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STADT ENTWICKLUNG am Beispiel Rheinberger & Dynamikum

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6<br />

» PROJEKT »ALTE POST«<br />

B<br />

is zum Mai 2006 wurde<br />

fleißig in der früheren<br />

Kraftpost <strong>am</strong> Großprojekt<br />

„Kulturforum Alte Post“<br />

gewerkelt. Dann war plötzlich<br />

Schluss und jetzt im Mai werden es<br />

stolze drei Jahre, in denen absolut<br />

nichts auf der Baustelle geschah –<br />

außer dass die Kosten für das Projekt<br />

kräftig gestiegen sind.<br />

Besser<br />

länger<br />

vordenken,<br />

als später teuer<br />

nachbessern<br />

11,8 Millionen Euro soll das Kulturzentrum<br />

jetzt kosten und vielleicht<br />

gehen die Bauarbeiten in diesem Jahr<br />

auch wieder weiter. Hat man sich da<br />

in der Verwaltung mit dem <strong>am</strong>bitionierten<br />

Kulturtempel vielleicht ein<br />

bisschen verhoben?<br />

Mitnichten, versichert Hochbau<strong>am</strong>tsleiter<br />

Leo Noll. Die Bauarbeiten wurden<br />

vor drei Jahren auch nicht einfach<br />

abgebrochen, sondern es endete lediglich<br />

die Rohbauphase. Mit den<br />

Plänen für die Feinheiten des späteren<br />

Museums inklusive Veranstaltungssaal<br />

und Stadtarchiv k<strong>am</strong>en auch die Probleme<br />

und Fragen. Vor allem die Frage,<br />

ob es billig und schnell oder etwas<br />

teurer, langs<strong>am</strong>er aber dafür univer-<br />

Großprojekt<br />

KULTUR FORUM ALTE POST<br />

sell nutzbar sein soll? Und diese<br />

Fragen wurden nicht nur im Bau<strong>am</strong>t<br />

diskutiert, sondern auch im Stadtrat,<br />

Hauptausschuss und Kulturausschuss.<br />

Heraus k<strong>am</strong> der Wunsch nach einem<br />

Gebäude, das nicht nur lokale Bedeutung<br />

haben sollte und möglichst vielfältig<br />

genutzt werden könnte. Und<br />

dann ist das „Königlich Bayerische<br />

Post<strong>am</strong>t“ auch kein Haus wie alle anderen<br />

in der Stadt.<br />

Das Post<strong>am</strong>t bildete zus<strong>am</strong>men mit<br />

dem im Krieg zerstörten Hauptbahnhof<br />

ein Ensemble, mit dem Bayern<br />

architektonisch zeigen wollte, welche<br />

Kulturnation Anspruch auf die Pfalz<br />

erhebt. „Wo haben wir noch so ein<br />

Gebäude in der Stadt?“, verteidigt<br />

Noll die Sorgfalt mit dem Projekt.<br />

„Etwas Vergleichbares findet man in<br />

Pirmasens nicht mehr. Das hat Identitätswert.“<br />

Dass sich die Kosten von anfangs<br />

geplanten sechs Millionen Euro auf<br />

nun fast zwölf Millionen fast verdoppelten,<br />

hängt laut Noll mit den gestiegenen<br />

Anforderungen an das Haus<br />

zus<strong>am</strong>men. „Das ist nicht einfach nur<br />

ein Museum. Da kommen noch<br />

Catering, Theater und Konzerte rein.“<br />

Und auch im Museumsbereich wird<br />

Höheres angestrebt, weshalb die Klimatechnik<br />

für hochwertige und entsprechend<br />

teure Kunst angepasst<br />

wurde, d<strong>am</strong>it auch überregional bedeuts<strong>am</strong>e<br />

Ausstellungen möglich sind.<br />

Kein Leihgeber eines wertvollen Gemäldes<br />

verleiht seinen Schatz in ein<br />

Museum, das nicht die nötigen klimatischen<br />

Voraussetzungen bietet.<br />

„Billiger ist das nicht zu machen“,<br />

meint der Hochbau<strong>am</strong>tschef und verweist<br />

auf die zusätzlichen Anforderungen<br />

des Denkmalschutzes, die<br />

beispielsweise bei der Fassade heftig<br />

ins Geld gehen.<br />

Derzeit arbeiten laut Noll 15 Mitarbeiter<br />

intensiv an der Präzisierung der<br />

Pläne. Man wolle alle möglichen<br />

Unbekannten und potenzielle Probleme<br />

mit Versicherern, Veranstaltern<br />

oder dem Brandschutz im Vorfeld<br />

ausschließen. Was für Noll dann auch<br />

langfristig die billigere Lösung darstellt:<br />

„Besser länger vordenken, als<br />

später teuer nachbessern.“

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