1. Anatomie - Optik Franzen - franzen.ch
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Das Auge<br />
<strong>Anatomie</strong>, Physiologie und optis<strong>ch</strong>es<br />
System,<br />
Pathologie<br />
Autor: Peter <strong>Franzen</strong> eidg. dipl. Augenoptiker<br />
© by <strong>Optik</strong> <strong>Franzen</strong> GmbH / Peter <strong>Franzen</strong><br />
Na<strong>ch</strong>druck und Weiterverwendung erwüns<strong>ch</strong>t
<strong>1.</strong> <strong>Anatomie</strong><br />
<strong>1.</strong>1 Das Auge (Bulbus oculi)<br />
Zum Sehorgan gehören neben dem Augapfel (bulbus oculi) au<strong>ch</strong> die<br />
S<strong>ch</strong>utzeinri<strong>ch</strong>tungen des Auges (Augenhöhle, Lider, Bindehaut, Tränenapparat) sowie<br />
der Bewegungsapparat bestehend aus den äusseren Augenmuskeln und der<br />
Tenon’s<strong>ch</strong>en Kapsel. Der N. opticus verbindet die Netzhaut mit dem Gehirn.<br />
Der Augapfel ist von einer bindegewebsartigen Hülle, der Tenon’s<strong>ch</strong>en-Kapsel,<br />
umgeben und liegt im Fettgewebe der Orbita.<br />
<strong>1.</strong>2 Augenhöhle (Orbita)<br />
Die Augenhöhle (Orbita) wird dur<strong>ch</strong> sieben Kno<strong>ch</strong>en gebildet. Wobei gemäss<br />
Literatur das Stirnbein (Os frontale) der stärkste Kno<strong>ch</strong>en am mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Skelett<br />
sei und dem Siebbein (Os ethmoidale), dem s<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>sten Kno<strong>ch</strong>en am Körper.<br />
Zur Orbita gehören zudem no<strong>ch</strong> die obere und untere Orbitalspalte und das Sehnerv-<br />
Lo<strong>ch</strong>. Dur<strong>ch</strong> diese Öffnungen gelangen Nerven, Arterien und Venen in die Orbita.<br />
Dur<strong>ch</strong> letzteres verläuft der Sehnerv dur<strong>ch</strong> den ca. 5mm grossen Sehnervenkanal<br />
(canalis opticus)<br />
Die Lage der Orbita zeigt 23° na<strong>ch</strong> aussen.<br />
2
Stirnbein Os frontale<br />
Siebbein Os ethmoidale<br />
Tränenbein Os lacrimale<br />
Keilbein Os sphenoidale<br />
Oberkiefer Os maxilare<br />
Gaumenbein Os palatinum<br />
Jo<strong>ch</strong>bein Os zygomaticum<br />
Obere Orbitalspalte Fissura orbitale superior<br />
Untere Orbitalspalte Fissura orbitale inferior<br />
Sehnerv Lo<strong>ch</strong> Foramen opticum<br />
<strong>1.</strong>3 Die Lider (palbebrae)<br />
Das mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Auge besitzt ein Ober- und ein Unterlid. Die Begrenzung der beiden<br />
Lider ist die Lidspalte.<br />
Die Lider sind auf einer fasrigen Platte, der Tarsalplatte (od. au<strong>ch</strong> Tarsus) aufgebaut.<br />
Aussen s<strong>ch</strong>liesst ein mehrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tiges verhorntes Plattenepithel das Lid ab. Am<br />
Lidrand (Lidkante) geht dieses Epithel in die Lidbindehaut (Conjuctiva palbebrae)<br />
über. Auf der Lidkante sitzen in der Regel zwei bis drei Reihen Wimpern (Ciliae).<br />
Ebenso sitzen in der Lidkante drei vers<strong>ch</strong>iedene Arten von Drüsen (Zeis’s<strong>ch</strong>e Drüsen,<br />
Talgdrüsen; Moll’s<strong>ch</strong>e Drüsen, S<strong>ch</strong>weissdrüsen; Meibom’s<strong>ch</strong>en Drüsen, Talgdrüsen)<br />
wel<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>weiss und Talg absondern. Die Talgdrüsen halten die Zilien ges<strong>ch</strong>meidig<br />
und verhindern ein Überlaufen der Tränen.<br />
Für die Lidbewegung ist hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> der M. orbicularis zuständig. Zur Lidöffnung ist<br />
au<strong>ch</strong> der M. levator, wel<strong>ch</strong>er an der Tarsalplatte verankert ist beteiligt.<br />
Der M. riolani verläuft in der hinteren Lidkante und hält das Lid am Auge. (gem.<br />
Literatur ist dies der s<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>ste Muskel am Körper)<br />
<strong>1.</strong>4 Bindehaut (Conjuctiva palbebrae, Conjuctiva bulbi)<br />
Als Lidbindehaut verläuft sie als zwei<br />
oder mehrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tiges iso- bis<br />
ho<strong>ch</strong>prismatis<strong>ch</strong>es Epithel bis zum<br />
oberen bzw. unteren Ums<strong>ch</strong>lagsteil<br />
(Fornix). Hier s<strong>ch</strong>lägt die Bindehaut<br />
um und bedeckt als Bulbusbindehaut<br />
die Lederhaut (Sklera) bis zum Limbus.<br />
(Übergang von Lederhaut und<br />
Hornhaut).In dieser Phase ist die<br />
Bindehaut lei<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>iebbar und<br />
besteht aus einem mehrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tigen,<br />
unverhorntem Plattenepithel.<br />
3
<strong>1.</strong>5 Der Tränenapparat<br />
Über dem äusseren Augenwinkel liegt die Tränendrüse (Glandula lacrimalis) mit ihren<br />
se<strong>ch</strong>s bis zwölf Ausführungsgängen, wel<strong>ch</strong>e im oberen Fornix enden.<br />
Die Tränenflüssigkeit ist dünnflüssig und eiweissarm. Zum besseren Verständnis wird<br />
sie als dreis<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tig bes<strong>ch</strong>rieben, wobei die innerste S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t einen mucösen Aufbau<br />
hat, und so die Unebenheiten der Hornhaut glättet. Die mittlere S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t ist<br />
wässrigem Ursprungs. Sie beinhaltet Sauerstoff und weitere Nährstoffe mit dem die<br />
von Blutgefässen freie Hornhaut ernährt wird. Die äussere S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t ist ölig und<br />
verhindert ein Austrocknen des Auges<br />
Mit dem Lids<strong>ch</strong>lag wird die Tränenflüssigkeit verteilt und läuft nun zum nasalen<br />
Augenwinkel. Dur<strong>ch</strong> die Tränenpünkt<strong>ch</strong>en (Punctum lacrimalis) läuft diese in die<br />
oberen und unteren Tränenkanäl<strong>ch</strong>en (Canaliculi lacrimalis). Diese enden im<br />
