herunterladen - Schönstatt Bewegung Schweiz
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Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
Die <strong>Schweiz</strong>er Schönstatt-Patres<br />
an ihre Freunde und Bekannten<br />
Sommer 2010 Nr. 73<br />
Es gibt in dieser Zeit wahrhaftig viel zu reden und schreiben über die<br />
Welt und die Kirche. Wir werden geweckt, erwachen und fragen uns, was<br />
es uns sagt. Mir kommt immer wieder der Satz in den Sinn, den die<br />
jüdische Sozialtherapeutin Lily Pincus von Rabbi Lionel Blue zitiert,<br />
warum die Juden soviel Zeitung lesen: «Das Rohmaterial für die<br />
Offenbarung findet sich in der Zeitung… Juden befassen sich aus einer<br />
religiösen Forderung heraus mit den Belangen der Gesellschaft.« (In: Hans<br />
Jürgen Schultz (Hrsg.), Mein Judentum, Kreuz Verlag 1991, S. 161).<br />
Ich bin eingeladen, immer wieder zu sichten und zu wägen, was zu reden<br />
gibt und wie Schlagzeilen formuliert sind. Es ist völlig natürlich, dass<br />
Mann und Frau sich zunächst auf das Was stürzen, auf die Inhalte, es ist<br />
dabei aber ebenso aufschlussreich auf das Wie zu achten, in welcher<br />
Form und Absicht berichtet wird. Daraus kann man eine ganze Menge<br />
lernen.<br />
- Es gibt ein höchst eigenartiges Zusammentreffen. Als Schönstattpatres<br />
feiern wir in doppelter Weise ein Priesterjahr als Jubiläum: Es ist das<br />
weltkirchliche aus Anlass des 150. Todestages des Pfarrers von Ars und<br />
es ist das schönstättische am 8. Juli 2010, der 100. Priesterweihetag von<br />
P. Kentenich. Im Mai war übrigens auch der 100. Priesterweihetag von<br />
Romano Guardini.<br />
Wir konnten nicht wissen und nicht ahnen, dass genau in diesem Jahr<br />
sich der Sturm um die Kirche und seine Priester so heftig entfacht.<br />
Wahrhaftig eine starke Botschaft! Ich habe thesenhaft zusammengetragen,<br />
was zu diesen aktuellen Zeichen der Zeit zu bedenken wäre.<br />
Im Blick auf diesen kontroversen Themenbereich erinnere ich mich an<br />
ein Interview von Herrn Herder, dem derzeitigen Chef des HERDER-<br />
Verlages in dritter Generation. Einen Gedanken und ein Bild möchte ich<br />
frei wiedergeben: Heute seien Werte sehr gefragt. Er würde Buchläden<br />
empfehlen, ein eigenes Regal zu diesem Thema einzurichten. Dabei<br />
gehöre Benedikt XVI. u.a. zu den gefragten Autoren in diesem Bereich.<br />
Wache Menschen suchen ein Gegengewicht zu den seichten und oft sehr<br />
tendenziösen Berichten der Medien. Diese Berichte liessen sich mit der<br />
Fussballwelt vergleichen. Es sei wie wenn die Kameras der<br />
Fernsehsender nicht auf das Spiel auf dem Feld und die Tore gerichtet<br />
wären, sondern auf das Organisationskomitee der Veranstaltung in den<br />
Büros im Hintergrund, mit gelegentlichen Einblendungen von Fouls auf<br />
dem Feld und roten Karten...<br />
- Wir Patres haben die grosse Freude, dass am 18. April 2010 nach<br />
langem Warten wieder ein europäisches Noviziat beginnen konnte. Es<br />
sind drei Polen, ein Deutscher und ein <strong>Schweiz</strong>er.<br />
P. Werner Kuller ist ihr Novizenmeister. Am 6. Juni 2010 war in<br />
Schönstatt die Überreichung des Siongewandes, zu der auch die Familien<br />
der Novizen kamen. Ich habe die vier Novizen, die zu unserer Provinz<br />
gehören gebeten, einen kleinen Rückblick auf das Postulat zu schreiben.<br />
- P. Werner Hegglin schreibt nach wie vor Kolumnen für die Weggiser-<br />
Zeitung. Ich lasse den «Sonntagsbrief« zu Fronleichnam folgen. Darin<br />
steht ein bemerkenswertes Zitat zur Lage der Kirche heute aus dem Jahr<br />
1970 von Josef Ratzinger. (Aus «Glaube und Zukunft“ im Kösel Verlag, vgl. auch Editorial im<br />
«Sonntag» 16/2010, S. 5)<br />
2
- Afrika bleibt präsent. P. Evode Bigirimana erzählt von seinem<br />
Aufenthalt im Melchtal. Von P. Anicet Nyandwi übernehmen wir ein<br />
Interview aus der <strong>Bewegung</strong>s-Zeitschrift 2/2010. P. Fred Kistler kommt<br />
in einem Ausschnitt aus seinem Rundbrief zur Sprache.<br />
- Die Texte von P. Kentenich sind ausgewählt unter dem Gesichtspunkt<br />
der Zeitenstimmen. P. Kentenich nennt Gründe und empfiehlt Mittel.<br />
- Die Informationen zeigen wie reich und dicht das Leben ist.<br />
Mit diesem Brief danken wir Ihnen ganz herzlich für alles unterstützende<br />
und ermutigende Mitgehen. Wir wünschen uns gegenseitig innere<br />
Erneuerung und vertiefte Zuversicht auf unsern unterschiedlichsten<br />
Pilgerwegen, auf denen wir alle auf das gleiche Ziel hin unterwegs sind!<br />
Im Namen der Schönstattpatres<br />
P. Edwin Germann<br />
Zeichen der Zeit<br />
P. Edwin Germann<br />
«Missbrauchs-Skandale» und «Sexuelle Übergriffe» sind eine starke<br />
Herausforderung, die nicht nur mit einem Satz beantwortet werden<br />
können. Es ist ein Erdbeben eigener Art. Die folgenden Gesichtspunkte<br />
möchten helfen die Vielschichtigkeit des Phänomens zu sehen und<br />
Verengungen zu vermeiden.<br />
1. Die Spitze des Eisberges zeigt an, dass der weitaus grössere Teil<br />
unsichtbar ist. Missbrauch und Übergriffe in der Kirche sind im<br />
höchsten Mass verwerflich und beschämend und durch nichts zu<br />
beschönigen. Schonungslose Ahndung, Aufdeckung und<br />
Bestrafung durch weltliche Gerichte sind unumgänglich.<br />
Nicht weniger verwerflich und beschämend sind Missbrauch und<br />
Übergriffe in säkularen Einrichtungen, in Internaten, in<br />
Jugendheimen und Sportvereinen. Es ist zu hoffen, dass mit<br />
gleicher Akribie geahndet, aufgedeckt und bestraft wird.<br />
Ebenso verwerflich und beschämend ist die erdrückende<br />
Dunkelziffer (man spricht von über 90%) in den Familien, mit<br />
dem Unterschied, dass in diesem Bereich Missbrauch und<br />
Übergriffe kaum geahndet, aufgedeckt und bestraft werden. Das<br />
Inzest-Tabu ist hoch aktuell. Die Familie ist ein Raum der<br />
Geborgenheit und des Schutzes, aber auch ein sehr gefährdeter<br />
Raum.<br />
