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Pfarrzeitung Ausgabe 3/2007 - Kirchen-in-refrath.de

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AUS DEM ARCHIV<br />

Wie alt ist die Pfarrgeme<strong>in</strong><strong>de</strong> St. Johann Baptist <br />

Am 01.01.2008 wird formal wie<strong>de</strong>r zusammengefügt,<br />

was m<strong>in</strong>d. von 1846 bis 1954 e<strong>in</strong>e Pfarre<br />

war.<br />

Als es nach <strong>de</strong>m 2. Weltkrieg zu e<strong>in</strong>er rasanten<br />

Bevölkerungszunahme <strong>in</strong> unserem Ort kam und<br />

die Menschen zahlreicher als heute die Gottesdienste<br />

besuchten, wur<strong>de</strong>n zwei neue <strong>Kirchen</strong><br />

gebaut, zwei neue Geme<strong>in</strong><strong>de</strong>n gegrün<strong>de</strong>t:<br />

- im Marianischen Jahr 1954 St. Maria König<strong>in</strong><br />

(<strong>Kirchen</strong>e<strong>in</strong>weihung 14.12.1955)<br />

- 1960 St. Elisabeth<br />

(<strong>Kirchen</strong>e<strong>in</strong>weihung 17.03.1963)<br />

Auch 1845 hatte es nach jahrhun<strong>de</strong>rtelangen<br />

Bemühungen und Querelen e<strong>in</strong>e Neugründung<br />

gegeben, nämlich nach <strong>de</strong>r Loslösung von St.<br />

Nikolaus <strong>in</strong> Bensberg unter <strong>de</strong>m Namen St. Johann<br />

Baptist <strong>in</strong> Alt<strong>refrath</strong>. Das war allerd<strong>in</strong>gs<br />

ke<strong>in</strong>e neue Namenswahl, <strong>de</strong>nn unsere alte<br />

Kirche heißt seit rund tausend Jahren so! Wir<br />

wissen durch Grabungen, dass sie im 9. Jhd.<br />

als Holzkirche erbaut, im 10. Jhd. neu <strong>in</strong> Ste<strong>in</strong><br />

errichtet wur<strong>de</strong> und als sie um 1200 abbrannte<br />

durch e<strong>in</strong>e Saalkirche mit Chor ersetzt wur<strong>de</strong>,<br />

von <strong>de</strong>r heute noch die Nord- und Südmauer<br />

erhalten s<strong>in</strong>d.<br />

Was wir nicht genau wissen, ist <strong>de</strong>r Zeitpunkt<br />

<strong>de</strong>s Überganges <strong>de</strong>r Pfarrhoheit an Bensberg. Ja,<br />

es wird sogar bestritten, dass unsere alte Kirche<br />

je Pfarrkirche war. Dafür spricht allerd<strong>in</strong>gs, dass<br />

sie nach germanischem Recht „Eigenkirche“<br />

<strong>de</strong>s Grafen Rudolf von Saal und Sulsen (Immekeppel)<br />

war. Der Graf hatte also das Recht und<br />

Pflicht, für die Menschen se<strong>in</strong>er Hofgüter e<strong>in</strong>en<br />

„Leutpriester“ (plebanus) zu bestellen.<br />

Zu<strong>de</strong>m besaß unsere alte Kirche alle Merkmale<br />

e<strong>in</strong>er Pfarrkirche wie Taufste<strong>in</strong> (im Dreißigjährigen<br />

Krieg nach Bensberg verbracht, was die<br />

Refrather als Raub empfan<strong>de</strong>n), Kirchhof und<br />

e<strong>in</strong>en Wie<strong>de</strong>nhof (Pfarrhof) zur Unterhaltung <strong>de</strong>s<br />

Pfarrers.<br />

Das „Eigenkirchenrecht“ wur<strong>de</strong> unter Papst<br />

Alexan<strong>de</strong>r III ( 1159-1181) geän<strong>de</strong>rt. Es galt nun<br />

das „Patronatsrecht“, nach <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r „Eigenkirchherr“<br />

<strong>de</strong>m Bischof nur noch e<strong>in</strong>en Geistlichen<br />

vorschlagen konnte, <strong>de</strong>n dieser dann<br />

e<strong>in</strong>setzte. Graf Engelbert von Berg besaß das<br />

Patronatsrecht über Bensberg und strebte selbiges<br />

auch über <strong>de</strong>n Sulserhof an.<br />

Als ihm dies Mitte <strong>de</strong>s 12. Jhd. gelang, konnte<br />

er die Pfarrhoheit auf se<strong>in</strong>e Kirche <strong>in</strong> Bensberg<br />

ziehen.<br />

Noch bei e<strong>in</strong>em Rechtsstreit 1653 mit <strong>de</strong>n Immekeppelern<br />

wies <strong>de</strong>r Bensberger Pfarrer Immekeppel<br />

<strong>de</strong>ren Ansprüche Pfarre gewesen zu<br />

se<strong>in</strong> zurück, <strong>in</strong> <strong>de</strong>m er darauf h<strong>in</strong>wies, dass „die<br />

uralte Mutterkirche“ <strong>in</strong> Refrath stehe.<br />

In e<strong>in</strong>er Aufstellung <strong>de</strong>r Pfarrkirchen <strong>de</strong>s Dekanates<br />

