10.11.2012 Aufrufe

Musterlösung der Übungsklausur zur Spieltheorie-Vorlesung von A ...

Musterlösung der Übungsklausur zur Spieltheorie-Vorlesung von A ...

Musterlösung der Übungsklausur zur Spieltheorie-Vorlesung von A ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Musterlösung <strong>der</strong> Übungsklausur <strong>zur</strong> <strong>Spieltheorie</strong>-<strong>Vorlesung</strong> <strong>von</strong> A. Diekmann,<br />

FS 2011<br />

1.<br />

a)<br />

Spieler 1<br />

b) Eine Strategie des Spielers 2 besteht aus <strong>der</strong> Festlegung einer Antwort auf jeden möglichen<br />

Spielzug des Spiels 1. Auf jeden möglichen Zug <strong>von</strong> Spieler 1 (a, b o<strong>der</strong> c) kann Spieler 2<br />

seinerseits mit je drei möglichen Zügen antworten. Die Kombination dieser möglichen<br />

Antworten ergibt 3 3 = 27 Strategien für Spieler 2<br />

2. a) Es gibt drei Nash-Gleichgewichte für folgende Strategienprofile:<br />

s*(1) = (a, cab)<br />

s*(2) = (b, cab)<br />

s*(3) = (c, cab)<br />

b) Alle drei Nash-Gleichgewichte sind auch teilspielperfekt.<br />

a<br />

b<br />

c<br />

Spieler 2<br />

a<br />

b<br />

c<br />

a<br />

b<br />

c<br />

a<br />

b<br />

c<br />

0,0<br />

1, -1<br />

-1, 1<br />

-1, 1<br />

0, 0<br />

1, -1<br />

1, -1<br />

-1, 1<br />

0,0


3. a) „B, C wählen“<br />

4.<br />

b) („A wählen“, „B, C wählen“) und („B, C wählen“, „A wählen“)<br />

c) Indifferenzmethode: Spieler 2 wählt mit Wahrscheinlichkeit p die Strategie „B, C wählen“ und<br />

mit Wahrscheinlichkeit 1 – p die Strategie „A wählen“. Ein Nash-Gleichgewicht besteht dann,<br />

wenn p so gewählt ist, dass Spieler 1 bezüglich <strong>der</strong> Wahl seiner zwei möglichen Strategien<br />

indifferent ist, also für Spieler 1 die Auszahlung für „B, C wählen“ gleich gross ist wie für „A<br />

wählen“:<br />

p∙3 + (1 – p)∙3 = p∙4 + (1 – p)∙2 → p* = ½<br />

Das Spiel ist symmetrisch, darum ist die gemischte Gleichgewichtsstrategie für beide Spieler<br />

s* = (½, ½), also je mit Wahrscheinlichkeit ½ „B, C wählen“ bzw. „A wählen“.<br />

d) für beide Spieler ist <strong>der</strong> Erwartungswert:<br />

E = ¼(3 + 3 + 4 + 2) = 3<br />

Die Auszahlung ist nicht Pareto-optimal, denn im Gleichgewicht in reinen Strategien gewänne<br />

ein Akteur, ohne dass <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e schlechter gestellt wird.<br />

a) 80; Angebote ≥ 50<br />

annehmen, sonst ablehnen<br />

b) 80; Angebote ≥ 80<br />

annehmen, sonst ablehnen<br />

c) 10; Angebote ≥ 10<br />

annehmen, sonst ablehnen<br />

d) 50; Angebote ≥ 50<br />

annehmen, sonst ablehnen<br />

e) 1 Rappen; Angebote > 0<br />

annehmen, sonst ablehnen<br />

ja<br />

nein<br />

ja<br />

nein<br />

ja<br />

nein<br />

ja<br />

nein<br />

ja<br />

nein<br />

Nash-Gleichgewicht Pareto-optimal teilspielperfekt<br />

�<br />

X<br />

X<br />

�<br />

X<br />

�<br />

X<br />

�<br />

X<br />

�<br />

X<br />

�<br />

X<br />

�<br />

X<br />

�<br />

X<br />

�<br />

X<br />

�<br />

�<br />

X<br />

�<br />

X<br />

�<br />

X<br />

�<br />

X<br />

X<br />


5. a) Extensivform<br />

10, 10<br />

Treugeber<br />

D<br />

0, 40<br />

b).Gesucht: Schwellenwert α*<br />

α∙50 + (1 – α)∙0 = 10 → α* = 0,2<br />

6. a) u(F, F) = R + wR + w 2 R + w 3 R + … (unendliche geometrische Reihe, 0 ≤ w < 1)<br />

→ u(F, F) = R/(1 – w)<br />

b) u(D, TFT) = T + wP + w 2 P + … = T + wP/(1 – w)<br />

D<br />

ehrlich unehrlich<br />

C<br />

Treuhän<strong>der</strong><br />

C<br />

50, 50<br />

Natur<br />

(Nebenbemerkung: Aus u(F, F) ≥ u(D, TFT) erhält man den Schwellenwert für den<br />

