Evaluierung der Tumorzentren in der BRD - Arbeitsgemeinschaft ...
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<strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong><br />
Im Auftrag <strong>der</strong><br />
Deutsche Krebshilfe e.V.<br />
Deutsche Krebsgesellschaft e.V.<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Deutscher <strong>Tumorzentren</strong> e.V.<br />
Horváth & Partner GmbH<br />
Barcelona Berl<strong>in</strong> Boston Budapest Düsseldorf<br />
Madrid Munich Prague Stuttgart Vienna Zurich<br />
Bavariar<strong>in</strong>g 17<br />
D – 80336 München<br />
Tel. 089 5446 250<br />
Fax: 089 5446 2599<br />
München, 20. September 2004
Inhalt<br />
1. Zusammenfassung 5<br />
2. Zielsetzung <strong>der</strong> Evaluation 7<br />
3. <strong>Tumorzentren</strong> im Spiegel <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion und Kritik 8<br />
4. Ziel und Aufgabenspektrum <strong>der</strong> Tumorzentrum gemäß des Memorandums <strong>der</strong> ADT 10<br />
4.1. Versorgungsaufgabe 10<br />
4.2. Organisationsstruktur 11<br />
4.3. Strukturelle Voraussetzungen, Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> 12<br />
4.4. Ableitung <strong>der</strong> Untersuchungskriterien 13<br />
5. Vorgehensweise, Methodenkritik und Teilnehmer 16<br />
5.1. Untersuchungsmethoden und Vorgehensweise 16<br />
5.1.1. Expertengespräche vor Ort 16<br />
5.1.2. Kriterienkatalog 17<br />
5.1.3. Funktionsanalyse 18<br />
5.1.4. Interviews mit Leistungsempfängern 20<br />
5.2. Kritik an <strong>der</strong> Methodik 21<br />
5.3. Teilnehmer an <strong>der</strong> Evaluation 23<br />
6. Auswertung <strong>der</strong> Fragebögen 27<br />
6.1. Integration 27<br />
6.2. Interdiszipl<strong>in</strong>arität 38<br />
6.3. Leitl<strong>in</strong>ien 44<br />
6.4. Verlaufsbegleitendes Krebsregister 49<br />
6.5. Fort- und Weiterbildung 59<br />
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6.6. Studienaktivitäten 62<br />
6.7. Informations- und Beratungsdienste 65<br />
6.8. Qualitätsmanagement 68<br />
6.9. F<strong>in</strong>anzielle und personelle Ausstattung sowie Organisation 72<br />
6.10. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> beteiligten <strong>Tumorzentren</strong> 79<br />
6.10.1. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> 84<br />
6.10.2. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> 86<br />
6.11. Interviews mit Leistungsempfängern 88<br />
6.11.1. Interviewpartner 88<br />
6.11.2. Zusammenfassung <strong>der</strong> Befragungsergebnisse 89<br />
6.11.3. Verständnis des Begriffs Tumorzentrum 89<br />
6.11.4. Zusammenarbeit mit <strong>Tumorzentren</strong> 89<br />
6.11.5. Leistungsangebot <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> 90<br />
6.11.6. Leistungsumfang und Qualität 91<br />
6.11.7. Regelmäßige Leistungs<strong>in</strong>anspruchnahme 91<br />
6.11.8. F<strong>in</strong>anzierung 92<br />
6.11.9. Zertifizierung 92<br />
6.11.10. Verbesserungsvorschläge 93<br />
7. Fazit aus <strong>der</strong> Evaluation 96<br />
7.1. Abgleich mit den Anfor<strong>der</strong>ungen des ADT-Memorandums 96<br />
7.2. Teilnahme an <strong>der</strong> Evaluation 96<br />
7.3. Integration 97<br />
7.4. Interdiszipl<strong>in</strong>arität 97<br />
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7.5. Leitl<strong>in</strong>ien 98<br />
7.6. Verlaufsbegleitendes Krebsregister 98<br />
7.7. Fort- und Weiterbildung 99<br />
7.8. Studienaktivitäten 99<br />
7.9. Informations- und Beratungsdienste 99<br />
7.10. Leistungsempfänger 99<br />
7.11. Personelle und f<strong>in</strong>anzielle Ausstattung 100<br />
7.12. Zusammenfassende Bewertung 100<br />
8. Weiteres Vorgehen im Projekt 103<br />
9. Anhang 104<br />
9.1. Kriterienkatalog 104<br />
9.2. Funktionsanalyse 109<br />
9.3. Interviews mit Leistungsempfängern 111<br />
9.3.1. Interviewpartner 111<br />
9.3.2. Interviewleitfaden für gesetzliche Krankenversicherung (GKV) 111<br />
9.3.3. Interviewleitfaden für Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igungen (KV) 112<br />
9.3.4. Interviewleitfaden für Ärztekammern 113<br />
9.3.5. Interviewleitfaden für nie<strong>der</strong>gelassene und kl<strong>in</strong>ische Onkologen 114<br />
9.3.6. Interviewleitfaden für regionale Patientenselbsthilfeorganisationen 114<br />
9.4. Adressliste <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT 115<br />
9.5. Literaturliste 116<br />
9.6. Acknowledgement 117<br />
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1. Zusammenfassung<br />
