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Villen in der Berliner Vorstadt - Potsdam entdecken

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<strong>Villen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er <strong>Vorstadt</strong> 5<br />

billigen, schnell zu errichteten Häusern<br />

gab. Es entstanden Typen wie „bürgerliches<br />

Wohnhaus“ und „oberbayrisches<br />

Ferienhaus“. Das Haus <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bert<strong>in</strong>istraße<br />

ist im nordischen Stil gehalten, mit<br />

Anklängen an die Matrosenstation <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Schwanenallee.<br />

Ab 1926 war Konrad Wachsmann<br />

bereits Chefarchitekt bei Christoph &<br />

Unmack. Er ist bekannt als Architekt<br />

des E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>hauses <strong>in</strong> Caputh, errichtet<br />

1928/29. Auch Stülzel arbeitete zu<br />

dieser Zeit für die Holzbaufirma.<br />

En<strong>der</strong>s errichtet, <strong>in</strong> diesem Fall aber für<br />

den Eigenbedarf. Der markante Giebel<br />

und Schmuck im üppigen Neobarock<br />

s<strong>in</strong>d erhalten und wurden liebevoll<br />

restauriert.<br />

Die kle<strong>in</strong>e Villa <strong>in</strong> <strong>der</strong> Menzelstraße 12 b<br />

war das Haus des <strong>Potsdam</strong>er Bauvere<strong>in</strong>s,<br />

das 1873/74 als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> ersten<br />

nach <strong>der</strong> Villa Schön<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> dieser<br />

Gegend entstand. Hofmaurermeister<br />

Ernst Petzholtz war Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />

Vere<strong>in</strong>s, <strong>der</strong> allerd<strong>in</strong>gs – abgesehen von<br />

dem Vere<strong>in</strong>shaus – wenig zum Zuge<br />

kam und 1990 aufgelöst wurde. Erbaut<br />

wurde die Villa vom Hofmaurermeister<br />

Ernst Petzholtz, <strong>der</strong> <strong>in</strong> dieser frühen<br />

Phase se<strong>in</strong>es Schaffens noch vom Klassizismus<br />

bee<strong>in</strong>flusst war. So entstand<br />

e<strong>in</strong> schlichter Bau mit e<strong>in</strong>er zentralen<br />

vorspr<strong>in</strong>genden Loggia.<br />

Die Villa Menzelstraße 11 wurde 1894-<br />

95 durch den Hofmaurermeister Ernst<br />

Petzholtz <strong>in</strong> eigenem Auftrag entworfen<br />

und ausgeführt. Turm mit Rundhelm,<br />

Mansardwalmdach, ovale Fenster<br />

und stützende Frauenskulpturen <strong>in</strong> den<br />

Fensterstürzen s<strong>in</strong>d kennzeichnend für<br />

diesen Bau im Stile des Historismus und<br />

den Hofmaurer.<br />

Bemerkenswert an dieser Stelle ist <strong>der</strong><br />

Übergang zur Kle<strong>in</strong>serie im <strong>Villen</strong>bau.<br />

Böckl<strong>in</strong>straße 5<br />

So steht e<strong>in</strong>e nach gleichem Grundriss<br />

1897 bis 1898 errichtete Villa <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Alleestraße 6a <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nauener <strong>Vorstadt</strong>,<br />

jedoch ist diese im normannischen Burgenstil<br />

<strong>in</strong> Backste<strong>in</strong> und mit Ecktürmchen<br />

ausgeführt worden. Außerdem<br />

fehlt dort <strong>der</strong> Saalanbau.<br />

Zu DDR-Zeiten wurde die Menzelstraße<br />

11 als Fachschule für Archivwesen<br />

genutzt, <strong>der</strong>en Ausbildung ab 1992 <strong>in</strong><br />

die Fachhochschule <strong>Potsdam</strong> <strong>in</strong>tegriert<br />

wurde.<br />

Die Menzelstraße mündet <strong>in</strong> die Böckl<strong>in</strong>straße,<br />

rechts liegt <strong>der</strong> Jungfernsee,<br />

l<strong>in</strong>ks verläuft sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igem Abstand parallel<br />

zum Hasengraben. Nach etwa 300<br />

Metern stößt man auf e<strong>in</strong> Holzhaus mit<br />

auffälligen Spitzgauben und weiteren<br />

expressionistischen Details. Die Böckl<strong>in</strong>straße<br />

5 wurde 1927 von Karl Stützel<br />

für den Teltower Kronenapotheker Otto<br />

Mersmann errichtet.<br />

Realisiert wurde das Projekt von <strong>der</strong><br />

Holzbaufirma Christoph & Unmack aus<br />

Niesky <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Holzwandbauweise,<br />

wobei vorgefertigte Platten vor Ort zu<br />

e<strong>in</strong>em Haus zusammengefügt wurden.<br />

Diese zuerst durch das preußische Militär<br />

genutzte Technologie war überaus<br />

erfolgreich, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e nach dem 1.<br />

Weltkrieg, als es e<strong>in</strong>en großen Bedarf an<br />

Die Böckl<strong>in</strong>straße mündet <strong>in</strong> die Seestraße.<br />

Diese Straße ist noch verhältnismäßig<br />

jung. Die <strong>Villen</strong>kolonie wurde<br />

durch Stichstraßen von <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er<br />

Straße aus erschlossen, <strong>der</strong>en Vorläufer<br />

die Mühlenwege waren. Wegen<br />

<strong>der</strong> guten W<strong>in</strong>dverhältnisse standen<br />

Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts mehrere<br />

W<strong>in</strong>dmühlen am Ufer des Heiligen<br />

Sees. Benannt waren diese Straßen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er <strong>Vorstadt</strong> nach den Orten<br />

siegreicher Schlachten im deutsch-französischen<br />

Krieg 1870/1871. Die Umbenennung<br />

nach berühmten Malern<br />

erfolgte 1950.<br />

Die Seestraße bildete die Verb<strong>in</strong>dung<br />

zwischen den Stichstraßen. Noch um<br />

1920 war sie nur abschnittsweise ausgebaut.<br />

Der jüngste Straßenabschnitt<br />

zwischen <strong>der</strong> Ludwig-Richter-Straße<br />

Villa Rumpf

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