Bayreuther Woche
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Seite 2 · <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong> BAYREUTH<br />
Mittwoch, 27. Juni 2012<br />
Aufstieg in die Oberklasse<br />
Wirtschaftsstaatssekretär Ernst Burgbacher (Mitte) überreichte die Auszeichnung „Kompetenzzentrum nach den Förderrichtlinien der Bundesregierung“ an<br />
HWK-Präsident Thomas Zimmer (rechts)und den stellvertretenden Hauptgeschäftsführer Hans-Karl Bauer. Fotos: Fuchs<br />
Das Bundeswirtschaftsministerium<br />
ernennt das<br />
HWK-Bildungszentrum<br />
zum Kompetenzzentrum.<br />
Die Kammer in Bayreuth<br />
hat sich bundesweit einen<br />
ausgezeichneten Ruf<br />
erarbeitet, sagt<br />
Staatssekretär Burgbacher.<br />
Von Stephan HerbertFuchs<br />
Bayreuth –Das Kompetenzzentrum<br />
für Technologie und Innovationsmanagement<br />
der Handwerkskammer<br />
für Oberfranken in Bayreuth darf<br />
sich künftig mit dem Bundeslogo<br />
Kompetenzzentrum des Wirtschaftsministeriums<br />
schmücken. „Bayreuth<br />
gehört damit bundesweit zur Oberklasse<br />
unter den Bildungszentren“,<br />
sagte der Parlamentarische Wirtschaftsstaatssekretär<br />
Ernst Burgbacher<br />
während der Übergabe der AnerkennungsurkundeanHWK-Präsident<br />
Thomas Zimmer.<br />
Zu denKriterien der Auszeichnung<br />
gehört es nach den Worten Burgbachers<br />
unter anderem, dass die jeweilige<br />
Einrichtung nicht nur Aus- und<br />
Weiterbildung anbietet, sondern<br />
auch ständig neue Kursangebote entwickelt.<br />
Dies sei in Bayreuth der Fall,<br />
Seit fast einem Schuljahr<br />
sind die Schülerinnen und<br />
Schüler des gemeinsamen<br />
P-Seminars „Purcells<br />
Traum von König Artus“<br />
am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium<br />
eifrig beim<br />
Proben und Organisieren.<br />
In drei Monaten steht die<br />
große Premiere an.<br />
Von InaMedick<br />
Bayreuth –Inder Wirtschaft gibt es<br />
einen Begriff für die Versuchung,<br />
sich im Team auf die anderen zu verlassen<br />
und nicht 100 Prozent zugeben:<br />
Shirking. Obwohl die 15 Schülerinnen<br />
und Schüler des P-Seminars<br />
den Bereich Wirtschaft/Recht belegt<br />
haben, haben sie die Bedeutung dieses<br />
Begriffs noch nicht erlebt. Das<br />
Phänomen Shirking wird im Seminar<br />
ganz einfach verhindert: „Für jede<br />
Aufgabe benennen wir einen oder<br />
zwei klare Verantwortliche –wenn<br />
was schief geht, dann muss derjenige<br />
auch dafür gerade stehen“, sagt Seminarleiter<br />
Thomas Stiegler. Inder<br />
Praxis heißt das dann etwa: Zwei<br />
Schülerinnen bekommen die Aufgabe,<br />
sich um die Eintrittskarten zu<br />
kümmern –das machen sie natürlich<br />
nicht alleine, sondern koordinieren<br />
den Ablauf:Zum Designer gehen, der<br />
die Karten entwirft, mit dem Praxispartner<br />
Semmel Concerts absprechen,<br />
woman die am besten ver-<br />
Modernste Technologien gehören zur Ausstattung des Kompetenzzentrums für<br />
Technologie und Innovationsmanagement an der Handwerkskammer für Oberfranken<br />
in Bayreuth.<br />
zumal die HWK für Oberfranken<br />
bundesweit als Technologiekammer<br />
einen ausgezeichneten Ruf genieße.<br />
Das Handwerk könne in Zukunft seinen<br />
traditionell hohen Stellenwert<br />
nur dann behalten, wenn es moderne<br />
Technologie nutzt, um neue Produkte,<br />
Verfahren und Dienstleistungen<br />
zu entwickeln. Deshalb sollte, so<br />
wie in Bayreuth, der Technologietransfer<br />
zwischen Hochschulen und<br />
anderen Forschungseinrichtungen<br />
noch stärkerals bisher im Handwerk<br />
genutzt werden, um das Niveau<br />
handwerklicher Produkte und Leistungen<br />
dauerhaft zugewährleisten,<br />
sagte der Staatssekretär.<br />
Als Besonderheit der <strong>Bayreuther</strong><br />
Bildungseinrichtungnannte Burgbacher<br />
