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Verordnung<br />

über das Doktorat an der Eidgenössis<strong>ch</strong>en<br />

Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule Züri<strong>ch</strong><br />

(Doktoratsverordnung ETHZ)<br />

vom 16. Dezember 2000<br />

Die S<strong>ch</strong>ulleitung der Eidgenössis<strong>ch</strong>en Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule Züri<strong>ch</strong>,<br />

gestützt auf Artikel 28 Absatz 4 Bu<strong>ch</strong>stabe a des ETH-Gesetzes<br />

vom 4. Oktober 1991 1,<br />

verordnet:<br />

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen<br />

Art. 1 Geltungsberei<strong>ch</strong><br />

Diese Verordnung regelt die Voraussetzungen, das Verfahren und die Zuständigkeit<br />

für die Erteilung des Doktordiploms dur<strong>ch</strong> die Eidgenössis<strong>ch</strong>e Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule<br />

Züri<strong>ch</strong> (ETHZ).<br />

Art. 2 Doktorate<br />

1 Die ETHZ verleiht:<br />

a. ordentli<strong>ch</strong>e Doktordiplome als Ausweis über die Befähigung zur wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en<br />

Fors<strong>ch</strong>ung von hoher Qualität auf der Basis einer selbstständigen<br />

Originalarbeit;<br />

b. Ehrendoktordiplome als Anerkennung für hervorragende Verdienste um die<br />

Wissens<strong>ch</strong>aften.<br />

2 Die ETHZ gibt ihre Doktorpromotionen öffentli<strong>ch</strong> bekannt.<br />

Art. 3 Doktortitel<br />

1 Die ETHZ verleiht die folgenden Doktortitel:<br />

a. Doktor oder Doktorin der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Wissens<strong>ch</strong>aften (Dr. sc. te<strong>ch</strong>n.);<br />

b. Doktor oder Doktorin der Naturwissens<strong>ch</strong>aften (Dr. sc. nat.);<br />

c. Doktor oder Doktorin der Mathematik (Dr. sc. math.)<br />

2 Ehrendoktoren oder Ehrendoktorinnen erhalten einen Doktortitel der ETHZ mit<br />

dem Zusatz ehrenhalber oder honoris causa.<br />

SR 414.133.1<br />

1 SR 414.110<br />

<strong>2001</strong>-0689 <strong>1665</strong>


Doktoratsverordnung ETHZ <strong>AS</strong> <strong>2001</strong><br />

Art. 4 Disziplinenübergreifendes Doktorat<br />

1 An der ETHZ können neben disziplinären au<strong>ch</strong> disziplinenübergreifende Doktorarbeiten<br />

dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />

2 Der Rektor oder die Rektorin legt für disziplinenübergreifende Doktorarbeiten auf<br />

Antrag des Doktoratsauss<strong>ch</strong>usses des federführenden Departements einen der Doktortitel<br />

na<strong>ch</strong> Artikel 3 Absatz 1 fest.<br />

3 Bei sämtli<strong>ch</strong>en Ents<strong>ch</strong>eidungsverfahren ist jeweils dasjenige Departement federführend,<br />

in wel<strong>ch</strong>em der oder die Doktorierende einges<strong>ch</strong>rieben ist.<br />

4 Die weiteren beteiligten Departemente sind in sämtli<strong>ch</strong>e Ents<strong>ch</strong>eidungsverfahren<br />

mit einzubeziehen und müssen in den entspre<strong>ch</strong>enden Gremien vertreten sein.<br />

Art. 5 Doktoratsauss<strong>ch</strong>uss<br />

Jedes Departement bildet einen Doktoratsauss<strong>ch</strong>uss, der aus mindestens drei gewählten<br />

