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Spezielle Botanik<br />

für Ernährungswissenschaftler


Spezielle Botanik<br />

Botanik = Pflanzenkunde<br />

Spezies = Art(en)<br />

Vielfalt der Pflanzen<br />

Wieviele?<br />

Woher?<br />

Wann?<br />

Wie?<br />

Wo?


Pflanzen sind vielfältig in ihren Gestalten.<br />

Um die Unterschiede in ihrem Bau zu verstehen,<br />

müssen wir zuerst lernen, den Bau der Pflanze zu<br />

beschreiben.<br />

Pflanzen bestehen aus Zellen, die zu Geweben<br />

zusammengefasst sind. Ein Organ wiederum besteht<br />

aus verschiedenen Gewebetypen, die gemeinsam<br />

bestimmte Funktionen erfüllen<br />

Die drei Grundorgane der heutigen Gefäßpflanzen<br />

sind:<br />

Spross, Blatt und Wurzel<br />

Das reflektiert die Tatsache, dass sie in zwei<br />

Umgebungen leben, deren Ressourcen sie nutzen:<br />

Luftraum und Boden (Ausnahme: Wasserpflanzen)


Die drei Grundorgane verteilen sich auf zwei Bereiche:<br />

das Sprosssystem und das Wurzelsystem, die<br />

typischerweise zwei ganz unterschiedliche<br />

Funktionen haben, und die nicht voneinander<br />

unabhängig auf Dauer existieren können.<br />

1. Das Wurzelsystem<br />

Eine Wurzel ist ein Organ, das meist drei wichtige<br />

Funktionen hat:<br />

• Verankerung im Substrat<br />

• Aufnahme von Wasser- und mineralischen<br />

Nährstoffen<br />

• Speicherung von Reservestoffen (nicht immer<br />

ausgeprägt)


•Symbiose mit Bakterien<br />

Bei zweikeimblättrigen Pflanzen gibt es eine Hauptwurzel<br />

und Seitenwurzeln. Die Hauptwurzel geht aus der<br />

Keimwurzel hervor und verzweigt sich. (Allorhizie). Die<br />

Wurzeln sind oft sehr tiefreichend.<br />

Bei Einkeimblättrigen Pflanzen stirbt die Keimwurzel<br />

relativ früh ab. Sie wird ersetzt durch zahlreiche<br />

sprossbürtige Wurzeln (Adventivwurzeln), die auch<br />

verzweigt sein können. (Homorhizie). Die Wurzeln sind<br />

meist nicht tiefreichend.<br />

Zur Aufnahme von Wasser und Nährstoffen braucht die<br />

Pflanze eine sehr große Oberfläche. Effektive Aufnahme<br />

wird erreicht durch:<br />

•Wurzelhaare<br />

•Mykorrhizierung


Wurzeln können durch Metamorphose stark abgeändert<br />

werden, z.B.:<br />

Luftwurzeln<br />

Brettwurzeln<br />

Speicherwurzeln


Das Sprosssystem<br />

Ein Spross besteht aus Knoten und Internodien<br />

In der Achsel zwischen den Blättern und dem Spross<br />

können Achselknospen gebildet werden.<br />

Sprossverlängerung mit Terminalknospe (Monopodium)<br />

oder aus Achselknospen (Sympodium)<br />

Die Terminalknospe hemmt das Wachstum der subapikalen<br />

Achselknospen (Apikaldominanz)


Auch ein Spross kann seine Gestalt stark verändern:<br />

Stolonen<br />

Rhizome<br />

Sprossknollen<br />

Speichersprosse<br />

Zwiebeln (mit umgewandelten Blättern)


