Villen in der Berliner Vorstadt - Potsdam entdecken
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<strong>Villen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er <strong>Vorstadt</strong> 9<br />
Allerd<strong>in</strong>gs ist es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mangerstraße<br />
23 e<strong>in</strong>e komprimierte Ausgabe geworden,<br />
nicht mehr ländliche Villa, wie sie<br />
Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts noch gebaut<br />
werden konnte, son<strong>der</strong>n städtisches<br />
Miethaus.<br />
Mangerstraße 14<br />
Das Haus Mangerstraße 15-19 ist <strong>der</strong><br />
jüngste Petzholtz-Bau <strong>in</strong> diesem Ensemble.<br />
Es entstand 1901 bis 1902 mit<br />
Hauptgebäude und zwei Seitenflügeln.<br />
H<strong>in</strong>ter dem Mittelrisalit verbirgt sich e<strong>in</strong><br />
zentrales Treppenhaus, von dem jeweils<br />
zwei Acht-Zimmer-Wohnungen zu erreichen<br />
s<strong>in</strong>d. Wegen dieser Großzügigkeit<br />
ist das Haus auch als Mietpalast bekannt.<br />
Der neoklassizistische Baukörper<br />
tritt h<strong>in</strong>ter e<strong>in</strong>er Vielzahl von Schmuckelementen<br />
<strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund. Wir<br />
Zwischen Tiefem und Heiligem See ist<br />
e<strong>in</strong> morastiger Grund und für Bauten<br />
auf diesem Gelände waren immer<br />
massive Erdaufschüttungen und/o<strong>der</strong><br />
Pfahlgründungen nötig. Zur Reparatur<br />
des Schadens erfolgte unter <strong>der</strong> historischen<br />
Bausubstanz e<strong>in</strong>e Neugründung<br />
mit Stahlbohrpfählen. Außerdem war<br />
das Kuppeldach neu zu bauen, das<br />
nach Kriegszerstörung durch e<strong>in</strong> flaches<br />
Behelfsdach ersetzt worden war.<br />
Bauherren für die Generalsanierung <strong>der</strong><br />
Mangerstraße 14 sowie 15-19 waren die<br />
Mangerstraße 26<br />
Journalist<strong>in</strong> Georgia Tornow und <strong>der</strong> als<br />
Sat.1-Mo<strong>der</strong>ator bekannte Ulrich Meyer.<br />
Das Haus verfügt mit Gesims, Stuckornamenten<br />
und Säulen, Türmchen,<br />
Kuppel und Gauben über reichlich<br />
Schmuck.<br />
Nicht m<strong>in</strong><strong>der</strong> augenfällig ist das Wohnhaus<br />
Mangerstraße 26. Auf dem Run<strong>der</strong>ker<br />
thront e<strong>in</strong> Adler, die Mittelachse<br />
ist durch e<strong>in</strong>en tempelförmigen Aufbau<br />
betont und Frauenfiguren wurde e<strong>in</strong>e<br />
tragende Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Architektur zuteil,<br />
als Stütze <strong>der</strong> Balkone. Gelber Backste<strong>in</strong><br />
ist <strong>in</strong> Dekorationen aus rotem Sandste<strong>in</strong><br />
gefasst. Die eisernen Türornamente s<strong>in</strong>d<br />
mit Blattgold belegt. Das denkmalgeschützte<br />
Gebäude wurde 1996 durch<br />
e<strong>in</strong>en Bochumer Unternehmer orig<strong>in</strong>algetreu<br />
restauriert.<br />
Das Doppelhaus Mangerstraße 24/25<br />
war das älteste im Petzholtzschen Ensemble.<br />
Erbaut wurde es 1892-1893 mit<br />
e<strong>in</strong>er spätklassizistischen Grundstruktur<br />
mit vorspr<strong>in</strong>genden Eckrisaliten. Die<br />
schlichte Bauform wurde jedoch durch<br />
venezianische Rundbogenfenster und<br />
Figurenschmuck dem grün<strong>der</strong>zeitlichen<br />
Geschmack angepasst.<br />
Für das Wohnhaus Mangerstraße 23<br />
hat Petzholtz <strong>in</strong> den Jahren 1893-1894<br />
Anleihen beim Tudorstil genommen.<br />
Schloss Babelsberg o<strong>der</strong> noch mehr die<br />
Villa Thummeley (Berl<strong>in</strong>er Straße 29)<br />
sche<strong>in</strong>en als Vorlage gedient zu haben.<br />
Mangerstraße 15-19<br />
f<strong>in</strong>den wie<strong>der</strong> Frauenskulpturen <strong>in</strong> den<br />
Fensterstürzen, muschelförmige Balkone,<br />
und e<strong>in</strong>e Loggia mit e<strong>in</strong>er gemalten<br />
griechischen Landschaft.<br />
Die Mangerstraße macht jetzt e<strong>in</strong>en<br />
Knick und führt zurück an den Ausgangspunkt<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Berl<strong>in</strong>er Straße. Nach<br />
dem langen Spaziergang haben Sie<br />
sich Erholung verdient, e<strong>in</strong>e Pause am<br />
Havelufer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Schiffbauergasse o<strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>en Restaurantbesuch.