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150 Jahre Sparkasse Vest Recklinghausen. Gut für die Region.

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Das Jubiläumsjahr<br />

Die Geschichte der <strong>Sparkasse</strong> im <strong>Vest</strong><br />

100 <strong>Jahre</strong><br />

Plattdeutsche Bühne<br />

<strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />

Plattdeutsche Bühne <strong>Recklinghausen</strong> e.V.<br />

Lü holt fast an't guede Olle<br />

Wir gratulieren!<br />

Festakt zum 100. Geburtstag der Plattdeutschen Bühne <strong>Recklinghausen</strong> e.V. in der Hauptstelle Königswall in <strong>Recklinghausen</strong><br />

4 Weg zur<br />

Jahrtausendwende<br />

4.1. Die 60er <strong>Jahre</strong> – Aufbruch in eine neue Zeit<br />

Die 1960er <strong>Jahre</strong> markierten in vielerlei Hinsicht den Aufbruch in eine neue Zeit. Das<br />

galt in gesellschaftlicher und politischer Hinsicht ebenso wie <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Sparkasse</strong>n. Einen<br />

wichtigen Wendepunkt stellte in <strong>die</strong>ser Hinsicht das bereits 1958 erlassene neue<br />

<strong>Sparkasse</strong>ngesetz dar, das tiefgreifende Veränderungen im Personalwesen nach sich<br />

zog. Die Mitarbeiter der <strong>Sparkasse</strong>n waren nun nicht mehr Be<strong>die</strong>nstete des Gewährträgers,<br />

sondern der Institute selber. 61<br />

Auch <strong>die</strong> Führungsstruktur der Geldinstitute erhielt ein neues Aussehen. Als neues<br />

Organ wurde ein <strong>für</strong> Geschäftsführung und Vertretung zuständiger „Vorstand“ gebildet,<br />

während der Vorstand im alten Sinne im „<strong>Sparkasse</strong>nrat“ aufging. Insgesamt betrachtet,<br />

lief <strong>die</strong> Reform auf eine Kompetenzstärkung der eigentlichen Institutsleitung<br />

hinaus. Diese Annäherung an moderne Managementstrukturen war eine sicher nicht<br />

zu unterschätzende Voraussetzung da<strong>für</strong>, daß <strong>die</strong> <strong>Sparkasse</strong>n unter den Bedingungen<br />

des sich immer mehr verschärfenden Wettbewerbes der Geldinstitute und Banken<br />

untereinander bestehen konnten. 62<br />

Für <strong>die</strong> Kunden machten sich Veränderungen vor allem darin bemerkbar, daß ihre<br />

<strong>Sparkasse</strong>n ihnen nun eine ganze Reihe weiterer Dienstleistungen und vor allem<br />

Anlagemöglichkeiten bereitstellten. Im Zusammenhang mit der Popularisierung der<br />

festverzinslichen Wertpapiere zu Anfang der 60er <strong>Jahre</strong> beispielsweise, <strong>die</strong> mit dem<br />

Werbeslogan „Hast du was, bist du was“ verbunden waren, bekamen Pfandbriefe und<br />

Kommunalobligationen einen starken Auftrieb. Auch das Aktiengeschäft trieb erste<br />

zarte Wurzelsprossen, wenn auch das Verhalten der „Aktionäre“ zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />

noch überaus vorsichtig war. Die zumeist im Zuge der Privatisierung großer<br />

Die Zechen stellen ihre Lohn- und Gehaltszahlungen<br />

auf den bargeldlosen Zahlungsverkehr um<br />

1967/68 stellte der größte Arbeitgeber der <strong>Region</strong>, <strong>die</strong> Zechen, ihre Lohn- und Gehaltszahlungen auf den bargeldlosen<br />

Zahlungsverkehr um. Sie zogen nach, nachdem andere Arbeitgeber <strong>die</strong>sen Weg teilweise schon in den 40er und<br />

50er <strong>Jahre</strong>n beschritten hatten. Anstelle der drei Zahlungen pro Monat erfolgte nun auch im Bergbau <strong>die</strong> monatliche<br />

einmalige Zahlung auf ein Girokonto. Die Rentenzahlungen wurden nun ebenfalls bargeldlos. Was uns heute als<br />

Normalität erscheint, wurde damals nicht ausnahmslos begrüßt. Kneipenwirte <strong>für</strong>chteten um ihre Einnahmen, <strong>die</strong><br />

regelmäßig mit den baren Lohn- und Rentenzahlungen in <strong>die</strong> Höhe geschossen waren, und Kassierer ärgerten sich<br />

über den Verlust ihrer Pistolen, <strong>die</strong> sie bisher zur Sicherung des Bargeldes bei sich tragen durften. Erleichtert waren<br />

demgegenüber viele Frauen, <strong>die</strong> ihre Männer nun nicht mehr „zur Sicherung der Familienfinanzen“ vom Werkstor<br />

abholen mußten.<br />

Staatskonzerne erworbenen Aktien wurden schon nach wenigen Wochen mit Kursgewinn<br />

von den Eignern wieder verkauft. Grundsätzlich aber war damit das Interesse<br />

breiter Bevölkerungsteile <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aktien geweckt. 63<br />

Seit 1967 kam als Anlagemöglichkeit noch ein weiteres Angebot hinzu: der <strong>Sparkasse</strong>nbrief.<br />

Weitere Innovationen im Wertpapierbereich sollten in den nächsten<br />

<strong>Jahre</strong>n folgen. Ebenfalls 1967 wurde in der Bundesrepublik endgültig eine Zinsliberalisierung<br />

durchgesetzt, <strong>für</strong> <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> <strong>Sparkasse</strong>n bereits seit 1961 stark gemacht<br />

hatten. Sie beendete eine lang anhaltende Phase der Reglementierung auf <strong>die</strong>sem<br />

Sektor, <strong>die</strong> in den 1930er <strong>Jahre</strong>n ihren Anfang genommen hatte. Die <strong>Sparkasse</strong>n traten<br />

damit auch auf <strong>die</strong>sem Sektor in den allgemeinen Wettbewerb ein.<br />

Nicht zuletzt infolge der neuen Anlagemöglichkeiten <strong>für</strong> <strong>Sparkasse</strong>nkunden ging<br />

in den Folgejahren <strong>die</strong> Bedeutung der klassischen Spargelder zurück, ohne jedoch<br />

in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Hatten sie beispielsweise in der Stadtsparkasse<br />

<strong>Recklinghausen</strong> 1965 noch einen Anteil von 75 Prozent aller Einlagen<br />

ausgemacht, so ging ihr Anteil daran bis Ende der 1990er <strong>Jahre</strong> bis auf 44 Prozent<br />

zurück. 64<br />

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47<br />

<strong>150</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Sparkasse</strong> <strong>Vest</strong>. <strong>Gut</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Region</strong>.

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