11.11.2012 Aufrufe

Bayreuther Woche

Bayreuther Woche

Bayreuther Woche

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Mehr*<br />

für Sie drin!<br />

* Ab sofort donnerstags<br />

8 Seiten mehr Lokales<br />

Mittwoch, 27. Juni 2012<br />

2. Jahrgang / Nr. 52<br />

Überblick<br />

Bayreuth<br />

Die Solisten proben schon<br />

Bayreuth<br />

Freund und Leid<br />

Das Wetter<br />

heute morgen übermorgen<br />

Temp.max. 22�<br />

Temp.min. 10�<br />

Leserservice<br />

Während die Proben für die<br />

Opern der <strong>Bayreuther</strong> Festspiele<br />

anlaufen, stecken die<br />

Solisten des Fliegenden Holländers<br />

bereits mitten in den<br />

szenischen Proben. Seite 3<br />

Public Viewing ist der Rennen. Warum das so<br />

ist, darüber informiert Markus Kurscheidt von<br />

der Uni Bayreuth. Doch das gemeinsame<br />

Schauen stößt in der Innenstadt nicht bei allen<br />

aufGegenliebe. Auch weil danach viel Schmutz<br />

liegen bleibt. Seite 4<br />

Aus der Region<br />

Weißenstadt im Portrait<br />

Die Sechsämterstadt Weißenstadt<br />

hat in allen Belangen<br />

sehr viel zu bieten. ObinSachen<br />

Tourismus oder Kultur.<br />

Wirwerfen einen Blick auf den<br />

Erholungsort. Seiten 8/9<br />

Aus der Region<br />

Romeo und Julia<br />

Die Luisenburg-Festspiele, eben erst eröffnet,<br />

haben schon ihr Traumpaar der Saison:<br />

In „Romeo und Julia“ reißen die großartigen<br />

Titeldarsteller das Publikum zu begeistertem<br />

Applaus hin. Morgen ist die nächste<br />

Aufführung die „Blues Brothers“. Seite 10<br />

Event<br />

Ein Revolverheld ist solo<br />

Kristoffer Hünecke tritt am 6.<br />

Juli auf dem <strong>Bayreuther</strong> Stadtfest<br />

auf. Der Gitarrist und<br />

Songwriter von Revolverheld<br />

ist derzeit solo unterwegs. Er<br />

spricht über sich. Seite 14<br />

Sport<br />

Der Fußball-Modernisierer<br />

Jürgen Faltenbacher macht bei einem Besuch in<br />

der Sportredaktion die soziale Verantwortung<br />

des Fußballs deutlich. Den Reformgegnern erteilt<br />

ereine Absage und wünscht sich, dass die<br />

Vereine „über den Tellerrand“ .„Bayern ist auf<br />

vielen Ebenen bundesweit führend. Wir werden<br />

auf diesem Wegweitermachen“, sagt der<br />

Schatzmeister des Verbandes. Seite 16<br />

Temp.max. 26�<br />

Temp.min. 12�<br />

Temp.max. 27�<br />

Temp.min. 14�<br />

Das Wetter heute:Tagsüber steigt die Schauer- und<br />

Gewittertätigkeit an. Die Höchstwerte erreichen 17<br />

bis 22 Grad. Es weht ein mäßigerbis frischer,inBöen<br />

starker Westwind. Nachts bleibt es bei 12 bis 10<br />

Grad meist trocken, örtlich störtNebel.<br />

<strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong><br />

Poststr.9-11, 95028 Hof; Postfach 1320,95012 Hof<br />

E-Mail Redaktion: bayreutherwoche@frankenpost.de<br />

E-Mail Anzeigenabteilung /Vertrieb:<br />

sonderthemen@frankenpost.de<br />

Anzeigenfax 09281/816424<br />

Ticketservice 01803/395440*<br />

*0,09 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.<br />

Leserservice Montag –Freitag von 6–18 Uhr;<br />

Samstag von 6–14 Uhr<br />

www.facebook.com/bayreutherwoche<br />

Hotline<br />

(Zustellung) 01803/395425 *<br />

<strong>Bayreuther</strong><br />

<strong>Woche</strong><br />

MehrMinijobs sollen<br />

volle Stellen werden<br />

Die Jobcenter in Deutschland sollen sich<br />

verstärkt für die Umwandlung von<br />

Minijobs in sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungen einsetzen. Ein in Westfalengetestetes<br />

Pilotprojekt soll bundesweit<br />

Schule machen, teilte die Bundesagentur<br />

in Dortmund mit.Vorstandsmitglied<br />

Heinrich Alt sagte: „Es darfsich<br />

aber kein dauerhaftes Erwerbsprinzip<br />

daraus entwickeln,denn Minijob heißt<br />

auch Minirente.“<br />

bayreutherwoche@frankenpost.de<br />

Stadtbibliothek erhält Auszeichnung<br />

Geringfügig Beschäftigte (Minijobs) in Deutschland<br />

Angaben in Millionen<br />

3,67<br />

1,86<br />

Frauen Männer<br />

4,17<br />

2003 2004 2005 2006<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit<br />

4,18<br />

4,34<br />

4,45<br />

Stand jeweils Juni<br />

4,52<br />

2007 2008<br />

4,60<br />

4,62<br />

2009 2010<br />

4,65<br />

2,30 2,31 2,41 2,47 2,54 2,59 2,66 2,74<br />

2011<br />

© DAPD/VECTUR<br />

Frankenpost Verlag GmbH, 95028 Hof<br />

Poststr. 9/11, Tel. 09281/816−0, Fax −424<br />

Zumsechsten Mal verlieh E.ON Bayern den mit 5000 Euro dotierten „Kinderbibliothekspreis“anBüchereien in kommunaler und kirchlicher Trägerschaft.Ausgezeichnet wurden außergewöhnliche<br />

Leistungen im Bereich Leseanimation und Leseförderung.Die Stadtbibliothek Bayreuth gehörtzuden zehn Preisträgern.<br />

Tourismus in<br />

Fichtelberg geht baden<br />

Zimmervermieter und<br />

Hotelbesitzer in Fichtelberg klagen<br />

nach dem Brand im Kristallbad<br />

über Stornierungen.<br />

Fichtelberg –„Wasser zieht immer“, weiß<br />

Marianne Specht, Hotelbetreiberin im<br />

Fichtelberger Ortsteil Neubau, direkt an<br />

deram12. Mai abgebrannten Kristall-Therme.<br />

Wasser weg, Gäste weg. „Jetzt bin ich<br />

abgebrannt“, sagt eine der anderen Zimmervermieterinnen,<br />

deren Existenzgrundlage<br />

gerade baden geht. „Samstagabend<br />

brach das Feuer aus, Sonntagmorgen kamen<br />

die ersten Stornierungen“, erzählt Ka-<br />

Landesliga mit<br />

20 Mannschaften<br />

Bayreuth –Der Einspruch des 1. FC Burgkunstadt<br />

gegen die Einteilung in die Landesliga<br />

Nordwest hat Erfolg gehabt. Der<br />

BayerischeFußball-Verband (BFV) hat dem<br />

Einspruch stattgegeben und eine Modifizierung<br />

vorgenommen, wodurch sich die<br />

Anzahl der Vereine ändert. Die Staffel<br />

Nordost wird nun mit 20 Klubs spielen, die<br />

Nordwest-Gruppe mit 18 Klubs. Der 1. FC<br />

Burgkunstadt wollte sichnicht mit der Einteilung<br />

abfinden. Der zweite Vorsitzende<br />

Volker Köhler brachte einige Argumente<br />

vor.Esfehlten die Derbys gegen die <strong>Bayreuther</strong>Teams<br />

und gegen Neudrossenfeld. Zudem<br />

hätte der Verein wesentlich weitere<br />

Fahrtstreckenzuden Vereinen in die Nordwest-Liga.<br />

Köhler ging damit die regionale<br />

Komponente, die durchaus ganz oben auf<br />

der Liste des BFV stand, abhanden.<br />

tarina Rasp, Inhaberin der Pension Kara<br />

Mia. Ununterbrochen klingelte am Sonntag<br />

und am Montag das Telefon –eine Absage<br />

nach der anderen. „Dienstag bin ich<br />

nicht mehr rangegangen.“ Inzwischen ist<br />

es still, viel zu stillindem Haus mit elf Gästezimmern.<br />

Fünf davonhat Karina Rasp im<br />

vergangenen Jahr erneuert, heuer wollte<br />

sieBalkon und Außenfront renovieren. Zurückgestellt.<br />

„Hallo, wir haben doch noch viel mehr<br />

hier im Fichtelgebirge“, wirbt sie bei<br />

Stammgästen aus der Umgebung von Leipzig<br />

und dem Großraum Forchheim, Erlangen,<br />

Nürnberg. „Wunderschöne Landschaft,<br />

erholsame Wälder, gesunde Moorseen“,<br />

schwärmt die Pensionsbetreiberin,<br />

derenVater das Haus 1979 baute. „Schön“,<br />

bekommt sie zur Antwort. „Aber wir kamen<br />

wegen der Therme.“ In „das tolle<br />

Moorwasser“ im Fichtelsee trautensich die<br />

Touristen nicht rein, „es ist ihnen zu<br />

schwarz“. Für August hat Karina Rasp gerade<br />

mal drei Buchungen –für Oktober,<br />

November und Dezember keine einzige.<br />

„Bitter“, sagt die 44-Jährige, deren Thermen-verwöhnte<br />

Gäste sich bei ihr in der<br />

Pension Massagen und Entspannungstherapien<br />

gönnten. Das Zimmermädchen<br />

muss im Juni Urlaub nehmen. Wasdanach<br />

kommt, ist ungewiss.<br />

Der Neuaufbau des Bades ist zwingend<br />

notwendig. Für einige kommt er aber<br />

schon zu spät. Seite 7<br />

Mordfall der Gräfin wird<br />

immer mysteriöser<br />

Marktschorgast/Ziegenburg – Wer war<br />

Andreas S.? Diese Frage beschäftigt viele<br />

Menschen. Noch immer ist die Identität<br />

des zweiten Toten, der am Sonntagmorgen<br />

in Ziegenburg gefunden wurde, nicht sicher<br />

bestätigt. Allerdings spricht weiter<br />

viel dafür, dass es der 35-Jährige gewesen<br />

ist, der unbemerkt in der Nacht am Waldrand<br />

bis zur Unkenntlichkeit in einem<br />

Auto verbrannt ist. In dem völlig ausgeglühten<br />

Mercedes fand die Polizei eine<br />

Schusswaffe. Ob es die ist, mit der in derselben<br />

Nacht Hannelore Gräfin von Luxburg<br />

durch einen Kopfschuss getötet wurde,<br />

ist noch nicht abschließend geklärt.<br />

Wasallerdings sicher ist: In dem ebenfalls<br />

niedergebrannten Haus, das Andreas S.<br />

und die Gräfin als Vermieter und Mieterin<br />

bewohnt hatten, fanden sich weitere<br />

Schusswaffen und auch eine größere Menge<br />

Munition. Andreas S. hatte offenbar keine<br />

Berechtigung,legal scharfe Waffen oder<br />

Munition zu besitzen.<br />

Leitender Oberstaatsanwalt Thomas Janovsky<br />

bestätigtdie Funde in der Brandruine,<br />

will aber noch nicht zu viel bekannt geben.<br />

Wieviele Waffen es gewesen sind, darüber<br />

schweigt der Leitende Oberstaatsanwalt:<br />

„Wir haben keinen Lastwagen gebraucht,<br />

um sie abzutransportieren.“ Man<br />

müsse jetzt erst einmal untersuchen, um<br />

welche Art von Waffen es sich handle. Das<br />

sei allerdings nicht einfach, denn auch<br />

diese Beweisstücke Brandschäden auf, wie<br />

so vieles in diesem immer mysteriöser erscheinenden<br />

Mordfall. Seite 10<br />

ANZEIGE<br />

Heute mit<br />

Geburtstags-<br />

Bingo<br />

Ihr Geburtstag ist Ihr Glückstag!<br />

BAD BERNECK • BAYREUTH<br />

HIMMELKRON • GOLDKRONACH<br />

Tel. 09227 / 94 53 46<br />

Mobil 0160 - 96 32 77 77<br />

ALLE FERIENKURSE FÜR DIE<br />

KLASSEN B, A25, A18, A1,<br />

M, L SOWIE MOFA<br />

FRÜHBUCHER-RABATT<br />

Jede ONLINE-Anmeldung<br />

erhält EUR<br />

100,-<br />

Ermäßigung auf die<br />

Ausbildungskosten! *)<br />

WORK ON 1<br />

AB SAMSTAG 16.07.<br />

noch 11 Plätze frei<br />

SOMMER 1<br />

AB SAMSTAG 28.07.<br />

noch 9 Plätze frei<br />

SOMMER 2<br />

AB MONTAG 06.08.<br />

noch 12 Plätze frei<br />

SOMMER 3<br />

AB MONTAG 20.08.<br />

noch 13 Plätze frei<br />

SOMMER 4<br />

AB MONTAG 27.08.<br />

noch 13 Plätze frei<br />

SOMMER 5<br />

AB MONTAG 03.09.<br />

noch 15 Plätze frei<br />

www.fahrschule-riedel.de<br />

*) Nur zur Verrechnung auf die Ausbildungskosten.<br />

Keine Barauszahlung möglich. Pro Person<br />

ist ein Gutschein gültig. Ermäßigung nur bei<br />

Anmeldung für eine Führerscheinausbildung<br />

bis 31.07.2012. Gilt nicht für Mofa-Ausbildung.<br />

Petzschner<br />

verliert Finale<br />

’S-Hertogenbosch – Tennisprofi Philipp<br />

Petzschner aus Bayreuth hat seinen zweitenTitelgewinn<br />

auf der ATP-Tour verpasst.<br />

Beim Turnier im niederländischen ’s-Hertogenbosch<br />

musste sich der 28-Jährige<br />

dem topgesetzten Spanier David Ferrer im<br />

Endspiel mit 3:6, 4:6 geschlagen geben. In<br />

’s-Hertogenbosch hatte Petzschner erstmals<br />

seit Februar die Auftakthürde eines<br />

ATP-Turniers überstanden.


Seite 2 · <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> BAYREUTH<br />

Mittwoch, 27. Juni 2012<br />

Aufstieg in die Oberklasse<br />

Wirtschaftsstaatssekretär Ernst Burgbacher (Mitte) überreichte die Auszeichnung „Kompetenzzentrum nach den Förderrichtlinien der Bundesregierung“ an<br />

HWK-Präsident Thomas Zimmer (rechts)und den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Hans-Karl Bauer. Fotos: Fuchs<br />

Das Bundeswirtschaftsministerium<br />

ernennt das<br />

HWK-Bildungszentrum<br />

zum Kompetenzzentrum.<br />

Die Kammer in Bayreuth<br />

hat sich bundesweit einen<br />

ausgezeichneten Ruf<br />

erarbeitet, sagt<br />

Staatssekretär Burgbacher.<br />

Von Stephan HerbertFuchs<br />

Bayreuth –Das Kompetenzzentrum<br />

für Technologie und Innovationsmanagement<br />

der Handwerkskammer<br />

für Oberfranken in Bayreuth darf<br />

sich künftig mit dem Bundeslogo<br />

Kompetenzzentrum des Wirtschaftsministeriums<br />

schmücken. „Bayreuth<br />

gehört damit bundesweit zur Oberklasse<br />

unter den Bildungszentren“,<br />

sagte der Parlamentarische Wirtschaftsstaatssekretär<br />

Ernst Burgbacher<br />

während der Übergabe der AnerkennungsurkundeanHWK-Präsident<br />

Thomas Zimmer.<br />

Zu denKriterien der Auszeichnung<br />

gehört es nach den Worten Burgbachers<br />

unter anderem, dass die jeweilige<br />

Einrichtung nicht nur Aus- und<br />

Weiterbildung anbietet, sondern<br />

auch ständig neue Kursangebote entwickelt.<br />

Dies sei in Bayreuth der Fall,<br />

Seit fast einem Schuljahr<br />

sind die Schülerinnen und<br />

Schüler des gemeinsamen<br />

P-Seminars „Purcells<br />

Traum von König Artus“<br />

am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium<br />

eifrig beim<br />

Proben und Organisieren.<br />

In drei Monaten steht die<br />

große Premiere an.<br />

Von InaMedick<br />

Bayreuth –Inder Wirtschaft gibt es<br />

einen Begriff für die Versuchung,<br />

sich im Team auf die anderen zu verlassen<br />

und nicht 100 Prozent zugeben:<br />

Shirking. Obwohl die 15 Schülerinnen<br />

und Schüler des P-Seminars<br />

den Bereich Wirtschaft/Recht belegt<br />

haben, haben sie die Bedeutung dieses<br />

Begriffs noch nicht erlebt. Das<br />

Phänomen Shirking wird im Seminar<br />

ganz einfach verhindert: „Für jede<br />

Aufgabe benennen wir einen oder<br />

zwei klare Verantwortliche –wenn<br />

was schief geht, dann muss derjenige<br />

auch dafür gerade stehen“, sagt Seminarleiter<br />

Thomas Stiegler. Inder<br />

Praxis heißt das dann etwa: Zwei<br />

Schülerinnen bekommen die Aufgabe,<br />

sich um die Eintrittskarten zu<br />

kümmern –das machen sie natürlich<br />

nicht alleine, sondern koordinieren<br />

den Ablauf:Zum Designer gehen, der<br />

die Karten entwirft, mit dem Praxispartner<br />

Semmel Concerts absprechen,<br />

woman die am besten ver-<br />

Modernste Technologien gehören zur Ausstattung des Kompetenzzentrums für<br />

Technologie und Innovationsmanagement an der Handwerkskammer für Oberfranken<br />

in Bayreuth.<br />

zumal die HWK für Oberfranken<br />

bundesweit als Technologiekammer<br />

einen ausgezeichneten Ruf genieße.<br />

Das Handwerk könne in Zukunft seinen<br />

traditionell hohen Stellenwert<br />

nur dann behalten, wenn es moderne<br />

Technologie nutzt, um neue Produkte,<br />

Verfahren und Dienstleistungen<br />

zu entwickeln. Deshalb sollte, so<br />

wie in Bayreuth, der Technologietransfer<br />

zwischen Hochschulen und<br />

anderen Forschungseinrichtungen<br />

noch stärkerals bisher im Handwerk<br />

genutzt werden, um das Niveau<br />

handwerklicher Produkte und Leistungen<br />

dauerhaft zugewährleisten,<br />

sagte der Staatssekretär.<br />

Als Besonderheit der <strong>Bayreuther</strong><br />

Bildungseinrichtungnannte Burgbacher<br />

den ganzheitlichen Ansatz. Zu<br />

diesem Ergebnis seiauch das Projektund<br />

Planungsbüro Bodensee Konstanz<br />

gekommen, das die Evaluierung<br />

für das Bundeswirtschaftsministerium<br />

vorgenommen hatte. Normalerweise<br />

besäßen Kompetenzzentren<br />

bestimmte Fachbereiche oder<br />

Schwerpunkte. Das Kompetenzzentrum<br />

in Bayreuth gehe weit darüber<br />

hinaus. Hier seien die Kompetenzschwerpunkte<br />

so ausgewählt und<br />

aufgebaut worden, dass sie in alle<br />

Fachbereiche des Bildungs- und<br />

Technologiezentrums ausstrahlen.<br />

Der Traum rückt näher<br />

kauft und in welcherAuflage, mit der<br />

Druckerei verhandeln, die Verkaufsstellen<br />

ins Boot holen und so weiter<br />

und so weiter. Soist jede Aufgabe in<br />

sich wichtig – wenn etwas nicht<br />

klappensollte, sind bei einem so großen<br />

Projektwie „Purcells Traum“ alle<br />

anderen Bereiche auch lahm gelegt:<br />

„Wir haben eigentlich alles vorbereitet,<br />

jetzt müssen die verschiedenen<br />

Bereiche nur noch zusammengeführt<br />

werden. Besonders wichtig ist<br />

im Moment, die Location für die<br />

Aufführungen zu kriegen, davon<br />

hängt viel ab“, sagt Projektleiterin<br />

Julia Leicht.<br />

Es sieht gut aus, dass bald der Vertrag<br />

mit dem gewünschten Aufführungsort<br />

unterDach und Fach ist. Allerdings<br />

sitzen die Schülerinnen und<br />

Schüler schon auf glühenden Kohlen,<br />

dass es endlich soweit ist: Denn<br />

ohne Location können weder Plakate<br />

noch Eintrittskarten gedruckt werden,<br />

keine Technik gebucht und<br />

auch nur begrenzt Öffentlichkeitsarbeit<br />

betrieben werden. Davon hängt<br />

aber wiederum der Kartenverkauf ab.<br />

Und ein Faktor spielt in allen Bereichen<br />

mit – das liebe Geld. In der<br />

Wirtschaft würde man sagen, dass<br />

hier eine Interdependenz besteht.<br />

Projektleiterin Julia Leicht hingegen<br />

analysiert die finanzielle Lage ganz<br />

pragmatisch: „Die Situation ist gut,<br />

denn es kommen ja noch Mittel<br />

durch den Kartenverkauf rein –der<br />

soll noch vor den Sommerferien starten.<br />

Wirsind aber noch auf der Suche<br />

nach Sachsponsoren, die uns Lichtund<br />

Tontechnik zur Verfügung stellen<br />

können, eine Druckereifür Plakate<br />

und Karten sowie Unterstützung<br />

beim Catering.“<br />

Zu letzten Sitzung wurde angesprochen, wo es noch Probleme gibt, was die Schüler<br />