Tränensack (Saccus lacrimalis), von wo aus der Abfluss über den Ductus<br />
nasolacrimalis in den unteren Nasengang erfolgt.<br />
<strong>1.</strong>6 Der Bewegungsapparat<br />
Der Bewegungsapparat besteht aus 6 Augenmuskeln (vier geraden- und zwei<br />
s<strong>ch</strong>iefen Augenbewegungsmuskeln). Diese liegen im Orbitalen Fettkörper und dienen<br />
der Bewegung des Auges. Die vier geraden Muskeln verlaufen von der hinteren<br />
Orbitalwand gerade na<strong>ch</strong> vorne und setzten am Auge an. Der obere s<strong>ch</strong>iefe Muskel<br />
hat den glei<strong>ch</strong>en Ursprung. Jedo<strong>ch</strong> verlauft er dur<strong>ch</strong> die nasal gelegene Tro<strong>ch</strong>lea und<br />
verläuft von da s<strong>ch</strong>ief zum Auge. Der untere s<strong>ch</strong>iefe Augenmuskel entspringt an der<br />
nasalen Orbitalwand und verläuft von da direkt zum Augapfel.<br />
Die Innervation wird von vers<strong>ch</strong>iedenen Nerven übernommen. (N. abducens, N.<br />
oculomotorius, N. tro<strong>ch</strong>learis)<br />
4
<strong>1.</strong>7 Die Gefässversorgung<br />
Die A. ophthalmica zieht als Ast der A. carotis interna mit dem N. opticus in die<br />
Augenhöhle. Diese verteilt si<strong>ch</strong> in einige weitere Äste um die Blutversorgung zu<br />
si<strong>ch</strong>ern. Den Abfluss übernehmen die obere und untere Orbitalvenen (V. ophthalmica<br />
superior und anterior) diese münden derweil in den Sinus cavernosus<br />
<strong>1.</strong>8 Der Augapfel<br />
Der Augapfel (Bulbus oculi) hat eine fast kugelige Form mit ca. 24mm Dur<strong>ch</strong>messer.<br />
Na<strong>ch</strong> vorne wird er dur<strong>ch</strong> die transparente Hornhaut (Cornea) abges<strong>ch</strong>lossen. Am<br />
hinteren Pol verlässt der Sehnerv den Augapfel. Nur wenig aussen befindet si<strong>ch</strong> die<br />
Fovea centralis. Die Augenwand besteht aus drei Gewebearten. Die Äusserste davon<br />
ist die Lederhaut (Sklera). Die mittlere ist die Aderhaut (Chorioidea), wel<strong>ch</strong>e wie der<br />
Name sagt mit Gefässen dur<strong>ch</strong>zogen ist. Als innerstes Gewebe s<strong>ch</strong>liesst si<strong>ch</strong> die<br />
Netzhaut (Retina) an.<br />
Die Innenräume werden wie folgt unters<strong>ch</strong>ieden: vordere- und hintere Augenkammer<br />
und den Glaskörperraum. Zudem benennt man die folgenden optis<strong>ch</strong>en Medien:<br />
Hornhaut, Kammerwasser, Linse und Glaskörper. Und ni<strong>ch</strong>t zuletzt befindet si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong><br />
der Ziliarmuskel, wel<strong>ch</strong>er die Einstellung der Linse auf ferne und nahe Objekte<br />
steuert.<br />
<strong>1.</strong>9 Die Sklera<br />
5/6 des Auges werden dur<strong>ch</strong> die Sklera abgedeckt. Sie geht im Limbus-Berei<strong>ch</strong> in die<br />
Hornhaut und den Ziliarkörper über. Sie besteht aus einem sehr festen Lamellen-<br />
Gefle<strong>ch</strong>t aus Kollagenfasern.<br />
<strong>1.</strong>10 Hornhaut<br />
Die Hornhaut hat einen horizontalen Dur<strong>ch</strong>messer von 12mm und einen vertikalen<br />
Dur<strong>ch</strong>messer von 11mm. Den äusseren Abs<strong>ch</strong>luss bildet ein mehrs<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tiges,<br />
unverhorntes Plattenepithel. Na<strong>ch</strong> innen wird die Hornhaut dur<strong>ch</strong> eine eins<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tige<br />
Zells<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t, den Endothelzellen, abges<strong>ch</strong>lossen. Dazwis<strong>ch</strong>en liegt das Stroma wel<strong>ch</strong>es<br />
die Grundsubstanz der Hornhaut bildet. Die Hornhautfasern benötigen einen genau<br />
definierten Abstand zueinander um die Transparenz zu gewährleisten. S<strong>ch</strong>on eine<br />
minimale Wasseraufnahme verändert diesen Abstand und es entsteht ein<br />
Hornhautödem.<br />
5
<strong>1.</strong>11 Die Linse<br />
In der hinteren Augenkammer liegt die Linse mit einem Dur<strong>ch</strong>messer von etwa<br />
10mm und einer Dicke von ca. 3-4mm je na<strong>ch</strong> Einstellungszustand. Die Linse<br />
wiederum liegt in der Linsenkapsel mit der sie verbunden ist. Im Randberei<strong>ch</strong> sind<br />
die Zonulafasern befestigt, wel<strong>ch</strong>e sie mit dem Ziliarmuskel verbinden.<br />
Au<strong>ch</strong> hier sind alle Fasern glei<strong>ch</strong> angeordnet um die Transparenz zu gewährleisten.<br />
Die Linse hat vers<strong>ch</strong>iedene Entwicklungsbedingte S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten. (Embrionalkern,<br />
Fetalkern, Alterskern)<br />
<strong>1.</strong>12 Der Glaskörper<br />
Der Glaskörper füllt den grössten Teil des Auges aus. Er ist an der Li<strong>ch</strong>tbre<strong>ch</strong>ung<br />
beteiligt, und hält das Auge in der Form. Die Konsistenz des zu 95% aus Wasser<br />
bestehenden Glaskörpers, ist mit einem „Pudding“ zu verglei<strong>ch</strong>en. Hyaluronsäure mit<br />
einem hohen Wasserbindungsvermögen sind darin ebenso vorhanden, wie<br />
Mucopolysac<strong>ch</strong>aride und Fibrillen.<br />
<strong>1.</strong>13 Die Aderhaut<br />
Die Aderhaut ist mit Arterien und Venen dur<strong>ch</strong>zogen und versorgen die äusseren<br />
Berei<strong>ch</strong>e der Netzhaut. Sie ist dur<strong>ch</strong> die Bru<strong>ch</strong>’s<strong>ch</strong>e Membran von der Netzhaut<br />
getrennt.<br />
<strong>1.</strong>14 Ziliarkörper (Corpus ciliare)<br />
Der Ziliarkörper übernimmt mehrere Aufgaben im Auge. In erster Linie ist er Muskel<br />
und ermögli<strong>ch</strong>t die Einstellung auf nahe und ferne Objekte.<br />
Im Berei<strong>ch</strong> der Ziliarfortsätze sind die bei der Linse bes<strong>ch</strong>riebenen Zonulafasern<br />