Das Blatt<br />

Hauptphotosyntheseorgan der meisten<br />

Gefäßpflanzen<br />

Meist aus Blattstiel und Blattspreite bestehend<br />

Vielfältige Nervatur (Streifennervatur bei<br />

Monokotylen,<br />

Netznervatur bei Dikotylen)<br />

Metamorphosen des Blattes:<br />

•Speicherblätter<br />

•Dornen<br />

•Fangorgane<br />

•Haftorgane<br />

•Blütenorgane


Nutzpflanzen:<br />

Pflanzen, die vom Menschen zur Entwicklung und zum<br />

Erreichen definierter Ziele eingesetzt und weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Nutzungsformen:<br />

Nahrungspflanzen<br />

Grundnahrungsmittelpflanzen mit primären Speicherstoffen<br />

(Fette, Öle, Kohlenhydrate, Eiweiße)<br />

Gemüse-, Salatpflanzen, Obst<br />

Sekundärstoffhaltige Nutzpflanzen:<br />

Arzneipflanzen,<br />

Psychoaktive Pflanzen<br />

Genussmittelpflanzen<br />

Gewürzpflanzen<br />

Süßstofflieferanten


Nichtnahrungspflanzen:<br />

Futterpflanzen<br />

Technisch genutzte Pflanzen, Pflanzenteile und Inhaltsstoffe<br />

Garten- und landschaftsbaulich genutztes Material<br />

Bodendecker<br />

Schattenpflanzen


Pflanzendiversität und Pflanzennutzung<br />

Pflanzenwelt der Erde (Algen, Pilze, Flechten, Moose, Farnartige,<br />

Samenpflanzen): ca. 400000, davon ca. 250000 Angiospermen<br />

Genutzte Arten: ca. 7,5% (Nahrungs-, Heil-, Genuss-, Faser, technisch<br />

genutzte Pflanzen) ca. 20000<br />

Essbare Arten (höhere Pflanzen): ca. 75000<br />

Spezielle Medizinalpflanzen: ca. 20000<br />

Kultivierte Pflanzen (im weitesten Sinne, incl. Genutzte niedere Pflanzen:<br />

ca. 4900<br />

Kulturpflanzen im engeren Sinne: 660<br />

Im großen Maßstab im Anbau: 160<br />

Verantwortlich für ca. 90% der Welternährung: 20<br />

Verantwortlich für >60% der globalen Kalorienversorgung (Weizen, Reis,<br />

Mais, Kartoffel, Süßkartoffel, Maniok): 6<br />

Deckung von 60% des Kalorienbedarfs bzw. 56% des menschlichen<br />

Tagekonsums an Protein: 3 Arten (Weizen, Soja, Reis)