noch ändern können. Noch bleibt ja bis zur Aufführung ein bisschen Zeit.<br />

Burgbacher zufolge handelt es sich<br />

dabeiumdie Bereiche Informationsund<br />

Kommunikationstechnik, Fertigungs-<br />

und Bearbeitungstechnik,<br />

Steuerungs- und Automatisierungstechnik,<br />

Kfz-Diagnosetechnik und<br />

Multimedia-Distribution. Deshalb<br />

bekomme BTZ Bayreuth den Titel<br />

„Kompetenzzentrum nach den Förderrichtlinien<br />

der Bundesregierung“.<br />

Das Zentrum wurde bisher vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

mit rund<br />

3,6 Millionen Euro gefördert, der<br />

Freistaat Bayern und die Handwerks-<br />

„ Diese Auszeichnung ist<br />

ein Meilenstein in der<br />

Weiterentwicklung der<br />

Einrichtung. “<br />

HWK-Präsident Thomas Zimmer<br />

kammer haben es mit je knapp 1,8<br />

Millionen Euro unterstützt.<br />

HWK-Präsident Thomas Zimmer<br />

sprach von einem Meilenstein in der<br />

Weiterentwicklung der Einrichtung.<br />

Hintergrund der Auszeichnung sei<br />

das bei Hochschulen gängige System,<br />

besonders gute Studiengänge<br />

oder Fachbereiche als Elitestudiengang<br />

oder „Center of Excellence“<br />

auszubauen. Dieses System gebe es<br />

auch im Bereich der beruflichen Bildung,<br />

wobei besonders innovative<br />

Schulungszentren auch besonders<br />

gefördert und ausgebaut werden.<br />

Wenn diese gefunden sind, ist die<br />

Aufführung zumindest finanziell gerettet<br />

–umden Rest kümmert sich<br />

die Theatergruppe und das Orchester,<br />

die eifrig Musik und Schauspielpassagen<br />

einstudieren. Das Projekt<br />

ist schon jetzt über Bayreuth hinaus<br />

bekannt, Unterstützung kommt sogar<br />

vom Haus Marteau in Lichtenberg<br />

bei Bad Steben, einer Einrichtung,<br />

die junge Musiker inMeisterkursen<br />

ausbildet: Die Verantwortlichen<br />

dort waren so begeistert von<br />

Elan der Schülerinnen und Schüler,<br />

dass der Meisterkurs der bekannten<br />

Sopranistin Cheryl Studer sogar ein<br />

Konzert imMWG gibt –die Einnahmen<br />

gehen ans Projekt „Purcells<br />

Traum von König Artus“.<br />

Am 26. Juli um 19 Uhr kann jeder<br />

Interessierte in der Aula des MWG<br />

bei freiem Eintritt dabei sein, Spenden<br />

sind erwünscht. Die jungen Sänger<br />

haben eine Auftrittsmöglichkeit,<br />

die Zuschauer erleben ein musikalisches<br />

Highlight und das P-Seminar<br />

kann soseine Aufführungen mit finanzieren.<br />

In der Wirtschaftssprache<br />

wäre so etwas eine Win-Win-Situation.<br />

Aber auch wenn die Organisation<br />

von „Purcells Traum“ in den Händen<br />

von Wirtschaft/Recht-Schülerinnen<br />

und Schülern liegt – statt grauer<br />

Theorie geht es hier um die Praxis.<br />

Anpacken statt nur pauken, das ist<br />

die Devise beimP-Seminar –deshalb<br />

geben die Beteiligten in der zweiten<br />

Halbzeit des Projektesnochmal richtig<br />

Gas, bevor in drei Monaten endlich<br />

der große Moment gekommen<br />

ist.<br />

Meine <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong><br />

Landebahnen,<br />

Hochspannungsleitungen,frequentierte<br />

Straßen,<br />

Windräder oder Spielplätze<br />

–keiner wünscht sich<br />

das vor der eigenen Haustüre.<br />

Seit <strong>Woche</strong>n fordern<br />

einige kritische <strong>Bayreuther</strong><br />

Bürger vom Verein<br />

Kontakt, dass keine<br />

Wohngemeinschaft für<br />

ehemalige Patienten des<br />

Bezirkskrankenhauses in<br />

ihrem Wohnviertel eingerichtet<br />

wird. Die festgefahrene<br />

Diskussion soll<br />

nunmehr auf einer neutralen<br />

Ebene weiter geführt<br />

werden. Kann man<br />

eine solche Forderungtatsächlich<br />

sachlich, ohne<br />

Emotionen formulieren?<br />

OB Brigitte Merk-Erbe<br />

ließ an der Notwendigkeit<br />

des Projekts<br />

inzwischen keinen<br />

Zweifel. Der Verein<br />

Kontakt, hat<br />

ein Gebäude an<br />

der Friedrichvon-Schiller-<br />

Straße gekauft<br />

und möchte es<br />

zu einer Wohngemeinschaft<br />

für<br />

10 Menschen,<br />

die im Zusammenhang<br />

mit<br />

Suchtmitteln straffällig<br />

geworden<br />

sind, umbauen. Der<br />

Verein gibt sich aber<br />

ANZEIGE<br />

kompromissbereit. Doch<br />

wie soll das gehen? Wie<br />

können Partikularinteressen<br />

im Rahmen des Zusammenlebens<br />

oder der<br />

Stadtentwicklung mit<br />

dem Allgemeinwohl in<br />

Einklang gebracht werden<br />

und welche Regeln<br />

und Prozesse müssen dazu<br />

verbessert werden? Im<br />

Falle der Wohngruppe bedeutet<br />

das aktive Resozialisierung<br />

– also Wiedereingliederung<br />

in die Gesellschaft.<br />

Bereits seit<br />

Mitte der 1990er Jahre<br />

werden immer<br />

mehr,auch ehemals forensische<br />

Patienten, in<br />

spezialisierten therapeutischen<br />

Wohngruppen<br />

untergebracht. Organisationen<br />

wie der Verein<br />

Kontakt haben sich<br />

zum als Ziel<br />

gesetzt, Vorurteile<br />

der<br />

Gesellschaftgegen<br />

sozial Außenstehendenabzubauen,<br />

bei gleichzeitiger<br />

sozialer<br />

Kontrolle der ehemaligen<br />

Patienten.<br />

Jeder von uns muss<br />

sich angesichts einer<br />

solchen Situation also<br />

fragen: Wie groß ist<br />

meine soziale Toleranz,<br />

wenn ich selbst<br />

betroffen bin?<br />

Servicepoint für Anzeigen<br />

und Ansichtsexemplare<br />

<strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong><br />

mediapublik j Bahnhofstr. 104<br />

95460 Bad Berneck jO09273/965960<br />

<strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong><br />

Die <strong>Woche</strong>nzeitung für die ganze Familie erscheint an alle<br />

erreichbaren Haushalte in Bayreuth, Bischofsgrün,<br />

Fichtelberg, Mehlmeisel, Warmensteinach, Bad Berneck,<br />

Himmelkron, Goldkronach, Bindlach, Kirchenpingarten,<br />

Speichersdorf und Weidenberg.<br />

IMPRESSUM<br />

Himmelkron<br />

Bad Berneck<br />

Bischofsgrün<br />

Bindlach<br />

Goldkronach Warmensteinach<br />

Bayreuth<br />

Kostenlose Verteilung an<br />

56.800 Haushalte<br />

in und um Bayreuth.<br />

Herausgeber:<br />

Frankenpost Verlag GmbH<br />

Geschäftsführer:<br />

Th. Regge<br />

Verlagsleitung:<br />

T. Klose<br />

Anzeigenleitung: S. Sailer<br />

Verkaufsleitung: G. Hößel<br />

Projektleitung: A. Hofmann<br />

Redaktion:<br />

J. Pirthauer (V.i.S.d.P.),<br />

Thomas Nahrendorf<br />

Zurzeit gültige<br />

Anzeigenpreisliste Nr.2/2012<br />

der <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong><br />

Die <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong><br />

erscheint mittwochs.<br />

Weidenberg<br />

Kirchenpingarten<br />

Speichersdorf<br />

Fichtelberg<br />

Mehlmeisel<br />

Anschrift:<br />

Poststraße 9/11, 95028 Hof,<br />

Postfach 1320, 95012 Hof.<br />

Telefon: 09281/816-0 oder<br />

0180/3395425*<br />

Montag –Freitag von 6-20;<br />

Samstag von 6-14 Uhr<br />

*0,09 €/Min. aus dem Festnetz,<br />

Mobilfunk max. 0,43 €/Min.<br />

Telefax: 09281/816-424<br />

(Anzeigen)<br />

Alle bisher erschienenen und die<br />

aktuelle Ausgabe unter<br />

www.frankenpost.de<br />

E-Mail: bayreutherwoche<br />

@frankenpost.de<br />

Druck:<br />

Frankenpost Verlag GmbH,<br />

Schaumbergstr. 9, 95032 Hof


Mittwoch, 27. Juni 2012 BAYREUTH<br />

<strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> · Seite 3<br />

Merk-Erbe<br />

will geplantes<br />

Café verlegen<br />

Bayreuth –Die Stadt Bayreuth hat<br />

Änderungen beim geplanten Umbau<br />

des Richard-Wagner-Museums ins<br />

Aussicht gestellt. In Reaktion auf die<br />

Kritik von Wagner-Urenkelin Iris<br />

Wagner sagte Bayreuths Oberbürgermeisterin<br />

Brigitte Merk-Erbe der<br />

dapd amDienstag auf Anfrage, sie<br />

selbst sei klar für die Verlegung des<br />

geplanten Cafés weit weg von der<br />

Gruft, in der Richard Wagner und<br />

dessen Ehefrau Cosima begraben<br />

sind. Der Bauausschuss werde darüber<br />

schon amNachmittag beraten,<br />

eine Entscheidung sei Ende des Monats<br />

möglich.<br />

Mit einer Verlegung würden die<br />

Totenruhe gewahrt und Folgekosten<br />

verringert. „Darüber wurde aber<br />

schon lange vor Wagners Kritik gesprochen“,<br />

betontesie. Die Nähe des<br />

geplanten Cafés zur Grabstätte ihrer<br />

Urgroßeltern hatte IrisWagner in einem<br />

Interview als „starke Verletzung<br />

des Wagnerischen Willens“ und „ästhetische<br />

Zumutung“ bezeichnet<br />

und juristische Schritte angekündigt.<br />

Zudemhatte sie Museumsleiter Sven<br />

Friedrich „großmannssüchtige Erweiterungspläne“<br />

und einen „autokratischen<br />

Führungsstil“ vorgeworfen.<br />

Die Kritik an Friedrich wies Merk-<br />

Erbe zurück. Friedrich selbst wollte<br />

sich dazu nicht äußern. Der dapd<br />

sagte er lediglich, er wundere sich,<br />

dass er von Iris Wagner nicht auch<br />

noch für das Wetter verantwortlich<br />

gemacht werde.<br />

Das Museum ist im ehemaligen<br />

Wohnhaus Richard Wagners, der Villa<br />

Wahnfried, untergebracht. Als<br />

1973 die Richard-Wagner-Stiftung<br />

gegründet wurde, in deren Vorstand<br />

dieFamilie Wagner, Bund, Land und<br />

Stadt Bayreuth vertreten sind, ging<br />

das Anwesen als Schenkung an die<br />

Stadt Bayreuth. Seit 1976 sind in Villa<br />

und Nebengebäuden Museum,<br />

Nationalarchiv und Forschungsstätte<br />

eingerichtet. Für rund zwölf Millionen<br />

Euro soll das Museum nun erweitert<br />

und saniert werden.<br />

Festival der<br />

jungen Künstler<br />

Bayreuth –Eine Chance für Kinder<br />

und Jugendlichen mit ganz unterschiedlichem<br />

Bildungshintergrund<br />

bietet das Festival junger Künstler<br />

auch in diesem Jahr: wie bereits seit<br />

27 Jahren wird auch heuer ein „Education-Projekt“<br />

mit „Workshops für<br />

Festspielkinder“ aus der Stadt und<br />

der Region angeboten. Damit an den<br />

Workshops auch Kinder aus finanziell<br />

und sozial nicht so gut gestellten<br />

Familien teilnehmen können,<br />

unterstützte die Heinz-Otto-Stiftung<br />

aus Glashütten das Projekt mit einer<br />

Spende über 1000 Euro.<br />

Sissy Thammer, die Intendantin<br />

des Festivals junger Künstler, stellte<br />

die diesjährigen Workshops für Kinder<br />

von acht bis zwölf Jahren vor.<br />

Vom7.bis 9. August gibt es unter der<br />

Leitung von Julia Knapp vom Jean<br />

Paul Verein und von Caroline Spicker<br />

ein „Jean-Paul-Schreiblabor“.<br />

Vom 21. bis 23. August geht es um<br />

Weltreligionen, ihre Gefühle und<br />

ihre Musik. Unter der Leitung von<br />

Pädagogin Katharina Lucke-Bauer,<br />

Diplom-Sozialpädagogin Dolores<br />

Longares-Bäumler und Frater Lukas<br />

Florian Prosch wird in die musikalische<br />

Welt der großen Religionen eingetaucht.<br />

Dabei werden unter anderem<br />

auch die Synagoge und die Moschee<br />

besucht.<br />

Vom14. bis 16. sowie vom 24. bis<br />

26. August werden Kreativ-WorkshopszuRichard<br />

Wagners Zeit in der<br />

Schweiz angeboten. Die Kinder werden<br />

die Besonderheiten der Schweizer<br />

Landschaft und die Umstände<br />

des Reisens im 19. Jahrhundert<br />

kennenlernen.Am Montag, 20. August,<br />

besteht schließlich für die Kinder<br />

von 10 bis 14 Uhr die Möglichkeit,<br />

bei einer Probe live neben den<br />

Musikern im Festspielorchesterdabei<br />

zu sein.<br />

Ziel der Workshops ist es laut<br />

Thammer, den Kindern auf interessante<br />

wie fordernde Weise Neues aufzuzeigen,<br />

ihnen durch den Kontakt<br />

mit den Teilnehmern des Festivals<br />

Junger Künstler interkulturelle Kompetenz<br />

mit auf den Wegzugeben.<br />

—————<br />

www.vorsicht-leidenschaft.de .<br />

Die Stadt Bayreuth hofft<br />

darauf, dass ihr<br />

Markgräfliches Opernhaus<br />

inden illustren<br />

Kreis aufgenommen<br />

wird. Der Titel der<br />

Unesco ist begehrt.<br />

VonKathrin Zeilmann<br />

Bayreuth –Sie war eine preußische<br />

Prinzessin und hätte ursprünglich<br />

den englischen<br />

Thronfolger heiraten sollen.<br />

Doch Wilhelmine (1709-1758),<br />

die Schwester von Friedrich dem<br />

Großen, wurde nach vielen Wirrungen<br />

am Potsdamer Hof<br />

schließlich „nur“ Markgräfin von<br />

Bayreuth. Die fränkische Provinz<br />

allerdings blühte auf dank Wilhelmine:<br />

Sie lockte viele Künstler<br />

nach Bayreuth und ließ unter anderem<br />

ein Opernhaus von Weltrang<br />

bauen. In den kommenden<br />

Tagen soll die Entscheidung<br />

fallen, ob dieses Markgräfliche<br />

Opernhaus zum Unesco-Weltkulturerbe<br />

ernannt wird. Das Komitee<br />

tagt vom 24. Juni bis zum 6.<br />

Juli in St. Petersburg – ineiner<br />

prachtvollen Stadt also, die Wilhelmine<br />

sicher inspiriert hätte.<br />

Ein gutes Omen also? Zu den<br />

Chancen will sich die Bayerische<br />

Schlösserverwaltung als verantwortliche<br />

Organisation für die Bewerbung<br />

nicht äußern. Als zweiter<br />

deutscher Bewerber geht die kurfürstliche<br />

Sommerresidenz Schwetzingen<br />

ins Rennen.<br />

Als „einzigartiges Monument barocker<br />

Theaterkultur“ preisen die Experten<br />

der Schlösserverwaltung das<br />

Opernhaus in der offiziellen Bewerbung.<br />

„Das Markgräfliche Opernhaus<br />

inBayreuth verkörpert in außergewöhnlicher<br />

Vollendung und<br />

Erhaltung den Typus des höfischen<br />

Opernhauses und Festraumes des 18.<br />

Jahrhunderts, der neben dem<br />

Schloss- undKirchenbau wichtigsten<br />

Weltkulturerbe als großes Ziel<br />

Ein Prachtbau: Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth ließ in ihrer Stadt ein Opernhaus von Weltrang errichten.<br />

Repräsentationsplattform der absolutistischen<br />

Gesellschaft.“ Nirgends<br />

sonstfinde sich noch ein solches authentisches<br />

Zeugnis. Um die Festund<br />

Opernkultur des Barock zu erfassen,<br />

müsse man meist auf Text- und<br />

Bildquellen zurückgreifen.<br />

Denn: Brände waren in Theaterräumen<br />

nicht selten in einer Zeit, in<br />

der esnoch kein elektrisches Licht<br />

gab und auf der Bühne mit Kerzen<br />

und Öllampen hantiert wurde. Später<br />

wurden auch viele Häuser umgebaut<br />

und anderen Stilen, Sehgewohnheiten<br />

und Aufführungsmoden<br />

angepasst. Bayreuth aber blieb<br />

ein Barock-Juwel –mit aufwendigen<br />

Deckenmalereien und Säulen.<br />

Einst lockte Wilhelmines Prachtbau,<br />

für den sie den damals führenden<br />

Theaterarchitekten Giuseppe<br />

Galli Bibiena en-<br />

gagiert hatte,<br />

auch Richard<br />

Wagner (1813-<br />

1883) nach Bayreuth.<br />

Der heute<br />

weltberühmte Komponist wollte seinen<br />

„Ring“ hier aufführen, doch das<br />

Haus schien ihm dann doch nicht<br />

passend. In Bayreuth blieb er aber<br />

trotzdem –und errichtete dort mit<br />

Die Solisten des<br />

Holländers proben schon<br />

Bayreuth –Während die Proben für<br />

die Opern der <strong>Bayreuther</strong> Festspiele<br />

nach undnach anlaufen, stecken die<br />

Solisten des Fliegenden Holländers<br />

bereitsmitten in den szenischen Proben.<br />

Sie sind auch die ersten, die ab<br />

25.Juli auf dem Grünen Hügel zu sehen<br />

sein werden. Seit zehn Tagen arbeiten<br />

sich die Sänger mit dem Team<br />

um Regisseur Jan Philipp Gloger und<br />

Dirigent Christian Thielemann musikalisch<br />

und darstellerisch durch die<br />

unterschiedlichen Szenen der drei<br />

Akte. Es gilt, Musik, Gesang, Personenregie<br />

und Technik zu einem stimmigen<br />

Ganzen zusammenzufügen.<br />

Wir möchten Ihnen die diesjährigen<br />

Premieren-Solisten, unter Ihnen<br />

vier Bayreuth-Debütanten, in zwei<br />

Teilen kurz persönlich vorzustellen.<br />

Den Anfang machen Adrianne<br />

Pieczonka (Senta), Franz-Josef Selig<br />

(Daland) und Benjamin Bruns (Steuermann).<br />

Adrianne Pieczonka: Sie ist in Toronto<br />

zu Hause, wo sie vor ihrer Reise<br />

nach Bayreuth bei ihrer Familie<br />

Energie getankt hat. Davor war sie<br />

ebenfallsinEuropa engagiert: Bis Anfang<br />

Mai hat sie noch Elisabeth in<br />

Don Carlos an der Wiener Staatsoper<br />

gesungen. 2006/2007 glänzte sie bereits<br />

als Sieglinde im hiesigen Ring.<br />

„Die Atmosphäre in Bayreuth ist einzigartig“,<br />

schwärmt sie. „Egal ob<br />

Technik, Chor oder Solisten –esist<br />

fast wie eine große Familie.“ Und da<br />

alle in Sommerstimmung sind, herrsche<br />

auch meistein entspanntes, lässiges<br />

Klima. Ihr Senta-Debüt gab sie<br />

2010 in Paris und war vorher gegenüber<br />

der Rolle nicht ohne Zweifel:<br />

„Es war für mich ein großer Schritt<br />

ins Dramatische und ich wusste<br />

nicht, ob meine Stimme wirklich geeignet<br />

ist.“ Dass es ein großer Erfolg<br />

war,macht sie dankbar: „Ich genieße<br />

es inzwischen sehr, diese Partie zu<br />

singen.“ Und sie freut sich darauf,<br />

jetzt auch einmal mit Christian Thielemann<br />

daran zuarbeiten. „Ich mag<br />

sein großartiges Gespür.“<br />

Adrianne Pieczonka<br />

Franz-Josef Selig<br />

Benjamin Bruns<br />

Franz-Josef Selig: Die beiden letztenEngagements<br />

von Franz-Josef Seligwaren<br />

Rheingold an der New Yorker<br />

MET und ein Konzert mit CD-<br />

Einspielung von Bruckners f-Moll-<br />

Messe. Nach einer Zwischenstation<br />

bei seiner Familie in Köln freut er<br />

sich nun darauf, erstmals in Bayreuth<br />

zu singen. „Ich hatte mein<br />

erstes Opernerlebnis überhaupt am<br />

Grünen Hügel –als Stipendiat eines<br />

Wagner-Verbandes im Jahr 1986.“<br />

Als er damals MattiSalminen hier als<br />

Marke erleben durfte, hat ihn das extrem<br />

beeindruckt: „Inzwischen singe<br />

ich seit vielen Jahren Wagner-Partien.<br />

Aber dass ich das nun zum ersten<br />

Mal hier tun darf, ist die Erfüllung<br />

einesTraums.“ Am Daland reizt<br />

ihnauch das Wagner-Untypische der<br />

Partie: ImUnterschied zum Holländer,der<br />

schon sehr viel vom späteren<br />

Wagner hat, hat Daland mehr Spielopern-Charakter<br />

und liegt nahe bei<br />

Lortzing. Das Gebrochene findet er<br />

auch am Charakter spannend: „Er ist<br />

Vater und seefahrender Verkäufer,<br />

derseine Tochter versetzt. Diese seltsame<br />

charakterliche Mischung kann<br />

darstellerisch spannend sein.“<br />

Benjamin Bruns: Steuermann Benjamin<br />

Bruns, der sein Debüt am Grünen<br />

Hügel gibt, ist direkt aus Wien<br />

nach Franken gekommen. In der Donaumetropole<br />

gehört er zum Ensemble<br />

der Staatsoper.Erkonnte im Umfeld<br />

der ersten Proben das Festspielhaus<br />

und seine Umgebung ganz in<br />

Ruhe entdecken. „Man spürt von der<br />

ersten Probe an die lange Aufführungstradition,<br />

diese einzigartige<br />

Konzentration auf das Werk eines<br />

einzelnen Komponisten. Und diese<br />

besondere Gruppendynamik, die<br />

sich ergibt, weil alle hier sein wollen.“<br />

Der Steuermann sei zwar nur<br />

eine kleine Partie, räumt er ein, aber<br />

wegen des Liedes am Anfang habe sie<br />

einen wunderbaren Wiedererkennungswert.<br />

Und die Persönlichkeit<br />

des Steuermanns sei ihm sehr sympathisch,<br />

weil so menschlich.<br />

Unterstützung des bayerischen Königs<br />

Ludwig II. sein Festspielhaus.<br />

Sollte Bayreuth in St. Petersburg<br />

Erfolg haben und künftig zu dem illustren<br />

Kreis der Welterbestätten gehören,<br />

dann ist<br />

„ Weltkulturerbe ist<br />

ein Zugpferd. “<br />

Andreas Christel, Bamberger Tourismus-Chef<br />

das Vergnügen<br />

für Kulturinteressierte<br />

und<br />

Touristen aber<br />

nur kurz –denn<br />

es steht eine umfangreiche Sanierung<br />

des Opernhauses bevor, die<br />

Kosten dafür beziffert der Freistaat<br />

auf 19 Millionen Euro. Ein Zugang<br />

zum Gebäude dürfte zunächst nur<br />

Spielfest im<br />

Altstadtbad<br />

Bayreuth –Dakönnen sich die jungen<br />

<strong>Bayreuther</strong> schon mal drauf freuen:Das<br />

Stadtjugendamt lädt am Freitag,<br />

29. Juni, von 14 bis 18 Uhr, im<br />

Altstadtbad in der Fantaisiestraße zu<br />

einem Spielfest für Familien ein. Neben<br />

einer Spielstraße können sich<br />

die Besucher im Schießen auf eine<br />

Torwand üben, Nägel klopfen und<br />

sich beim Abschießen von Dosen<br />

mit Wasserpistolen messen. Als besondereAttraktion<br />

wartet auf Kinder<br />

von sieben bis zehn Jahren ein Wasserbombenwettbewerb.<br />

Für das leibliche<br />

Wohl ist ebenfalls gesorgt. Jetzt<br />

muss nur noch Petrus mitspielen.<br />

Aber: Bei schlechtem Wetter wird das<br />

Spielfest auf Freitag, 6. Juli, verschoben.<br />

ANZEIGE<br />

Wirtschaftsnews<br />

Ausgabe 2 / 2012<br />

Unternehmerpersönlichkeit aus der Region:<br />

Andreas<br />

Scherbel<br />

Geschäftsführer<br />

der Burggruber Näherei & Stickerei GmbH<br />

SEITEN 22 + 23<br />

Eine Sonderveröffentlichung<br />

„Qualität zu einem günstigen<br />

Preis – das ist für uns kein<br />

Zielkonflikt“, so Andreas Scherbel,<br />

aktueller Geschäftsführer.<br />

der &<br />

Oberfranken<br />

E-Mail: magazine@frankenpost.de<br />

▼<br />

sehr eingeschränkt möglich sein, ein<br />

Abschlussder Arbeiten wird bis 2016<br />

erwartet.<br />

Dabei zeigt ein Blick nach Bamberg,<br />

dass das Unesco-Label ein Gästemagnet<br />

ist. „Welterbe ist ein Zugpferd“,<br />

sagt der Bamberger Tourismus-Chef<br />

Andreas Christel. Zwar<br />

darf sich in Bamberg die ganze Altstadt<br />

Weltkulturerbe nennen, während<br />

es in Bayreuth nurein Gebäude<br />

wäre. Trotzdem ist Christel dafür,<br />

dass diedann drei möglichen Welterbestätten<br />

in Franken zusammenarbeiten.<br />

Schließlich ist auch die Würzburger<br />

Residenz Weltkulturerbe.<br />

David Garrett<br />

spielt Open Air<br />

Bayreuth –Die Bemühungen, Bayreuth<br />

als Open-Air-Standort zurück<br />

zu erobern, sind geglückt. Am 15.<br />

Juni2013 wird Stargeiger David Garrett<br />

seine Visitenkarte iabgeben. Bei<br />

den Gesprächen mit der Berliner<br />

Konzertagentur Zahlmann resümierten<br />

BMTG-Geschäftsführer Dr. Manuel<br />

Becher und der Verantwortliche<br />

für Outdoor-Events bei der Bayreuth<br />

Marketing 6 Tourismus GmbH<br />

(BMTG), Verkehrsdirektor Jan Kempgens,dass<br />

das David Garrett-Konzert<br />

der Siemens Festspielnacht zu verdanken<br />

sei. Zahlmann bezeichnete<br />

denVolksfestplatz als idealen Veranstaltungsort.<br />

10000 Besucher werden<br />

bei der komplett bestuhltenVeranstaltung<br />

Platz finden.<br />

Wirtschaftsnews Oberfranken<br />

2. Ausgabe 2012<br />

• in unseren<br />

Geschäftsstellen<br />

und unseren<br />

Servicepoints<br />

erhältlich<br />

• beim Hofer- und<br />

<strong>Bayreuther</strong><br />

Börsenforum<br />

• an der Hochschule<br />

Hof und<br />

der Universität<br />

Bayreuth<br />

• im Internet:<br />

www.frankenpost.de/<br />

magazine<br />

und<br />

www.hoferboersenforum.<br />

de<br />

sowie<br />

www.bbv-online.org


Seite 4 · <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> BAYREUTH<br />

Mittwoch, 27. Juni 2012<br />

Das Phänomen<br />

Public Viewing<br />

Hunderttausende stehen<br />

auf der Berliner Fanmeile.<br />

Auch in der Region treffen<br />

sich viele. Worin besteht<br />

der Reiz, mit unzähligen<br />

anderen Menschen Fußball<br />

zu sehen, zu feiern<br />

oder zu trauern? Ein<br />

Sportpsychologe und<br />

Event-Experte klären auf.<br />

VonPeter Langer und<br />

Thomas Nahrendorf<br />

Es ist eng. Es ist heiß. Es riecht nach<br />

schwitzigem Fan im Trikot. Es gibt<br />

keinen Platz, um das Bier abzustellen.<br />

Statt auf die Leinwand hat man<br />

Blick auf den Zwei-Meter-Mann mit<br />

Fasshut. Klingt das verlockend?<br />

Nein? Ist es aber! Gemeinsam Fußball<br />

gucken ist gerade bei großen Turnieren<br />

wie Europa- oder Weltmeisterschaft<br />

eine der liebsten Beschäftigungen<br />

der Deutschen.<br />

Warum? Sportpsychologe Thomas<br />

Teubel aus Berlin glaubt die Antwort<br />

zu kennen. „Beim Public Viewing<br />

können Erwachsene ihren Emotionen<br />

freien Lauf lassen. Das ist befrei-<br />

NWamerik.Inselbewohner<br />

kaum<br />

hörbar<br />

Mitgliedsauf-<br />

nahme<br />

Vereinigung<br />

Abk.:<br />

Deutscher<br />

Tennis Bund<br />

Auslese<br />

der<br />

Besten<br />

Nebenklang<br />

in der<br />

Stimme<br />

Sitzstreik<br />

(amerik.)<br />

Käufer<br />

von<br />

Diebesgut<br />

einen<br />

Schritt<br />

machen<br />

unverletzt<br />

Fischfanggerät<br />

Kf.: mobile<br />

Datenerfass.<br />

Bezwinger<br />

eines<br />

Gipfels<br />

planieren<br />

länglicherHohlkörper<br />

weibl.<br />

Verwandte<br />

Storch<br />

in der<br />

Fabel<br />

ugs.: sehr klein<br />

Holzschnittdruck<br />

als<br />

Unikat (Kurzw.)<br />

an<br />

etwas<br />

denken<br />

(sich ...)<br />

ital. Sopranistin<br />

(Renata)<br />

† 2004<br />

griech.<br />

Götterriese<br />

Laubbaumfrucht<br />

Funkortungsverfahren<br />

Sohn<br />

Adams<br />

(A. T.)<br />

Sprachstörung<br />

Fortsetzungsfolge<br />

Pensionär<br />

Figur<br />

aus der<br />

„Sesamstraße“<br />

schlangenförmiger<br />

Fisch<br />

gefeierte<br />

Künstlerin<br />

Computerschadprogramm<br />

biblischer<br />

Ort in<br />

Galiläa<br />

end! Im normalen Leben traut sich<br />

das heute fast niemand mehr.Die eigenen<br />

Gefühle spiegeln sich in den<br />

anderenFans. Das peitscht die Emotionen<br />

hoch. Gemeinsam erlebt<br />

man eine Welle der Euphorie“, erklärt<br />

er gegenüber Journalisten.<br />

Markus Kurscheidt, Lehrstuhlinhaber<br />

für Eventmanagement an der<br />

Uni inBayreuth, holt noch weiter<br />

aus: „Die WM 2006 im eigenen<br />

Land war die Initialzündung. Das<br />

Public-Viewing ist eine deutsche Erfindung.“<br />

Kurscheidt stand selbst<br />

mittendrin und feierte mit einer<br />

großen Gruppe Mexikaner. „25 Prozent<br />

der Public-Viewing-Teilnehmer<br />

waren entweder Menschen, die aus<br />

dem Ausland extra nach Deutschland<br />

anreisten, um das gemeinschaftliche<br />

Fußballgucken hautnah<br />

mitzuerleben. Oder es waren Leute,<br />

die auf ihren Urlaub im Ausland verzichteten.<br />

Das Ausland war ja da<br />

und fühlte sich wohl in Deutschland.<br />

Volksfest und Fasching an einem<br />

Tag!“<br />

Dass diese kollektive Fußball-<br />

Freude nicht nur Anhänger hat,<br />

leuchtet dem gebürtigen Rheinländer<br />

ein. „Für viele ist es Störung pur,<br />

wenn sein Nachbar gerade wieder<br />

einmal besonders Laienhaftes von<br />

sich gibt.“ Trotzdem gibt es diese<br />

Gewürzpflanze<br />

Übungskurs<br />

an<br />

Hochschulen<br />

Bandschleife<br />

auffällig,<br />

trendig,<br />

elegant<br />

da Vincis<br />

lächelnde<br />

Schönheit<br />

(2 Wörter)<br />

eine Verwandte<br />

(frz.)<br />

Liege<br />

ohne<br />

Rückenlehne<br />

Kosten,<br />

Auslagen<br />

enthülstesGetreidekorn<br />

röm.<br />

Kaiser<br />

(Spitzname)<br />

englischeSchulstadt<br />

lustige<br />

Puppenspielfigur<br />

sportl.<br />

Auseinandersetzung<br />

ital.<br />

Anrede:<br />

Herr<br />

ital.<br />

Opernkomponist<br />

†<br />

Bestandteil<br />

der Erdkruste<br />

ein<br />

Zahlwort<br />

bayer.:<br />

still,<br />

ruhig<br />

Stacheltier<br />

männl.<br />

Vorname<br />

®<br />

5960<br />

www.kanzlit.de<br />

engl.<br />

Anrede<br />

und<br />

Titel<br />

Kurzform<br />

von<br />

Assistent<br />

Seite an Seite, mit oft schlechtem Blick und trotzdem begeistert: Public-Viewing-Besucher gibt es millionenfach, auch in der <strong>Bayreuther</strong> Innenstadt.<br />

