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175 Jahre Gewerbeverein Ägerital - Fromyprint

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ÖtELcHUcHI UntErÄGErI<br />

Wenn hierzulande die Birkenblätter<br />

goldgelb in die Sonne blinzeln und<br />

in den Bergen die Lärchen zu glühen<br />

beginnen, dann zieht es die Mannen<br />

der Rötelchuchi in die Höhe, in die<br />

Ferne, einfach fort.<br />

Legendär die Reise über den sagenumwobenen<br />

Rechenpass ins Südtirol, unvergesslich<br />

die rasanten Trottinettfahrten an den<br />

Savogniner Berghängen oder der Ausflug<br />

ins Wallis – einmal im Jahr müssen wir<br />

gemeinsam etwas anderes machen als<br />

sonst, dann lassen wir andere kochen und<br />

schauen nur darauf, dass von uns keiner<br />

verhungert, vertrocknet oder verzweifelt.<br />

Das gelingt natürlich nicht immer gleich.<br />

Was wir aber in diesem Oktober erlebten,<br />

war schlicht grandios. An einer Metzgete<br />

letzten <strong>Jahre</strong>s hatten wir die sympathischen<br />

Isabelle und Claudio Kochendörfer kennen<br />

gelernt und von ihnen erfahren, dass sie in<br />

Pontresina ein Hotel führen und sich freuen<br />

würden, uns alle einmal in ihrem Hotel<br />

Albris als Gäste zu begrüssen.<br />

Es war dann Mark Grüring, der alles einfädelte,<br />

und so zogen wir am 14. Oktober los,<br />

ohne zu wissen, was uns erwarten würde.<br />

Ein familiäres Hotel hiess es, in vierter Generation<br />

von den Kochendörfer‘s geführt, Confiserie<br />

und Bäckerei gehörten auch dazu, im<br />

Internet viel Lob von Gästen – doch dann<br />

war alles noch viel gediegener und schöner<br />

als erwartet. Grosszügige Zimmer in heller<br />

Arve, überaus freundliches Personal, und<br />

ein Reiseprogramm, das hervorragend zu<br />

unsern Wünschen und Bedürfnissen passte.<br />

Als erstes durften wir dort in der Backstube<br />

kleine Nusstorten einfüllen, wobei der<br />

schwierige Mürbeteig und die Einfüllmasse<br />

aus Caramel und Nüssen schon vorbereitet<br />

dalagen. Dabei erfuhren wir, dass die<br />

Bäckerei Kochendörfer pro Jahr 25'000<br />

Engadinertorten und 10'000 Nusstorten in<br />

die ganze Welt verkauft – wir staunten, als<br />

wir hörten, dass dabei keinerlei Fertigprodukte<br />

verarbeitet werden sondern alles im<br />

Hause frisch fabriziert wird. Keiner von uns<br />

Am Mittwoch, 14. Dezember 2011, findet<br />

im Birkenwäldi in Unterägeri wiederum die<br />

traditionelle Pôt-au-feu-Chochete statt.<br />

Der im Rahmen des Adventsfenster stattfindende<br />

Anlass zieht immer wieder viele<br />

Leute an, die sich nicht nur am feinen<br />

Pôt-au-feu erfreuen, sondern auch an den<br />

Gesellschaft<br />

Zuger Zugvögel<br />

hätte erwartet, dass in einem abgelegenen<br />

Bündner Bergdorf so professionell, engagiert<br />

und effizient gearbeitet wird.<br />

Ebenso begeistert waren wir dann vom Dinner,<br />

das wir separat in der Lounge geniessen<br />

durften. Ein Fischmenü mit vier Gängen bot<br />

Feinstes, wobei einige von uns sagten, noch<br />

nie eine derart delikat abgestimmte Fischvariation<br />

gegessen zu haben<br />

Spätestens beim Frühstück aber wurde uns<br />

so richtig bewusst, was es heisst, wenn ein<br />

Hotel seine eigene Bäckerei führt. Mindestens<br />

10 Sorten frisches Brot bildeten den<br />

Höhepunkt eines reichhaltigen Buffets mit<br />

selbst gemachten und frisch zubereiteten<br />

Beilagen. Entsprechend freudig langten wir<br />

zu, bevor es zu Fuss losging, ins Val Roseg.<br />

Es war herrlich, in der frischen Morgenluft<br />

auf rund 1800 m. ü. M. durch einen hellen<br />