2. Bedenklich ist die Schizophrenie vieler unserer allgegenwärtigen<br />
Medien und der Werbung und auch deren Konsumenten: im<br />
gleichen Atemzug werden Skandale (mit Recht) in gereizter<br />
Empörung angeprangert und gleichzeitig freie, hemmungslose<br />
Sexualität, Pornographie in allen Varianten und Gewalt zur<br />
Unterhaltung angepriesen (mit welchem Recht – wegen der<br />
Einschaltquote bzw. der Rentabilität).<br />
3. Zu bedenken wäre auch der Aspekt der Verhältnismässigkeit<br />
oder der Geschichtlichkeit. Wenn wir aus der Sicht und der<br />
Erfahrung von heute über die Damaligen zu Gericht sitzen,<br />
sollten wir uns auch bewusst sein, in welchen Verhältnissen die<br />
Damaligen gelebt und gearbeitet haben. «Dass eine differenzierte<br />
Sicht nötig ist, zeigt sich nicht zuletzt im Fall `Rathausen`. Dort<br />
ist offensichtlich, dass der Kanton Luzern die Ingenbohler<br />
Schwestern durch Überanstrengung und wenig Lohn missbraucht<br />
hat*, was seinerseits wahrscheinlich ein guter Nährboden für<br />
andere Missbräuche war.» (Urban Fink-Wagner in SKZ 20-21/2010 s. 394 und *<br />
Marlis Betschart, Sozialarbeit um Gottes Lohn Die Ingenbohler Schwestern an Anstalten im<br />
Kanton Luzern, in: Helvetica Franciscana, 31 (2002) Heft 2, 121-183)<br />
3<br />
4
4. Sehr nachdenklich und selbstkritisch machen muss uns auch die<br />
Tatsache, dass die bedrohliche Entfesselung der Triebe zum Teil<br />
als Pendelschlag und Reaktion einer früheren Befangenheit und<br />
Prüderie, einer moralisierenden und überstreng richtenden<br />
Scheinheiligkeit und Doppelmoral – auch in der Kirche - zu<br />
verstehen ist.<br />
5. Die 68-Generation musste viel Verkrustetes aufbrechen und<br />
Morsches entfernen, sie wird aber auch einsehen müssen, dass<br />
dabei unerleuchtet Grenzen über- bzw. unterschritten wurden.<br />
Noch 1989 erschien im renommierten Deutschen Ärzteverlag ein<br />
Buch, das offen für die Erlaubnis von pädosexuellen Kontakten<br />
warb. «Die gesamte Gesellschaft sollte die lange Zeit betriebene<br />
Verharmlosung von sexuellem Kindsmissbrauch als Teil ihrer<br />
eigenen Schuld annehmen» (Manfred Lütz).<br />
6. Es ist u.a. das Verdienst von Weltethos (Hans Küng, Was ich glaube, S. 73<br />
u 90f) in Erinnerung gerufen zu haben, dass sich archetypisch quer<br />
durch alle Völker und Religionen ethische Grund-Werte und<br />
Standards herausgebildet haben. Eine Kultur der Menschlichkeit<br />
muss sorgfältigst auf vier elementare Bereiche achten, die positiv<br />
und negativ formuliert als Ur-Ethos gelten:<br />
Pflege und Förderung<br />
1. Leben<br />
Solidarität, Gewaltlosigkeit<br />
2. Eigentum<br />
Solidarität, fairer Handel<br />
3. Wahrheit<br />
Toleranz, Ehre<br />
4. Sexualität<br />
Beziehung zwischen den<br />
Geschlechtern, Partnerschaft,<br />
Gleichberechtigung<br />
Schutz und Ahndung<br />
Nicht morden<br />
Nicht foltern, quälen, verletzen<br />
Nicht stehlen<br />
Nicht ausbeuten, bestechen, korrumpieren<br />
Nicht lügen<br />
Nicht täuschen, fälschen, manipulieren<br />
Nicht Sexualität missbrauchen<br />
Nicht Unzucht treiben,<br />
Nicht betrügen, erniedrigen, entwürdigen<br />
7. Die fast lapidaren Hinweise von P. Kentenich sind aktueller den<br />
je:<br />
- «Innerlich unbefangen – äusserlich unberührt»: Die<br />
«Regula tactus». Diese Regel sah P. Kentenich vor allem<br />
im Blick auf Erziehende und Seelsorger.<br />
- Im Verhältnis von «Nähe und Distanz» ist Distanz und<br />
Respekt wichtiger als Nähe. Das gilt sinngemäss auch in<br />
Ehe und Freundschaft.<br />
- Sexualerziehung ist Liebeserziehung – und zwar als<br />
«bedingungslose» Liebeserziehung jenseits von Angst<br />
und Prüderie bzw. Freizügigkeit und Schrankenlosigkeit.<br />
- Die Geschlechtlichkeit braucht ihren Schutz: 5 Türme<br />
schützen sie:<br />
innige Gottesliebe, tiefgründende Demut, erleuchtete<br />
Disziplin, schöpferische Arbeit, entspannende Freude.<br />
8. «Erbsünde» ist ein theologisches Reizwort, weil es auch<br />
missverstanden und missbraucht wurde. Was das Wort aber meint<br />
wird in unserm Zusammenhang überdeutlich und ist aktueller<br />
denn je. Nebst dem «Erb - Gut» vermachen sich die<br />
Generationen dauernd auch «Erb-Lasten». Wie oft sind die<br />
«Täter» selber «Opfer» früherer Missbräuche und Übergriffe. Es<br />
sind unheilvolle Kettenreaktionen und Teufelskreise.<br />
9. «Erlösung» ist ein anderes Reizwort und doch das Aller-Not-<br />
Wendigste. Durch einen erleuchteten Umgang mit Schuld und<br />
Schwäche könn(t)en wir einander viel helfen. Annehmen statt<br />
«verteufeln, verdrängen, abspalten» um des eigenen «weissen<br />
Kragens» willen. Erlösung ist Gnade, aber nicht ohne unser<br />
Mitwirken und hat auch mit Verzicht, sich zurücknehmen, sich<br />
beherrschen und Disziplin zu tun.<br />
5<br />
6
10. Die Frage des Zölibates ist nur sehr bedingt mit unserm Problem<br />
verknüpft. «Pädophile Übergriffe sind keine direkten Folgen des<br />
zölibatären Lebens. Pädophilie ist eine angeborene<br />
Neigung…Wer eine gesellschaftlich inakzeptierte sexuelle<br />
Präferenz hat und seine Veranlagung ausleben möchte, den<br />
schützt aber weder der Zölibat noch die Ehe davor, das zu tun.»<br />
(Lukas Niederberger)<br />
11. In diesen Turbulenzen grassiert der «Missbrauch des<br />
Missbrauchs» (Vgl. Empörung bei der Festnahme von Roman<br />
Polanski) Die Katholische Kirche wird als Prellbock, als<br />
Sündenbock instrumentalisiert. «Mediale Kreuzigung» schürt den<br />
Generalverdacht. Dieser macht blind für Schattenprojektionen des<br />
Individuums und der Gesellschaft.<br />
12. In allem Stimmengewirr und Medienlärm möchten wir eine arteigene<br />
und für heute atypische Haltung pflegen und bewahren:<br />
- Selbstkritisch und offen für Reinigung von «Gedanken,<br />
Worten und Werken», sowohl bei sich wie auch bei<br />
Vertretern der Kirche und Gesellschaft.<br />
- Das Ganze im Auge behalten, Zusammenhänge ergründen<br />