Deutz von 1598-1643 wer<strong>de</strong>n tatsächlich<br />

„Bensburg“ und „Refrath“ als Pfarrkirchen genannt,<br />

Immekeppel nicht. Bis dah<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>t man<br />

mit Bensberg <strong>in</strong> E<strong>in</strong>tracht gelebt zu haben. Es<br />

sollte sich bald än<strong>de</strong>rn. Fortan gab es immer<br />

wie<strong>de</strong>r Ause<strong>in</strong>an<strong>de</strong>rsetzungen um Besitzverhältnisse<br />

(z. B. die Erträgnisse <strong>de</strong>s Wie<strong>de</strong>nhofes)<br />

und um die seelsorgerischen Pflichten <strong>de</strong>r<br />

Bensberger Pfarrer.<br />

Nach wie<strong>de</strong>rholten Versuchen machte es dann<br />

ja die Großzügigkeit Bernhard Eybergs möglich,<br />

<strong>de</strong>n Unterhalt e<strong>in</strong>es Pfarrers zu bezahlen, was<br />

e<strong>in</strong> letztes H<strong>in</strong><strong>de</strong>rnis für die Pfarrselbstständigkeit<br />

gewesen war.<br />

An e<strong>in</strong>e neue Kirche war jedoch vorerst nicht zu<br />

<strong>de</strong>nken, <strong>de</strong>nn – wie bekannt – verstarb Bernhard<br />

Eyberg, bevor die <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Testament<br />

zugedachte Schenkung rechtskräftig wur<strong>de</strong>.<br />

Se<strong>in</strong>e Erben fühlten sich nicht daran gebun<strong>de</strong>n.<br />

Als aber am Gründonnerstag <strong>de</strong>s Jahres 1872<br />

das Ciborium mit <strong>de</strong>m Allerheiligsten von <strong>de</strong>r<br />

alten <strong>in</strong> die endlich fertiggestellte neue Kirche<br />

übertragen wur<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r Patronatsname<br />

übertragen.<br />

WELTJUGENDTAG 2008<br />

Katholische Kirche „Down Un<strong>de</strong>r“<br />

E<strong>in</strong> Bericht anlässlich <strong>de</strong>s Weltjugendtags 2008 <strong>in</strong> Sydney<br />

Als Papst Benedikt XVI. am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s<br />

Abschlussgottesdienstes im August 2005<br />

auf <strong>de</strong>m Marienfeld die Jugend <strong>de</strong>r Welt zum<br />

näch-sten WJT <strong>in</strong> Sydney e<strong>in</strong>lud, war <strong>de</strong>r Jubel<br />

unter <strong>de</strong>n jungen australischen Pilgern groß.<br />

Unter <strong>de</strong>m Motto: Ihr aber wer<strong>de</strong>t die Kraft<br />

<strong>de</strong>s Heiligen Geistes empfangen, <strong>de</strong>r auf Euch<br />

herabkommen wird (Apg.1,89) f<strong>in</strong><strong>de</strong>t <strong>de</strong>r 23. WJT<br />

vom 15. bis 20. Juli 2008 <strong>in</strong> <strong>de</strong>r australischen<br />

Metropole statt.<br />

Bereits jetzt s<strong>in</strong>d im WJT-Büro, das unter <strong>de</strong>r<br />

Leitung von Weihbischof Anthony Fisher steht,<br />

120.000 Anmeldungen e<strong>in</strong>gegangen. Die<br />

meisten Anmeldungen (30.400) kommen aus<br />

<strong>de</strong>n USA, gefolgt von Australien (22.900) und<br />

Italien (15.400). Deutschland steht mit 8.000 an<br />

vierter Stelle.<br />

Auch <strong>in</strong> unserem Pfarrverband plante e<strong>in</strong>e<br />

Gruppe junger Menschen die Reise zum 5.<br />

Kont<strong>in</strong>ent - die nun allerd<strong>in</strong>gs wegen zu hoher<br />