Professoren und Professorinnen besteht. Er wird von der Departementskonferenz<br />

für eine Dauer von zwei Jahren gewählt. Die Wiederwahl ist zulässig.<br />

2. Kapitel: Ordentli<strong>ch</strong>e Promotion<br />

1. Abs<strong>ch</strong>nitt: Bewerbung, Eins<strong>ch</strong>reibung und Immatrikulation<br />

Art. 6 Grundanforderungen<br />

Um das Doktorat an der ETH Züri<strong>ch</strong> können si<strong>ch</strong> bewerben:<br />

a. Inhaber und Inhaberinnen eines ETH-Diploms, des eidgenössis<strong>ch</strong>en Apothekerdiploms<br />

sowie eines ingenieur- oder naturwissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Abs<strong>ch</strong>lussdiploms<br />

einer s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Universität im Sinne von Artikel 11 Absatz 1<br />

des Universitätsförderungsgesetzes vom 8. Oktober 19992 oder einer Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule,<br />

mit der ein entspre<strong>ch</strong>endes Abkommen ges<strong>ch</strong>lossen wurde;<br />

b. Inhaber und Inhaberinnen eines universitären Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>uldiploms, das einem<br />

ETH-Diplom na<strong>ch</strong> Inhalt, Umfang und Bedeutung glei<strong>ch</strong>wertig ist;<br />

c. Inhaber und Inhaberinnen eines Diploms einer universitären Ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ule,<br />

das von der ETHZ anerkannt wird;<br />

d. Kandidatinnen und Kandidaten mit speziellen, herausragenden Qualifikationen.<br />

Art. 7 Voraussetzung<br />

1 Interessenten und Interessentinnen haben si<strong>ch</strong> bei einem gewählten Professor oder<br />

einer gewählten Professorin, einem hauptamtli<strong>ch</strong> an der ETHZ tätigen Titularprofessor<br />

oder Privatdozenten oder einer hauptamtli<strong>ch</strong> an der ETHZ tätigen Titularprofessorin<br />

oder Privatdozentin zu bewerben. Die s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Zusage, die Doktorarbeit zu<br />

2 SR 414.20<br />

1666


Doktoratsverordnung ETHZ <strong>AS</strong> <strong>2001</strong><br />

leiten, ist Voraussetzung für die Einleitung des Aufnahmeverfahrens. Personen, die<br />

eine sol<strong>ch</strong>e Begleitfunktion wahrnehmen, werden im Folgenden als Leiter oder Leiterin<br />

der Doktorarbeit bezei<strong>ch</strong>net.<br />

2 Bei einem disziplinenübergreifenden Doktorat sind die s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Zusage eines<br />

Leiters oder einer Leiterin und eines Korreferenten oder einer Korreferentin, die<br />

Doktorarbeit zu leiten, sowie die Vorlage eines Konzepts der geplanten Doktorarbeit<br />

Voraussetzungen für die Einleitung des Aufnahmeverfahrens.<br />

Art. 8 Aufnahmeverfahren<br />

1 Die Bewerber und Bewerberinnen melden si<strong>ch</strong> beim Rektorat s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> an. Das<br />

Rektorat bestimmt, wel<strong>ch</strong>e Beilagen für die Anmeldung erforderli<strong>ch</strong> sind, und leitet<br />

die Bewerbung mit einer Beurteilung an das vom Leiter oder von der Leiterin bezei<strong>ch</strong>nete<br />

Departement weiter.<br />

2 Der Doktoratsauss<strong>ch</strong>uss prüft die Bewerbungen und verfasst na<strong>ch</strong> Rückspra<strong>ch</strong>e mit<br />

dem Leiter oder der Leiterin entspre<strong>ch</strong>ende Anträge zuhanden des Departementsvorstehers<br />

oder der Departementsvorsteherin.<br />

3 Der Departementsvorsteher oder die Departementsvorsteherin stellt dem Rektor<br />

bzw. der Rektorin Antrag auf Aufnahme oder Ablehnung.<br />

4 Bei disziplinenübergreifenden Doktoraten stellt dasjenige Departement, das vom<br />

Leiter oder von der Leiterin bezei<strong>ch</strong>net wird, dem Rektor bzw. der Rektorin Antrag<br />

auf Aufnahme. Die Stellungnahmen der weiteren beteiligten Departemente sind dem<br />