und unterscheiden, um nicht in die Falle des<br />
Generalisierens zu geraten.<br />
- Kriminelles benennen und bekämpfen, aber in Respekt<br />
und Empathie: «sich verneigen» (Bert Hellinger) vor Opfer<br />
und Täter (Lk15). Und dabei lösungs-orientiert vorwärts<br />
denken und handeln.<br />
7<br />
Im Grunde sei alles Interpretation<br />
Raphael Troxler<br />
Meine Postulatszeit war nur auf den ersten Blick eine Wartezeit auf das<br />
Noviziat. Sie dauerte vom September 08 bis zum Beginn des Noviziates<br />
im April 2010. Wenn ich genau hinschaue war sie reich an verschiedenen<br />
Erfahrungen. Sprachstudium in Bern und Luzern, zwei Semester<br />
Theologie in Luzern, Prüfungen, Büro- und Gärtnerarbeiten im Vaterhaus<br />
in Schönstatt während des Generalkongresses, zehn Wochen Zivildienst<br />
bei der Stiftung für Schwerbehinderte Luzern (SSBL) in Rathausen.<br />
Von meiner Erfahrung im Zivildienst möchte ich hier etwas berichten.<br />
Ich war eingeteilt auf einer Wohngruppe mit acht Bewohnern. Zusammen<br />
mit 2 weiteren Betreuern war meine Aufgabe die Bewohner durch ihren<br />
Alltag zu begleiten. Dies hiess am Morgen die Grundpflege machen, das<br />
Morgenessen zubereiten, das Morgenessen gemeinsam einnehmen,<br />
Zähneputzen, die Bewohner ins Atelier begleiten, putzen, Mittagessen<br />
kochen, einen Ausflug machen, Znacht kochen, die Bewohner ins Bett<br />
bringen, beten, gute Nacht, bis morgen.<br />
Die Grundeinstellung bei jeder Tätigkeit war: Es sind die Bewohner, die<br />
hier wohnen und wir Betreuer unterstützen sie, wo es nötig ist. Es war<br />
nicht zuerst mein Arbeitsplatz, wo die Bewohner zum wohnen<br />
hinkommen, um von den Leistungen zu profitieren. Zuerst ist es ihr<br />
Wohnort.<br />
Als grösste Schwierigkeit bei der Arbeit mit den Behinderten erschien<br />
mir die Kommunikation mit Ihnen. Einige konnten sich mit Worten<br />
ausdrücken, andere überhaupt nicht. Ein langjähriger Betreuer bei der<br />
SSBL sagte mir, im Grunde sei alles Interpretation. Oft könne man nur<br />
erahnen, welches das wirkliche Bedürfnis für den Moment ist. Mit der<br />
Zeit war bei den Einzelnen so etwas wie eine eigene Sprache abzulesen.<br />
Da war einer, der sprach überhaupt kein Wort. Wenn er jedoch auf eine<br />
Frage mit ja antworten wollte, klatschte er in seine Hände. Entscheidend<br />
war auch, dass ich selber genau wusste, was ich fragen oder<br />
kommunizieren wollte. Alles musste echt sein. War dies nicht der Fall,<br />
8
ekam man schnell zu hören: «Das musst du gar nicht Fragen, das weisst<br />
du selbst.»<br />
Die ganze Zivildienstzeit war auch ein intensives Abschiednehmen von<br />
Zuhause. Ich bin nur zwei Minuten entfernt vom Wohnheim der SSBL<br />
aufgewachsen und meine Eltern und mein Bruder wohnen immer noch<br />
dort. So hatte ich öfters die Gelegenheit in einer Mittagspause bei Ihnen<br />
vorbeizuschauen. Jetzt freue ich mich auf den neuen Lebensabschnitt im<br />
Noviziat. Ich bin bereit neue ‚Sprachen‘ zu lernen.<br />
Die Zeit fliesst wie ein Fluss<br />
Przemyslaw Skapski<br />
So sang ein berühmter polnischer Sänger Czeslaw Niemen. Diese Wörter<br />
begleiteten mich oft auf den verschiedenen Wegen der letzten Zeit.<br />
Postulat – leicht zu sagen, schwieriger zu erleben.<br />
Am Anfang des Postulates war ich stark mit dem Sprachstudium<br />
beschäftigt. Als ich schon relativ gut Deutsch beherrschte, zog ich auf die<br />
<strong>Schweiz</strong>er Wiesen und Felder, in die Wälder und Berge, wo ich mich mit<br />
der Landwirtschaft näher anfreunden konnte. Obwohl meine<br />
Hauptaufgabe in dieser Zeit die Kälberzucht war, arbeitete ich auch im<br />
Garten, auf dem Bau und in einer Käserei.<br />
Im Sommer zog ich nach Polen zurück. Jugendlager, Hausarbeit bei den<br />
Patres, Ferien, ein bisschen Reisen, Kongress der Schönstattbewegung in<br />
Polen und das internationale Familientreffen in Jozefow waren<br />
Hauptpunkte meines Heimataufenthaltes.<br />
Im Winter verweilte ich vier Monate in einer polnischen Pfarrei in<br />
Schlesien, wo ich in einem so genannten Pastoralpraktikum eingesetzt<br />
war. Dort konnte ich die typische Pfarrarbeit kennen lernen.<br />
Einerseits war diese Zeit interessant und reich an Erlebnissen und<br />
Abenteuern, andererseits aber – so erlaube ich mir zu sagen – war diese<br />
Zeit auch etwas schwierig und unsicher. Ich wartete nämlich schon lange<br />
auf die konkreten Entscheidungen meine Zukunft in der Gemeinschaft<br />
9<br />
der Patres betreffend. So war es für mich eine Herausforderung, als<br />
Mensch des Vorsehungsglaubens zu leben.<br />
Dass der gute Gott uns führt, ist nie fraglich – genau sieht man das aber<br />
erst dann, wenn eine Etappe vorüber ist. Ich bin dankbar für diese letzte<br />
Etappe und bitte Sie alle um Ihr Gebet in dieser speziellen Zeit des<br />
Noviziates.<br />
Postulat-Abenteuer<br />
Lukasz Pinio<br />
Mein Abenteuer im Postulat fing vor fast zwei Jahren im Jozefows Wald<br />
neben Warschau an. Damals hörten wir (ich, Przemyslaw und Darek) im<br />
Heiligtum, dass es schon Zeit sei, den nächsten Schritt in die Richtung<br />
der Gemeinschaft zu gehen. Nach kurzer Zeit begann ich den Kampf um<br />
die Beherrschung der deutschen Sprache. Manchmal war es schwer, aber<br />
trotz aller Schwierigkeiten kann ich mich mittlerweile schon ausführlich<br />
(kleine Übertreibung) unterhalten.<br />
Richtung <strong>Schweiz</strong><br />
Als die Entscheidung getroffen wurde, habe ich noch nicht gewusst, dass<br />
ich mal das Glück haben würde, die Sprache Goethes in der <strong>Schweiz</strong><br />
lernen zu dürfen. Nicht lange wartend durchsuchte ich mein Zimmer nach<br />
allen Büchern, in denen sich nützliche Informationen über dieses Land<br />
finden lassen. Nicht viel konnte ich da finden, aber das Wichtigste hielt<br />
ich in der Hand - die Landkarte. Ohne viel darüber nachzudenken breitete<br />
