Download Heft 53 - Frauen Aktiv in Baden-Württemberg
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AKTIV <strong>53</strong> III/2011<br />
Seite 10<br />
Gendersensible Erziehung<br />
im Vorschulbereich<br />
Das Gespräch<br />
Prof. Dr. Ursula Rabe-Kleberg ist seit<br />
1992 Hochschullehrer<strong>in</strong> für Erziehungswissenschaft<br />
und Soziologie der Bildung<br />
und Erziehung am Institut für Pädagogik,<br />
Fachbereich Erziehungswissenschaft der<br />
Mart<strong>in</strong>-Luther-Universität <strong>in</strong> Halle. E<strong>in</strong>e<br />
Neuauflage ihres Buches „Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g<br />
und K<strong>in</strong>dergarten" (2003) ist<br />
<strong>in</strong> Vorbereitung. Über die <strong>in</strong>stitutionelle<br />
Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dererziehung und Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g<br />
sprach Ludmilla Fromme mit<br />
Ursula Rabe-Kleberg.<br />
BuchTipp<br />
Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g und K<strong>in</strong>dergarten,<br />
Rabe-Kleberg, Ursula, We<strong>in</strong>heim 2003<br />
Was bedeutet für Sie Geschlechtergerechtigkeit,<br />
bezogen auf die frühk<strong>in</strong>dliche Erziehung<br />
Geschlechtergerechtigkeit heißt, dass die K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> ihrem<br />
wichtigen Bildungsprojekt, e<strong>in</strong> Junge oder e<strong>in</strong> Mädchen<br />
zu werden, unterstützt und gefördert werden. Dabei soll<br />
die Individualität jedes e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>des geachtet, aber<br />
auch ihr Bemühen, den Erwartungen an sie als Mädchen<br />
oder als Junge zu genügen, wertgeschätzt werden.<br />
Wie beurteilen Sie den Satz „Wir behandeln<br />
Mädchen und Jungen gleich.“<br />
Das ist e<strong>in</strong> ziemlich dummer Satz! Und er stimmt<br />
auch nie mit der Praxis übere<strong>in</strong>! Zum e<strong>in</strong>en haben<br />
Mädchen andere Entwicklungsaufgaben zu bewältigen<br />
als Jungen, sie dürfen also gerechterweise nicht<br />
gleich behandelt werden. Zum anderen heißt dieser<br />
Satz <strong>in</strong> der Praxis <strong>in</strong> der Regel, dass Jungen an den<br />
ruhigeren Mädchen gemessen werden und dabei<br />
schlecht abschneiden. Auch das ist ungerecht.<br />
Sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e der führenden Forscher<strong>in</strong>nen zum<br />
Thema „Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g und K<strong>in</strong>dergarten“.<br />
Wie ist der wissenschaftliche Sachstand<br />
hierzu<br />
Es gibt <strong>in</strong> den letzten Jahren e<strong>in</strong>e Reihe von Projekten<br />
und Modellversuchen, die Gender im K<strong>in</strong>dergarten zum<br />
Thema haben. In der Mehrheit geht es darum, junge<br />
Männer für die Arbeit <strong>in</strong> Kitas zu gew<strong>in</strong>nen. Auch die<br />
Bemühungen, akademische Studiengänge <strong>in</strong> diesem<br />
Berufsfeld zu etablieren, wirken sich langfristig auf die<br />
genderbornierten Strukturen dieses Bereichs aus.<br />
Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g aber bedeutet, dass die<br />
umfassende Genderstruktur des Bereichs wissenschaftlich<br />
und kritisch beleuchtet und zum Gegenstand<br />
entsprechender Veränderungsbemühungen<br />
durch die Führungskräfte <strong>in</strong> der Praxis gemacht wird.<br />
Hier sehe ich nur wenige Ansätze.<br />
Es gibt vielerorts Modellprojekte gendersensibler<br />
Erziehung. Wo sehen Sie weiteren Handlungsbedarf<br />
Welche gesellschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