den ganzheitlichen Ansatz. Zu<br />
diesem Ergebnis seiauch das Projektund<br />
Planungsbüro Bodensee Konstanz<br />
gekommen, das die Evaluierung<br />
für das Bundeswirtschaftsministerium<br />
vorgenommen hatte. Normalerweise<br />
besäßen Kompetenzzentren<br />
bestimmte Fachbereiche oder<br />
Schwerpunkte. Das Kompetenzzentrum<br />
in Bayreuth gehe weit darüber<br />
hinaus. Hier seien die Kompetenzschwerpunkte<br />
so ausgewählt und<br />
aufgebaut worden, dass sie in alle<br />
Fachbereiche des Bildungs- und<br />
Technologiezentrums ausstrahlen.<br />
Der Traum rückt näher<br />
kauft und in welcherAuflage, mit der<br />
Druckerei verhandeln, die Verkaufsstellen<br />
ins Boot holen und so weiter<br />
und so weiter. Soist jede Aufgabe in<br />
sich wichtig – wenn etwas nicht<br />
klappensollte, sind bei einem so großen<br />
Projektwie „Purcells Traum“ alle<br />
anderen Bereiche auch lahm gelegt:<br />
„Wir haben eigentlich alles vorbereitet,<br />
jetzt müssen die verschiedenen<br />
Bereiche nur noch zusammengeführt<br />
werden. Besonders wichtig ist<br />
im Moment, die Location für die<br />
Aufführungen zu kriegen, davon<br />
hängt viel ab“, sagt Projektleiterin<br />
Julia Leicht.<br />
Es sieht gut aus, dass bald der Vertrag<br />
mit dem gewünschten Aufführungsort<br />
unterDach und Fach ist. Allerdings<br />
sitzen die Schülerinnen und<br />
Schüler schon auf glühenden Kohlen,<br />
dass es endlich soweit ist: Denn<br />
ohne Location können weder Plakate<br />
noch Eintrittskarten gedruckt werden,<br />
keine Technik gebucht und<br />
auch nur begrenzt Öffentlichkeitsarbeit<br />
betrieben werden. Davon hängt<br />
aber wiederum der Kartenverkauf ab.<br />
Und ein Faktor spielt in allen Bereichen<br />
mit – das liebe Geld. In der<br />
Wirtschaft würde man sagen, dass<br />
hier eine Interdependenz besteht.<br />
Projektleiterin Julia Leicht hingegen<br />
analysiert die finanzielle Lage ganz<br />
pragmatisch: „Die Situation ist gut,<br />
denn es kommen ja noch Mittel<br />
durch den Kartenverkauf rein –der<br />
soll noch vor den Sommerferien starten.<br />
Wirsind aber noch auf der Suche<br />
nach Sachsponsoren, die uns Lichtund<br />
Tontechnik zur Verfügung stellen<br />
können, eine Druckereifür Plakate<br />
und Karten sowie Unterstützung<br />
beim Catering.“<br />
Zu letzten Sitzung wurde angesprochen, wo es noch Probleme gibt, was die Schüler<br />
noch ändern können. Noch bleibt ja bis zur Aufführung ein bisschen Zeit.<br />
Burgbacher zufolge handelt es sich<br />
dabeiumdie Bereiche Informationsund<br />
Kommunikationstechnik, Fertigungs-<br />
und Bearbeitungstechnik,<br />
Steuerungs- und Automatisierungstechnik,<br />
Kfz-Diagnosetechnik und<br />
Multimedia-Distribution. Deshalb<br />
bekomme BTZ Bayreuth den Titel<br />
„Kompetenzzentrum nach den Förderrichtlinien<br />
der Bundesregierung“.<br />
Das Zentrum wurde bisher vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
mit rund<br />
3,6 Millionen Euro gefördert, der<br />
Freistaat Bayern und die Handwerks-<br />
„ Diese Auszeichnung ist<br />
ein Meilenstein in der<br />
Weiterentwicklung der<br />
Einrichtung. “<br />
HWK-Präsident Thomas Zimmer<br />
kammer haben es mit je knapp 1,8<br />
Millionen Euro unterstützt.<br />
HWK-Präsident Thomas Zimmer<br />
sprach von einem Meilenstein in der<br />
Weiterentwicklung der Einrichtung.<br />
Hintergrund der Auszeichnung sei<br />
das bei Hochschulen gängige System,<br />
besonders gute Studiengänge<br />
oder Fachbereiche als Elitestudiengang<br />
oder „Center of Excellence“<br />
auszubauen. Dieses System gebe es<br />
auch im Bereich der beruflichen Bildung,<br />
wobei besonders innovative<br />
Schulungszentren auch besonders<br />
gefördert und ausgebaut werden.<br />
Wenn diese gefunden sind, ist die<br />
Aufführung zumindest finanziell gerettet<br />