Antrag beizufügen.<br />

5 Kandidaten und Kandidatinnen na<strong>ch</strong> Artikel 6 Bu<strong>ch</strong>stabe a werden ohne weitere<br />

Zulassungsbedingungen aufgenommen.<br />

6 Kandidaten und Kandidatinnen na<strong>ch</strong> Artikel 6 Bu<strong>ch</strong>stabe b werden in der Regel<br />

ohne weitere Zulassungsbedingungen aufgenommen.<br />

7 Für Kandidaten und Kandidatinnen na<strong>ch</strong> Artikel 6 Bu<strong>ch</strong>stabe c und d oder ausnahmsweise<br />

Bu<strong>ch</strong>stabe b überprüft der Doktoratsauss<strong>ch</strong>uss die wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e<br />

Qualifikation anhand des persönli<strong>ch</strong>en Dossiers und s<strong>ch</strong>lägt im Einvernehmen mit<br />

dem Leiter oder der Leiterin die zu erfüllenden weiteren Zulassungsbedingungen<br />

vor.<br />

8 Der Rektor bzw. die Rektorin legt auf Antrag des Departementsvorstehers oder der<br />

Departementsvorsteherin die individuellen Zulassungsbedingungen fest.<br />

Art. 9 Immatrikulation und Eins<strong>ch</strong>reibung<br />

Na<strong>ch</strong> der Aufnahme erfolgen Immatrikulation und Eins<strong>ch</strong>reibung.<br />

1667


Doktoratsverordnung ETHZ <strong>AS</strong> <strong>2001</strong><br />

2. Abs<strong>ch</strong>nitt: Zulassung zur Promotion<br />

Art. 10 Fors<strong>ch</strong>ungsplan<br />

1 Die Doktorierenden erstellen gemeinsam mit ihrem Leiter oder ihrer Leiterin einen<br />

Fors<strong>ch</strong>ungsplan, der die Zielsetzungen und die Disposition der Doktorarbeit, den<br />

vorgesehenen Doktortitel sowie alle Obliegenheiten der Doktorierenden festhält.<br />

2 Die Rahmenbedingungen sind so zu setzen, dass die Ausführung der Doktorarbeit<br />

von der Zulassung an in der Regel ni<strong>ch</strong>t mehr als drei Jahre beanspru<strong>ch</strong>t.<br />

3 Der Fors<strong>ch</strong>ungsplan wird dem Doktoratsauss<strong>ch</strong>uss vorgelegt.<br />

4 Der Fors<strong>ch</strong>ungsplan ist in der Regel innert se<strong>ch</strong>s Monaten, für Doktorierende, die<br />

Zusatzbedingungen erfüllen müssen, in der Regel innert zwölf Monaten na<strong>ch</strong> der<br />

Eins<strong>ch</strong>reibung zu erstellen. Verlängerungen bedürfen der Genehmigung dur<strong>ch</strong> den<br />

Doktoratsauss<strong>ch</strong>uss.<br />

Art. 11 Weitere Zulassungsbedingungen<br />

1 Für die Erfüllung der weiteren Zulassungsbedingungen wird individuell eine Frist<br />

festgelegt, die in der Regel ni<strong>ch</strong>t länger als ein Jahr betragen soll.<br />

2 Das Rektorat überprüft, ob die weiteren Zulassungsbedingungen erfüllt sind.<br />

3 Sofern im Rahmen der weiteren Zulassungsbedingungen festgelegte Prüfungen<br />

ni<strong>ch</strong>t bestanden sind, können diese mit Zustimmung des Leiters oder der Leiterin<br />

innert se<strong>ch</strong>s Monaten einmal wiederholt werden.<br />

Art. 12 Zulassungsents<strong>ch</strong>eid<br />

1 Die Zulassung zum Promotionsverfahren erfolgt, wenn:<br />

a. der Fors<strong>ch</strong>ungsplan eingerei<strong>ch</strong>t worden ist;<br />

