07.01.2015 Aufrufe

9 Konvergene Plattenraender Subduktionszonen ...

9 Konvergene Plattenraender Subduktionszonen ...

9 Konvergene Plattenraender Subduktionszonen ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Konvergente Plattengrenzen


Konvergente Plattengrenzen<br />

Sind notwendig, da die an divergenten<br />

Plattengrenzen neu gebildete Lithosphäre an<br />

anderer Stelle wieder verschwinden muss<br />

(Durchmesser der Erde bleibt gleich)


Press and Siever, 1998


Press and Siever, 1998


Press and Siever, 1998


Im Zuge der Kollision kann auch kontinentale Kruste nach<br />

unten in den Mantel transportiert werden, jedoch nur in<br />

beschränktem Maße da:<br />

Kontinentale Kruste relativ dick (ca. 30 km)<br />

Kontinentale Kruste relativ leicht (ρ = ca. 2,8 g cm -3 )<br />

Wenn die leichte Kontinentale Kruste in den schweren<br />

Mantel eintaucht, erfährt sie einen isostatischen Auftrieb.<br />

Dies hemmt weitere Subduktion.<br />

Ozeanische Kruste hingegen verhält sich anders, da:<br />

Ozeanische Kruste relativ dünn (ca. 7 km)<br />

Ozeanische Kruste relativ schwer (3,0 g cm -3 )


Inselbogen entwickelt sich<br />

intraozeanisch auf Ozeanischer<br />

Kruste<br />

Inselbogen entwickelt sich auf<br />

Kontinentaler Kruste<br />

Aktiver Kontinentalrand<br />

Kontinent/Kontinent-Kollision<br />

Frisch and Meschede, 2005


Konvergente Plattenränder<br />

Frisch and Meschede, 2005


Press and Siever, 1998


Press and Siever, 1998


Forearc-Becken<br />

Akkretionskeil<br />

Vulkan. Arc<br />

Trench<br />

Back-Arc-Becken<br />

durch Back-Arc-Spreading<br />

Reliktischer, inaktiver<br />

vulkan. Arc


Heute beobachten wir im<br />

westlichen Pazifik bis zu 3<br />

Generationen solcher Backarc-<br />

Becken hinter den modernen<br />

Vulkanischen Bögen.


http://en.wikipedia.org/wiki/File:Atlantic-trench.JPG


http://clasticdetritus.files.wordpress.com/2008/02/sss10_caribbean.gif


Frisch and Meschede, 2005


Beben von Banda Aceh (Sumatra), 2004<br />

Magnitude 9,1<br />

> 200 000 Tote v.a. durch Tsunami<br />

Der Spiegel 12/2004


Isothermen im Bereich einer<br />

Subduktionszone<br />

Kalte Platte taucht in den<br />

heißen Mantel ab und<br />

schleppt die Isothermen nach<br />

unten<br />

Frisch and Meschede, 2005


Tarbuck and Lutgens, 1997


lau = flache Beben (bis 70 km Tiefe),<br />

gelb = mitteltiefe Beben (70 – 300 km Tiefe),<br />

rot = sehr tiefe Beben (300 bis 700 km)<br />

Tarbuck and Lutgens, 1997


Maximale Bebentiefe = ca. 700 km.<br />

Dies ist extrem tief, wenn man bedenkt, dass man hier schon<br />

tief im Mantel steckt.<br />

Im Mantel existieren 2 markante Diskontinuitäten hinsichtlich<br />

der seismischen Wellengeschwindigkeit (V P ), die durch<br />

Dichteunterschiede zustande kommen.<br />

410 km (Olivin Spinell, Wadsleyit)<br />

660 km (Spinell Perowskit, Mg-Wüstit)<br />

Offensichtlich vermögen einige der abtauchenden Platten<br />

nicht nur die erste, sondern auch die zweite Diskontinuität zu<br />

durchschreiten. Bei einigen scheint es jedoch Probleme an<br />

diesen Grenzflächen zu geben (z.B. Tonga)