Geographische Herkünfte wichtiger Kulturpflanzen:<br />

Mittelmeerraum: Hafer, Raps, Kohl, Kopfsalat<br />

Nordafrika und Westasien: Roggen, Gerste, Weizen, Erbsen<br />

Zentralasien: Weizen, Buchweizen, Zwiebelgewächse<br />

Indien: Reis, Tee<br />

China: Hirsen, Soja, Reis, Orange<br />

Südostasien: Banane , Zuckerrohr, Yams, Reis, Citrus, Kokosnuss<br />

Zentral-/Ostafrika: Gerste Sorghum, Hirse, Kaffee<br />

Zentralamerika: Mais, Bohnen, Süßkartoffel, neuweltliche Baumwolle,<br />

Papaya<br />

Nordwestl. Südamerika, Anden: Kartoffel, Lupinen, Paprika, Tomate)<br />

Nördliches Südamerika: Kakao, Kautschuk, Ananas<br />

Südliches Südamerika: Erdnuss, Quinoa


Merkmale von Wildpflanzen und deren Veränderung bei der Entwicklung<br />

von Kulturpflanzen<br />

Merkmal<br />

•Rascher Samenabwurf und<br />

schnelle Ausbreitung bei<br />

Keimung, schlechte<br />

Erntbarkeit<br />

•Starke Keimruhe,<br />

ungleichmäßige Keimung<br />

•Starke Abwehr gegen<br />

Fraßfeinde und<br />

Schaderreger<br />

•Geringe Anteile<br />

verwertbarer Teile<br />

Veränderung bei der<br />

Kulturpflanzenentwicklung<br />

•Gleichmäßige Abreife und<br />

gute Erntbarkeit<br />

•Gleichmäßige und<br />

vollständige Keimung nach<br />

Aussaat<br />

•Keine oder schwache<br />

Abwehr<br />

•„Gigas“-Wuchs,<br />

Vergrößerung der für die<br />

Nahrung dienenden Organe<br />

und Gewebe


Entwicklung von Kulturpflanzen<br />

1. Unbewusste oder bewusste Auslese, „Auslesezüchtung“<br />

2. Gezielte Auswahl aus heterozygoten Ernten:<br />

Lokale Varietäten, Landsorten, Populationssorten<br />

3. Züchtung nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten unter Nutzung von:<br />

•Massenauslese, Einzelpflanzenauslese<br />

•Kreuzungen<br />

•Art- und Gattungshybridisierung<br />

•Polyploidisierung<br />

4. Gentechnologische Veränderung


Kohlenhydrate aus Pflanzen<br />

Monosaccharide: mengenmäßig dominieren Glucose und Fructose<br />

Disaccharide: Saccharose: Glucose, Fructose, alpha-1,2-glyk. Verknüpft<br />

Maltose: Glucose, alpha-1,4-glykosidisch verknüpft<br />

Cellobiose: Glucose, beta-1,4-glykosidisch verknüpft<br />

Oligosaccharide: Raffinose: Trisaccharid aus Glucose, Fructose,<br />

Galactose, Stachyose: Tetrasaccharid aus G, F, 2Gal.,Verbascose:<br />

Pentasaccharid aus G, F, 3Gal.<br />

Stärke: Poly-Glucose: Amylose: alpha-1,4-glykosidisch verknüpft,<br />

Amylopektin: alpha 1,4-glyk. und alpha-1,6-glyk. verknüpfte Monomere<br />

Fructane: Fructose mit Saccharose als Startermolekül: Inulin, Phlein<br />

Alginsäuren: D-Mannuronsäure<br />

Agar: Galactosemomomere, teilweise mit Sulfatestergruppen, Agaropektin<br />

mit Galacturonsäure<br />

Carrageen: Galactose und Galactosesulfat<br />

Pektin: Galacturonsäure mit Galacturonsäuremethylester<br />

Cellulose: beta-1,4-glykosidisch verknüpfte Glucoseeinheiten


Stärkeliefernde Pflanzen<br />

Kohlenhydratspeicher in den Samen bei Getreiden<br />

Bei Speicherung im Samen: geringer Wassergehalt, niedriger Stoffwechsel,<br />

lange Lagerfähigkeit, gute Transportfähigkeit<br />

Sonst in vegetativen Überdauerungsorganen wie Knollen und Rüben<br />

Hier: hoher Wassergehalt, rel. hohe Atmungsintensität, verletzbar, anfällig<br />