Zur Teilnahme an <strong>der</strong> vorliegenden Evaluation waren alle 41 <strong>Tumorzentren</strong>, die Mitglied <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Deutscher <strong>Tumorzentren</strong> e.V. (ADT) s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>geladen. 36 <strong>Tumorzentren</strong><br />
haben sich daran beteiligt und die Fragebögen zum Kriterienkatalog <strong>der</strong> ADT (n=36 Rückmel-<br />
dungen) und zur Funktionsanalyse (n=33 Rückmeldungen) im Zeitraum Mai 2003 bis April 2004<br />
zurückgeschickt. Die jetzige Teilnahmequote von 88% entspricht <strong>der</strong> vorangegangener Mit-<br />
glie<strong>der</strong>befragungen durch die ADT.<br />
Der vorliegende Bericht basiert auf den ausgewerteten Fragebögen, den Expertengesprächen<br />
vor Ort bei den e<strong>in</strong>zelnen teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> sowie auf über 120 Interviews mit Leis-<br />
tungsempfängern <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (Ärzten, Patientenselbsthilfegruppen, Kassen, Kassenärzt-<br />
lichen Vere<strong>in</strong>igungen und Ärztekammern). Bezugsjahr ist das Jahr 2002.<br />
Die von <strong>der</strong> ADT bereits e<strong>in</strong>geführte Klassifizierung <strong>in</strong> „mehr kl<strong>in</strong>ikbezogene <strong>Tumorzentren</strong>“<br />
(n=13) und „Flächenbezogene <strong>Tumorzentren</strong>“ (n=23) besteht nach wie vor. Erstere kommen<br />
nur <strong>in</strong> den alten Bundeslän<strong>der</strong>n vor. Letztere s<strong>in</strong>d durchgängig <strong>in</strong> allen neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />
und <strong>in</strong> Bayern anzutreffen. Darüber h<strong>in</strong>aus kommt dieser Typ vere<strong>in</strong>zelt auch <strong>in</strong> Baden-<br />
Württemberg, Nie<strong>der</strong>sachsen und Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen vor.<br />
Ihre Hauptaufgabe sehen die <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sicherstellung e<strong>in</strong>er hochwertigen und adä-<br />
quaten onkologischen Versorgungen <strong>der</strong> Patienten <strong>in</strong> ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet.<br />
In den E<strong>in</strong>zugsgebieten <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> leben knapp zwei Drittel <strong>der</strong> Bundes-<br />
bevölkerung.<br />
Die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> berichten von e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> 2002 durchgeführten Gesamtzahl von<br />
ca. 11.500 <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Tumorkonferenzen, <strong>in</strong> denen vorwiegend Patienten vorgestellt<br />
werden, bei denen es sich um Problemfälle handelt o<strong>der</strong> es mehrere Behandlungsoptionen<br />
gibt.<br />
Leitl<strong>in</strong>ien werden von allen Geschäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> als Grundlage <strong>der</strong> Therapie<br />
empfohlen. In zwei Drittel <strong>der</strong> Fälle wird dabei auf die Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> DKG verwiesen. E<strong>in</strong>e Über-<br />
prüfung, ob e<strong>in</strong>e leitl<strong>in</strong>iengerechte Behandlung <strong>der</strong> Patienten erfolgt, wird von drei Fünftel <strong>der</strong><br />
teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> durchgeführt.<br />
Die Hälfte <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> setzten das GTDS zur Tumordokumentation e<strong>in</strong>.<br />
Praktisch alle melden entsprechende Daten an die überregionalen epidemiologischen Register<br />
weiter. Darüber h<strong>in</strong>aus werden von <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> die krankheitsverlaufsbe-<br />
gleitenden Daten zu gezielten Fragen <strong>der</strong> Versorgungsqualität ausgewertet.<br />
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Die Zahl <strong>der</strong> von den Geschäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> angebotenen Aus-, Fort- und Weiter-<br />
bildungen ist im Vergleich zu vorherigen Befragungen stark gestiegen. Sie liegt bei den teil-<br />
nehmenden <strong>Tumorzentren</strong> im Durchschnitt bei ca. 28 Veranstaltungen pro Geschäftsstelle p.a.<br />
H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Teilnahme an kl<strong>in</strong>ischen Studien zeigt sich e<strong>in</strong> une<strong>in</strong>heitliches Bild. Die Ge-<br />
schäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>, <strong>der</strong>en Budgets über die Pflegesatzverhandlungen zustande<br />