Isacks and Molnar, 1972


Unter dem Akkretionskeil liegen häufig<br />

Überschiebungsbeben vor, die Beben<br />

sind hier auf die Kontaktfläche von<br />

Ober- und Unterplatte beschränkt. Hier<br />

haben wir also Scherverformung weil<br />

die größte Hauptnormalspannung (rote<br />

Pfeile) schräg auf die Kontaktfläche<br />

wirkt. Es entstehen asymmetrische<br />

bzw. non-koaxiale<br />

Deformationsgefüge.<br />

Weiter unten bis in eine Tiefe von ca.<br />

400 km kommt es zur dip-parallelen<br />

Extension (blaue Pfeile). Diese<br />

Extension resultiert aus dem Slab-<br />

Pull, d.h. die Platte ist unten sehr<br />

schwer (z.B. Gabbro wird durch<br />

Metamorphose in schwereren Eklogit<br />

umgewandelt). Schwerer Eklogit zieht<br />

Platte nach unten. Es entstehen<br />

symmetrische bzw. koaxiale Gefüge.<br />

In noch größerer Tiefe kommt es meist<br />

wieder zu dip-paralleler Kompression<br />

(rote Pfeile). Dies könnte mit dem<br />

Anstieg der Dichte im Mantel<br />

zusammenhängen (Perowskitbildung).<br />

Isacks and Molnar, 1972, aus<br />

Frisch and Meschede, 2005


Isacks and Molnar, 1972


Green, 1995<br />

Anzahl der Beben fällt mit<br />

der Tiefe ab bis ca. 300 km.<br />

Von 300 – 450 km bleibt sie<br />

fast gleich. In größerer Tiefe<br />

steigt sie wieder an. In Tiefen<br />

>700 km kommen keine<br />

Beben mehr vor.


Das Minimum der<br />

Bebenhäufigkeit fällt in etwa<br />

mit der Manteldiskontinuität<br />

bei ca. 410 km zusammen,<br />

entlang der Olivin in Spinell<br />

umgewandelt wird<br />

Olivin<br />

Spinell<br />

Green, 1995


Green, 1995


Zwischenbeben (rote Punkte)<br />

finden statt, wenn Serpentin<br />

(wasserhaltiger Olivin)<br />

entwässert wird, während er in<br />

unteren Mantel abtaucht.<br />

Tiefbeben (schwarze Punkte)<br />

hängen mit der Umwandlung<br />

von Olivin in das dichtere<br />

Mineral Spinell zusammen.<br />

Diese Umwandlung läuft in der<br />

kalten abtauchenden Platte<br />

verzögert ab.<br />

In 700 km Tiefe sind auch die<br />

letzten Olivinreste zerfallen.<br />

Darunter ist kein Erdbeben mehr<br />

zu verzeichnen, da der<br />

Übergang von Spinell in<br />

Perowskit unspektakulär abläuft.<br />

Zwischenbeben<br />

Tiefbeben<br />

Green, 1995


Man unterscheidet weiterhin<br />

High-Stress- und Low-Stress-<br />

<strong>Subduktionszonen</strong><br />

High-Stress-Typ<br />

(Bsp. Peru-Chile-Subduktionszone)<br />

- flach einfallende Benioff-Zone,<br />

- junge Platte zeigt nach oben konvexe<br />

Wölbung vor dem Trench<br />

- großer Akkretionskeil<br />

- Subduktionserosion<br />

- flache Erdbeben mit großer Magnitude,<br />

da intensive Kopplung zw. Ober- und<br />

Unterplatte<br />

- kalkalkalische u. tholeiitische Magmen<br />

Low-Stress-Typ<br />

(Bsp.: Marianen-Subduktionszone)<br />

- steil einfallende Benioff-Zone<br />

- alte Platte ohne Wölbung vor dem<br />

Trench<br />

- kein oder nur kleiner Akkretionskeil<br />

- wenige starke Erdbeben, da nur<br />

geringe Kopplung zwischen Ober- und<br />

Unterplatte<br />

- v.a. basaltische Magmen u. Backarc-<br />

Becken (wegen roll-back)


