zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl 2011 ... - Gemeinde Teningen
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8<br />
Ortsteil Bottingen<br />
Bottingen<br />
Die Endung des Ortsnamens<br />
weist auf eine Gründung des<br />
heutigen Ortes im 5. <strong>und</strong> 6. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
durch alemannische<br />
Siedler hin. Vorher gab es, archäologischen<br />
F<strong>und</strong>en zufolge,<br />
auf der Gemarkung römische<br />
Gutshöfe (villae). Erwähnungen<br />
Bottingens in St. Galler Urk<strong>und</strong>en<br />
des 8. Jahrh<strong>und</strong>erts sind<br />
zweifelhaft. Zuverlässig schriftlich<br />
erwähnt ist der Ort 1209 als<br />
Besitzschwerpunkt des Klosters<br />
Tennenbach bei Emmendingen,<br />
dem hier bis ins 18. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
zwei Höfe gehörten. Sicher ist,<br />
dass Bottingen im ausgehenden<br />
11. <strong>und</strong> 12. Jahrh<strong>und</strong>ert zur<br />
Herrschaft der Grafen von Nimburg<br />
gehörte. Spätestens im 13.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert wurde es dem benachbarten<br />
Herrschaftssitz Nimburg<br />
angeschlossen, mit dem es<br />
in der Folgezeit eine <strong>Gemeinde</strong><br />
bildete. Auch kirchlich gehörte<br />
der kleine Ort früh zu Nimburg.<br />
Eine dem heiligen German geweihte,<br />
heute nicht mehr existierende<br />
Kapelle, über die kaum<br />
Nachrichten vorliegen, stand auf<br />
einem von Süden gegen das Dorf<br />
vorspringenden Hügel. 1975<br />
kam Bottingen zu <strong>Teningen</strong>.<br />
Köndringen<br />
Der Ort „Chuniringa“ erscheint<br />
in einer gefälschten,<br />
aber hinsichtlich der Namensnennung<br />
glaubhaften, Urk<strong>und</strong>e<br />
des Klosters Murbach, die auf<br />
977 rückdatiert ist. Die „-ingen“-<br />
Form des Ortsnamens verweist<br />
auf alemannische Besiedlung im<br />
5. <strong>und</strong> 6. Jahrh<strong>und</strong>ert. Einzelne<br />
archäologische F<strong>und</strong>e im Ortsbereich<br />
sind Zeugnisse weit älterer,<br />
über die römische bis in vorgeschichtliche<br />
Zeit zurückreichende<br />
Besiedlung. Freiadelige<br />
Herren „von Köndringen“ sind<br />
von 1111 bis 1150 bezeugt. Sie<br />
Ortsteil Köndringen<br />
bewegten sich im Umkreis der<br />
Herzöge von Zähringen <strong>und</strong> der<br />
Grafen von Nimburg, mit denen<br />
sie vielleicht verwandt waren,<br />
<strong>und</strong> genossen ein hohes Prestige.<br />
Als Herrensitz diente eine<br />
Burg südöstlich des Dorfes (Gewann<br />
Bürgle). Im späten 12.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert saßen dort ritterliche<br />
Dienstleute „von Köndringen“<br />
der Grafen von Nimburg.<br />
Im 13. <strong>und</strong> 14. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
schließlich hatten vielleicht die<br />
Herren von Geroldseck Herrschaftsrechte<br />
wahr genommen.<br />
Sie waren bis 1300 Herren der<br />
Burg Landeck <strong>und</strong> zudem Vögte<br />
des in Köndringen begüterten<br />
Klosters Schuttern. Zum Kloster<br />
gehörte 1136 auch die Pfarrkirche<br />
St. Martin, die heutige evangelische<br />
Kirche Köndringens.<br />
Die Snewlins von Landeck als<br />
vorderösterreichische Ritterstandsmitglieder<br />
besaßen seit<br />
ca. 1428 die Ortsherrschaft. Sie<br />
gelangte von ihnen nach <strong>und</strong><br />
Ortsteile<br />
nach, endgültig 1538, an die<br />
Markgrafen von Baden. Mit der<br />
Markgrafschaft wurde Köndringen<br />
1556 evangelisch. Es hatte in<br />
den fast permanenten Kriegszeiten<br />
des 17. <strong>und</strong> frühen 18. Jahrh<strong>und</strong>erts,<br />
besonders im 30-jährigen<br />
Krieg 1618 bis 1648,<br />
schwer gelitten. Unter Heimatforschern<br />
ist umstritten, ob die<br />
Kirchturm-Episode in Grimmelshausens<br />
„Simplizissimus“ sich<br />
real in Köndringen oder im südlicher<br />
gelegenen Denzlingen abgespielt<br />
hat. Die Dorfgemeinde<br />
Köndringen, von der sich als eindrucksvolles<br />
Zeugnis ein Stubenwirtshaus<br />
(später: Gasthaus Rebstock)<br />
aus dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
erhalten hat, gehörte mit Heimbach,<br />
Malterdingen <strong>und</strong> M<strong>und</strong>ingen<br />
bis 1787 zur Genossenschaft<br />
des Vierdörferwaldes.<br />
Nach der Bildung des Großherzogtums<br />
Baden am Anfang des<br />
19. Jahrh<strong>und</strong>erts gehörte das<br />
von Weinbau <strong>und</strong> Landwirt-