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216. Sitzung des Grossen Gemeinderates - in Spiez

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335<br />

<strong>216.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Grossen</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong><br />

28. November 2011, 15:30 Uhr, Geme<strong>in</strong><strong>des</strong>aal Lötschberg, <strong>Spiez</strong><br />

Vorsitz Urs Gurtner, GGR-Präsident<br />

Anwesende Mitglieder EVP Godi Bärtschi<br />

Andreas Bürki<br />

Anna F<strong>in</strong>k<br />

Markus Kiener<br />

Markus Wenger<br />

FDP Reto Gerber<br />

Urs Gurtner<br />

Ernst Hautle<br />

Daniel Lanz<br />

Monika Lanz<br />

Rolf Schmutz<br />

FS René Barben<br />

Mart<strong>in</strong> F<strong>in</strong>k<br />

Pia Hutzli<br />

Theres Indermühle<br />

GS Dani Brügger<br />

Nadja Keiser<br />

Anna-Kathar<strong>in</strong>a Studer<br />

Philipp Zimmermann<br />

SP Peter Beyeler<br />

Didier Bieri<br />

Niklaus Büchi<br />

Irma Grandjean<br />

Walter Holderegger<br />

To-Vi Lörtscher<br />

Albert Trummer<br />

Ursula Zybach<br />

SVP Hans Leuthold<br />

Peter Lug<strong>in</strong>bühl<br />

Paul Müller<br />

Marianne Roe<br />

Jürg Staudenmann<br />

Rudolf Thomann<br />

Kurt von Känel<br />

Ueli Zimmermann<br />

Anwesend zu Beg<strong>in</strong>n 35 Mitglieder; der Rat ist beschlussfähig<br />

Vertreter Jugendrat Sven Mosimann<br />

Sekretär Konrad Sigrist


Protokollführer Adrian Zürcher<br />

336<br />

Presse Svend Peternell Berner Oberländer<br />

Jürg Spielmann Thuner Tagblatt<br />

Simon Schmutz Radio BeO<br />

ZuhörerInnen ca. 10 Personen<br />

Vertreter Geme<strong>in</strong>derat Franz Arnold SP<br />

Klaus Brenzikofer SVP<br />

Jolanda Brunner SVP<br />

Ursula Erni EVP<br />

Kurt Frei SP<br />

Christoph Hürlimann FS<br />

Stefan Kocherhans FDP<br />

Entschuldigt Barbara Gradwell (krank) EDU<br />

E R Ö F F N U N G<br />

Der Vorsitzende begrüsst die Mitglieder beider Räte, die Vertreter der Medien, den Vertreter <strong>des</strong><br />

Jugendrates, den Sekretär, den Protokollführer, die Abteilungsleiter sowie die Zuhörer<strong>in</strong>nen und<br />

Zuhörer zur <strong>216.</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Grossen</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong> von <strong>Spiez</strong>.<br />

Speziell wird als neues GGR-Mitglied Ueli Zimmermann (SVP) begrüsst. Er ersetzt Peter Kislig.<br />

Rückblick<br />

Am 20. November 2011 hat die Stichwahl für den Ständerat stattgefunden. Die Resultate <strong>in</strong> der<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> präsentieren sich wie folgt:<br />

Stimmbeteiligung 51.5 %<br />

Werner Lug<strong>in</strong>bühl 3‘510 Stimmen (42.1 %)<br />

Hans Stöckli 2‘437 Stimmen (29.2 %)<br />

Adrian Amstutz 2‘078 Stimmen (24.9 %)<br />

Man darf gespannt se<strong>in</strong>, wie der Oberländer Werner Lug<strong>in</strong>bühl und der Seeländer Hans Stöckli<br />

unseren Kanton im Ständerat künftig vertreten werden.<br />

Am 12. September 2011 hat sich der GGR <strong>in</strong>tensiv mit dem Geme<strong>in</strong>devoranschlag 2012 und der<br />

Steuersenkung von 1.67 auf 1.65 befasst. Der Entscheid ist mit 18 : 16 Stimmen sehr knapp ausgefallen<br />

Ganz im Gegensatz zu den <strong>Spiez</strong>er Stimmberechtigten. Bei e<strong>in</strong>er Stimmbeteiligung von<br />

52.2 % haben sie sich ganz klar mit 3‘567 Stimmen (83.8 % Ja) für e<strong>in</strong>e Steuersenkung ausgesprochen.<br />

Dies ist direkte Demokratie und um diese werden wir von vielen benieden. Wir müssen<br />

Sorge tragen dazu.<br />

Nachdem der Regierungsrat betreffend die Schlossbergschule e<strong>in</strong>e Kehrtwende gemacht hat, wird<br />

der Grosse Rat am 29. November 2011 über die Zukunft <strong>des</strong> Räumlis entscheiden. Wir wünschen<br />

uns alle, dass die Schlossbergschule <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong> bleibt, aber nicht um jeden Preis. Die Art und Weise,<br />

wie der Regierungsrat kommuniziert und mit dem Geme<strong>in</strong>derat <strong>Spiez</strong> <strong>in</strong> den Medien umspr<strong>in</strong>gt,<br />

gibt zu denken. Es ist zu hoffen, dass es dem Geme<strong>in</strong>derat gel<strong>in</strong>gen wird, e<strong>in</strong>e akzeptable Lösung<br />

auszuhandeln.


Traktandenliste<br />

337<br />

212 Protokoll der <strong>Sitzung</strong> vom 12. September 2011<br />

213 Schulhaus Hondrich / Sanierung Gebäudehülle und Ersatz Heizung, Verpflichtungskredit von<br />

Fr. 750'000.00<br />

214 Erstellung Uferweg Weekendweg E<strong>in</strong>igen / Kreditabrechnung<br />

215 Informationen <strong>des</strong> Geme<strong>in</strong>depräsidenten<br />

216 Rush Hour / E<strong>in</strong>fache Anfrage, Jürg Staudenmann (SVP)<br />

217 Kredite und Zuständigkeit für den Bahnweg / E<strong>in</strong>fache Anfrage M. Roe-Zurbuchen (SVP)<br />

218 Wahl- und Abstimmungsvorgehen <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> / E<strong>in</strong>fache Anfrage M. Roe-<br />

Zurbuchen (SVP)<br />

219 Jubiläum 1250 Jahre Schenkung Kirchen <strong>Spiez</strong> und Scherzligen / E<strong>in</strong>fache Anfrage J. Staudenmann<br />

(SVP)<br />

220 WGA und SMAG / E<strong>in</strong>fache Anfrage H. Leuthold (SVP)<br />

221 Skulpturen Strandweg / E<strong>in</strong>fache Anfrage R. Thomann (SVP)<br />

222 E<strong>in</strong>heimischen-Ausweise für die Bürger von <strong>Spiez</strong> <strong>in</strong> der Skiregion Adelboden Lenk / E<strong>in</strong>fache<br />

Anfrage E. Hautle (FDP)<br />

223 Energiemonitor<strong>in</strong>g / Motion M. Wenger (EVP)<br />

224 Schaffung e<strong>in</strong>es Solidaritätsfonds / Motion P. Zimmermann (GS)<br />

225 Überprüfung Gebührenverordnung GZL / Motion SVP Fraktion (U. Maibach) (Abschreibung)<br />

226 Förderung von privaten Photovoltaik-Anlagen / Motion SP-Fraktion (P. Beyeler)<br />

227 Wahlen<br />

228 Beiträge aus dem freien Ratskredit GGR<br />

V e r h a n d l u n g e n<br />

212 13 Protokoll<br />

Protokoll der <strong>Sitzung</strong> vom 12. September 2011<br />

Das Protokoll wird genehmigt.<br />

213 5.100 Schulhausanlagen<br />

Schulhaus Hondrich / Sanierung Gebäudehülle und Ersatz Heizung, Verpflichtungskredit<br />

von Fr. 750'000.00<br />

Ausführungen <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong><br />

Kurt Frei: Im Zuge der Sanierungen von Gebäuden <strong>des</strong> Verwaltungsvermögens ist im Jahr 2012<br />

die Sanierung <strong>des</strong> Schulhauses Hondrich vorgesehen. Folgende Arbeiten s<strong>in</strong>d vorgesehen:<br />

- Ersatz der Fenster<br />

- Unterhaltsarbeiten Dach<br />

- Malerarbeiten Aussenverputz und Holzwerk<br />

- Dämmung <strong>des</strong> Estrichbodens<br />

- Ersatz der bestehenden Oelheizung


338<br />

Die Liegenschaftsverwaltung hat <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>em Architektur- und Planungsbüro drei<br />

Varianten geprüft. Variante 1 sieht den Ersatz der Oelheizung vor. Variante 2 sieht den E<strong>in</strong>bau<br />

e<strong>in</strong>er Pelletsheizung vor. Variante 3 sieht als Ergänzung zu Variante 2 die Sanierung der WC-<br />

Anlagen sowie die Erneuerung <strong>des</strong> Gitterzaunes beim Pausenplatz vor. Diese Arbeiten könnten<br />

aber auch zu e<strong>in</strong>em späteren Zeitpunkt realisiert werden. Deshalb hat der Geme<strong>in</strong>derat entschieden,<br />

auf die Variante 3 nicht e<strong>in</strong>zutreten. Der Geme<strong>in</strong>derat beantragt nun, Variante 2 zu realisieren.<br />

Es soll e<strong>in</strong>e Pelletsheizung e<strong>in</strong>gebaut werden. Es handelt sich um e<strong>in</strong> zukunftsgerichtetes<br />

Projekt mit e<strong>in</strong>er Lebensdauer von 10 – 20 Jahren. Wir müssen <strong>in</strong> Richtung CO2-neutral planen.<br />

Im Weiteren weist er darauf h<strong>in</strong>, dass die Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> Energiestadt ist.<br />

Stellungnahme der GPK<br />

Peter Beyeler: Das Projekt wurde von e<strong>in</strong>er Delegation der GPK am 11. und 16. November 2011<br />

bei der Liegenschaftsverwaltung geprüft. Alle Fragen konnten klar beantwortet werden. Die Unterlagen<br />

s<strong>in</strong>d bei der Liegenschaftsverwaltung vorhanden und konnten vorgelegt werden.<br />

Kosten der Varianten:<br />

� Variante 1: Neue Oelheizung Fr. 635‘000.00<br />

� Variante 2: Neue Pelletsheizung Fr. 750‘000.00<br />

� Variante 3: zusätzlich WC-Anlage und Gitterzaun Fr. 900‘000.00<br />

Diese Zahlen basieren auf Kostenschätzungen und Richtofferten. E<strong>in</strong>e Planungsungenauigkeit von<br />

+/- 15 % ist <strong>in</strong> diesem Projektstadium absolut üblich. Im Detail setzen sich die Mehrkosten der Variante<br />

2 (Neue<strong>in</strong>bau Pelletsheizung) gegenüber Variante 1 (Revision Oelheizung), wie folgt zusammen:<br />

� Baumeisterarbeiten + Fr. 40‘000.00 (Tank muss vollständig entfernt werden)<br />

� Tank + Fr. 8‘000.00<br />

� Heizung/Apparate + Fr. 22‘000.00<br />

� Installation + Fr. 15‘000.00<br />

Genauere Zahlen liegen erst nach erfolgter Submission vor. Die Erfahrung mit ähnlich gelagerten<br />

Projekten (<strong>Spiez</strong>wiler, Roggern etc.) lässt aber den Schluss zu, dass der Kostenvoranschlag am<br />

obersten Ende liegt und bei der Ausführung mit grosser Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit nicht überschritten<br />

werden sollte. Die Bauleitung/Supervision wird durch die Liegenschaftsverwaltung (Andreas von<br />

Känel) übernommen.<br />

Zur Heizung können noch folgende Details ausgeführt werden:<br />

� E<strong>in</strong> Anschluss an den geplanten Nahwärmeverbund ist nicht möglich, da ke<strong>in</strong>e Leitung nach<br />

Hondrich geplant ist.<br />

� E<strong>in</strong> Anschluss an die Heizanlage <strong>des</strong> Inforama ist ebenfalls nicht möglich.<br />

� Der Wärmebedarf ist mit 4 % <strong>des</strong> gesamten Bedarfs der Geme<strong>in</strong>deliegenschaften relativ ger<strong>in</strong>g.<br />

� Nach erfolgter Sanierung wird der effektive Energieverbrauch der Liegenschaft nahe dem vorgegebenen<br />

Sollwert liegen.<br />

Die GPK empfiehlt, auf die Behandlung <strong>des</strong> Geschäftes e<strong>in</strong>zutreten.<br />

Jürg Staudenmann: Das E<strong>in</strong>treten wird auch von e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>derheit der GPK nicht bestritten. E<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong>derheit der GPK ist der Ansicht, dass die Oelheizung ersetzt werden sollte. Der Wärmebedarf<br />

ist mit 4 % als ger<strong>in</strong>g zu taxieren. Um e<strong>in</strong>e Pelletsheizung e<strong>in</strong>zurichten, muss der Tank herausgerissen<br />

werden. Dies bevor der eigentliche Bedarf da wäre. Heutige Oelheizungen s<strong>in</strong>d umweltverträglich<br />

und erzielen e<strong>in</strong>e gute Wirkung. Die GPK-M<strong>in</strong>derheit ist der Ansicht, Variante 1 mit e<strong>in</strong>er<br />

Oelheizung vorzusehen.