Sehnsucht nach Gemeinsamkeit.<br />

Gerade in Deutschland, wo doch<br />

viele Menschen zuallererst auf sich<br />

schauen.<br />

Der Wunsch nach dem Wir-Gefühl<br />

erklärt auch die plötzlich erwachendeVerkleidungsfreudeerwachsener<br />

Menschen.<br />

„Mit Hüten,<br />

Fähnchen<br />

und Trikots<br />

kann man<br />

wunderbar<br />

die Zugehörigkeit<br />

und<br />

die starke<br />

Identifizierung<br />

mit der<br />

Mannschaft<br />

signalisieren“,<br />

erklärt<br />

der Berliner<br />

engl.:<br />

Datennetz<br />

verdrießlich<br />

Aschengefäß<br />

med.: Leichenöffnung<br />

italienisch:<br />

Brot<br />

Teil<br />

einer<br />

Waldstaude<br />

E<br />

A<br />

A<br />

R<br />

D<br />

G R<br />

H<br />

V<br />

B A<br />

R<br />

E<br />

E<br />

A<br />

U<br />

B<br />

T<br />

D<br />

S P R E<br />

P E E N<br />

U R A<br />

M A L E<br />

A W<br />

N N E<br />

O R N<br />

T T E N<br />

R T<br />

U S Z E<br />

F T E<br />

E K<br />

N T R E<br />

A S R<br />

T A N<br />

I E B<br />

O L T M<br />

N D E<br />

E I L<br />

I<br />

S S<br />

E<br />

N O<br />

N<br />

E U<br />

R<br />

S<br />

R<br />

I<br />

L<br />

L<br />

E<br />

Z<br />

E<br />

E T<br />

S A<br />

E N<br />

L<br />

F<br />

O<br />

R<br />

M<br />

A<br />

L<br />

I<br />

T<br />

A<br />

E<br />

T<br />

A<br />

A<br />

E<br />

L<br />

D<br />

F<br />

A<br />

C<br />

H<br />

R<br />

N<br />

E<br />

C<br />

B<br />

E<br />

E<br />

I<br />

R<br />

R<br />

O<br />

S<br />

E<br />

L<br />

I G<br />

E L<br />

N A<br />

Z T<br />

Z<br />

F E<br />

R<br />

O S<br />

H T<br />

A<br />

A T A<br />

U M<br />

Z E T<br />

L<br />

S<br />

R<br />

S<br />

T<br />

E<br />

AUFLÖSUNG DES LETZTEN<br />

RÄTSELS <strong>Bayreuther</strong> K<br />

<strong>Woche</strong> I T T<br />

L S<br />

T I V<br />

Hier kann Ihre S<br />

B U<br />

N O<br />

exklusive V<br />

I A<br />

S<br />

Werbung E N<br />

T E<br />

T S<br />

platziert seinA<br />

T<br />

(Jede <strong>Woche</strong> neu)<br />

Wir bieten zertifizierte<br />

Größen- und<br />

Stilberatung<br />

Kulmbach, Langgasse 8<br />

Tel. u. Fax 09221/877833<br />

Experte Teubel.<br />

Wasden Wissenschaftlern in Bayreuth<br />

besonders aufgefallen ist, dass<br />

unverhältnismäßig viele junge Frauen<br />

sowohl ins Stadion als auch zu<br />

den Public Viewings gehen. Ein Beispiel<br />

für selten gewordene Kameradschaft<br />

dokumentiert dieser Fall:Zwei<br />

Freunde haben Karten für ein Spiel,<br />

drei haben keine.<br />

Was machen die<br />

fünf Kumpels? Sie<br />

verkaufen die<br />

zwei und gehen zu<br />

fünft zum Public<br />

Viewing. Es gibt<br />

Freiheit zurück.<br />

Ein Stadionbesuch<br />

ist mit Kontrollenverbunden,<br />

das Public<br />

Viewing in den meisten Fällen nicht.<br />

Kurscheidt und seine Studenten wärenfür<br />

ihren Job wohl nicht so geeignet,<br />

wenn sie aber nicht schon wie-<br />

���������<br />

�����������������������<br />

������� ��������� ����������<br />

����� ��� ������������<br />

���������� ��� ����������<br />

�������������� �������� �������� ����� ������������<br />

Ihre Edelmetallankaufstelle in Bayreuth<br />

seit über 10 Jahren<br />

Bürgerfest 6. – 8. 7. 2012<br />

SONDERVERKAUFSTAGE<br />

alles total reduziert<br />

Perlenschmuck, Silberschmuck, Neuuhren<br />

bis zu 50% reduziert<br />

dereine Gegenentwicklung registrieren<br />

würden. „Viele wenden sich ab.<br />

Siewollen auf diese seit Jahrzehnten<br />

existierenden Rituale nicht verzichten<br />

und im Stadion über Fußball<br />

fachsimpeln.“<br />

Erstmals findet in der Innenstadt<br />

in Bayreuth eine Übertragung statt.<br />

Doch wie immer hat eine Medaille<br />

zwei<br />

„ Beim Public Viewing<br />

können Erwachsene ihren<br />

Emotionen freien Lauf lassen.<br />

Seiten. Inzwischen<br />

gibt es viel<br />

Kritik.<br />

Das ist befreiend. Die eigenen Wenn die<br />

Gefühlespiegeln sich in<br />

den anderen Fans. “<br />

Markus Kurscheidt,Lehrstuhlinhaber<br />

Fans das<br />

„Stadtparkett“verlassen,<br />

für Eventmanagement an der Uni Bayreuth schaut es<br />

einem Schlachtfeld.<br />

aus wie auf<br />

Tonnenweise<br />

Müll, weil jeder sein Getränk und<br />

Speisen mitbringt –Scherben, leere<br />

Flachen, Papier,Essensreste, Kartons.<br />

Verkäufe<br />

Antiquitäten & Kunst<br />

Antikladen Sparneck, bis 14.7.<br />

Sonderverkauf, jeden Fr.u.Sa. 10 -18Uhr.<br />

Auf alles 30 %, auf vieles 50 %Rabatt.<br />

Münchberger Str.12, O 09251/85455<br />

Sonstiges<br />

Gartenhäuser<br />

Sitzgruppen, günstig, ab Fabrik<br />

Musterhäuser 30% billiger<br />

ZEITLER · Tel. 09254/1339<br />

������� ��� ������ ��� ���<br />

Kaufgesuche<br />

Musikinstrumente<br />

Su. Musikinstrumente aller Art,<br />

alt u. neu. O 09560/921080<br />

Sammeln & Seltenes<br />

Erst im vergangenen Jahr wurde ja<br />

der Marktplatz samt Stadtparkett<br />

neu eröffnet. Inzwischen wurde festgestellt,<br />

dass der Straßenbelag sehr<br />

schmutzanfällig ist. Aus diesem<br />

Grund müssen Marktfieranten,<br />

Matten oder Teppiche in ihren Ständen<br />

verwenden. Das Public-Viewing<br />

trägt nun sehr zur weiteren Verschmutzung<br />

des Belages bei. Was<br />

wieder die Marktflieranten ärgert,<br />

weil die Leute vom Public-Viewing,keine<br />

Matten oder dergleichen<br />

zum Abdecken benutzen müssen.<br />

„Das ist wirklich eine Sauerei. Ich<br />

kam am Samstag früh vor mein Geschäft<br />

und musste erst einmal 30 Minuten<br />

sauber machen.Die Leute sollten<br />

sich amRiemen reißen. Schließlich<br />

stehen über allPaoierkörbe“, ärgerte<br />

sich ein Ladenbesitzer, der<br />

nicht gennant werden wollte. Bleibt<br />

zu hoffen, dass morgen Abend viel<br />

gefiert wird und trotzdem alles sauber<br />

bleibt.<br />

Wir versteigern Ihre Antiquitäten und Altertümer:<br />

Blechspielzeug, Eisenbahnen, Puppen und Spielzeug jeder<br />

Art. Porzellanfiguren, Uhren, Bücher und Antiquitäten<br />

jeder Art. Haushalts- und Geschäftsauflösungen.<br />

Bitte rufen Sie uns an, kontaktieren uns per mail<br />

oder Sie kommen persönlich vorbei.<br />

Waltraud Boltz .Kunstauktionshaus KG<br />

95448 Bayreuth .Brandenburger Str. 36<br />

Telefon 0921/20616.Telefax 0921/12614<br />

E-mail: mail@boltz-auktionen.de –www.boltz-auktionen.de


Mittwoch, 27. Juni 2012 BAYREUTH<br />

<strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> · Seite 5<br />

Bühnenreife erlangen<br />

Die aktuelle Produktion ist „Martha“eine Romantisch-komische Oper in vierAkten<br />

von Friedrich von Flotow.<br />

Bayreuth –Das Opernstudio Oberfranken,<br />

gleichzeitig gemeinnütziger<br />

Verein und privates Musikstudio,<br />

will Möglichkeiten schaffen, Menschen<br />

aller Altersgruppen eine eine<br />

gesangliche und schauspielerische<br />

Ausbildung zu vermitteln. Mit Aufführungsmöglichkeiten<br />

kombiniert,<br />

soll den Laien ermöglicht werden,<br />

die Bühnenreife zu erlangen. Die aktuelle<br />

Produktion ist „Martha“ eine<br />

Romantisch-komische Oper in vier<br />

Akten von Friedrich von Flotow.<br />

Nach der weithin beachteten Hänsel<br />

und Gretel-Produktion präsentiertdas<br />

Opernstudio jetzt seine neue<br />

Inszenierung,die seit ihrer Uraufführung<br />

1847 in Wien das Publikum mit<br />

ihren eingängigen Melodien immer<br />

wieder begeistert.<br />

In den 1960er Jahren rückte „Mar-<br />

tha“ als deutsche Spieloper eher ins<br />

Abseits der Spielpläne. Das Potential<br />

der Oper wurde jedoch wiederentdeckt,<br />

so dass sich neuerdings viele<br />

Regisseure wieder an dem Stück bedienen.<br />

Das Stück spielt im englischen<br />

Richmond zu Beginn des 18. Jahrhunderts.<br />

Flotow thematisiert nahezu<br />

überzogen diese Zeit und die Hierarchien<br />

der/s englischen Ständegesellschaft/Bürgertums.<br />

Wie vertreibt<br />

man sich als Lady Harriet, einer<br />

wohlhabenden Dame aus dem englischen<br />

Hochadel, die Langeweile. Mit<br />

einer Portion Verliebtheit sollte das<br />

machbar sein, weiß die kecke Dienerin<br />

Nancy. Und natürlich mit Ablenkung.<br />

Und am besten mit einer Verkleidungsnummer.Damit<br />

ist das Klischee<br />

der deutschen Spieloper er-<br />

füllt. Als Mägde wollen sie ihr Glück<br />

versuchen. Natürlich muss der geschniegelte<br />

Lord Tristan bei diesem<br />

Unterfangen mit von der Partie sein.<br />

Frau weiß ja nie, wofür man Mann<br />

noch nützlich sein kann. Auf dem<br />

Markt geben sich Harriet und Nancy<br />

alsMartha und Julia aus und verdingen<br />

sich im Spaß an Lyonel und<br />

Plumkett.<br />

Dieser Spaß hat ernste Folgen: Für<br />

ein Jahr sollen sie sticken, stricken,<br />

Röcke flicken und vieles mehr. Dass<br />

das Frau von Welt gar nicht gefällt,<br />

liegt auf der Hand. Ebenso wie der<br />

Umstand, dass die Hand einer Frau<br />

von Welt für Arbeit nicht gemacht<br />

ist.<br />

Während sich beide Männer verlieben,<br />

weisen die Damen die Herren<br />

aufgrund des Standesunterschiedes<br />

ab. Nach einer Flucht und weiteren<br />

Verkleidungsnummern kommt es<br />

zum Happy-End –des Standesunterschiedes<br />

seiDank! Gerhard Pohl (Regie)<br />

und Ulrich Hüstebeck (Bühnenbild)<br />

zeigen auf, wie der Glanz von<br />

Stand und Ruhm verblasst, sobald<br />

man an die Liebe glaubt.<br />

Unter Anleitung von Anneliese<br />

Meyer-Adam hört das Publikum die<br />

Stimmen des Opernstudios. Musikalisch<br />

leitet Anna Baturina-Ringlein<br />

vom Klavier aus die Vorstellungen.<br />

Termine<br />

Sonntag,8.Juli, 14 Uhr: Bayreuth,<br />

Stadthalle;<br />

Sonntag,15. Juli, 19.30 Uhr: Naturbühne<br />

Trebgast;<br />

Sonntag, 22. Juli, 19.30 Uhr: Naturbühne<br />

Trebgast;<br />

Freitag,10. August, 20 Uhr:<br />

Thierbaum, Friedelhof;<br />

Samstag,15. September,19.30<br />

Uhr: Bad Mergentheim, Kursaal;<br />

Sonntag, 7. Oktober,19.30 Uhr:<br />

Igensdorf,Lindelberghalle;<br />

Freitag,12. Oktober,20Uhr:<br />

Plech, Mehrzweckhalle .<br />

Als kleines und motiviert arbeitendes Immobilienmakler-<br />

und Handwerksunternehmen bieten<br />

wir Ihnen nicht nur die professionelle Vermittlung<br />

von Miet- und Kaufobjekten, sondern auch<br />

deren fachgerechte Sanierung und Renovierung<br />

an. Weiterhin unterstützen wir Sie durch eine<br />

komplette und kompetente Baubetreuung von<br />

der Schlüsselübergabe bis zu Ihrem Einzug.<br />

Tel.: 0921-3424490 / Fax. 34284 39 / Mobil: 0178 - 6 91 56 71<br />

Kompetentes Handwerk – Kundenorientierter Service<br />

Marktredwitz–Oberredwitz: H1374<br />

Begehrtes Anwesen mit Blick auf die Stadt !<br />

Freisteh. Haus mit ca. 145 m² Wfl., 5Zimmer,<br />

sonniger Garten ca. 960 m², Terrasse, sep. Eingang<br />

im UG, GZH von 2004, 2Garagen, sofort<br />

frei ! Kaufpreis: Euro 213.000,00<br />

Marktredwitz-Schulzentrum: H1376<br />

Gemütliches Reihenmittelhaus !<br />

Ca. 90 m² Wfl., ca. 250 m² Grundstück, Werkstatt,<br />

5Zimmer, Gaszentralheizung neu 2011,<br />

Schwedenofen möglich, Garage, Kindergarten<br />

gegenüber Kaufpreis: Euro 45.000,00<br />

Thierstein: H3036<br />

Bungalow in ruhiger Lage !<br />

Ca. 100 m² Wfl., Grundstück ca. 576 m², Werkstatt<br />

ca. 30 m², ÖZH, Garage und Carport, sep.<br />

Kellereingang, nicht einsehbare Terrasse, sofort<br />

frei ! Kaufpreis: Euro 77.000,00<br />

Arzberg –Ortsrand: H3006<br />

Hier kommt die ganze Familie unter !<br />

1-2 Fam.-Haus., Wfl. insgesamt ca. 390 m²,<br />

sonniger Grund ca. 2000 m², Wintergarten, offener<br />

Kamin, Partyraum, neue ÖZH mit Solar, 6<br />

Garagen, 2Ferienwohnungen, sofort frei !<br />

Kaufpreis: Euro 135.000,00<br />

Selb: H2065<br />

Großes Wohn- und Geschäftshaus !<br />

Grund ca. 800 m², EG: Verkaufsfläche vermietet<br />

mit ca. 230 m², 3WEauf ca. 265 m², 6Garagen,<br />

1Stellplatz Kaufpreis: Euro 59.000,00<br />

Arzberg: H3014<br />

Doppelhaushälfte in zentralerLage !<br />

Ca. 140 m² Wfl., Grund ca. 350 m², Parkett, DG<br />

teilw. ausgebaut, 2Kamine, Terrasse, Balkon,<br />

sofort frei ! Kaufpreis: Euro 49.000,00<br />

Besuchen Sie uns auch im Internet:<br />

www.immobusch.de<br />

95615 Marktredwitz, Bahnhofsplatz 2<br />

Telefon 09231/647029, Fax 647030<br />

E-Mail: info@immobusch.de<br />

4-Zimmer-Wohnung<br />

88m², Küche, Bad, in Hof, nähe Krankenhaus,<br />

Dachgeschoss, Gartenmitbenutzung,<br />

Übernahme von Hausmeisterdiensten möglich,360,-€<br />

zzgl. NK, Garage 35,-€.<br />

Hofer Baugesellschaft mbH, O 09281/9779-0<br />

Ein kleiner Auszug unserer Leistungen:<br />

Vermietung sowie Verkauf Ihrer Immobilien<br />

(provisionsfrei für Vermieter und Verkäufer)<br />

Für unsere bereits vorgemerkten und solventen Interessenten<br />

suchen wir ständig Häuser und Wohnungen zum Verkauf bzw.<br />

Vermietung.<br />

Handwerk<br />

Immobilien−Angebote<br />

Immobilien−Angebote<br />

Vermietungen<br />

4 Zimmer u. mehr<br />

DieZeitung wird<br />

vor demEinkauf gelesen. Quelle: ZMG<br />

Veranstaltungen<br />

Malerarbeiten und kreative Wandgestaltung<br />

Dämmarbeiten<br />

WDV-Systeme<br />

Fassadenrenovierung & Sanierung<br />

Innenausbauarbeiten & Trockenbau<br />

Laminat/Parkett & Vinylböden<br />

Außenanlagen, Terrassen und Balkone<br />

Bautentrocknung, Wasserschadensanierung<br />

KfW Fördermittel uvm.<br />

WUNSIEDEL<br />

lädt ein zum<br />

Halber Fahrpreis<br />

bei allen Fahrgeschäften bis 19 Uhr<br />

Sie erwarten selbstgemachte Salate, frische Haxen,<br />

Bratwürste, Brezeln uvm.<br />

Festwirt: Bastian Schuhmann, Meckenhausen B 43, 91161 Hilpoltstein


Seite 6 · <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> AUS DER REGION<br />

Mittwoch, 27. Juni 2012<br />

„Fair Trade“ beginnt in der Region<br />

Weißenstadt – Mehrere Dutzend<br />

Landwirte aus den Landkreisen<br />

Wunsiedel, Hof und Bayreuth haben<br />

auf Einladung der Weißenstädter<br />

Großbäckerei Pema an der Gründungsversammlung<br />

einer „Erzeugergemeinschaft<br />

Pema Qualitätsroggen“<br />

in Weißenstadt teilgenommen.<br />

Wie aus einer Pressemitteilung des<br />

Unternehmens hervorgeht, unterzeichneten<br />

die meistenAnwesenden<br />

die Gründungsformulare. Das heißt,<br />

dass die Mitglieder ab sofort garantierte<br />

Mindestpreise für ihren Roggen<br />

erhalten, den sie bei Pemaabliefern<br />

oder für sie speichern.<br />

Pema-Prokurist Ernst Fröber wies<br />

darauf hin, dass die Erzeugergemeinschaft<br />

dieRegion stärke, weil die Produzenten,<br />

also die Bauern, überdurchschnittliche<br />

Preise und auch<br />

langfristige Abnahmegarantien erhielten.<br />

Fröber erklärte unter Beifall:<br />

„Bei Pema beginnt Fair Trade bei den<br />

eigenen Landwirten, also in unserer<br />

Region.“<br />

Firmenchef Franz H. Leupoldt<br />

machte darauf aufmerksam, dass Pema-Brot<br />

mittlerweile in mehr als 80<br />

Ländern weltweit erhältlich sei. Im<br />

übrigen sei es die schwierigste Aufgabe<br />

füreinen Bäcker,reines Roggenbrot<br />

zu backen. Denn Bestandteile<br />

„ Uns geht es um<br />

echte Partnerschaft. “<br />

Firmenchef Franz Leupoldt<br />

seien einzig und allein Roggen,Wasser<br />

und Salz. Den Roggen bekomme<br />

Pema bereits jetzt zu etwa 65 Prozent<br />

von Landwirten aus der Region.<br />

Diese Zahl reiche aber nicht. Engagiert<br />

erklärte Leupoldt: „Ich bin ein<br />

Kämpfer für Roggen aus der Region.“<br />

Dr. Laura Krainz-Leupoldt kündigte<br />

den Gästen die Gründung eines<br />

Zeitarbeit ist Vertrauenssache, deshalb kommen Sie doch<br />

gleich zum Weizen, nicht zum Spreu.<br />

Fühlen Sie sich verlassen von Ihrer Drogeriemarktkette?<br />

Jetzt sind wir für Sie vor Ort!<br />

Wir suchen Profis, m/w<br />

mit Erfahrung im Bereich Drogerie, Logistik<br />

außerdem suchen wir:<br />

Montagemitarbeiter m/w<br />

mit Bereitschaft zur Montage<br />

Facharbeiter m/w<br />

Elektro, Metall, Holz<br />

Produktionsmitarbeiter m/w<br />

Die Beschäftigung erfolgt unbefristet, mit übertariflichen Zulagen,<br />

allen Sozialleistungen, Weihnachts- und Urlaubsgeld und<br />

Übernahmemöglichkeit im Kundenbetrieb.<br />

Sie haben FS/PKW? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung.<br />

Burri Personal-Service GmbH • Oberkotzauer Straße 11 • 95032 Hof<br />

Tel.: 09281/850 09-0 • Fax: 0 92 81/8 50 09-20<br />

E-Mail: dispo@burri-personal-service.de • www.burri-personal-service.de<br />

Für unseren Standort in Bayreuth suchen wir zur sofortigen Anstellung:<br />

Dynamische Köche/Köchinnen in Teilzeit und zur Aushilfe<br />

Servicemitarbeiter/-in in Vollzeit, Teilzeit und zur Aushilfe<br />

Küchenmitarbeiter/-in in Teilzeit und zur Aushilfe<br />

Jetzt online bewerben:<br />

www.cafedelsol.de/karriere<br />

oder per Email:<br />

Bayreuth@<br />

cafedelsol.de<br />

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir zum<br />

baldmöglichsten Eintritt<br />

eine/n Elektroniker/in<br />

für Energie- und Gebäudetechnik<br />

und<br />

eine/n Elektroniker/in<br />

für Betriebstechnik<br />

oder schriftlich:<br />

Christian-Ritter-von-<br />

Langheinrich-Str. 4<br />

95448 Bayreuth<br />

www.cafedelsol.de<br />

Bewerbungen an:<br />

Brunner Elektrotechnik<br />

Herr Michael Brunner, Brunnäcker 2, 95682 Brand<br />

e-mail: info@brunner-elektrotechnik.de<br />

Roggen-Info-Zentrums in Weißenstadt<br />

an. Die Menschen wüssten<br />

heutzutageerschreckend wenig über<br />

den Roggen, der früher allgemein<br />

nur als „Korn“ bezeichnet wurde.<br />

Das Info-<br />

Zentrum sei<br />

ein „für<br />

Deutschland<br />

einzigartiges<br />

Projekt“, das<br />

ohne Firmenwerbung<br />

neutral<br />

über dieses<br />

wertvolleGe-<br />

Franz Leupoldt<br />

treide, das in<br />

Oberfranken<br />

ideale Bo-<br />

denvoraussetzungenhabe,informieren solle.<br />

WasQualitätsroggen ist, listete die<br />

Pema-Expertin Tanja Reinel-Tröger<br />

auf. Geschmack und Geruchmüssen<br />

Career Opportunity ...<br />

passen; die Ware muss frei von lebenden<br />

und toten Schädlingen sein; der<br />

Wassergehalt darf 14,5 Prozent nicht<br />

übersteigen; Anteilevon Mutterkorn<br />

dürfen nicht höher sein als 0,05 Prozent;<br />

der Roggen muss einmal gereinigt<br />

worden sein. Genau so wichtig<br />

sind nach Aussage der Expertin:kein<br />

durch Gentechnik verändertes Saatgut;<br />

keine Verwendung von Klärschlamm<br />

beim Düngen und regelmäßiger<br />

Fruchtfolgewechsel.<br />

Franz Leupoldt, Prokurist Fröber,<br />

der <strong>Bayreuther</strong> Landwirtschaftsoberrat<br />

Bernd Angermann und Werner<br />

Helling, Geschäftsführer des Erzeugerrings<br />

Oberfranken, hoben die<br />

Vorteile einer Erzeugergemeinschaft<br />

hervor. Esgehe darum, einheitliche<br />

Qualität zu produzieren und zu verarbeiten<br />

und den Landwirten langfristig<br />

Sicherheit vor Preisausschlägen<br />

zu garantieren. Leupoldt: „Uns<br />

geht es um echte Partnerschaft.“<br />

Die Vishay Intertechnology Inc. ist ein weltweit agierendes, dynamisches<br />

High-Tech-Unternehmen und gehört zu den führenden Herstellern aktiver und passiver<br />

elektronischer Bauelemente. Mit ca. 5000 Mitarbeitern/innen in verschiedenen deutschen<br />

und europäischen Tochterunternehmen ist sie auch ein technisch führender Anbieter von<br />

Standard- und Spezialprodukten.<br />

Für unseren Standort in Selb suchen wir einen<br />

Assistant (m/w)<br />

des Senior Vice President einer Division<br />

Sie sind für den reibungslosen Ablauf und die Koordination von Meetings und der Terminplanung,<br />

die Betreuung von Besuchern, das Erstellen von Präsentationen, Statistiken und<br />