b. und die im Rahmen des Aufnahmeverfahrens auferlegten weiteren Zulassungsbedingungen<br />

erfüllt sind.<br />

2 Die Departemente können weitere allgemein geltende Zulassungsbedingungen<br />

festlegen, die der Rektor bzw. die Rektorin genehmigt.<br />

3 Der Rektor bzw. die Rektorin ents<strong>ch</strong>eidet auf Antrag des Departementsvorstehers<br />

über die Zulassung zum Promotionsverfahren.<br />

3. Abs<strong>ch</strong>nitt: Doktorarbeit<br />

Art. 13 Thema<br />

1 Das Thema der Doktorarbeit soll s<strong>ch</strong>werpunktmässig zu den Lehr- und Fors<strong>ch</strong>ungsgebieten<br />

der ETHZ gehören und kann disziplinübergreifend sein.<br />

1668


Doktoratsverordnung ETHZ <strong>AS</strong> <strong>2001</strong><br />

2 Bei disziplinübergreifenden Doktorarbeiten muss ein wesentli<strong>ch</strong>er Bezug zu den<br />

te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Wissens<strong>ch</strong>aften, zu den Naturwissens<strong>ch</strong>aften, zur Mathematik oder zur<br />

Ar<strong>ch</strong>itektur bestehen.<br />

Art. 14 Leitung und Betreuung der Doktorarbeit<br />

1 Die Doktorarbeit wird in der Regel von einem gewählten Professor oder einer gewählten<br />

Professorin der ETHZ geleitet.<br />

2 Hauptamtli<strong>ch</strong> an der ETHZ tätige Privatdozenten oder Privatdozentinnen und Titularprofessoren<br />

oder Titularprofessorinnen können Doktorarbeiten leiten. Sie benötigen<br />

dazu die Genehmigung des Vorstehers oder der Vorsteherin des betreffenden<br />

Departements.<br />

3 Der Leiter oder die Leiterin bestimmt bei Bedarf zusätzli<strong>ch</strong> einen oder mehrere<br />

Betreuer bzw. eine oder mehrere Betreuerinnen der Doktorierenden.<br />

4 Der Doktoratsauss<strong>ch</strong>uss bestimmt auf Antrag des Leiters oder der Leiterin in der<br />

Regel ni<strong>ch</strong>t später als ein Jahr vor dem geplanten Abs<strong>ch</strong>luss der Doktorarbeit einen<br />

Korreferenten oder eine Korreferentin und meldet diese dem Rektor bzw. der Rektorin.<br />

Weitere Experten können im Verlaufe des Promotionsverfahrens bestimmt werden.<br />

5 Doktorierende erstatten dem Leiter oder der Leiterin auf eigenes Begehren oder auf<br />

Verlangen des Leiters oder der Leiterin über den Fortgang ihrer Arbeit jährli<strong>ch</strong> einen<br />

s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Beri<strong>ch</strong>t. Der Leiter oder die Leiterin nimmt dazu umgehend s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong><br />

Stellung.<br />

Art. 15 Ausführung der Doktorarbeit<br />

1 Die Doktorarbeit ist in der Regel an der ETHZ oder an einer Fors<strong>ch</strong>ungsanstalt des<br />

ETH-Berei<strong>ch</strong>s auszuführen.<br />

2 Sofern die Dur<strong>ch</strong>führung der Dissertation es erfordert und die notwendigen Voraussetzungen<br />

gegeben sind, können die Arbeiten teilweise oder ganz ausserhalb des<br />

ETH-Berei<strong>ch</strong>es dur<strong>ch</strong>geführt werden. Dies ist im Fors<strong>ch</strong>ungsplan zu begründen und<br />

vom Departement zu genehmigen.<br />

3 In jedem Fall muss der Leiter oder die Leiterin jederzeit Zutritt zu den benützten<br />

Einri<strong>ch</strong>tungen und zu den Versu<strong>ch</strong>sunterlagen haben.<br />