befestigt. Dur<strong>ch</strong> Kontraktion des Muskels werden die Zonulafasern entspannt und<br />
das Auge stellt si<strong>ch</strong> auf nahe Sehziele ein.<br />
Überzogen ist der Ziliarkörper von einem zweis<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tigen Epithel. In diesem wird im<br />
Berei<strong>ch</strong> der Ziliarfortsätze das Kammerwasser gebildet und in die hintere Kammer<br />
abgegeben.<br />
<strong>1.</strong>15 Regenbogenhaut (Iris) und Pupille<br />
Dur<strong>ch</strong> die Di<strong>ch</strong>te des<br />
Irisstromas und der Art der<br />
Pigmente wird die Augenfarbe<br />
bestimmt.<br />
Die Iris regelt die Menge des<br />
einfallenden Li<strong>ch</strong>tes. Die<br />
Bewegli<strong>ch</strong>keit nimmt mit dem<br />
Alter ab, so dass ältere<br />
Mens<strong>ch</strong>en oftmals eine sehr<br />
kleine Pupille haben, die au<strong>ch</strong><br />
nur no<strong>ch</strong> sehr s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong> auf<br />
Li<strong>ch</strong>treize reagiert.<br />
Im hinteren Berei<strong>ch</strong> liegt die<br />
Iris auf der Augenlinse auf. An<br />
6
diesem Ort fliesst das Kammerwasser in die vordere Kammer. Im Berei<strong>ch</strong> des<br />
Kammerwinkels fliesst das Kammerwasser ab.<br />
<strong>1.</strong>16 Netzhaut (Retina)<br />
Die Netzhaut bildet die innere Augenhaut. Sie besteht aus einem blinden und einen<br />
optis<strong>ch</strong>en Teil. Die Übergang der beiden Berei<strong>ch</strong>e wird Ora serrata genannt.<br />
Die Pars optica besteht aus zwei Blättern. Dem äusseren Blatt (Stratum pigmenti)<br />
und dem inneren Blatt (Stratum cerebrale), die si<strong>ch</strong> lose aufliegen. Sie sind nur im<br />
Berei<strong>ch</strong> der Ora serrata und am Sehnervenaustritt miteinander verbunden.<br />
Das Pigmentepithel ist an der hell/dunkel Anpassung (Adaptation) beteiligt.<br />
Das innere Blatt wird in zehn S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten unterteilt die ni<strong>ch</strong>t im einzelnen erwähnt<br />
werden.<br />
Dem Pigmentepithel aufliegend befinden si<strong>ch</strong> die photoaktiven Rezeptoren, die das<br />
Li<strong>ch</strong>t in einen elektris<strong>ch</strong>en Impuls umwandeln. Die Rezeptoren werden in Stäb<strong>ch</strong>en<br />
(hell/dunkel) und Zapfen (Farbe) unterteilt. Es befinden si<strong>ch</strong> etwa 120 Millionen<br />
Stäb<strong>ch</strong>en und ca. 7 Millionen Zapfen. In der Fovea centralis befinden si<strong>ch</strong> nur Zapfen<br />
und als Besonderheit sind diese einzeln ges<strong>ch</strong>altet, was die zentrale S<strong>ch</strong>ärfe erklärt.<br />
In diesem Berei<strong>ch</strong> sind aus anatomis<strong>ch</strong>en Gründen ni<strong>ch</strong>t alle 10 Netzhauts<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten<br />
vorhanden.<br />
Die Nervenfasern laufen alle zusammen und verlassen das Auge als Sehnerv.<br />
<strong>1.</strong>17 Sehnerv und Sehbahn<br />
Der Sehnerv ist ca. 4.5cm lang und besitzt ca. 1 Million Fasern. 2/3 des Sehnervs<br />
liegen in der Augenhöhle, wo der Nerv von einer Marks<strong>ch</strong>eide und einzelnen<br />
Hirnhäuten (Dura mater und Pia mater) umgeben wird. Dur<strong>ch</strong> den Sehnervenkanal<br />
verlässt der Sehnerv die Augenhöhle. Und verläuft zum Chiasma wel<strong>ch</strong>es unter dem<br />
3. Ventrikel liegt. Hier kreuzen si<strong>ch</strong> die nasalen Fasern und ziehen als Optis<strong>ch</strong>er<br />
Traktus weiter zu den lateralen Kniehöckern. Die Gratiolet's<strong>ch</strong>e Sehstrahlung läuft<br />
von hier weiter und Endet im Feld 17 na<strong>ch</strong> Brodmann. (Am Sehen sind die Felder 17,<br />
18 und 19 beteiligt)<br />
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2. Physiologie und optis<strong>ch</strong>es System<br />
2.1 Optis<strong>ch</strong>er Apparat<br />
Die Li<strong>ch</strong>tstrahlen die in das Auge fallen dur<strong>ch</strong>dringen Tränenfilm, Hornhaut,<br />
Kammerwasser, Linse und den Glasköper. Da es si<strong>ch</strong> um mehrere Optis<strong>ch</strong>e Medien<br />
handelt spri<strong>ch</strong>t man hier von einem „optis<strong>ch</strong>en System“.<br />
Im Idealfall treffen si<strong>ch</strong> parallel einfallende Strahlen beim re<strong>ch</strong>tsi<strong>ch</strong>tigen Auge auf der<br />
Netzhaut. Hier spre<strong>ch</strong>en wir von einer Emetropie (Re<strong>ch</strong>tsi<strong>ch</strong>tigkeit, monokular)<br />
Die Bre<strong>ch</strong>kraft des optis<strong>ch</strong>en Systems beträgt~+58.8dpt.<br />
2.2 Akkommodation<br />
Als Akkommodation wird die Fähigkeit des Auges bezei<strong>ch</strong>net, si<strong>ch</strong> auf nahe und ferne<br />
Objekte einzustellen.<br />
Diese Fähigkeit ist in erster Linie der Linse zu verdanken. Dur<strong>ch</strong> entspre<strong>ch</strong>ende<br />
Veränderung des Muskeltonus im Ziliarkörper werden die Zonulafasern stärker<br />
gezogen oder locker gelassen. Dur<strong>ch</strong> Umlagerung der Linsenfasern kann diese die<br />
Form verändern.<br />
Ausgelöst wird dieser Me<strong>ch</strong>anismus dur<strong>ch</strong> das Bewusstsein der Nähe und der Ferne.<br />
Glei<strong>ch</strong>zeitig tritt au<strong>ch</strong> Konvergenz (Zusammens<strong>ch</strong>wenken der Augen beim Blick in die<br />
Nähe) und Miosis (Verengung des Pupillendur<strong>ch</strong>messers) auf. Diese drei Funktionen<br />
sind zusammen gesteuert.<br />
Da die Flexibilität der Augenlinse im mit zunehmendem Alter abnimmt, verliert das<br />
Auge die Fähigkeit si<strong>ch</strong> anzupassen. Es tritt die sogenannte Alterssi<strong>ch</strong>tigkeit auf<br />
(Presbyopie).<br />
2.3 Refraktionsanomalien<br />
• Myopie: Bei der Myopie (Kurzsi<strong>ch</strong>tigkeit) s<strong>ch</strong>neiden si<strong>ch</strong> die aus dem<br />