Reports, die Reiseplanung und -abrechnung, die Korrespondenz und aller notwendigen<br />

Sekretariatsaufgaben innerhalb des weltweiten Bereichs der Division verantwortlich. Durch<br />

Ihre selbstständige und gleichzeitig teamorientierte Arbeitsweise und Ihre freundlichen Umgangsformen<br />

tragen Sie wesentlich zu einer guten und kommunikativen Arbeitsatmosphäre<br />

bei.<br />

Anforderungen:<br />

• Abgeschlossene kaufmännische Ausbildung, idealerweise Studium der Betriebswirtschaft<br />

oder eine zusätzliche Qualifikation im Bereich Managementassistenz<br />

• Einige Jahre Berufserfahrung von Vorteil<br />

• Fließende Englischkenntnisse in Wort und Schrift<br />

• Fundierte Kenntnisse der MS-Office-Anwendungen<br />

• Anwenderkenntnisse in SAP<br />

• Organisationsgeschick<br />

Wir bieten Ihnen:<br />

• Bemerkenswerte Sozialleistungen<br />

• Mitarbeit in einem motivierten Team<br />

• Flexible Arbeitszeiten<br />

• Verantwortungsvolle Tätigkeit<br />

Haben wir Ihr Interesse wecken können?<br />

Dann freuen wir uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen.<br />

www.vishay.com<br />

Stellen−Angebote<br />

��� ���� ��� ���������� ��� ����������� ����������������� ����������� ��� ��� ���<br />

������������� �� �������� ���������� �� ��� ��� ��������<br />

��� �������� ��������� ��� ���������������� ����� ����� ��� ��������� ��� �����<br />

��������������� ������������<br />

��� ������ ������ ����������������� ��� ��� ��������������������<br />

��� �������� � ������������� ���� ���������� ���������� ��� ���������������<br />

� ���� ������������������ ��� ������������������ �� ���� ��� �������<br />

�������������� � ������������ ���������������<br />

� ����������� ��� ������������������ ���������������<br />

� ������������������ ��� �������������������<br />

� ������������������ �� �������������� ��� ��� ���������������<br />

��� ������ ���� ������������ ��� ������������������ ��������� ��� ���������� ���<br />

��� �������������� ��� ������� ����� �� ����� �������� �������<br />

����� ������� ��� ���� �������������������� �� ���� ������������<br />

������ ����� ����������� ������� ����<br />

������������������������ ��<br />

����� ���������<br />

�������� �������� �� ���<br />

������� �������������������������������������<br />

VISHAY ELECTRONIC GmbH · Personalabteilung<br />

Dr.-Felix-Zandman-Platz 1 · 95100 Selb<br />

Telefon 0 92 87 / 71 22 56 · hr.selb@vishay.com · www.vishay.com<br />

One of the World’s Largest Manufacturers of<br />

Discrete Semiconductors and Passive Components<br />

Zwei Motorradfahrer<br />

sterben in Oberfranken<br />

Weidenberg/Konradsreuth – Zwei<br />

Motorradfahrer sind am Sonntag auf<br />

den Straßen Bayerns ums Leben gekommen.<br />

Ein 37-jähriger Mann war<br />

am Nachmittag in Weidenberg mit<br />

seiner Maschine von der Straße weg<br />

auf einen Bordstein geraten und gegeneine<br />

Mauer geprallt, wie die Polizei<br />

mitteilte. Er starb kurze Zeit später<br />

an seinen schweren Verletzungen.<br />

Ein trauriges Ende nahm die Motorradtour<br />

einer Gruppe US-Amerikaner<br />

amfrühen Sonntagnachmittag<br />

bei Sophienthal. Ein 37-Jähriger<br />

stürzte mit seiner Maschine schwer<br />

und erlitt tödliche Verletzungen. Die<br />

Gruppe von insgesamt vier Bikern<br />

war gegen 13.40 Uhr von Weidenberg<br />

in Richtung Bayreuth unterwegs.<br />

Der Mann aus dem Landkreis<br />

Neustadt a. d. Waldnaab, fuhr mit<br />

Malteser Hilfsdienst eV Bamberg<br />

sucht für die Mitgliederwerbung<br />

neue Kollegen (m/w) im<br />

Raum Hof, Bamberg, Bayreuth.<br />

Wöchentliche Auszahlung.<br />

Info: Herr Tschiersch<br />

O 089 /716721450<br />

Zur Verstärkung unseres Teams<br />

suchen wir eine(n) Mitarbeiter(in) für<br />

Kassenbereich und<br />

Softwareabteilung<br />

Arbeitszeit ca. 15 <strong>Woche</strong>nstunden.<br />

Kaufmännische Ausbildung ist<br />

Voraussetzung.<br />

Ihre schriftliche Bewerbung senden<br />

Sie bitte an<br />

expert Münchberg<br />

Frau Elke Zink<br />

Stammbacher Straße 23<br />

95213 Münchberg<br />

oder per Mail an<br />

e.zink@muenchberg.expert.de<br />

seiner Honda bereits ein Stück voraus.<br />

In einer Linkskurve geriet er<br />

nach rechts auf das Bankett, stieß gegen<br />

den Bordstein und prallte gegen<br />

eine Betonmauer. Aufgrund seiner<br />

schweren Verletzungen verstarb er<br />

noch an der Unfallstelle. Kurz darauf<br />

trafen dort auch seine Bekannten<br />

ein. Die Unfallaufnahme erfolgte<br />

durch die Polizei Bayreuth-Land in<br />

Zusammenarbeit mit der Militärpolizei.<br />

Auch ein 27-jähriger Mann aus<br />

dem Landkreis Hof verunglückte am<br />

Sonntagnachmittag mit seinem Motorrad<br />

tödlich. Er war in Konradsreuth<br />

mit einer Gruppe von fünf<br />

Zweiradfahrern unterwegs, als er<br />

plötzlich die Kontrolle über die Maschine<br />

verlor und in die rechte Leitplanke<br />

prallte. Er erlag noch an der<br />

Unfallstelle seinen Verletzungen.<br />

Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir ab sofort<br />

flexible/n, engagierte/n<br />

med. Fachangestellte/n<br />

in Voll- oder Teilzeit.<br />

Schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte an<br />

Family Med GmbH (Beate Kreutzer)<br />

An der Marienkirche 2–95163 Weißenstadt<br />

Email: kreutzer@familienpraxis-weissenstadt.de<br />

Arzthelferin oder Azubi<br />

2. bis 3. Lehrjahr gesucht.<br />

Dres. Krause,<br />

Kinderärztin/Internist<br />

Carl-Burger-Straße 26,<br />

95445 Bayreuth<br />

Für unsere zahnärztliche Gemeinschaftspraxis<br />

Dr./IMF Neumarkt<br />

E. Varga-Reinhardt &<br />

A. Peilnsteiner<br />

suchen wir<br />

1 Auszubildende/n<br />

zur zahnmedizinische/n<br />

Fachangestellte/n<br />

Wölfelstraße 4, 95444 Bayreuth<br />

Telefon 0921/69011<br />

Suche Koch m/w<br />

in Vollzeit<br />

Küchenhilfe m/w<br />

Servicekraft m/w<br />

ab sofort.<br />

Gasthof Hammerschmiede<br />

95493 Bischofsgrün<br />

O 09276/310<br />

4Außendienstmitarbeiter/innen<br />

und einen Teamleader (m/w)<br />

Wir bieten:<br />

- Festanstellung in Vollzeit<br />

- Teamleader erhält Firmenauto<br />

Tätigkeitsbereich: Vermittlung von Strom/<br />

Gas und TK Produkten an Privatund Firmen.<br />

O 09281 840 300<br />

personal@standleitungen.de<br />

Wir suchen<br />

Wir sind ein überregional tätiges Ingenieurbüro.<br />

Der Spezialist für<br />

Wärme – Lüftung – Sanitär<br />

Heizungsmonteur m/w<br />

Kundendienstmonteur m/w<br />

Lüftungsmonteur m/w<br />

– Vertraut mit allen gängigen Arbeiten<br />

– praktisches, selbstständiges Arbeiten<br />

mit Eigenverantwortung<br />

– Führerschein<br />

Reh GmbH & Co. KG<br />

Brettergartenstraße 14 – 16 ∙ 90427 Nürnberg<br />

Tel. 0911/36 51931∙ Fax 0911/36 29 20<br />

www.reh-anlagentechnik.de ∙ info@reh-anlagentechnik.de<br />

Suchen ab sofort in Festanstellung<br />

LKW-Fahrer/in<br />

für 40-to für Raum BaWü<br />

------------------------------und<br />

eine/n Zusteller/in /<br />

Kurierfahrer/in im Raum Mak<br />

Schriftliche Bewerbung erwünscht.<br />

Bitte an:<br />

JLC GmbH<br />

Kaisersteinstr. 46, 95615 Marktredwitz<br />

O 09231/503147,Mo-Fr. 8-12 Uhr<br />

Zeitungen verankern<br />

Botschaften imGedächtnis. Quelle: ZMG<br />

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir einen/eine erfahrenen/e<br />

CAD-Konstrukteur/in<br />

(Bauzeichner/in, Techniker/in)<br />

für die Bearbeitung von interessanten Projekten im In- und<br />

Ausland (Konstruktions-, Schal-, Bewehrungspläne).<br />

Wir bieten Ihnen einen sicheren und gut dotierten Arbeitsplatz<br />

und freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung gerne auch<br />

per E-Mail.<br />

Ingenieurbüro SCHMIDT<br />

z. Hd. Herrn Hilmar Schmidt<br />

Wirtsleite 8, 95326 Kulmbach<br />

hs@ib-hilmar-schmidt.de


Mittwoch, 27. Juni 2012 AUS DER REGION<br />

<strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> · Seite 7<br />

Ohne Therme<br />

geht der<br />

Tourismus baden<br />

Zimmervermieter und<br />

Hotelbesitzer in Fichtelberg<br />

klagen nach dem<br />

Brand im Kristallbad über<br />

Stornierungen. Tourismusmanager<br />

Reb befürchtet,<br />

dass sich der Gästemangel<br />

bald auch in umliegenden<br />

Orten bemerkbar macht.<br />

VonBrigitte Gschwendtner<br />

Fichtelberg –„Wasser zieht immer“,<br />

weiß Marianne Specht, Hotelbetreiberin<br />

im Fichtelberger Ortsteil Neubau,<br />

direkt an der am 12. Mai abgebrannten<br />

Kristall-Therme. Wasser<br />

weg, Gäste weg. „Jetzt bin ich abgebrannt“,<br />

sagt eine der anderen Zimmervermieterinnen,<br />

deren Existenzgrundlage<br />

gerade baden geht.<br />

„Samstagabend brach das Feuer<br />

aus, Sonntagmorgen kamen die ersten<br />

Stornierungen“, erzählt Katarina<br />

Rasp, Inhaberin der Pension Kara<br />

Mia. Ununterbrochen klingelte am<br />

Sonntag und am Montag das Telefon<br />

– eine Absage nach der anderen.<br />

„Dienstag bin ich nicht mehr rangegangen.“<br />

Inzwischen ist es still, viel<br />

zu still in dem Haus mit elf Gästezimmern.<br />

Fünf davon hat Karina Rasp<br />

im vergangenenJahr erneuert, heuer<br />

wollte sie Balkon und Außenfront renovieren.<br />

Zurückgestellt.<br />

„Hallo, wir haben doch noch viel<br />

mehr hier im Fichtelgebirge“, wirbt<br />

sie bei Stammgästen aus der Umgebung<br />

von Leipzig und dem Großraum<br />

Forchheim, Erlangen, Nürnberg.<br />

„Wunderschöne Landschaft,<br />

erholsame Wälder, gesunde Moorseen“,<br />

schwärmt die Pensionsbetreiberin,<br />

deren Vater das Haus 1979<br />

baute. „Schön“, bekommt sie zur<br />

Antwort. „Aber wir kamen wegen der<br />

Therme.“ In „das tolle Moorwasser“<br />

im Fichtelsee trautensich die Touristen<br />

nicht rein, „es ist ihnen zu<br />

schwarz“.Für August hat Karina Rasp<br />

gerade maldrei Buchungen –für Oktober,<br />

November und Dezember keine<br />

einzige. „Bitter“, sagt die 44-Jährige,<br />

deren Thermen-verwöhnte Gäste<br />

sich bei ihr in der Pension Massagen<br />

und Entspannungstherapien gönnten.<br />

Das Zimmermädchen muss im<br />

Juni Urlaub nehmen. Was danach<br />

kommt, ist ungewiss.<br />

„Wenn wir konkurrenzfähig bleiben<br />

wollen, ist ein Bad als Schlecht-<br />

Wetter-Alternative zwingend notwendig“,<br />

bekräftigt Ferdinand Reb,<br />

Geschäftsführer der Tourismuszentrale<br />

Fichtelgebirge mit Sitz in Fichtelberg.<br />

Momentan versuche man,<br />

Gäste mit Listen auf umliegende<br />

Thermalbäder in Bayreuth, Hof,<br />

Neualbenreuth, Weiden und Obernsees<br />

hinzuweisen. Mit dem Radl-Bus,<br />

der ab 21. Juli verkehre, könnten<br />

zum Beispiel Urlauber aus Weißenstadt<br />

bis ins Hofbad oderindie Therme<br />

nach Bad Steben fahren. Allerdings<br />

sei das wegen der großen Entfernungenkeine<br />

langfristige Alternative.<br />

„Man kann den Gast nicht nötigen,<br />

40 oder 50 Kilometer zufahren.“<br />

Der Tourismus-Profi hat noch keine<br />

konkreten Zahlen vorliegen. Aus<br />

einer eigenen telefonischenUmfrage<br />

weiß Reb aber, dass der Brand bisher<br />

nur inFichtelberg selbst Auswirkungen<br />

zeigt: Besonders in<br />

Neubau, dem Ortsteil, in<br />

dem das Bad stand, bleiben<br />

die Gäste weg. Am<br />

wenigsten Stornierungen<br />

verzeichneten Hoteliers,<br />

die selbst über Hallenbad,<br />

Sauna und Wellnessangebote<br />

verfügten.<br />

Von etwa fünf Prozent<br />

weniger Gästen spricht<br />

Roland Häusinger vom<br />

Hotel Schönblick, dessen<br />

Haus in diese Kategorie<br />

fällt. Ihm fehlen Stammgäste,<br />

die das Radon-<br />

Wasser der Therme zur<br />

Linderung von Gelenks-<br />

Erkrankungen nutzten<br />

ebenso wie Gruppen der<br />

Deutschen Rheuma-<br />

Liga.<br />

Noch keine signifikanten<br />

Veränderungen der<br />

Übernachtungszahlen<br />

gibt es laut Reb inden<br />

umliegenden Orten im<br />

Fichtelgebirge – auch<br />

deshalb, weil im Sommer<br />

etliche Outdoor-Aktivitäten<br />

möglich seien. Der<br />

Tourismus-Geschäftsführer<br />

befürchtet, dass<br />

die fehlende Therme im<br />

Winter zu einem Einbruch<br />

der Gästestatistik<br />

führen wird: „Wir brauchen<br />

definitivwieder ein<br />

Bad im Hohen Fichtelgebirge,<br />

und zwar so<br />

schnell wie möglich“,<br />

fordert Reb. „Schnell<br />

geht da gar nichts“,<br />

meint Marianne Specht,<br />

die seit 40 Jahren den<br />

gleichnamigen Gasthof<br />

mit 32 Zimmern in Neubau<br />

betreibt. Denn bisher<br />

sei weder die Brandursacheklar<br />

noch hätten<br />

sich Badbetreiber Steinhart<br />

und Bürgermeister<br />

Castro Riemenschneider<br />

ausgesöhnt.<br />

Kfz−Verkäufe<br />

Fiat<br />

Still, viel zu still ist es in ihrer Pension seit dem Brand in Fichtelberg,berichtet Katarina Rasp. Foto: Florian Miedl<br />

G. Punto 1,4, 77 PS<br />

Klima, M+S, 42400 km, ZV, FH. Alu,<br />

Met. Finanz. Ü. Bank m.VB 5999,- €<br />

Fa. O 09232/7596<br />

Mercedes Benz<br />

Junge Sterne<br />

So Mercedes wie am ersten Tag<br />

A 160 BE, kosmosschwarzmet., EZ<br />

08/11, 21.350 km, Klima, Licht-Sichtpaket,<br />

NS, Regensensor, Radio Audio 20 CD<br />

12.999,- EUR<br />

B 180 BE neues Modell, polarsilbermet.,<br />

EZ 11/11, 20.700 km, Klima,<br />

aktiver Park-Assistent, Sitzheizung,<br />

Licht-Sichtpaket, Vorrüstung Becker<br />

MAP PILOT, Audio 20 CD, Sitzkomfortpaket,<br />

LMR, LED-Tagfahrlicht, COL-<br />

LISION PREVENTION ASSIST u.v.m.<br />

22.999,- EUR<br />

C 180 CGI, palladiumsilbermet., EZ<br />

11/10, 18.995 km, Avantgarde, Parktronic,<br />

Klima, Sitzheizung, Spiegelpaket,<br />

Durchlade., LMR, Radio Audio 20 CD<br />

22.999,- EUR<br />

HAHN DAS AUTOHAUS<br />

Autohaus Hahn Betr. GmbH<br />

Autorisierter Mercedes-Benz Vermittlung<br />

und Service, August-Horch-Str. 2<br />

95213 Münchberg<br />

Tel.: 09251/9942-0, Fax: 09251/9942-10<br />

www.hahn-autohaus.de<br />

Anhänger<br />

Alu-Anhänger ab 599,- €<br />

Ersatzteile und Reparatur aller Fabrikate<br />

Tröger GmbH, Zimmermannstr.9,<br />

Arzberg, O 09233/714000<br />

www.troeger-karosseriebau.de<br />

AAUTO UTOFORUM<br />

Münchberg GmbH<br />

August-Horch-Straße 9 · 95213 · Münchberg · Tel. 0 92 51 / 4 37 27 - 0<br />

Ford<br />

DieZeitung wird von fastallen gelesen.<br />

51,7 Mio. Bundesbürger lesen Zeitung. Quelle: ZMG<br />

EM-Knaller<br />

Exklusiv bei AutoForum Münchberg<br />

Beim Kauf eines unserer Top gepflegten Gebrauchtwagen<br />

erhalten Sie von uns 3 Inspektionen gratis 1)<br />

inklusive Mobilitätsgarantie<br />

1) Die ersten 3 Inspektionen gratis, für alle Arbeiten gemäß den Herstellerrichtlinien.<br />

Zzgl. Material und Zusatzarbeiten. Einzulösen bei AutoForum Münchberg. Gültig bis 31.07.2012


Seite 8 Ortsportrait der B<br />

Der Marktplatz<br />

in Weißenstadt<br />

84<br />

Jahre<br />

Stadtbad<br />

Abenteuerliche<br />

Nachtführungen<br />

„Circa Albam Ecclesiam“<br />

durch das ober- und unterirdische Weißenstadt.<br />

Infos + Buchung:<br />

Kerstin Olga Hirschmann<br />

Mühlgäßchen 7, 95163 Weißenstadt<br />

Telefon 0 92 53 / 83 54 oder 0151 / 17 33 71 05<br />

Email: Iliyahirschmann@web.de<br />

Campingplatz 95163 Weißenstadt<br />

Inh. Werner Hüttel · Tel. 0 92 53 / 2 88 · Fax 0 92 53 / 8 80 99 66<br />

– mit Seeblick, 50 m vom Ufer des Weißenstädter Sees<br />

– Gutbürgerliche Küche, Wild- und Fischspetialitäten,<br />

Hausmacherspezialitäten aus eigener Herstellung<br />

– Räumlichkeiten für Vereinszusammenkünfte bis200 Pers.<br />

Täglich ab 8.00 Uhr geöffnet<br />

Frühstück ab 8.30 Uhr<br />

warme & kalte Küche<br />

durchgehend von 11.00<br />

bis ca. 22.00 Uhr<br />

(Mittwoch Ruhetag)<br />

FAMILIEN- UND HOCHZEITSFEIERN<br />

bis 140 Personen<br />

BIERGARTEN, Grillabende mit Ochs, Sau,<br />

Lamm, Pute, Haifi sch, Haxen, Hähnchen,<br />

Enten, frisch vom GRILL außerdem Bratwürste,<br />

Schaschlik, Steak und frische Räucherforellen.<br />

48<br />

Jahre<br />

Fam. Hüttel<br />

Auf Ihren Besuch freuen sich Silke & Werner Hüttel & Mitarbeiter<br />

Familienbetrieb<br />

BUS- und PKW-PARKPLÄTZE<br />

Campingplatz – Schwimmbad – Tennisplätze – Sportfi scherteiche<br />

Klassische Konditorei<br />

mit Café<br />

Gebäck aus der konditoreigenen Backstube<br />

– in seit über 57 Jahren lang bestehender<br />

Konditorentradition der Familie Seel.<br />

Weißenstad<br />

Weißenstadt mit seiner einmaligen Lage im Herzen des Fichtelgebirges bietet se<br />

Gästen ein hohes Maß an Lebensqualität. Die Sechsämterstadt bietet viele kulturelle<br />

ten. Dies beginnt bei der Waldbühne und geht über Museen und Denkmäler bis<br />

den See. Durch die zahlreichen Freizeitmöglichkeiten am Weißenstädter See biet<br />

hohen Freizeitwert für alle Bewohner und Gäste.<br />

Wissenswertes: Staatlich anerkannter Erholungsort<br />

mit Heilquellenkurbetrieb im Naturpark Fichtelgebirge<br />

mit 50 Hektar großem Freizeit- und Erholungssee<br />

630 bis 1051 Meter (Schneeberg); 3500 Einwohner; Kureinrichtungen:<br />

Das neue 4-Sterne Gesundheitshotel Weißenstadt<br />

am See bietet unter dem Thema „Gesundheit erleben,<br />

wohlfühlen und erholen“ speziell Radon-und<br />

Ganzkörperkältetherapien, die insbesondere für Erkrankungen<br />

des rheumatischen Formenkreises und des Stützund<br />

Bewegungsapparates geeignet sind, sowie zahlreiche<br />

klassische Kuranwendungen, Naturkneippanlage.<br />

Sehenswürdigkeiten: Im Herzen des Fichtelgebirges<br />

liegt am Oberlauf der Eger das alte Sechsämterstädtchen<br />

Weißenstadt. Der mittelalterliche, Marktplatz, romantische<br />

Straßenzeilen, enge Gassen, einzigartige Scheunenreihen<br />

und Felsenkeller zeugen von der langen Vergangenheit<br />

des Ortes Evangelische Stadtkirche mit spätgotischem<br />

Turm, Friedhofskirche, PEMA „Das kleine Museum“,<br />

Sack’s Destille und GELO-Holzmuseum.<br />

Freizeit, Hobby, Sport, Kultur: Der allseits zugängliche<br />

Weißenstädter See bietet dem Besucher Entspannung,<br />

Erholung und eine Fülle von Freizeitmöglichkeiten. Die<br />

Umgebung ist Ausgangspunkt zahlreicher Wander-,<br />

Wunsiedler Straße 5 · 95163 Weißenstadt · nähe Marktplatz<br />

Tel.: 0 92 53 - 4 29 · Fax: 0 92 53 - 88 07 65 · www.seel-konditorei.de<br />

Herzlich willkommen in Weißenstadt,<br />

besuchen Sie unsere sympathische Stadt mit<br />

ihren vielfältigen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung,<br />

genießen Sie ein paar schöne Stunden<br />

und lassen Sie sich verwöhnen. Dazu lade ich<br />

Sie herzlich ein!<br />

Frank Dreyer, 1. Bürgermeister<br />

Kur- & Touristinformation der Stadt Weißenstadt,<br />

Tel. 0 92 53 - 9 50 30, www.weissenstadt.de<br />

Rad- und Mountainbiketouren versc<br />

keitsgrade; für Naturliebhaber und A<br />

meter markierte Wanderwege, 80 Ki<br />

loipen geräumte Winterwanderwege<br />

kiertes Radwegenetz, drei Mountain<br />

mete), 14 Nordic Walking-Touren (1<br />

Hektar großen Freizeit- und Erholun<br />

lich: Angeln, Baden, Camping, Sege<br />

Paddeling, Beach-Volleyball, Inline-<br />

Reiten.<br />

Ziele in der Umgebung:: Aussich<br />

schüssel 877 Meter und Backöfe<br />

Schneeberg, Egerquelle, Saalequelle,<br />

sche Wasserscheide, markante Gran<br />

stein, Waldstein und Drei Brüder (G<br />

Teufelstisch und Ruine Rotes Schlos<br />

stein, Festspielstädte Bayreuth und W<br />

bühne, Luisenburg und Felsenlabyri<br />

derdreieck Karlsbad, Marienbad und<br />

Unterkünfte: Kurzentrum, Gasth<br />

vatzimmer, Ferienwohnungen,<br />

ernhof, Schullandheime, Campingp<br />

plätze, FGV-Unterkunftshäuser, DAV


ayreuther <strong>Woche</strong><br />

t<br />

inen Bürgern und<br />

Sehenswürdigkeihin<br />

zur Poesie um<br />

et die Stadt einen<br />

hiedener Schwierigktivsportler<br />

150 Kilolometer<br />

gespurte Ski-<br />

300 Kilometer marbike-Routen<br />

(200 Kilo-<br />

14 Kilometer); am 50<br />

gssee ist vieles mögln,<br />

Surfen, Stand up<br />

Skaten, Tennis und<br />

tstürme Waldsteinle<br />

1051 Meter am<br />

Röslaquelle, europäiit-FelsentürmeRudolfeotop),<br />

Bärenfang,<br />

s am Großen, Waldunsiedel<br />

mit Naturnth,<br />

Böhmisches Bä-<br />

Franzensbad.<br />

öfe, Pensionen, Pri-<br />

Urlaub auf dem Baulatz,<br />

Wohnmobilstell-<br />

Edelweißhütte.<br />

Beach-Volleyball<br />

am See<br />

Ausgezeichnete<br />

Spirituosen<br />

aus der Region!<br />

„Die Zeitschrift „Der<br />

Feinschmecker“ zeichnete<br />

die Destille kürzlich<br />

aus – als eine der 400<br />

besten Gourmet-<br />

adressen Bayerns!<br />

Mehrfacher Gewinner im Spezialitätenwettbewerb<br />

der Metropolregion Nürnberg!“<br />

Destille und Museum · www.destillerie-sack.de<br />

95163 Weißenstadt, Kirchenlamitzer Straße 12<br />

Geöffnet Mo - Sa 10.00 -12.00 Uhr oder Voranmeldung<br />

PIZZERIA · RISTORANTE<br />

PASQUALE<br />

Mit dem besonderen<br />

italienischenFlair!<br />

Täglich 11.00 – 14.00 Uhr, sowie 17.00 – 24.00 Uhr geöffnet<br />

im JULI und AUGUST KEIN RUHETAG<br />

Erhard-Ackermann-Straße 22<br />

95163 WEISSENSTADT<br />

Telefon 0 92 53 / 12 23<br />

www.pizzeria-pasquale.de<br />

Der Segelhafen in<br />

seiner Pracht<br />

Historisches Kellerhaus<br />

gelegen gelegen<br />

idyllisch idyllisch<br />

See See<br />

Weißenstädter<br />

Weißenstädter<br />

am am<br />

mit großer<br />

Sonnenterrasse<br />

Genießen Sie<br />

unsere fränkische Küche<br />

u. a. mit Schäuferle,<br />

Sauerbraten, Krenfl eisch<br />

und saisonalen Spezialitäten<br />

wie frischen Waldpilzen<br />

Gemütlich – Günstig – Gut<br />

durchgehend warme Küche<br />

Montag Ruhetag<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch<br />

Ihre Familie Drenske<br />

Tel. 0 92 53 / 95 43 21<br />

Telefon 09253/345<br />

www.modehaus-mueller.net<br />

Herrlich:<br />

Surfen auf<br />

dem See<br />

Natur pur<br />

95163 Weißenstadt · Schönlind 29<br />

Tel. 09253/274<br />

Fax 09253/880760<br />

www.gasthaus-birkenhof.de<br />

Biergarten<br />

großer Spielplatz<br />

Samstag Ruhetag<br />

Auf Ihren Besuch freut sich<br />

Familie Machold<br />

... wo man sich trifft.<br />

Seite 9


Seite 10 · <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> AUS DER REGION<br />