Subduktionserosion<br />

Bsp. Anden<br />

1 2<br />

Woran erkennt man Subduktionserosion<br />

- Verlagerung des Magmatischen Bogens<br />

- Sedimentvolumen im Trench ist deutlich<br />

geringer als jenes, das von Flüssen angeliefert<br />

wird


Subduktionserosion am<br />

Plattenrand vor Costa<br />

Rica, wo Cocos-Platte<br />

unter Karibische Platte<br />

abtaucht.<br />

Durch Subduktionserosion<br />

wird die<br />

Oberplatte verkürzt, und<br />

der Plattenrand verlagert<br />

sich in Richtung<br />

Nordosten.<br />

Frisch and Meschede, 2005


Subduktion von Tiefseebergen am Plattenrand vor Costa Rica. Durch<br />

das Eindringen in die Subduktionszone hinterlassen die Tiefseeberge<br />

tiefe Furchen in der Oberplatte<br />

Frisch and Meschede, 2005


Schmelzbildung unter dem<br />

Vulkanbogen einer<br />

Subduktionszone.<br />

Wasserabgabe aus der<br />

Subduktionszone führt zur<br />

Bildung von Serpentin im<br />

lithosphärischen Mantel der<br />

Oberplatte sowie zur<br />

Schmelzbildung im heißen<br />

Asthenosphärenkeil<br />

Frisch and Meschede, 2005


Inselbogen:<br />

Es dominieren Theoleit-Basalte u.<br />

andesitische Basalte<br />

Vulkanischer Bogen am Kontinentalrand:<br />

Es dominieren Andesite und Dacite<br />

Press and Siever, 1998


Subduktions-Vulkanismus ist wesentlich explosiver als der basaltische an<br />

ozeanischen Rücken, da mehr volatile Elemente im Magma enthalten sind.<br />

Schmelzen sind z.T. sauer mit hoher Viskosität, so dass sich der<br />

Förderkanal verstopft. Häufig sind Stratovulkane, wie der Fujiyama in Japan


Frisch and Meschede, 2005


Yagrumito Mud Volcano in Monagas, Venezuela<br />

http://www.answers.com/topic/mud-volcanocat=technology


Würden wir im Bereich der Subduktionszone<br />

ein Loch bohren, so hätten wir in 100 km<br />

Tiefe ca. 400° C<br />

Geothermischer Gradient = 4° C/km<br />

Frisch and Meschede, 2005


Würden wir im Bereich der Subduktionszone<br />

ein Loch bohren, so hätten wir in 100 km<br />

Tiefe ca. 400° C<br />

Geothermischer Gradient = 4° C/km<br />

Bohren wir in die kontinentale Kruste, unter<br />

die subduziert wird (Oberplatte), so haben<br />

wir 400°C schon in ca. 20 km Tiefe<br />

Geothermischer Gradient = 20° C/km<br />

Frisch and Meschede, 2005


Würden wir im Bereich der Subduktionszone<br />

ein Loch bohren, so hätten wir in 100 km<br />

Tiefe ein Temperatur von ca. 400° C<br />

Geothermischer Gradient = 4° C/km<br />

Bohren wir in die kontinentale Kruste, unter<br />

die subduziert wird (Oberplatte), so haben<br />

wir 400°C schon in ca. 20 km Tiefe<br />

Geothermischer Gradient = 20° C/km<br />

Bohren wir in die Oberplatte im Bereich des<br />

Vulkanischen Bogens, so haben wir 400°C<br />

schon in ca. 10 km Tiefe<br />

Geothermischer Gradient = 40° C/km<br />

Frisch and Meschede, 2005


40°C/km<br />

40°C/km<br />

20° C/km<br />

7° C/km<br />

20° C/km<br />

7° C/km


40°C/km<br />

40°C/km<br />

20° C/km<br />

7° C/km<br />

20° C/km<br />

7° C/km


Glaukophanschiefer, Ile de Groix, Frankreich<br />

Eklogit, Weißenstein, Münchberger Gneismasse,<br />

Ostbayern


α-Quarz<br />

Coesit<br />

trigonal<br />

Dichte: 2,65 g/cm³<br />

monoklin<br />

Dichte: 2,91 g/cm³<br />

Eckverknüpfte SiO 4 -Tetraeder bilden<br />

3 1 -Schraubenachsen um die trigonale<br />

c-Achse von Quarz. Jedes dieser<br />

Tetraeder weist zusätzlich eine<br />

Verknüpfung zu zwei benachbarten<br />

Schrauben auf.<br />

Coesit besteht aus 4er-Ringen von SiO 4 -<br />

Tetraedern, die zu Ketten verknüpft sind.<br />

Diese Ketten (unterschiedliche farbig<br />

dargestellt!) sind weiter zu Schichten<br />

verknüpft, so dass weitere 4-Ringe entstehen.


Hinweise auf Ultrahochdruckmetamorphose<br />

Relikte von Coesit neben<br />

Quarz in Pyrop-Granat<br />

(Alpen, Dora-Maira-Massiv)<br />

Mikrodiamanteinschlüsse<br />

in Zirkon<br />

(Erzgebirge)<br />

Chopin, 2003


Vorkommen von Ultrahochdruckmetamorphiten<br />

Chopin, 2003


Generell haben wir im Bereich von<br />

konvergenten Plattenrändern meist<br />

beide Typen von Metamorphose<br />

vorliegen:<br />

Hochdruck (HP)-Metamorphose im<br />

Bereich der eigentlichen<br />

Subduktionszone<br />

Niederdruck (LP)-Metamorphose<br />

im Bereich des Magmatischen<br />

Bogens.<br />

Dies führt dazu, dass heute rund<br />

um den Pazifik metamorphe<br />

Doppelgütel (paired metamorphic<br />

belts) vorliegen.<br />

HP-Gürtel liegt seewärts<br />

LP-Gürtel liegt im Bereich des<br />

Magmatischen Bogens.<br />

Entfernung zwischen beiden<br />

Gürteln = 100 – 250 km.<br />

Miyashiro, 1972

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!