unendli<strong>ch</strong> kommenden, parallelen Strahlen vor der Netzhaut. Der Fernpunkt<br />
(Punktum Remotum; PR) liegt in der Nähe. Als Ursa<strong>ch</strong>e kommen zwei<br />
Gegebenheiten in Frage, wel<strong>ch</strong>e meistens kombiniert auftreten. Zum einen<br />
gibt es den Bre<strong>ch</strong>ungsfehler des Auges (>~+58.8dpt), was bedeutet, dass das<br />
Auge die Li<strong>ch</strong>tstrahlen zu stark ablenkt und der S<strong>ch</strong>nittpunkt der Strahlen vor<br />
der Netzhaut liegt. Zum Anderen gibt es den Längenfehler. Beim Längenfehler<br />
ist das Auge zu lang. Meistens dur<strong>ch</strong> einen Druck der Orbita wird das Auge in<br />
die Länge gedrückt. Der S<strong>ch</strong>nittpunkt der Strahlen liegt dadur<strong>ch</strong> ebenfalls<br />
innerhalb des Auges. Dieser Fehler wird mit einem Minusglas korrigiert.<br />
• Hyperopie: Bei der Hyperopie (Weitsi<strong>ch</strong>tigkeit) s<strong>ch</strong>neiden si<strong>ch</strong> die aus dem<br />
unendli<strong>ch</strong> kommenden, parallelen Strahlen hinter der Netzhaut. Die Ursa<strong>ch</strong>en<br />
sind genau umgekehrt wie sie bei der Myopie auftreten. D.h. das Auge ist zu<br />
s<strong>ch</strong>wa<strong>ch</strong> und lenkt die Strahlen nur ungenügend ab (
Photophobie, S<strong>ch</strong>windel und anderen. Asthenopie kann muskulär oder nervös<br />
bedingt sein)<br />
• Presbyopie: Au<strong>ch</strong> „Alterssi<strong>ch</strong>tigkeit“ genannt tritt beim Re<strong>ch</strong>tsi<strong>ch</strong>tigen Auge<br />
etwa zwis<strong>ch</strong>en dem 40. und 50. Altersjahr auf. Dur<strong>ch</strong> den Flexibilitätsverlust<br />
der Augenlinse, kann das Auge ni<strong>ch</strong>t mehr ri<strong>ch</strong>tig auf Nahe gelegene Objekte<br />
s<strong>ch</strong>arf einstellen. Der Flexibilitätsverlust kommt dadur<strong>ch</strong> zu stande, dass in der<br />
Augenlinse immer neue Fasern gebildet werden. Die Alten Fasern können die<br />
Linse jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verlassen und werden zur Mitte hin verdi<strong>ch</strong>tet.<br />
• Astigmatismen: Astigmatismen sind Gegebenheiten, bei denen zur Korrektur<br />
ni<strong>ch</strong>t nur ein Wert rei<strong>ch</strong>t, sondern es benötigt zwei in einem re<strong>ch</strong>ten Winkel<br />
zueinander stehende Werte.<br />
• Winkelfehlsi<strong>ch</strong>tigkeit: Hier zitiere i<strong>ch</strong> aus Helmut Goers<strong>ch</strong> „Wörterbu<strong>ch</strong> der<br />
Optometrie“: Zustand eines Augenpaares, bei dem in der optometris<strong>ch</strong>en<br />
Fixierlinien-Hell-Ruhestellung ein lateraler Bildlagefehler vorhanden ist.<br />
Winkelfehlsi<strong>ch</strong>tigkeit ist vorhanden, wenn die optometris<strong>ch</strong>e Fixierlinien-Hell-<br />
Ruhestellung von der Orthostellung abwei<strong>ch</strong>t. Au<strong>ch</strong> hier treten asthenopis<strong>ch</strong>e<br />
Bes<strong>ch</strong>werden auf die teils sehr gut lokalisierbar sind. Betroffen sind au<strong>ch</strong><br />
oftmals Kinder im S<strong>ch</strong>ulalter. Bei Kindern ist dies gekoppelt mit einer<br />
Konzentrationss<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>e, Verhaltensauffälligkeiten, Überforderung...! Kinder<br />
die an einer Lese- und Re<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>reibs<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>e leiden kann meistens geholfen<br />
werden<br />
Die Korrektur dieser<br />
Sehfehler kann heute mit<br />
Brillengläsern und/oder<br />
Kontaktlinsen ausgegli<strong>ch</strong>en<br />
werden, und stellen für den<br />
<strong>Optik</strong>er kein Problem dar.<br />
2.4 Sehs<strong>ch</strong>ärfe<br />
Als Sehleistung eines Auges wird die Gesamtleistung des Sehorgans bes<strong>ch</strong>rieben.<br />
Diese setzt si<strong>ch</strong> zusammen aus reiner Sehs<strong>ch</strong>ärfe, Gesi<strong>ch</strong>tsfeld, Farbsehen,<br />
Dunkelsehen, Kontrastsehen... Unter dem Begriff Sehs<strong>ch</strong>ärfe versteht man das<br />
Auflösungsvermögen eines Auges. Diese Auflösung wird mir der Masseinheit Visus<br />
(V) bezei<strong>ch</strong>net. Es ist zu unters<strong>ch</strong>eiden der Visus mit Korrektur und der Visus ohne<br />
Korrektur (VCC und VSC). Kann eine Auge zwei Punkte in einer Entfernung von einem<br />
10
Meter und unter einem Ers<strong>ch</strong>einungswinkel von einer Bogenminute als zwei<br />
getrennte Punkte wahrnehmen, so besitzt das Auge eine Sehleistung von V: 1,0.<br />
Muss der Abstand vergrössert werden um die Punkte als zwei eigene Punkte zu<br />
erkennen, so ist die Sehleistung reduziert und demzufolge < 1,0.<br />
Es ist interessant zu sehen, dass es unter den vers<strong>ch</strong>iedenen „Rassen“ zum Teil<br />
grosse Unters<strong>ch</strong>iede gibt. Mens<strong>ch</strong>en aus dem ehemaligen Jugoslavien zum Beispiel<br />
errei<strong>ch</strong>en meistens ohne Mühe eine Sehleistung von V: 1,5 – 1,8.<br />
Gemessen wird mit Normzei<strong>ch</strong>en: Landoltringe, Snellen Haken, usw. Am besten<br />
eignen si<strong>ch</strong> aber genau definierte Bu<strong>ch</strong>staben und Zahlen. Für Kinder sind sehr gute<br />
Teste erhältli<strong>ch</strong> mit eigenen Symbolen.<br />
2.5 Rezeptoren<br />
Stäb<strong>ch</strong>en und Zapfen bilden die Rezeptoren der Netzhaut. In der Fovea centralis sind<br />
auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> Zapfen vorhanden. Diese sind für das Farbsehen zuständig. Die Di<strong>ch</strong>te<br />
nimmt relativ stark ab sobald man diesen Ort zur Peripherie hin verlässt.<br />
Ungefähr 25-30° ausserhalb der Fovea centralis errei<strong>ch</strong>en die Stäb<strong>ch</strong>en ihre hö<strong>ch</strong>ste<br />
Di<strong>ch</strong>te und damit au<strong>ch</strong> den Ort mit der hö<strong>ch</strong>sten Empfindli<strong>ch</strong>keit auf hell/dunkel.<br />
