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Skript Vegetation - Botanischer Garten Jena - Friedrich-Schiller ...

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Praktikum Botanische Diversität<br />

Sommersemester 2013<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Schiller</strong>-Universität <strong>Jena</strong><br />

Institut für Spezielle Botanik<br />

Teil:<br />

Betreuer:<br />

<strong>Vegetation</strong><br />

Dipl. Biologe Thomas Rohde<br />

1


<strong>Vegetation</strong><br />

(Außenkurs)<br />

In diesem Kursteil sollen grundlegende Inhalte und Arbeitstechniken der botanischökologischen<br />

Geländearbeit und <strong>Vegetation</strong>skunde vermittelt werden. Hierbei soll auch auf<br />

den Zusammenhang von Landnutzungssystemen und pflanzlicher Biodiversität sowie<br />

historische Aspekte der Pflanzenverbreitung und <strong>Vegetation</strong>sbeeinflussung eingegangen<br />

werden.<br />

* Voraussetzungen:<br />

Vorbereitung:<br />

Es wird vorausgesetzt, dass folgende Inhalte und Begrifflichkeiten aus den<br />

Vorlesungsabschnitten „Geobotanik“ und „<strong>Vegetation</strong>skunde“ (WS 2009/10)<br />

bekannt sind oder durch Selbststudium erschlossen wurden (siehe auch<br />

Literaturempfehlungen):<br />

Hauptrichtungen der <strong>Vegetation</strong>skunde, physiognomische und<br />

pflanzensoziologische <strong>Vegetation</strong>sbeschreibung; Pflanzensoziologie;<br />

pflanzensoziologische <strong>Vegetation</strong>saufnahme; Mindestaufnahmefläche<br />

(„Minimumareal“); ökologische Zeigerwerte; Grundbegriffe der Geologie,<br />

Geomorphologie und Pedologie; Standortbeschreibung und Bodenprofil;<br />

Naturraum, Florenregion, pflanzengeografischer Bezirk, Landschaftseinheit,<br />

Niederschlagsgebiet; Lokalklima.<br />

Darüber hinaus sollten Kenntnisse zur Charakterisierung des<br />

Untersuchungsgebiets vorliegen (Mittleres Saaletal, Pennickental).<br />

Arbeitsmittel:<br />

- ROTHMALER, Exkursionsflora von Deutschland, Bd. 4 (Kritischer Band, 2005)<br />

- ROTHMALER, Exkursionsflora von Deutschland, Bd. 3 (Atlas, 2000)<br />

- SCHUBERT, HILBIG, KLOTZ (2001): Bestimmungsbuch der<br />

Pflanzengesellschaften Deutschlands<br />

- BARTELS, H. (1995): Merkmale mitteleuropäischer Pflanzenfamilien<br />

- Kladde / Schreibunterlage im Format A4<br />

- Einschlaglupe<br />

- Digitalkamera<br />

* Inhalt / Lern- und Qualifikationsziele<br />

(Vortrag/Demonstration: V und Übung: Ü):<br />

Bachelor (Dauer: 4 Stunden):<br />

V: Beschreiben Sie die umgebende Landschaft! Welche Pflanzenformationen<br />

und/oder Biotoptypen können Sie erkennen Nach welchen Kriterien grenzen Sie<br />

2


die unterschiedenen Flächen voneinander ab Welche Pflanzenarten sind jeweils<br />

in besonderer Weise prägend<br />

V: Betrachten Sie frischere Wirtschaftswiesen und Halbtrockenrasen! Wie<br />

unterscheiden sich diese bei Betrachtung aus größerer Entfernung<br />

V: Betrachten Sie die Lage (links- oder rechtsseits der Saale, innerhalb oder<br />

oberhalb der Aue, an einem der Saale zufließenden Bach oder an der Saale) und<br />

Form des Dorfes (mit oder ohne Anger, Friedhof inner- oder außerhalb des<br />

Dorfkerns) sowie die Form und Größe der Höfe! Welches dorftypische Getränk<br />

wird hier heute noch gezapft Welche Schlüsse können Sie aus den betrachteten<br />

Fakten auf die Besiedlung sowie auf die frühere Landnutzung schließen<br />

Vergleichen Sie mit der heutigen Nutzung: entsprechen die für frühere Zeit<br />

erwarteten Landnutzungen mit der heutigen <strong>Vegetation</strong> überein<br />

Ü: Beschreiben Sie die abiotischen Standortverhältnisse! Welche Rückschlüsse<br />

lassen diese auf die zu erwartenden Pflanzenarten zu<br />

V: Wählen Sie eine Fläche mit homogenen Erscheinungsbild für eine<br />

<strong>Vegetation</strong>saufnahme aus! Ermitteln Sie zunächst die Mindestgröße für die<br />

pflanzensoziologische <strong>Vegetation</strong>saufnahme (Mindestaufnahmefläche)!<br />

