Veranstaltungskalender Kampfsport in Darmstadt, Teil ... - P-Magazin
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P 30_KÜNSTLERISCH<br />
Visionen <strong>in</strong> Bildern<br />
Julian Bock alias Deafman, se<strong>in</strong>e (Wand-) Gemälde und Illustrationen<br />
Statistisch gesehen leidet be<strong>in</strong>ahe jeder sechste<br />
erwachsene Europäer an e<strong>in</strong>er so starken Hörm<strong>in</strong>derung,<br />
dass se<strong>in</strong> Sozialleben erheblich bee<strong>in</strong>trächtigt<br />
ist. Zu wenige der Betroffenen gehen offen damit<br />
um. E<strong>in</strong>er, der es anders macht, ist der Darmstädter<br />
Diplom-Designer Julian Bock alias Deafman.<br />
Von den Schwierigkeiten des Nicht-Verstehens und<br />
Nicht-Verstanden-Werdens zu erzählen, ist ihm e<strong>in</strong><br />
großes Anliegen. Deafman, schon als K<strong>in</strong>d schwerhörig,<br />
weiß um die Probleme, e<strong>in</strong>en Weg und e<strong>in</strong>en<br />
Standpunkt im Leben zu f<strong>in</strong>den, wenn man sich oft<br />
auf sich alle<strong>in</strong> reduziert fühlt. Denn während hörende<br />
Menschen <strong>in</strong> ihrer Jugend Konflikte austragen, sich<br />
mitteilen und zuhören, muss der Schwerhörige mühsam<br />
lernen, <strong>in</strong> anderen Menschen zu lesen und wahrzunehmen,<br />
was er nicht hören kann. Gerade für K<strong>in</strong>der<br />
und Jugendliche e<strong>in</strong>e kaum zu bewältigende Aufgabe,<br />
an der viele scheitern und die als Folge ihr Leben lang<br />
mit sozi alen Problemen zu kämpfen haben.<br />
Schwerhörig leben und gestalten<br />
Deafman hat se<strong>in</strong>en Weg beschrieben. In Worten<br />
und <strong>in</strong> Bildern. Se<strong>in</strong> Buch „Schwerhörig leben“ ist<br />
die Abschlussarbeit se<strong>in</strong>es Kommunikationsdesign-<br />
Studiums, welches er von 2004 bis 2011 an der Hochschule<br />
<strong>Darmstadt</strong> (h_da) absolvierte. E<strong>in</strong>drucks- und<br />
kunstvoll beschreibt er dar<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Lebensweg als<br />
deaf man, als schwerhöriger Mann. Er erzählt von den<br />
Schwierigkeiten aber auch von se<strong>in</strong>er außergewöhnlichen<br />
Fähigkeit, das <strong>in</strong> Bildern auszudrücken, was ihn<br />
bewegt. E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>glich und aussagekräftig s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e<br />
Bilder, mehr Kunst als Comic, wie er betont. Mit se<strong>in</strong>em<br />
Buch will er aufklären und Mut machen, mit Vorurteilen<br />
aufräumen und auf den schwierigen Weg hörgeschädigter<br />
K<strong>in</strong>der und Jugendlicher aufmerksam machen.<br />
Nun muss noch e<strong>in</strong> Verleger gefunden werden.<br />
„Wer Visionen hat sollte zum Arzt gehen“ hat Helmut<br />
Schmidt e<strong>in</strong>mal gesagt. Julian sollte demnach ganz<br />
dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>mal zum Arzt, denn er hat jede Menge<br />
Visionen. Das Projekt Darmstädter „Jugendstyle“<br />
zum Beispiel – die Vision e<strong>in</strong>es bunteren, lebens- und<br />
liebenswerteren <strong>Darmstadt</strong>, <strong>in</strong> dem alle vone<strong>in</strong>ander<br />
profitierten. Die Idee sche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>fach: Immobilieneigentümer,<br />
Sponsoren und Jugendliche erarbeiten geme<strong>in</strong>same,<br />
Grenzen überschreitende Projekte, bereichern<br />
und verschönern unsere Stadt und schaffen so für alle<br />
e<strong>in</strong>en Wohlfühl-Lebensraum. Wie der aussehen könnte,