Im Berei<strong>ch</strong> des Sehnervenaustrittes fehlen sämtli<strong>ch</strong>e Rezeptoren.<br />
Unter Li<strong>ch</strong>teinwirkung blei<strong>ch</strong>t das Rhodopsin der Stäb<strong>ch</strong>en aus und führt dur<strong>ch</strong> eine<br />
konformationsänderung am Farbstoffanteil von 11-cis- zu all-trans-Retinal zu einer<br />
Umwandlung von Li<strong>ch</strong>tenergie in elektris<strong>ch</strong>e Impulse. Das Rhodopsin stellt ein<br />
Chromoproteid dar und ist Bestandteil des Sehpurpurs. Es setzt si<strong>ch</strong> aus dem Protein<br />
Opsin und dem Vitamin-A-Abkömmling 11-cis und all-trans-Retinal zusammen. Bei<br />
Wegfall der Li<strong>ch</strong>teinwirkung kommt es unter Energieaufwand zur Regeneration des<br />
Rhodopsins. Voraussetzung für die Blei<strong>ch</strong>ung des Rhodopsins ist die Absorption des<br />
Li<strong>ch</strong>tes. Da das in den Stäb<strong>ch</strong>en enthaltene Rhodopsin Li<strong>ch</strong>t des gesamten<br />
(si<strong>ch</strong>tbaren) Wellenlängenberei<strong>ch</strong> absorbiert, sind mit den Stäb<strong>ch</strong>en unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e<br />
Farben ni<strong>ch</strong>t zu unters<strong>ch</strong>eiden. Im Gegensatz hierzu absorbieren die drei<br />
Sehfarbstoffe der Zapfen nur Li<strong>ch</strong>t eines bestimmten Wellenlängenberei<strong>ch</strong>es, was<br />
Voraussetzung für das Farbsehen ist.<br />
2.6 Gesi<strong>ch</strong>tsfeld<br />
Der Begriff Gesi<strong>ch</strong>tsfeld bes<strong>ch</strong>reibt im Gegensatz zum Blickfeld, den Berei<strong>ch</strong> des<br />
Raumes, der bei unbewegtem Auge glei<strong>ch</strong>zeitig wahrgenommen wird. Unters<strong>ch</strong>ieden<br />
wird unter monokularem- und binokularem Gesi<strong>ch</strong>tsfeld.<br />
Bestimmt wird das Gesi<strong>ch</strong>tsfeld mittels Perimetrie. Unters<strong>ch</strong>ieden werden dabei zwei<br />
Arten:<br />
<strong>1.</strong> Kinetis<strong>ch</strong>e Perimetrie: Registrierung des Ortes der ersten Wahrnehmung eines<br />
Stimulus definierter Leu<strong>ch</strong>tdi<strong>ch</strong>te, der von aussen in das Gesi<strong>ch</strong>tsfeld<br />
hereingeführt wird.<br />
2. Statis<strong>ch</strong>e Perimetrie: Messung der minimalen Leu<strong>ch</strong>tdi<strong>ch</strong>te die ein Stimulus<br />
haben muss, um an einem bestimmten Ort bei definierter<br />
Hintergrundhelligkeit gerade eben erkannt zu werden.<br />
Ausfälle im Gesi<strong>ch</strong>tsfeld werden als Skotom bezei<strong>ch</strong>net. Im monokularen Gesi<strong>ch</strong>tsfeld<br />
wird der blinde Fleck als physiologis<strong>ch</strong>es Skotom bezei<strong>ch</strong>net. Es muss ni<strong>ch</strong>t<br />
unbedingt ein kompletter Verlust vorhanden sein. Es gibt au<strong>ch</strong> die Variante einer<br />
S<strong>ch</strong>ädigung, bei der ein intensiverer Stimulus do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> wahrgenommen werden<br />
kann.<br />
11
Im Binokularen Gesi<strong>ch</strong>tsfeld wird der Blinde Fleck vom jeweils gegenüberliegenden<br />
Gesi<strong>ch</strong>tsfeld abgedeckt.<br />
2.7 Adaptation<br />
Unter Adaptation versteht man die Anpassung des Auges an helle und dunkle<br />
Gegebenheiten. Dabei spielen folgende Me<strong>ch</strong>anismen: Veränderung des<br />
Pupillendur<strong>ch</strong>messers, Übergang vom Stäb<strong>ch</strong>en- zum Zapfensehen, Veränderung der<br />
Rezeptorenempfindli<strong>ch</strong>keit.<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>eidet man die Hell- und die Dunkeladaptation. Es gibt aber<br />
etli<strong>ch</strong>e Unterarten die no<strong>ch</strong> differenziert werden.<br />
2.8 Farbsehen<br />
Das Farbsehen wird dur<strong>ch</strong> die Zapfen-Rezeptoren der Netzhaut ermögli<strong>ch</strong>t. Der vom<br />
mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>en Auge wahrgenommene Wellenlängenberei<strong>ch</strong> liegt bei ca. 380 – 780nm<br />
(400 – 800nm). Na<strong>ch</strong> der Theorie von Young – Helmholz werden drei Zapfenarten<br />
unters<strong>ch</strong>ieden. Sol<strong>ch</strong>e die blaues -, grünes – und sol<strong>ch</strong>e die rotes Li<strong>ch</strong>t absorbieren.<br />
Na<strong>ch</strong> dem Gesetz der Farbmis<strong>ch</strong>ung (Additiv) können aus diesen drei Farben alle<br />
anderen Farben gemis<strong>ch</strong>t werden. Das Fehlen aller Farben ergibt s<strong>ch</strong>warz, die<br />
Summe aller drei Farben ergibt weiss.<br />
Die hö<strong>ch</strong>st Li<strong>ch</strong>tempfindli<strong>ch</strong>keit liegt bei 555nm einem gelb-grün.<br />
2.9 Pupillenreflex<br />
Der Pupillenreflex wird dur<strong>ch</strong> plötzli<strong>ch</strong>en Li<strong>ch</strong>teinfall auf das Auge ausgelöst. Das<br />
Auge reagiert bei erhöhtem Li<strong>ch</strong>teinfall mit einer Pupillenverengung (Miosis) um die<br />
Li<strong>ch</strong>tmenge zu regulieren.<br />
Bei gesunden Augen funktioniert der Pupillenreflex immer beidseitig, au<strong>ch</strong> wenn nur<br />
eine Seite einen erhöhten Li<strong>ch</strong>treiz erhält.<br />
Mit einer Tas<strong>ch</strong>enlampe und einer systematis<strong>ch</strong>en Abfolge kann festgestellt werden<br />
ob ein Problem eher in der afferenten oder der efferenten Nervenbahn liegt.<br />
(Afferent: N. Opticus; Efferent: N. oculomotorius)<br />
12
2.10 Kornealreflex<br />
Eine dur<strong>ch</strong> Berührung gereizte Hornhaut führt unmittelbar zum Lids<strong>ch</strong>luss. Die<br />
Nervenfasern dur<strong>ch</strong>dringen in den mittleren und vorderen Hornhauts<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t das<br />
Stroma. Sie verlaufen radiär zur Mitte hin. Total sind es etwa 70 – 80 Äst<strong>ch</strong>en die in<br />
die Hornhaut eindringen. Diese teilen si<strong>ch</strong> vorwiegend di<strong>ch</strong>otom (Aufsplitterung in<br />
