br />
zu Bett gehen.<br />
Fazit: Aufgrund der heutigen<br />
Erkenntnisse ist es nicht möglich,<br />
mit einer bestimmten Diät das<br />
Fortschreiten des Morbus <strong>Parkinson</strong><br />
aufzuhalten. Trotzdem<br />
sollte auf einen abwechslungsreich<br />
gestalteten Speiseplan geachtet<br />
werden, um eine adäquate<br />
Nährstoffversorgung zu gewährleisten<br />
und um unangenehme<br />
Begleitsymptome so weit wie<br />
möglich zu vermindern.<br />
Quellen: British Medical Journal (BJM,<br />
Britisches Ärzteblatt). dPV Neuss. Merz<br />
Pharma Österreich. Fresenius Kabi,<br />
Bad Homburg. Ellyott Medizin Verlag,<br />
Hamburg. www.parkinson-web.de. www.<br />
testberichte.de. Thümler, R. Die <strong>Parkinson</strong>-Krankheit,<br />
TRIAS 2006.<br />
dPV aktuell<br />
Organ der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Parkinson</strong><br />
<strong>Vereinigung</strong> - Bundesverband - e.V.<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Parkinson</strong> <strong>Vereinigung</strong><br />
- Bundesverband - e.V.<br />
Moselstraße 31, 41464 Neuss<br />
Telefon (0 21 31) 41 01 6/7<br />
Verantwortlich:<br />
Magdalene Kaminski, 1. Vorsitzende<br />
Konten:<br />
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Die dPV-aktuell Nr. 46 ist ab<br />
Ende März 2009 abrufbar.<br />
dPV aktuell . Nr. 45 . Februar 2009 Seite 4