E<strong>in</strong>treten<br />

Das E<strong>in</strong>treten ist unbestritten.<br />

Fraktionssprecher<br />

339<br />

Nadja Keiser (GS): Für die GS-Fraktion ist die Variante 1 gar nicht vorstellbar. Variante 1 sieht<br />

ke<strong>in</strong>en erneuerbaren Energieträger vor. <strong>Spiez</strong> ist Energiestadt und dies bedeutet, dass bei e<strong>in</strong>em<br />

öffentlichen Gebäude ke<strong>in</strong>e Oelheizung geplant werden darf. E<strong>in</strong> weiterer Grund liefert das Stichwort<br />

„Big Oil“. Dabei handelt es sich um das weltweite Fördermaximum <strong>des</strong> e<strong>in</strong>fachen oder leichtförderbaren<br />

Erdöls. Dies wurde um das Jahr 2010 herum erreicht oder ist sogar bereits überschritten.<br />

Dies hat die Internationale Energieagentur festgestellt. Diese hat 2009 bekannt gegeben, dass<br />

die Förderung der bestehenden Oelfelder je<strong>des</strong> Jahr um 6.7 % zurück geht. Im Jahr 2010 ist die<br />

Erdölproduktion bei 33 von 48 der grössten Produzenten abnehmend gewesen. 2010 hat die Internationale<br />

Energieagentur festgehalten, dass die Ära <strong>des</strong> billigen Oels vorbei ist. Die GS-Fraktion<br />

kann <strong>des</strong>halb e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>bau e<strong>in</strong>er neuen Oelheizung nicht zustimmen.<br />

Pia Hutzli (FS) Die FS-Fraktion f<strong>in</strong>det es vorbildlich, dass die Geme<strong>in</strong>de für gut sanierte Schulhäuser<br />

sorgt. Das Schulhaus Hondrich ist etwas mehr als 100 Jahre alt und benötigt e<strong>in</strong> besseres<br />

Kleid sowie e<strong>in</strong>e neue Heizanlage. Die Sanierung der Gebäudehülle, neue und bessere Fenster,<br />

Unterhaltsarbeiten am Dach sowie die Dämmung <strong>des</strong> Estrichbodens s<strong>in</strong>d unbestritten. Es ist professionell,<br />

dass im Vorfeld verschiedene Heizungsvarianten geprüft wurden. Die FS-Fraktion ist<br />

der Ansicht, dass es <strong>in</strong> der heutigen Zeit e<strong>in</strong> „Muss“ ist, mit erneuerbarer Energie zu heizen, auch<br />

wenn dies mit e<strong>in</strong>er Pelletsheizung teurer zu stehen kommt, als mit e<strong>in</strong>er Oelheizung. Dazu<br />

kommt, dass die Geme<strong>in</strong>de hier e<strong>in</strong>e Vorbildfunktion hat. Die Variante 3 umzusetzen wäre sicherlich<br />

toll, wird aber nicht als dr<strong>in</strong>glich angesehen. Die FS-Fraktion kann den Antrag <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong><br />

unterstützen.<br />

Ueli Zimmermann (SVP): Die SVP-Fraktion hat das Geschäft e<strong>in</strong>gehend geprüft und hat sich bei<br />

der Liegenschaftsverwaltung <strong>in</strong>formiert. Grundsätzlich unterstützt die SVP-Fraktion die Strategie<br />

<strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong> und somit das Label Energiestadt und Beakom. Die SVP-Fraktion begrüsst vor<br />

allem auch, dass der Geme<strong>in</strong>derat mehrere Varianten vorgelegt hat, damit man sachlich darüber<br />

debattieren und abstimmen kann. Nach Prüfung aller Fragen kam die SVP-Fraktion zum Schluss,<br />

dass nur die Variante 1 mit Oelheizung zur Ausführung gelangen sollte und dies aus folgenden<br />

Gründen. Im Bereich Energie hat die Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> bereits sehr viel unternommen, um ihren<br />

Gebäudepark h<strong>in</strong>sichtlich erneuerbaren Energien zu sanieren. Aktuelles Beispiel ist die Sanierung<br />

<strong>des</strong> Längenste<strong>in</strong>s sowie weitere Projekte, welche <strong>in</strong> nächster Zeit ausgeführt werden sollen. Somit<br />

wurden diese Anstrengungen mit dem 2. Platz im M<strong>in</strong>ergierat<strong>in</strong>g honoriert. Das Schulhaus<br />

Hondrich benötigt nur e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Teil an Heizenergie im Vergleich mit den übrigen Geme<strong>in</strong>deliegenschaften.<br />

Wenn man bedenkt, dass mit der Ausführung der ersten Etappe <strong>des</strong> Wärmeverbun<strong>des</strong><br />

auf e<strong>in</strong>en Schlag mehrere 10‘000 Liter Heizöl e<strong>in</strong>gespart werden können, kann von e<strong>in</strong>em<br />

wesentlichen Quantensprung der Ökobilanz der Geme<strong>in</strong>de gesprochen werden. Das Energiestadtlabel<br />

und das Beakom s<strong>in</strong>d nur Empfehlungen und Zielvere<strong>in</strong>barungen und s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong> jedem Fall<br />

zw<strong>in</strong>gend. Die Geme<strong>in</strong>de hat hier Handlungsspielraum. Die Differenz zwischen Pellets- und Oelheizung<br />

ist sehr gross. Es geht um über Fr. 100‘000.00. Die SVP-Fraktion ist der Ansicht, dass<br />

dieses Geld nicht als Wunsch<strong>in</strong>vestition getätigt werden darf. Der Aufwand für die baulichen Anpassungen<br />

beim Oeltank s<strong>in</strong>d gross. Die bisherige sorgfältige Verwendung von Steuergeldern<br />

muss auch bei diesem Projekt weitergeführt werden. Schlussendlich s<strong>in</strong>d im F<strong>in</strong>anzplan<br />

Fr. 500‘000.00 vorgesehen, welche bereits bei der billigsten Variante überschritten werden. Im<br />

Bereich der Technik ist es so, dass wohl jeder Bürger e<strong>in</strong>e „Blackbox“ möchte, welche umweltfreundliche<br />

Energie produziert. Leider ist dies bisher trotz grossen Forschungsanstrengungen nicht<br />

möglich und auf dem Markt nicht erhältlich. Auch e<strong>in</strong>e Oelheizung ist heute ökologisch. Nach wie<br />

vor werden sehr viele neue Oelheizungen <strong>in</strong>stalliert. Auch bei e<strong>in</strong>er Pelletsheizung entstehen<br />

Schadstoffe, wie Fe<strong>in</strong>staub. Die Grundlage <strong>des</strong> Erdöls ist ebenfalls organisch und es fragt sich, ob


340<br />

hier nicht auch e<strong>in</strong> geschlossener Kreislauf vorliegt. Die CO2-Debatte ist nicht unumstritten. Es<br />

wird <strong>in</strong> den Medien immer nur das CO2 als Übeltäter <strong>in</strong> den Vordergrund gestellt. Es gibt aber<br />

Fachleute, welche etwas anderes behaupten. E<strong>in</strong>e Pelletsheizung benötigt auch mehr Unterhalt<br />

als e<strong>in</strong>e Oelheizung. Jemand muss dazu schauen (Asche entsorgen, Kam<strong>in</strong>feger etc.). Zuletzt<br />

braucht es auch noch Strom um die Pumpen und Regler zu bedienen. Vielleicht kommt der Strom<br />

im W<strong>in</strong>ter aus e<strong>in</strong>em deutschen Braunkohlekraftwerk oder e<strong>in</strong>em französischen AKW.<br />

Ernst Hautle (FDP): Die FDP-Fraktion hat sich ebenfalls <strong>in</strong>tensiv mit diesem Geschäft befasst. Die<br />

Diskussion drehte sich natürlich um die Heizung. Es gilt abzuwägen, ob die ökonomische (Oelheizung)<br />

oder ökologische (Pelletsheizung) Lösung bevorzugt wird. Trotz der Mehrkosten von<br />

Fr. 115‘000.00 für die ökologische Variante kann der M<strong>in</strong>ergiestandard gleichwohl nicht erreicht<br />

werden. Das Label Energiestadt hat die Geme<strong>in</strong>de freiwillig erworben. Der ökologische Mehrwert,<br />

welcher durch die Pelletsheizung erreicht wird, kann nicht gemessen werden. Natürlich handelt es<br />

sich um e<strong>in</strong>e erneuerbare Energiequelle, welche aber auch transportiert werden muss. Die FDP-<br />

Fraktion erachtet die Sanierung der WC-Anlagen als notwendig. Es ist nicht ganz ehrlich, wenn<br />

dies ausser Acht gelassen wird. Deshalb beantragt die Mehrheit der FDP-Fraktion Variante 1 mit<br />

Oelheizung sowie die Sanierung der WC-Anlage mit Kosten von Fr. 765‘000.00 ausführen zu lassen.<br />

Mit der Pelletsheizung kann der M<strong>in</strong>ergiestandard nicht erreicht werden, die Mehrkosten von<br />

Fr. 115‘000.00 s<strong>in</strong>d beträchtlich. Unterhalt, Wartung, Pflege s<strong>in</strong>d bedeutend höher und die WC-<br />

Anlagen müssen dr<strong>in</strong>gend saniert werden. Beim nächsten grösseren Geschäft (Sanierung Schulhaus<br />

Längenste<strong>in</strong>) wird der M<strong>in</strong>ergiestandard sicher nicht bestritten se<strong>in</strong>.<br />

Godi Bärtschi (EVP): Auch die EVP-Fraktion hat das Thema bewegt, besonders die relativ teure<br />

Änderung von Oel- auf Pelletsheizung. Wie dem Energierichtplan der Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> (welcher im<br />

Entwurf vorliegt) entnommen werden kann, werden <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong> 90 % der CO2-Produktion für Wärme<br />

und Prozesse mit Oel erreicht. Dies liegt deutlich über dem schweizerischen Mittel von 84 %. Die<br />

Geme<strong>in</strong>de hat <strong>in</strong> mehreren Absichtserklärungen bekräftigt, die Substitution von Heizöl oder Elektrodirektheizungen<br />

vorzunehmen. So auch im Energieleitbild und ebenso das bereits erwähnte<br />

Beakom sowie im aktuellen Energierichtplan. Wenn das im Energierichtplan erklärte Ziel bis 2025<br />

den Anteil von erneuerbarer Energie auf 50 % zu steigern umgesetzt werden soll, ist es für die<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> zw<strong>in</strong>gend, dass die Heizungserneuerungen mit erneuerbaren Energiequellen<br />

ausgeführt werden. Es ist klar, dass <strong>in</strong> diesem Fall auch ke<strong>in</strong>e Wärmepumpe zum E<strong>in</strong>satz kommt,<br />

da es Probleme mit der erforderlichen Leistung geben würde. Deshalb steht die Pelletsheizung im<br />

Vordergrund. Es ist nachvollziehbar, dass der Ersatz <strong>des</strong> Tankes sehr viel kostet. Es stellt sich<br />

aber die Frage, ob der Tank nicht ohneh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>mal gewechselt werden muss. Wir haben strenge<br />

Gewässerschutzbed<strong>in</strong>gungen. E<strong>in</strong>e doppelwandige Ausrüstung ist im Kostenvoranschlag e<strong>in</strong>gerechnet.<br />

Aber wer sagt uns, ob dieser nicht <strong>in</strong> 20 Jahren ersetzt werden muss. Diese Kosten kommen<br />

irgendwann trotzdem. Trotz der relativ hohen Mehrkosten ist die EVP-Fraktion der Ansicht,<br />

dass man die Umstellung von Oel auf erneuerbare Energien machen muss. Sie wird <strong>des</strong>halb Variante<br />

2 zustimmen.<br />

Niklaus Büchi (SP): Die SP-Fraktion dankt dem Geme<strong>in</strong>derat für die guten Abklärungen und Analysen<br />

zu diesem Geschäft. Die Wahl für die Variante 2 ist für die SP-Fraktion sehr nachvollziehbar<br />

und entspricht den Vorstellungen. Andere umweltverträgliche Systeme s<strong>in</strong>d nicht möglich. So kann<br />

die Lösung mit e<strong>in</strong>er Pelletsheizung als optimal bezeichnet werden. Die Ergänzungen gemäss Variante<br />

3 würden den Kreditrahmen sprengen. Variante 1 ist aber klar ke<strong>in</strong> Thema. Es wurde bereits<br />

mehrmals ausgeführt, dass es sich nur um 4 % <strong>des</strong> gesamten Heizwärmebedarfs der geme<strong>in</strong>deeigenen<br />

Liegenschaften handelt. Er hat ausgerechnet, dass dies <strong>in</strong> den letzten fünf Jahren im<br />

Durchschnitt fast 9‘000 Liter Heizöl waren. Die CO2-Diskussion kann unterschiedlich betrachtet<br />

werden. Es handelt sich aber um re<strong>in</strong>e Augenwischerei. E<strong>in</strong>e Oelheizung hat e<strong>in</strong>en 6 – 10-fach<br />

höheren CO2-Ausstoss als e<strong>in</strong>e Pelletsheizung. Schon alle<strong>in</strong>e aus diesem Grund kann die Energiestadt<br />

<strong>Spiez</strong> ke<strong>in</strong>e Oelheizung bauen. Das Label Energiestadt haben wir uns selber gegeben<br />

und gilt für die ganze Geme<strong>in</strong>de. Deshalb sollten wir auch unsere Vorgaben e<strong>in</strong>halten. Mit e<strong>in</strong>er<br />

Holzpelletsheizung zeigen wir, dass uns die Umwelt am Herzen liegt und wir dazu Sorge tragen.<br />

Wo, wenn nicht bei e<strong>in</strong>em Schulhaus, sehen wir, dass nach uns noch e<strong>in</strong>e Generation folgt. Die


341<br />

Investitionskosten s<strong>in</strong>d zwar höher, können aber durch tiefere Betriebskosten über längere Zeit<br />

wett gemacht werden. Ausserdem wird der Pelletspreis <strong>in</strong> Zukunft stabiler se<strong>in</strong> als der Oelpreis.<br />

Deshalb ist für die SP-Fraktion klar, die Variante 2 anzunehmen.<br />

Auf die Frage <strong>des</strong> Vorsitzenden bestätigt Ueli Zimmermann, dass es sich beim Votum der SVP-<br />

Fraktion um e<strong>in</strong>en Antrag für Variante 1 handelt.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Diskussion<br />

Markus Wenger: Mit e<strong>in</strong>er neuen Oelheizung im Schulhaus Hondrich wird jährlich e<strong>in</strong> Betrag von<br />

Fr. 5‘000.00 bis Fr. 15‘000.00 an Kapital <strong>in</strong>s Ausland abgeführt zur Beschaffung von Erdöl. Wenn<br />

man heute die Mehr<strong>in</strong>vestitionen <strong>in</strong> Kauf nimmt, kann dieser Betrag hier <strong>in</strong> der Region für das eigene<br />

Gewerbe (Pelletshersteller) verwendet werden. Deshalb macht es ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n, wenn dieses<br />

Geld <strong>in</strong> den Nahen Osten <strong>in</strong>vestiert wird.<br />

Abstimmungen<br />

� Antrag <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong> Variante 1 (Pelletsheizung) mit Kosten von Fr. 750‘000.00<br />