kommen, s<strong>in</strong>d von Seiten <strong>der</strong> Kassen gehalten, diese Gel<strong>der</strong> nicht für die Forschung aufzu-<br />
wenden. Geschäftstellen, die dieser E<strong>in</strong>schränkung nicht unterliegen, s<strong>in</strong>d durchschnittlich <strong>in</strong> 18<br />
Studien <strong>in</strong>volviert. Die durchschnittliche Gesamtzahl <strong>der</strong> von den Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen e<strong>in</strong>es<br />
Tumorzentrums durchgeführten Studien liegt dabei um e<strong>in</strong> mehrfaches höher.<br />
Die höchsten Punktzahlen h<strong>in</strong>sichtlich des Kriterienkatalogs <strong>der</strong> ADT werden von den teilneh-<br />
menden <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rubrik Informations- und Beratungsdienste für Patienten, Ange-<br />
hörige und die Öffentlichkeit erreicht. Alle teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> bieten e<strong>in</strong>e Reihe von<br />
Services an o<strong>der</strong> vermitteln Anfragen unmittelbar an e<strong>in</strong>en kompetenten Kooperationspartner.<br />
Bei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Leistungsempfänger <strong>der</strong> Geschäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> zeigt sich,<br />
dass Ärzte mit zwei Fünfteln zu den direkten Hauptabnehmern <strong>der</strong> Leistungen e<strong>in</strong>es Tumor-<br />
zentrums zählen, gefolgt von den Patienten und <strong>der</strong>en Angehörigen, welche geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong><br />
Drittel <strong>der</strong> Leistungen unmittelbar <strong>in</strong> Anspruch nehmen.<br />
Bei <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung liegen zwei unterschiedliche Strategien vor. Die Mehrheit <strong>der</strong> Tu-<br />
morzentren erhält Ihre Budget aus dem Haushalt des Krankenhauses und somit <strong>in</strong>direkt über<br />
die Pflegesatzverhandlung von den Kassen. E<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren Zahl von <strong>Tumorzentren</strong> ist es ge-<br />
lungen, direkt mit den Kassen e<strong>in</strong> Budget zu vere<strong>in</strong>baren. In diesen Fällen ist entwe<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Ent-<br />
gelt pro Tumormeldung, e<strong>in</strong> bestimmter Betrag pro E<strong>in</strong>wohner im E<strong>in</strong>zugsgebiet o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e defi-<br />
nierte Zahl von Stellen außerhalb des Pflegesatzes mit den Kassen vere<strong>in</strong>bart worden.<br />
Die personelle Ausstattung <strong>der</strong> Geschäftsstellen ist sehr unterschiedlich und reicht von ke<strong>in</strong>er<br />
bis zu über 20 hauptamtlichen Stellen, wobei <strong>in</strong> letzterem Fall ganze Service-E<strong>in</strong>richtungen, wie<br />
e<strong>in</strong> Palliativ- o<strong>der</strong> Brückenpflegedienst, e<strong>in</strong>e Weiterbildungse<strong>in</strong>richtung, e<strong>in</strong> Psychoonkologi-<br />
scher o<strong>der</strong> –sozialer Dienst o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Telefonberatungsstelle organisatorisch an die Geschäfts-<br />
stelle angebunden s<strong>in</strong>d.<br />
Als Hauptaufgabe e<strong>in</strong>es Tumorzentrums wurde von den befragten Leistungsempfängergruppen<br />
die Führung des Krebsregisters und die Datenauswertungen genannt, mit dem Ziel <strong>der</strong> Quali-<br />
tätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> onkologischen Versorgung. Der Leistungsumfang und die Leistungsqualität<br />
<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> wurde von den befragten Leistungsempfängern mehrheitlich positiv beurteilt.<br />
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2. Zielsetzung <strong>der</strong> Evaluation<br />
Die Deutsche Krebshilfe e.V. (DKH), die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Deutscher <strong>Tumorzentren</strong> e.V.<br />
(ADT) und die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG) haben beschlossen, die Mitglieds<strong>in</strong>stitu-<br />
tionen <strong>der</strong> ADT <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Projekt zu evaluieren. Dabei s<strong>in</strong>d die im Memorandum<br />
<strong>der</strong> ADT (4. Auflage, 1999) def<strong>in</strong>ierten Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (TZ)<br />
Basis <strong>der</strong> Evaluation.<br />
Die <strong>Evaluierung</strong> dient <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