müssen sich ändern, um flächendeckend<br />
e<strong>in</strong>e geschlechtergerechte Erziehung<br />
und Bildung zu fördern<br />
Bei der Frage der Geschlechtergerechtigkeit geht es<br />
nicht nur um e<strong>in</strong>e angemessene Reaktion auf die<br />
unterschiedlichen Entwicklungsprozesse von Mädchen<br />
und Jungen. Auch wenn diese den Kern des<br />
Gesamtproblems darstellen.<br />
Es geht auch darum, die <strong>in</strong>neren Grenzen des <strong>Frauen</strong>berufes<br />
„Erzieher<strong>in</strong>“ zu überw<strong>in</strong>den – die fehlenden<br />
Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Berufsweg, die<br />
relativ niedrige Bezahlung, die fehlende Anerkennung,<br />
um nur e<strong>in</strong>ige zu nennen. Die pädagogischen Fachkräfte<br />
zeigen e<strong>in</strong>e große Nachfrage nach Fort- und Weiterbildung,<br />
anders als <strong>in</strong> anderen Berufen zahlt es sich aber<br />
weder <strong>in</strong> Aufstiegsmöglichkeit noch <strong>in</strong> besserer Bezahlung<br />
aus. Oftmals fehlt es auch an Möglichkeiten, sich<br />
im Team abzusprechen, geme<strong>in</strong>same Strategien zu entwickeln<br />
etc., weil die Personaldecke so knapp ist.<br />
Und <strong>in</strong> Zukunft wird hier der Druck noch größer<br />
werden, wenn aufgrund des Ausbaus Fachkräfte feh-<br />
len werden. - Es bedarf e<strong>in</strong>er grundlegenden strukturellen<br />
Veränderung des gesamten Bereichs, Gender<br />
Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g ist dabei nur e<strong>in</strong> Schritt, aber vermutlich<br />
e<strong>in</strong> bedeutender.<br />
Was genau kann die Politik unternehmen, um<br />
den Prozess und die K<strong>in</strong>dertagesstätten zu<br />
unterstützen<br />
Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> Top-Down-Prozess. Die<br />
jeweiligen Führungs- und Leitungsebenen von den<br />
M<strong>in</strong>isterien bis h<strong>in</strong> zu den Leitungen der E<strong>in</strong>richtungen<br />
s<strong>in</strong>d verpflichtet, dieses Programm zu etablieren<br />
und durchzusetzen.<br />
Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g könnte <strong>in</strong> den entsprechenden<br />
Gesetzen aber auch <strong>in</strong> Landesbildungsprogrammen<br />
und <strong>in</strong> Zielvere<strong>in</strong>barungen des Landes mit<br />
den Trägerorganisationen festgeschrieben werden.<br />
Es müsste begleitet werden durch wissenschaftliche<br />
Forschung, fachpolitische Diskurse und fachliche<br />
Fort- und Weiterbildung.<br />
Welche Aus- und Fortbildungskonzepte zur Förderung<br />
von Genderkompetenz funktionieren<br />
Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach am besten<br />
Wie die meisten guten Fortbildungskonzepte müsste auch<br />
hier mit der Reflexion auf das Selbst, auf die Biographie,<br />
auf die beruflichen Erfahrungen und auf die Erfahrungen<br />
als Frau und Mann allgeme<strong>in</strong> begonnen werden.<br />
Es geht aber auch um Genderwissen, d.h. darum,<br />
wie Gender als gesellschaftlicher und <strong>in</strong>dividueller<br />
Prozess funktioniert und was dieses für die Erziehung<br />
kle<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>der bedeutet. Und zuletzt geht es auch um<br />
die Kompetenz, im alltäglichen Druck sensibel und<br />
ebenso gerecht auf die rosa Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> wie den lautstarken<br />
Piraten e<strong>in</strong>zugehen – wie auch auf die siegreiche<br />
Pirat<strong>in</strong> und den begabten Tänzer. Wie auch <strong>in</strong><br />
anderen Bereichen geht es um die E<strong>in</strong>heit von Wissen,<br />
Haltung und praktischem Handeln.<br />
