09.01.2015 Aufrufe

Download - Paul Hartmann AG

Download - Paul Hartmann AG

Download - Paul Hartmann AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

KASUISTIK<br />

Abb. 3a<br />

40jähriger Patient mit<br />

verrukösem Karzinom der<br />

Perianalregion mit entzündlicher<br />

Umgebungsreaktion<br />

Abb. 3b<br />

Großflächige und zerklüftete<br />

Defektwunde bis in<br />

den pararektalen Raum<br />

reichend nach Tumorexstirpation<br />

Abb. 3c<br />

Austamponieren mit<br />

Calciumalginat-Kompressen;<br />

Analschleimhautring<br />

exzentrisch gelegen<br />

Abb. 3d<br />

Sauberes, gut vaskularisiertes<br />

Granulationsgewebe,<br />

die tiefe Wundhöhle<br />

ausfüllend, 5 Wochen nach<br />

Konditionierung; deutliche<br />

Randepithelisierung<br />

Abb. 3e<br />

Spalthauttransplantation<br />

(Mesh-graft-Technik)<br />

Abb. 3f<br />

Entlassungsbefund<br />

4 Wochen nach der Transplantation;<br />

keine Störung<br />

der Defäkation bei erhaltener<br />

Kontinenz<br />

DISKUSSION<br />

Bei allen Probanden mit Defektwunden<br />

nach Hauttumoroperationen haben<br />

sich in der Phase der Wundkonditionierung<br />

Calciumalginat-Kompressen bewährt.<br />

Im Vergleich zu anderen Wundauflagen,<br />

die gegenwärtig zur Konditionierung<br />

in Vorbereitung auf die Transplantation<br />

verwendet werden, konnten<br />

bei Problemwunden bestimmte Vorteile<br />

nachgewiesen werden.<br />

Die klinische Anwendung war einfach.<br />

Die Calciumalginat-Kompressen<br />

wurden im trockenen Zustand ohne<br />

Wirkstoffzusatz gleichmäßig auf die<br />

Wunde gelegt. Größere Wundhöhlen<br />

wurden locker austamponiert. Nur bei<br />

einem Patienten mit tiefreichendem<br />

Exzisionsdefekt nach Exstirpation eines<br />

verrukösen Karzinoms der Perianalregion<br />

erwies sich eine kombinierte Behandlung<br />

mit einem Wundheilfaktor als<br />

vorteilhaft.<br />

Weitere Untersuchungen haben inzwischen<br />

gezeigt, daß in ausgewählten<br />

Fällen Calciumalginat-Kompressen<br />

problemlos mit anderen wässrigen<br />

Wirkstofflösungen, besonders mit antimikrobiellen<br />

Substanzen, getränkt und<br />

als Träger für diese Substanzen eingesetzt<br />

werden können.<br />

Calciumalginat-Kompressen besitzen<br />

die Fähigkeit, sich bei Kontakt mit<br />

Natriumsalzen, die im Blut und Wundsekret<br />

vorhanden sind, in eine gelartige<br />

Masse umzubilden. Dabei werden<br />

durch das intrakapilläre Saugvermögen<br />

nicht nur Wundexsudat, sondern auch<br />

Keime und Gewebstrümmer aufgenommen.<br />

Mit jedem Verbandwechsel werden<br />

somit wesentliche wundheilungsstörende<br />

Faktoren mechanisch entfernt.<br />

Die Gelbildungsfähigkeit der Kompresse<br />

bewirkt, daß es nicht zu einem<br />

Verkleben mit der Wunde kommt. Der<br />

Verbandwechsel ist deshalb besonders<br />

schonend – ohne Irritation des neugebildeten<br />

Granulationsgewebes und des<br />

jungen Epithels in den Randabschnitten<br />

der Wunde. Im Gegensatz zu Polyurethan-Weichschaumkompressen<br />

besteht<br />

auch bei unregelmäßiger Wundoberfläche<br />

und bei buchtenreichen<br />

Wundverhältnissen stets ein enger<br />

Wundkontakt. Darüber hinaus entwikkelt<br />

sich bei der Behandlung ein günstiges<br />

Mikroklima durch das hydrophile,<br />

26 HARTMANN WundForum 1/94

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!