Ü: Fertigen Sie eine pflanzensoziologische Aufnahme von einer <strong>Vegetation</strong>seinheit<br />

inkl. Standortbeschreibung an! Dokumentieren Sie die Fläche und Umgebung vor<br />

Ausführung (Fotos)! (Gruppenarbeit; 3 Gruppen)<br />

Ü: Graben Sie ein Bodenprofil Ihrer Aufnahmefläche, dokumentieren Sie dies (Foto)<br />

und beschreiben Sie den Bodenaufbau! (Gruppenarbeit)<br />

V: Vergleichen Sie die Aufnahmeflächen und Bodenprofile der einzelnen Gruppen!<br />

BioGeo (Dauer: 5 Stunden):<br />

V: Beschreiben Sie die umgebende Landschaft! Welche Pflanzenformationen<br />

und/oder Biotoptypen können Sie erkennen Nach welchen Kriterien grenzen Sie<br />

die unterschiedenen Flächen voneinander ab Welche Pflanzenarten sind jeweils<br />

in besonderer Weise prägend<br />

V: Betrachten Sie frischere Wirtschaftswiesen und Halbtrockenrasen! Wie<br />

unterscheiden sich diese bei Betrachtung aus größerer Entfernung<br />

V: Betrachten Sie die Lage (links- oder rechtsseits der Saale, innerhalb oder<br />

oberhalb der Aue, an einem der Saale zufließenden Bach oder an der Saale) und<br />

Form des Dorfes (mit oder ohne Anger, Friedhof inner- oder außerhalb des<br />

Dorfkerns) sowie die Form und Größe der Höfe! Welches dorftypische Getränk<br />

wird hier heute noch gezapft Welche Schlüsse können Sie aus den betrachteten<br />

Fakten auf die Besiedlung sowie auf die frühere Landnutzung schließen<br />

Vergleichen Sie mit der heutigen Nutzung: entsprechen die für frühere Zeit<br />

erwarteten Landnutzungen mit der heutigen <strong>Vegetation</strong> überein<br />

3


Ü: Beschreiben Sie die abiotischen Standortverhältnisse! Welche Rückschlüsse<br />

lassen diese auf die zu erwartenden Pflanzenarten zu<br />

Ü: Wählen Sie eine Fläche mit homogenen Erscheinungsbild für eine<br />

<strong>Vegetation</strong>saufnahme aus! Ermitteln Sie zunächst die Mindestflächengröße für<br />

die nachfolgende pflanzensoziologische <strong>Vegetation</strong>saufnahme<br />

(Mindestaufnahmefläche)!<br />

Ü: Überlegen Sie sich, wie Sie bei der pflanzensoziologischen <strong>Vegetation</strong>saufnahme<br />

vorgehen wollen! Wie kann die Aufnahmefläche sinnvoll (gedanklich) unterteilt<br />

werden Überlegen Sie, ob Sie zunächst die häufigsten oder die auffälligsten<br />

oder die Ihnen am nächsten wachsenden Pflanzenarten ermitteln wollen und wie<br />

Sie die <strong>Vegetation</strong> dabei am längsten schonen können! Überlegen Sie sich, wie<br />

Sie mit schwer bestimmbaren Pflanzenarten verfahren wollen: bestimmen Sie<br />

diese sofort oder stellen Sie die Bestimmung zeitlich zurück Wie dokumentieren<br />

Sie diese Arten<br />

Ü: Fertigen Sie von 2 unterschiedlichen Flächen jeweils eine pflanzensoziologische<br />

Aufnahme inkl. Standortbeschreibung an! Dokumentieren Sie die Flächen und die<br />

Umgebung vor Ausführung (Fotos)! (Gruppenarbeit; 3 Gruppen)<br />

Ü: Graben Sie jeweils ein Bodenprofil Ihrer Aufnahmefläche, dokumentieren Sie dies<br />

(Foto) und beschreiben Sie den Bodenaufbau! (Gruppenarbeit)<br />

Ü: Stellen Sie jeweils den anderen Gruppen Ihre Aufnahmefläche und Bodenprofil<br />

vor und vergleichen Sie die Unterschiede!<br />

* Berichtspflicht:<br />

Protokoll inkl.:<br />

- Protokoll-Inhalte siehe unten<br />

- 3 <strong>Vegetation</strong>saufnahmen (jeweils Standortbeschreibung und Artenliste mit<br />

Häufigkeit/ Deckungsgrad)<br />

- Auswertung der ökologischen Zeigerwerte für Stickstoff und Wasser für eine<br />