für Pathogene bei der Lagerung, schlechtere Transportfähigkeit


Poaceae, Gramineae Süßgräser 675/10000<br />

Kosmopolitisch, dominant in 25% der Vegetation auf der Erde<br />

Meist Rhizomstauden, Stolonen tragende oder rasenbildende krautige<br />

Pflanzen, 1- oder mehrjährig, in den Tropen auch verholzt<br />

Adventivwurzeln aus den unteren Stengelknoten<br />

Sprosse meist hohl, meist unverzweigt Knoten mit interkalarem Meristem<br />

Blätter gewöhnlich zweizeilig, in Spreite und Blattscheide gegliedert,<br />

Blattscheide offen oder geschlossen, Meristem an der Spreitenbasis,<br />

Übergang zur Spreite oft mit Ligula<br />

Infloreszenz besteht aus Ährchen in verschiedener Anordnung (meist<br />

Rispe, Traube oder Ähre)<br />

T 2 (Lodiculae), A 3 + 0, (selten 3+3), G 1,<br />

2 Narben 1 SA, hängend<br />

Frucht eine Karyopse<br />

Endosperm reichlich, stärkehaltig, Keimling seitlich anliegend, Keimblatt<br />

zum Scutellum umgebildet


Avena sativa L. ,<br />

Hafer<br />

ein Rispengras


www.frankenaehre.de


Das „APG III“-System der<br />

Angiospermen von 2009<br />

Liliopsida<br />

Commelinidae<br />

Poales<br />

Poaceae


Großgliederung nach dem veränderten APGIII-System (2009)<br />

Magnoliopsida (Altangiospermen)<br />

freie Familien und Ordnungen<br />

Magnoliidae<br />

Liliopsida (Monokotylen)<br />

freie Familien und Ordnungen<br />

Commelinidae<br />

Rosopsida (Eudikotylen)<br />

freie Familien und Ordnungen<br />

Rosidae<br />

Asteridae


Lieberei/Reisdorff 2007


Weizen, Triticum aestivum L. (Poaceae)<br />

Verwendete Teile: Karyopsen, Endosperm<br />

Einjähriges Ährengras<br />

Ährchen 3-6-blütig, meist nur 3 fruchtbar<br />

In der Regel kleistogam<br />

Anbau v.a. auf schweren nährstoffreichen Böden,<br />

T. aestivum v.a. in gemäßigten Zonen, T. durum im Mittelmeergebiet<br />

Winterweizen frosthart bis -22 Grad C<br />

58% Stärke, 10-13% Eiweiß<br />

Brotgetreide wg. hohen Klebergehaltes, Mehl versch.<br />

Ausmahlungsgrades<br />

Außerdem Graupen, Grieß, Grütze; Stärke, Bier, Branntwein<br />

Domestifikation vor ca. 8000 Jahren


Weizen<br />

Diploide Weizen, Einkornreihe: Triticum boeoticum (wild), Kulturform: T.<br />

monococcum (Einkorn)<br />

Tetraploide Weizen, Emmerreihe T. dicoccoides (wild), T. dicoccon<br />

(Emmer), T. durum (Hartweizen), T. turgidum (Rauhweizen)<br />

Hexaploide Weizen, Dinkelreihe: Kulturformen: T. spelta (Dinkel, Spelt),<br />

T. aestivum (Weichweizen, Saatweizen)


2x 4x 6x<br />

Evolution des Weizens


Weizen, Triticum aestivum


Roggen, Secale cereale L. (Poaceae)<br />

Verwendete Teile: Karyopsen, Endosperm<br />

Ährengras in einjähriger Kultur (meist Winterroggen)<br />

Ährchen 2-blütig<br />

Fremdbefruchter<br />

Geringe Bodenansprüche, hohe Winterhärte<br />

Anbau im hohen Norden und in großen Berghöhen möglich<br />

Brotgetreide, kleberarm<br />

Kaffee-Ersatz, Kornbranntwein<br />

wahrscheinlich domestizierte Form von S. strictum (Marokko bis Iran),<br />

Domestikation verbreitet wohl erst in der Bronzezeit


Triticale (Poaceae)<br />

Gattungshybride aus Triticum und Secale,<br />

Frostresistenter als Weizen, 2-3% höherer Eiweißgehalt<br />

Futterkörner, Eignung als Brotgetreide?


Roggen, Secale cereale<br />

sekundäre Kulturpflanze, aus Unkraut in Weizenfeldern<br />

gezüchtet, meist nur Winterroggenanbau


Gerste<br />

Roggen


Gerste, Hordeum vulgare L. (Poaceae)<br />

Verwendete Teile: Karyopsen, Endosperm<br />

Einjähriges Ährengras<br />

Ährchen zu dritt auf einem Spindelabsatz, einblütig<br />

Zweizeil-, Mehrzeilgersten<br />

In der Regel kleistogam<br />

Anbau auch auf armen Böden, Sommer-/Wintergerste<br />

Brotgetreide in Gebieten mit extremen Klimabedingungen (Tibet),<br />

Graupen, Grütze; Körnerfutter, Braugerste für Bier<br />

Hordeum vulgare subsp. Vulgare: eine der am frühesten (vor mind. 9000<br />

Jahren) domestizierten Grasarten aus subsp. spontaneum ( östl.<br />

Mediterrangebiet bis Afghanistan)