Neben den Trägerverbänden, den Kita-Leitungen<br />
und den Fachkräften müssen auch Eltern<br />
von der Notwendigkeit e<strong>in</strong>er geschlechtergerechten<br />
Erziehung überzeugt se<strong>in</strong>. Was würden<br />
Sie Erzieher<strong>in</strong>nen und Erziehern empfehlen, wie<br />
sie Eltern mit <strong>in</strong>s Boot holen können<br />
Vor allem Eltern von kle<strong>in</strong>en Jungen wären entsetzt,<br />
wenn sie ihren Sohn im K<strong>in</strong>dergarten zum Beispiel im<br />
Tütü anträfen. Zunächst Ruhe bewahren! Eltern sollten<br />
nicht überrascht werden, sondern von vorn here<strong>in</strong> bei<br />
den Überlegungen des Teams zur gendersensiblen Erziehung<br />
im K<strong>in</strong>dergarten „mitgenommen“ werden. Hierzu<br />
gehören Wissensvermittlung über die unterschiedlichen<br />
Entwicklungsprozesse von Mädchen und Jungen,<br />
geme<strong>in</strong>same Reflexionen und Überlegungen zu dem<br />
existentiellen Bildungsprojekt Gender, an dem die K<strong>in</strong>der<br />
vor allem <strong>in</strong> diesen frühen Jahren „arbeiten“.<br />
Erzieher<strong>in</strong>nen sollten aber auch mit den Eltern darüber<br />
reden, wenn diese e<strong>in</strong>e Orientierung an allzu eng<br />
gesteckten Gendermustern vorbr<strong>in</strong>gen und ihren Töchtern<br />
und Söhnen verbieten möchten, über die konventionellen<br />
Grenzen zu gehen. Mit ihnen zusammen sollten weitere<br />
Möglichkeitsräume für Bildungsprozesse eröffnet werden.<br />
Etwas anderes s<strong>in</strong>d verme<strong>in</strong>tlich fortschrittliche Eltern, die<br />
ihren Töchtern am liebsten die Puppen und ihren Söhnen<br />
die Schwerter wegnehmen wollen. Erzieher<strong>in</strong>nen sollten<br />
auch <strong>in</strong> diesen Fällen dafür plädieren, den K<strong>in</strong>dern die<br />
Möglichkeiten des spielerischen Umgangs mit ihrem Genderbildungsprojekt<br />
jeweils <strong>in</strong>dividuell zu lassen. Und dazu<br />
gehört es für die K<strong>in</strong>der auch, die e<strong>in</strong>e oder andere Seite<br />
e<strong>in</strong>mal bis zum Anschlag auszureizen. •<br />
Seite 11<br />
T H E M E N<br />
Justizm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong>nen und Justizm<strong>in</strong>ister<br />
für Geschlechterquote<br />
Am 18. und 19. Mai 2011 sprachen sich die Justizm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong>nen und Justizm<strong>in</strong>ister der<br />
Länder auf ihrer 82. Konferenz <strong>in</strong> Halle e<strong>in</strong>hellig dafür aus, dass e<strong>in</strong>e Geschlechterquote<br />
für Führungspositionen der Wirtschaft dr<strong>in</strong>gend geboten sei. In dem Beschluss wird der<br />
Bundesregierung e<strong>in</strong>e „möglichst e<strong>in</strong>fache und dennoch wirksame gesetzliche Lösung,<br />
die e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>haltung der gesetzlichen Geschlechterquote gewährleistet, aber auf unangemessene<br />
und die Rechtssicherheit bee<strong>in</strong>trächtigende Sanktionen verzichtet“ empfohlen.<br />
Dem Beschluss liegt e<strong>in</strong> ausführlicher und fundierter Bericht e<strong>in</strong>er Länderarbeitsgruppe<br />
zugrunde, der sich mit der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er gesetzlichen Quotenregelung für<br />
Unternehmen befasst. Nach diesem Bericht ist e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>destbeteiligungsquote für den<br />
Aufsichtsrat aus verfassungsrechtlicher Sicht allenfalls mit ger<strong>in</strong>gen Risiken behaftet,<br />
während für den Vorstand e<strong>in</strong> etwas höheres Risiko besteht. Auch mit Europarecht seien<br />