(23 Stimmen)<br />

� Antrag FDP-Fraktion Variante 1 (Oelheizung) plus WC-Anlagen mit Kosten von<br />

Fr. 765‘000.00 (4 Stimmen)<br />

� Antrag SVP-Fraktion Variante 1 (Oelheizung) mit Kosten von Fr. 635‘000.00 (8 Stimmen)<br />

Beschluss (mit grossem Mehr bei 9 Gegenstimmen)<br />

Der Grosse Geme<strong>in</strong>derat von <strong>Spiez</strong><br />

- auf Antrag <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong><br />

- gestützt auf Art. 40.1 a) der Geme<strong>in</strong>deordnung<br />

b e s c h l i e s s t :<br />

1. Dem Projekt Sanierung Gebäudehülle und Ersatz Heizung der Schulanlage Hondrich<br />

wird zugestimmt.<br />

2. Es wird e<strong>in</strong> Verpflichtungskredit von Fr. 750‘000.00 zulasten der Investitionsrechnung<br />

bewilligt.<br />

3. Nach Abschluss der Bauarbeiten ist die Kreditabrechnung dem <strong>Grossen</strong> Geme<strong>in</strong>derat<br />

zur Genehmigung vorzulegen.<br />

4. Der Geme<strong>in</strong>derat wird mit dem Vollzug beauftragt.<br />

214 4.200 Ortsplanung, Ueberbauungsordnungen<br />

Erstellung Uferweg Weekendweg E<strong>in</strong>igen / Kreditabrechnung<br />

Ausführungen <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong><br />

Klaus Brenzikofer: Es handelt sich nicht um e<strong>in</strong> Trottoir, sondern um e<strong>in</strong>en abgetrennten Weg,<br />

welcher die Vorschriften für e<strong>in</strong>en Uferweg erfüllt. Der Geme<strong>in</strong>derat hat vorgängig e<strong>in</strong>en Projektie-


342<br />

rungskredit von Fr. 40‘000.00 und der GGR e<strong>in</strong>en Ausführungskredit von Fr. 346‘000.00 bewilligt.<br />

Danach wurde das Projekt ausgeführt. Die hängige Motion kann nun nach der Realisierung als<br />

erfüllt abgeschrieben werden. Die Aufstellung der Kreditabrechnung hätte auch ohne Aufführung<br />

der Projektkosten erfolgen können. Die Abrechnung schliesst mit M<strong>in</strong>derkosten von rund Fr.<br />

70‘000.00 ab. Die Subventionen aus dem SFG-Fonds betragen Fr. 231‘000.00. Für die Geme<strong>in</strong>de<br />

verbleiben Restkosten von Fr. 84‘000.00. Für den Unterhalt <strong>des</strong> Weges ergeben sich für den<br />

Werkhof gewisse Aufgaben, welche noch gelöst werden müssen. Der Weg wurde entsprechend<br />

den Vorschriften erstellt.<br />

Stellungnahme der Sachkommission Bau<br />

Walter Holderegger: Die Sachkommission Bau hat das Geschäft am 15. November 2011 bei der<br />

Bauverwaltung geprüft. Die aufgeworfenen Fragen konnten zufriedenstellend beantwortet werden.<br />

E<strong>in</strong>e Rücksprache mit Anwohnern <strong>des</strong> Weekendweges hat ergeben, dass nicht alle mit diesem<br />

Weg glücklich s<strong>in</strong>d. Es ist gewöhnungsbedürftig auf diesem Weg (Kiesbelag) mit K<strong>in</strong>derwagen zu<br />

laufen. Viele Anwohner benützen nach wie vor die Strasse. Die Sachkommission empfiehlt, der<br />

Kreditabrechnung zuzustimmen.<br />

E<strong>in</strong>treten<br />

Das E<strong>in</strong>treten ist unbestritten.<br />

Fraktionssprecher<br />

Marianne Roe (SVP): Nach fast 20 Jahren Kampf für diesen Weg ist es endlich be<strong>in</strong>ahe gelungen,<br />

dieses Projekt zu realisieren. Wegen Fr. 84‘000.00 dauerte es fast 20 Jahre bis dieses kle<strong>in</strong>e<br />

Stück Weg fertig gebaut wurde. Aus der Abrechnung ist ersichtlich, dass 75 % der Gesamtkosten<br />

aus dem SFG-Fonds bezahlt wurden. Es wurde uns weisgemacht, dass der Bau der Uferwege viel<br />

zu teuer und nicht sicher sei, dass der Kanton den grössten Teil daran zahlen würde. Jetzt wissen<br />

wir es besser. Wir E<strong>in</strong>iger können aufatmen, da uns dieses Projekt fast ke<strong>in</strong>e Energie mehr rauben<br />

wird. Angefangen durch Pro E<strong>in</strong>igen, Max Thalmann, vor 1994 und durchgesetzt durch die Motion<br />

der SVP/EDU (He<strong>in</strong>z Bercher und Ruedi Schmid), wissen wir nun ungefähr, wo dieser Weg durchführt.<br />

Was ausgeführt wurde, ist sehr gut und naturnah. Der Wegrand besteht aus ca. 10 cm tiefen<br />

Mulden gefüllt mit grasüberwachsenen Ste<strong>in</strong>en (sogenannte Schotterbankette). Diese müssen<br />

nicht parkartig gepflegt werden. Papierfetzten zum Beispiel müssen wohl <strong>in</strong> Handarbeit entfernt<br />

werden. Der Weg ist an der Steigung zwischen Weekendweg und der Hauptstrasse noch der bisherige<br />

und wurde vom Kanton nicht akzeptiert, da die Steigung mit dem Rollstuhl nicht den Vorschriften<br />

entspricht. Dies ist wichtig, da es sich um e<strong>in</strong>en Weg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wohngebiet handelt. Sie<br />

würde <strong>des</strong>halb lieber e<strong>in</strong>e Rückweisung <strong>des</strong> Antrags bevorzugen, bis der Uferschutzplan Nr. 9<br />

fertiggestellt ist. Die SVP-Fraktion befürwortet jedoch die Genehmigung und sie fügt sich der<br />

Mehrheit.<br />

Mart<strong>in</strong> F<strong>in</strong>k (FS): Die FS-Fraktion kann der Abrechnung dieses Kredites zustimmen. Es handelt<br />

sich wohlverstanden nicht um den attraktivsten Weg, aber nicht weniger wichtig für e<strong>in</strong>en durchgehenden<br />

Weg. E<strong>in</strong> durchgehender Uferweg ist im Bereich Tellergut blockiert. Zwischen dem Kraftwerk<br />

und dem Ghei sollte e<strong>in</strong> weiteres Teilstück realisiert werden können. Für die FS-Fraktion ist<br />

es wichtig, dass man sich schon jetzt frühzeitig <strong>in</strong> die Planung e<strong>in</strong>denkt und sich für e<strong>in</strong>e optimale<br />

Wegführung entlang <strong>des</strong> Sees bei der Realisierung der geplanten Überbauung der Creabeton (Vigier<br />

AG) e<strong>in</strong>setzt.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Diskussion<br />

Nadja Keiser: Sie vermisst den Motionstext <strong>in</strong> den Unterlagen.


343<br />

Urs Gurtner verweist auf die Botschaft, wo das Anliegen der Motion aufgeführt ist. Die Motion<br />

kann auf Verlangen durch den Geme<strong>in</strong><strong>des</strong>chreiber beschafft werden.<br />

Walter Holderegger: Er hat mit den Motionären Kontakt aufgenommen. Beide s<strong>in</strong>d mit der Abschreibung<br />

e<strong>in</strong>verstanden. Der Haupt<strong>in</strong>itiant war Max Thalmann gewesen. Dieser hat ihn jedoch<br />

nicht zurückgerufen. Sche<strong>in</strong>bar sche<strong>in</strong>t er mit der Abschreibung ebenfalls e<strong>in</strong>verstanden.<br />

Beschluss (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

Der Grosse Geme<strong>in</strong>derat von <strong>Spiez</strong><br />

- auf Antrag <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong><br />

- gestützt auf Art. 40 g) der Geme<strong>in</strong>deordnung<br />

b e s c h l i e s s t :<br />

1. Die Kreditabrechnung betreffend Erstellung Ufwerweg Weekendweg E<strong>in</strong>igen mit Aufwendungen<br />

von Fr. 275‘160.20 wird genehmigt.<br />

2. Die Motion der SVP-Fraktion/EDU (H. Bercher/R. Schmid) betreffend Realisierung Uferweg<br />

Weekendweg E<strong>in</strong>igen wird als erfüllt abgeschrieben.<br />

215 1.401 Geme<strong>in</strong>depräsident<br />

Informationen <strong>des</strong> Geme<strong>in</strong>depräsidenten<br />

K<strong>in</strong>der- und Jugendarbeit <strong>Spiez</strong> (KJAS)<br />

Franz Arnold: Im Rahmen der Revision der Verordnung über die Angebote zur sozialen Integration<br />

(ASIV) wird e<strong>in</strong> neues Berechnungssystem für die Kosten (Personal und Betrieb) der KJAS ab<br />

2012 im Kanton Bern mit Übergangsfrist bis 2013 e<strong>in</strong>geführt. Mit diesem neuen System wird der<br />

Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> weniger Geld für die KJAS zur Verfügung stehen; die Information konnte der Tagespresse<br />

der vergangenen Tage entnommen werden. Die Überprüfung der Situation bei der<br />

KJAS hat ergeben, dass gegenüber dem heutigen Angebot schlussendlich rund 10% kompensiert<br />

werden muss. Allerd<strong>in</strong>gs muss man heute nicht davon ausgehen, dass von den verschiedenen<br />

Angeboten, <strong>in</strong>sbesondere auch gerade im aufsuchenden Bereich Dienstleistungen abgebaut werden<br />

müssen.<br />

Integration junger Sozialhilfebezüger – Projekt <strong>Spiez</strong>-Thun-Region Jungfrau<br />

Mit e<strong>in</strong>em auf drei Jahre angelegten Projekt wollen die sozialen Dienste <strong>Spiez</strong>, Thun und Region<br />

Jungfrau junge Erwachsene, die Sozialhilfe beziehen, schneller <strong>in</strong>s Arbeitsleben <strong>in</strong>tegrieren. Potentielle<br />

Problemfälle sollen früher beziehungsweise rechtzeitig erkannt werden. E<strong>in</strong> im jungen<br />

Erwachsenenleben verpasster Bildungsabschluss ist schwierig nachzuholen. Der Arbeitsmarkt<br />

verlangt von jungen Erwachsenen e<strong>in</strong>e hohe Bereitschaft zur Anpassung. Gel<strong>in</strong>gt ihnen die adäquate<br />

Reaktion auf das flexible Umfeld nicht, s<strong>in</strong>d sie rasch von Sozialhilfe abhängig, weil andere<br />

E<strong>in</strong>kommensquellen fehlen. Unter Umständen kommen sie später <strong>in</strong> Versuchung, sich <strong>in</strong> der Sozialhilfe<br />

„e<strong>in</strong>zurichten.“ Aber auch diejenigen mit abgeschlossener Ausbildung oder Studium s<strong>in</strong>d seit<br />

1. April 2011 gefährdet, m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens vorübergehend Sozialhilfe beantragen zu müssen, denn die<br />

Leistungen der Arbeitslosenversicherung für diese Kategorie haben sich markant verschlechtert<br />

(120 Wartetage nach der Ausbildung und maximale Taggeldbezug von 200 Tagen). Laut Sozialbericht<br />

2010 <strong>des</strong> Kantons Bern kann rund die Hälfte der jungen erwachsenen Sozialhilfebezüger ke<strong>in</strong>e<br />

abgeschlossene Ausbildung vorweisen. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund wollen die Sozialdienste der<br />

Stadt Thun, der Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> und der Region Jungfrau junge Sozialhilfebezüger vorerst im


344<br />

Rahmen e<strong>in</strong>es dreijährigen Projektes verstärkt betreuen: Als Startschuss für die Zusammenarbeit<br />

zugunsten der jungen Erwachsenen im Berner Oberland fand am 16. November e<strong>in</strong>e Informationsveranstaltung<br />

statt. Die Rückmeldungen der 70 Teilnehmer aus unterschiedlichsten Fachstellen<br />

s<strong>in</strong>d ausnahmslos positiv gewesen. Das von e<strong>in</strong>er politisch zusammengesetzten Gruppe mit<br />

der <strong>Spiez</strong>er Geme<strong>in</strong>derät<strong>in</strong> Ursula Erni, dem Thuner Geme<strong>in</strong>derat Peter Siegenthaler und Roger<br />

Berthoud, Präsident <strong>des</strong> Sozialdienstes Region Jungfrau gesteuerte Projekt, will <strong>in</strong> drei Schwerpunktbereichen<br />

aktiv werden: Die Beratungszeit soll ausgebaut werden. Es soll stärker auf die<br />

spezifischen Bedürfnisse der Bezüger e<strong>in</strong>gegangen werden und die Zusammenarbeit mit anderen<br />

Fachstellen soll <strong>in</strong>tensiviert werden. Das Thema brennt allen unter den Nägeln; man ist froh, dass<br />

<strong>Spiez</strong>, Interlaken und Thun mit diesem Projekt unter der Leitung von Daniel Bock, Abteilungsleiter<br />

der Sozialen Dienste <strong>Spiez</strong>, Führung und Verantwortung übernehmen. Vorgesehen ist auch e<strong>in</strong>e<br />

sukzessive Mitbeteiligung der anderen Sozialen Dienste im Berner Oberland, so dass e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche<br />

Beratung und Unterstützungspraxis von Heimberg bis Meir<strong>in</strong>gen realisiert werden kann. Im<br />

Rahmen der Startvorbereitungen ist bereits am 22. August 2011 e<strong>in</strong> auf die spezifischen Bedürfnisse<br />

dieser Klienten ausgerichtetes Abklärungsmodul „Startbahn“ geschaffen worden: Monatlich<br />

können so bis zu zehn Klienten auf ihre Fähigkeiten abgeklärt werden und anschliessend präzise<br />

den Nachfolgemodulen zugewiesen oder mit flankierenden Hilfeleistungen (Psychiatrie, IV, und so<br />

weiter) unterstützt werden. Das nun lancierte Projekt soll nach drei Jahren ausgewertet werden: Es<br />

soll nicht nur die rasche Rückführung junger Erwachsener <strong>in</strong> die Arbeitswelt ermöglichen, sondern<br />

auch die Sozialhilfekosten senken. Mit e<strong>in</strong>er raschen und nachhaltigen Ablösung von der Sozialhilfe<br />

durch Aufnahme e<strong>in</strong>er Ausbildung oder Integration <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt wird die durchschnittliche<br />