immer zwei Äst<strong>ch</strong>en) und kommen immer oberflä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er zu liegen. Am Ende<br />
dur<strong>ch</strong>dringen Sie die Bowmans<strong>ch</strong>e Membran und das Epithel.<br />
Als Eigenheit ist zu erwähnen, dass die Nerven ihre Marks<strong>ch</strong>eiden beim Eintritt in die<br />
Hornhaut verlieren. Gelegentli<strong>ch</strong> kann man bei der Spaltlampenmikroskopie sol<strong>ch</strong>e<br />
beoba<strong>ch</strong>ten, wel<strong>ch</strong>e die Marks<strong>ch</strong>eiden no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t verloren haben.<br />
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3. Pathologie und Applikation von<br />
Medikamenten<br />
3.1 Katarakt (grauer Star)<br />
Die Katarakt ist sehr vielfältig. Die Bedeutung des Wortes ist „Wasserfall“ und kommt<br />
aus der früheren (ägyptis<strong>ch</strong>en) Zeit, als man annahm, dass si<strong>ch</strong> eine Membran von<br />
oben her über die Augen ausbreite. Grundsätzli<strong>ch</strong> werden alle inhomogenitäten der<br />
Linse als Katarakt bezei<strong>ch</strong>net.<br />
Allein die Einteilung der Katarakt ist so vers<strong>ch</strong>ieden, so dass i<strong>ch</strong> nur auf zwei<br />
Kataraktarten etwas näher eingehen werde.<br />
Zur Verdeutli<strong>ch</strong>ung hier eine grobe Kostprobe von den Einteilungsmögli<strong>ch</strong>keiten.<br />
Ausprägungsgrad: � Beginnende Katarakt (Cataracta incipiens)<br />
� Fortges<strong>ch</strong>rittene Katarakt (Cataracta provecta)<br />
� No<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ganz reife Katarakt ( Cataracta<br />
praematura)<br />
� Reifer Katarakt (Cataracta matura)<br />
� Überreife Katarakt mit im Kapselsack abgesunkenem<br />
Kern (Cataracta hypermatura Morgagani)<br />
� Katarakt mit Linsenquellung (Cataracta<br />
intumescens)<br />
Lokalisation � Kernkatarakt (Cataracta nuclearis)<br />
� Rindenkatarakt (Cataracta corticalis anterior oder<br />
posterior)<br />
� Trübung der äusseren (subkapsulärem)<br />
Rindenanteils (Cataracta subcapsularis)<br />
� Trübung des hinteren oder vorderen Linsenpols<br />
(Cataracta polaris anterior oder posterior)<br />
� Trübung vers<strong>ch</strong>iedener S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten z. B. Kern und<br />
Rindenkatarakt (Cataracta corticonuklearis)<br />
Form der Linsentrübung � Keilförmige Katarakt (Cataracta cuneiformis)<br />
� Fis<strong>ch</strong>förmige Katarakt (Cataracta pisciformis)<br />
� Pulverförmiger Katarakt (Cataracta pulverulenta)<br />
� Sternförmiger Katarakt (Cataracta stellaris)<br />
Farbe � Bräunli<strong>ch</strong>e Katarakt (Cataracta brunescens)<br />
� S<strong>ch</strong>warze Katarakt (Cataracta nigra)<br />
Zeitpunkt der Manifestation � Angeborene Katarakt (Cataracta congenita)<br />
� Kindli<strong>ch</strong>e Katarakt (Cataracta infantilis)<br />
� Jugendli<strong>ch</strong>e Katarakt (Cataracta juvenilis)<br />
� Katarakt im Erwa<strong>ch</strong>senenalter (Cataracta präsenilis)<br />
� Katarakt im Senium (Cataracta senilis)<br />
Genese � Traumatis<strong>ch</strong>e Katarakt (Cataracta traumatica)<br />
� Katarakt bei Hautkrankheiten (Cataracta<br />
syndermatotica)<br />
� Katarakt aufgrund anderer Augenerkrankungen<br />
(Cataracta complicata)<br />
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3.<strong>1.</strong>1 Die angeborene Katarakt<br />
Die angeborene Katarakt ist eine Ers<strong>ch</strong>einung die in unserer Zivilisation do<strong>ch</strong> selten<br />
vorkommt. Bei dieser Kataraktart sowie au<strong>ch</strong> bei der infantielen Art ist eine frühe<br />
Erkennung von unheimli<strong>ch</strong>er Wi<strong>ch</strong>tigkeit, da si<strong>ch</strong> die Augen sonst ni<strong>ch</strong>t ri<strong>ch</strong>tig<br />
entwickeln können.<br />
3.<strong>1.</strong>2 Katarakt bei älteren Mens<strong>ch</strong>en<br />
Katarakt bei älteren Mens<strong>ch</strong>en. Dies ist wohl die häufigst Form der Katarakt. Die<br />
Ursa<strong>ch</strong>e ist na<strong>ch</strong> meinem Wissensstand und meiner Literatur bis heute ni<strong>ch</strong>t<br />
eindeutig geklärt. Die Theorien zielen aber darauf hin, dass es si<strong>ch</strong> um<br />
photo<strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>e Prozesse handelt.<br />
3.<strong>1.</strong>3 Operationen<br />
In früheren Zeiten waren sogenannte Linsenste<strong>ch</strong>er unterwegs. Diese haben mit<br />
einem „Instrument“ von oben her die Linse na<strong>ch</strong> hinten weggedrückt. Die Linse<br />
befand si<strong>ch</strong> nun im Innenraum des Auges. Dur<strong>ch</strong> die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass die meist<br />
bräunli<strong>ch</strong> gefärbte, trübe Linse ni<strong>ch</strong>t mehr im Weg war, waren die „Patienten“<br />
überglückli<strong>ch</strong>, da alles viel heller war. Was sie erst später merkten, war die Tatsa<strong>ch</strong>e,<br />
dass sie trotzdem ni<strong>ch</strong>ts sahen, da dem System Auge nun ca. +12.00dpt. fehlten.<br />
Später wurde die Linse komplett entfernt und die Patienten bekamen dann eine<br />
sogenannte<br />
Starbrille wel<strong>ch</strong>e<br />
sehr dicke Gläser<br />
hatte.<br />
Heute wird die<br />
Operation sehr<br />
elegant gelöst.<br />
Zuerst wird die<br />
Hornhaut oben<br />
mit einem<br />
minimalen S<strong>ch</strong>nitt<br />
eröffnet. Der<br />
vordere Berei<strong>ch</strong><br />
der Linsenkapsel<br />
wird entfernt.<br />
Jetzt wird der<br />
Operateur mit<br />
einer<br />
Ultras<strong>ch</strong>allsonde<br />
die<br />
Linsensubstanz<br />
zertrümmern und<br />
absaugen. In die<br />
Verbleibende<br />
Linsenkapsel wird<br />
nun ein Implantat<br />
eingesetzt,<br />