• <strong>der</strong> Bestandsaufnahme <strong>der</strong> Versorgungs- und Kooperationsstrukturen<br />
• <strong>der</strong> Darstellung und Analyse struktureller Unterschiede und Ihrer Ursachen<br />
• dem Feedback an die evaluierten Zentren, als Informationsbasis für Struktur- und Quali-<br />
tätsverbesserungen<br />
• DKH, ADT und DKG als Informationsbasis für die Weiterentwicklung von Standards,<br />
Empfehlungen und ggf. För<strong>der</strong>programmen zur Neuorientierung von <strong>Tumorzentren</strong><br />
Für das Gesamtprojekt s<strong>in</strong>d vier Projektphasen vorgesehen:<br />
• Phase I: Entwicklung und Validierung <strong>der</strong> Methode zur Evaluation <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong><br />
• Phase II: Evaluation <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />
• Phase III: Entwicklung von Empfehlungen für die künftigen Strukturen und Aufgaben<br />
von <strong>Tumorzentren</strong> (Neuorientierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>)<br />
• Phase IV: Umsetzung, Weiterentwicklung und För<strong>der</strong>ung von <strong>Tumorzentren</strong> unter Be-<br />
rücksichtigung <strong>der</strong> Empfehlungen<br />
Die Phase I wurde bereits im Januar 2002 abgeschlossen. Ziel <strong>der</strong> Phase I war die Entwicklung<br />
e<strong>in</strong>er Methodik, mit <strong>der</strong> flächendeckend die <strong>Tumorzentren</strong> unter Berücksichtigung <strong>der</strong> beste-<br />
henden Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konzeption <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Zentren und <strong>der</strong> gewachsenen Unter-<br />
schiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versorgungslandschaft erfasst werden können. Diese Methodenentwicklung hat<br />
<strong>in</strong> enger Zusammenarbeit zwischen DKH, DKG, ADT und den fünf <strong>Tumorzentren</strong> Freiburg,<br />
Hamburg, Magdeburg, Regensburg und Zwickau stattgefunden. Als Ergebnis <strong>der</strong> Phase I lie-<br />
gen zwei Fragebögen vor, die sich gegenseitig ergänzen: Kriterienkatalog und Funktionsanaly-<br />
se. Beide s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Testlauf an den fünf genannten <strong>Tumorzentren</strong> erprobt, danach überar-<br />
beitet und schließlich für die Phase II von DKH, ADT und DKG freigegeben worden.<br />
Die Phase II nimmt nun e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme <strong>der</strong> Versorgungs- und Kooperationsstrukturen<br />
vor, damit DKH, ADT und DKG <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nächsten Schritt e<strong>in</strong> Konzept zur Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> entwickeln können.<br />
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3. <strong>Tumorzentren</strong> im Spiegel <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion und Kritik<br />
Die <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d auf den vergangen Krebskongressen mehrfach Gegenstand scharfer<br />
Kritik und kontroverser Diskussion geworden. Dies war u.a. auch Auslöser für die vorliegende<br />
Evaluation. Betrachtet man die vorliegende Literatur im Überblick, so lassen sich folgende<br />
Merkmale <strong>der</strong> Darstellung und Bewertung ihrer Arbeit erkennen: Bis <strong>in</strong> die Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre<br />
des vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ts f<strong>in</strong>den sich vorwiegend Beiträge mit positivem Grundtenor, die<br />
Aspekte <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> beschreiben bzw. aus den sich än<strong>der</strong>nden Rahmenbe-<br />
d<strong>in</strong>gungen Vorschläge für ihre zukünftige Arbeit ableiten. Dann ersche<strong>in</strong>en Beiträge, die <strong>der</strong><br />
Frage nachgehen, <strong>in</strong> wie weit die <strong>Tumorzentren</strong> den eigenen Anfor<strong>der</strong>ungen und Zielen gerecht<br />
werden. Die schärfste Kritik kommt dabei vom damaligen Präsidenten des 24. Kongress <strong>der</strong><br />
Deutschen Krebsgesellschaft. Als Reaktion darauf f<strong>in</strong>den sich dann Beiträge vor allem <strong>der</strong><br />
ADT, welche an Hand von Umfragergebnissen und eigenen Erhebungen <strong>der</strong> geäußerten Kritik<br />
entgegentreten. E<strong>in</strong>e Liste mit ausgewählter Literatur f<strong>in</strong>det sich im Anhang.<br />
Aus den Beiträgen lassen sich auszugsweise folgende Fakten extrahieren:<br />
