Weihnachtsrede - Verbandsgemeinde St. Goar-Oberwesel
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<strong>Weihnachtsrede</strong> 2005<br />
Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren,<br />
der Rückblick auf das ablaufende Jahr und die im Haushaltsplan<br />
getroffene Vorausschau auf das kommende, sind die<br />
wichtigsten Punkte in der letzten Sitzung des VG-Rates in<br />
jedem Jahr.<br />
Und die Ergebnisse des Ganzen nennt man Politik -in unserem<br />
Fall Kommunalpolitik.<br />
Das Wort „Politik“leitet sich von dem griechischen Wort POLIS<br />
- die <strong>St</strong>adt - ab und meint damit das Recht aller Einwohner<br />
einer Gemeinde über ihr Schicksal mit zu entscheiden.<br />
In einem Kinderbuch lesen wir (Zitat): „Bestimmt haben deine<br />
Eltern schon einmal über Politik geschimpft. Meistens schimpfen<br />
sie über die Politiker, die ständig miteinander streiten oder alles<br />
falsch machen“. (Ende des Zitats)<br />
Ob auch da die Mitglieder des VG-Rates von <strong>St</strong>. <strong>Goar</strong>-<br />
<strong>Oberwesel</strong> gemeint sind, konnte nicht ermittelt werden.<br />
Weiter lesen wir:<br />
„Alles, was nicht in deiner Wohnung geschieht, ist Politik. Denn<br />
alles, was in der Öffentlichkeit passiert (z.B.: Spielplätze,<br />
Kindergarten, Schule, Feuerwehr) wird über Politik geregelt“.<br />
Wie war das im Jahr 2005 bei uns - in der Verantwortung des<br />
VG-Rates<br />
Unsere Heimatzeitung schrieb zu Beginn des Jahres 2005, das<br />
Sparen sei in der kommunalpolitischen Arbeit des VG-Rates von<br />
<strong>St</strong>. <strong>Goar</strong>-<strong>Oberwesel</strong> das Gebot der <strong>St</strong>unde.<br />
Diese Aussage war richtig: Das Sparen war das Gebot der<br />
damaligen <strong>St</strong>unde. Es ist aber nicht dabei geblieben. Das<br />
Sparen wurde zum Gebot des ganzen Jahres.<br />
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Und dennoch wurden die Aufgaben, die wie im Kinderbuch<br />
beschrieben in der Öffentlichkeit passieren, und soweit sie zu<br />
den Aufgaben der VG gehören, alle ordentlich gelöst.<br />
Im kommenden Jahr wird das nicht anders sein, denn wir<br />
haben es heute beraten und für richtig befunden.<br />
Ich nahm mir erneut das Kinderbuch zu Hilfe und las: „Was die<br />
Politiker entschieden haben, muss auch durchgeführt werden“.<br />
Aber wer macht das eigentlich<br />
Das Kinderbuch gibt auch hier eine Antwort. Sie lautet:<br />
„Dazu gibt es Menschen, die in Behörden oder auf Ämtern<br />
arbeiten. Sie kümmern sich um die einzelnen Bereiche“. (Ende<br />
des Zitats)<br />
Da das Jahresergebnis 2005 erfreulich ist, haben wir allen<br />
Grund den Menschen, die sich gekümmert haben, herzlich zu<br />
danken.<br />
Das sind der Bürgermeister, seine Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter an den unterschiedlichsten <strong>St</strong>ellen der Veraltung<br />
und auch alle diejenigen, die sich im ehrenamtlichen Einsatz für<br />
uns alle uneigennützig eingesetzt haben.<br />
Ihnen gebührt unser aller Dank.<br />
Uns allen möchte ich bei dieser Gelegenheit die besinnlichen<br />
Worte im Gebet zum Jahreswechsel von Antoine de Saint-<br />
Exupery nicht vor enthalten:<br />
Herr, wir bitten nicht um Wunder und Visionen, sondern um<br />
Kraft für den Alltag.<br />
Mach' uns erfinderisch, damit wir uns im täglichen Vielerlei<br />
nicht verlieren.<br />
Lass uns die Zeit richtig einteilen und uns herausfinden, was<br />
erst- und was zweitrangig ist.<br />
Träume helfen nicht weiter, weder über die Vergangenheit,<br />
noch über die Zukunft.<br />
Hilf uns, das Nächste so gut wie möglich zu tun.<br />
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Schenke uns die nüchterne Erkenntnis, dass im Leben nicht<br />
alles glatt gehen kann, dass Schwierigkeiten und Niederlagen,<br />
Misserfolge und Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe<br />
zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.<br />
Schick im rechten Augenblick jemand, der den Mut hat, uns die<br />
Wahrheit zu sagen.<br />
Viele Probleme lösen sich dadurch, dass man nichts tut.<br />
Gib, dass wir warten können. Schenke uns wahre Freunde und<br />
lass uns diese Freundschaft wie eine zarte Pflanze pflegen.<br />
Mach aus uns Menschen, die einem Schiff mit Tiefgang<br />
gleichen, um auch die zu erreichen, die "unten" sind.<br />
Bewahre uns vor der Angst, wir könnten das Leben versäumen.<br />
Gib uns nicht, was wir wünschen, sondern das, was wir<br />
brauchen.<br />
Lehre uns die Kunst der kleinen Schritte.<br />
Herr Bürgermeister, meine Damen und Herren,<br />
meine persönlichen Wünsche an Sie alle kleide ich in die<br />
Dichterworte, die Sie sicherlich kennen und die lauten:<br />
Ein bisschen mehr Friede und weniger <strong>St</strong>reit<br />
Ein bisschen mehr Güte und weniger Neid<br />
Ein bisschen mehr Liebe und weniger Hass<br />
Ein bisschen mehr Wahrheit - das wäre doch was<br />
<strong>St</strong>att so viel Unrast ein bisschen mehr Ruh<br />
<strong>St</strong>att immer nur Ich ein bisschen mehr Du<br />
<strong>St</strong>att Angst und statt Hemmung ein bisschen mehr Mut<br />
Und Kraft zum Handeln - das wäre gut<br />
In Trübsal und Dunkel ein bisschen mehr Licht<br />
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Kein quälend Verlangen, ein bisschen Verzicht<br />
Und viel mehr Blumen, solange es geht<br />
Nicht erst an den Gräbern - da blühn sie zu spät<br />
Ziel sei der Friede des Herzens<br />
Besseres weiß ich nicht<br />
Mit diesem Gedicht von Peter Rosegger wünsche ich Ihnen allen<br />
Gesundheit und Zufriedenheit im neuen Jahr!<br />
Walter Mallmann<br />
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