wel<strong>ch</strong>es der Bre<strong>ch</strong>kraft der Augenlinse entspri<strong>ch</strong>t. Dadur<strong>ch</strong> entfallen die äusserst<br />
15
unvorteilhaften Starbrillen. Es ist jedo<strong>ch</strong> anzumerken, dass es in jedem Fall wieder<br />
eine Brille brau<strong>ch</strong>t.<br />
3.2 Glaukom (grüner Star)<br />
Lange Zeit wurde der Begriff Glaukom dafür verwendet, das er eine Störung in der<br />
Kammerwasserdynamik sei, mit der Folge, dass der Augeninnendruck erhöht ist und<br />
eine S<strong>ch</strong>ädigung der Netzhaut entsteht.<br />
Neuere Untersu<strong>ch</strong>ungen haben aber eine alleinige Bedeutung des<br />
Augeninnendruckes als pathologis<strong>ch</strong>en Faktor der Glaukomentstehung relativiert.<br />
Demna<strong>ch</strong> muss das Glaukom heute als <strong>Optik</strong>usneuropathie definiert werden.<br />
Klinis<strong>ch</strong> wird ein Glaukom anhand eines <strong>ch</strong>arakteristis<strong>ch</strong>en Papillenbefundes sowie<br />
einer typis<strong>ch</strong>en Gesi<strong>ch</strong>tsfeldveränderung diagnostiziert. Hinzu kommen vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Risikofaktoren, zu denen au<strong>ch</strong> der Augeninnendruck gehört.<br />
Wi<strong>ch</strong>tig ein normaler Augendruck s<strong>ch</strong>liesst ein Glaukom ni<strong>ch</strong>t aus<br />
Ein erhöhter Augendruck allein ist no<strong>ch</strong> kein Glaukom<br />
Da diese Symptome ohne S<strong>ch</strong>merzen und in der Regel unmerkbar vorkommen ist es<br />
wi<strong>ch</strong>tig, dass ab dem 45 Lebensjahr regelmässige Kontrollen gema<strong>ch</strong>t werden um<br />
diese Gefahr auszus<strong>ch</strong>liessen. Der behandelnde Augenarzt wird anhand des Risikos<br />
den Intervall der Vorsorgeuntersu<strong>ch</strong>ungen festlegen.<br />
Auf eine Einteilung des Glaukoms verzi<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> bewusst, da es weit in die <strong>Anatomie</strong><br />
und Physiologie führen würde. Bei Interesse finden Sie im Ans<strong>ch</strong>luss eine<br />
Literaturliste.<br />
No<strong>ch</strong> ein Interessanter Aspekt zur medikamentösen Therapie bei Glaukoma<br />
<strong>ch</strong>ronicum simplex<br />
Glaukomtherapeutikum Wirkung/Nebenwirkung<br />
Betablocker<br />
Sympathikolytika<br />
+ Senkung der Kammerwassersekretion<br />
(Chibro-Timoptol, Vistagan, - Herzfrequenz, Erregungsüberleitung und<br />
Betoptima, Betamann)<br />
Kontraktibilität des Herzmuskels sinken,<br />
bron<strong>ch</strong>okonstriktoris<strong>ch</strong>e Wirkung<br />
Miotika<br />
Parasympathikomimetika<br />
(Pilocarpin, Carba<strong>ch</strong>ol,<br />
Physostigmin, Prostigmin,<br />
Gleucotat)<br />
Adrenalin<br />
Sympathikomimetikum<br />
(Glaucothil, d-Epifrin)<br />
+ Miosis, Kammerwinkelerweiterung,<br />
Vergrösserung der Oberflä<strong>ch</strong>e der Iris,<br />
Herabsetzen des Abflusswiderstandes<br />
- Sehstörungen, Myopisierung, Störung der<br />
Dunkeladaptation, s<strong>ch</strong>merzhafter<br />
Akkommodationskrampf (Kopfs<strong>ch</strong>merzen)<br />
+ Senkung der Kammerwassersekretion<br />
- Mydriasis, bei engem Kammerwinkel<br />
kontraindiziert<br />
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Clonidin<br />
Sympathikomimetikum<br />
(Isoglaucon, Haemiton)<br />
Guanethidin<br />
Sympathikomimetikum<br />
(Thilodigon)<br />
Carboanhydrasehemmer<br />
(Acetazolamid als Diamox und<br />
Glaupax sowie Diclofenamid)<br />
Dur<strong>ch</strong>blutungsfördernde<br />
Medikamente<br />
(Cosaldon retard, Trental)<br />
Aus Augenheilkunde Matthias Sa<strong>ch</strong>senweger)<br />
+ Senkung der Kammerwassersekretion<br />
- Blutdrucksenkung, bei Niederdruckglaukom<br />
kontraindiziert<br />
Wirkungsverstärkung von Adrenalin und<br />
Clonidin<br />
+ Hemmung der für die<br />
Kammerwasserbildung notwendige<br />
Carboanhydrase, Senkung der<br />
Kammerwassersekretion<br />
- Verstärkte Diurese mit Kaliumauss<strong>ch</strong>eidung,<br />
Parästhesien in den Fingern und<br />
Zehenspitzen, Appetitlosigkeit<br />
Verbesserung der Papillendur<strong>ch</strong>blutung<br />
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3.3 Altersbedingte Makula Degeneration (AMD)<br />
Die AMD ist heute die häufigste Ursa<strong>ch</strong>e für einen irreversiblen Visusverlust der<br />
zentralen Sehs<strong>ch</strong>ärfe und eine Erblindung na<strong>ch</strong> gesetzli<strong>ch</strong>er Definition in den<br />
westli<strong>ch</strong>en Industrieländern.<br />
Sie entsteht dur<strong>ch</strong> eine Dysfunktion des Pigmentepithels mit Zerstörung des<br />
Pigmentepithel-Photorezeptoren-Komplexes. In einiger Literatur wird au<strong>ch</strong> die<br />
Choriokapilaris dazugezählt.<br />
Es werden die trockene und die feu<strong>ch</strong>te Verlaufsform der Makuladegeneration<br />
unters<strong>ch</strong>ieden<br />
3.3.1 Trockene AMD<br />
Harte und kalkifizierte Drusen sind typis<strong>ch</strong> für die trockene Verlaufsform und<br />
bestehen aus Phospholipiden. Harte Drusen gehen meist mit einer fortlaufenden<br />
Pigmentepitheldegeneration einher, die s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> in eine Ortsbezogene Atrophie<br />
der Makula endet.<br />
Im Verlauf der Erkrankung kommt es zu einer langsam forts<strong>ch</strong>reitenden Abnahme<br />
der Sehs<strong>ch</strong>ärfe ohne weitere Symptome.<br />
3.3.2 Feu<strong>ch</strong>te AMD<br />
Die feu<strong>ch</strong>te AMD ist für den Patienten die dramatis<strong>ch</strong>ere. Die feu<strong>ch</strong>te AMD kann aus<br />
jeder Form von Drusen oder Pigmentepithelveränderungen entwickeln. Häufig<br />
kommt sie im Gefolge mit wei<strong>ch</strong>en Drusen die aus Neuralfetten bestehen. Bei der<br />
feu<strong>ch</strong>ten AMD kommt es im Verlauf zu Flüssigkeitsansammlungen zwis<strong>ch</strong>en der<br />