Mittwoch, 27. Juni 2012<br />

Die Luisenburg-Festspiele,<br />

eben erst eröffnet, haben<br />

schon ihr Traumpaar<br />

der Saison: In „Romeo<br />

und Julia“ reißen die<br />

großartigen jungen Titeldarsteller<br />

das Publikum zu<br />

begeistertem Applaus hin.<br />

Von Michael Thumser<br />

Wunsiedel – Pater Lorenzo ist ein<br />

Blumenfreund und -kenner. Nur hat<br />

er auf der Luisenburg nicht viel Gelegenheit,<br />

seiner Leidenschaft zu frönen.<br />

Schüchtern kauert ein einziges<br />

Blütenbüschel halblinks vorne zwischen<br />

Brettern, Bäumen, Fels. Behutsam<br />

trennt Lorenzo eine Pflanze ab,<br />

versorgt sie inein Tuch, atmet ihr<br />

Aroma: Gering dosiert, weiß der Gottesmann,<br />

taugt ihr Saft als Medizin;<br />

im Übermaß verabreicht und zur Unzeit<br />

bringt er den Tod. So wie jene<br />

Blume ist die Liebe auch.<br />

„Groß ist die Liebe“ und „schmerzhaft<br />

wie ein Dorn“. In „Romeo und<br />

Julia“ platzt sie in ein „großes Durcheinander<br />

aus Hass“ hinein und wird<br />

chancenlos zerrieben. Ein paar lustvolle<br />

Nacht- und Morgenstunden<br />

zwischen „Nachtigall“ und „Lerche“<br />

darf das junge Titelpaar sich halten<br />

undvereinen, dann erliegen die zwei<br />

der Feindschaft, die ihre Sippen seit<br />

Unzeiten wie ein Hobby pflegen.<br />

„Verona ist die Welt“, sagt Romeo –<br />

und sagt damit, dass die Geschichte<br />

so oder ähnlich immer und überall<br />

wahr werden kann; weswegen Heide<br />

Schiffer-El Foudy, Kostümmeisterin<br />

der Luisenburg, das Ensemble in moderne<br />

Garderoben, feine Anzüge,<br />

coole Klamotten einkleidete. „Ein<br />

Goldpalast, und nur Verlogenheit<br />

darin“,klagt Julia und entlarvt damit<br />

die Niedrigkeit hinter glänzenden<br />

Fassaden. Auf der Naturbühne, wo<br />

am Freitag die Sommerspielzeit offiziellbegann,<br />

ließ sich das Premierenpublikum<br />

von der Kraft der Lieben-<br />

Möpse suchen<br />

ein Zuhause<br />

Kulmbach – „Jau-Jau“ und<br />

„Diddlmaus“ haben im Leben der<br />

Hannelore Gräfin von Luxburg eine<br />

ganze wichtige Rolle gespielt. Wo immer<br />

die Gräfin auftauchte: Ihre beiden<br />

Möpse waren stets an ihrer Seite.<br />

Die Hunde seien ihr Ein und Alles,<br />

hat sie oft erzählt und manchmal<br />

hinzugefügt: „Sie sind mein ganzes<br />

Leben.“ Jetzt ist ihr Frauchen tot, erschossen<br />

und anschließend im eigenen<br />

Haus verbrannt. Die beiden<br />

Möpse sind nun im Tierheim in<br />

Kulmbach und brauchen eine neue<br />

Heimat, inder die Menschen die Eigenheiten<br />

zweier Möpse vertragen<br />

können,vor allem aber die Mühe auf<br />

sich nehmen, zwei absolut übergewichtige<br />

ältere Hunde langsam und<br />

mit tierärztlicher Unterstützung abzuspeckenund<br />

wieder fit zu machen.<br />

Fürdie beiden Hunde sucht das Tierheim<br />

nun die passenden Menschen.<br />

Es spricht viel dafür,dass „Jau-Jau“<br />

und „Diddlmaus“ ganz dicht dabei<br />

waren, als die Kugel in den Kopf der<br />

78-jährigen Gräfin eindrang. Als später<br />

Susanne Schilling vom Kulmbacher<br />

Tierheim die Hunde am Tatort<br />

abholte, hatten sie noch Blutspritzer<br />

auf ihrem Fell. Der Mann, der die<br />

Gräfin erschoss, muss ein Herz für<br />

Hunde gehabt haben. Er ließ die<br />

Tiere nicht zurück in dem Haus, das<br />

er nach der TatinBrand steckte, sondern<br />

brachte sie hinaus und sperrte<br />

sie ineinem Wohnwagen ein. Dort<br />

wurden die Tiere dann von Feuerwehrleuten<br />

gefunden.<br />

Seit Sonntagmorgen sind „Jau-<br />

Jau“ und „Diddlmaus“ nun im<br />

Kulmbacher Tierheim. Susanne<br />

Schilling kennt die beiden Hunde<br />

schon länger. Hannelore von Luxburg<br />

war öfter im Tierheim zu Gast.<br />

Die tiere brauchen dringend eine Diät.<br />

Ansonsten sind die Tiere aber<br />

durchaus gesund und aktiv, freuen<br />

sich jedesmal, wenn jemand zu ihnen<br />

an den Zwinger kommt und tragen<br />

ihr Schicksal mit der Gelassenheit,<br />

die einem Mops zu eigen ist.<br />

Werglaubt, den Hunden ein geeignetes<br />

neues Heim bieten zu können,<br />

kann sich an Susanne Schilling im<br />

Tierheim Kulmbach wenden: Telefon<br />

09221/91288.<br />

Schmerzhaft wie ein Dorn<br />

Liebespaar in kreiselndem Rausch, voll zärtlicher Intensität: Romeo (Bastian Semm) und Julia (Hanna Plaß); im Hintergrund Pater Lorenzo (Peter Albers). Foto:<br />

Luisenburg-Festspiele/HannesBessermann<br />

den mitreißen in ihren unausweichlichen<br />

Untergang und hinreißen zu<br />

viel Szenen-und Schlussapplaus, der<br />

begeistert ausfiel.<br />

Sehr zu Recht. Denn schon hat das<br />

Wunsiedler Sommertheater sein<br />

Traumpaar der Saison: Hanna Plaß<br />

und BastianSemm, ein leidenschaftliches<br />

undlyrisches, ein schönes Gespann.<br />

Er:athletisch, sehnig, kopflos<br />

schnell, ein Heißblut, fröhlich angeschwollen<br />

von Testosteron, gleichwohl<br />

nicht schwitzend pubertär,<br />

sondern selbst erstaunt über die unverhoffte<br />

Tiefe der Empfindungen<br />

Hannelore Gräfin von<br />

Luxburg war Trägerin eines<br />

berühmten Namens,<br />

Varietékünstlerin, Tierschützerin:<br />

Eine Frau mit<br />

vielen Facetten, die viel<br />

erlebt hat und in ihren<br />

letzten Jahren sehr<br />

bescheiden leben musste.<br />

VonMelitta Burger<br />

Marktschorgast/Ziegenburg – Die<br />

Fotos, die derzeit von der ermordeten<br />

Hannelore Gräfin Luxburg kursieren,<br />

erwecken einen durchaus falschen<br />

Eindruck. Hannelore von Luxburg<br />

war nicht die Frau aus dem<br />

„Tingeltangel“, als die viele sie jetzt<br />

sehen. Die Gräfin war schillernd, sie<br />

war nicht einfach im Umgang, liebte<br />

es, auf ihren großen Adelsnamen<br />

hinzuweisen und auf die vielen Berühmtheiten,<br />

diesie gekannt hat. Als<br />

in England Prinz William seine Kate<br />

Middletonheiratete, da rief sie in der<br />

Frankenpost -Redaktion an, um zu berichten,<br />

wie die Luxburgs mit den<br />

Windsors verwandt sind. Hannelore<br />

von Luxburg liebte den Glamour,<br />

kannte aber auch die Armut. Seit vielen<br />

Jahren schon lebte die Grafin<br />

mehr als bescheiden in ihrem kleinen<br />

Bauernhäuschen in Ziegenburg,<br />

Die junge Hannelore Bremer.<br />

für Julia. Sie: leichtfüßig und leichtsinnig,<br />

dabei nie flatterhaft, unbedacht,<br />

aber auch unbedingt in ihrem<br />

Feuer; unverbildet, unverbogen, uneingeschränkt<br />

in ihrem Gefühl.<br />

Frisch und rück-<br />

haltlos geben sich<br />

die beiden ihren<br />

Körpern hin,<br />

buchstäblich in einem<br />

kreiselnden<br />

Rausch –und behalten ihre zärtliche<br />

Intensität noch in den leisen, stummen<br />

Augenblicken.<br />

Dochfür Erfüllung, wie solche Lie-<br />

be sie verlangen darf, ist auf der<br />

Luisenburg nicht Zeit und nicht<br />

derOrt. Regisseurin Petra Wüllenweber<br />

wünschte sich kein Veroneser<br />

Straßenbild der Plätze und Paläste;<br />

mit nichts als<br />

„ Ein Goldpalast, und nur<br />

Verlogenheit darin. “<br />

Julia<br />

einem Viereck<br />

aus roten<br />

Latten, Pfählen,<br />

Stangen<br />

hegte Szenenbildner<br />

Peter Engel den Schauplatz<br />

ein – ein Überall, Arena für alles.<br />

Dass die Regisseurin die Episoden<br />

nicht einzeln und genau verortet,<br />

sondern sie über die Breiten, Tiefen<br />

und Höhen der Naturbühne verteilt,<br />

lässt sie strömen und verfließen, lässt<br />

das Ganze beinah schweben mit der<br />

Eindringlichkeit des Traums. Johann<br />

Anzenberger als „der Schatten“<br />

schwebt mit: in blendend weißer<br />

Kluft scheinbar Lichtgestalt, in<br />

Wahrheit Todesbote, ein Schleicher<br />

mit straff gedehntem Tänzerleib, in<br />

Geduld auf Opfer lauernd.<br />

Vor allzu viel Unwirklichkeit bewahrt<br />

viel starker Tobak das Geschehen.<br />

Auf gut zwei Stunden strich die<br />

Regisseurin den Text – in Thomas<br />

Die vielen Gesichter einer Frau<br />

das sogar keine Ähnlichkeit mit einem<br />

gräflichen Adelssitz hat.<br />

Ein Herz für Tiere<br />

Doch die 78-Jährige hatte auch<br />

ganz andere Seiten fernab von Glitzerkleidchen,<br />

Federboas und Strassschmuck:<br />

Hannelore von Luxburg<br />

verwendete unbeschreiblich viel Zeit<br />

darauf, Kröten über Straßen zu tragen,sie<br />

sammelte streunende Katzen<br />

einund brachte sie ins Tierheim, fütterte<br />

regelmäßig die Enten und die<br />

Fische am „Stöckleinsteich“ in<br />

Marktschorgast und sammelte in allen<br />

möglichen umliegenden Geschäften<br />

altes Brot zu Futterzwecken<br />

für die Tiere. Es gibt kaum ein Geschäft<br />

im Umkreis von Marktschorgast,<br />

indem man den grünen Citroën<br />

Berlingo der Gräfin nicht kennt:<br />

Auf der Ladefläche saßen die beiden<br />

Möpse, neben ihnen das eingesammelte<br />

Brot.<br />

Rund ein Vierteljahrhundert hat<br />

Hannelore Gräfin von Luxburg in<br />

Ziegenburg gelebt. Zusammen mit<br />

ihrem Mann, Eberhard Graf von<br />

Luxburg, hatte sie das kleine Häuschen<br />

gekauft, das sie später dem<br />

Mann verkaufte, der wahrscheinlich<br />

ihr Mörder geworden ist. Das Geld<br />

war knapp in diesem Teil der gräflichen<br />

Familie Luxburg.<br />

Die „Susi“, wie sie nach ihrem<br />

Künstlernamen „Susi Cartun“ überall<br />

in Marktschorgast genannt wurde,<br />

kam am 29. September 1933 in<br />

Braunschweig als Hannelore Bremer<br />

zur Welt. Wieman hört, hat die Gräfin<br />

zwei Schwestern. Großen Kontakt<br />

zu ihrer eigenen Familie soll es<br />

nicht geben.<br />

Ein großer Adelsname<br />

Zusammen mit ihrem ersten<br />

Mann adoptierte sie einen Erwachsenen.<br />

Später bereutesie das, wie sie offenerzählte,<br />

und hätte die Adoption<br />

am liebsten rückgängig gemacht. Zu<br />

den beiden Kindern aus erster Ehe<br />

ihres Mannes hatte sie, wie man<br />

hört, ebenfalls keinen Kontakt.<br />

Die Familie von Luxburg trägt einen<br />

großen Adelsnamen. Es gibt<br />

auch heute noch eine ganze Reihe<br />

derer von Luxburg. Ein Schwager der<br />

Gräfin lebt in München. Die Familie<br />

mitdem gräflichen Wappen aus dem<br />

Jahr 1790 besaß Schloss Luxburg bei<br />

Konstanz, das heute einem Schweizer<br />

gehört. Das Stammschloss der Familie,<br />

Aschach, bei Bad Kissingen,<br />

ging 1955 in das Eigentum des Be-<br />

zirks Unterfranken über. Schloss<br />

Aschach ist heute die Heimat des<br />

„Graf-Luxburg-Museums“. Besucher<br />

können die originale Einrichtung<br />

desSchlosses ebenso bewundern wie<br />

die umfangreiche, erlesene Kunstsammlung,<br />

die Friedrich Graf von<br />

Braschs großartiger Übertragung –<br />

ein, behielt jedoch so manche deftige<br />

Obszönität gern bei. Matthias<br />

Lehmann als messerscharfer Mercutio<br />

provoziert und motzt, kokst und<br />

schweinigelt nach Herzenslust, dass<br />

einem die Ohren klingen. Andreas<br />

Daniel Müller,aalglatt und gegelt als<br />

Thybalt, lechzt kochend nach Blut.<br />

Graf Paris, bei Holger Matthias Wilhelm<br />

ein Stenz wie aus einem Volksstück<br />

von Horváth oder Kroetz, gibt<br />

einen Opportunisten schmählichster<br />

Gesinnung und Speichellecker<br />

vor Julias Vater, den Rudolf Waldemar<br />

Brem in einen Patriarchen von<br />

empörender Vulgarität verwandelt.<br />

Ein Stück um stille Liebe –und ein<br />

lautes Stück. Süßholzraspeln, auf gespannten<br />

Nerven wehleidig Harfe<br />

spielen lässt die Inszenierung nicht.<br />

Auf offener Szene ereignen sich vital<br />

und letal Mord und Totschlag, prollige<br />

Prügeleien und lebensgefährliche<br />

Gefechte, kuriose Choreografien zu<br />

Musik und Songs und Totentänze der<br />

Degen und der Dolche (Tamás Mester,<br />

Katrin Klewitz). Wasweniger gelingt,<br />

ist das Komische. Das gehört<br />

zur Tragik Shakespeares beinah stets<br />

dazu und soll darum auch hier nicht<br />

fehlen: Als Galligkeit und Zynismus,<br />

Schadenfreude und absurder Wortwitz<br />

mischt es sich böse ein ins Spiel;<br />

doch wo es platt zur Posse gerinnt,<br />

wie bei Monika Manz in der Rolle der<br />

Amme, gerät jeder Satz zu grell und<br />

jede Geste übertrieben.<br />

Da tut der Bierernst Peter Albers’<br />

wohl: Sein Pater Lorenzo, den Liebenden<br />

ein sachlicher Gehilfe, weiß<br />

nicht nur in der Pflanzenwelt Bescheid,<br />

auch mit der Natur der Menschen.<br />

Kann ein Mann so ohne Illusionen<br />

ein Mann Gottes sein?<br />

Lorenzo kennt die heilsam-unheilvolleBlume,<br />

die er da, halblinks vorne,<br />

pflückt, und er kennt die Liebe:<br />

eine Todesdroge, so wie die Gewalt;<br />

und es gibt kein Gegengift.<br />

Nächste Aufführung auf der Luisenburg:<br />

Donnerstag, „Blues Brothers“ (Premiere<br />

der Wiederaufnahme; Generalprobe am<br />

Mittwoch; Beginn: jeweils20.30 Uhr).<br />

Die mondäne, schillernde Frau aus dem Varieté gab Hannelore von Luxburg auch im Alter noch gern.<br />

Luxburg zusammengetragen hatte.<br />

Vonalledem hatte Hannelore von<br />

Luxburg keinen Nutzen. Sie lebte<br />

von einer schmalen Künstlerrente in<br />

ihrem kleinen Häuschen und zum<br />

Teil sicher auch von der Erinnerung<br />

an ihre glamourösen Zeiten.


Mittwoch, 27. Juni 2012 KINDERZEITUNG<br />

<strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> · Seite 11<br />

Die Kanzlerin<br />

jubelt mit<br />

Nach jedem Torder deutschen<br />

Fußballer am Freitagabend<br />

sprang die Bundeskanzlerin<br />

auf, riss die Arme<br />

hoch und klatschte. Angela<br />

Merkel war extra in die Stadt<br />

Danzig in Polen gereist, um<br />

die deutsche Nationalelf bei<br />

der EMzuerleben. Und sie<br />

jubelte häufig. Denn<br />

Deutschland schoss Griechenland<br />

mit 4:2 ab.<br />

„Wir können uns heute freuen,<br />

dass wir vier Tore gemacht<br />

haben und im Halbfinale<br />

stehen“, sagte Philipp<br />

Lahm. Der Kapitän war aber<br />

nicht ganz zufrieden: Die<br />

Mannschaft habe es sich unnötig<br />

schwer gemacht und<br />

am Anfang zu viele Chancen<br />

ausgelassen. Durch den Sieg<br />

kann die deutsche Mannschaft<br />

nun weiter vom Titel<br />

träumen .Damit es die Deutschen<br />

ins Finale schaffen,<br />

wird beim nächsten Spiel am<br />

Donnerstag auch sicher die<br />

Kanzlerin wieder die Daumen<br />

drücken.<br />

W etter<br />

Tröpfel, tröpfel, tröpfel...<br />

<strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong><br />

Poststraße 9/11<br />

95028 Hof<br />

E-Mail: kinder@frankenpost.de<br />

Internet: www.frankenpost.de/<br />

kinderzeitung<br />

Telefon: 09281/816219<br />

CD-Tipp<br />

Libelle LaBelle, die ebenso<br />

elegante wie waghalsige<br />

Kunstfliegerin, bereitet ihren<br />

Auftritt bei der großen Flugschau<br />

vor. Monika freut sich<br />

schon auf das Spektakel und<br />

ihr Freund, der Regenwurm<br />

Schorsch will auch gerne teilnehmen.<br />

Ob das gut geht,<br />

wenn ein Ganter auf einem<br />

Libellenflugplatz landen will?<br />

„Die kleine SchneckeMonika<br />

Häuschen –Folge25–Warum<br />

fliegen Libellen rückwärts?“ ist<br />

ein Karussell-Hörspielfür Kinder<br />

ab drei Jahren.<br />

Erst war die Kuhausgebrochen, dann machte sie es sich in einem Wohnzimmer gemütlich.<br />

Eine Kuh im Wohnzimmer<br />

VorSchreck hob sie ab: Eine Kuh ist durch<br />

ein Fenster in eine Küche gesprungen. Sie war<br />

von der Weide eines Landwirts ausgebüxt. An<br />

dem Küchenfenster erschrak sich das Tier vor<br />

ihrem eigenen Spiegelbild. Sie erkannte wohl<br />

nicht, dass sie es selbst ist. Bei ihrem gewagten<br />

Sprung schnitt sich die Kuh ein wenig am<br />

Glas. Vonder Küche ging sie dann ins Wohn-<br />

Erstes Handy hieß auch „Knochen“<br />

Du hast dich mit Freunden in einem Park<br />

verabredet und kommst zu spät. Kein Problem:<br />

Wenn ihr Handys habt, rufst du an<br />

und sagst Bescheid. Das ging früher nicht so<br />

einfach! Als deine Eltern jünger waren, gab es<br />

noch keine Handys. Damals waren normale<br />

Telefone über Kabel an das Telefonnetz<br />

angeschlossen: Deshalb gab es sie nur<br />

in Häusern oder Telefonzellen.<br />

Moderne Handys gibt es erst seit<br />

20 Jahren. Damals waren die<br />

Geräte noch ziemlich unhandlich:<br />

Man nannte sie<br />

„Knochen“, wegen ihrer<br />

Form. Das erste Modell war<br />

zimmer und machte es sich gemütlich. Bald<br />

wurde sie dabei aber gestört. Nachbarn hatten<br />

das gesehen und die Polizei angerufen.<br />

Die holte noch einen Tierarzt. Zwei beruhigende<br />

Spritzen verabreichte er der Kuh, doch<br />

sie rannte wieder weg. Sie sprang über den<br />

Zaun in den Garten nebenan. Dort schlief sie<br />

in einem Gebüsch ein. Jetzt ist sie wieder fit.<br />

Plädoyer soll Gericht überzeugen<br />

Jeden Abend um acht Uhr ins<br />

Bett, das findest du ungerecht!<br />

Also kannst du versuchen,<br />

deine Eltern zu überzeugen:<br />

Du sagst ihnen, was<br />

genau daran blöd ist. Und<br />

warum es besser wäre, wenn<br />

du länger aufbleiben<br />

dürftest. Wenn du das<br />

deinen Eltern vorträgst,<br />

kann man sagen:<br />

Du plädierst dafür.<br />

Oder: Du hältst ein Plädoyer<br />

(gesprochen: Plädojee).<br />

Dieses Wort hört man<br />

oft, wenn es um Prozesse<br />

vor Gericht geht.<br />

Zum Beispiel wenn jemand<br />

angeklagt ist, ein<br />

Verbrechen begangen zu haben.<br />

Dann hört das Gericht<br />

zuerst Leute, die den Vorwurf<br />

klären können –zum Beispiel<br />

Zeugen. Die Plädoyers kommen<br />

am Ende der Verhandlung,<br />

vor dem Urteil.<br />

Die norwegischen Staatsanwälte Inga Bejer<br />

Engh und Svein Holden halten beim Prozessgegen<br />

Anders Behring Breivik ihr Schlussplädoyer.<br />

Zuerst ist der Staatsanwalt an<br />

der Reihe: Er plädiert dafür,<br />

dass das Gericht den Angeklagten<br />

schuldig spricht. Danach<br />

hält die Verteidigung<br />

ihr Plädoyer. Sie will oft einen<br />

Freispruch oder ein<br />

günstiges Urteil. In den<br />

Plädoyers sagen beide<br />

Seiten nicht nur, welches<br />

Urteil sie wollen,<br />

sie nennen Gründe dafür.<br />

Denn sie wollen das<br />

Gericht überzeugen!<br />

Gerade gab es die Plädoyers<br />

bei einem Prozess<br />

in Norwegen. Dabei<br />

geht esumeinen Mann,<br />

der vor einem Jahr viele<br />

Menschen getötet hat.<br />

länger als eine DIN-A4-Seite und schwerer als<br />

eine Rie- sentafel Schokolade. Und<br />

damit konnte man nur telefonieren.<br />

SMS, Internet oder Fotokamera<br />

hatten Handys damals<br />

nicht. Außerdem war Telefonieren<br />

viel teurer als heute: Eine<br />

Minute kostete damals umgerechnet<br />

etwa einen Euro.<br />

Das hat sich alles geändert. Heute<br />

sind Handys kleine Computer, mit denen<br />

man alles Mögliche machen kann. Inzwischen<br />

haben die meisten Leute so ein Gerät:<br />

In Deutschland gibt es mehr angemeldete<br />

Handys als Einwohner.<br />

Schlaumeier?<br />

Wusstest du,<br />

dass ... ?<br />

...esein Museum für Skateboards<br />

gibt? In Stuttgart in Baden-Württemberg<br />

kann man sich alte und neue<br />

Skateboards, Roller und Rollschuhe<br />

anschauen. Besucher erfahren etwas<br />

darüber, wie sich die Skateboards entwickelten.<br />

Der Eintritt zu dem Museum<br />

ist frei. Das Museum plant außerdem,<br />

im Herbst einen Kurs für Kinder<br />

anzubieten. Darin können Jungen<br />

und Mädchen lernen, Skateboard zu<br />

fahren. In einigen Monaten wird das<br />

Museum für Leute in Berlin interessant.<br />

Denn im Jahr 2013 zieht es in<br />

die Hauptstadt um.<br />

Kakerlake mit<br />

Warnfarben<br />

Rühr mich nicht an, ich bin gefährlich!<br />

Mit seiner Färbung will ein kleines Krabbeltier<br />

scheinbar Feinde warnen. Es sieht<br />

schwarz-gelb aus. Das hilft ihm beim<br />

Überleben, denn eigentlich ist die Kaker-<br />

lake (Foto oben) ziemlich harmlos. Aber<br />

durch ihre schwarz-gelbe Farbe sieht sie<br />

einem unangenehmen Käfer sehr ähnlich.<br />

Der Käfer (Foto unten) vertreibt Angreifer<br />

mit einem stinkenden Saft. Die<br />

Kakerlake haben deutsche Forscher vor<br />

Kurzem im Dschungel entdeckt. Übrigens<br />

sind auch bei uns viele Tiere so gefärbt:<br />

Bienen, Wespen oder Feuersalamander.<br />

Die Forscher berichteten über<br />

ihre Entdeckung in einer Fachzeitung.