–umden Rest kümmert sich<br />
die Theatergruppe und das Orchester,<br />
die eifrig Musik und Schauspielpassagen<br />
einstudieren. Das Projekt<br />
ist schon jetzt über Bayreuth hinaus<br />
bekannt, Unterstützung kommt sogar<br />
vom Haus Marteau in Lichtenberg<br />
bei Bad Steben, einer Einrichtung,<br />
die junge Musiker inMeisterkursen<br />
ausbildet: Die Verantwortlichen<br />
dort waren so begeistert von<br />
Elan der Schülerinnen und Schüler,<br />
dass der Meisterkurs der bekannten<br />
Sopranistin Cheryl Studer sogar ein<br />
Konzert imMWG gibt –die Einnahmen<br />
gehen ans Projekt „Purcells<br />
Traum von König Artus“.<br />
Am 26. Juli um 19 Uhr kann jeder<br />
Interessierte in der Aula des MWG<br />
bei freiem Eintritt dabei sein, Spenden<br />
sind erwünscht. Die jungen Sänger<br />
haben eine Auftrittsmöglichkeit,<br />
die Zuschauer erleben ein musikalisches<br />
Highlight und das P-Seminar<br />
kann soseine Aufführungen mit finanzieren.<br />
In der Wirtschaftssprache<br />
wäre so etwas eine Win-Win-Situation.<br />
Aber auch wenn die Organisation<br />
von „Purcells Traum“ in den Händen<br />
von Wirtschaft/Recht-Schülerinnen<br />
und Schülern liegt – statt grauer<br />
Theorie geht es hier um die Praxis.<br />
Anpacken statt nur pauken, das ist<br />
die Devise beimP-Seminar –deshalb<br />
geben die Beteiligten in der zweiten<br />
Halbzeit des Projektesnochmal richtig<br />
Gas, bevor in drei Monaten endlich<br />
der große Moment gekommen<br />
ist.<br />
Meine <strong>Bayreuther</strong> <strong>Woche</strong><br />
Landebahnen,<br />
Hochspannungsleitungen,frequentierte<br />
Straßen,<br />
Windräder oder Spielplätze<br />
–keiner wünscht sich<br />
das vor der eigenen Haustüre.<br />
Seit <strong>Woche</strong>n fordern<br />
einige kritische <strong>Bayreuther</strong><br />
Bürger vom Verein<br />
Kontakt, dass keine<br />
Wohngemeinschaft für<br />
ehemalige Patienten des<br />
Bezirkskrankenhauses in<br />
ihrem Wohnviertel eingerichtet<br />
wird. Die festgefahrene<br />
Diskussion soll<br />
nunmehr auf einer neutralen<br />
Ebene weiter geführt<br />
werden. Kann man<br />
eine solche Forderungtatsächlich<br />
sachlich, ohne<br />
Emotionen formulieren?<br />
OB Brigitte Merk-Erbe<br />
ließ an der Notwendigkeit<br />
des Projekts<br />
inzwischen keinen<br />
Zweifel. Der Verein<br />
Kontakt, hat<br />
ein Gebäude an<br />
der Friedrichvon-Schiller-<br />
Straße gekauft<br />
und möchte es<br />
zu einer Wohngemeinschaft<br />
für<br />
10 Menschen,<br />
die im Zusammenhang<br />
mit<br />
Suchtmitteln straffällig<br />
geworden<br />
sind, umbauen. Der<br />
Verein gibt sich aber<br />
ANZEIGE<br />
kompromissbereit. Doch<br />
wie soll das gehen? Wie<br />
können Partikularinteressen<br />
im Rahmen des Zusammenlebens<br />
oder der<br />
Stadtentwicklung mit<br />
dem Allgemeinwohl in<br />
Einklang gebracht werden<br />
und welche Regeln<br />
und Prozesse müssen dazu<br />
verbessert werden? Im<br />
Falle der Wohngruppe bedeutet<br />
das aktive Resozialisierung<br />
– also Wiedereingliederung<br />
in die Gesellschaft.<br />
Bereits seit<br />
Mitte der 1990er Jahre<br />
werden immer<br />
mehr,auch ehemals forensische<br />
Patienten, in<br />
spezialisierten therapeutischen<br />
Wohngruppen<br />
untergebracht. Organisationen<br />
wie der Verein<br />
Kontakt haben sich<br />
zum als Ziel<br />
gesetzt, Vorurteile<br />
der<br />
Gesellschaftgegen<br />
sozial Außenstehendenabzubauen,<br />
bei gleichzeitiger<br />
sozialer<br />
Kontrolle der ehemaligen<br />
Patienten.<br />
Jeder von uns muss<br />
sich angesichts einer<br />
solchen Situation also<br />
fragen: Wie groß ist<br />
meine soziale Toleranz,<br />
wenn ich selbst<br />
betroffen bin?<br />
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