Bezugsdauer der Klienten erheblich verr<strong>in</strong>gert.<br />

NPM – wie weiter<br />

Im Zusammenhang mit der Beantwortung verschiedener parlamentarischer Vorstösse <strong>in</strong> Sachen<br />

NPM wurde vom Geme<strong>in</strong>derat <strong>in</strong> Aussicht gestellt, dass das Modell der wirkungsorientierten Verwaltungsführung<br />

bis Ende 2012 fortgeführt und dannzumal e<strong>in</strong>e Standortbestimmung vorgenommen<br />

wird. Der Geme<strong>in</strong>derat hat über das Vorgehen Überlegungen angestellt und ist zum Schluss<br />

gekommen, dass unter E<strong>in</strong>bezug der Mitglieder <strong>des</strong> GGR e<strong>in</strong>e solche Standortbestimmung vorgenommen<br />

wird. Er hat aus diesem Grunde e<strong>in</strong>e Projektgruppe bestimmt, <strong>in</strong> welcher neben dem<br />

Geme<strong>in</strong>depräsidenten der F<strong>in</strong>anzverwalter als Projektkoord<strong>in</strong>ator, der Geme<strong>in</strong><strong>des</strong>chreiber sowie<br />

m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens zwei Mitglieder <strong>des</strong> GGR E<strong>in</strong>sitz nehmen sollen. Das Büro <strong>des</strong> GGR hat anlässlich<br />

se<strong>in</strong>er <strong>Sitzung</strong> vom 22. September 2011 bestimmt, dass die Ratsmitglieder Pia Hutzli und Andreas<br />

Bürki <strong>in</strong> der Arbeitsgruppe E<strong>in</strong>sitz nehmen, und zwar <strong>in</strong> Absprache mit dem externen Begleiter,<br />

Herr Ueli Seewer, und den Betroffenen. Es ist vorgesehen, e<strong>in</strong>erseits im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Softanalyse,<br />

e<strong>in</strong>e Art E<strong>in</strong>tretensdebatte vorzunehmen. Es geht dabei um die seriöse Aufnahme der herrschenden<br />

Betrachtungsweisen bezüglich Vor- und Nachteile von NPM und daraufh<strong>in</strong> im Rahmen von<br />

Workshops konkret auf die relevanten Fragen e<strong>in</strong>zugehen. Diese Workshops sollen Grundlagen<br />

liefern, damit der GGR anschliessend über verlässliche Grundlagen für e<strong>in</strong>en Entscheid über die<br />

Fortführung, beziehungsweise Aufhebung von NPM verfügt.<br />

Die Arbeitsgruppe hat anlässlich ihrer <strong>Sitzung</strong> vom 16. November 2011 dieses Vorgehen e<strong>in</strong>gehend<br />

diskutiert und empfiehlt das gewählte Vorgehen für e<strong>in</strong>e seriöse Behandlung dieses Themas.<br />

Es geht um nichts weniger als das Führungsmodell der E<strong>in</strong>wohnergeme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> und damit um<br />

die Klärung e<strong>in</strong>er hoch strategischen Frage. Für die beiden Workshops wurden folgende Term<strong>in</strong>e<br />

festgelegt:<br />

– Mittwoch, 8. Februar 2012 um 17.00 Uhr<br />

– Dienstag, 15. Mai 2012 um 17.00 Uhr<br />

Schulanlage Räumli<br />

Wie der Tagespresse entnommen werden konnte, ist der Regierungsrat <strong>des</strong> Kantons Bern bereit,<br />

die überparteiliche Motion zur Fortführung der Schlossbergschule anzunehmen und damit am<br />

Fortbestand der Schule festzuhalten. Das ist e<strong>in</strong>e erfreuliche Botschaft für den Schulstandort <strong>Spiez</strong><br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er nicht nur bildungspolitisch schwierigen Zeit.


345<br />

Weniger erfreulich war das Vorpreschen <strong>des</strong> Kantonalen Erziehungsdirektors ohne vorgängige<br />

Rücksprache mit dem Geme<strong>in</strong>derat <strong>Spiez</strong> und die doch etwas kesse Forderung um e<strong>in</strong>e Mietz<strong>in</strong>ssenkung<br />

<strong>in</strong> der Grössenordnung von 1.2 Millionen Franken. Der umgehende Protest durch den<br />

Geme<strong>in</strong>depräsidenten beim Erziehungsdirektor Regierungsrat Pulver hat die Mitteilung an die Medien<br />

nicht rückgängig machen können und der Geme<strong>in</strong>depräsident musste als Informationsverantwortlicher<br />

den lokalen Medien Red und Antwort stehen, noch bevor er im Besitze der offiziellen<br />

Medienmitteilung war. Für die Entrüstung seitens der E<strong>in</strong>wohnergeme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> (immerh<strong>in</strong> Boden-<br />

und Liegenschaftseigentümer<strong>in</strong>, Vertragspartner<strong>in</strong> <strong>des</strong> Kantons) konnte man seitens <strong>des</strong> Kantons<br />

Verständnis aufbr<strong>in</strong>gen; man entschuldigte sich mit der Begründung, dass der Kanton se<strong>in</strong> Augenmerk<br />

auf jene E<strong>in</strong>richtung richtete, welcher eher die negative Botschaft zu überbr<strong>in</strong>gen war,<br />

nämlich der BFF Bern: Dort sollen die Ausbildungsplätze für Bekleidungsgestalter<strong>in</strong>nen nämlich zu<br />

Gunsten von <strong>Spiez</strong> aufgehoben werden.<br />

Gegenüber dem Kanton wurde immer klar kommuniziert, dass der Geme<strong>in</strong>derat von <strong>Spiez</strong> bei e<strong>in</strong>er<br />

Fortführung <strong>des</strong> Mietverhältnisses <strong>in</strong> der Schulanlage Räumli von e<strong>in</strong>em „marktüblichen“ Mietz<strong>in</strong>s<br />

ab 2015 ausgeht. Ganz klar hatte man auch im direkten Gespräch mit dem Erziehungsdirektor<br />

im Monat Juli 2011 dargelegt, dass es aus verschiedenen Gründen unrichtig und auch irreführend<br />

sei, bereits heute e<strong>in</strong>e genaue Mietz<strong>in</strong>shöhe nennen zu wollen. Morgen Dienstag f<strong>in</strong>det im <strong>Grossen</strong><br />

Rat von Bern die Debatte über die Fortführung der Schlossbergschule im Räumli <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong><br />

statt. Es bleibt zu hoffen, dass der Regierungsrat mit se<strong>in</strong>er Haltung bei den Grossräten auf entsprechen<strong>des</strong><br />

Gehör stösst und der Entscheid auch zu Gunsten <strong>des</strong> ländlichen Raumes hier <strong>in</strong><br />

<strong>Spiez</strong> gefällt werden wird.<br />

Ganz klar verfolgt der Geme<strong>in</strong>derat aber auch den Auftrag weiter, für die Schulanlage e<strong>in</strong>en geeigneten<br />

Kauf<strong>in</strong>teressenten zu f<strong>in</strong>den. Die morgige Debatte soll abgewartet werden und der GGR<br />

wird erneut über den Stand der D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong>formiert.<br />

Sicherheit <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong><br />

Die Kantonspolizei Bern hat aktuell mit 17 Geme<strong>in</strong>den, darunter auch mit der Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong>,<br />

sogenannte Ressourcenverträge abgeschlossen. Gestützt auf die dar<strong>in</strong> formulierten Zielsetzungen<br />

und Leistungs<strong>in</strong>halte f<strong>in</strong>den regelmässige Absprachen zwischen der Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong>, Abteilung<br />

Sicherheit, und der Kantonspolizei statt. Die Schwerpunktsetzung für polizeiliche Präventions- und<br />

Interventionssetzung bilden hauptsächliche Inhalte dieser Vere<strong>in</strong>barung. Der Geme<strong>in</strong>de wird jeweils<br />

umfassend über die sicherheitspolizeiliche Tätigkeit Bericht erstattet. Zwischen Kantonspolizei<br />

und Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> besteht e<strong>in</strong>e enge und sehr gute Zusammenarbeit.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er wissenschaftlichen Studie zur Krim<strong>in</strong>alität und Opfererfahrung der Bevölkerung<br />

wurden unter der Leitung von Prof. Dr. R. Kilias von der Uni Zürich im Frühl<strong>in</strong>g dieses Jahres<br />

erstmals im Kanton Bern kommunale Vertiefungsstudien durchgeführt. In <strong>Spiez</strong> wurden 503 Personen<br />

befragt. Über 80% der Befragten füllten den Fragebogen aus und knapp 20% wurden übers<br />

Telefon kontaktiert. Die Rücklaufquote ist das Verhältnis von den realisierten Interviews zu allen<br />

verwendeten gültigen Adressen <strong>in</strong> der Stichprobe. In <strong>Spiez</strong> ist diese mit 60,4 % sehr hoch.<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>er Orientierung der Geme<strong>in</strong>den durch den Kommandanten der Kantonspolizei Bern<br />

und Prof. Dr. R. Kilias wurden die Resultate der Befragung präsentiert und die 17 Ressourcengeme<strong>in</strong>den<br />

über die Ergebnisse <strong>in</strong>s Bild gesetzt. Der Geme<strong>in</strong>derat von <strong>Spiez</strong> hat sich anlässlich se<strong>in</strong>er<br />

<strong>Sitzung</strong> vom 21. November 2011 durch den zuständigen Bezirkschef der Kantonspolizei Thomas<br />

Graf direkt über die für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> spezifischen Ergebnisse <strong>in</strong>s Bild setzen lassen.<br />

Obwohl die Befragung der <strong>Spiez</strong>er Bevölkerung im Anschluss an die unerfreulichen Vorkommnisse<br />

im Raume Bahnhof <strong>Spiez</strong> vom vergangenen Frühjahr erfolgten, wird das Sicherheitsempf<strong>in</strong>den <strong>in</strong><br />

der Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> als gut und <strong>in</strong>takt e<strong>in</strong>geschätzt. Gleichzeitig ergeben sich gestützt auf die<br />

Umfrage jedoch Handlungsfelder, <strong>in</strong> welchen spezifische Massnahmen getroffen, beziehungsweise<br />

Schwerpunkte <strong>in</strong> der Prävention gesetzt werden müssen. Das Vertrauen <strong>in</strong> die Polizei ist hoch;<br />

71,8% aller befragten Personen geben an, der Polizei zu vertrauen, wobei unter 26-jährige e<strong>in</strong><br />

signifikant kle<strong>in</strong>eres Vertrauen haben als ältere Personen. Ziemlich genau umgekehrt verhält es<br />

sich mit der subjektiven Wahrnehmung der polizeilichen Präsenz: Während dem die Gruppe der


346<br />

bis zu 26-jährigen die polizeiliche Präsenz als hoch erachtet, f<strong>in</strong>det die Gruppe der 39-jährigen und<br />

älter, die polizeiliche Präsenz habe abgenommen.<br />

Markant ist weiter die Tatsache, dass sich im Raume Bahnhof <strong>Spiez</strong> überdurchschnittlich viele<br />

Velo- und Mofadiebstähle ereignet haben. H<strong>in</strong>gegen liegt die Zahl der E<strong>in</strong>schleichdiebstähle im<br />

Vergleich zu anderen Geme<strong>in</strong>den erfreulicherweise recht niedrig.<br />

Die genauen Ergebnisse s<strong>in</strong>d nun Grundlage dazu, Interventions- und Präventionsmassnahmen<br />

vorzusehen und die entsprechenden Schwerpunkte zu setzen. Es ergeben sich folgende Handlungsfelder<br />

und Massnahmen:<br />

� Erhöhte Polizeipräsenz und Personenkontrollen am Bahnhof und <strong>in</strong> der Kernzone von <strong>Spiez</strong><br />

weiterführen<br />

� E<strong>in</strong>leitung zusätzlicher geeigneter Massnahmen gegen Vandalismus, Litter<strong>in</strong>g, und herumhängende<br />

Jugendliche<br />

� Senkung der Taschen- und Trickdiebstähle im Raume Bahnhof <strong>Spiez</strong>, <strong>in</strong> den Zügen und den<br />

E<strong>in</strong>kaufszentren durch Gefahrensensibilisierung der Opfer<br />

� Intensivierung der Motorfahrzeugkontrollen<br />

� Halten der tiefen Deliktsrate bei E<strong>in</strong>bruch und Diebstählen<br />

� Senkung der Fahrrad- und Mofadiebstähle am Bahnhof <strong>Spiez</strong><br />

Gerade was die zuletzt genannte Massnahme betrifft, lässt sich sagen, dass durch entsprechende<br />

Interventionen der Polizei die Personen, welche Ihre Fahrräder und Mofas beim Bahnhof abstellen,<br />

dazu bewegt werden konnten, dass sie ihre Fahrzeuge auch tatsächlich abschliessen.<br />

Wichtig ist auch der H<strong>in</strong>weis, dass die Polizei die Aufgaben <strong>in</strong> den erwähnten Problembereichen<br />

nicht alle<strong>in</strong>e bewältigen kann. Sie ist heute wie früher auf e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />

Partnern (Sicherheitsdienste für spezifische, nicht-polizeilich Aufgaben, K<strong>in</strong>der – und Jugendarbeit,<br />

Schule, Soziale Dienste, u.a.m.) angewiesen. Es hat sich gezeigt, dass sich die vom<br />

Geme<strong>in</strong>derat schon seit e<strong>in</strong>igen Jahren e<strong>in</strong>gesetzte Präventions- und Informationsplattform <strong>Spiez</strong>-<br />

Support als wichtige und unabd<strong>in</strong>gbare E<strong>in</strong>richtung etabliert hat und nicht mehr wegzudenken ist.<br />

<strong>Spiez</strong>Support hat <strong>in</strong> diesem Bereich zweifelsohne Vorbildcharakter für andere Geme<strong>in</strong>den.<br />

Kreisel <strong>Spiez</strong>wiler<br />

Die Frage der Kreiselgestaltung scheidet die Geister nicht nur <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong>. Wie der GGR schon früher<br />