Im Jahr 1997 decken die 43 <strong>Tumorzentren</strong>, die damals Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ADT waren, e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zugs-<br />
gebiet von ca. 50 Mio. E<strong>in</strong>wohnern ab, so dass zwei von drei Bundesbürgern direkten Zugang<br />
zu dem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tumorzentrum bereit gestellten Know-how hatten. Von den <strong>Tumorzentren</strong> ver-<br />
fügten die meisten über Projektgruppen, die sich mit bestimmten Tumorentitäten befassten. In<br />
<strong>der</strong> Untersuchung aus dem Jahr 2000 werden die Ergebnisse aus dem Jahr 1997 nochmals<br />
bestätigt, darüber h<strong>in</strong>aus werden die Leistungen im Bereich Leitl<strong>in</strong>ienentwicklung und Umset-<br />
zung sowie Fort- und Weiterbildung gewürdigt.<br />
In den verschiedenen Beiträgen wurde auf folgende Verbesserungsmöglichkeiten h<strong>in</strong>gewiesen:<br />
• Verbesserung <strong>der</strong> Kooperation<br />
• Verbesserung <strong>der</strong> Transparenz<br />
• Anwendung überregionaler Leitl<strong>in</strong>ien<br />
• Verbesserung <strong>der</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Zusammenarbeit<br />
Die Hauptaufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> sollte bestehen:<br />
• im Produzieren von Wissen<br />
• im Propagieren von Wissen<br />
• im Überprüfen <strong>der</strong> Umsetzung des aktuellen Wissens<br />
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Es besteht weiterer Handlungsbedarf, weil die Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> noch nicht <strong>in</strong> allen<br />
Regionen zufriedenstellend s<strong>in</strong>d. Bezüglich <strong>der</strong> Leitl<strong>in</strong>ien wird festgestellt, dass <strong>in</strong> allen Tumor-<br />
zentren weitere Anstrengungen zur Verbesserung <strong>der</strong> Situation unternommen werden müssen.<br />
Bezüglich <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Tumorregister wird festgehalten, dass durch die Struktur <strong>der</strong> verlaufs-<br />
begleitenden Tumordokumentation die Basis für die Qualitätsdiskussion gegeben ist, dass je-<br />
doch <strong>der</strong>en Umsetzung an allen <strong>Tumorzentren</strong> weiter forciert werden muss.<br />
Der vorliegende Bericht stellt aufgrund fundierter Datenerhebung aus allen beteiligten Tumor-<br />
zentren die Umsetzung <strong>der</strong> aus dem Memorandum <strong>der</strong> ADT gefor<strong>der</strong>ten Kriterien dar. Die Um-<br />
setzung dieser Anfor<strong>der</strong>ungen ist e<strong>in</strong>e Antwort auf die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit geäußerte Kritik<br />
und stellte e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> dar. In jedem Fall ist es beabsich-<br />
tigt, zum E<strong>in</strong>en pauschaler Kritik entgegen zu treten, aber auch zum An<strong>der</strong>en gezielte Verbes-<br />
serungsmöglichkeiten aufzuzeigen.<br />
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4. Ziel und Aufgabenspektrum <strong>der</strong> Tumorzentrum gemäß des Memorandums<br />
<strong>der</strong> ADT<br />
Das Memorandum ist für die ADT von zentraler Bedeutung, weil es <strong>in</strong> immer wie<strong>der</strong> aktualisier-<br />
ter Form auf die sich än<strong>der</strong>nden gesundheitspolitischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen als auch auf Ver-<br />
än<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> onkologischen Versorgungslandschaft e<strong>in</strong>geht. Das Memorandum be-<br />
schreibt somit das Umfeld für die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>. Es legt programmatisch die Aufga-<br />
benschwerpunkte <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ADT fest und stellt durch die klare Zuweisung von quali-<br />
tätssichernden Aufgaben auch e<strong>in</strong>e Legitimation für die <strong>Tumorzentren</strong> dar.<br />
An <strong>der</strong> Ausgestaltung <strong>der</strong> aktuellen vierten Auflage, waren neben 23 <strong>Tumorzentren</strong> sowie nam-<br />
haften Onkologen und Onkolog<strong>in</strong>nen auch das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit, die Deut-<br />
sche Krebsgesellschaft und das Informationszentrum für Standards <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie beteiligt.<br />
Im Detail geht das Memorandum auf die Versorgungsaufgabe e<strong>in</strong>. Des Weiteren beschreibt es<br />
ausführlich die Konzeption <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> und nennt strukturelle Voraussetzungen, Anforde-<br />