Seite 12 · <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> WIRTSCHAFT<br />

Mittwoch, 27. Juni 2012<br />

Georg Schnelle führt<br />

sachlich und unaufgeregt<br />

die Geschäfte der Industrie-und<br />

Handelskammer<br />

für Oberfranken. Der<br />

Glaube ist für den<br />

gebürtigen Sauerländer<br />

ein wichtiger Anker<br />

im Leben.<br />

VonMatthias Will<br />

Bayreuth –Esist schwierig, nahezu<br />

unmöglich, Georg Schnelle einen<br />

spektakulären oder gar giftigen Satz<br />

zu entlocken, wenn es um berufliche<br />

Angelegenheiten geht. Schnelle ist<br />

ein besonnener, kluger und ruhiger<br />

Typ. Damit hebt sich der Hauptgeschäftsführer<br />

der Industrie- und<br />

Handelskammer (IHK) für Oberfranken<br />

wohltuend ab von manchen<br />

Lautsprechern in Führungspositionen,<br />

die ständig nur Schlagworte<br />

von sich geben und vieles ankündigen,<br />

aber wenig umsetzen.<br />

Schnelle strahlt Zuverlässigkeit,<br />

Kraft und Kompetenz aus. Keine<br />

schlechteVoraussetzung, denn seine<br />

Führungsfähigkeiten sind gefordert.<br />

Schließlich will auch die IHK ihren<br />

Beitrag dazu leisten, dass Oberfranken<br />

seine Probleme meistert. Fachkräftemangel,<br />

demografischer Wandel,<br />

Energie- und Rohstoffversorgung<br />

– der Hauptgeschäftsführer<br />

zählt dazu vernünftige, wenngleich<br />

nicht ganz neue Punkte auf: Frauen,<br />

die bislang nicht berufstätig waren,<br />

und ältere Arbeitnehmer müsse die<br />

Wirtschaft stärker in den Fokus rücken,<br />

umden künftigen Bedarf an<br />

Fachkräften decken zu können, betont<br />

Schnelle. Staat und Wirtschaft<br />

könnten es sich künftig nicht mehr<br />

leisten, Arbeitnehmer vorzeitig in<br />

den Ruhestand zu schicken. Gleichzeitig<br />

fordert er von den Menschen<br />

ANZEIGE<br />

NAHAUFNAHME<br />

Denker und Lenker<br />

Mai – Aug.<br />

2012<br />

im Porträt<br />

Diplomat<br />

der<br />

Wirtschaft<br />

eine dauerhafte Lernbereitschaft.<br />

Die wunden Punkte von Oberfrankens<br />

Wirtschaft –die Zersplitterung<br />

in zahlreichenInitiativen ohne überregionale<br />

Strahlkraft –umschifft er<br />

diplomatisch. Erlobt zunächst das<br />

große Engagement der jeweiligen<br />

Akteure, erst dann kommt vorsichtige<br />

Kritik: „Bei all den Initiativen<br />

muss man überlegen, ob nicht so<br />

viele Überschneidungen vorhanden<br />

sind, dass man noch mehr Synergieeffekte<br />

erzielen könnte.“ Es folgt der<br />

Appell, die Kräfte<br />

noch mehr zu<br />

bündeln und<br />

stärker in „größerenZusammenhängen<br />

zu<br />

denken“. Er habe<br />

bereits positive<br />

Ansätze registriert,<br />

sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer.<br />

Es gibt aber auch eine andere, weniger<br />

nüchterne und distanzierte<br />

Seite von Schnelle. Er kann durchaus<br />

„menscheln“. Bei der Weihnachtsfeier<br />

der IHK spielte er im Gottesdienst<br />

Posaune. So etwas gefällt den Mitarbeitern.<br />

Bereits seit seiner Kindheit<br />

spielt Schnelle Posaune. In Köln gehörteerfrüher<br />

einer Big Band an. Der<br />

Hobby-Musiker ist angenehm uneitel.<br />

Auf die Frage, ob er noch andere<br />

Instrumente beherrsche, antwortet<br />

er schmunzelnd: „Ich dilettiere noch<br />

etwas am Klavier. Da müsste ich<br />

mehr üben.“<br />

Beruflich hat Schnelle, der 1957 in<br />

Stockum im Sauerland geboren wurde,<br />

viel erreicht. Seit Oktober 2010<br />

ist er Hauptgeschäftsführer der IHK.<br />

Darüber hinaus ist er Geschäftsführer<br />

der IHK-lernen. GmbH. Seine berufliche<br />

Laufbahn begann er bei der<br />

„ Man liest die Bibel<br />

anders, wenn man einmal<br />

dort war.“ “<br />

Georg Schnelle,IHK-Hauptgeschäftsführer,<br />

über seine Reisen nach Israel<br />

Aachener und Münchener-Gruppe<br />

in Köln und Frankfurt, wo er sich unter<br />

anderem um die Entwicklung<br />

neuer Vertriebsstrukturen kümmerte.<br />

Danach wechselte er zur Datev eG<br />

und war dortunter anderem als Mitglied<br />

der Geschäftsleitung für die Finanzen<br />

verantwortlich. Vor seinem<br />

Engagement bei der oberfränkischen<br />

Wirtschaftskammer war der gebürtige<br />

Sauerländer Geschäftsführer der<br />

Deutschen Malteser GmbH und parallel<br />

Finanzvorstand des Malteser<br />

Hilfsdienstes in<br />

Köln.<br />

Schnelle ist es<br />

wichtig, dass<br />

seine IHK als<br />

moderner<br />

Dienstleister<br />

und nicht zuletzt<br />

als starke<br />

Interessenvertretung der Wirtschaft<br />

im Diskurs mit der Politik verstanden<br />

wird. „Unsere Mitglieder sollen<br />

sehen, dass wir etwas für die regionale<br />

Wirtschaft machen“, unterstreicht<br />

er. Mancher Unternehmer<br />

wisse dieses Engagement leider zu<br />

wenig zu schätzen, bedauert der IHK-<br />

Hauptgeschäftsführer.<br />

Schnelle istgläubiger Christ. Es bewegt<br />

einen, wenn er von seinen Reisen<br />

nach Israel berichtet. „Man liest<br />

die Bibel anders, wenn man einmal<br />

dort war“, sagt er.Besonders die „heilige<br />

Stadt“ Jerusalem hat es ihm angetan.<br />

Über den israelisch-palästinensischen<br />

Konflikt spricht er ohne<br />

Schuld zuzuweisen.Der Glaube könne<br />

Menschen gerade in schwierigen<br />

Situationen Halt geben, betont<br />

Schnelle. Die Menschen sollten ihre<br />

Begrenztheit akzeptieren, sich ihre<br />

Fehlerhaftigkeit bewusst sein. „Man<br />

kann nicht tiefer fallen als in Gottes<br />

Karten können Sie in unseren Geschäftsstellen, per Telefon oder im Internet bestellen.<br />

Naturbühne Trebgast<br />

29.06.12 Hans Söllner<br />

Malzhaus, Plauen 23,25 €<br />

29.06. –<br />

01.07.12<br />

XIX With Full Force Parkticket 18,00 €<br />

Roitzschjora Löbnitz, Flugplatz bei Leipzig 79,90 €<br />

29.06.12 Xavier Naidoo<br />

Völkerschlachtdenkmal, Leipzig 46,00 €<br />

30.06.12 Nacht der Sinne<br />

Theresienstein, Hof 11,00 €<br />

30.06.12 Saunagarden<br />

Therme, Bad Steben 10,00 €<br />

30.06.12 Peter Cornelius & EAV<br />

Sportgelände, Tännesberg ab 40,70 €<br />

30.06.12 Clueso & Band<br />

Völkerschlachtdenkmal, Leipzig 35,60 €<br />

06.07.12 Songs an einem Sommerabend<br />

Klosterwiese vor Kloster Banz, Bad Staffelstein 44,00 €<br />

06. –<br />

08.07.12<br />

splash<br />

Ferropolis „Stadt aus Eisen“, Gräfenhainichen 104,50 €<br />

07.07.12 Songs an einem Sommerabend<br />

Klosterwiese vor Kloster Banz, Bad Staffelstein 44,00 €<br />

09.07.12 Kulturwelten Open Air 2012 – Blame Sally<br />

Freibad Wasserfloh, Helmbrechts 5,00 €<br />

11.07.12 Olaf Schubert und Freunde<br />

Parktheater, Plauen 22,50 €<br />

Für die Bearbeitung und den Versand Ihrer Bestellung berechnen wir Ihnen einen Pauschalbetrag von 3,50 €.<br />

Die Lieferung erfolgt per Einwurf-Einschreiben durch die Deutsche Post. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir<br />

für verloren gegangene Tickets keine Haftung übernehmen. Rücknahme der Karten nur bei Absage der Veranstaltung<br />

gegen Abgabe der Karte an der entsprechenden Vorverkaufsstelle bis 2 <strong>Woche</strong>n nach Veranstaltungsdatum.<br />

Die mit der AboCard gekennzeichneten Veranstaltungen werden für AboCard-Inhaber im Vorverkauf teilweise<br />

zeitlich begrenzt zu einem ermäßigten Preis (vom Grundpreis) abgegeben.<br />

Theater · Konzerte · Veranstaltungen<br />

12.07.12 Axel Prahl<br />

Malzhaus, Plauen 33,25 €<br />

12.07.12 Unheilig<br />

Völkerschlachtdenkmal, Leipzig ab 39,10 €<br />

13.07.12 Clueso & Band<br />

Park des Bayerischen Rundfunks, Nürnberg 38,00 €<br />

14.07.12 Unheilig<br />

Zeppelinfeld, Nürnberg ab 41,70 €<br />

20.07.12 Heißmann & Rassau<br />

Festzelt, Maxplatz, Rehau ab 28.60 €<br />

20.07.12 Bembers and The Masserfaggers<br />

Burg Veldenstein, Neuhaus/Pegnitz 24,00 €<br />

21.07.12 Veldensteiner Festival<br />

Burg Veldenstein, Neuhaus/Pegnitz 48,00 €<br />

21.07.12 Hans Söllner<br />

Schlossinnenhof, Tambach bei Coburg 29,00 €<br />

27.07.12 Troglauer Buam<br />

Festzelt, Marlesreuth 6,50 €<br />

27.07.12 Schmidbauer Pollina Kälberer<br />

Schlossinnenhof, Tambach bei Coburg 32,90 €<br />

29.07.12 Die Schürzenjäger<br />

Parktheater, Plauen 15,00 €<br />

03.08.12 Quadro Nuevo<br />

Schlossinnenhof, Tambach bei Coburg 29,50 €<br />

04.08.12 Unheilig<br />

Flugplatz, Zwickau ab 38,30 €<br />

Der gebürtige Sauerländer Georg Schnelle ist seit Oktober 2010 Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer<br />

für Oberfranken in Bayreuth. Foto: Fuchs<br />

Die IHK in Bayreuth ist eine von 80<br />

Industrie- und Handelskammern in<br />

Deutschland. Ihr gehören etwa<br />

47 000 Unternehmen an. Die Kammer<br />

bietet ihren Mitgliedern zahlreiche<br />

Dienstleistungen –von der<br />

Rechtsauskunft sowie Existenz-<br />

Hand“, ist er überzeugt.<br />

Die Familie spielt eine wichtige<br />

Rolle in seinem Leben. Schnelle und<br />

seine Frau haben drei Kinder. Die<br />

Tochter studiert Modedesign in<br />

Hamburg, die zwei Söhne studieren<br />

an der Hochschule Hof. Schnelle<br />

freut sich, dass der Kontakt zu den<br />

Kindern noch immer intensiv ist.<br />

Die IHK für Oberfranken<br />

gründungs- und Innovationsberatung<br />

bis hin zu Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.<br />

Hauptgeschäftsführer ist Georg<br />

Schnelle, sein Stellvertreter ist<br />

Wolfram Brehm. Präsident der<br />

Kammer ist seit Kurzem Heribert<br />

Waserihnen mit auf dem Weggeben<br />

will? „Ich hoffe, dass sie sich selbst<br />

treu bleiben“, sagt der Wahl-Oberfranke.Und<br />

er wünsche sich, dass sie<br />

„ihre Stärken ausleben und nicht irgendwelchen<br />

Modeerscheinungen<br />

hinterherlaufen“.<br />

Apropos Laufen: Schnelle joggt<br />

und wandert gerne. Die Fränkische<br />

Trunk, der Dr.Wolfgang Wagner ablöste.<br />

Unter dem Dach der IHK sind<br />

die regionalen Industrie- und Handelsgremien<br />

Bayreuth, Kulmbach,<br />

Kronach, Marktredwitz/Selb,Bamberg,Forchheim,<br />

Hof und Lichtenfels<br />

vereint.<br />

Schweiz gehört zu seinen liebsten<br />

Wanderzielen. Aufgrund seines ausgefüllten<br />

beruflichen Terminkalenders<br />

bleibt ihm allerdings wenig Zeit<br />

für sein Hobby. Doch Schnelle<br />

nimmt das gelassen und sagt lächelnd:<br />

„Ich kenne jedenfalls noch<br />

zahlreiche Routen, die ich noch laufen<br />

will.“<br />

TICKET-HOTLINE: 0 18 03 / 39 54 40*<br />

www.frankenpost.de/event<br />

* 0,09 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.<br />

HOF, Poststraße 9–11 Montag – Freitag 9.00 — 18.00 Uhr<br />

Samstag 9.00 — 12.00 Uhr<br />

MARKTREDWITZ, Lindenstraße 2 Montag – Freitag 9.00 — 13.00 Uhr<br />

14.00 — 18.00 Uhr<br />

SELB, Marienstraße 11 –13 Montag – Donnerstag 8.30 — 12.00 Uhr<br />

Montag – Mittwoch 13.30 — 17.00 Uhr<br />

Donnerstag 13.30 — 18.00 Uhr<br />

Freitag 8.30 — 14.30 Uhr<br />

04.08.12 Martina Schwarzmann<br />

Schlossinnenhof, Tambach bei Coburg 26,00 €<br />

05.08.12 Blackmore´s Night<br />

Schlossinnenhof/Schloss Tambach 45,50 €<br />

10.–<br />

12.08.12<br />

Sonne Mond Sterne<br />

Bleilochtalsperre, Saalburg 101,35 €<br />

14.08.12 TOTO<br />

Parkbühne, Clara-Zetkin-Park, Leipzig 57,25 €<br />

17.08.12 Xavier Naidoo<br />

Schlossplatz, Coburg 49,60 €<br />

18.08.12 TOTO<br />

Schlossplatz, Coburg 49,90 €<br />

17.–<br />

19.08.12<br />

Highfi eld Festival<br />

Störmthaler See, Großpösna 111,25 €<br />

19.08.12 Gregorian<br />

Schlossplatz, Coburg ab 37,00 €<br />

24.08.12 Culcha Candela<br />

Parkbühne, Clara-Zetkin-Park, Leipzig 35,75 €<br />

24.–<br />

26.08.12<br />

Chiemsee Reggae Summer<br />

Festivalgelände, Übersee 90,25 €<br />

29.08.12 Chris de Burgh<br />

Konzert- und Kongresshalle, Bamberg ab 49,20 €<br />

06.09.12 Kulturwelten 2012 – Salut Salon<br />

Göbelhalle, Helmbrechts ab 26,00 €<br />

07.–<br />

09.09.12<br />

Festival Mediaval<br />

Auf dem Goldberg, Selb 83,85 €<br />

07.09.12 Festival Mediaval<br />

Auf dem Goldberg, Selb 42,05 €<br />

08.09.12 Festival Mediaval<br />

Auf dem Goldberg, Selb 50,85 €<br />

09.09.12 Festival Mediaval<br />

Auf dem Goldberg, Selb 37,65 €<br />

09.09.12 Kulturwelten 2012 – Rainhard Fendrich<br />

Göbelhalle, Helmbrechts 35,00 €<br />

11.09.12 Westernhagen<br />

Arena, Leipzig 64,50 €<br />

14.09.12 Coldplay<br />

Red Bull Arena, Leipzig ab 62,95 €<br />

15.09.12 Kulturwelten 2012 – Quadro Nuevo<br />

Bürgersaal, Helmbrechts 17,00 €<br />

15.09.12 Beim FORUM Naila: Metamagicum - Wunder, Witze, Wissenschaft<br />

Reha-Klinik Auental, Bad Steben 15,00 €<br />

15.09.12 Bembers<br />

Gewäxhaus, Fuchsmühl 19,45 €<br />

16.09.12 Kulturwelten 2012 – Rebekka Bakken<br />

Bürgersaal, Helmbrechts 30,00 €<br />

21.09.12 Kulturwelten 2012 – B.B. & The Blues Shacks<br />

Textilmuseum, Helmbrechts 17,00 €<br />

21.09.12 Erwin Pelzig<br />

Dr.-Stammberger-Halle, Kulmbach ab 24,25 €<br />

22.09.12 Kulturwelten 2012 – Nico Semsrott - Sven van Thom & die stahlharten Bäuche<br />

Textilmuseum, Helmbrechts 17,00 €<br />

ohne Gewähr


Mittwoch, 27. Juni 2012 EVENT<br />

<strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> · Seite 13<br />

In dieser Kinowoche: Ein<br />

Horrorstreifen ála„The<br />

Blair Witch Project“ läuft<br />

in Sälen der Region an.<br />

Public Viewing auf der<br />

Großleinwand gibt’s in<br />

Kulmbach, Bayreuth und<br />

Selb.<br />

Der Film Chernobyl Diaries spielt<br />

zu Zeiten der UdSSR: Am 26. April<br />

1986ereignet sich im Atomkraftwerk<br />

ein katastrophaler Zwischenfall und<br />

großeMengen strahlenden Materials<br />

verseuchen weite Teile von Europa.<br />

Die Einwohner der angrenzenden<br />

Stadt Prypjat werden erst einen Tag<br />

nach dem Unglück evakuiert. Ein<br />

Vierteljahrhundert später beschließt<br />

eine Gruppe junger Amerikaner um<br />

Chris und Paul, ihren Europatrip mit<br />

einer Sehenswürdigkeit der besonderen<br />

Art zu beenden. Fasziniert von<br />

der Atomkatastrophe reisen sie nach<br />

Prypjat – die verlassene Stadt der<br />

Tschernobyl-Arbeiterschaft. Geleitet<br />

von dem Fremdenführer Uri besichtigen<br />

sie das Gelände. Als sie schließlich<br />

die Heimfahrt antreten wollen,<br />

bemerken sie, dass ihr Auto fahruntüchtig<br />

gemacht wurde.<br />

(USA 2012/83 Min./FSK: 16); Regie:<br />

Bradley Parker; Darsteller: Devin<br />

Kelley, Jonathan Sadowski, Ingrid<br />

Bolso Berdal u.a.<br />

Der Horrorfilm läuft im <strong>Bayreuther</strong><br />

Cineplex.<br />

Unvernunft kommt vor dem Fall<br />

Preview<br />

The Amazing Spiderman erzählt<br />

die Geschichte von Peter Parker,dessenEltern<br />

ihn verlassen haben, als er<br />

noch ein Kind war. Sein Onkel Ben<br />

und seine Tante May nahmen ihn bei<br />

sich auf. Heute führt er ein Leben als<br />

High-School-Außenseiter, versteht<br />

Mittwoch, 27.Juni<br />

Kultur &Bühne<br />

Bamberg, Dom, 20Uhr, Domjubiläum:<br />

Orgel: Bernhard Buttmann.<br />

Sonstiges<br />

Bayreuth, Universität, 17.15Uhr, Kinder-<br />

Uni: Wie fängt die Polizei Verbrecher?.<br />

Donnerstag,28. Juni<br />

Live<br />

Kultur &Bühne<br />

Trebgast, Naturbühne, 14Uhr, „Pippi<br />

Langstrumpf“ (Schauspiel für Kinder<br />

nach Astrid Lindgren).<br />

Trebgast,Naturbühne, 20Uhr,„Sommernachtstraum“<br />

(Komödie von W. Shakespeare).<br />

Bayreuth, Stadthalle, Großes Haus,<br />

19 Uhr, Schulkonzert des Richard-Wagner-Gymnasiums.<br />

Freitag,29. Juni<br />

Live<br />

Nürnberg, Katharinenruine, 20Uhr, Yara<br />

Linss &Zelia Fonseca, (Open Air).<br />

sich jedoch gut mit seiner Jugendliebe<br />

Gwen Stacy. Als Peter einen mysteriösen<br />

Aktenkoffer findet, der offenbar<br />

einst seinem Vater gehörte,<br />

macht er sich auf, will er herauszufinden,<br />

wie und warum seine Eltern<br />

damals verschwunden sind. Die Spur<br />

führtihn direkt zu Oscorp Industries<br />

und Dr. Curt Connors, dem Ex-Partner<br />

seines Vaters. Peter muss sein<br />

Schicksal akzeptieren, ein Held zu<br />

sein.<br />

(USA 2012/136 Min./FSK: 12); Regie:<br />

Marc Webb; Darsteller: Andrew<br />

Garfield, Emma Stone u.a.<br />

Das Fantasy-Abenteuer ist im Kösseine<br />

Cine Center in Marktredwitz,<br />

im Kulmbacher und <strong>Bayreuther</strong> Cineplex,<br />

im Kino-Center in Selb sowie<br />

im Hofer Central-Kino zu sehen.<br />

Veranstaltungskalender der <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong><br />

Kultur &Bühne<br />

Trebgast, Naturbühne, 20.30Uhr, „Unkraut“<br />

(Volksstück von F. Kusz).<br />

Bad Berneck, Alter Kindergarten, Kukuk,<br />

20Uhr, „Meine tolle Scheidung“ (Komödie).<br />

Bayreuth, Brandenburger Kulturstadl,<br />

18Uhr, „Pünktchen und Anton“ nach E.<br />

Kästner.<br />

Bayreuth, Steingraeber-Haus, Kammermusiksaal,<br />

19.30Uhr, Klavierabend junger<br />

Meisterpianisten.<br />

Bayreuth, Eremitage, Theater, 20Uhr,<br />

„Tumult im Narrenhaus“ (Komödie, Studiobühne).<br />

Nürnberg, St. Lorenzkirche, 20Uhr, Intern.<br />

Orgelwoche (bis 8.7.): Eröffnungskonzert<br />

mit der Staatsphilharmonie<br />

Nürnberg und Kit Armstrong (Klavier).<br />

„Die kluge Bauerntochter“ist am Sonntag,15Uhr,inder Eremitage zu sehen. Es<br />

ist eine Aufführung der Studiobühne.<br />

Sonstiges<br />

Nürnberg, Norisring, DTM Norisring<br />

/ Int. ADAC Norisring Speedweekend<br />

(bis 1. Juli).<br />

Samstag,30. Juni<br />

Live<br />

Bayreuth, Glashaus, 22Uhr, Boom Boom<br />

Braunbär.<br />

Nürnberg, Katharinenruine, 20Uhr, Julia<br />

Filmauslese<br />

Der Film Superclassico erzählt die<br />

Geschichte von Christian, der von<br />

seiner Frau Anna verlassen wird. Gemeinsam<br />

mit seinem 16-jährigen<br />

Sohn Oscar versucht der nun alleinerziehende<br />

Vater, das kleine Weingeschäft<br />

der Familie in der dänischen<br />

Hauptstadt Kopenhagen am Laufen<br />

zu halten. Jedoch schafft er das nur<br />

mit mäßigem Erfolg. Anna hat sich<br />

währenddessen inBuenos Aires niedergelassen,<br />

wo sie als Fußballmanagerin<br />

durchstartet und sich mit dem<br />

deutlich jüngeren Fußballstar Juan<br />

Diaz vergnügt. Just als der Weinladen<br />

kurzvor der Insolvenz steht, findet<br />

Christian Scheidungspapiere in<br />

seinem Briefkasten. Kurzentschlossen<br />

fliegt er<br />

mit seinem Sohn nach Buenos Aires,<br />

um seine Frau zurückzuerobern. Vor<br />

Ort erlebt Christian allerhand Kurioses,<br />

während sein Sohn sich zum allerersten<br />

Mal verliebt.<br />

(DK 2011/99 Min./FSK: 12); Regie:<br />

OleChristian Madsen;Darsteller: Paprika<br />

Steen, Anders Berthelsen u.a.<br />

Das Central-Kino in Hof zeigt die<br />

Tragikomödie am Sonntag um 17.15<br />

Uhr sowie am Montag um<br />

17.15 und 20.15 Uhr.<br />

Public<br />

Viewing<br />

Das Kino-<br />

Center<br />

in<br />

Selb<br />

sowie das <strong>Bayreuther</strong> und Kulmbacher<br />

Cineplex übertragen das EM-<br />

Halbfinale derdeutschen Nationalelf<br />

gegen amDonnerstag live auf Großleinwand.<br />

Der Einlass beginnt jeweils<br />

um19.45 Uhr; Anpfiff ist um<br />

20.45 Uhr.<br />

aks<br />

Eine Gruppe vonjungen Amerikanern istinder atomar verstrahlten StadtPrypjat gefangen. Foto: Warner Bros.<br />

Marcell &Band, (Open Air).<br />

Kultur &Bühne<br />

Trebgast, Naturbühne, 15Uhr, „Pippi<br />

Langstrumpf“ (Schauspiel für Kinder<br />

nach Astrid Lindgren).<br />

Trebgast,Naturbühne, 20.30Uhr,„Arsen<br />

und Spitzenhäubchen“ (Kriminalgroteske<br />

von J. Kesselring).<br />

Bayreuth, Städt. Musikschule, 12Uhr,<br />

Musikschulkonzertmit Sommerfest.<br />

Bayreuth, Brandenburger Kulturstadl,<br />

14Uhr, „Pünktchen und Anton“ nach E.<br />

Kästner,und 16.30Uhr.<br />

Bayreuth, Stadthalle, 19 Uhr, „The King<br />

and I“ (Musical/Theater Hof).<br />

Bayreuth, Eremitage, Theater, 20Uhr,<br />

„Tumult im Narrenhaus“ (Komödie, Studiobühne).<br />

Sonstiges<br />

Nürnberg, Norisring, DTM Norisring<br />

/ Int. ADAC Norisring Speedweekend<br />

(bis 1. Juli).<br />

Sonntag,1.Juli<br />

Kultur &Bühne<br />

Trebgast, Naturbühne, 15Uhr,„Unkraut“<br />

(Volksstück von F. Kusz).<br />

Trebgast, Naturbühne, 19.30Uhr, „CVG-<br />

Gott“ (Einakter von Woody Allen); Gastspiel.<br />

Bayreuth, Eremitage, Theater, 15Uhr,<br />

„Die kluge Bauerntochter“ (Märchenkomödie,<br />

Studiobühne).<br />

Sonstiges<br />

Bayreuth, Ökologisch-Botanischer Garten,<br />

10Uhr, Führung: „Wildwuchs: Lebensräume<br />

und Spontanflora im ÖGB“;<br />

11.30Uhr Ausstellung von Margit Rehner<br />

„Unterwegs -Malerei und Grafik“ mit<br />

der Formation „Die Freilachs“.<br />

Montag,2.Juli<br />

Kultur &Bühne<br />

Bayreuth, Eremitage, Theater, 20Uhr,<br />

„Tumult im Narrenhaus“ (Komödie, Studiobühne).<br />

Dienstag,3.Juli<br />

Kultur &Bühne<br />

Nürnberg, Katharinenruine, 20Uhr,<br />

„Sommernachtstraum“; Erzählbühne,<br />

(Open Air).<br />

In Kürze<br />

Zum Santa Rock Festival, unter anderem<br />

mit den Heavy-Metal-Stars<br />

Motörhead und Edguy wird für den<br />

8. Dezember 2012 ab 16 Uhr in die<br />

„Arena“ nach in Bamberg eingeladen<br />

– der Vorverkauf ist soeben gestartet.<br />

—————<br />

www.vsbbg.de<br />

Dancing Spa deluxe heißt das<br />

Motto des Edel-House-Events „Saunagarden“<br />

amSamstag, 30. Juni, in<br />

der Therme in<br />

Bad Steben.<br />

Headliner des<br />

Abends ist die<br />

DJane Alegra<br />

Cole, ein Star<br />

der Szene eingängigerelektronischer<br />

Beats und ein<br />

Topmodel. Insgesamt<br />

stehen<br />

Alegra Cole<br />

zehn Soundmischer auf drei Dancefloors<br />

im Saunaland der Therme.<br />

Eine Legende des Krautrock macht<br />

an diesem Sonntag um 20 Uhr Station<br />

im Filmwerk in Helmbrechts:<br />

dieGruppe „Embryo“ um den gebürtigen<br />

Hofer Christian Burchard.<br />

—————<br />

www.filmwerk-helmbrechts.de<br />

Die Internationale Orgelwoche<br />

Nürnberg ist das größte und gleichzeitig<br />

das älteste Festival für geistliche<br />

Orgelmusik. Vom29. Juni bis 8.<br />

Juli stehen Konzerte weltweit namhafter<br />

Musiker auf dem Programm.<br />

—————<br />

www.ion-musica-sacra.de<br />

Die Toten Hosen sind gefragt. Fast<br />

alle Konzerte der anstehenden Tour<br />

sind ausverkauft. Karten gibt es lediglich<br />

noch für 13.11.12 in Leipzig<br />

(Zusatzkonzert) und für 9.12.12 in<br />

Chemnitz (Arena).<br />

—————<br />

www.tote-hosen.de<br />

Fesselnder Stadtkurs<br />

Vom29. Juni bis 1. Juli 2012 ist der „Norisring“ in Nürnberg wieder der Nabel der Welt für alle Motorsportfreunde.<br />

Dortfinden dann ein Lauf der „Internationalen Deutschen Tourenwagen Meisterschaften“sowie diverse weitere Motorsport-Wettbewerbe<br />

statt. Erwartet werden rund 150000 Zuschauer auf dem 2,3 Kilometer kurzen Stadtkurs.