Art. 16 Meinungsvers<strong>ch</strong>iedenheiten<br />

Bei s<strong>ch</strong>werwiegenden Meinungsvers<strong>ch</strong>iedenheiten zwis<strong>ch</strong>en dem Leiter oder der<br />

Leiterin und den Doktorierenden bemüht si<strong>ch</strong> der Departementsvorsteher oder die<br />

Departementsvorsteherin um eine S<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>tung. Kommt keine Einigung zustande, so<br />

ents<strong>ch</strong>eidet der Rektor bzw. die Rektorin.<br />

1669


Doktoratsverordnung ETHZ <strong>AS</strong> <strong>2001</strong><br />

Art. 17 Ausfall des Leiters oder der Leiterin<br />

Fällt der Leiter oder die Leiterin aus, so sorgt der Departementsvorsteher oder die<br />

Departementsvorsteherin im Rahmen des Mögli<strong>ch</strong>en dafür, dass die Doktorarbeit<br />

fortgesetzt werden kann.<br />

Art. 18 Spra<strong>ch</strong>e<br />

1 Die Doktorarbeit wird einheitli<strong>ch</strong> in einer der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Amtsspra<strong>ch</strong>en oder<br />

auf Englis<strong>ch</strong> verfasst.<br />

2 Auf s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>es und begründetes Gesu<strong>ch</strong> des oder der Doktorierenden kann der<br />

Rektor bzw. die Rektorin die Abfassung in einer anderen Spra<strong>ch</strong>e bewilligen.<br />

3 In jedem Fall ist eine Kurzfassung in einer der s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Amtsspra<strong>ch</strong>en und<br />

in englis<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e zu verfassen.<br />

4. Abs<strong>ch</strong>nitt: Doktoratsstudium<br />

Art. 19 Zweck<br />

Das Doktoratsstudium stellt si<strong>ch</strong>er, dass si<strong>ch</strong> die Doktorierenden im Fa<strong>ch</strong>gebiet ihrer<br />

Doktorarbeit und in weiteren Berei<strong>ch</strong>en weiterbilden.<br />

Art. 20 Anforderungen<br />

1 Die Weiterbildungsaktivitäten werden in Form von Krediteinheiten na<strong>ch</strong>gewiesen.<br />

2 Eine Krediteinheit entspri<strong>ch</strong>t dem Aufwand für eine Lehrveranstaltung von einer<br />

Semesterwo<strong>ch</strong>enstunde. Krediteinheiten werden nur vergeben, wenn eine Eigenleistung<br />

na<strong>ch</strong>gewiesen werden kann.<br />

3 Es wird der Na<strong>ch</strong>weis von mindestens zwölf Krediteinheiten verlangt. Wer seine<br />

Doktorarbeit in weniger als drei Jahren beendet, hat proportional weniger Krediteinheiten<br />

zu erwerben.<br />

4 Die Doktorierenden müssen mindestens ein Drittel der na<strong>ch</strong>zuweisenden Krediteinheiten<br />

ausserhalb des Fors<strong>ch</strong>ungsgebietes erwerben.<br />

5 Wenn die Doktorarbeit ausserhalb des ETH-Berei<strong>ch</strong>es dur<strong>ch</strong>geführt wird, ents<strong>ch</strong>eidet<br />

der Departementsvorsteher oder die Departementsvorsteherin auf Antrag des<br />

Leiters oder der Leiterin über die Anforderungen für das Doktoratsstudium.<br />

6 Über die Anre<strong>ch</strong>nung von Leistungen, die ausserhalb des Lehrangebots für das<br />

Doktoratsstudium erbra<strong>ch</strong>t werden, ents<strong>ch</strong>eidet der Departementsvorsteher oder die<br />

Departementsvorsteherin auf Antrag des Leiters oder der Leiterin. Aktive Mitarbeit<br />

in Gremien und Arbeitsgruppen der ETH Züri<strong>ch</strong> kann angere<strong>ch</strong>net werden.<br />