Hordeum vulgare


Gerste, Hordeum vulgare


Hafer, Avena sativa L. (Poaceae)<br />

Verwendete Teile. Karyopsen, Endosperm<br />

Einjähriges Rispengras<br />

Ährchen 2-3blütig<br />

Selbstbestäuber<br />

Feuchtkühles Klima, anspruchslos gegenüber Bodenverhältnissen<br />

Kein Brotgetreide wg. Geringen Klebergehaltes, Flocken, Mehl<br />

(geröstet), Grütze, Futtergetreide<br />

domestiziert aus Avena sterilis (Unkraut), seit der Bronzezeit


Hafer, Avena sativa<br />

sekundäre Kulturpflanze


Reis, Oryza sativa L. (Poaceae)<br />

Verwendete Teile: Karyopsen, Endosperm<br />

Mehrjähriges, meist einjährig kultiviertes Rispengras<br />

Ährchen dreiblütig, nur 1 fertil<br />

96% Selbstbestäubung<br />

Anbau in den Tropen und Subtropen auf schweren, lehmigen Böden<br />

Hohe Ansprüche an Wasserversorgung<br />

Verzehr roh, meist aber gekocht, auch Grieß, Mehl, Reisstärke,<br />

Reiswein, Reisbier, Reisschnaps (Arrak)<br />

Tuscarora-Reis (Zizania palustris L.), „Indianerreis“, „Wildreis“,<br />

Nordamerika<br />

Z. aquatica L., Golf v. Mexiko<br />

Z. latifolia (Griseb.) Stapf, „Manschurischer Wasserreis“, Asien


Heimat unsicher<br />

domestiziert vor sehr langer Zeit (>10500 J.), ältester Nachweis aus<br />

Thailand (v. 5000 J.) Stammart vielleicht O. fatua Koen. ex Trin.<br />

Oryza glaberrima<br />

(Afrikanischer Reis) seit 3500 J. kultiviert


Oryza sativa


Mais, Zea mays L. (Poaceae)<br />

Verwendete Teile. Karyopsen, Endosperm<br />

Einjähriges Gras mit terminaler männlicher Rispe und<br />

achselständigen weiblichen Kolben<br />

Fremdbestäubung, Protandrie<br />

Anbau in den Tropen und Subtropen, einige Sorten auch darüber<br />

hinaus<br />

Wärmebedürftig, anspruchslos gegenüber den Böden, hohe<br />

Wuchsleistung bei geringem Wasserbedarf<br />

Hauptnahrungsmittel in großen Teilen Chinas, Indiens,<br />

Lateinamerikas und Süd- bzw. Ostafrikas<br />

8,5% Eiweiß, aber arm an Lysin und Tryptophan (Pellagragefahr)<br />

In Mischung mit Weizenmehl zum Brotbacken, Grieß, Stärke,<br />

Cornflakes, Zucker, Sirup, (Maiskeimöl), Ethanol<br />

Viehfutter<br />

kultiviert seit etwa 14000 bis 9500 Jahren


Zea mays


Mais, Zea mays


Hirsen: Sorghum-Hirsen, Sorghum, Panicum, Echinochloa, Paspalum,<br />

Digitaria, Pennisetum, Setaria (Panicoideae) sowie Kleinhirsen, Eleusine<br />

und Eragrostis (Chloridoideae), Poaceae<br />

Verwendete Teile: Karyopsen, Endosperm<br />

tropische Getreidearten, C4-Photosynthese<br />

Karyopsen rel. klein, ohne Längsfurche<br />

Sehr anspruchslos in Bezug auf die Böden<br />

Wärmebedürftig, frostempfindlich, Nutzpflanzen der trockenen Tropen<br />

Meist nur regionale Bedeutung, außer Mohrenhirse (Sorghum)<br />

Ernte von Hand bei Vollreife<br />

Verzehr als ganzes Korn oder als Brei, Grütze oder gebackene Fladen<br />

Auch Viehfutter<br />