ich sie auf dem Tisch aus, und mit dem Finger darauf kreisend fand ich<br />
schließlich ein kleines Alpdorf – Melchtal. Dort sollte ich die nächsten<br />
Monate verbringen.<br />
Die <strong>Schweiz</strong><br />
Die auf der Wiese stehenden Kühe, Glockenschlagen um 6 Uhr, Rivella<br />
im Kühlschrank, Sprachstudien bis in die Nacht hinein, fantastische<br />
10
Leute um mich herum, mit solchen Worten lässt sich die Atmosphäre in<br />
Melchtal darstellen. Nach einigen Wochen zog ich in ein Zimmer in<br />
Horw ein. Zusammen mit P. Beat Zuber begann ich die schwierige Arbeit<br />
an der Sprache. Die Zeit fliesst, und ein Paar Tage beschäftigte mich eine<br />
Frage: Wie geht es weiter - dann fuhr ich nach München.<br />
München – Junger Sion – Studentat der Patres<br />
Nicht nur setzte ich das Deutschstudium wegen der sprachlichen Gründen<br />
um, sondern auch um die Gemeinschaft der Patres aus der anderen Seite<br />
kennenzulernen. Tag für Tag paukte ich neue Wörter und<br />
grammatikalische Regeln und plötzlich klopfte die Prüfung schon an die<br />
Tür. Wissend, dass ich jetzt zeigen musste, ob die Studiumszeit<br />
vernünftig ausgenutzt wurde, konnte ich die ganze Nacht vor der Prüfung<br />
nicht schlafen. In Polen kam die Nachricht, dass ich die Prüfung<br />
bestanden habe.<br />
Praktikum in Polen<br />
Während des Praktikums arbeitete ich mit der Ministrantengruppe,<br />
allgemein gesagt, war ich der Sakristan. (Putzen, Ministrieren, Lesungen<br />
lesen, Kaffe kochen, Spenden sammeln, in Polen kann darunter<br />
Sakristansarbeit verstanden werden). Es war schwierig, aber mit Gottes<br />
Hilfe überlebte ich das Praktikum.<br />
Noviziat- Ich bin ja mal richtig weg, aber ich kann euch sagen, dass ich<br />
euch in die Erinnerung behalte, und in Gebet werde ich an sie denken.<br />
Vor- und Zubereitung<br />
Lukasz Krzeminski<br />
Ich habe am 18. Oktober 2009 mein Postulat in Józefów angefangen. Es<br />
hat gegen 6 Monate gedauert. Das war eine ganz kurze aber intensive<br />
Zeit.<br />
Zwei Wochen nach dem Anfang bin ich in die <strong>Schweiz</strong> gefahren.<br />
Dort war ich bis Weihnachten. Dann war ich 3 Wochen in Polen. Zuerst<br />
war ich zu Hause und dann in Jozefow bei den polnischen Patres.<br />
Nachher bin ich noch einmal in die <strong>Schweiz</strong> geflogen und bis Ende März<br />
dort geblieben.<br />
Das Hauptziel in der <strong>Schweiz</strong> war Deutsch zu lernen. Natürlich war das<br />
eine gute Gelegenheit, die Gemeinschaft in der <strong>Schweiz</strong> kennen zu<br />
lernen.<br />
Ich habe nicht nur Deutsch gelernt, sondern auch über meine Berufung<br />
nachgedacht.<br />
Nach dieser Zeit bin ich sicher, dass ich den richtigen Weg und die<br />
richtige Gemeinschaft gefunden habe.<br />
Während dieser Zeit in der <strong>Schweiz</strong> habe ich zwei Wochen bei Familie<br />
Grauert in Ebikon verbracht, weil meine Deutschlehrerin Schwangerschaftsurlaub<br />
gehabt hat.<br />
Dort habe ich mein Deutsch im Leben geübt. Aber wichtiger für mich<br />
waren viele neue Erfahrungen.<br />
Ich habe dort eine lebendige Schönstatt Familie erfahren. Die Familie<br />
hatte kein einfaches Leben, doch mit der Hilfe von Schönstatt konnten sie<br />
es ertragen.<br />
Ich bin sehr froh, dass meine eigene Familie und meine Freunde die<br />
Geschlossenheit des Noviziates gut verstanden haben. Sie haben mir<br />
versichert, dass sie sich gedulden und im Gebet an uns denken werden.<br />
Zum Schluss möchte ich sagen, dass das Postulat sehr gut war. Ich bin<br />
mir sicher geworden, dass das mein Weg ist. Ich habe viel gelernt. Alle<br />
meine Erfahrungen möchte ich in Zukunft benutzen.<br />
11<br />
12
Sonntagsbrief - 1. Sonntag nach Pfingsten<br />
Dr. P. Werner Hegglin, Stella Matutina<br />
Liebe Leserin, lieber Leser<br />
von links nach rechts:<br />
Lukasz Krzeminski PL<br />
Lukasz Pinio PL<br />
Raphael Troxler CH<br />
P. Werner Kuller, Novizenmeister D<br />
Przemyslaw Skapski PL<br />
Felix Geyer D<br />
Gestern war Fronleichnam; eine Gelegenheit, über den Glauben und über<br />
kleine Zahlen nachzudenken.<br />
Wo ich aufwuchs, war alles katholisch. Im Kirchturm hing die<br />
zweitgrösste Glocke der <strong>Schweiz</strong>. Zur Prozession kamen alle. Die<br />
Dorfmusik blies den Prozessionsmarsch; ich hatte Tränen, jedesmal.<br />
Fronleichnam im Dorf war gross.<br />
Als Student kam ich nach Fribourg. Dort war die Prozession auch gross;<br />
alle, die mussten, kamen; vom Regierungsrat in Corpore bis zum<br />
kleinsten Mädchen-Pensionat. Die Hauptsache aber waren die gaffenden<br />
Zuschauer am Strassenrand. Das war Fronleichnam als Folklore, ein<br />
Umzug für andere.<br />
Heute ist all das reduziert oder verschwunden. Die Christengemeinschaften<br />
sind kleiner geworden. Davon schrieb Joseph Ratzinger,<br />
jetzt Papst Benedikt, schon 1970: «Aus der Kirche von heute wird auch<br />
dieses Mal eine Kirche von morgen hervorgehen, die viel verloren hat.<br />
Sie wird klein werden, weithin ganz von vorne anfangen müssen. Sie wird<br />
viele der Bauten nicht mehr füllen können, die in der Hochkonjunktur<br />
geschaffen wurden. Sie wird mit der Zahl der Anhänger viele ihrer<br />
Privilegien in der Gesellschaft verlieren.»<br />
Warum haben wir nach vierzig Jahren immer noch Mühe, uns an kleine<br />
Zahlen zu gewöhnen Wenn Freunde nicht mehr zum Gottesdienst<br />
gehen, warum gehe ich dann auch nicht mehr Wenn wir zur Minderheit<br />
werden und die Bedeutenden in der Welt nicht mehr dazugehören,<br />
warum ertragen wir das so schwer Und warum eigentlich kann es uns<br />
nur als Mehrheit wohl sein<br />
13<br />
14
Dass der Pfingstgeist uns helfen könnte, da bin ich sicher. Er könnte uns<br />
z. B. klarmachen, wie sich Wert und Preis unterscheiden. Wenn auf einer<br />
Auktion in New York ein Bild für mehr als hundert Millionen Dollar<br />
ersteigert wird, ein Bild, das ich nicht einmal aufhängen würde in meiner<br />