rungen und Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>, <strong>der</strong>en jeweilige Erfüllung als Vorbed<strong>in</strong>gung für e<strong>in</strong>e<br />
Mitgliedschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT verstanden werden soll. Darüber h<strong>in</strong>aus benennt es den Personal-<br />
und F<strong>in</strong>anzbedarf <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> und onkologischen Schwerpunktkrankenhäuser. Schließ-<br />
lich werden die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ADT, die <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland mit<br />
Lageplan und Adressen aufgelistet.<br />
Die im Memorandum <strong>der</strong> ADT (4. Auflage, 1999) def<strong>in</strong>ierten Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben <strong>der</strong><br />
<strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d Basis <strong>der</strong> Evaluation. Nachstehend werden deshalb die Kernaussagen zi-<br />
tiert, an denen dann im Folgenden die Ergebnisse <strong>der</strong> Evaluation, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Auswer-<br />
tung des Fragebogens zum Kriterienkatalog, gemessen werden.<br />
4.1. Versorgungsaufgabe<br />
Zu den Versorgungsaufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> stellt das Memorandum folgendes fest:<br />
„...Jährlich erkranken ca. 350.000 Bürger/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Deutschland an Krebs also ungefähr 4.300 auf<br />
1 Mio. ...[Darüber h<strong>in</strong>aus leben] unter uns ca. 1,5 Mio. Bürger/<strong>in</strong>nen, bei denen irgendwann im<br />
Laufe ihres Lebens e<strong>in</strong>e Krebserkrankung diagnostiziert wurde...<br />
...[Dennoch ist] jede e<strong>in</strong>zelne Krebsform ... e<strong>in</strong>e seltene Erkrankung. Die Chancen..., dass e<strong>in</strong><br />
nicht spezialisierter Arzt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Berufsleben e<strong>in</strong>e größere Anzahl von Patient<strong>in</strong>nen sieht und<br />
entsprechende Erfahrung sammeln kann, [ist kle<strong>in</strong>]. Die e<strong>in</strong>zelnen seltenen Erfahrungswerte<br />
müssen gebündelt werden, um daraus zu lernen und die Therapiestrategien immer weiter zu<br />
optimieren. Gut strukturierte und kooperative <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d dazu geeignete Instrumente...<br />
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...Die Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Nachsorge und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die kont<strong>in</strong>uierliche Erfassung des Lang-<br />
zeitverlaufs s<strong>in</strong>d zentrale Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> bzw. ihrer Tumorregister. Denn e<strong>in</strong>e<br />
Aussage über die mediz<strong>in</strong>ische Qualität <strong>der</strong> Versorgung (z.B. Leitl<strong>in</strong>ienkonformität und Lang-<br />
zeitergebnisse) ist nur über e<strong>in</strong>e ausführlichere verlaufsbegleitende Datenfortschreibung mög-<br />
lich...<br />
...Die <strong>Tumorzentren</strong> stellen sicher, dass die Therapieangebote und die <strong>in</strong> Aussicht gestellten<br />
Erfolge für die Patienten im E<strong>in</strong>zugsgebiet mit den wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen<br />
übere<strong>in</strong>stimmen...<br />
...In die Kompetenz <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> fallen auch Modellvorhaben zur Verbesserung <strong>der</strong> Kran-<br />
kenversorgung und die kl<strong>in</strong>ische Forschung...“<br />
Das Memorandum trifft <strong>in</strong> diesen Passagen wesentliche Aussagen über die Aufgaben und Ar-<br />
beitsweisen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>. Sie liegen nach Ansicht <strong>der</strong> ADT <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Integrati-<br />
on <strong>in</strong> die Versorgungslandschaft und <strong>der</strong> Ermöglichung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären und sektorüber-<br />
greifenden Zusammenarbeit <strong>der</strong> Onkologen, mit dem Ziel <strong>der</strong> Qualitätssicherung, welche wie-<br />
<strong>der</strong>um durch e<strong>in</strong>e verlaufsbegleitende Dokumentation erreicht wird. Die Fragen des Kriterienka-<br />
talogs gehen gezielt auf den Ausprägungsgrad dieser benannten Aufgaben e<strong>in</strong>.<br />
„...Insgesamt s<strong>in</strong>d zwei Drittel <strong>der</strong> Krebserkrankungen auf die Art <strong>der</strong> Lebensführung zurückzu-<br />