<strong>in</strong>formiert wurde, hat der Geme<strong>in</strong>derat bereits <strong>in</strong> eigener Kompetenz e<strong>in</strong>en Projektierungskredit<br />

von Fr. 44‘500.00 gesprochen, und zwar zur Durchführung e<strong>in</strong>es Projektwettbewerbes. Das Ergebnis<br />

dieses Projektwettbewerbes wurde dem Geme<strong>in</strong>derat am vergangenen Montag präsentiert<br />

und am Dienstag wurde die Presse über die Ausgangslage, das Wettbewerbsverfahren und das<br />

Ergebnis <strong>in</strong>formiert. Das Siegerprojekt von Künstler Etienne Krähenbühl wurde vom Kunstschaffenden<br />

selbst erläutert.<br />

Gestützt auf dieses Wettbewerbsergebnis wird nun e<strong>in</strong>e Kreditvorlage ausgearbeitet, welche dem<br />

Geme<strong>in</strong>derat vorgelegt wird. Er wird darüber entscheiden, ob er das Projekt mit dem entsprechenden<br />

Kreditantrag dem GGR zum Entscheid vorlegen wird.<br />

Masterplan Bucht <strong>Spiez</strong><br />

Anlässlich se<strong>in</strong>er <strong>Sitzung</strong> vom 12. September 2011 hat der GGR bekanntlich das Gesamtkonzept<br />

Bucht <strong>Spiez</strong> verabschiedet. Gestützt auf dieses Konzept sollen die weiteren Massnahmen und<br />

Schritte koord<strong>in</strong>iert angegangen, geplant und schliesslich realisiert werden. Am 17. November<br />

2011 fand e<strong>in</strong>e erste <strong>Sitzung</strong> unter Teilnahme der Betroffenen <strong>in</strong>nerhalb der Verwaltung, aber auch<br />

von Vertretern der Organisationen <strong>in</strong> der Bucht <strong>Spiez</strong> statt. Es versteht sich von selbst, dass nicht<br />

e<strong>in</strong>zelne Projekte isoliert, geplant und realisiert werden können, sondern das es gestützt auf die<br />

Zuweisung zu verschiedenen Bereichen e<strong>in</strong>e Gesamtplanung vorab für den dynamischen Bereich<br />

braucht. Aus dem Grunde wird e<strong>in</strong> Fachplaner baldmöglichst <strong>in</strong> das Vorgehen mit e<strong>in</strong>bezogen,


347<br />

damit der Umfang und die Kosten e<strong>in</strong>er Gesamtplanung abgesteckt werden können und dem zuständigen<br />

F<strong>in</strong>anzkompetenten Organ e<strong>in</strong> entsprechender Kreditantrag unterbreitet werden kann.<br />

Oberes Kandergrien<br />

Bekanntlich wird das Areal der heutigen Creabeton im Rahmen der Zonenplanrevision so berücksichtigt,<br />

als dass dieses als „weisser Fleck“ <strong>in</strong> die Zonenplanordnung aufgenommen wird. Damit ist<br />

auch gesagt, dass dieses Areal später als e<strong>in</strong>zelne Überbauungsordnung (ZPP, UeO) dem<br />

Stimmbürger vorgelegt werden soll.<br />

Unter der externen Begleitung der Firma Ecoptima wurde e<strong>in</strong> qualifiziertes Verfahren (Ideenwettbewerb)<br />

geme<strong>in</strong>sam mit der Firma Vigier AG (Landeigentümer) durchgeführt. Die aus Fachpreisrichtern<br />

und Sachpreisrichtern zusammengesetzte Jury hat im Rahmen e<strong>in</strong>es Präqualifikationverfahrens<br />

und der anschliessend Jurierung das Projekt der Architekten Herzog und de Meuron zur<br />

Überarbeitung ausgewählt. Das Verfahren ist somit noch nicht abgeschlossen und das vorgesehene<br />

Projekt kann erst nach der Überarbeitung der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dies wird noch<br />

mehrere Monate <strong>in</strong> Anspruch nehmen und der GGR wird erneut über das Ergebnis <strong>in</strong>formiert.<br />

Projekt “Let’s Sw<strong>in</strong>g”<br />

Markus Wyss, Kreisober<strong>in</strong>genieur, orientiert über die vom Kanton geplante Umgestaltung Oberlandstrasse,<br />

Bahnhofstrasse sowie Lötschbergplatz. Die Massnahmen sollen im Jahr 2013 umgesetzt<br />

werden.<br />

216 1.304 E<strong>in</strong>fache Anfragen<br />

Rush Hour / E<strong>in</strong>fache Anfrage, Jürg Staudenmann (SVP)<br />

Ausführungen <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong><br />

Christoph Hürlimann: Die Lichtsignalanlage beim Lötschbergplatz wird mit dem Projekt „Let’s<br />

Sw<strong>in</strong>g“ ausser Betrieb gesetzt. Es wird ke<strong>in</strong>en Ersatz geben. Seitens der Geme<strong>in</strong>de wurde seit<br />

längerer Zeit versucht, dass beim Leimerntunnel e<strong>in</strong>e Aus- und e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>fahrt auf die A8 erstellt<br />

werden könnte, damit der Verkehr aus Richtung Krattigen nicht durch das Zentrum von <strong>Spiez</strong> geleitet<br />

werden muss. Dies war seitens <strong>des</strong> ASTRA (Bun<strong>des</strong>amt für Strassen) nicht möglich. Dies<br />

hätte e<strong>in</strong>en gewissen E<strong>in</strong>fluss auf das Verkehrsaufkommen gehabt; jedoch nicht bei e<strong>in</strong>er Sperrung<br />

<strong>des</strong> Leimerntunnels.<br />

Jürg Staudenmann zeigt sich von der Antwort <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong> befriedigt.<br />

217 1.304 E<strong>in</strong>fache Anfragen<br />

Kredite und Zuständigkeit für den Bahnweg / E<strong>in</strong>fache Anfrage M. Roe-Zurbuchen<br />

(SVP)<br />

Marianne Roe: Gemäss Protokoll der <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong> vom 24. Oktober 2011 wurde<br />

für den Bahnweg im Gwattstutz für die Sanierung oder den Neubau von Abwasserleitungen e<strong>in</strong><br />

Kredit von Fr. 120‘000.00 genehmigt. Wofür?<br />

Im Protokoll der <strong>Sitzung</strong> vom 21. November 2011 wird berichtet, dass wiederum für die Sanierung<br />

Gwattstutz e<strong>in</strong> Kredit von Fr. 25‘800.00 abgerechnet wurde. Wo?<br />

Sie möchte vom Geme<strong>in</strong>derat wissen:<br />

� Wer ist heute Besitzer <strong>des</strong> Bahnweges? Falls es nicht mehr die BLS ist, mit welchem Dokument<br />

wurde die Übergabe rechtlich bestätigt.


348<br />

� Wofür wurde der Kredit von Fr. 120‘000.00 verwendet; Sanierung oder Neubau (resp. Erneuerung)<br />

von Leitungen am Bahnweg oder bei<strong>des</strong>. Es waren hier bereits Leitungen vorhanden,<br />

diese mussten wegen den letzten Neubauten vergrössert werden.<br />

� Wird der Kredit für die Sanierung oder die Erneuerung der Leitungen im Gwattstutz aus der<br />

Spezialf<strong>in</strong>anzierung bezahlt.<br />

� Für welche Sanierung am Gwattstutz wurde der Kredit von Fr. 25‘800.00 verwendet. Am<br />

Gwattstutz gibt es viele mögliche Strassen und Wege.<br />

Soweit es sich um Sanierungsarbeiten beim Bahnweg handelte (der Weg war <strong>in</strong> <strong>des</strong>olatem Zustand<br />

im Jahr 2007 und die Geme<strong>in</strong>de lehnte die Zuständigkeit ab).<br />

� Mit welchen Beiträgen haben sich die BLS, sowie die Bauherren der Neubauten an den<br />

Sanierungskosten beteiligt. (bitte um genaue Abrechnung)<br />

Die E<strong>in</strong>fache Anfrage wird anlässlich der nächsten <strong>Sitzung</strong> beantwortet.<br />

218 1.304 E<strong>in</strong>fache Anfragen<br />

Wahl- und Abstimmungsvorgehen <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> / E<strong>in</strong>fache Anfrage M.<br />

Roe-Zurbuchen (SVP)<br />

Marianne Roe: In unserem Wahl- und Abstimmungsreglement steht nichts über die briefliche Abstimmung,<br />

resp. es wird dar<strong>in</strong> nirgends festgehalten, wie die brieflichen Wahl- und Abstimmungsunterlagen<br />

jeweils vom E<strong>in</strong>gang im Briefkasten der Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> bis zur Ausmittlung der brieflich<br />

e<strong>in</strong>gereichten Wahlzettel behandelt werden müssen.<br />

Bitte an den Geme<strong>in</strong>derat:<br />

Sie bittet den Geme<strong>in</strong>derat, dem GGR im Detail den Ablauf aufzuzeigen, wer bei uns die brieflich<br />

e<strong>in</strong>gereichten Couverts öffnet und die Gültigkeit der Ausweiskarten prüft, und wer, wo und wann<br />

die dar<strong>in</strong> enthaltenen Stimmcouverts öffnet und wer, wo und wann die wiederum dar<strong>in</strong> enthaltenen<br />

Stimmzettel ausmittelt.<br />

Weiter bittet sie den Geme<strong>in</strong>derat um Klärung der folgenden Unklarheit:<br />

Der letzte Satz im Artikel 7 unseres Reglements „Für die briefliche Stimmabgabe gilt die gleiche<br />

Regelung wie bei kantonalen Abstimmungen und Wahlen“ sollte wohl heissen, dass bei Geme<strong>in</strong>dewahlen-<br />

und Abstimmungen die gleichen Regelungen wie bei kantonalen gelten.<br />

Die E<strong>in</strong>fache Anfrage wird anlässlich der nächsten <strong>Sitzung</strong> beantwortet.<br />

219 1.304 E<strong>in</strong>fache Anfragen<br />

Jubiläum 1250 Jahre Schenkung Kirchen <strong>Spiez</strong> und Scherzligen / E<strong>in</strong>fache Anfrage<br />

J. Staudenmann (SVP)<br />

Jürg Staudenmann: Nächstes Jahr wird durch die Kirchgeme<strong>in</strong>de Scherzligen und die Schossstiftung<br />

<strong>Spiez</strong> das Jubiläum „1250 Jahre Schenkung der Kirchen von <strong>Spiez</strong> und Scherzligen“ an das<br />

Kloster Ettenheim im Jahr 762 durch den Bischoff Heddo von Strassburg gefeiert.<br />

<strong>Spiez</strong> tritt hier als erster urkundlich erwähnter Ort <strong>des</strong> Berner Oberlan<strong>des</strong> und somit auch zum ersten<br />

Mal als Ortschaft <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung.


349<br />

Der Geme<strong>in</strong>derat wird somit e<strong>in</strong>geladen, zu prüfen, was die Geme<strong>in</strong>de zur Feier dieses doch sehr<br />

erwähnenswerten Jubiläums zu tun gedenkt.<br />

Die E<strong>in</strong>fache Anfrage wird anlässlich der nächsten <strong>Sitzung</strong> beantwortet.<br />

220 1.304 E<strong>in</strong>fache Anfragen<br />

WGA und SMAG / E<strong>in</strong>fache Anfrage H. Leuthold (SVP)<br />

Hans Leuthold: Die WGA f<strong>in</strong>det alle 2 Jahre statt. Im Zentrum ist ke<strong>in</strong>e geeignete Lokalität vorhanden,<br />

so dass nur das ABC-Zentrum <strong>in</strong> Frage kommt. Bewachung, Shuttle-Bus und Parkplatzbewirtschaftung<br />

verursachen hohe Kosten.<br />

Das VBS stellt für Parkplätze und Aussengelände ke<strong>in</strong>e Rechnung. Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> ist bereit,<br />

die ABC-Halle und Hallenabwarte zur Verfügung zu stellen, und verlangt dafür e<strong>in</strong>e Entschädigung.<br />

Auch die Dienstleistungen <strong>des</strong> Werkhofes werden verrechnet.<br />

Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> ist Hauptaktionär<strong>in</strong> der <strong>Spiez</strong> Market<strong>in</strong>g AG (SMAG). Die SMAG unterstützt<br />

die WGA f<strong>in</strong>anziell nicht, erwartet vom OK der WGA im Gegenteil sogar, dass ihr e<strong>in</strong> Stand zur<br />

Verfügung gestellt und im Festführer e<strong>in</strong>e 2-seitige Publikation ermöglicht wird. Bei<strong>des</strong> natürlich<br />

kostenlos!<br />

Frage an den Geme<strong>in</strong>derat:<br />

� Ist der Geme<strong>in</strong>derat auch der Me<strong>in</strong>ung, dass die WGA für die Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> e<strong>in</strong>e Market<strong>in</strong>gplattform<br />

zur Präsentierung gegen aussen ist?<br />

� Wie beurteilt der Geme<strong>in</strong>derat als Vertreter der Hauptaktionär<strong>in</strong> die Erwartungshaltung der<br />

SMAG-Exponenten gegenüber dem OK der WGA? Teilt er die Me<strong>in</strong>ung der operativen Leitung<br />

der SMAG?<br />

� Wie weit ist der Geme<strong>in</strong>derat zur Unterstützung <strong>des</strong> lokalen Gewerbes bereit, bei der<br />

nächsten WGA auf e<strong>in</strong>e Hallenentschädigung zu verzichten und Dienstleistungen geme<strong>in</strong>deeigener<br />

Verwaltungse<strong>in</strong>heiten nicht oder nur zu e<strong>in</strong>em reduzierten Tarif <strong>in</strong> Rechnung zu<br />

stellen?<br />

Die E<strong>in</strong>fache Anfrage wird anlässlich der nächsten <strong>Sitzung</strong> beantwortet.<br />

221 1.304 E<strong>in</strong>fache Anfragen<br />

Skulpturen Strandweg / E<strong>in</strong>fache Anfrage R. Thomann (SVP)<br />

Rudolf Thomann: Im Jahr 2004 wurden am Strandweg zwischen <strong>Spiez</strong> und Faulensee, im bewaldeten<br />

Teil <strong>des</strong> Uferweges, verschiedene Skulpturen aufgestellt. Der Zahn der Zeit hat mittlerweile<br />

e<strong>in</strong>igen Kunstwerken zugesetzt. An e<strong>in</strong>em Ort ist gar nur noch der H<strong>in</strong>weis auf die Skulptur zu sehen.<br />

