Villen in der Berliner Vorstadt - Potsdam entdecken
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<strong>Villen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er <strong>Vorstadt</strong> 7<br />
e<strong>in</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>wochenheim, dann e<strong>in</strong>e<br />
normale städtische Kita. Seit dem Jahr<br />
2000 ist das Evangelische Jugend- und<br />
Fürsorgewerk (EJF) Träger <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung.<br />
zone. Die amerikanische Mission hatte<br />
ihren Sitz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Villa von Dir<strong>in</strong>gshofen<br />
<strong>in</strong> Neu Fahrland.<br />
Die französische Militärverb<strong>in</strong>dungsmission<br />
befand sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seestraße 40<br />
und Seestraße 41/42, wobei das kle<strong>in</strong>ere<br />
Backste<strong>in</strong>haus Nr. 40 als Wohnhaus<br />
diente. Bauherr und Architekt für das<br />
Haus war im Jahre 1925 <strong>der</strong> damalige<br />
Stadtbaudirektor von Luckenwalde, Josef<br />
Bischof. Die Bauart mit geschwungenem<br />
Bodenb<strong>in</strong><strong>der</strong>dach kommt aus dem<br />
ländlichen Siedlungsbau und bietet den<br />
Vorteil e<strong>in</strong>es hohen, ausbaubaren Dachgeschosses.<br />
E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>drucksvolles Beispiel<br />
dafür ist die Siedlung “Am Anger” <strong>in</strong><br />
Luckenwalde.<br />
Vor dem Haus Seestraße 41/42 weht die<br />
Fahne von Equador, es ist die Residenz<br />
des Botschafters. Das Gebäude wurde<br />
1925 als Landhaus Prölls durch den<br />
Architekten Paul Karchow errichtet.<br />
Seestraße 40<br />
Das Landhaus Rub<strong>in</strong>ski <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seestraße<br />
45 wurde 1912 für den jüdischen<br />
Kaufhausbesitzer Julius Rub<strong>in</strong>ski erbaut.<br />
Später lebte dort e<strong>in</strong> jüdisches Arztehepaar.<br />
Nach <strong>der</strong> Enteignung durch die<br />
Nazis hatte <strong>der</strong> <strong>Potsdam</strong>er Polizeipräsident<br />
He<strong>in</strong>rich Dolega-Kozierowski dort<br />
se<strong>in</strong>en Wohnsitz. Zu DDR-Zeiten war es<br />
das „Haus des Lehrers“. 2005 kaufte <strong>der</strong><br />
Modedesigner Wolfgang Joop die Immobilie<br />
bei e<strong>in</strong>er Zwangsversteigerung.<br />
Wo <strong>der</strong> Mühlenweg die Seestraße<br />
kreuzt, ist <strong>der</strong> Heilige See frei zugänglich.<br />
In <strong>der</strong> Seestraße 43 bef<strong>in</strong>det sich<br />
das Landhaus Andreae. Es wurde für<br />
den Rittmeister August Andrae gebaut.<br />
Zum Ensemble gehören e<strong>in</strong> zweigeschossiger<br />
Pferdestall mit Kutscherwohnung,<br />
sowie als Verb<strong>in</strong><strong>der</strong> e<strong>in</strong><br />
Küchentrakt. Andreae war <strong>der</strong> Chef des<br />
Fuhrparks <strong>der</strong> Hohenzollern. Das Haus<br />
war bereits mit e<strong>in</strong>er Zentralheizung,<br />
mehreren Bä<strong>der</strong>n und e<strong>in</strong>em Küchenaufzug<br />
ausgestattet.<br />
Gebaut wurde Landhaus Andreae durch<br />
den Architekten Paul Schultze-Naumburg,<br />
<strong>der</strong> zeitgleich Schloss Cecilienhof<br />
errichtete. Er gehörte zu den führenden<br />
Architekten <strong>der</strong> Heimatschutzbewegung,<br />
die nach dem Ersten Weltkrieg<br />
e<strong>in</strong>e regional verbundene Material- und<br />
Formensprache entwickelte. Zur Zeit<br />
des Faschismus war er Vorsitzen<strong>der</strong> des<br />
„Kampfbundes für die deutsche Kultur“<br />
und lieferte mit se<strong>in</strong>em Buch „Kunst und<br />
Rasse“ die Grundlage für die Verfolgung<br />
„entarteter Kunst“.<br />
Anfang <strong>der</strong> 1940er Jahre verkaufte die<br />
Familie das Grundstück an die Stadt<br />
und zog weg. Ab 1951 war das Landhaus<br />
Andreae zunächst e<strong>in</strong> Heim für<br />
elternlose Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong><strong>der</strong>, er, später kurzzeitig<br />
An <strong>der</strong> nächsten Ecke mündet die Seestraße<br />
<strong>in</strong> die Mangerstraße e<strong>in</strong>. Sie ist<br />
nach He<strong>in</strong>rich Ludwig Manger benannt,<br />
<strong>der</strong> als Bau<strong>in</strong>spektor unter Friedrich II.<br />
wirkte und für die Kostenkalkulationen<br />
verantwortlich war. Beim Neuen Palais<br />
mit <strong>der</strong> Folge, dass Friedrich II. ihm Untreue<br />
und schlechte Geschäftsführung<br />
vorwarf und ihn <strong>in</strong>haftieren ließ. Wenig<br />
später starb Friedrich II. Unter se<strong>in</strong>em<br />
Nachfolger Friedrich Wilhelm II. kam<br />
Manger frei und bekam e<strong>in</strong>e Stelle als<br />
Garten<strong>in</strong>spektor. Er hatte sich aber auch<br />
schon zuvor mit Obstbau und Gärtnerei<br />
beschäftigt. Mangers Garten befand<br />
sich ganz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe, Berl<strong>in</strong>er Straße/<br />
Ecke Behlertstraße.<br />
Das zweite Haus auf <strong>der</strong> Seeseite ist die<br />
Villa Kellermann, Mangerstraße 34-36.<br />
Gebaut wurde sie 1914 für den Zeremonienmeister<br />
W. von Hardt durch den<br />
Architekten A. Günther. Das Haus wurde<br />
mit e<strong>in</strong>em Speisenaufzug und sogar<br />
e<strong>in</strong>er eigenen Tankstelle ausgestattet.<br />
Zeitweilig wohnte dort Erbpr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong><br />
Christ<strong>in</strong>a zu Salm Salm, die e<strong>in</strong>e Freund<strong>in</strong><br />
von Kronpr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Cecilie war.<br />
Kronpr<strong>in</strong>z Friedrich-Wilhelm ließ die<br />
italo-amerikanische Sopranist<strong>in</strong> Gerald<strong>in</strong>e<br />
Farrar dort unterbr<strong>in</strong>gen. Die Sänge-<br />
Landhaus Rub<strong>in</strong>ski