Netzhaut und der Aderhaut. In der Folge kommt es zu einer Netzhautablösung. Der<br />
Patient nimmt sofort metamorphopsien (Verzerrtsehen) war, bei glei<strong>ch</strong>zeitigem<br />
absinken des Visus. Sehr oft kommt es dann subretinalen Neovaskularisationen.<br />
Zur Diagnose ist eine Fluoreszenzangiographie nötig. Eine Heilung ist wie bei der<br />
trockenen AMD ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>. Je na<strong>ch</strong> Lage und differenzierter Form wird eine<br />
Laserkoagulation eingesetzt oder eine photodynamis<strong>ch</strong>e Therapie angewendet.<br />
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3.4 Diabetis<strong>ch</strong>e Retinopathie<br />
Die diabetis<strong>ch</strong>e Retinopathie ist neben der AMD die zweithäufigste<br />
Erblindungsursa<strong>ch</strong>e im Erwa<strong>ch</strong>senenalter. Bei 90% der Diabetiker muss na<strong>ch</strong> einer<br />
Dauer von 20Jahren mit Netzhautveränderunen gere<strong>ch</strong>net werden. Etwa 2% der<br />
Diabetiker erblinden.<br />
Frühzei<strong>ch</strong>en der diabetis<strong>ch</strong>en Hintergrundsretinopathie ist das Auftreten von<br />
Mikroaneurysmen. In deren Berei<strong>ch</strong> und dilatierter Kapillaren kommt es zum<br />
Zusammenbru<strong>ch</strong> der Blut-Retina-S<strong>ch</strong>ranke. Es tritt eine Leckage von Serum<br />
eins<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> Lipoproteinen in das Netzhautgewebe auf, die zur Entwicklung des<br />
diabetis<strong>ch</strong>en Makulaödems führt.<br />
Cotton-wool-Herde entspre<strong>ch</strong>en Mikroinfarkten in der Nervenfaserns<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t der<br />
Netzhaut. Neovaskularisationen entstehen in der Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aft von ni<strong>ch</strong>t mehr<br />
perfundierter Netzhautareale vermutli<strong>ch</strong> in Folge der Bildung eines vasoproliferativen<br />
Faktors, der in hypoxis<strong>ch</strong>er Netzhaut gebildet wird. Neovaskularisationen der Iris<br />
werden als Rubeosis Irides bezei<strong>ch</strong>net.<br />
Die Therapie der diabetis<strong>ch</strong>en Retinopatie hat zum Ziel die Blutungen und<br />
Neovaskularisationen zu verlangsamen. Errei<strong>ch</strong>t wird dies mittels Laserkoagulationen<br />
bei denen die betroffenen Stellen punktuell verödet werden.<br />
3.5 Medi. & Applikation<br />
Bei den Augen - Medikamenten ist eine ri<strong>ch</strong>tige Applikation sehr wi<strong>ch</strong>tig, da sonst der<br />
Wirkstoff (besonders bei Tropfen) direkt wieder aus dem Auge gespült wird. Au<strong>ch</strong> bei<br />
ri<strong>ch</strong>tiger Verabrei<strong>ch</strong>ung gelangen gem. der Pharmaindustrie nur 20% des Wirkstoffes<br />
an den dafür vorgesehenen Ort.<br />
Bei den meisten Augentropfen wird das Unterlid aussen na<strong>ch</strong> unten gezogen. Nun<br />
wird ein Tropfen in den Bindehautsack gegeben. Bei medizinis<strong>ch</strong>en Wirkstoffen ist<br />
unbedingt die Dosierung einzuhalten. Beim sogenannten Tränenersatz ist es von<br />
Vorteil diese Anwendung auf beiden Augen vorzunehmen und na<strong>ch</strong> einem kurzen<br />
Moment zu wiederholen.<br />
Bei den meisten Gefäsverengenden Augentropfen die gegen „rote Augen“ eingesetzt<br />
werden muss bea<strong>ch</strong>tet werden, dass die Tränensekretion ebenfalls reduziert wird<br />
und der Patient unter Umständen über trockene Augen klagt. Hier sollte eine<br />
Tränenersatz verabrei<strong>ch</strong>t werden.<br />
Augensalben werden häufig na<strong>ch</strong>ts verabrei<strong>ch</strong>t. Diese werden in den unteren<br />
Bindehautsack gegeben.<br />
Wi<strong>ch</strong>tig: Augenkontakt mit dem Behältnis unbedingt vermeiden!<br />
Wi<strong>ch</strong>tig: We<strong>ch</strong>selwirkung mit anderen Medikamenten berücksi<strong>ch</strong>tigen<br />
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3.6 Refraktive Chirurgie<br />
In der refraktiven Chirurgie werden heut eigentli<strong>ch</strong> zwei vers<strong>ch</strong>iedene Methoden<br />
angewendet.<br />
3.6.1 Lasik<br />
Beim Lasikverfahren wird das Hornhautepithel von der Grundsubstanz abgetrennt,<br />
damit das Stroma frei liegt. Diese Grundsubstanz wird mittels Laser in der Dicke<br />
verändert. Im Ans<strong>ch</strong>luss wird das Epithel wieder zurückgeklappt.<br />
Als Komplikation kann es passieren, dass das Epithel dur<strong>ch</strong> heftiges Reiben wieder<br />
verruts<strong>ch</strong>t und Falten wirft. Diese müssen wieder geglättet werden.<br />
3.6.2 Artisan Linse<br />
die Artisan Linse wird in die vordere Augenkammer gesetzt. Diese wird dann an die<br />
Iris geklemmt. Komplikationen sind bisher keine bekannt. Die Operation ist<br />
reversibel.<br />
Literaturna<strong>ch</strong>- bzw. Literaturhinweise:<br />
Augenheilkunde Matthias Sa<strong>ch</strong>senweger, Hippokrates, ISBN 3-7773-1078-6<br />
Wörterbu<strong>ch</strong> der Optometrie, Helmut Görs<strong>ch</strong>, Verlag Bode, ISBN3-9800378-9-4<br />
Biologie des Auges, Dr. Andreas Berke, WVAO, 3-87439-505-7<br />
Tas<strong>ch</strong>enatlas Augenheilkunde, Thieme Verlag, ISBN3-13-131481-8<br />
<strong>Anatomie</strong> des Auges, Werner Maidowsky, NOJ Bode GmbH, ISBN 3-9800378-0-0<br />
Ps<strong>ch</strong>yrembel Klinis<strong>ch</strong>es Wörterbu<strong>ch</strong>, de Gruyter, ISBN 3-11-014824-2 Gb<br />
Ans<strong>ch</strong>rift des Autors:<br />
<strong>Optik</strong> <strong>Franzen</strong> GmbH<br />
z. Hd. Herrn Peter <strong>Franzen</strong><br />
Wülflingerstrasse 86<br />
8400 Winterthur<br />
Tel. 052 222 94 38<br />
Fax 052 222 94 39<br />
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www.optik.<strong>franzen</strong>.<strong>ch</strong><br />
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