Die Frage lautet: Wer ist für den Unterhalt der Skulpturen verantwortlich, wann wird dieser vorgenommen<br />

und von wem werden die Kosten hiefür getragen?<br />

Die E<strong>in</strong>fache Anfrage wird anlässlich der nächsten <strong>Sitzung</strong> beantwortet.<br />

222 1.1882 Tourismus<br />

E<strong>in</strong>heimischen-Ausweise für die Bürger von <strong>Spiez</strong> <strong>in</strong> der Skiregion Adelboden Lenk<br />

/ E<strong>in</strong>fache Anfrage E. Hautle (FDP)<br />

Ernst Hautle: Auch wenn es draussen noch nicht nach Skifahren aussieht, geht die Saison langsam<br />

los. Es stört ihn und andere Bürger von <strong>Spiez</strong> auch, dass wir <strong>in</strong> Adelboden immer noch ke<strong>in</strong>e


350<br />

Vergünstigung haben. Adelboden-Frutigen-Lenk gibt offenbar ke<strong>in</strong>en Rabatt. Er möchte den Geme<strong>in</strong>derat<br />

fragen, ob dies der Tatsache entspricht und er hofft, dass dies so protokolliert wird und<br />

die Medien dies so veröffentlichen. Er empfiehlt statt<strong>des</strong>sen, vermehrt die Jungfrauregion zu berücksichtigen,<br />

wo <strong>Spiez</strong>er Bürger 10 % Rabatt erhalten.<br />

Antwort <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong><br />

Franz Arnold: Es handelt sich um e<strong>in</strong>e längere Geschichte. Es wurden diverse Anstrengungen<br />

unternommen und direkte Gespräche mit den Verantwortlichen geführt. Es wurde zum Teil als anmassend<br />

empfunden, was die Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> da verlange. Es wäre logisch, wenn alle Geme<strong>in</strong>den<br />

<strong>des</strong> Verwaltungskreises Frutigen-Niedersimmental gleich behandelt würden. Es ist schwierig<br />

zu verstehen, warum zwischen Krattigen, Aeschi und <strong>Spiez</strong> solche Unterschiede bestehen. Seitens<br />

der Vertreter der Bergbahnen wurde ausgeführt, dass sich diese Geme<strong>in</strong>den früher f<strong>in</strong>anziell<br />

beteiligt haben. Dies konnte jedoch nicht sehr glaubhaft dargelegt werden. Bei den Besprechungen<br />

war jeweils auch der Präsident <strong>des</strong> Skiclubs Faulensee dabei. Im Oktober 2011 hat der Geme<strong>in</strong>derat<br />

Adelboden die Betreiber der Bahnen gebeten, das Anliegen nochmals zu prüfen. Die Verhandlungen<br />

liefen harzig und unbefriedigend und es ist zu hoffen, dass <strong>in</strong> Zukunft etwas erreicht werden<br />

und der moralische Druck etwas bewirken kann. Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> bezahlt beispielsweise<br />

regelmässig e<strong>in</strong>en Defizitbeitrag an den Moonl<strong>in</strong>er nach Adelboden. Der Geme<strong>in</strong>derat ist am Thema<br />

dran.<br />

Ernst Hautle zeigt sich von der Antwort <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong> befriedigt.<br />

223 1.303 Motionen, Postulate, Interpellationen<br />

Energiemonitor<strong>in</strong>g / Motion M. Wenger (EVP)<br />

Ausführungen <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong><br />

Kurt Frei: Die Liegenschaftsverwaltung führt seit Jahren e<strong>in</strong>e Energiebuchhaltung für rund 16<br />

grössere Geme<strong>in</strong>deliegenschaften. Die Resultate werden monatlich erfasst und durch die Energieberatung<br />

Thun ausgewertet. Es wird nicht nur die Heiz- sondern auch die Stromenergie gemessen.<br />

Das Instrument wird laufend verbessert und verfe<strong>in</strong>ert. Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> hat <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

den zweiten Rang im M<strong>in</strong>ergierat<strong>in</strong>g <strong>des</strong> Kantons Bern bei den Geme<strong>in</strong>den über 10‘000 E<strong>in</strong>wohnern<br />

erreicht. Bei der Sanierung von Geme<strong>in</strong>deliegenschaften wird grosser Wert auf die Optimierung<br />

<strong>des</strong> Energieverbrauchs gelegt. Die Benutzer der Liegenschaften werden zu Beg<strong>in</strong>n der Heizperiode<br />

sensibilisiert, wie man sich <strong>in</strong> beheizten Räumen verhalten soll. Für die Schulhäuser wurde<br />

e<strong>in</strong> entsprechen<strong>des</strong> Flugblatt kreiert. Die Motion rennt also offene Türen e<strong>in</strong>. Mit der Energiebuchhaltung<br />

s<strong>in</strong>d entsprechende Daten vorhanden, damit die nötigen Schritte zur Sensibilisierung für<br />

das Energiesparen umgesetzt werden können. Die Motion kann überwiesen und als erfüllt abgeschrieben<br />

werden.<br />

Stellungnahme <strong>des</strong> Motionärs<br />

Markus Wenger: Er ist dankbar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>de zu wohnen, wo die Energie e<strong>in</strong>e wichtige Rolle<br />

spielt. Die Energiebuchhaltung, welche durch die Energieberatung ausgewertet wird, ist e<strong>in</strong>e gute<br />

Sache. In se<strong>in</strong>er Motion geht es schwergewichtig um Strom. Die Motion ist durch e<strong>in</strong>e Überraschung<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Geschäft zustande gekommen, nachdem e<strong>in</strong> solches Monitor<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>geführt wurde.<br />

Damit kann er jährlich e<strong>in</strong>en Betrag zwischen Fr. 4‘000.00 bis Fr. 5‘000.00 e<strong>in</strong>sparen ohne<br />

Investitionen. Er hat festgestellt, dass es nicht ausreicht, dass Leute nur e<strong>in</strong>mal im Jahr zum Thema<br />

Strom sensibilisiert werden. Dies muss regelmässig e<strong>in</strong> Thema se<strong>in</strong>. Das Ziel se<strong>in</strong>er Motion<br />

be<strong>in</strong>haltet drei Sachen zu bewegen. Das erste ist, dass die Zahlen quartalsweise weiterverarbeitet<br />

werden. Die Zahlen werden allen Verbrauchern kommuniziert und man setzt sich regelmässig Ziele.<br />

Das alte Sprichwort: „wer ke<strong>in</strong> Ziel kennt, wird auch nie ankommen“, gilt hier natürlich auch für<br />

das Thema Energie. In se<strong>in</strong>er Firma ist dies e<strong>in</strong> Lehrl<strong>in</strong>gsprojekt. Der Lernende braucht dafür we-


351<br />

niger als e<strong>in</strong>en Tag um die Daten zusammenzutragen, aufzubereiten und zu publizieren. Er ist<br />

gerne bereit, se<strong>in</strong>e gemachten Erfahrungen weiterzugeben. Ausserdem gibt es <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong> mit der<br />

Agenda21 e<strong>in</strong>e Gruppierung, welche sich mit diesem Thema beschäftigt und sicher auch bereit<br />

wäre, Unterstützung anzubieten. Er ist dankbar, wenn der Geme<strong>in</strong>derat ausführt, dass die Motion<br />

<strong>in</strong> die richtige Richtung zielt und ist auch dankbar, wenn diese nicht e<strong>in</strong>fach abgeschrieben wird,<br />

sondern <strong>in</strong> den nächsten Jahren versucht wird, mit kle<strong>in</strong>stem Aufwand für die Geme<strong>in</strong>de gewisse<br />

E<strong>in</strong>sparungen zu erzielen.<br />

Fraktionssprecher<br />

Walter Holderegger (SP): E<strong>in</strong>e Energiebuchhaltung <strong>in</strong> Ehren. E<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g ist mehr als e<strong>in</strong>e<br />

Buchhaltung. Gemäss Wikipedia ist e<strong>in</strong> Monitor<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e systematische Erfassung, Beobachtung<br />

e<strong>in</strong>es Vorgangs, wiederholtes regelmässiges Durchführen und Erfassen der Ergebnisse zu klaren<br />

Fakten, welche allseitig akzeptiert werden müssen. Bei den Energiefragen wird immer wieder ausgeführt,<br />

dass am Morgen drei M<strong>in</strong>uten die Fenster geöffnet werden müssen, damit Durchzug entsteht.<br />

Danach kann bei angenehmen Temperaturen <strong>in</strong> diesen Räumen gelebt oder gearbeitet werden.<br />

Fenster dürfen nicht den ganzen Tag geöffnet se<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Heizperiode. Dies ist nicht der richtige<br />

Weg. Mit guten Fakten kann viel erreicht werden. Ausserdem wird nicht mehr dem Hauswart<br />

die Schuld für alles <strong>in</strong> die Schuhe geschoben. Es gilt zu überzeugen, zu klären und durchzuziehen.<br />

Damit braucht es andere Informationen, dass dies funktioniert. Die SP-Fraktion ist der Ansicht, die<br />

Motion zu überweisen, aber nicht abzuschreiben. In diesem Bereich soll mit klaren Fakten etwas<br />

bewegt werden.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Diskussion<br />

Ke<strong>in</strong>e Wortmeldungen.<br />

Abstimmungen<br />

� Die Motion wird mit grossem Mehr überwiesen.<br />

� Die Motion wird mit 17 : 17 Stimmen bei Stichentscheid <strong>des</strong> Vorsitzenden nicht abgeschrieben.<br />

Beschluss<br />

Die Motion Energiemonitor<strong>in</strong>g (M. Wenger, EVP) wird überwiesen.<br />

224 1.303 Motionen, Postulate, Interpellationen<br />

Schaffung e<strong>in</strong>es Solidaritätsfonds / Motion P. Zimmermann (GS)<br />

Ausführungen <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong><br />

Kurt Frei: Der Motionär verlangt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Motion, dass der Geme<strong>in</strong>derat Möglichkeiten zur Schaffung<br />

e<strong>in</strong>es Solidaritätsfonds prüfen muss, <strong>in</strong> den jährlich e<strong>in</strong> Anteil von m<strong>in</strong><strong>des</strong>tens 10% der allfälligen<br />

Ertragsüberschüsse aus der Geme<strong>in</strong>derechnung e<strong>in</strong>bezahlt werden, um Projekte gegen die<br />

Bekämpfung der Armut <strong>in</strong> Afrika, Asien und Late<strong>in</strong>amerika zu unterstützen. Die Motion wirkt im<br />

ersten Moment sympathisch und weckt Emotionen. Andererseits ist der Geme<strong>in</strong>derat der Me<strong>in</strong>ung,<br />

dass Entwicklungshilfe Aufgabe <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> ist. Dort ist auch das entsprechende Know-how vorhanden.<br />

Weiter werden mit dem Freien Ratskredit solche Projekte unterstützt. Im GR und GGR<br />

stehen je Fr. 25‘000.00 für solche Projekte zur Verfügung. Seit dem Jahr 2009 s<strong>in</strong>d rund<br />

Fr. 25‘000.00 <strong>in</strong> Projekte geflossen, welche im S<strong>in</strong>ne <strong>des</strong> Motionärs s<strong>in</strong>d. Der Geme<strong>in</strong>derat ist sich<br />

der Problematik bewusst und ist überzeugt davon, dass mit den freien Ratskrediten effizient und


352<br />

unbürokratisch geholfen werden kann. Der Geme<strong>in</strong>derat beantragt, die Motion nicht zu überweisen.<br />

Stellungnahme <strong>des</strong> Motionärs<br />

Philipp Zimmermann (GS): Geld schicken alle<strong>in</strong>e br<strong>in</strong>gt nichts. Die Kompetenz für die Entwicklungszusammenarbeit<br />

liegt nicht bei der Geme<strong>in</strong>de sondern beim Bund. Die Ursachen der Humanitären<br />

Katastrophe am Horn von Afrika können mit Geld alle<strong>in</strong>e nicht aus der Welt geschafft werden.<br />

Die Trockenheit kann damit nicht besiegt werden und auch die Spekulationen an der Börse<br />

mit Nahrungsmittel hören nicht auf. Das Hauptproblem <strong>in</strong> dieser Region ist dennoch f<strong>in</strong>anzieller<br />

Natur. Das Budget <strong>des</strong> Word Food Programm der UNO ist seit dem Ausbruch der F<strong>in</strong>anzkrise im<br />

Jahr 2008 von 6 Milliarden auf 2.8 Milliarden gekürzt worden. Dieses Geld fehlt um Soforthilfe leisten<br />

zu können. Geld spenden kann ke<strong>in</strong>e Probleme aus der Welt schaffen, aber dennoch kann es<br />

kurzfristig noch grösseres Leid verh<strong>in</strong>dern. Die Kompetenz für die Entwicklungshilfe liegt, wie bereits<br />

erwähnt, nicht bei der Geme<strong>in</strong>de. Dennoch kann anhand <strong>des</strong> folgenden Beispiels dargelegt<br />

werden, dass die Geme<strong>in</strong>de dennoch helfen kann. Honduras ist e<strong>in</strong>es der ärmsten Länder Late<strong>in</strong>amerikas,<br />

ist etwa so gross wie die Schweiz und hat 8 Millionen E<strong>in</strong>wohner. 70 – 80 % der Menschen<br />

leben unter der Armutsgrenze. Das Land wurde bis 2009 von José Manuel Zelaya regiert.<br />

Er hat e<strong>in</strong>e Umverteilung <strong>in</strong> der Sozialpolitik e<strong>in</strong>geleitet und wollte die reichen Landbesitzer etwas<br />

antasten. Im Juni 2009 wurde er durch e<strong>in</strong>en Militärputsch entmachtet. Die heutige Regierung von<br />

Honduras g<strong>in</strong>g aus Sche<strong>in</strong>wahlen hervor, welche nach sämtlichen <strong>in</strong>ternationalen Standards als<br />

nicht frei beurteilt wurden. Der Bund hat am 14. November 2011 mit Honduras Freihandelsverhandlungen<br />

aufgenommen und unterstützt somit wie <strong>in</strong> den 70er und 80er Jahren e<strong>in</strong>e rechte Militärregierung<br />

<strong>in</strong> Late<strong>in</strong>amerika. Die Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> h<strong>in</strong>gegen unterstützt mit Fr. 5000.00 e<strong>in</strong> tolles<br />