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Doktoratsverordnung ETHZ <strong>AS</strong> <strong>2001</strong><br />

Art. 21 Lehrangebot<br />

1 Die Departemente, insbesondere das Departement für Geistes-, Sozial- und Staatswissens<strong>ch</strong>aften,<br />

legen ihr Lehrangebot für das Doktoratsstudium fest und ma<strong>ch</strong>en es<br />

bekannt.<br />

2 Die Departemente gliedern ihr Lehrangebot für das Doktoratsstudium in Krediteinheiten.<br />

Art. 22 Detailbestimmungen<br />

Die Departementskonferenzen erlassen Detailbestimmungen zum Doktoratsstudium,<br />

die der Genehmigung des Rektors bzw. der Rektorin bedürfen.<br />

5. Abs<strong>ch</strong>nitt: Promotionsverfahren<br />

Art. 23 Prüfungskommission<br />

1 Die Prüfungskommission besteht aus:<br />

a. einem Vorsitzenden oder einer Vorsitzenden, den oder die der Vorsteher<br />

oder die Vorsteherin des Departments, in wel<strong>ch</strong>em der oder die Doktorierende<br />

einges<strong>ch</strong>rieben ist, bestimmt;<br />

b. dem Leiter oder der Leiterin als Referent oder Referentin;<br />

c. den Korreferenten oder Korreferentinnen, darunter die Betreuer oder die Betreuerinnen<br />

der Doktorarbeit;<br />

d. einer weiteren unabhängigen sa<strong>ch</strong>verständigen Person, sofern ein Abhängigkeitsverhältnis<br />

zwis<strong>ch</strong>en dem Leiter oder der Leiterin und den Korreferenten<br />

oder Korreferentinnen gegeben ist;<br />

e. zudem den Vorstehern oder Vorsteherinnen der weiteren beteiligten Departemente<br />

oder deren Stellvertreter oder Stellvertreterinnen, soweit es si<strong>ch</strong> um<br />

disziplinenübergreifende Doktorate handelt.<br />

2 Mindestens ein Referent oder eine Referentin bzw. ein Korreferent oder eine Korreferentin<br />

muss ein an der ETHZ gewählter Professor oder eine an der ETHZ gewählte<br />

Professorin sein.<br />

Art. 24 Doktorprüfung<br />

1 Die Doktorprüfung besteht aus einer mindestens einstündigen mündli<strong>ch</strong>en Prüfung<br />

über das Fa<strong>ch</strong>gebiet bzw. die Fa<strong>ch</strong>gebiete der Doktorarbeit. Sie wird von der Prüfungskommission<br />

abgenommen.<br />

2 Die Departementskonferenz legt fest, wie weit die Doktorprüfung öffentli<strong>ch</strong> ist.<br />

3 Die Doktorprüfung findet spätestens se<strong>ch</strong>s Jahre na<strong>ch</strong> der Immatrikulation statt. In<br />

Ausnahmefällen kann der Rektor bzw. die Rektorin auf Antrag des Departements eine<br />

Verlängerung genehmigen.<br />

1671


Doktoratsverordnung ETHZ <strong>AS</strong> <strong>2001</strong><br />

Art. 25 Beurteilung der Doktorarbeit und mündli<strong>ch</strong>e Prüfung<br />

1 Referent und Korreferent erstellen je ein s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>es Guta<strong>ch</strong>ten über die Doktorarbeit<br />

und rei<strong>ch</strong>en dieses dem Departement vor der Prüfung ein.<br />

2 Die Prüfungskommission bewertet sowohl die Doktorarbeit als au<strong>ch</strong> die mündli<strong>ch</strong>e<br />

Prüfung als bestanden oder ni<strong>ch</strong>t bestanden und erstattet den betreffenden Departementskonferenzen<br />