Wohnung, dann ist das eine der Preis und das andere der Wert-für-mich.<br />
Überall – nicht nur bei Bildern – ginge es darum, zum Wert zu stehen<br />
und sich nicht betören zu lassen von grossen Zahlen. Wir wissen es: Was<br />
fast nichts kostet, kann für mich von unschätzbarem Wert sein. Ein<br />
Open-Air, zu dem dreitausend kommen, ist nicht einmal eine<br />
Zeitungsmeldung wert; es müssen dreissigtausend sein. Macht die<br />
kleinere Zahl die Musik in jedem Fall schlechter<br />
Der Pfingstgeist könnte unser Zahlendenken lockern: Dass eine Feier mit<br />
sieben Teilnehmenden gut sein kann, auch wenn es früher siebenhundert<br />
waren; dass ich zu etwas stehe, was mir wert ist, auch wenn ich allein bin<br />
damit; dass ich mich freuen kann, einer Minderheit anzugehören.<br />
Christengemeinschaften sind Minderheiten. Wer nur in grossen Zahlen<br />
leben kann, muss sich anderweitig umsehen.<br />
Wallfahrt zum Miterleben – und zum persönlichen<br />
Nachdenken<br />
Micheline Klapproth<br />
Die von den Schönstatt-Patres auf Berg Sion alljährlich durchgeführten<br />
Mai-Wallfahrten zum Berg Sion gehören auf der Halbinsel Horw schon<br />
seit vielen Jahren zu den beliebtesten Ereignissen des kirchlichen<br />
Kalenders. Zu jeder Wallfahrt gehört ein spezielles Motto.<br />
Heuer hatten die Patres im Einklang mit der <strong>Schweiz</strong>erischen Schönstatt-<br />
<strong>Bewegung</strong> das Thema «Hier und Heute – mit Dir verbindlich handeln».<br />
Mit diesem Spruch im Kopf und im Herzen machten sich die<br />
Fusspilgerinnen und –pilger an jenem leicht regnerischen<br />
15<br />
Sonntagnachmittag, 16. Mai 2010, auf den Weg über die Halbinsel Horw<br />
in Richtung Berg Sion. Trotz trübem Wetter erstrahlten die Gärten und<br />
Wiesen rundherum in leuchtenden Farben und brachten sich so als<br />
wunderschönes «Umfeld» unübersehbar in unser Bewusstsein. Das war<br />
ja das «Hier und Jetzt», von dem das Motto sprach, ging es mir durch den<br />
Kopf, und wie mit einem «Zooming» beim Fotografieren rückten<br />
plötzlich Realität und Zeit näher heran. Gleichzeitig wurde auch der<br />
Wunsch, verbindlicher mit Gott handeln zu können (so der Spruch)<br />
konkreter. Auch beim weiter Wandern blieb dieses Gefühl bestehen.<br />
Schliesslich gelangten die vielen Pilgernden zu Fuss oder motorisiert<br />
zum gastfreundlichen Sitz der Schönstatt-Patres.<br />
Dort im warmen, kirchlichen Innenraum konnten sie in der Messfeier auf<br />
dem bereits eingeschlagenen «Weg der Nähe zu Gott» ganz reell und<br />
gegenwärtig weiterziehen, gefühlsmässig und gedanklich.<br />
In der Predigt zitierte der Priester Beispiele berühmter Persönlichkeiten,<br />
wie das vom heiligen Ignatius von Antiochien, der den Leuten damals<br />
ermutigend zurief: «Lasset uns die gegenwärtige Gnade lieben…»<br />
Das Wort Gnade hat wohl in unserer heutigen Zeit diese geläufige<br />
Selbstverständlichkeit von damals ein bisschen verloren. Vielleicht meint<br />
der Begriff Gnade, so wie er vor Jahrhunderten verstanden wurde, jedoch<br />
genau diese direkte, unmittelbare Nähe, die im Wallfahrtsspruch der<br />
Schönstatt-Patres angetönt wurde:<br />
Nämlich wunderbare Nähe Gottes, spürbar und erfahrbar im ganzen<br />
Menschen.<br />
Auch der herzerfrischende Einakter des bekannten deutschen Autoren<br />
Borchert, der dem Publikum – übrigens hervorragend interpretiert –<br />
geboten wurde, wies in die gleiche Richtung.<br />
16
Das Leben des jungen Priesters aus Burundi in<br />
Melchtal<br />
P. Evode Bigirimana<br />
Dieser junge Priester kommt aus Burundi. Er ist auf dem Hügel Magana<br />
1975 geboren. Der Hügel Magana liegt in der Gemeinde Burambi, in der<br />
Provinz Bururi, im Süden des Landes. Dieser junge Priester ist 2006 zum<br />
ersten Mal in der <strong>Schweiz</strong> gewesen und hat während 2 Monaten Deutsch<br />
gelernt. Jetzt ist er am 10. Mai zum zweiten Mal in der <strong>Schweiz</strong><br />
angekommen. Das Ziel dieses zweiten Aufenthaltes in der <strong>Schweiz</strong> ist,<br />
zuerst Deutsch während ungefähr 2 Monaten zu vertiefen. Nachher wird<br />
er nach Österreich fahren, um ein Praktikum von zwei Monaten im<br />
Familienwerk zu machen. Zuletzt wird er nach Deutschland weiterfahren,<br />
um eine interne Ausbildung von drei Monaten in der Schönstatt-Patres<br />
Gemeinschaft zu machen. Er wird am 1. Dezember nach Burundi<br />
zurückfliegen.<br />
Wie ist das Leben dieses jungen Priesters in Melchtal Er ist am 13. Mai<br />
zum ersten Mal nach Melchtal angekommen, um nicht nur den ersten<br />
Kontakt mit seiner Lehrerin zu machen, sondern auch um den<br />
Deutschkurs zu planen. Er wurde von Pater Marian, dem Pfarrer von<br />
Melchtal, empfangen. Am nächsten Tag ist er nach Horw zurückgekehrt,<br />
um auf die folgende Woche zu warten. Am Montagabend hat ihn Pater<br />
Barmettler endlich nach Melchtal gefahren, damit er sich dort einrichten<br />
kann. Er hat am Abend die erste Lektion gehabt.<br />
Wer ist dieser junge Priester, der aus Burundi kommt, und wer erzählt<br />
hier Dieser junge Priester heisst Evode BIGIRIMANA und ist sowohl<br />
der Erzähler als auch der, von dem erzählt wird. Wie sind die Kontakte<br />
mit den Leuten in Melchtal<br />
Pater Marian:<br />
Mit Pater Marian ist der Kontakt brüderlich, freundlich, angenehm und<br />
fröhlich. Ich stelle seit meiner Ankunft fest, dass mein Mitbruder sehr<br />
offen ist. Er hat mir alles gezeigt was nötig ist, damit mir nichts fehlt. Er<br />
gibt mir immer nötige Informationen. Er hilft mir auch, mein Deutsch zu<br />
vertiefen, weil wir nur Deutsch sprechen. Übrigens spricht er kein<br />
Französisch. Ich habe die Gelegenheit, Deutsch zu üben mit ihm,<br />
meistens wenn wir zusammen essen. Ich fühle mich wirklich wie<br />
Zuhause. Ich möchte mich bei Pater Marian für diese angenehme<br />
Aufnahme und für alles bedanken.<br />
Barbara, meine Lehrerin:<br />
