BUSINESS - TextilWirtschaft
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Susanne Pabst (Bonaveri) und Oliver Bloch (Penther)<br />
Michael Simon (Gardeur), Jürgen Müller (TW) und Dr. Rolf<br />
Grisebach (Deutscher Fachverlag)<br />
Achim Peltz (Falke) und Paul Falke (Falke)<br />
Franz Fürst (Fürst Developments) und Anja Voss-Hogestraat<br />
(Fashion Mall Management)<br />
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Die TW-TV-Berichte zum Modehandels-<br />
Kongress finden Sie unter www-TWnetwork.de/video<br />
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Photocreditangaben hier bitte<br />
„Wir sind mit einem zweistelligen Wachstum zufrieden.“ Esprit-Gründer Heinz Krogner mit TW-Chefredakteur<br />
Michael Werner und Gerry Weber-Vorstandschef Gerhard Weber (v.l.) auf dem Podium in Düsseldorf.<br />
„Ab ins Trainingscamp!“<br />
Heinz Krogner und Gerhard Weber diskutieren die Folgen der Finanzkrise<br />
Finanzkrise? Heinz Krogner und Gerhard<br />
Weber sehen ihre Unternehmen in guter<br />
Verfassung. Gerry Weber habe mit 53%<br />
eine hohe Eigenkapital-Quote und habe<br />
konsequent darauf hingearbeitet, noch<br />
schneller zu werden, sagt Gerhard Weber.<br />
Esprit habe keine Schulden und halte an<br />
seiner langfristigen Strategie, etwa an der<br />
Expansion im Ausland, unverändert fest,<br />
ergänzt Heinz Krogner. So schnell wie in<br />
der Vergangenheit werde Esprit in diesem<br />
Jahr allerdings nicht zulegen. „Ich weiß,<br />
dass wir keine 20% wachsen, wir sind mit<br />
einem zweistelligen Zuwachs zufrieden.“<br />
Ausruhen will sich Heinz Krogner darauf<br />
nicht. Vor knapp zwei Wochen ist der Firmengründer<br />
wieder ins operative Geschäft<br />
eingestiegen und hat die Verantwortung<br />
für interne Aufgaben wie Kollektionsentwicklung<br />
und Preisgestaltung übernommen.<br />
„Das hilft“, sagt Krogner, „die Sonnenschein-Mentalität<br />
zu verändern. Man<br />
muss sich wieder mehr anstrengen.“<br />
Möglichkeiten zur Verbesserung sehen die<br />
Firmenchefs auch in der Zusammenarbeit<br />
mit den Kunden. Beide bekräftigen ihr Interesse,<br />
mehr Verantwortung für die Bestückung<br />
der Flächen im Handel zu übernehmen.<br />
Den Shop-Partnern von Esprit stellt<br />
Krogner höhere Kalkulationen in Aussicht:<br />
„Ich bin bereit, bei Flächenkunden, die uns<br />
beim Einkauf entgegenkommen, darüber<br />
nachzudenken.“ Krogner räumt ein, dass<br />
es bei Esprit selbst Verbesserungsbedarf<br />
gibt, was die Einsteuerung der Ware auf<br />
den Flächen betrifft. Zu viel NOS-Ware habe<br />
man aufs Lager gelegt. „Wir müssen die<br />
Läden nicht mit Ware volldrücken.“<br />
Gerhard Weber sieht in diesem Zusammenhang<br />
allerdings auch Handlungsbedarf<br />
auch auf Seiten der Kunden: Zu viele<br />
Händler arbeiten mit zu vielen Lieferanten,<br />
sagt der Gerry Weber-Chef. Und 70% der<br />
Händler seien nicht in der Lage, „die richtige<br />
Wareneinsteuerung zu machen“, was zu<br />
hohen Abschriften und niedrigen LUGs<br />
führe.<br />
Veränderungen der Verkaufspreislagen<br />
sind offenbar nicht zu erwarten: „Ein Gerry<br />
Weber-Blazer muss 149 Euro kosten. Wenn<br />
er 159 oder 169 Euro kostet, dreht er sich<br />
langsamer“, sagt Gerhard Weber. An der<br />
Preis-Politik zeige sich der Unterschied<br />
zwischen guten und schlechten Firmen, ist<br />
Heinz Krogner überzeugt: „Die schlechten<br />
machen ein Produkt billiger. Die guten Firmen<br />
verbessern es, um einen bestimmten<br />
Preis zu erzielen.“ Niedrige Preise – und<br />
hohe Lagerbestände – seien für den Handel<br />
wie Drogen, meint der Esprit-Chef. Sein<br />
Rat: „Nehmt keine Drogen, geht ins Trainingscamp!“<br />
� BM<br />
<strong>TextilWirtschaft</strong> 46 _ 2008 23