Diskontparameter w*. Notwendige Bedingung dafür, dass Kooperation im unendlich oft<br />

wie<strong>der</strong>holten Spiel entstehen kann, ist w ≥ w*.)<br />

7. a) Die Nash-Gleichgewichtsstrategie lautet: „Wähle Null“. (Wählen alle „Null“, ist 2/3 des<br />

Mittelwerts Null und die Auszahlung = Preis/Anzahl Spieler. Kein Spieler hat einen Anreiz, seine<br />

Strategie einseitig zu än<strong>der</strong>n. „Null“ ist die einzige Nash-Gleichgewichtsstrategie. Sie ist aber<br />

keine dominierende Strategie. Wenn die an<strong>der</strong>en Spieler nicht die Gleichgewichtsstrategie<br />

wählen, kann es vorteilhaft sein, ebenfalls <strong>von</strong> <strong>der</strong> Gleichgewichtsstrategie abzuweichen.)<br />

c<br />

D<br />

10, 10<br />

D<br />

Treugeber<br />

C<br />

Treuhän<strong>der</strong><br />

C<br />

0, 100 50, 50


) Für N = 2 ist „Null“ zwar ebenfalls die einzige Gleichgewichtsstrategie. Die strategische<br />

Situation ist aber an<strong>der</strong>s, denn jetzt ist die Gleichgewichtsstrategie dominierende Strategie. Egal<br />

was <strong>der</strong> Mitspieler wählt, „Null“ wählen ist immer besser o<strong>der</strong> mindestens genau so gut wie<br />

jede an<strong>der</strong>e Alternative.<br />

8. Die ESS-Bedingung lautet: (i) E(I, I) > E(J, I) o<strong>der</strong> (ii) E(I, I) = E(J, I) und E(I, J) > E(J, J). I = TFT ist die<br />

einheimische Strategie, J = “Immer C” eine Mutante. Zu prüfen ist, ob „Immer C“ TFT<br />

unterwan<strong>der</strong>n kann:<br />

Es gilt: E(TFT, TFT) = E(„Immer C“, TFT).<br />

Es gilt aber nicht: E(TFT, „Immer C“) > E(„Immer C“, „Immer C“).<br />

TFT ist demnach nicht evolutionär stabil.<br />

9. a) Nein. Ein Spieler wird maximal 50 % abgeben; <strong>der</strong> genaue Wert hängt vom β-Parameter ab.<br />

Gibt er mehr als 50 % ab, verringert er die materielle Auszahlung und vergrössert gleichzeitig die<br />

Ungleichheit zu seinen Ungunsten (d.h. für xj > xi ist αi max(xj – xi, 0) > 0).<br />

b) Ja. Es ist:<br />

ui(T) = T – βi(T – S)<br />

ui(R) = R<br />

Falls ui(R) ≥ ui(T) besteht kein Anreiz zu Defektion und es entsteht Kooperation, d.h. falls<br />

R ≥ T – βi(T – S)<br />

Damit dies <strong>der</strong> Fall ist, muss βi ≥ (T – R)/(T – S) sein für beide Spieler i = 1, 2.<br />

10. Es existieren zahlreiche Nash-Gleichgewichte (bei 90 % Verlustrisiko sind dies alle Strategien, bei<br />

denen sich nach 10 Runden exakt 120 € im Topf befinden und je<strong>der</strong> Spieler mindestens 4 € für<br />

sich behält.)<br />

Wir betrachten nur symmetrische Strategien, wobei je<strong>der</strong> Spieler in je<strong>der</strong> Runde gleich viel in<br />

den Topf einzahlt.<br />

a) Bei 90 % Risiko zahlt je<strong>der</strong> Spieler in je<strong>der</strong> Runde 2 € in den Topf. Die Auszahlung an jeden<br />

Spieler beträgt 20 €.<br />

b) Bei 50 % Risiko zahlt je<strong>der</strong> Spieler in je<strong>der</strong> Runde 2 € in den Topf. Die Auszahlung an jeden<br />

Spieler beträgt 20 €. Ein Spieler, <strong>der</strong> nichts beiträgt, hat einen Erwartungswert <strong>von</strong> 20 €. (Bei<br />

wechselseitiger Wahl <strong>der</strong> Strategie „in je<strong>der</strong> Runde 2 € einzahlen“, hat kein Spieler einen Anreiz,<br />

die Strategie zu än<strong>der</strong>n.)<br />

c) Bei 10 % Verlustrisiko lautet die Nash-Gleichgewichtsstrategie: „Nichts in den Fonds<br />

einzahlen“. Der Erwartungswert <strong>der</strong> Auszahlung an einen Spieler beträgt 36 €.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!