Lärchenwald zu gehen – auch für diejenigen,<br />

die per Pferdewagen gemütlich transportiert<br />

wurden.<br />

Als wir hinten im Tal ankamen, vor uns die<br />

frisch verschneiten Hänge des Piz Roseg mit<br />

seiner Gletscherzunge, schien die Sonne so<br />

warm, als hätte sie sich in der <strong>Jahre</strong>szeit<br />

geirrt.<br />

Wir wurden im Hotel Roseg-Gletscher<br />

erwartet, erstens zum Apéro mit diversen<br />

Bündner Trockenfleischsorten und zweitens<br />

zu einem delikaten Mittagessen mit Hirschpfeffer<br />

nach Bergeller Art. Es gab wohl<br />

schwere Bäuche, doch dies tat der Stimmung<br />

keinerlei Abbruch. Umso mehr freuten<br />

wir uns an der charmanten und attraktiven<br />

Wirtin, die erzählte, dass sie nach zwei<br />

Wochen Ferien immer Heimweh nach dem<br />

Val Roseg habe und darum eigentlich am<br />

liebsten überhaupt nicht mehr weggehe.<br />

Solches war keinem von uns vergönnt. Und<br />

Burki war nicht dabei.<br />

Dem Kalorienüberschuss zuliebe gingen<br />

dann die meisten wieder zu Fuss zurück<br />

nach Pontresina, wo eine kurze Verschnaufpause<br />

blieb, bevor wir aufbrachen nach<br />

Muottas Muragl. Markus, Bruno und ein<br />

leicht übergewichtiger, ehemaliger Möchtegern-Spitzensportler<br />

liessen es sich nicht<br />

Pôt-au-feu<br />

musikalischen Darbietungen und am idyllischen<br />

Ambiente im Birkenwäldli.<br />

Herzlichen Dank schon im Voraus allen Helfern,<br />

Sponsoren und Teilnehmern!<br />

Bericht: Mark Grüring<br />

nehmen, auch diese 600 Höhenmeter zu<br />

Fuss zu überwinden – sie trafen auf einen<br />

romantischen Wanderweg, vorbei an einer<br />

riesigen Verbauung, die prophylaktisch<br />

gegen Lawinen als auch gegen die Gefahr<br />

des schmelzenden Permafrostes erstellt<br />

worden ist. 8.2 Mio. CHF hat das Bauwerk<br />

gekostet – ob es je seinen Zweck erfüllen<br />

wird, weiss niemand.<br />

In Muottas Muragl überraschte uns ein top<br />

renoviertes Berghaus mit hervorragender<br />

Küche und preisgekröntem Energiekonzept.<br />

Es ist das erste Plusenergie-Hotel des<br />

ganzen Alpenraums. Trotz einer Vergrösserung<br />

der Gebäude-Grundfläche um 50 %,<br />

konnte der Energiebedarf um 64 % gesenkt<br />

werden! Dies gelang dank einer Gebäudedämmung<br />

nach neusten Standards und<br />

einer differenzierten Energieversorgung aus<br />

5 verschiedenen Quellen. 60m² Röhrenkollektoren<br />

in den Fensterscheiben des Sockelgeschosses<br />

liefern die nötige Energie für<br />

das Warmwasser, 16 Erdsonden mit einer<br />

mittleren Länge von 200 Metern versorgen<br />

das gesamte Gebäude mit Erdwärme,<br />

zusätzlich sorgt entlang des Bahntrasses<br />

die effizienteste Photovoltaikanlage der<br />

Schweiz für die Generierung der benötigten<br />

elektrischen Energie. Überflüssige Sonnenenergie<br />

wird über die Erdsonden im Erdreich<br />

gespeichert. Dass auch die Abwärme<br />

genützt wird, versteht sich – jedenfalls<br />

gewann das Hotel den Schweizer Solarpreis<br />

2011.<br />

Auf der Heimreise am Sonntag machten<br />

wir dann den obligaten Zwischenhalt in<br />

Tinizong, wo wir uns den traditionellen<br />

Käse der Alp d‘Err nicht entgehen lassen<br />

konnten. Und dass der sonnige Abend in<br />

den nebligen Niederungen enden musste,<br />

störte kaum, denn rundum gesättigt mit Bildern,<br />

Farben, und kulinarischen Highlights<br />

zehrten wir noch tagelang von diesem Ausflug.<br />

Den Organisatoren und Gastgebern<br />

sei für Alles herzlich gedankt!<br />

Bericht: Confrère Andreas<br />

<strong>Ägerital</strong>er IV / 2011 43

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