Alle waren Sieger - Spittal an der Drau
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Experten meinen<br />
Experten meinen<br />
Auf Schritt und Tritt...<br />
Streifzüge durch <strong>Spittal</strong>s Verg<strong>an</strong>genheit<br />
Das Fr<strong>an</strong>zosenkreuz am Fünfwundenweg.<br />
Ort <strong>der</strong> Erinnerung, Stätte des Gedenkens!<br />
Das ist <strong>der</strong> tiefere Sinn des schlichten Holzkreuzes<br />
und seiner Tafelmalerei, darstellend die trauernde<br />
Maria mit dem Leichnam Jesu- aus<br />
fünf Wunden blutend - auf dem Schoß<br />
(Foto). Das Mahnmal wurde 2006 von<br />
Prof. Peter Br<strong>an</strong>dstätter restauriert; seit<br />
2007 ziert auch ein Holzrelief gleichen<br />
Themas die Gedenkstätte.<br />
Der historische Hintergrund? Schon seit<br />
Jahren sind die Fr<strong>an</strong>zosen Napoleons<br />
Herren im Oberl<strong>an</strong>d. Unter L<strong>an</strong>dsturmkomm<strong>an</strong>d<strong>an</strong>t<br />
Joh<strong>an</strong>n Baptist Türk wird<br />
nun zum Wi<strong>der</strong>st<strong>an</strong>d aufgerufen.<br />
Am 26. Oktober 1809 um halb neun Uhr entwickelt<br />
sich am Fratres ein Feuergefecht, das immer hitziger<br />
wird. Bis gegen 3 Uhr nachmittags zieht sich <strong>der</strong><br />
Kampf hin. Große Verluste auf beiden Seiten. Das Ringen<br />
um die Fratreshöhe bleibt aber unentschieden<br />
(Chronist Fr<strong>an</strong>z Türk, 1959).<br />
J.B. Türk vermerkt in seinen<br />
„Erinnerungen“ (Graz<br />
1902): „Wir verlohren<br />
dort <strong>an</strong> Todten 52 M<strong>an</strong>n,<br />
worunter 7 Kärntner und<br />
hatten 35 Blessierte“<br />
(Verwundete).<br />
Noch 1810 werden im<br />
Unterholz gefallene<br />
Fr<strong>an</strong>zosen gefunden und<br />
<strong>an</strong> <strong>der</strong> heutigen Gedenkstätte<br />
begraben.<br />
Ungeachtet des bereits<br />
am 14. Oktober 1809 im<br />
Schloss Schönbrunn in Wien zwischen Napoleon und<br />
Österreich geschlossenen Friedens hat <strong>der</strong> Kärntner<br />
L<strong>an</strong>dsturm den Kampf gegen die Besatzer fortgesetzt.<br />
Für Oberkärnten war <strong>der</strong> Friedensschluss jedoch mit<br />
tiefgreifenden Verän<strong>der</strong>ungen verbunden: Das gesamte<br />
Oberl<strong>an</strong>d wurde unter <strong>der</strong> Bezeichnung „Illyrisches<br />
Königreich“ fr<strong>an</strong>zösisches Staatsgebiet. Villach wurde<br />
Kreishauptstadt, <strong>Spittal</strong> einer <strong>der</strong> 7 K<strong>an</strong>tone.<br />
Vier volle Jahre (1809 bis 1813) blieb Oberkärnten<br />
fr<strong>an</strong>zösisches Territorium, was sich gesellschafts-,<br />
wirtschafts- und bildungspolitisch auswirkte.<br />
Im Herbst 2009 werden es genau 200 Jahre her sein<br />
seit den blutigen Ereignissen am Fratres.<br />
Hofrat Dr. Fr<strong>an</strong>z Burgstaller<br />
Gesu<br />
45. Internation