M<strong>in</strong>destquoten vere<strong>in</strong>bar, solange der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt<br />
bleibe. In dem Bericht wird allerd<strong>in</strong>gs auch auf die Komplexität der bestehenden gesellschaftsrechtlichen<br />
Mitbestimmungsregelungen h<strong>in</strong>gewiesen, die schwierige Detailfragen<br />
aufwerfen. Als Sanktionen für Unternehmen, die Quotenvorgaben nicht erfüllen,<br />
werden die Unwirksamkeit der Bestellung, steuerliche Nachteile und Offenlegungspflichten<br />
erörtert.<br />
Publikation „Männer für<br />
erzieherische Berufe gew<strong>in</strong>nen“<br />
Die <strong>Baden</strong>-Württemberg Stiftung führt das Programm „Chancen=Gleichheit. Gleiche<br />
Chancen für <strong>Frauen</strong> und Männer“ seit 2007 durch, um die tatsächliche Chancengleichheit<br />
von <strong>Frauen</strong> und Männern <strong>in</strong> den Handlungsfeldern Arbeitswelt, unmittelbares<br />
Lebensumfeld und <strong>in</strong>dividuelle Entwicklung zu verwirklichen. Dazu wurden sieben Forschungs-<br />
und Praxisprojekte realisiert, Veranstaltungen durchgeführt und Publikationen<br />
veröffentlicht.<br />
So gab die erfolgreiche Veranstaltung „K<strong>in</strong>der brauchen männliche Bezugspersonen!<br />
Strategien zur Erhöhung des Männeranteils <strong>in</strong> erzieherischen, pädagogischen und sozialen<br />
Berufen“ den Anstoß für die Broschüre „Männer für erzieherische Berufe gew<strong>in</strong>nen:<br />
Perspektiven def<strong>in</strong>ieren und umsetzen“. Weder bei Eltern noch <strong>in</strong> der Fachöffentlichkeit<br />
bestehen Zweifel daran, dass <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen auch männliches Fachpersonal<br />
wichtig und notwendig ist. In der Broschüre wird der Frage nachgegangen, wie<br />
Männer motiviert werden können, sich für dieses Berufsfeld zu entscheiden. Außerdem<br />
werden Projekte und Strategien zur Steigerung des Männeranteils vorgestellt.<br />
Die Broschüre ist kostenlos erhältlich bei der <strong>Baden</strong>-Württemberg Stiftung gGmbH,<br />
Im Kaisemer 1, 70191 Stuttgart oder als <strong>Download</strong> unter: www.bwstiftung.de.<br />
PC-Lernspiel<br />
für Jugendliche<br />
Ebenfalls als Projekt im Rahmen des Programms „Chancen=Gleichheit. Gleiche Chancen<br />
für <strong>Frauen</strong> und Männer“ der <strong>Baden</strong>-Württemberg Stiftung gGmbH wurde e<strong>in</strong> multimediales<br />
und <strong>in</strong>teraktives PC-Lernspiel für Jugendliche entwickelt. Ziel des Lernspiels „Das ist<br />
stark – was kann ich, was will ich, was werde ich“ ist es, bildungsbenachteiligten Jugendlichen<br />
bessere Bildungschancen zu ermöglichen, Konfliktpotenziale <strong>in</strong> den Geschlechterbeziehungen<br />
zu m<strong>in</strong>dern und Zukunftsperspektiven zu erweitern. Mädchen und Jungen<br />
können spielerisch und ohne erhobenen Zeigef<strong>in</strong>ger am Computer Aufgaben lösen und<br />
dabei Stärkepunkte sammeln. Dadurch werden die Stärken der Mädchen und Jungen<br />
reflektiert und deren Selbstbewusstse<strong>in</strong> gestärkt.<br />
Das PC-Lernspiel mit Begleitheft kann im Unterricht oder <strong>in</strong> Jugendhäusern angeboten<br />
und gespielt werden. E<strong>in</strong>e Lizenzvere<strong>in</strong>barung wird derzeitig erstellt. Bei Interesse<br />
wenden Sie sich an das M<strong>in</strong>isterium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, <strong>Frauen</strong> und<br />
Senioren (Ines.Duenkel@sm.bwl.de) oder an SOFFI F (www.soffi-f.de/q=node/29).<br />
21. Gleichstellungs- und<br />
<strong>Frauen</strong>m<strong>in</strong>isterkonferenz<br />