Aufnahmefläche<br />

- 1 geordnete <strong>Vegetation</strong>stabelle aller 3 Aufnahmeflächen mit Auswertung<br />

* Abgabe des Protokolls:<br />

3 Wochen nach dem Außentermin<br />

Treffpunkt: Leutra/Autobahnbrücke, Am Gleisberg<br />

4


Literatur<br />

ELLENBERG, H. (1996): <strong>Vegetation</strong> Mitteleuropas (insbes. S. 19-34, 38-73, 111-116, 141-<br />

143, 665-717)<br />

DIERSCHKE, H. (1994): Pflanzensoziologie: Grundlagen und Methoden<br />

POTT, R. (1995): Die Pflanzengesellschaften Deutschlands<br />

SCHEFFER & SCHACHTSCHABEL (2002, 2008): Lehrbuch der Bodenkunde (inbes. S. 1-7,<br />

439-459, 473-504)<br />

SCHUBERT, HILBIG, KLOTZ (2001): Bestimmungsbuch der Pflanzengesellschaften<br />

Deutschlands (insbes. S. 1-23)<br />

WAGENBRETH & STEINER (1990): Geologische Streifzüge (Thüringen - S. 76-134, <strong>Jena</strong> -<br />

S. 97 f.)<br />

WILMANNS, O (1998, 2002): Ökologische Pflanzensoziologie<br />

Bestimmungsliteratur, alternativ:<br />

- SCHMEIL-FITSCHEN (2009): Flora von Deutschland und angrenzender Länder<br />

- OBERDORFER, E. (2001): Pflanzensoziologische Exkursionsflora<br />

Bestimmungsliteratur, Ergänzungen:<br />

- CONERT, HJ. (2000): Pareys Gräserbuch: Die Gräser Deutschlands erkennen und<br />

bestimmen<br />

- DÜLL & KUTZELNIGG (2005): Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands. Botanischökologisches<br />

Exkursionstaschenbuch<br />

- FITSCHEN, J. (2006): Gehölzflora.<br />

5


Liebe Studierende,<br />

für das Biodiversitäts-Außenpraktikum im Leutratal ist der Treffpunkt "Leutra / Autobahnbrücke" angegeben.<br />

Die Ortsbezeichnung "Leutra" bezieht sich auf die geschlossene Ortslage.<br />

Somit ist folgender Treffpunkt vorgesehen:<br />

http://maps.google.de/mapsq=50.870751,11.570786&hl=de&ll=50.869678,11.569591&spn=0.006798,0.0211<br />

36&sll=50.870805,11.57105&sspn=0.001699,0.005284&t=m&z=16<br />

Für die Anfahrt mit eigenem Fahrzeug bestehen folgende Alternativen:<br />

1) über die Baustellenauffahrt an der Autobahnauffahrt Göschwitz in Richtung Frankfurt/Main (kurz VOR der<br />

eigentlichen Auffahrt SCHARF<br />

RECHTS) bis zum Parkplatz am Tunnel-Informationszentrum, dann weiter zu Fuß (ca. + 15 min)<br />

2) über die Ortslage Göschwitz (rechts der Hauptstraße) an der Kirche vorbei bis zum Parkplatz am Tunnel-<br />

Informationszentrum, dann weiter zu Fuß (ca. + 15 min),<br />

3) bis zur Ortslage Leutra, dann weiter zu Fuß (ca. + 3 min)<br />

Für die Anfahrt mit Fahrrad sind die vorstehenden Alternativen 2) und<br />

3) geeignet.<br />

Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist z.B. mit Bus (418, Umsteig in Maua auf 488 oder aber 415<br />

ohne Umstieg) möglich. Darüber hinaus stellt auch die Anfahrt bis Bhf. <strong>Jena</strong>-Göschwitz, dann weiter zu Fuß<br />

oder mit Bus, eine Möglichkeit dar.<br />

Bitte leiten Sie diese Informationen auch an Ihre Kommilitonen weiter.<br />

Günstig wäre es, wenn Sie untereinander Ihre Handy-Nummern austauschen würden, um eventuelle<br />

Rückfragen bei der Anfahrt schnell klären zu können.<br />

Mit freundlichen Grüßen,<br />

Thomas Rohde<br />

Dipl.-Biol. Thomas Rohde<br />

<strong>Friedrich</strong>-<strong>Schiller</strong>-Universitaet <strong>Jena</strong><br />

Institut fuer Spezielle Botanik<br />

Philosophenweg 16<br />

D-07743 <strong>Jena</strong><br />

Phone: 0(049)-3641-949-254 (Mi-Fr 09:30-15:00)<br />

GSM: 0(049)-176-96358158<br />

6

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