Mit Barbara ist der Kontakt angenehm. Sie ist ganz nett, intelligent,<br />
pünktlich, offen, fröhlich. Sie unterrichtet sehr gut mit Hingabe, darum<br />
ist der Unterricht bereichernd. Es ist ihr zu verdanken, dass ich den<br />
Deutschkurs gerne habe, und ich bin überzeugt, dass ich viele Fortschritte<br />
in Deutsch machen werde. Barbara ist verheiratet und hat 3 Kinder, die<br />
alle Buben sind. Das jüngste Kind ist noch ein Baby. Er heisst Laurin<br />
und ist 3 Monate alt. Er ist ruhig und lächelnd. Wenn ich Unterricht<br />
habe, kommt die Lehrerin entweder zu mir oder ich gehe zu ihr, und<br />
Laurin ist meistens dabei. Manchmal weint das Baby, wenn es Hunger<br />
hat und Muttermilch möchte. Dann unterbrechen wir den Unterricht,<br />
damit die Lehrerin das Baby stillen kann. Wenn ich zu ihr komme,<br />
bekomme ich immer etwas zu trinken. Ich bin wirklich zufrieden mit<br />
meiner Lehrerin. Schon am Anfang hatte ich einen guten Eindruck<br />
gehabt.<br />
Die Schwestern des Benediktinerinnenklosters:<br />
Mit diesen Schwestern ist der Kontakt angenehm, mütterlich, heiter und<br />
ermutigend. Als ich im Kloster die erste Messe auf Französisch gefeiert<br />
habe, haben sie mich sehr gut aufgenommen. Sie haben mich gebeten das<br />
Evangelium auf Deutsch zu lesen. Nach der Messe haben sie sofort<br />
gebeten und ermutigt die Messe am nächsten Tag auf Deutsch zu feiern.<br />
17<br />
18
Wenn Pater Marian nicht da ist, esse ich bei den Schwestern das<br />
Frühstück und Abendessen. Ich werde wirklich verwöhnt. Es gibt immer<br />
viel zu essen und die Schwester, die verantwortlich ist, kommt immer<br />
fragen, ob das Essen gut ist. Darum habe ich schon drei Kilos<br />
zugenommen.<br />
Monika:<br />
Monika ist eine ehrliche und pünktliche Frau. Sie ist verheiratet und hat<br />
3 Kinder, von denen eines behindert ist. Wenn Pater Marian nicht da ist,<br />
hole ich immer das Mittagessen bei ihr. Sie kocht am Besten und ist sehr<br />
gastfreundlich. Sie wohnt in der Nähe der Pfarrei Melchtal.<br />
Andere Leute:<br />
Melchtal ist ein kleines Dorf und alle Leute sind gastfreundlich. Wenn<br />
man sie trifft, grüssen sie immer. Sogar der Fahrer des Postautos ist sehr<br />
nett und verständnisvoll. Z.b: als ich von Zürich kam – ich hatte P.<br />
Othmar Landolt auf den Flughafen begleitet – war ich spät an der<br />
Bushaltestelle angekommen. Er wollte die Tür des Postautos zumachen<br />
und ich habe ihn gebeten: »Können Sie bitte auf mich warten, damit ich<br />
mein Gepäck, das in diesem Auto ist (das Auto von P. Barmettler), holen<br />
kann« Er war einverstanden und hat auf mich gewartet. Das ist eine<br />
Erfahrung, die ich nicht vergessen werde.<br />
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass ich dankbar bin. Ich bin<br />
dankbar für Gottes Vorsehung, die mich nach Melchtal geführt hat. Ich<br />
danke unserer Gemeinschaft, besonders dem Obern, der die Entscheidung<br />
getroffen hat, mich hier herzubringen. Ich bin Pater Marian dankbar, der<br />
einverstanden war, mich aufzunehmen. Ich danke meiner Lehrerin, den<br />
Schwestern des Klosters, Monika, und allen, die etwas getan haben, um<br />
mein Leben zu verbessern.<br />
19<br />
NIGERIA - aus dem Rundbrief vom Juni 2010<br />
P. Fred Kistler<br />
Natürlich haben wir auch von den Erschütterungen der Kirche, besonders<br />
in Europa, gehört und müssen unsere eigene Ausbildung hinterfragen.<br />
Die Position des Papstes und der Kirche ist klar: Null-Toleranz bezüglich<br />
Kindesmissbrauch. Aber dies genügt nicht. Was sich besonders seit den<br />
68ger Jahren im öffentlichen Bewusstsein verändert hat, ist eine<br />
ungeahnte sexuelle Freiheit inkl. Akzeptanz von Abtreibung und<br />
gleichgeschlechtlicher Ehen, von einer Erotisierung und Sexualisierung<br />
in Film, Fernsehen und Internet. Wie in einem Raucherabteil niemand<br />
vom Nikotineinfluss befreit bleibt, so ist auch die Kirche in allen ihren<br />
Gliedern von diesem sexuellen Freiheitsrauch umgeben und beeinflusst.<br />
Einzig eine entsprechende Erziehung und gewisse Immunisierung kann<br />
zu einer grösseren Sicherheit im Denken und in der Lebensführung<br />
führen.<br />
Es ist erstaunlich, wie P. Kentenich bereits 1912 und von da an mit<br />
wachsender Klarheit den Wind einer neuen Zeit gewittert und sich mit<br />
genialer Kraft auf verantwortete Freiheitserziehung eingestellt hat im<br />
Gegensatz zu gängiger Drill- und Gewohnheitserziehung. Das Führen<br />
junger Menschen zu persönlichen Überzeugungen und zu freien, starken,<br />
verantwortungsbewussten Persönlichkeiten war sein Ideal und<br />
Leidenschaft. In seinem Geist und in seiner Schule versuchen wir hier<br />
zu arbeiten und sind überzeugt, damit der Gesellschaft und der Kirche am<br />
besten zu dienen. In diesem Bereich ist hier in Afrika, bes. in der<br />
Seminarerziehung viel aufzuholen und Pionierarbeit zu leisten.<br />
Nicht nur die die sorgfältige und strikte Auswahl der Kandidaten,<br />
sondern dann auch das tägliche Zusammenleben mit ihnen und Begleiten<br />
hält uns gut beschäftigt. Dazu kommen die Sozialfälle von aussen, an<br />
denen wir nicht vorbeigehen können: eine Reihe von Jugendlichen, damit<br />
sie gute Schul- und Berufsausbildung bekommen können. Besonders die<br />
20
Jugendlichen, die sonst nach der Schule herumlungern, sind eine grosse<br />
Sorge. Einer von ihnen hat eben seine dreijährige Ausbildung als<br />
Mechaniker bei den Salesianern abgeschlossen und eine Stelle in einer<br />
Bierbrauerei für den Unterhalt des Maschinenparks erhalten. Oft sind es<br />
auch Witwen oder Kranke, die Hilfe brauchen. Da sind wir besonders<br />
«Nigeria Direkthilfe» dankbar, dass sie uns für diese Fälle unterstützt.<br />
Die Kirche braucht Leute, welche die frohe Botschaft<br />
verkünden<br />
Kurzportrait zum Priesterjahr<br />
Pater Anicet gehört zu den Schönstattpatres und stammt ursprünglich<br />
aus Burundi. Wer ihn kennen lernen durfte, dem begegnete afrikanische<br />