Beri<strong>ch</strong>t.<br />

Art. 26 Erteilung des Doktordiploms<br />

1 Die Departementskonferenz des Departements, in dem der oder die Doktorierende<br />

einges<strong>ch</strong>rieben ist, stellt der Studienkonferenz Antrag auf Erteilung oder Verweigerung<br />

des Doktordiploms aufgrund des Beri<strong>ch</strong>ts der Prüfungskommission.<br />

2 Die Studienkonferenz ents<strong>ch</strong>eidet über die Erteilung oder Verweigerung des Doktordiploms.<br />

3 Der Ents<strong>ch</strong>eid über die Erteilung oder Verweigerung des Doktordiploms wird aufgrund<br />

der Bewertung der Doktorarbeit sowie der Ergebnisse der Doktorprüfung gefasst.<br />

4 Der Ents<strong>ch</strong>eid über die Erteilung des Doktordiploms soll innerhalb von se<strong>ch</strong>s Monaten<br />

na<strong>ch</strong> Einrei<strong>ch</strong>ung der Doktorarbeit getroffen werden.<br />

Art. 27 Wiederholung<br />

Doktorierende, denen das Doktordiplom wegen ungenügender Doktorprüfung verweigert<br />

worden ist, können diese innerhalb von se<strong>ch</strong>s Monaten einmal wiederholen.<br />

Wurde die Doktorarbeit abgelehnt, kann diese einmal überarbeitet werden. Der Departementsvorsteher<br />

oder die Departementsvorsteherin legt in Abspra<strong>ch</strong>e mit dem<br />

Leiter oder der Leiterin die Frist für die Überarbeitung fest.<br />

Art. 28 Ausfertigung des Doktordiploms<br />

1 Das Doktordiplom trägt:<br />

a. den Namen des oder der Doktorierten;<br />

b. die Bezei<strong>ch</strong>nung des Doktortitels;<br />

c. die Unters<strong>ch</strong>riften des Rektors bzw. der Rektorin und der Departementsvorsteher<br />

oder der Departementsvorsteherinnen;<br />

d. das Siegel der ETHZ.<br />

2 Das Doktordiplom wird im Namen der ETHZ ausgestellt und dem oder der Doktorierten<br />

anlässli<strong>ch</strong> der ersten Promotionsfeier na<strong>ch</strong> Ablieferung der Pfli<strong>ch</strong>texemplare<br />

übergeben.<br />

Art. 29 Führen des Doktortitels<br />

Na<strong>ch</strong> Ablieferung der Pfli<strong>ch</strong>texemplare erhält der oder die Doktorierte eine Bestätigung,<br />

die au<strong>ch</strong> zum Führen des Doktortitels bere<strong>ch</strong>tigt.<br />

1672


Doktoratsverordnung ETHZ <strong>AS</strong> <strong>2001</strong><br />

Art. 30 Gebühr<br />

Für das ordentli<strong>ch</strong>e Doktorat wird eine Gebühr erhoben.<br />

3. Kapitel: Re<strong>ch</strong>te an immateriellen Gütern<br />

Art. 31 Urheberre<strong>ch</strong>te<br />

1 Die Doktorarbeit untersteht unter Vorbehalt von Artikel 32 dem allgemeinen Immaterialgüterre<strong>ch</strong>t.<br />

2 Die Doktorarbeit darf als Ganzes erst veröffentli<strong>ch</strong>t werden, wenn die Studienkonferenz<br />

sie angenommen hat.<br />

3 In Verträgen mit Dritten, wie Fors<strong>ch</strong>ungsverträgen, darf die Veröffentli<strong>ch</strong>ung ni<strong>ch</strong>t<br />

über Gebühr verzögert und auf keinen Fall ausges<strong>ch</strong>lossen werden.<br />

4 Die ETHZ kann wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en und öffentli<strong>ch</strong>en Einri<strong>ch</strong>tungen Kurzfassungen<br />

oder Kopien der Doktorarbeiten zustellen.<br />

Art. 32 Erfindungen<br />

Die Re<strong>ch</strong>te an einer Erfindung im Rahmen der Doktorarbeit ri<strong>ch</strong>ten si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> dem<br />