Unter dem Vorsitz Schleswig-Holste<strong>in</strong>s fand am 16. und 17.<br />
Juni 2011 auf Schloss Plön die 21. Gleichstellungs- und <strong>Frauen</strong>m<strong>in</strong>isterkonferenz<br />
(GFMK) statt. Im Mittelpunkt stand dabei der<br />
Leitantrag "Gleichstellung im Lebensverlauf". Grundlage war das<br />
Gutachten zum Ersten Bundesgleichstellungsbericht, das die aktuellen<br />
Fragen an e<strong>in</strong> zukunftsfähiges Verhältnis der Geschlechter<br />
widerspiegelt, etwa: „Wieso s<strong>in</strong>d die Top-Positionen der deutschen<br />
Wirtschaft fast ausschließlich von Männern besetzt, obwohl <strong>Frauen</strong><br />
häufig die besseren Schulnoten und Studienabschüsse vorweisen<br />
Warum werden Männer selten Erzieher, obwohl auch nicht<br />
alle typischen Männerjobs besser bezahlt s<strong>in</strong>d"<br />
E<strong>in</strong> weiteres wichtiges Thema war „<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führungspositionen“.<br />
Die Mitglieder der Konferenz haben <strong>in</strong>tensiv die Ausführungen<br />
der Sachverständigenkommission diskutiert. Sie halten e<strong>in</strong>e<br />
angemessene Repräsentanz von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führungspositionen<br />
nicht nur aus rechtlichen Gründen, sondern auch unter ökonomischen<br />
Aspekten für notwendig. Die M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong>nen und M<strong>in</strong>ister,<br />
Senator<strong>in</strong>nen und Senatoren sprachen sich mehrheitlich dafür<br />
aus, dass e<strong>in</strong>e gesetzliche Regelung bis zum Jahr 2017 wirksam<br />
werden muss, wenn sie bis dah<strong>in</strong> nicht durch die Selbstverpflichtung<br />
der Unternehmen entbehrlich geworden ist. Empfohlen wurde<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache gesetzliche Lösung, die die Zeitabläufe und die<br />
Besonderheiten e<strong>in</strong>zelner Branchen berücksichtigt.<br />
Alle Beschlüsse zur 21. GFMK f<strong>in</strong>den Sie unter:<br />
www.gleichstellungsm<strong>in</strong>isterkonferenz.de<br />
E-Learn<strong>in</strong>g-Kurs<br />
Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g<br />
Bereits zum fünften Mal fand vom 3. Mai bis 3. Juni 2011 der<br />
E-Learn<strong>in</strong>g-Kurs „Mit Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g zur Chancengleichheit“<br />
<strong>in</strong> Kooperation mit der Landeszentrale für politische<br />
Bildung und der Führungsakademie <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />
für Landesbedienstete statt. Der Kurs richtete sich an<br />
Beschäftigte der M<strong>in</strong>isterien sowie an Mitglieder des F1-Führungskreises<br />
der Regierungspräsidien. Insgesamt 12 Männer<br />
und 32 <strong>Frauen</strong> diskutierten onl<strong>in</strong>e <strong>in</strong> zwei Parallelkursen mit<br />
der Tutor<strong>in</strong> Dr. Andrea Fausel und dem Tutor Uwe Müller die<br />
Wochenaufgaben zu Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g, den Methoden<br />
sowie zur Chancengleichheit von <strong>Frauen</strong> und Männern im<br />
eigenen Umfeld.<br />
Nach Abschluss des Kurses erhielten die Teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />
und Teilnehmer e<strong>in</strong> Zertifikat über den Erwerb von Genderkompetenz,<br />
das im Rahmen der Personalentwicklung berücksichtigt<br />
wird.<br />
KONTAKT zum M<strong>in</strong>isterium für Arbeit und<br />
Sozialordnung, Familie, <strong>Frauen</strong> und Senioren<br />
Schell<strong>in</strong>gstraße 15<br />
70174 Stuttgart<br />
E-Mail: S<strong>in</strong>a.Moeller@sm.bwl.de<br />
P r o j e k t e<br />
AKTIV <strong>53</strong> III/2011