Projekt der HEKS, welches Strassenk<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Honduras wieder <strong>in</strong>s Sozialleben <strong>in</strong>tegrieren will.<br />

Dies ist e<strong>in</strong> gutes Beispiel, dass auf Geme<strong>in</strong>deebene besser gehandelt werden kann, als auf Bun<strong>des</strong>ebene.<br />

Die Ankoppelung an den Ertragsüberschuss ist dauerhafter als die Erhöhung <strong>des</strong> freien<br />

Ratskredites, da auch <strong>in</strong>ternationale Solidarität e<strong>in</strong>e dauerhafte Aufgabe ist. Weiter wird das Geld<br />

für die Ärmsten der Welt e<strong>in</strong>gesetzt, der Ratskredit h<strong>in</strong>gegen ist frei e<strong>in</strong>setzbar. Zudem kommt der<br />

Fonds nur zum Tragen, wenn <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>derechnung e<strong>in</strong> Ertragsüberschuss ausgewiesen wird.<br />

Zum Schluss noch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Denkanstoss: Während der dreistündigen GGR-<strong>Sitzung</strong> sterben auf<br />

der Welt ca. 12‘000 Menschen an Hunger. Während dem anschliessenden Apéro und Aben<strong>des</strong>sen<br />

sterben noch e<strong>in</strong>mal ca. 12‘000 Menschen und wenn wir uns um Mitternacht schlafen legen, s<strong>in</strong>d<br />

auch noch e<strong>in</strong>mal ca. 12‘000 Menschen an Hunger gestorben. Man f<strong>in</strong>det immer Argumente um<br />

nicht zu handeln und nichts zu tun, aber man f<strong>in</strong>det selten die Grösse etwas zu tun, wenn alle anderen<br />

nur zuschauen. Er bittet, die Motion zu überweisen.<br />

Fraktionssprecher<br />

Daniel Lanz (FDP): Die Motion wurde <strong>in</strong> der Fraktion diskutiert und zuerst wollte sich die FDP-<br />

Fraktion nicht dazu äussern, da das Anliegen jenseits von jedem modernen Staatsverständnis ist.<br />

Die Fraktion weiss natürlich nicht, wer im GGR wie viele Steuern bezahlt und wer sich Gedanken<br />

macht, über S<strong>in</strong>n und Zweck von Steuern oder wer überlegt, wie die Gestaltung e<strong>in</strong>er Bilanz aussieht.<br />

Grundsätzlich kann die FDP-Fraktion der Argumentation <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong> folgen. Das<br />

grundsätzliche Verständnis für das Anliegen konnte jedoch nicht gefunden werden. An zwei Punkte<br />

soll er<strong>in</strong>nert werden. Die Geme<strong>in</strong>de ist ke<strong>in</strong>e gew<strong>in</strong>norientierte Organisation und die Steuern<br />

müssen abgestimmt auf die Aufgaben der Geme<strong>in</strong>de se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> verantwortungsvoller Umgang mit<br />

den Steuergeldern kann nur erreicht werden, wenn Überschüsse zum Abbau von Schulden verwendet<br />

oder dass längerfristig die Steuern gesenkt werden. Die FDP-Fraktion empfiehlt, die Motion<br />

nicht zu überweisen.<br />

Irma Grandjean (SP): Das Anliegen <strong>des</strong> Motionärs, nämlich die Bekämpfung der Armut <strong>in</strong> der<br />

Welt, wird von der SP-Fraktion grundsätzlich unterstützt. Sie ist allerd<strong>in</strong>gs gegen die Schaffung<br />

e<strong>in</strong>es Solidaritätsfonds. Nach der genehmigten Steuersenkung wäre e<strong>in</strong> Anteil von 10% e<strong>in</strong>es all-


353<br />

fälligen Ertragsüberschusses nur sehr ger<strong>in</strong>g. Aus diesem Grund sollte eher e<strong>in</strong>e Erhöhung der<br />

Freien Ratskredite GGR und GR <strong>in</strong>s Auge gefasst werden, um so die Armut zu bekämpfen.<br />

Godi Bärtschi (EVP): Die EVP-Fraktion kann sich den Ausführungen der SP anschliessen. Die<br />

Stossrichtung wird für richtig befunden, die Armut soll bekämpft werden. Uns geht es besser als<br />

anderen, <strong>des</strong>halb haben wir e<strong>in</strong>e gewisse Verantwortung zu helfen. Die Mehrheit der EVP-Fraktion<br />

empfiehlt die vorliegende Motion nicht <strong>in</strong> dieser Form zu überweisen, sondern die bestehenden<br />

Fonds aufzustocken, damit kurzfristig und unbürokratisch reagiert werden kann.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Diskussion<br />

Ke<strong>in</strong>e Wortmeldungen.<br />

Beschluss (mit grossem Mehr)<br />

Die Motion P. Zimmermann (GS) betreffend Schaffung e<strong>in</strong>es Solidaritätsfonds wird nicht überwiesen.<br />

225 1.303 Motionen, Postulate, Interpellationen<br />

Überprüfung Gebührenverordnung GZL / Motion SVP Fraktion (U. Maibach) (Abschreibung)<br />

Ausführungen <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong><br />

Kurt Frei: Die Motion verlangt vom Geme<strong>in</strong>derat, die Gebührenverordnung GZL zu überprüfen<br />

und allenfalls nach unten anzupassen. Die gleiche Motion wurde bereits vor e<strong>in</strong> paar Jahren e<strong>in</strong>gereicht,<br />

damals aber auf Antrag <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong> nicht überwiesen. Die geltende Gebührenverordnung<br />

ist seit dem Jahr 2006 <strong>in</strong> Kraft und hat sich nach Ansicht der Liegenschaftsverwaltung<br />

bewährt. In den Jahren 2009 und 2010 wurden im GZL rund 30 Anlässe von e<strong>in</strong>heimischen Vere<strong>in</strong>en<br />

durchgeführt. Diese Anlässe generierten E<strong>in</strong>nahmen von rund Fr. 22‘000.00 (Durchschnitt Fr.<br />

11‘000.00 pro Jahr). Der Geme<strong>in</strong>derat schlägt vor, den e<strong>in</strong>heimischen Vere<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>e Ermässigung<br />

von 20% auf die Grundgebühr zu gewähren. Er ist der Me<strong>in</strong>ung, dass dies e<strong>in</strong> faires Angebot ist.<br />

Damit kann den Vere<strong>in</strong>en entgegen gekommen und gleichzeitig die Wertschätzung ausgedrückt<br />

werden. Er bittet den GGR, dem Antrag <strong>des</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong> zuzustimmen und die Motion als erfüllt<br />

abzuschreiben.<br />

Fraktionssprecher<br />

Ke<strong>in</strong>e Wortmeldungen.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Diskussion<br />

Walter Holderegger (SP): Vor drei Jahren hat er e<strong>in</strong>e deckungsgleiche Motion e<strong>in</strong>gereicht, welche<br />

damals vom Geme<strong>in</strong>derat noch konsequent abgelehnt wurde. Jetzt macht der Geme<strong>in</strong>derat Zugeständnisse<br />

<strong>in</strong> Form der leichten Ermässigung auf die Grundgebühr für e<strong>in</strong>heimische Vere<strong>in</strong>e. Se<strong>in</strong><br />

Ziel ist somit erreicht, den <strong>Spiez</strong>er Vere<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> „Zückerchen“ <strong>in</strong> Form dieser Ermässigung zu gewähren.<br />

Er bittet um Überweisung und Abschreibung der Motion und dankt dem Geme<strong>in</strong>derat und<br />

der SVP für ihr Engagement.


354<br />

Beschluss (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

Die Motion Überprüfung der Gebührenverordnung GZL (U. Maibach, SVP) wird als erfüllt abgeschrieben.<br />

226 1.303 Motionen, Postulate, Interpellationen<br />

Förderung von privaten Photovoltaik-Anlagen / Motion SP-Fraktion (P. Beyeler)<br />

Der Geme<strong>in</strong>derat wird beauftragt, e<strong>in</strong> Reglement auszuarbeiten, welches die f<strong>in</strong>anzielle Förderung<br />

von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf privaten Gebäuden und E<strong>in</strong>richtungen zum Ziel hat.<br />

Dabei ist es dem Geme<strong>in</strong>derat überlassen, sowohl die Höhe der Förderungsmittel für die Erfüllung<br />

<strong>des</strong> Motionszieles festzulegen, als auch die Herkunft der Gelder zu bestimmen.<br />

Begründung:<br />

Die Stromversorgung der Bevölkerung muss dr<strong>in</strong>gend sichergestellt se<strong>in</strong>. Bed<strong>in</strong>gt durch Veränderungen<br />

<strong>in</strong> der Energiepolitik ist davon auszugehen, dass die Energieerzeugung je länger <strong>des</strong>to<br />

mehr durch dezentrale, kle<strong>in</strong>ere Energielieferanten sichergestellt werden muss. PV-Anlagen s<strong>in</strong>d<br />

umweltfreundlich und bilden e<strong>in</strong> wichtiges Element <strong>in</strong> der Palette der erneuerbaren Energien.<br />

<strong>Spiez</strong> trägt das Label als Energiestadt. Massnahmen, welche klimafreundliche Energieerzeugung<br />

zum Ziel haben, s<strong>in</strong>d vordr<strong>in</strong>glich zu behandeln!<br />

Der Motionär: P. Beyeler + 7 Mitunterzeichnende<br />

227 1.300 Grosser Geme<strong>in</strong>derat<br />

Wahlen<br />

a) Wahl <strong>des</strong> Ratsbüros GGR für das Jahr 2012<br />

1. Wahl der Präsident<strong>in</strong> GGR<br />

Vorschlag der EVP Anna F<strong>in</strong>k (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

2. Wahl der 1. Vizepräsident<strong>in</strong><br />

Vorschlag FS Pia Hutzli (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

3. Wahl <strong>des</strong> 2. Vizepräsidenten<br />

Vorschlag der SP Didier Bieri (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

4. Wahl von 2 Stimmenzähler<br />

Vorschlag <strong>des</strong> SVP Rudolf Thomann (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

Vorschlag der FDP Reto Gerber (e<strong>in</strong>stimmig)


355<br />

b) Wahlen Geschäftsprüfungskommission<br />

1. Ersatzwahlen SP und FS<br />

Als neue Mitglieder der GPK wählt der Grosse Geme<strong>in</strong>derat<br />

Vorschlag der SP Albert Trummer (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

Vorschlag <strong>des</strong> FS René Barben (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

Der Amtsantritt erfolgt per 1. Januar 2012; die Amtsdauer endet am 31. Januar 2013.<br />

2. Präsidium und Vizepräsidium GPK für das Amtsjahr vom 1. Februar 2012 bis<br />

31. Januar 2013<br />

Wahl <strong>des</strong> Präsidenten GPK<br />

Vorschlag SVP Jürg Staudenmann (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

Wahl <strong>des</strong> Vizepräsidenten GPK<br />

Vorschlag SP Albert Trummer (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

c) Sachkommission Sicherheit / Ersatzwahl FS<br />

Ersatzwahl<br />

Vorschlag <strong>des</strong> FS Pia Hutzli (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

Amtsantritt<br />

Der Amtsantritt erfolgt per 1. Januar 2012; die Amtsdauer endet am 31. Januar 2013.<br />

d) Sicherheitskommission / Ersatzwahl SP<br />

Ersatzwahl<br />

Vorschlag der SP Didier Bieri (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

Amtsantritt<br />

Der Amtsantritt erfolgt per sofort; die Amtsdauer endet am 31. März 2013.<br />

e) Sportkommission / Ersatzwahl SVP<br />

Ersatzwahl<br />

Vorschlag der SVP (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

Herr Alfred Re<strong>in</strong>hard, geb. 1964, Filialleiter, R<strong>in</strong>gstrasse 6B, 3700 <strong>Spiez</strong>


Amtsantritt<br />

356<br />

Der Amtsantritt erfolgt per 1. Dezember 2011; die Amtsdauer endet am 31. März 2013.<br />

f) Sachkommission Soziales / Ersatzwahl SVP<br />

Ersatzwahl<br />

Vorschlag der SVP Ueli Zimmermann (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

Amtsantritt<br />

Der Amtsantritt erfolgt per sofort; die Amtsdauer endet am 31. Januar 2013.<br />

228 8.61 Geme<strong>in</strong>debeiträge<br />

Beiträge aus dem freien Ratskredit GGR<br />

Sprecher <strong>des</strong> Ratsbüros GGR<br />

Niklaus Büchi: Es gibt vier Kriterien, welche für die Auswahl der Hilfswerke und Hilfsprojekte festgelegt<br />

wurden:<br />

1. Es werden nur Hilfswerke berücksichtigt, welche <strong>in</strong> den letzten Jahren ke<strong>in</strong>e Spende erhalten<br />

haben.<br />

2. Unterstützung von Jugendlichen, K<strong>in</strong>dern und Familien<br />

3. Hilfe zur Selbsthilfe<br />

4. Berücksichtigung eher kle<strong>in</strong>erer Hilfswerke<br />

Wichtig war auch, dass die Hilfswerke, welche unterstützt werden sollen, Zewo-Zertifiziert s<strong>in</strong>d<br />

oder dass e<strong>in</strong> persönlicher Bezug zum Hilfswerk besteht. Es wurden drei Hilfswerke ausgewählt,<br />

welche <strong>in</strong> verschiedenen Kont<strong>in</strong>enten tätig s<strong>in</strong>d (Ostafrika, Late<strong>in</strong>amerika und Schweiz). Die erste<br />

Spende geht an die Glückskette zugunsten der Hungernden <strong>in</strong> Ostafrika. Mit diesem Geld werden<br />

verschiedene Hilfswerke unterstützt. In erster L<strong>in</strong>ie soll Nahrungsmittel, welches sofort benötigt<br />

wird, verteilt werden. Es werden aber auch nachhaltige Projekte für Brunnen oder die Landwirtschaft<br />

unterstützt. E<strong>in</strong> weiteres Projekt soll <strong>in</strong> Honduras unterstützt werden. Honduras mit der<br />

Hauptstadt Tegucigalpa, wo es enorm viele K<strong>in</strong>der gibt, welche auf der Strasse leben. Diese K<strong>in</strong>der<br />

sollen durch das Hilfswerk HEKS und verschiedenen Partnerorganisationen unterstützt werden.<br />

Diesen K<strong>in</strong>dern soll die Möglichkeit gegeben werden von der Strasse wegzukommen mit Hilfe<br />

von Ausbildung oder Schule. Damit sollen diese e<strong>in</strong> neues Leben starten können. Weiter soll die<br />

Aids-Hilfe Bern unterstützt werden. Es handelt sich um e<strong>in</strong>e anerkannte Fachstelle für Fragen von<br />

HIV und Sexualität. Aids war <strong>in</strong> letzter Zeit sicherlich nicht das grösste Thema <strong>in</strong> den Medien. Die<br />

Krankheit gibt es aber immer noch und die Fachstelle hat mehrere Kontakte und Anfragen pro Tag.<br />

Die Anlaufstelle berät Betroffene aber auch Angehörige. Sie steht aber auch für Schulen und sonstige<br />

Organisationen für präventive Aufgaben zur Verfügung. Weil sie <strong>in</strong> letzter Zeit etwas <strong>in</strong>s H<strong>in</strong>tertreffen<br />

geraten ist, ist es nötig wieder e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Zeichen zu setzen, dass es diese Krankheit<br />

leider immer noch gibt. Das Ratsbüro empfiehlt, diese drei Organisationen und Projekte zu unterstützen.<br />

Fraktionssprecher / Allgeme<strong>in</strong>e Diskussion<br />

Ke<strong>in</strong>e Wortmeldungen.