Lebensfreude pur. Pater Anicet weilte etwa 18 Monaten in der <strong>Schweiz</strong>.<br />
Wie Pater Anicet die <strong>Schweiz</strong> und insbesondere die Kirche in der<br />
<strong>Schweiz</strong> erlebte, darüber sprach die ‚bewegung’ mit ihm.<br />
Was bewog Sie für 18 Monate in die <strong>Schweiz</strong> zu kommen<br />
Die Schönstatt-Patres sind eine internationale Gemeinschaft. Das heisst,<br />
jedes Mitglied sollte fähig sein, auch im Ausland zu arbeiten. Der<br />
Hauptgrund, weshalb ich in die <strong>Schweiz</strong> kam, war Apostolats-<br />
Erfahrungen zu sammeln. Dazu gehört das Erlernen der Sprache, andere<br />
Leute, Kulturen und Bräuche kennen zu lernen, Unterschiede oder<br />
Parallelitäten zu beobachten. Die eigene Fähigkeit und Unfähigkeit<br />
besser kennen zu lernen , zu üben und zu prüfen. Etwa neun Monate ging<br />
ich in die Sprachschule, hielt danach Gottesdienste in verschiedenen<br />
Pfarreien und hatte persönliche und gemeinschaftliche Aufgaben zu<br />
bewältigen. Was mich dann in Burundi wieder an Aufgaben erwartet, ist<br />
noch unklar, deshalb kann ich darüber noch keine Auskunft geben.<br />
Wie und wann spürten Sie, dass Priester sein Ihre Berufung ist<br />
Ich spürte schon als Neunähriger, dass die Kirche irgendwie Leute<br />
braucht, welche die frohe Botschaft immer weiter verkünden können und<br />
dies. Der Wunsch, Priester zu werden kam im Glauben und so engagierte<br />
ich mich für Schönstatt.<br />
Wie kamen Sie zu Schönstatt<br />
Das ist eine lange Geschichte. Als Jugendlicher ging ich etwa drei Jahre<br />
lang nicht mehr in die Kirche. Schönstatt half mir, wieder zum Glauben<br />
zu finden. Die marianische Frömmigkeit lernte ich von Zuhause aus<br />
kennen und hatte eigentlich vor bei Schönstatt mitzumachen. Zweifel und<br />
‚jugendlicher Spass’ hielten mich jedoch davon ab, bis meine Freunde<br />
mich überzeugt und ermutigt haben, bei einer Schönstatt-Gruppe<br />
mitzumachen. Bei Schönstatt faszinierte mich dann vor allem Pater<br />
Kentenich’s Art, so frei und doch voller Verantwortungsbewusstsein,<br />
seinen Weg zu gehen.<br />
Burundi und die <strong>Schweiz</strong> sind zwei Länder wie sie unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten. Wie erlebten Sie die Zeit als Priester in der<br />
<strong>Schweiz</strong><br />
Ich finde es immer wieder erstaunlich, in welchem Entwicklungsstand<br />
sich die <strong>Schweiz</strong> befindet. Mir gefällt jedoch vor allem, all den Leuten<br />
hier zu begegnen.<br />
Burundi und die <strong>Schweiz</strong> sind tatsächlich sehr unterschiedliche Länder.<br />
Doch egal ob in Burundi oder der <strong>Schweiz</strong>, der Priester muss überall eine<br />
Brücke zwischen Himmel und Erde, eine Brücke zwischen Gott und den<br />
Menschen sein und die Beziehung pflegen. Andererseits ist es jedoch<br />
klar, dass Priester zu sein in Burundi sich unterscheidet vom Priestersein<br />
in der <strong>Schweiz</strong>. Beispielsweise scheint es, dass es in Afrika viele Priester<br />
und Berufungen gäbe. In Afrika gibt es jedoch allgemein mehr Leute,<br />
welche persönlich zu einem Priester kommen möchten.<br />
21<br />
22
Wie erlebten Sie die Kirche in der <strong>Schweiz</strong><br />
Mein grosses Problem ist die Sprache und die noch fremde Kultur. Somit<br />
ist es für mich schwierig, tiefgründigeVergleiche zu schaffen. Was mir<br />
jedoch auffällt ist, dass die Kirche hier irgendwie nicht so lebendig ist.<br />
Das hängt meiner Ansicht nach mit der Teilnahme zusammen. In die<br />
Kirche kommen häufig meistens alte Leute, man merkt die Abwesenheit<br />
der Jugendlichen. Irgendwie müsste sich eine neue Stimmung entfalten<br />
lassen wie in Afrika. Denn die Kirche ist ein Raum der Freude mit Gott<br />
und die Gottesdienste sollten Momente der Entspannung sein. In der<br />
Kirche wird das Leben gefeiert, das echte Leben. Spontaneität müsste<br />
mehr Raum bekommen. Das Gebet in der Kirche muss sich somit<br />
differenzieren und einen Gegensatz bilden zur Schul-, Büro- oder<br />
Geschäftsart.<br />
Was können wir <strong>Schweiz</strong>er von Afrika lernen<br />
Das erste habe ich schon gesagt: Spontaneität und Freude. Das andere<br />
betrifft die Priorität.<br />
Das andere hängt vom Gefühl ab. Beim typischen afrikanischen<br />
Gottesdienst zählt die Uhrzeit nicht mehr. Das wird besonders sichtbar<br />
beim Lobpreis- und Dankesteil. Da wird gern und grenzenlos gesungen<br />
und getanzt. Ich meine, wenn es eine richtige Feier ist, dann muss<br />
irgendwie eine gemütliche Stimmung geschaffen werden, damit das<br />
Gefühl des Psalmisten erlebt werden kann: „Eine Weile bei dir zählt<br />
mehr als Jahren woanders!“<br />
Ihr Schlusswort...<br />
Ich möchte mich bei denjenigen, die sich bemüht und mir geholfen<br />
haben, mir den Aufenthalt hier in der <strong>Schweiz</strong> so angenehm wie möglich<br />
zu machen, ganz herzlich bedanken. Der liebe Gott gilt es Ihnen mit<br />
seinem reichen Segen in Fülle.<br />
Das Interview führte Xenia Schmidlin.<br />
Pater Anicet Nyandwi<br />
23<br />
24
INFORMATIONEN<br />
Das Priesterjahr wurde in zwei Abschnitten gefeiert.<br />
Weltkirchlich vom 9.-11. Juni 2010 in Rom. Von uns konnten P.<br />
Josef Fleischlin, P. Josef Hälg, P. René Klaus, P. Andrzej<br />
Lampkowski und P. Marian Wyrzykowski daran teilnehmen.<br />
In Schönstatt waren die Feierlichkeiten vom 21.-23. Juni 2010. Zu<br />
diesem Anlass haben die vier Priestergemeinschaften Schönstatts<br />
eine sehr ansprechende und inhaltsreiche Kleinschrift<br />
herausgegeben «Priester in einer Zeit des Neuanfangs». Vgl.<br />
unter www.priestergemeinschaften.schoenstatt.de<br />
Vom 6.-12. Mai 2010 hielt P. Edwin Germann die<br />
Jahresexerzitien für einen Teil der deutschen Mitbrüder.<br />
Am Delegiertentreffen der Schönstattbewegung <strong>Schweiz</strong> am<br />
12./13. Juni 2010 in Quarten gab es zwei Schwerpunkte.<br />
