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Graffiti als anerkannte Kunstform

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Graffi ti-Künstler in der Kunstwerkstatt<br />

Königstein - Graffi ti <strong>als</strong><br />

<strong>anerkannte</strong> <strong>Kunstform</strong><br />

Die Kunstwerkstatt Königstein zeigte in einem 4-tägigen<br />

Graffi ti- und Airbrush-Workshop dass Graffi ti mehr ist <strong>als</strong><br />

hintergrundlose und sachbeschädigende Straßenschmiererei.<br />

Graffi ti ist ein Bestandteil der Hip Hop Kultur und<br />

stammt ursprünglich aus den Vereinigten Staaten, so der<br />

Workshopleiter Sebastian Schmidt. Graffi ti sind Bilder die<br />

mit Sprühdosen zunehmend legal an Wände aber auch illegal<br />

z.B. an Züge gesprüht werden.<br />

Den Kursteilnehmern wurde klar gemacht, um was es<br />

bei der Kunst mit der Sprühdose geht. Im Vordergrund<br />

steht ein individueller Stil und viel Übung, wodurch man<br />

wiederum Anerkennung in der Szene erhält. Beweggrund<br />

der Graffi tisprüher war es in der Öff entlichkeit wahrgenommen<br />

zu werden. Man wollte sich und seinen Gefühlen<br />

Ausdruck verschaff en. Dies ging nun mal nicht immer<br />

über einen legalen Weg. Daher werden meist öff entliche<br />

Orte, an denen viele Menschen vorbeikommen, zum<br />

künstlerischen Ausdrucksort.<br />

Den jungen Sprühern im Alter von 11 bis 14 Jahren wurde<br />

auch vermittelt, dass Graffi ti in zwei Kategorien eingeteilt<br />

werden kann. Zum einen gibt es die Sprüher, die ihren<br />

Künstlernamen bekannt machen wollen und daher meist<br />

ihr Kürzel schnell und in wenigen Linien an die Wand<br />

bringen.<br />

Diese Form des Graffi ti ist die von der breiten Bevölkerung<br />

am meisten verkannte Form, da der künstlerische<br />

Aufwand sehr gering scheint. Zum anderen gibt es die<br />

aufwendigen Graffi tis. Sie verlangen viel Kreativität und<br />

künstlerisches Talent. Bei dieser Form geht es um einen<br />

eigenen Stil aber auch um eine geeignete Farbwahl und<br />

Th ematik.<br />

Dafür ist eine Vorzeichnung in einem Skizzenbuch vonnöten,<br />

daher wurde auch das Skizzieren im Kurs geübt.<br />

Schon vom ersten Tag an wurde im Kurs kräft ig auf große<br />

Pappen gesprüht. Zwischendurch gab Sebastian Schmidt<br />

theoretische Einschübe und Anregungen, so dass eine all-<br />

<strong>Graffiti</strong>-ARTig<br />

gemein ausgeglichene aber auch arbeitsintensive Atmosphäre<br />

im Kurs herrschte.<br />

Immer wieder kam es zu Diskussionen über Graffi ti, beispielsweise<br />

wo eine Schmiererei aufh ört und die Kunst<br />

anfängt. Zentraler Gesprächspunkt der Jugendlichen war<br />

auch die Illegalität vieler Graffi tis. Kursleiter Sebastian<br />

Schmidt erklärte, dass es in vielen Städten legale Sprühorte<br />

gibt. Die Vorteile des legalen Sprühens wurde allen spätestens<br />

nach den ersten eigenen Bildern klar: gute Graffi ti<br />

brauchen Zeit und Geduld - diese beiden Faktoren schließen<br />

sich bei illegalen Graffi ti und der damit verbundenen<br />

Gefahr meistens aus.<br />

Eine gewisse Faszination für illegale Graffi ti blieb jedoch.<br />

Bei einigen Kursteilnehmern trat die Frage auf, ob Kunst<br />

überhaupt verboten werden kann. Ein Jugendlicher sprach<br />

von seiner Faszination gegenüber dem Mut einiger Sprüher,<br />

die für ihre künstlerische Verwirklichung so vieles<br />

aufs Spiel setzen.<br />

Die Kunstwerkstatt möchte die Jugendkultur des Graffi ti<br />

<strong>als</strong> künstlerische Ausdrucksform fördern und dafür mehr<br />

Raum und Aufmerksamkeit in der Öff entlichkeit schaffen.<br />

Mit der Stadt und dem Jugendhaus K13 plant die<br />

Kunstwerkstatt in den Osterferien 2012 eine gemeinsame<br />

Ferienwoche, während der eine große Wand besprüht<br />

werden soll. Außerdem fi nden zweitägige Graffi ti- und<br />

Airbrush-Workshops in der Kunstwerkstatt Königstein<br />

bei Sebastian Schmidt statt: am 20./27.04.2012 und am<br />

25.05./01.06.2012.<br />

Bei Interesse können auch zusätzliche Projekte organisiert<br />

werden und alle sind eingeladen sich mit Ideen zu melden.<br />

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