Personalre<strong>ch</strong>t, sofern diese bei der Dienstausübung gema<strong>ch</strong>t wurde.<br />

4. Kapitel: Ehrenpromotion<br />

Art. 33<br />

1 Die ETHZ verleiht das Ehrendoktorat, wenn es die ordentli<strong>ch</strong>en und ausserordentli<strong>ch</strong>en<br />

Professoren und Professorinnen sowie die Assistenzprofessoren und -professorinnen<br />

eines Departements einstimmig beantragen und wenn die Departementsvorsteherkonferenz<br />

dem Antrag mit einfa<strong>ch</strong>em Mehr zugestimmt hat. Die<br />

Abstimmungen sind geheim; Stimmenthaltung ist zulässig.<br />

2 Das Promotionsverfahren ist in einer Weisung des Rektors bzw. der Rektorin näher<br />

geregelt.<br />

3 Der Rektor bzw. die Rektorin nimmt die Ehrenpromotionen bei einem akademis<strong>ch</strong>en<br />

Anlass vor.<br />

5. Kapitel: Re<strong>ch</strong>tspflege<br />

Art. 34<br />

1 Verfügungen, die aufgrund dieser Verordnung erlassen worden sind, können mit<br />

Verwaltungsbes<strong>ch</strong>werde angefo<strong>ch</strong>ten werden.<br />

2 Bes<strong>ch</strong>werdeinstanz ist der ETH-Rat.<br />

1673


Doktoratsverordnung ETHZ <strong>AS</strong> <strong>2001</strong><br />

6. Kapitel: S<strong>ch</strong>lussbestimmungen<br />

Art. 35 Ausführungsbestimmungen<br />

1 Der Rektor bzw. die Rektorin erlässt die nötigen Ausführungsbestimmungen, insbesondere<br />

über:<br />

a. die Organisation der Zulassungsprüfung;<br />

b. Dissertationen, die ausserhalb des ETH-Berei<strong>ch</strong>es dur<strong>ch</strong>geführt werden;<br />

c. das Promotionsverfahren und die Doktorprüfung;<br />

d. die Einrei<strong>ch</strong>ung der Doktorarbeit und die Ablieferung der Pfli<strong>ch</strong>texemplare;<br />

e. das disziplinenübergreifende Doktorat;<br />

f. die Leitung von Dissertationen na<strong>ch</strong> Austritt oder Emeritierung.<br />

2 Der Rektor bzw. die Rektorin regelt die Voraussetzungen für die Bezei<strong>ch</strong>nung der<br />

Leiter oder Leiterinnen und der Referenten oder Referentinnen und der Korreferenten<br />

oder Korreferentinnen.<br />

3 Der Rektor bzw. die Rektorin regelt die Abgabe von Kurzfassungen oder Kopien<br />

der Doktorarbeit an wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e und öffentli<strong>ch</strong>e Einri<strong>ch</strong>tungen.<br />

Art. 36 Aufhebung bisherigen Re<strong>ch</strong>ts<br />

Die Doktoratsverordnung ETHZ vom 13. November 19913 wird aufgehoben.<br />

Art. 37 Übergangsbestimmungen<br />

1 Für Doktorierende, die vor dem 1. April <strong>2001</strong> immatrikuliert wurden, gilt das bisherige<br />

Re<strong>ch</strong>t.<br />

2 Na<strong>ch</strong> dem bisherigen Re<strong>ch</strong>t erlassene Zulassungsverfügungen bleiben gültig.<br />

Art. 38 Inkrafttreten<br />

Diese Verordnung tritt am 1. April <strong>2001</strong> in Kraft.<br />

16. Dezember 2000 Im Namen der S<strong>ch</strong>ulleitung<br />

11415<br />

3 <strong>AS</strong> 1991 2567<br />

1674<br />

Der Präsident: Kübler<br />

Der Delegierte: Kottus<strong>ch</strong>

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