Rel. Hoher Eiweißgehalt, auch 4-6% Fett


Kleinhirsen<br />

Tef, Eragrostis tef (Zucc.) Trotter<br />

wichtigstes Getreide Nordäthiopiens<br />

Brotgetreide, mit Hefe verbacken<br />

Fingerhirse Eleusine coracan (L.)Gaertn., African Millet<br />

Aus Indien oder Sudan<br />

Hauptnahrungsmittel in Teilen Südindiens und Zentralafrikas<br />

Samen frei, keine Karyopsen<br />

Rispenhirse, Panicum miliaceum L., Millet, Echte oder Deutsche Hirse<br />

Heimat Zentralasien, weniger wärmebedürftig<br />

Verzehr als Korn, Brei, Brot oder für Hirsebier


Eragrostis tef


Eleusine coracan


Panicum miliaceum


Kleinhirsen<br />

Weizenhirse, Echinochloa frumentacea Link, Sawa- oder Japanische<br />

Hirse<br />

Indien, Sri Lanka, Japan, Philippinen<br />

Salzresistent<br />

Kodahirse, Paspalum scrobiculatum L.<br />

Vorderasien, China, Japan<br />

Trockenheitsresistent, Kultur auf schlechten Böden<br />

Körner müssen vor Verzehr 6 Monate gelagert werden, psychotropes Gift<br />

Foniohirse, Digitaria exilis (Kipp.) Stapf, Hungerreis<br />

Anbau in Westafika, Tschadsee bis Senegal<br />

Vielleicht ältestes Getreide Westafrikas<br />

Perlhirse, Pennisetum glaucum (L.) R.Br., Rohrkolbenhirse<br />

Aus Afrika, wichtigstes Brotgetreide von Afrika über Arabien bis Indien und<br />

Burma<br />

Maisartige Pflanze, bis 4m hoch, trockenheitsresistent, als Reisersatz, zum<br />

Brotbacken, Porridge, Bier


Echinochloa<br />

frumentacea<br />

Digitaria exilis


Kleinhirsen<br />

Kolbenhirse, Setaria italica, (L.) P. Beauv., Borstenhirse<br />

Sehr alte indogermanische Kulturpflanze, Anbau von Südeuropa bis Japan<br />

-----------------------<br />

Sorghum-Hirse Sorghum bicolor (L.) Moench, Mohrenhirse<br />

Wichtigste Hirseart, Weltwirtschaftspflanze<br />

Heimat Äquatorialafrika, Anbau in allen warmen Ländern<br />

Pflanze maisartig, bis 5m hoch<br />

Rispen mit je zwei Blüten an den Ästchen, das obere mit einer Zwitterblüte,<br />

das untere mit zwei männlichen z.T. sterilen Blüten<br />

Dürreresistent, Trockenstarre<br />

Keimlinge und Jungpflanzen enthalten große Mengen an cyanogenen<br />

Verbindungen bes. Dhurrin, Viehgift, reife Saat frei davon


Setaria italica


Sorghum bicolor


Buchweizen, Fagopyrum esculentum Moench, Polygonaceae<br />

Heimat Zentralasien, kam mit Mongolen nach Mitteleuropa „Heidenkorn“<br />

Einjähriges Kraut, wechselständige Blätter, Ochrea<br />

Nektarreiche fünfzählige Blüten in Trauben bzw. Trugdolden<br />

Frucht eine rotbraune dreikantige Nuss (ähnlich Buchecker, „Buchweizen“)<br />

Geeignet für arme, sandige Böden, Anbau in Heidegebieten<br />

Grütze, Grieß, Mehl für Pfannkuchen und Fladen<br />

Grüne Pflanzenteile photosensibilisierend (Fagopyrin), Hautentzündungen<br />

(Fagopyrismus)<br />

Auch in Kultur:<br />

Tatarischer Buchweizen, Fagopyrum tataricum (L.) Gaertn.