Seite 14 · <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> EVENT<br />

Mittwoch, 27. Juni 2012<br />

König Fußball stand an diesem<strong>Woche</strong>nende zwar hoch im Kurs –doch ihr habt<br />

noch viel mehr gefeiert, unter anderem im HoferRockwerk,imInside in Marktleugastoder<br />

beim SportfestinFörbau. Dieseund viele weitere Fotos gibt’sauf:<br />

www.frankenpost.de<br />

ANZEIGE<br />

Bilder:Christian Mundel,Andreas Knarr,Mario Wiedel, Denise Städter<br />

Kristoffer Hünecke tritt<br />

am 6. Juli auf dem<br />

<strong>Bayreuther</strong> Stadtfest auf.<br />

Der Gitarrist und<br />

Songwriter von<br />

Revolverheld ist derzeit<br />

solo unterwegs. Im<br />

Interview spricht er über<br />

seine Leidenschaft zum<br />

HipHop und die<br />

Zukunft der Band.<br />

Kris, spielst du derzeit nur die Lieder<br />

von deinem ersten Soloalbum<br />

„Immer wenn ich das hier hör“<br />

oder auch Revolverheld-Hits?<br />

Eigentlich bin ich von Revolverheld<br />

derzeit ziemlich losgelöst.<br />

Hauptsächlich spiele ich die<br />

Songs von der neuen Platte. Im<br />

Live-Programmsind viele elektronische<br />

Beats enthalten, aber auch<br />

ein Live-Schlagzeug ist dabei.<br />

Wiekam es dazu, dass du ein Soloalbum<br />

gemacht hast?<br />

Eine eigene Platte ist einfach das,<br />

was ich mal gebraucht habe: Ich<br />

konnte bei dem Alleingang etwas<br />

ausleben,was bei Revolverheld so<br />

nichtzuhundert Prozent möglich<br />

ist. In meinen eigenen Liedern befinden<br />

sich Einflüsse, die ich bei<br />

Revolverheld nicht unterbringe,<br />

weil sie nicht zur Band passen.<br />

Wiegenau unterscheidet sich deine<br />

Musik von der von Revolverheld?<br />

Wenn du einen Strich drunter<br />

machst ist beides Popmusik –ganz<br />

klar. Allerdings geht Revolverheld<br />

eher indie rockige Ecke und passt<br />

auch auf ein Rock-Festival. Mein Album<br />

hat einen urbaneren Einschlag.<br />

Das merkt man live noch mehr, als<br />

auf der Platte. Und ich komme halt<br />

nicht nur aus der Rock-Ecke, obwohl<br />

ich mit Nirvana aufgewachsen bin.<br />

Irgendwann kam auch meine Leidenschaft<br />

für den HipHop. Ich will<br />

nicht sagen, dass ich im Moment<br />

HipHop produziere, aber in meinen<br />

Songs befindet sich ein Tick davon.<br />

Macht es dir mehr Spaß alleine auf<br />

der Bühne zu stehen?<br />

Das kann man so nicht sagen. Es ist<br />

einfach eine andere Seite von mir.<br />

Wenn ich alleine singe macht mir<br />

daswirklich extrem viel Spaß, weil es<br />

auch mal was anderes ist, als mit Revolverheld<br />

aufzutreten.<br />

Ist es mit Revolverheld jetzt vorbei?<br />

Nein, im Gegenteil. Die Arbeit an<br />

dem Soloalbum war genau die Zeit,<br />

die ich gebraucht habe, um mich<br />

freizumachen und wieder mit einer<br />

großen und frischen Motivation an<br />

dieBand rangehen zu können. Mein<br />

Revolverheld-Kollege Johannes und<br />

ich haben uns sogar kürzlich getroffen<br />

und uns erste Songideen für ein<br />

neues Album um die Ohren geschmissen.<br />

Und wir stellen jetzt<br />

schon fest: Wir gehen mit einer erstaunlichen<br />

Energie ran. Ich kann<br />

1 Jahr <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong>! Wir feiern Geburtstag und Sie bekommen die Geschenke.<br />

Spielen Sie mit uns<br />

Geburtstags-Bingo<br />

Da steckt viel drin!<br />

„Manchmal kommt<br />

auch Mist raus“<br />

Ihr Geburtstag G ist Ihr Glückstag!<br />

Kris, der Gitarrist von Revolverheld,tourtderzeit mit seinem Soloalbum „Immer<br />

wenn ich das hier hör“ durch Deutschland. Foto: Thomas Leidig<br />

mich nicht entsinnen, dass wir bei<br />

den vorhergehenden Alben so euphorisch<br />

waren. Deswegen war es super,<br />

dass er sein Album gemacht hat<br />

und ich mein Album. Wir haben<br />

jetzt wieder Lust auf das, was wir seit<br />

zehn Jahren machen: Revolverheld!<br />

Gab es zwischen euch Konkurrenzkampf,<br />

so nach dem Motto: „Wer ist<br />

erfolgreicher mit seinem Soloprojekt?“<br />

Lustigerweise werde ich das in jedem<br />

Interviewgefragt: Aber nein, den gab<br />

es überhaupt nicht. Wir haben uns<br />

relativ bewusst dafür entschieden, eigene<br />

Wege zu gehen –für die Band!<br />

Wir wollten uns weiterentwickeln<br />

und uns dabei nicht gegenseitig im<br />

Wegstehen. In einer Band ist man<br />

zusammen so viel unterwegs. Man<br />

verbringt oft so viel Zeit miteinander,<br />

dass man den Abstand zu den<br />

einzelnen Personen verliert und Stärken<br />

und Schwächen ausblendet.<br />

Deshalbwar diese Auszeit ganz wichtig<br />

für uns.<br />

Deine Single „Diese Tage“ zusammen<br />

mit Dante Thomas war ein riesiger Erfolg.<br />

Hast du damit gerechnet?<br />

Nein, überhaupt nicht. Zwar ist<br />

„Diese Tage“ nicht ganz unkommerziell<br />

geschrieben –das gebe ich zu –<br />

trotzdem habe ich nicht damit gerechnet<br />

und freue mich natürlich<br />

über den Erfolg.<br />

Wasbrauchst du um einen richtig guten<br />

Song zu schreiben?<br />

Ich bin tatsächlich sehr diszipliniert.<br />

Ich setze mich jeden Taginmein Studio<br />

und mache was, so wie andere<br />

Leutezur Arbeit gehen. Abends habe<br />

11.<br />

06.<br />

14.<br />

20.<br />

23.<br />

13.<br />

02.<br />

31.<br />

08.<br />

10.<br />

01.<br />

12.<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

1925<br />

1958<br />

1963<br />

1935<br />

1933<br />

1966<br />

1944<br />

1930<br />

1922<br />

1957<br />

1968<br />

1983<br />

ich dannetwas fertig. Da ist zwar oft<br />

auch viel Mist dabei, aber ab und zu<br />

finde ich schon mal etwas ziemlich<br />

gut.<br />

2008 hast du mit Revolverheld einen<br />

Song zur EM beigesteuert :„Helden“.<br />

Wiefindest du denn die aktuelle<br />

Hymne „Endless Summer“ von Oceana?<br />

Ich kenne Oceana schon ewig, aus<br />

Zeiten als sie mit der Band Echt zusammen<br />

gesungen hat. Ich bin ganz<br />

ehrlich: Vommusikalischen Stil her<br />

ist es nicht meine Richtung, aber sie<br />

ist eine großartige Künstlerin. Und<br />

das Lied ist super erfolgreich. Deshalb<br />

kann man da nur von Geschmack<br />

reden. Qualität setzt sich<br />

durch.<br />

Wieseid ihr damals dazu gekommen<br />

ein Lied für die EM zu schreiben?<br />

Wir wurden damals vom DFB direkt<br />

angefragt. Und es war eine unglaubliche<br />

Situation einen Song für<br />

Deutschlandzuschreiben. Das Highlight<br />

war der Auftritt am Brandenburger<br />

Tor, als wir die Nationalelf<br />

empfangen haben.<br />

Reizt dich ein Auftritt auf dem <strong>Bayreuther</strong><br />

Stadtfest noch, nach derartigen<br />

Erlebnissen?<br />

Gerade das macht Spaß. Ich befinde<br />

mich bei dem Soloprojekt in einer<br />

ganz anderen Situation. Ich bin ein<br />

Newcomer: Die Leute kennen meine<br />

Stimme undmein Gesicht nicht. Das<br />

finde ich gerade total spannend. Ich<br />

lerne sehr viel dazu und ich finde es<br />

mega.<br />

Das Gespräch führte Ann-Kristin Schmittgall<br />

SSuchen<br />

Sie Ihren Geburtstag!<br />

FFrei<br />

kombinierbar in allen drei Spalten.<br />

Beispiel einer Kombination<br />

06.<br />

24.<br />

02.<br />

JJanuar<br />

Februar<br />

März<br />

11978<br />

1981<br />

1959<br />

Der Gewinner muss bei der Preisübergabe den gemeldeten Geburtstag durch ein offizielles Dokument<br />

nachweisen. Die Gewinner werden von der <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Literarische<br />

Clubtour<br />

durch Bayern<br />

Bayreuth –Bereits zum siebten Mal<br />

präsentiert on3, das junge Programm<br />

des Bayerischen Rundfunks, Nachwuchsautoren<br />

auf Bayerns Bühnen.<br />

Ab jetztund bis zum 22. Juli können<br />

sich junge Literaturtalente in einem<br />

bayernweiten Schreibwettbewerb<br />

wieder für die literarische Clubtour<br />

bewerben. Im Oktober tourt die<br />

on3-Lesereihe dann durch Bayern.<br />

„Kamikaze“–göttlicher Wind –so<br />

lautet das Motto der diesjährigen<br />

on3-Lesereihe. Bis zum 22. Juli können<br />

junge Autoren aus Bayern ihren<br />

Text dazu einsenden und erste<br />

Schritte im Literaturgeschäft machen.<br />

Der Gewinnerin der on3-Lesereihe<br />

2011, Filiz Penzkofer,ist das bereits<br />

geglückt. Sie hat sich mittlerweile<br />

entschieden, ihre Schreibleidenschaft<br />

zum Beruf zu machen, unter<br />

anderem mit einer regelmäßigen<br />

Kolumne imBayerischen Rundfunk.<br />

Auch indiesem Jahr werden die<br />

Teilnehmer der on3-Lesereihe durch<br />

eine Juryausgewählt, in der bekannte<br />

Namen aus dem Literaturbetrieb<br />

sitzen:die Autorin von Soul Kitchen,<br />

Jasmin Ramadan, die bayerische<br />

Schriftstellerin Katja Huber, Claudius<br />

Nießen vom Deutschen Literaturinstitut<br />

undDiogenes“ jüngster Literaturstar<br />

Benedict Wells.<br />

Die zwölf besten Autoren begleiten<br />

die on3-Lesereihe im Oktober<br />

durch Bayern und bekommen so die<br />

Möglichkeit, ihre Texte vor einem relativ<br />

großen Publikum zu präsentieren.<br />

—————<br />

www.on3.de/lesereihe<br />

„Comeback“<br />

der Ärzte<br />

Bamberg –Die Ärzte, selbsternannte<br />

„beste Band der Welt“, sind derzeit<br />

auf „Das Ende ist noch nicht vorbei“-Tour,<br />

die komplett ausverkauft<br />

ist. Deswegen wird es bereits im<br />

Herbst eine neue Tour geben, die die<br />

drei Berliner Punk-Popper unter anderemam16.10.12<br />

nach Regensburg<br />

(Donau-Arena) und am 19.10.12<br />

nach Bamberg (Stechert-Arena) führen<br />

wird. Im<br />

Ärzte-eigenen<br />

Humor haben<br />

die Jungs die<br />

Tour „Das<br />

Comeback“ getauft<br />

–mit folgenden<br />

Infos:<br />

„Sie warenweg.<br />

Lange. Sehr,<br />

sehr lange. Und<br />

doch sind sie<br />

FarinUrlaub<br />

unvergessen. In unseren Herzen leben<br />

sie weiter. Denn die Hoffnung<br />

stirbt zuletzt. Jetzt sind die düsteren<br />

Zeiten vorbei –sie kommen zurück.<br />

DieBeste Band Der Welt geht wieder<br />

auf Tour! Das Comeback des Jahres<br />

ist perfekt.“ Der Vorverkauf für die<br />

neue Tour des Trios Farin Urlaub, Bela<br />

B. und Rod Gonzales startet am 26.<br />

Juni exklusiv auf der bandeigenen<br />

Homepage www.bademeister.com.<br />

Restkarten sind ab dem 3. Juli 2012<br />

an allen bekannten Vorverkaufsstellen<br />

erhältlich –auch im Ticketshop<br />

der Frankenpost .<br />

So einfach gehts: Finden Sie in der Tabelle<br />

Ihre Geburtstagskombination (Tag, Monat,<br />

Jahr) oder die eines Bekannten? Rufen Sie<br />

an und melden uns bis DIENSTAG 24 Uhr Ihre<br />

Geburtstagskombination.<br />

Ihre Glückshotline:<br />

0137-8003617<br />

0,50 €/Anruf aus dem dt. Festnetz. Mobilfunk abweichend.<br />

Teilnahmeschluss Dienstag 24 Uhr.<br />

Unter allen Teilnehmern mit dem richtigen<br />

Geburtsdatum verlosen wir jede <strong>Woche</strong><br />

2x100,- €. Als Hauptgewinn verlosen wir<br />

zusätzlich nach Gewinnspielende unter<br />

allen Teilnehmern ein <strong>Woche</strong>nende mit<br />

einem Mercedes SLK-Cabrio.<br />

© FP-KreativPool´12


Mittwoch, 27. Juni 2012 EVENT<br />

<strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> · Seite 15<br />

„Wir haben nur zum Spaß angefangen“<br />

„The Offspring“ zählen zu<br />

den erfolgreichsten Punkbands<br />

der Welt. 1984 gegründet<br />

dauerte es zehn<br />

Jahre, ehe mit dem Album<br />

„Smash“ der Durchbruch<br />

gelang. Bislang wurden<br />

hiervon über elf Millionen<br />

Kopien verkauft. Das<br />

neunte Studioalbum,<br />

„Days Go By“, ist seit 22.<br />

Juni im Handel. Sänger<br />

„Dexter“ Holland trafen<br />

wir bei Rock im Park in<br />

Nürnberg.<br />

Es hat vier lange Jahre gedauert bis<br />

eure neue CD erschienen ist…<br />

Vier Jahre! Sag das bitte nicht so laut!<br />

(lacht)<br />

Okay! Es hat einige Jahre gedauert,<br />

bis „Days Go By“ erschienen ist.<br />

Waswar Euch bei diesem Album<br />

wichtig?<br />

Viele haben gesagt „Es sind schon<br />

nun vier Jahre her seit eurem letzten<br />

Album!“ Aber auf sowas hören wir<br />

nicht. Wenn ein Album erscheint,<br />

dann geht man auf Tour. Das dauert<br />

Interview<br />

mit „Dexter“ Holland,<br />

Frontman von „The Offspring“<br />

bei uns ungefähr ein Jahr oder eineinhalb<br />

Jahre. Beim letzten Album<br />

waren es dann fast zwei Jahre. Auch<br />

wennwir nun, was ich gar nicht richtig<br />

glauben kann, nun schon unser<br />

neuntes Album rausgebracht haben,<br />

ist es wichtig, dass man immer etwas<br />

Neues bringt. Man muss das Gefühl<br />

haben, dass man als Band immer<br />

noch wächst. Wir sind keine Band,<br />

bei der alle Alben gleich klingen sollen.<br />

Außerdem möchte ich, dass alle<br />

Tel. 0 92 08 / 57 00 84<br />

Fax 0 92 08 / 57 00 85<br />

Schneebergstraße 22 d<br />

95463 Bindlacher Berg<br />

Manuel Teufel<br />

Versicherungs- und Finanzmakler,<br />

Hausverwaltung<br />

Einfach teuflisch gut versichert.<br />

Wir beraten Sie unabhängig von<br />

Konzernen und nach Ihren Wünschen!<br />

Mach es wie Anne.<br />

Mach was für mehr Rente!<br />

Achtung, Unisex-Tarife:<br />

Sichern Sie sich jetzt noch den<br />

günstigen Frauen-Tarif in der<br />

Kapitallebensversicherung –<br />

und sparen Sie bis zu 1.150 €!<br />

Nur noch 2012. Am besten gleich<br />

Ihr Angebot abholen.<br />

„The Offspring“ gibt es nun seit 28 Jahren. Am Freitag kam ihre neunte Scheibe auf den Markt.„Days Go By“ heißt<br />

sie. Bei Rock im Park spielten die Amerikaner schon Songs aus dem neuen Album.<br />