Reisekosten nicht stattf<strong>in</strong><strong>de</strong>n wird.<br />

Die meisten von uns kennen Sydney, das<br />

als e<strong>in</strong>e <strong>de</strong>r schönsten Städte <strong>de</strong>r Welt gilt,<br />

aus <strong>de</strong>n Medien. Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r perlmuttartig<br />

schimmern<strong>de</strong>n Dächer <strong>de</strong>s berühmten<br />

Opernhauses o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r e<strong>in</strong>drucksvollen Harbour<br />

Bridge s<strong>in</strong>d uns nicht erst seit <strong>de</strong>r Austragung<br />

<strong>de</strong>r Olympischen Spiele im Jahre 2000 <strong>in</strong> <strong>de</strong>r<br />

größten australischen Stadt vertraut. Australien<br />

– e<strong>in</strong> Land <strong>de</strong>r fasz<strong>in</strong>ieren<strong>de</strong>n Gegensätze, <strong>de</strong>r<br />

atemberauben<strong>de</strong>n Naturwun<strong>de</strong>r, das e<strong>in</strong>zige<br />

Land, <strong>de</strong>ssen Fläche e<strong>in</strong>en ganzen Kont<strong>in</strong>ent<br />

be<strong>de</strong>ckt, das jährlich Tausen<strong>de</strong> <strong>de</strong>utscher<br />

Touristen anlockt und auf <strong>de</strong>r Hitliste <strong>de</strong>utscher<br />

Auswan<strong>de</strong>rer weit oben steht.<br />

Die Struktur <strong>de</strong>r Kath. Kirche <strong>in</strong> Australien ist wie<br />

bei uns hierarchisch organisiert. Sie besteht aus<br />

<strong>de</strong>n sieben Erzbistümern A<strong>de</strong>lai<strong>de</strong>, Brisbane,<br />

Canberra, Hobart, Melbourne, Perth und Sydney<br />

und 32 diesen Metropolsitzen zugeordneten<br />

Bistümern. 25,8 % <strong>de</strong>r knapp zwanzig Millionen<br />

Australier gehören <strong>de</strong>r Kath. Kirche an und<br />

stellen damit die größte religiöse Gruppierung<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s.<br />

Das war nicht immer so. Als die ersten Europäer,<br />

zumeist Sträfl<strong>in</strong>ge und Soldaten, später auch<br />

von Goldfun<strong>de</strong>n angelockte Abenteurer <strong>de</strong>n 5.<br />

Kont<strong>in</strong>ent besie<strong>de</strong>lten, waren die Katholiken<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e unterdrückte M<strong>in</strong><strong>de</strong>rheit. Sie waren<br />

verpflichtet, sonntags an <strong>de</strong>n anglikanischen<br />

Gottesdiensten teilzunehmen. Bei Verweigerung<br />

wur<strong>de</strong>n ihre täglichen Essensrationen reduziert.<br />

Erst im Jahre 1803 erlaubte <strong>de</strong>r damalige<br />

britische Gouverneur von Sydney, Philip G. K<strong>in</strong>g,<br />

<strong>de</strong>n ansässigen Katholiken offiziell die freie<br />

Ausübung ihrer Religion. Die erste Heilige Messe<br />

wur<strong>de</strong> im selben Jahr von <strong>de</strong>m irischen Priester<br />

James Dixon zelebriert, e<strong>in</strong> Ereignis, <strong>de</strong>ssen die<br />

Erzdiözese Sydney 200 Jahre später feierlich<br />

mit Gottesdiensten, Festveranstaltungen und<br />

Empfängen gedachte. Heute er<strong>in</strong>nert e<strong>in</strong> Fenster<br />

mit Glasmalereien <strong>in</strong> <strong>de</strong>r St. Mary`s Cathedral<br />

an diesen historischen Augenblick.<br />

Doch was wissen wir über das Leben<br />

unserer Glaubensbrü<strong>de</strong>r und -schwestern<br />

am an<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Welt Wie sieht<br />

katholisches Leben im Land <strong>de</strong>r Kängurus<br />

St. Mary‘s Cathedral<br />

und Koalas heute aus<br />

Die Iren bil<strong>de</strong>ten bis zur Mitte <strong>de</strong>s vergangenen<br />

Dieser Frage wollen wir <strong>in</strong> dieser und <strong>de</strong>r Jahrhun<strong>de</strong>rts die Basis <strong>de</strong>s australischen<br />

nächsten <strong>Ausgabe</strong> <strong>de</strong>s Bewegungsmel<strong>de</strong>rs Katholizismus. Doch erst die E<strong>in</strong>wan<strong>de</strong>rer aus<br />

H. P. Müller<br />

nachgehen.<br />

Italien, Malta und Griechenland, die nach <strong>de</strong>m<br />

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