Rosopsida<br />

Caryophyllidae<br />

Caryophyllales<br />

Polygonaceae


Fagopyrum esculentum


Reismelde, Chenopodium quinoa Willd., Quinoa, Ch. pallidicaule Aellen,<br />

Cañihua, Chenopodiaceae<br />

Pflanzen der Andenhochländer (Peru, Bolivien, Chile), Ersatz durch Gerste<br />

aus Europa, aber nicht oberhalb 3500m<br />

Einjähriges Kraut, Infloreszenzen mit Blüten in Knäueln, fünfzählige Blüten<br />

mit einfacher Hülle, Frucht eine 2mm dicke Nuss<br />

Selbstbefruchter<br />

Anbau bis 4300m möglich, Cañihua bis 4550m, frost- und dürreresistent<br />

Früchte enthalten bittere Saponine, mit alkalischem Wasser entfernt,<br />

Entfernen der Frucht- und Samenschale, inzwischen bitterstofffreie Sorten<br />

verfügbar<br />

Embryonen sind wertvolles Nahrungsmittel, Suppen und Brei, mit 25%<br />

Weizenmehl auch zum Backen<br />

Blätter als Gemüse, Druschreste verbrannt (alkalireiche Asche)<br />

Chicha, alhoholisches Getränk aus den Früchten<br />

Grünfutter, Anbau auch in Europa<br />

In Nordindien: Nutzung der Früchte von Chenopodium album L. (Mehl)


Rosopsida<br />

Caryophyllidae<br />

Caryophyllales<br />

Chenopodiaceae


Chenopodium<br />

quinoa


Chenopodium pallidicaulis (A)<br />

C. quinoa (B)


Amaranth, Amaranthus spp., Fuchsschwanz, Amaranthaceae<br />

Kulturpflanze seit 7000 Jahren<br />

Heimat unsicher, tropisches Amerika, Asien, Afrika<br />

Einjährige Kräuter mit langen dichten Infloreszenzen, Blütenstände unten<br />

männlich, oben weiblich, Blüten mit 3-5zähliger, einfacher Blütenhülle, drei<br />

bis fünf Staubblätter, oberständiger Fruchtknoten, Fremd- oder<br />

Selbstbestäubung<br />

Frucht meist Deckelkapsel, seltener Nuss, 1 Same/Nuss<br />

Körneramaranthe:<br />

A. caudatus subsp. caudatus (Gartenfuchsschwanz), subsp.<br />

mantegazzianus, Inkaweizen, A. hybridus subsp. hybridus<br />

(Bastardfuchsschwanz, subsp. erythrostachys (Roter<br />

Hybridfuchsschwanz)<br />

Gemüseamaranthe:<br />

A. tricolor L. (Dreifarbiger F. oder Chinesischer Salat), Ostasien<br />

A. lividus subsp. ascendens (Roter Heinrich, Blito), subsp. oleraceus<br />

(Gemüseamaranth, chin. Spinat, subsp. lividus Blutkraut)<br />

Zweifach genutzte Arten: A. cruentus L., A. paniculatus L. (syn.?)<br />

Rispenfuchsschwanz


Rosopsida<br />

Caryophyllidae<br />

Caryophyllales<br />

Amaranthaceae


Amaranth<br />

Körner wie Reis gekocht, geröstet, gemahlen und zu Fladenbrot verbacken<br />

Blätter und Sprosse wie Spinat<br />

Positiv: lysinreiches Eiweiß, geringer Saponingehalt<br />

Negativ: hoher Nitratgehalt


Amaranthus deflexus


Amaranthus<br />

spp.

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