Songs auf unseren Alben gut sind. Es<br />

ist sehr einfach, ein Album schnell<br />

zu produzieren. „Hey, hier sind einige<br />

Songs, lasst sie uns aufnehmen.“<br />

Aber das wären nicht wir! Wir lassen<br />

uns Zeit.<br />

Denkst du dennoch, dass es ein typisches<br />

The Offspring-Album ist?<br />

Typisch? Nun, auf jedem Album habenwir<br />

etwas was aggressiv und melodisch<br />

ist. Aber es gibt auf jedem Album<br />

auch ganz andere Songs. Typisch<br />

für uns ist vielleicht, dass wir<br />

nicht immer das gleiche machen.<br />

Wirhatten zum Beispiel noch nie einen<br />

Song wie „OC Guns“.<br />

Hast du denn einen Lieblingssong<br />

auf „Days Go By“?<br />

E-Mail: manuel.teufel@mteufel.de<br />

Internet: www.mteufel.de<br />

Kundendienstbüro<br />

Christine Werner<br />

Versicherungskauffrau<br />

Tel. 0921 82121, Fax 0921 854426<br />

Christine.Werner@HUKvm.de<br />

Albrecht-Dürer-Straße 38<br />

95448 Bayreuth<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.–Fr. 9.00–13.00 Uhr<br />

Mi. u. Do. 15.00–18.00 Uhr<br />

und nach Vereinbarung<br />

Wirlassen das Album natürlich noch<br />

auf uns wirken. Wenn man ein neues<br />

Album hat, das aber noch nicht veröffentlich<br />

ist, dann ist es wie ein Geheimnis,<br />

das man so schnell wie<br />

möglich mit seinen Freunden und<br />

Fans teilen möchte. Jetzt, wo das Album<br />

noch ganz neu ist, ist sicherlich<br />

der Titeltrack „Days Go By“ mein Favorit.<br />

Aber das wird sich mit der Zeit<br />

sicher immer wieder ändern.<br />

Nun gibt es die Band schon seit 28<br />

Jahren. Wieder so eine Zahl! (Dexter<br />

lacht) Die ersten zehn Jahre waren<br />

dabei sicher hart für Euch.<br />

Dann kam mit „Smash“,der Erfolg.<br />

Wir haben eigentlich nur zum Spaß<br />

mit der Band angefangen. Bei uns in<br />

der Gegend gab es keine Punkbands.<br />

Altersvorsorge<br />

Die Riester-Rente<br />

wird zehn Jahre<br />

Die Riester-Rente wird<br />

zehn Jahre alt. Fast 15<br />

Millionen Bundesbürger<br />

haben bisher insgesamt<br />

etwa 37 Milliarden Euro in die<br />

entsprechenden Verträge eingezahlt.<br />

Die üppigen Zulagen<br />

vom Staat machen diese Form<br />

der privaten Altersvorsorge so<br />

attraktiv. Die Zahlen zur Riester-Rente<br />

sind zwar beachtlich<br />

–dennoch wird sie bisher nur<br />

von etwa jedem dritten Berechtigten<br />

genutzt.<br />

Der Grund dafür ist nicht zuletzt<br />

ein Mangel an Wissen<br />

über die Vorzüge der staatlich<br />

geförderten Altersvorsorge. Einer<br />

TNS-Emnid-Umfrage im<br />

Auftrag der Allianz Deutschland<br />

AG zufolge würden sich<br />

61 Prozent –also fast zwei<br />

Drittel –der Deutschen mehr<br />

Informationen wünschen.<br />

Auch nach Ansicht von Udo<br />

Rössler von der Allianz<br />

Deutschland AG ist das Potenzial<br />

der Riester-Rente längst<br />

nicht ausgeschöpft. Zum einen<br />

müsse sie weiter vereinfacht<br />

werden, um noch attraktiver zu<br />

werden. Zum anderen sei aber<br />

noch mehr Aufklärung erforderlich<br />

–denn immer wieder<br />

würden falsche Behauptungen<br />

dazu in die Welt gesetzt.<br />

Wir haben nie mit dem Gedanken<br />

angefangen, das wir berühmt werden<br />

wollen. Damals gab es nicht<br />

viele erfolgreiche Punkbands. Es gab<br />

an der Highschool einige Bands, die<br />

erfolgreich werden wollten. Und was<br />

haben sie gegründet? Eine Metalband!<br />

So etwas wir Guns N’Roses.<br />

Aber das war nicht unser Ding. Wir<br />

hatten keinen Erfolg, aber wir hatten<br />

Spaß. Ich habeviele Geschichten gehört,<br />

dass Leute gesagt haben „Aber<br />

wir haben so hart dafür gearbeitet“.<br />

Es gibt ein Sprichwort: „You have to<br />

pay your dues“ (Anm. d. Red.: Man<br />

muss dem Erfolg Tribut zollen). So<br />

haben wir uns nicht gefühlt. Wirhaben<br />

abgewartet, was passiert, wir waren<br />

nebenbei in der Schule, wir hatten<br />

danach Jobs.<br />

Ein wiederkehrendes Argument:<br />

Gerade für Gering- oder<br />

auch Durchschnittsverdiener<br />

lohne sich die Riester-Rente<br />

nicht. Ein Argument, dem Udo<br />

Rössler widerspricht: „Zu solch<br />

irreführenden Ergebnissen<br />

kommt es nur dann, wenn<br />

man die gesamten, den Kunden<br />

gewährten Leistungen –<br />

insbesondere aus der Überschussbeteiligung<br />

–nicht angemessen<br />

berücksichtigt.“ Bei einer<br />

korrekten Betrachtungsweise<br />

rechnet sich für die meisten<br />

Bürger, insbesondere Geringverdiener<br />

und Familien, keine<br />

Vorsorge so gut wie die Riester-<br />

Rente.<br />

Ein anderer Kritikpunkt: Die<br />

eigentlichen Zielgruppen würden<br />

mit Riester nicht erreicht.<br />

Tatsächlich nehmen aber nach<br />

Angabe der Zentralen Zulagenstelle<br />

für Altersvermögen (ZfA)<br />

gerade Menschen mit geringem<br />

Einkommen und Familien mit<br />

Kindern die Zulagenförderung<br />

in erheblichem Maße in Anspruch:<br />

Rund 30 Prozent der<br />

Empfänger verfügten demnach<br />

im Beitragsjahr 2009 über ein<br />

Einkommen von bis zu 10 000<br />

Euro, rund 50 Prozent von bis<br />

zu 20 000 Euro und knapp 70<br />

Prozent von bis zu 30 000 Euro.<br />

Ich habe gelesen dass du einen<br />

Flugschein hast!<br />

Ja! (strahlt)<br />

Fliegst du denn die Band selbst<br />

durch die Welt wenn ihr auf Tour<br />

seid?<br />

Manchmal! (lacht) Ich habe diesmal<br />

kein Flugzeug dabei, aber ich bin<br />

schon drei Mal selbst nach Europa<br />

geflogen,als wir hier auf Tour waren.<br />

Dann habe ich aber noch einen Piloten<br />

dabei. Es ist doch sehr anstrengend,eine<br />

solch lange Strecke zu fliegen.<br />

Wasdarf man denn von „The Offspring“<br />

im Jahr 2012 auf der Bühne<br />

erwarten?<br />

Eine sehr energiegeladene Show. Die<br />

Leute sagen immer, dass bei uns viel<br />

mitgesungen wird. Ich muss ihnen<br />

da rechtgeben –aber ich weiß nicht,<br />

warum das so ist. Aber es fühlt sich<br />

immer so an, dass wir gemeinsam<br />

eine gute Zeit habenund daher spielen<br />

wir so gerne vor unseren Fans.<br />

Wieist es denn: Wollen die Fans<br />

eher die neuen Songs hören oder<br />

doch lieber eure alten Titel?<br />

Sie sagen immer, dass sie die neuen<br />

Songs hören wollen. Wenn wir bei einem<br />

neuen Album drei oder vier<br />

Songs im Set haben, die die Fans<br />

noch nicht kennen, dann werden sie<br />

schnell ruhig, denn sie wollen die<br />

neuen Songs richtig hören. Das<br />

nimmt die Energie aus der Show.<br />

Viele Songs im Set sind von unserem<br />

Album „Ignition“, dem Album vor<br />

„Smash“. Es ist in diesem Jahr 20 Jahre<br />

her, dass es veröffentlicht wurde.<br />

Wirspielen immer wieder gerne kleine<br />

Clubshows, wo wir nur dieses Album<br />

spielen, denn wir haben viele<br />

Fans, die sich wünschen, dass wir die<br />

ganz alten Sachen spielen.<br />

Welche Musik magst du persönlich<br />

eigentlich so?<br />

Eigentlich alles! Ich mag Rock, ich<br />

mag Punk. Manchmal höre ich Motown-Sachen.<br />

Das Gespräch führte Michael Birkhan<br />

Heute schon an Morgen denken, um sich fürs Alter abzusichern. Daran<br />

achten viele Eltern. Auch der Kinder wegen.<br />

Warum Altersvorsorge so wichtig ist:<br />

Musiktipp<br />

„The Offspring –<br />

„Days Go by“<br />

Vor wenigen Tagen haben The Offspring<br />

mit „Days Go By“ ihr mittlerweile<br />

neuntes Studioalbum vorgelegt.<br />

Und damit knüpft das Quartett<br />

aus Orange County nach dem<br />

schwachen 2008er-Longplayer „Rise<br />

And Fall, Rage And Grace“ an die<br />

Blütezeiten der 90er-Jahre, an<br />

„Smash“ oder „Americana“ an. Ungewohnt<br />

lange haben sich die vier<br />

US-Punkrocker Zeit für die Aufnahmen<br />

gelassen –eshat sich gelohnt.<br />

Kraftvoll eröffnet „The Future Is<br />

Now“ das knapp 43-minütige Werk.<br />

Ein typischer Offspring-Song der<br />

auch das Credo des Albums sein<br />

könnte. Jetzt beginnt die Zukunft.<br />

Denn auch nach fast drei Dekaden<br />

im Musikbusinesswird es nicht langweilig,<br />

wenn man ein neues Offspring-Album<br />

einlegt. Die Band entwickelt<br />

sich ständig weiter, bleibt<br />

sich aber gleichzeitig auch treu.<br />

„Days Go By“, die erste Single, ist genau<br />

wie „Turning Into You“ nachdenklich,<br />

aber auch kraftvoll. Dass<br />

man auch noch Punk kann beweisen<br />

„Hurting As One“ oder „Dividing By<br />

Zero“.<br />

Die Band um „Dexter“ Holland hat<br />

auch einen potenziellen Sommerhin<br />

am Start: „Crusing California (Bumping<br />

in My Trunk)“ ist ein Gute-Laune-Song<br />

wie ihn nur diese Band<br />

schreiben kann. Diesen Titel kann<br />

man immer und immer hören. Einen<br />

Track, den eingefleischte Fans der<br />

Gruppe schon kennen, gibt es ebenfalls:<br />

„Dirty Magic“ ist eine Hommage<br />

an das „Ignition“ aus dem Jahr<br />

1992. Vor 20Jahren veröffentlicht<br />

war es das letzte Album, das vor dem<br />

großen Durchbruch erschien. Hier<br />

merkt man,wie wichtig der Band die<br />

eigenen Wurzeln auch heute noch<br />

sind. „OC Guns“ hingegen ist etwas<br />

ganz neues. Hier wird gescracht und<br />

im Kopfkino sieht man die Band als<br />

Mexikaner vor sich. Beendet wird das<br />

Album mit „Slim Pickens Does The<br />

RightThing And Rides The Bomb To<br />

Hell“. Das Lied mit dem längsten Namen<br />

der Bandgeschichte ist das<br />

zweitkürzesteeines Albums, mit dem<br />

sich The Offspring zur Freude vieler<br />

langjähriger Fans wieder ins Rampenlicht<br />

gespielt haben.<br />

Die Menschen werden älter und beziehen länger Rente als früher. Gleichzeitig<br />

werden weniger Kinder geboren und die Anzahl der Beitragszahler<br />

sinkt. Das sind einige Gründe für die Rentenreformen der letzten Jahre.<br />

Dazu zählt auch die Einführung der staatlich geförderten Riester-Rente.<br />

Heute stehen drei jüngere einem älteren Menschen über 60 gegenüber.<br />

In 30 Jahren wird das Verhältnis Hochrechnungen zufolge 2:1 sein.<br />

Das ist eine große Herausforderung für die gesetzliche Rentenversicherung,<br />

denn auch in Zukunft soll jeder eine ausreichende Rente erhalten.<br />

Gleichzeitig müssen die Beiträge der Erwerbstätigen bezahlbar bleiben.<br />

Aus diesem Grund hat der Gesetzgeber der umlagefinanzierten gesetzlichen<br />

Rente eine kapitalgedeckte betriebliche oder private Altersversorgung<br />

zur Seite gestellt. Die Riester-Rente ist eine Möglichkeit zur zusätzlichen<br />

Altersvorsorge. Wer mit einem solchen Vertrag fürs Alter spart,<br />

wird vom Staat mit Zuschüssen und Steuervorteilen gefördert. Anfang<br />

2012 zählte das Bundessozialministerium über 15 Millionen Riester-Verträge.


Seite 16 · <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> SPORT<br />

Mittwoch, 27. Juni 2012<br />

Neuer Bus,<br />

neues Trikot,<br />

alte Sorgen<br />

Der VER Selb ist für die<br />

neue Eishockeysaison<br />

bereits sehr gut aufgestellt,<br />

die Oberliga selbst noch<br />

nicht. Die „Wölfe“ kämpfen<br />

darum, dass endlich<br />

die gewünschten zwölf<br />

Teams an den Start gehen.<br />

Von Andreas Pöhner<br />

Der Kader des Eishockey-Oberligisten<br />

VER für die Saison 2012/13 ist,<br />

wie berichtet, bereits komplett. Im<br />

Gegensatz zur Liga selbst. Statt eines<br />

von den Vereinen erwünschten und<br />

vom Deutschen Eishockey-Bund<br />

(DEB) angekündigten Zwölfer-Feldes<br />

ist zu befürchten, dassnur zehn oder<br />

elf Teams an den Start gehen. Der<br />

EHF Passau hat seine Mannschaft<br />

schon vor einigen <strong>Woche</strong>n aus der<br />

Oberliga zurückgezogen. Und die<br />

Tölzer „Löwen“ überlegen noch, ob<br />

sie das Aufstiegsrecht in die zweite<br />

Bundesliga wahrnehmen. „Noch hat<br />

Bad Tölz keine endgültige Entscheidung<br />

getroffen“, sagte VER-Vorstandsmitglied<br />

Thomas Manzei am<br />

Mittwoch bei der Präsentation der<br />

Neuzugänge inden Ausstellungsräumen<br />

der Autowelt König in Selb .<br />

Bayreuth steht bereit<br />

Manzei hat bereits das Gespräch<br />

mit DEB-Präsident Uwe Harnos gesucht<br />

und will dafür kämpfen, dass<br />

durch Nachrücker aus der Bayernliga<br />

die Oberliga Süd auf zwölf Teams aufgestockt<br />

wird. Sonthofen und Bayreuthstünden<br />

wohl bereit. „Wir würden<br />

das sehr befürworten“, sagt<br />

Manzei, der auch auf Unterstützung<br />

der anderen Oberligavereine hofft.<br />

„Wir müssen beim DEB gemeinsam<br />

dafür eintreten, dann haben wir größere<br />

Chancen.“<br />

Unabhängig von der Ligengröße<br />

haben die „Wölfe“ ihr Saisonziel bereits<br />

ausgegeben. Mindestens Platz<br />

vier soll es werden. „Das ist unserAnspruch“,<br />

ist sich der zweite Vorsitzende<br />

sicher,dass die vier Neuzugänge<br />

Marko Suvelo,Nikolaus Meier,Sebastian<br />

Lehmann und Dennis Schütt<br />

dieMannschaft noch einen weiteren<br />

Schritt voranbringen. Daran glaubt<br />

auchTrainer Cory Holden. „Aber die<br />

anderen Teams schlafen auch nicht“,<br />

warntHolden, der dem Vorstand bescheinigt,<br />

in Sachen Vertragsverlängerungen<br />

und Neuverpflichtungen<br />

gute Arbeit gemacht zu haben. Jetzt<br />

sei die Mannschaft am Zug. „Und da<br />

ist das Sommertraining schon sehr<br />

wichtig.“<br />

Im Doppeldecker-Bus<br />

Thomas Manzei informierte die<br />

Fans noch über einige Änderungen<br />

ab der neuen Saison. Sowerden die<br />

„Wölfe“ nicht nur mit einem neuen<br />

Doppeldeckerbus durch den Süden<br />

Deutschlands und ab den Play-offs<br />

durch die gesamte Republik fahren,<br />

sondernauch mit neuen Trikots auflaufen.<br />

„Im Retro-Look und sehr<br />

stark in den Vereinsfarben rot-blau<br />

herausgestellt“, kündigt Manzei an.<br />

Überlegungen seien auch im Gange,<br />

was den Einlass in die Autowelt-König-Arena<br />

anbelangt. Hier könne<br />

sich der Verein Drehkreuze am Eingang<br />

vorstellen.Positives verkündete<br />

der zweite Vorsitzende auch in SachenSponsoren.<br />

„Die Suche läuft auf<br />

Hochtouren. Einen größeren Sponsor<br />

haben wir bereits in Aussicht.“<br />

Ebenso erfreulich: Die 1b-Mannschaft<br />

hat am „grünen Tisch“ den<br />

Klassenerhalt geschafft und kann<br />

nun definitiv auch in der neuen Saison<br />

in der Landesliga antreten.<br />

Testspiele<br />

Gegen folgende Mannschaften hat<br />

der VER Selb in der Vorbereitung<br />

bereits Testspiele vereinbart:<br />

Lausitzer Füchse (Weißwasser),<br />

Duisburger EV und Saale Bulls<br />

Halle. Auch derEHC Bayreuth ist<br />

an die „Wölfe“ mit der Bitte um<br />

Freundschaftsspiele herangetreten.<br />

In Verbindung mit der Partie<br />

in Duisburg (21. September) sucht<br />

der VER auch noch einen Gegner<br />

im Westen. Alle Termine will der<br />

Verein in der kommenden <strong>Woche</strong><br />

bekannt geben. Die Mannschaftsvorstellung<br />

wird am 25. August<br />

stattfinden.<br />

Jürgen Faltenbacher macht<br />

bei einem Besuch in der<br />

Sportredaktion die soziale<br />

Verantwortung des<br />

Fußballs deutlich. Den<br />

Reformgegnern erteilt er<br />

eine Absage und wünscht<br />

sich, dass die Vereine<br />

„über den Tellerrand“ .<br />

VonPeter Langer<br />

„Du musst die Vereine ernst nehmen,<br />

ihnen Entscheidungen erklären<br />

und immer wieder an die Vernunft<br />

aller Beteiligten appellieren.“<br />

Dieser Leitsatz zieht sich wie ein<br />

roter Faden durch die Bilderbuchkarriere<br />

des Waldsassener Fußballfunktionärs<br />

Jürgen Faltenbacher, der<br />

einst als Vierundzwangzigjähriger einer<br />

der jüngsten Kreisspielleiter<br />

Deutschlands war und der heute ein<br />

einflussreicher Mann im bayerischen<br />

und auch im deutschen Fußball ist.<br />

Als Schatzmeister des Bayerischen<br />

Fußballverbandes treibt er zusammen<br />

mit Bayerns Fußballpräsidenten<br />

Dr. Rainer Koch die Modernisierung<br />

des Amateurfußballs im Freistaat voran<br />

und kann mit dem Erreichten<br />

mehr als zufrieden sein. „Bayern ist<br />

auf vielen Ebenen bundesweit führend.<br />

Wir werden auf diesem Weg<br />

weitermachen.“<br />

„ Jede Saison<br />

wird nachgebessert. “<br />

Jürgen Faltenbacher<br />

Aktuell gilt es, die Auswirkungen<br />

des demographischen Wandels in<br />

derBevölkerung in den Griff zu kriegen.<br />

„Wir müssen damit leben, dass<br />

es immer weniger Kinder gibt und<br />

der Fußball viel von seiner früheren<br />

Faszination eingebüßt hat. Die heutige<br />

Jugend hat ein ganz anderes Freizeitverhalten<br />

als die Vorgängergenerationen.Das<br />

können wir gut finden<br />

oder nicht. Tatsache ist, dass viele<br />

Vereine gerade auf dem Land um<br />

ihre Existenz kämpfen.“<br />

Faltenbacher beschreibt eine Tatsache,<br />

der sich längst keiner mehr<br />

verschließt. Aber wie will er gegensteuern?<br />

Der Waldsassener, der seine<br />

vielen Fußball-Jobs ehrenamtlich<br />

ausübt und sich seine Brötchen in<br />

Martin Kittner ist nach einem<br />

schweren Sportunfall<br />

querschnittgelähmt. Der<br />

junge Ringer aus Goldkronach<br />

sitzt seitdem im Rollstuhl,<br />

gibt aber nicht auf.<br />

VonChristian Voll<br />

Vermutlich hat jedes Leben so seine<br />

Momente, wo es sich für die eine<br />

oder die andere Richtung entscheidet.<br />

Bei Martin Kittner aus Goldkronach<br />

warein solcher Moment der 30.<br />

September 2006. Seit jenem Kampf<br />

seines AC Lichtenfels in der 2. Ringer-Bundesliga<br />

ist der ehemalige<br />

Olympia-Kandidat vom fünften<br />

Halswirbel an querschnittgelähmt.<br />

Viel ist damals geschrieben worden,<br />

über sein Ringen zwischen Leben<br />

und Todinden Tagen nach dem<br />

Unfall, seinen mehr als einjährigen<br />

Krankenhausaufenthalt, eine<br />

Stammzellen-OP in China, über seinen<br />

Kampf zurück ins Leben. Auf<br />

manche Sensationsberichte<br />

in<br />

der Regenbogenpresse<br />

hätte der<br />

34-jährige im<br />

Nachhinein gerne<br />

verzichtet.<br />

Aber irgendwann<br />

wurde esruhiger um Martin<br />

Kittner.Und wer ihn wirklich kennt,<br />

weiß, dass ihm das im Grunde genommen<br />

nur Recht ist. „Wir trainierenlieber<br />

im stillen Kämmerlein und<br />

melden uns dann, wenn es etwas<br />

Neues zu berichten gibt“, erklärt Andreas<br />

Schelzig, Martins Pfleger, früherer<br />

Jugendtrainer und Freund, der<br />

täglich acht Stunden mit ihm ver-<br />

Der Fußball-Modernisierer<br />

Einmal Sportler, immer Sportler<br />

„ Man darf ruhig merken, dass<br />

ich von mir aus etwas mache<br />

und mir nicht alles zugetragen<br />

wird.<br />

Martin Kittner “<br />

Fußball ist seine Leidenschaft: Jürgen Faltenbacher beim Gespräch in der<br />

Sportredaktion .<br />

der Verwaltung seiner Heimatstadt<br />

verdient, stößt vieles an, was früher<br />

nie auf der Agenda gestanden hat<br />

und was auchheute nicht unumstritten<br />

ist. Die Spielklassenreform bei-<br />

bringt und trainiert. „Ich sage ihm<br />

aber mitunter: >Manchmal musst du<br />

auch an die Öffentlichkeit.“<br />

So gesehen ist dieser Text nicht<br />

nurein Text gegen das Vergessenwerden<br />

eines als Sportler umjubelten<br />

und als Querschnitt-Patienten bemerkenswerten<br />

Mannes, sondern die<br />

Bestandsaufnahme eines Ist-Zustandes,<br />

den die Öffentlichkeit –sosieht<br />

das auch Martin Kittner –durchaus<br />

zur Kenntnis nehmen soll.<br />

Seit einigen <strong>Woche</strong>n trainiert der<br />

Goldkronacher nicht mehr nur daheim<br />

im barrierefrei umgebauten<br />

Haus, sondern auch im Bad Staffelsteiner<br />

Reha-Zentrum THERAmed.<br />

Isokinetik heißt eine dabei angewandte<br />

moderne Therapieform, bei<br />

der Muskelgruppen durch Widerstände<br />

punktgenau und dosiert angesteuert<br />

werden. Die Rückmeldung<br />

über Bewegungsumfang und –präzision<br />

liefert der angeschlossene Computer<br />

zeitgleich. Es geht um aktives<br />

wie auch um passives Belasten der<br />

Muskulatur, speziell um die sogenannte<br />

Außenrotation der Arme.<br />

„Links arbeite<br />

ich schon lange<br />

daran, dass sie<br />

dort mal so gut<br />

wird wierechts“,<br />

erläutert Martin<br />

Kittner. Sein<br />

ehemaliger<br />

Teamkollege als Ringer, Tobias<br />

Schütz,ist heute als Physiotherapeut<br />

im THERAmed auch sein Partner an<br />

den Trainingsgeräten. Ein Gesprächsfetzen<br />

während einer Übung<br />

verrät manchesüber die Zusammenarbeit<br />

der beiden: „Hast du Schmerzen?“<br />

(Tobias Schütz) –„Nein, ich<br />

versuche nur, jetzt in der Übungspause<br />

auch dagegen zu halten.“<br />

spielsweise, die Bayerns Vereine in<br />

drei Kategorien aufteilt. Die erste ist<br />

sehr zufrieden, die zweite kann damit<br />

leben und die dritte läuft Sturm<br />

dagegen. Wie der FC Burgkunstadt,<br />

Neue Möglichkeiten der Therapie“sucht der ehemalige ACL-Spitzenringer Martin Kittner (Zweitervon rechts)immer wieder.<br />

ImTHERAmed in Bad Staffelstein hat er eine solche mit der sogenannten Isokinetik gefunden. Neben ihm Diplom<br />

Sportwissenschaftler MichaelJerutka (rechts)und Physiotherapeut Tobias Schütz (Mitte) sowie seinPfleger Andreas Schelzig.<br />

Foto: cv<br />

(Martin Kittner) –Einmal Sportler,<br />

immer Sportler.<br />

Zum Naturell des Martin Kittner<br />

gehört es, dass er die vorwärts gerichteten<br />

Sätze bevorzugt: „Vielleicht ist<br />

dieIsokinetik wieder so ein Baustein,<br />

mit dem man einen Tick herausholt.“<br />

Und vorwärts gegangen ist<br />

manchesinden Jahren seit dem Unfall,<br />

auch wenn sich alle natürlich im<br />

Klaren darübersind, dass Fortschritte<br />

(im Bewegungsumfang) eher im Detail<br />

stattfinden.<br />

Die Armbeweglichkeit etwa ist verbessertworden,<br />

in Sachen Feinmotorik<br />

der Hände geht noch immer<br />

nicht sehr viel. Den Computer, ein<br />

wichtiges Kontaktmedium, bedient<br />

der sich abgehängt und ausgegrenzt<br />

fühlt. Faltenbacher versteht den Ärger<br />

der Westoberfranken, gibt aber zu<br />

bedenken, dass esbei derartigen Reformen<br />

immer Härtefälle geben werde.<br />

Dann holt er tief Luft und beruhigt:<br />

„Es wird nach jeder Saison gemeinsam<br />

darüber nachgedacht, wie<br />

dasSystem verbessert werden kann.“<br />

Faltenbacher ist ein Kämpfertyp.<br />

Als junger Kerlmusste er wegen einer<br />

Verletzung die Fußballschuhe früh<br />

an den Nagel hängen. Er setzte sich<br />

als Schiedsrichter durch und gewann<br />

die Kampfabstimmung bei der Wahl<br />

zum Kreisspielleiter. Inzwischen ist<br />

er längst etabliert und kämpft für<br />

denAmateur-Fußball. Die Reform sei<br />

gelungen, aber noch lange nicht am<br />

Ende angekommen. „Mir haben die<br />

Zuschauerzahlen bei den Relegationsspielen<br />

imponiert. Wenn es Spitz<br />

aufKnopf steht, kommen die Fans in<br />

Scharen.“ In die ersten Reformplanungen<br />

ließ er deshalb vor Jahren<br />

auch ein dem Eishockey nachempfundenesPlay-<br />

off-Systemeinfließen, stieß<br />

aber bei den Vereinen<br />

noch auf<br />

Ablehnung.<br />

Noch, betont er. Er denkt in alle<br />

Richtungen und fordert das auch<br />

von den Vereinen.<br />

Tendenzen, dass Basketball in Bayreuth<br />

und Bamberg dem oberfränkischenAmateur-Fußball<br />

den Rang abläuft,<br />

sieht er, aber er überschätzt sie<br />

nicht. „Der Amateur-Fußball hat immer<br />

noch mit Abstand die größte<br />

Fan-Gemeinde. Hundertausende<br />

gehen am <strong>Woche</strong>nende zu Spielen<br />

der Amateure. Wir müssen aber gerade<br />

die Basis wieder mehr ins Bewusstsein<br />

der Leute zurückrufen.<br />

Viele legen sich inzwischen lieber auf<br />

die Couch und schauen sich die Bundesliga<br />

auf Sky an.“<br />

Faltenbacher will kein „Chearleader-Tam-Tam“,<br />

er geht nach Rücksprache<br />

mit seinem Präsidenten andere<br />

Wege. Die Gründung einer Stiftung<br />

beispielsweise, die in Notfällen<br />

der großen Fußballer-Familie hilft.<br />

„Wenn ein Vereinsheim vom Hochwasser<br />

überspült wird oder ein<br />

Schiedsrichter bei der Fahrt zu einem<br />

Spiel schwer verunglückt, brauchen<br />

wir schnelle und unbürokratische<br />

Hilfe.“<br />

Das Startkapital hat sich der umtriebige<br />

Waldsassener unter anderem<br />

über die Einführung eines „Sozial-<br />

er nach wie vor mit einer Tipphilfe.<br />

Die Geschichte des Martin Kittner<br />

ist die Geschichte eines Menschen,<br />

der sein Schicksal nicht resigniert erduldet,<br />

sondern es offensiv bewältigt,<br />

es auch –imRahmen der vorhandenen<br />

Möglichkeiten –aktiv gestaltet.<br />

Unmerklich entschlüpfen<br />

ihm imGespräch immer wieder Sätze<br />

von einer geradezu federleichten<br />

Bedeutungsschwere: „Man darf ruhig<br />

merken, dass ich von mir aus<br />

etwas mache und mir nicht alles zugetragen<br />

wird. Ich halte auch immer<br />

die Augen offen nach neuen Möglichkeiten<br />

der Therapie“, sagt er.<br />

Über das Internet etwa hat er sich in<br />

Berlin ein Handbike gekauft und<br />

„ Ich denke in<br />

alle Richtungen. “<br />

Jürgen Faltenbacher<br />

Euros“ bei den Relegationsspielen<br />

2012 geholt. „Der hat sich längst gelohnt.<br />

Mit unserem Engagement in<br />

Afrika bewegen wir die Herzen und<br />

öffnen die Türen zur Politik und zur<br />

Wirtschaft.“ Faltenbacher redet sich<br />

bei diesem Thema in eine bei ihm<br />

selten erlebte Euphorie. Der erfolgreiche<br />

Fußball-Funktionär hat längst<br />

erkannt, dasssich die Arbeit des Fußballverbandes<br />

nicht auf das Organisieren<br />

des Spielbetriebes beschränken<br />

darf. „Wir haben eine große gesellschaftliche<br />

Verantwortung. Der<br />

müssen wir gerecht werden.“<br />

Viel Positives hat Faltenbacher mit<br />

der Einführung der Saisoneröffnungsspiele<br />

bewegt. „Sie werden seit<br />

Jahren gut angenommen. Mit einem<br />

Kick-off-Tag in Nürnberg werden wir<br />

noch eine Schippe drauflegen und<br />

die gelungene Spielklassenreform<br />

mit allen 140 Vereinen feiern, die auf<br />

Verbandsebene spielen.“ Der Schatzmeister<br />

wird nicht müde, über Verbesserungen<br />

nachzudenken. Obwohl<br />

er nach ei-<br />

nem langen Tag<br />

im Dienste des<br />

Fußballs immer<br />

häufiger feststellt,<br />

dass er an<br />

sein persönliches Limit geht. Die Erfolge<br />

des bayerischen Amateurfußballs<br />

geben ihm dann aber wieder<br />

Kraft. „Wir verstecken uns nicht<br />

mehr, wir sind innovativ und mutig.“<br />

Fuchsteufelswild wird er, wenn<br />

er den Satzhört, dass es früher so gewesen<br />

sei und so zu bleiben habe.<br />

„Da hätten wir heute noch keinen<br />

Frauenfußball. Odernoch keinen Internet-Auftritt.“<br />

Vorwürfe aus Vereinskreisen,<br />

der Bayerische Fußballverband<br />

zocke seine Vereine ab,<br />

weist Faltenbacher energisch zurück.<br />

„Wir geben alles an die Vereine zurück.<br />

Darauf gebeich als Schatzmeister<br />

des BFV meinWort.“<br />

Faltenbachers Aufgaben<br />

Er ist Schatzmeister des BFV und<br />

...im Präsidium verantwortlich für<br />

denHerrenspielbetrieb<br />

....vertritt den BFV beim Bayerischen<br />

Landessportverband<br />

....mischt im Sportschulbeirat mit<br />

....ist für die Sozialstiftung verantwortlich<br />

....repräsentiert den BFV beim<br />

Süddeutschen Fußballverband<br />

....und hat einen Sitz im DFB-<br />

Spielausschuss<br />

Kontakt aufgenommen mit der Uni-<br />

Klinik in Heidelberg, die Querschnitt-Probanden<br />

sucht für die Gestaltung<br />

einer Orthese zum Öffnen<br />

und Schließen der Hände.<br />

Unddann ist da ja noch ein Ereignis,<br />

das Martin Kittner und seine<br />

langjährige Freundin Betti, eine Ärztin,<br />

in den nächsten <strong>Woche</strong>n besonders<br />

in Atem hält:ImJuli wird geheiratet!<br />

Viele seiner Freunde vom AC<br />

Lichtenfels, die sich nach wie vor<br />

wöchentlich mit ihm treffen, werden<br />

kommen, Mannschaftsführer<br />

Jürgen Lieb wird sogar Trauzeuge<br />

sein. Wieder so ein Moment, wo sich<br />

das Leben des Martin Kittner für eine<br />

neue Richtung entscheidet.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!