Zum einen wurde über Neu-Strukturierung der <strong>Bewegung</strong>sleitung<br />
ausgetauscht. Zum andern befassten sich die Delegierten mit der<br />
Konkretisierung der Jubiläen Schönstatts.<br />
Das Priesterjubiläum P. Kentenichs ist wie das Portal zum Weg<br />
auf 2014 hin, den die <strong>Schweiz</strong>er Schönstattbewegung Schritt für<br />
Schritt bzw. Jahr für Jahr gehen wird. Der Weg der Gründung<br />
damals ist auch der Weg der Neu-Gründung heute.<br />
Am 5. Juni 2010 war in Schönstatt die feierliche Aufnahme der<br />
Novizen ins europäische Noviziat. Sie geschieht durch die<br />
Übergabe des Sionsgewandes. Die Feier war im kleinen Kreis mit<br />
den Familien und mit Mitbrüdern. P. Edwin Germann hielt die<br />
Predigt.<br />
Die Filiale Mont Sion Gikungu in Burundi lebt und arbeitet<br />
intensiv und bewegt sich.<br />
P. Paul Zingg verbringt seinen wohlverdienten Kurz-Urlaub in der<br />
<strong>Schweiz</strong>. P. Evode Bigirimana kam mit ihm und lernt zurzeit<br />
Deutsch im Melchtal (siehe seinen Artikel). Danach verbringt er im<br />
Juli und August ein Praktikum in der Familienbewegung in<br />
Österreich. Ende August kommen P. Jean-Bernard Mazuru<br />
Rwango und P. Christophe Kokipate nach um an einem<br />
dreimonatigen internen Weiterbildungskurs mit indischen und<br />
nigerianischen Mitbrüdern teilzunehmen. P. Othmar Landolt ist<br />
Ende Mai wieder frohen Herzens nach Burundi zurückgekehrt.<br />
Es gibt Hompages, die immer wieder neue Informationen bringen:<br />
www.montsiongikungu.overblog.com<br />
(Zentrum Mont Sion Gikungu)<br />
www.ofsburundi.blogspot.com (Familienwerk)<br />
www.mariya-arafasha.org (Strassenkinder)<br />
www.sternderhoffnung.blogspot.com (P. Claude Jeria).<br />
In Burundi wird in diesen Monaten an vier verschiedenen Tagen<br />
gewählt: Kommunalwahlen, Wahl des Präsidenten, der<br />
Abgeordneten und der Senatoren.<br />
P. Anicet Nyandwi ist im April nach Schönstatt umgezogen. Er<br />
wirkt dort in der Wallfahrt und wird Ende Juni nach 2 Jahren in<br />
Europa nach Burundi zurückkehren. Am 25.4. haben wir ihn bei<br />
der Rekreation verabschiedet. Jeder Mitbruder der Filiale Berg<br />
Sion hat ihm für etwas Bestimmtes gedankt:<br />
Du bist Dir treu geblieben, Du warst ein guter Botschafter Deines<br />
Landes und Deiner Kultur, bist volksverbunden, hast die Herzen<br />
der Menschen erobert, einfach und unkompliziert, dienstbereit,<br />
praktisch, Dein Singen und Summen bei der Arbeit, Dein<br />
herzerfrischendes Lachen, Dein Humor, Dein gründliches<br />
Sprachstudium mit dem dicken Wörterbuch, die Sorgfalt Deiner<br />
Predigtvorbereitung, es war immer etwas Originelles drin, Du hast<br />
so beseelt die Eucharistie gefeiert, warst mutig z.B. alleine zum<br />
Sonntagsgottesdienst auf der Fräkmüntegg, Deine vielen<br />
25<br />
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Besuche waren apostolisch, Du hattest eine gute Mischung von<br />
«Chaos» und «Ordnung», von «Improvisation» und «Planung»,<br />
man konnte auf Dich zählen, du wirst uns fehlen…<br />
Danach hat P. Anicet gedankt. Seine Einstellung zum Leben<br />
zeige sich an zwei Punkten: er hätte klare Prinzipien im Herzen<br />
und dazu eine grosse Weite und Beweglichkeit für das was<br />
jeweils auf ihn zukomme. Das erkläre auch seine oft ungewohnten<br />
Wege, aber mit dieser Haltung würden alle Wege zum Ziel führen.<br />
Er werde die hier gemachten Erfahrungen im Herzen tragen, wo<br />
immer er auch hingehe.<br />
P. Klaus als Oberer hat den vielfältigen Dank zusammengefasst<br />
und unsere Wünsche ausgesprochen, vor allem gute Erfahrungen<br />
in Schönstatt und ein frohes Wiedersehen.<br />
Die Patres der polnischen Delegatur haben am 15. Mai 2010 in<br />
Josefow/Warschau die Gottesmutter gekrönt. Dies geschah auch<br />
in der Freude über die drei jungen Männer im Noviziat.<br />
Unter den Ländern, in denen wir Schönstattpatres tätig sind, gibt<br />
es ein neues. Seit Ostern ist P. Felix Strässle in der<br />
schönstättischen Familienbewegung in Österreich tätig. Er wohnt<br />
in Wien direkt neben dem Stephansdom und reist von dort im<br />
ganzen Land herum.<br />
Subotica (Nordkroatien) das erste Schönstatt-Heiligtum feierlich<br />
eingeweiht. Es lebt und die Gegenwart und das Wirken der<br />
Dreimal Wunderbaren Mutter sind deutlich spürbar und auch<br />
schon konkret bezeugt. Das Heiligtum ist jeden Tag von 17-20<br />
Uhr offen. Jeden Monat bieten wir am Sonntag nach dem 18.<br />
einen Wallfahrtstag an. Am Muttertag (9.5.) gab es eine sehr<br />
schöne Mütterwallfahrt mit 200 Müttern und 50 Kindern. Zum<br />
Jahrestag der Einweihung am Fest Maria Königin (22.8.), den wir<br />
auch als Tag der Pilgernden Gottesmutter feiern werden, erwarten<br />
wir 1000 Personen!<br />
Nun wollen wir zur Schönstattkapelle auch die nötige Infrastruktur<br />
bauen: Eine richtige Sakristei, Beichtzimmer und einen Saal,<br />
damit wir die Pilger/innen auch richtig empfangen können.<br />
Natürlich braucht das wieder finanzielle Mittel, die wir selbst nicht<br />
aufbringen können. Jede noch so kleine Spende ist willkommen:<br />
Konto der <strong>Schweiz</strong>er Schönstattpatres, Vermerk: für Kroatien. Ein<br />
herzliches Vergelt's Gott!»<br />
In Frankreich gibt es eine kleine Gruppe treuer Schönstätter.<br />
P. Pierre-Laurent Bagnères und Sr. M. Véronique haben am<br />
30./31.Mai 2010 in der Evêché in Autun (westlich von Dijon) eine<br />
Tagung organisiert. P. Edwin Germann gab zwei Impulse zur<br />
Eigenart Schönstatts innerhalb der neuen geistlichen<br />
<strong>Bewegung</strong>en und über die konkrete Umsetzung und Anwendung<br />
der Pädagogik Schönstatts.<br />
P. Christoph Horn berichtet über Kroatien: «Das neue<br />
Schönstatt-Heiligtum lebt! Am 22.August 2009 wurde in Mala<br />
27<br />
SCHÖNSTATT—PATRES, BERG SION, CH-6048 HORW<br />
TEL. 041/349 50 30 FAX 041/349 50 25 PC 60–14 377–2