Beschluss (e<strong>in</strong>stimmig)<br />

Der Grosse Geme<strong>in</strong>derat von <strong>Spiez</strong><br />

357<br />

� auf Antrag <strong>des</strong> Ratsbüros GGR<br />

� gestützt auf Art. 40.1 c) der Geme<strong>in</strong>deordnung<br />

beschliesst:<br />

1. Der Glückskette Schweiz wird für die Opfer der Hungerkatastrophe <strong>in</strong> Teilen Ostafrikas<br />

aus dem freien Ratskredit (Kto. 011.318.03) e<strong>in</strong> Betrag von Fr. 5‘000.00 bewilligt.<br />

2. Der Aids Hilfe Bern wird für die Präventionsarbeit aus dem freien Ratskredit (Kto. 011.318.03)<br />

e<strong>in</strong> Betrag von Fr. 5‘000.00 bewilligt.<br />

3. Dem Hilfswerk HEKS wird für das Projekt neue Perspektiven für Strassenk<strong>in</strong>der <strong>in</strong> Honduras<br />

aus dem freien Ratskredit (Kto. 011.318.03) e<strong>in</strong> Betrag von Fr. 5‘000.00 bewilligt.<br />

Verabschiedungen<br />

Geme<strong>in</strong>derat Abschiedsgeschenk<br />

Kurt Frei (2005 – 2011) SAH Bern<br />

Franz Arnold würdigt die Arbeit von Kurt Frei, welcher von 1989 – 1996 und von 2001 – 2004 Mitglied<br />

<strong>des</strong> <strong>Grossen</strong> <strong>Geme<strong>in</strong>derates</strong> war und diesen 1994 präsidierte. Er hat sich viele Jahre <strong>in</strong> der<br />

SP <strong>Spiez</strong> engagiert und sich für angemessene Lebensbed<strong>in</strong>gungen und für Familien e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Neben se<strong>in</strong>em Engagement im Beruf als Lokführer und als Leiter Lokpersonal ist der Sport e<strong>in</strong><br />

wichtiges Standbe<strong>in</strong> für ihn. Als Langlauf<strong>in</strong>struktor hat er vielen Leuten diesen schönen Sport näher<br />

gebracht. Er hat sich im Geme<strong>in</strong>derat engagiert und hat als angenehmer Mitstreiter se<strong>in</strong>e Me<strong>in</strong>ungen<br />

e<strong>in</strong>gebracht. Se<strong>in</strong>e Art wurde geschätzt und man wird ihn im Geme<strong>in</strong>derat vermissen. Im<br />

Jahr 2009 hat ihn e<strong>in</strong> Erlebnis unverhofft und überraschend aus dem Tritt gebracht. Trotz dieses<br />

gesundheitlichen Rückschlages hat er nie aufgegeben und sich zurückgekämpft. Für se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>satz<br />

zugunsten der Allgeme<strong>in</strong>heit wird ihm herzlich gedankt. Für die Zukunft wünscht er ihm alles<br />

Gute, gute Gesundheit und mehr Zeit für Entspannung. Er hofft, dass er ihm auch <strong>in</strong> Zukunft se<strong>in</strong>e<br />

Langlaufskis zur Präparation br<strong>in</strong>gen kann<br />

Grosser Geme<strong>in</strong>derat<br />

Peter Kislig (2001 – 2011)<br />

Abschiedsgeschenk<br />

Paraplegiker-Stiftung<br />

Peter Lug<strong>in</strong>bühl (2009 – 2011) Stiftung Bubenberg<br />

Theres Indermüle (2001 – 2011) Stiftung Bubenber<br />

Ursula Zybach (2005 – 2011) Stiftung Bubenberg<br />

Urs Gurtner (2001 – 2011) Stiftung Bubenberg<br />

Urs Gurtner: Nach alter Regelung ist er seit 33 Jahren erwachsen. Während 11 Jahren (1/3 se<strong>in</strong>es<br />

Erwachsenenlebens) durfte er <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong> die Geme<strong>in</strong>depolitik mitgestalten. Er hat dies immer<br />

sehr gerne und mit Herzblut gemacht. Es war e<strong>in</strong>e schöne, lehrreiche und wichtige Erfahrung für<br />

ihn gewesen. Er möchte diese Zeit nicht missen. Drei Mal wurde er <strong>in</strong> den GGR gewählt. Er war<br />

auch <strong>in</strong> der GPK und im Ratsbüro vertreten. Zum Schluss hatte er die Ehre, den GGR als höchsten<br />

<strong>Spiez</strong>er zu vertreten. Die ganze Bilanz hat den Entschluss reifen lassen etwas kürzer zu treten<br />

und im GGR zu demissionieren. Er dankt allen <strong>Spiez</strong>er Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern für das Vertrauen<br />

und die Unterstützung, welche er <strong>in</strong> den vergangenen 11 Jahren erfahren durfte. Er hofft, dass er<br />

diese Erwartungen erfüllen konnte. Se<strong>in</strong> Dank geht auch an alle Ratskolleg<strong>in</strong>nen und –kollegen.<br />

Aber auch an alle Mitarbeitenden der Verwaltung, welche ihn während se<strong>in</strong>er Zeit im GGR, GPK


358<br />

und Ratsbüro unterstützt haben. Den neuen Mitgliedern wünscht er e<strong>in</strong>en guten Start, viel Erfolg<br />

und Freude <strong>in</strong> ihrem neuen Amt. Er wird sich nicht ganz aus der Geme<strong>in</strong>depolitik verabschieden.<br />

Als Parteipräsident warten auf ihn im nächsten Jahr mit dem Jubiläum 100 Jahre FDP <strong>Spiez</strong> und<br />

mit den Geme<strong>in</strong>dewahlen am 4. November 2012 neue Aufgaben und Herausforderungen. Die Debatten<br />

im Rat waren manchmal hitzig. Es gab hie und da bissige Bemerkungen. Aber er hat es<br />

über all die Jahre sehr geschätzt, dass es immer um die Sache und nicht gegen die Person g<strong>in</strong>g.<br />

Anstand und Respekt gegenüber den Andersdenkenden g<strong>in</strong>gen nie verloren. Er wünscht sich,<br />

dass dies so bleibt. In e<strong>in</strong>em Wahljahr steigt bekanntlich die Temperatur im GGR. Die Diskussionen<br />

werden <strong>in</strong>tensiver und es gibt mehr parlamentarische Vorstösse. Er wünscht Anna F<strong>in</strong>k, dass<br />

sie trotz der Geme<strong>in</strong>dewahlen den „Ersatznerv“ nicht brauchen wird. Er wünscht Anna F<strong>in</strong>k gutes<br />

Gel<strong>in</strong>gen, viel Erfolg und Freude als höchste <strong>Spiez</strong>er<strong>in</strong> 2012.<br />

Anna F<strong>in</strong>k: Urs Gurtner hat den Ersatznerv <strong>in</strong> diesem Jahr nie benötigt. Er hat den GGR souverän,<br />

engagiert und effizient durch die Traktanden geführt. Es war ihm immer wichtig über <strong>Spiez</strong><br />

h<strong>in</strong>aus zu schauen und hat Wert darauf gelegt, auch Aktuelles aus der Welt <strong>in</strong> den Lötschbergsaal<br />

zu br<strong>in</strong>gen. Sie er<strong>in</strong>nert sich, dass er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Antrittsrede erwähnt hat, dass man als GGR-<br />

Präsident für alle E<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen und E<strong>in</strong>wohner von <strong>Spiez</strong> da ist und auch verpflichtet ist, sich<br />

bei der politischen Debatte zurückzuhalten. Er hat dies nicht nur gesagt, sondern auch so umgesetzt<br />

und dies ist ihm sehr gut gelungen. Sie g<strong>in</strong>g eigentlich davon aus, dass er nun wieder im<br />

GGR richtg loslegen würde. Dem ist aber nicht so. Gleichzeitig mit dem Ablauf <strong>des</strong> Präsidialjahres<br />

hat er se<strong>in</strong>en Rücktritt aus dem GGR bekannt gegeben. Nach 11 Jahren Engagement im <strong>Spiez</strong>er<br />

Parlament hat er sich entschieden, quasi auf dem Höhepunkt se<strong>in</strong>er Karriere, se<strong>in</strong>en Rücktritt aus<br />

diesem Amt zu geben. Selbstverständlich nicht den Rücktritt aus der Politik. Er wird weiterh<strong>in</strong> aktiv<br />

politisieren und e<strong>in</strong> offenes Ohr für die Anliegen der <strong>Spiez</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Spiez</strong>er haben. Im Namen<br />

aller Ratsmitglieder und im Namen aller <strong>Spiez</strong>er Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger dankt sie ihm herzlich für<br />

se<strong>in</strong>en grossen E<strong>in</strong>satz zu Gunsten der Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong>. Sie freut sich, dass sie ihm im Namen<br />

der Geme<strong>in</strong>de <strong>Spiez</strong> e<strong>in</strong> Geschenk übergeben darf. Als We<strong>in</strong>kenner und –liebhaber überreicht sie<br />

ihm e<strong>in</strong> Buch über We<strong>in</strong>geschichte. Damit es nicht nur bei trockener Theorie bleibt schenkt sie ihm<br />

noch etwas Flüssiges und etwas Süsses sowie e<strong>in</strong>en Blumenstrauss.<br />

Schlussbemerkungen<br />

Anna F<strong>in</strong>k: Sie dankt den Ratsmitgliedern für das Vertrauen, welche sie ihr mit dieser Wahl zur<br />

GGR-Präsident<strong>in</strong> entgegengebracht haben. Sie freut sich und es ehrt sie, dass sie dieses Amt<br />

ausführen darf. Sie lebt zusammen mit ihrer Familie seit 14 Jahren <strong>in</strong> <strong>Spiez</strong> und es ist e<strong>in</strong> Privileg<br />

hier zu wohnen. Zum e<strong>in</strong>en hat dies mit dem wunderschönen Ort, der Landschaft, zu tun und aber<br />

auch ganz fest mit den <strong>Spiez</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Spiez</strong>er, welche ihr von Anfang an, mit e<strong>in</strong>er grossen<br />

Offenheit und Herzlichkeit entgegengetreten s<strong>in</strong>d. Privilegien verpflichten aber auch. Wir alle tragen<br />

mit unserer politischen Tätigkeit Verantwortung für diesen wunderschönen Ort. Sie freut sich<br />

darauf, im nächsten Jahr diese Verantwortung als GGR-Präsident<strong>in</strong> wahrzunehmen. Sie geht davon<br />

aus, dass sie den Ersatznerv auch nicht benötigen wird. Sie dankt bereits jetzt dafür, dass sie<br />

bei diesem Vorhaben unterstützt wird. Sie wünscht allen e<strong>in</strong>e wunderbare, bes<strong>in</strong>nliche Adventszeit.<br />

Urs Gurtner: Er dankt Anna F<strong>in</strong>k für die lieben Worte. Als abtretender Präsident hat man noch<br />

e<strong>in</strong>en Wunsch frei. Er hat für <strong>Spiez</strong> den Wunsch, dass sich möglichst viele Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

freiwillig für die Geme<strong>in</strong>depolitik zur Verfügung stellen. Er wünscht sich e<strong>in</strong>en engagierten, spannenden<br />

und fairen Wahlkampf 2012. Unsere Demokratie kann längerfristig nur überleben, wenn es<br />

weiterh<strong>in</strong> genügend Leute gibt, welche bereit s<strong>in</strong>d, freiwillig <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de mitzuarbeiten, Verantwortung<br />

zu übernehmen, mitzuwirken und mitzugestalten. Im Jahr 2011 gab es viele schlechte<br />

Nachrichten. Die Aussichten für das nächste Jahr s<strong>in</strong>d eher düster. Unsere globalisierte Welt sieht<br />

sich mit grossen, neuen und bisher unvorstellbaren Veränderungen und Herausforderungen konfrontiert.<br />

Trotzdem, lassen wir uns von dieser Angst nicht lähmen.


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Angst ist e<strong>in</strong> schlechter Ratgeber, wagen wir Neues auf der Welt, <strong>in</strong> Europa, <strong>in</strong> der Schweiz und <strong>in</strong><br />

<strong>Spiez</strong>. Er wünscht allen <strong>Spiez</strong>er<strong>in</strong>nen und <strong>Spiez</strong>ern e<strong>in</strong>e bes<strong>in</strong>nliche Weihnachtszeit und alles Gute<br />

im neuen Jahr.<br />

Schluss der <strong>Sitzung</strong>: 18:35 Uhr<br />

NAMENS DES GROSSEN GEMEINDERATES<br />

Der Präsident Der Protokollführer<br />

U. Gurtner A. Zürcher<br />

Im Anschluss an die <strong>Sitzung</strong> begeben sich die Ratsmitglieder zum traditionellen Aperitif <strong>in</strong> den Regezkeller<br />

und anschliessend zum Nachtessen <strong>in</strong>s Hotel/Restaurant Seegarten, <strong>Spiez</strong>.

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