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Beton Bauteile 2014

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Infrastruktur<br />

Abb. 4 (Bild oben)<br />

Die Fertigteilwerft im Hafen<br />

von Fenerbahçe. Links die<br />

Trockendocks, in denen<br />

man die Bodenplatte und<br />

die Außenwände goss.<br />

Danach wurden diese geflutet<br />

und die aufschwimmenden<br />

Großelemente mit Schleppern<br />

nach rechts in die durchgehend<br />

gefluteten Docks<br />

gezogen<br />

gehen müssen, um im Fels eine ausreichende Tragfähigkeit<br />

und Dichtheit sicherzustellen. Vielmehr entschieden<br />

sich die Ingenieure des japanischen Generalunternehmers<br />

Taisei für eine »offene« Bauweise. Für<br />

die Querung des an dieser Stelle rund 1.600 m breiten<br />

Bosporus wurden elf gigantische <strong>Beton</strong>fertigteile geschaffen.<br />

Die zehnmal 150 m und einmal 100 m langen<br />

und quaderförmigen Elemente wurden in einem nur<br />

wenige Kilometer südlich gelegenen Dock im Industriehafen<br />

von Fenerbahçe teilweise sogar schwimmend<br />

erstellt.<br />

Die <strong>Beton</strong>bauer schufen zuerst auf der Arbeitsplattform<br />

des Docks die Bodenplatten der Segmente und<br />

begannen nach dem Aushärten dann darauf die<br />

Außenwände zu stellen. Dabei wurde innenseitig mit<br />

einer regulär gestellten Stahlbewehrung gearbeitet.<br />

Anschließend brachten die Arbeiter den <strong>Beton</strong> ein.<br />

Verwendet wurden hier die üblichen Abstandhalter.<br />

Allerdings verankerte man die Schalungskonstruktion<br />

an keiner Stelle mit der äußeren Schalungsschicht. Der<br />

richtige Einsatz von Schalöl war in diesem Punkt der<br />

Produktion von essentieller Bedeutung:<br />

Nach dem Erstellen der Bodenplatten und Seitenwände<br />

füllte man das <strong>Beton</strong>fertigteil in seinen Hohlräumen<br />

mit Schwimmkörpern aus. Dabei entschied man sich<br />

– wie bei einem Schiff – für eine Schottenbauweise,<br />

deren einzelne Abschnitte vollkommen unabhängig<br />

voneinander geregelt werden konnten. Schließlich<br />

flutete man die Schalungsdocks und der einsetzende<br />

Auftrieb hob die Tunnelelemente aus der »verlorenen«<br />

Dockwandschalung heraus. Das riesige Element wurde<br />

in der Folge von einem Schlepper in das benachbarte<br />

Schwimmdock gezogen, wo es – weiterhin schwimmend<br />

– seine Deckenplatte erhielt.<br />

Montage entlang der Tunneltrasse<br />

Während in Fenerbahçe die elf Elemente erstellt wurden,<br />

baggerten große Schwimmbagger in den bis zu<br />

60 m tiefen Bosporusgrund einen rund 7 m tiefen und<br />

etwa 10 m breiten submarinen Graben. Tatsächlich<br />

mussten die <strong>Bauteile</strong> millimetergenau abgesenkt und<br />

platziert werden. Dieses ging abhängig vom Strömungs-<br />

und Wettergeschehen allerdings nur recht<br />

kurzfristig an bestimmten Tagen. So gab es wieder-<br />

134 <strong>Beton</strong> <strong>Bauteile</strong> – Edition <strong>2014</strong>

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