führen. Dies begründet die überragende Bedeutung <strong>der</strong> Risikoprävention, <strong>der</strong> Gesundheitser-<br />
ziehung und <strong>der</strong> Aufklärung <strong>der</strong> Öffentlichkeit...<br />
...Da ca. 60% <strong>der</strong> Krebskranken krebsbed<strong>in</strong>gt sterben, gibt es auch viele palliative, begleitende<br />
Indikationen. Insbeson<strong>der</strong>e für schwerkranke und sterbende Krebspatienten können die Tu-<br />
morzentren <strong>in</strong>nerhalb ihrer vernetzten Strukturen e<strong>in</strong>e umfassende häusliche Versorgung nach<br />
dem Grundsatz "ambulant vor stationär" organisieren...“<br />
In diesen beiden Absätzen stellt das Memorandum den Patienten <strong>in</strong> den Mittelpunkt, und unter-<br />
streicht dadurch die Bedeutung <strong>der</strong> Service- und Beratungsangebote, die <strong>Tumorzentren</strong> für Pa-<br />
tienten, <strong>der</strong>en Angehörige und die Öffentlichkeit bereitstellen.<br />
4.2. Organisationsstruktur<br />
Die Organisationsstrukturen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> werden im Memorandum folgen<strong>der</strong>maßen be-<br />
schrieben:<br />
„...E<strong>in</strong>e enge Kooperation zwischen den stationären und ambulanten Versorgungsträgern ist<br />
Bed<strong>in</strong>gung für e<strong>in</strong>e abgestimmte, arbeitsteilige Vorgehensweise...<br />
...Für <strong>Tumorzentren</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik gibt es primär ke<strong>in</strong>e Vorgaben für e<strong>in</strong>e obligate und<br />
optimale Kooperationsform. Im Wesentlichen stehen zwei Optionen zur [Wahl]:<br />
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(1) die mehr auf die Universitätskl<strong>in</strong>iken bezogene Grundstruktur und<br />
(2) die bereits primär auf die Flächendeckung bezogene Grundstruktur...<br />
...In diesem S<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>d <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre regionale Vere<strong>in</strong>igungen von onkologisch<br />
tätigen Kl<strong>in</strong>iken, E<strong>in</strong>richtungen und Personen. Sie nehmen <strong>der</strong>en Auftrag - entwe<strong>der</strong> als Vor-<br />
stand und Beirat o<strong>der</strong> als Geschäftsführung - wahr. Sie erbr<strong>in</strong>gen Verwaltungs-, Koord<strong>in</strong>ations-<br />
und Leitungsaufgaben. Insofern behandeln sie selbst ke<strong>in</strong>e Patienten. Diese Aufgabe erfüllen<br />
die Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Eigenverantwortung, jedoch nach den geme<strong>in</strong>-<br />
sam vere<strong>in</strong>barten Leitl<strong>in</strong>ien...“<br />
H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Organisationsstrukturen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> nimmt das Memorandum e<strong>in</strong> Typi-<br />
sierung <strong>in</strong> zwei Gruppen vor, welcher <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Evaluation nachgegangen wird. Dar-<br />
über h<strong>in</strong>aus legt das Memorandum e<strong>in</strong>deutig fest, dass e<strong>in</strong> Tumorzentrum ke<strong>in</strong>e bettenführen-<br />
de E<strong>in</strong>richtung ist.<br />
4.3. Strukturelle Voraussetzungen, Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben <strong>der</strong><br />
<strong>Tumorzentren</strong><br />
In e<strong>in</strong>er Zusammenfassung <strong>der</strong> strukturellen Voraussetzungen, Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben<br />
<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>, <strong>der</strong>en Erfüllung als Voraussetzung für die Aufnahme e<strong>in</strong>es Tumorzentrums<br />
als Mitglied <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT angesehen wird, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt 23 Bed<strong>in</strong>gungen benannt. Im Folgen-<br />
den s<strong>in</strong>d diese stichwortartig verkürzt wie<strong>der</strong> gegeben:<br />
Strukturelle Voraussetzungen laut Memorandum:<br />
M<strong>in</strong>destgröße des E<strong>in</strong>zugsgebietes: 1 Mio. E<strong>in</strong>wohner<br />
Patientenzahlen: m<strong>in</strong>destens 1.000 Neuzugänge p.a. von behandelten Tumorpatienten<br />
Versorgungsschwerpunkt: m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Tumorentität<br />
Interdiszipl<strong>in</strong>arität: Anwesenheit verschiedener kl<strong>in</strong>ischer und kl<strong>in</strong>isch-theoretischer Fächer<br />
solide f<strong>in</strong>anzielle und personelle Ausstattung<br />
Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben laut Memorandum:<br />
Qualitätssicherstellung: Diagnose, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation auf Basis <strong>der</strong> je-<br />
weils neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse.<br />
Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister: Dokumentation aller Krankheitsverläufe e<strong>in</strong>schließlich Nachsorge<br />
Interdiszipl<strong>in</strong>äre Tumorkonferenzen: regelmäßige Organisation und Durchführung<br />
Leitl<strong>in</strong>ien: Erstellung o<strong>der</strong> Verbreitung und laufende Aktualisierung<br />
Projektgruppen: die häufigen Tumorarten müssen auf jeden Fall abgedeckt se<strong>in</strong><br />
Fortbildungsveranstaltungen: Organisation und Durchführung<br />
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Kl<strong>in</strong>ische Forschungsvorhaben: Projektierung, Durchführung und Beteiligung<br />
Informations- und Beratungsangebote: Tumornachsorge und psychosoziale Betreuung<br />
Das Memorandum benennt hier die wesentlichen Kriterien und auch teilweise Zielgrößen, an<br />
denen die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> gemessen werden kann. Daher s<strong>in</strong>d diese Kriterien auch<br />
die Basis für den <strong>in</strong> dieser Evaluation e<strong>in</strong>gesetzten Fragenkatalog. Die Ergebnisse <strong>der</strong> vorlie-<br />
gende Evaluation werden dabei an den vorgenannten Anfor<strong>der</strong>ungen und Zielgrößen gemes-<br />
sen.<br />
4.4. Ableitung <strong>der</strong> Untersuchungskriterien<br />
Aus <strong>der</strong> Kritik an den <strong>Tumorzentren</strong> sowie aus den von <strong>der</strong> ADT selbst entwickelten und im<br />
Memorandum benannten Zielen lassen sich nun Kriterien ableiten, <strong>der</strong>en Erfüllungsgrad Ge-<br />
genstand <strong>der</strong> vorliegenden Evaluation ist. Darüber h<strong>in</strong>aus lassen sich dort, wo bereits Ergeb-<br />
nisse aus vorherigen Umfragen vorliegen, diese mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vergleichen. Im E<strong>in</strong>zelnen handelt<br />
es sich um die folgenden Kriterien:<br />
Integration <strong>in</strong> die Versorgungslandschaft gemessen an<br />
• E<strong>in</strong>zugsgebiet: ca. 1 Mio. E<strong>in</strong>wohner<br />
• Erfasste Neuerkrankungen per anno: > 1000 Tumorneuerkrankungen<br />
För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Interdiszipl<strong>in</strong>äre Zusammenarbeit gemessen an<br />
• Durchführung von <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Tumorkonferenzen<br />
Führung e<strong>in</strong>es kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters gemessen an<br />
• Führung e<strong>in</strong>es regionalen kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Nachsorge<br />
Umsetzung von Leitl<strong>in</strong>ien gemessen an<br />
• Aktualisierung <strong>der</strong> Leitl<strong>in</strong>ien z.B. alle 2 Jahre<br />
Angebot von Aus-, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen gemessen an<br />
• Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen<br />
Unterstützung <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Forschung gemessen an<br />
• Beteiligung an kl<strong>in</strong>ischen Forschungsvorhaben<br />
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Informations- u. Beratungsangebote für Patienten, Angehörige u. Öffentlichkeit gemessen an<br />
• Angebot e<strong>in</strong>er psychosozialen Betreuung u.a.m.<br />
Strukturelle Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
• Solide personelle Ausstattung<br />
• Solide f<strong>in</strong>anzielle Ausstattung<br />
Des Weiteren bietet es sich an, die bereits im Memorandum e<strong>in</strong>geführte Typisierung <strong>in</strong> dieser<br />
Evaluation aufzugreifen.<br />
Im Memorandum <strong>der</strong> ADT werden zwei Gruppen von <strong>Tumorzentren</strong> unterschieden:<br />
1) das mehr auf große Kl<strong>in</strong>iken bezogene Tumorzentrum und<br />
2) das bereits primär auf die Flächendeckung bezogene Tumorzentrum.<br />
Bei <strong>der</strong> Auswertung wird auf die Typisierung „Kl<strong>in</strong>ikbezogenes Tumorzentrum“ und „Flächenbe-<br />
zogenes Tumorzentrum“ Bezug genommen.<br />
Die Grenze zwischen den beiden Hauptgruppen ist fließend und wird auch von <strong>der</strong> ADT nicht<br />
präzisiert. D.h. dass selbstverständlich auch <strong>Tumorzentren</strong> des Typs 1, <strong>in</strong> ihrer Region tätig<br />
werden. Typischerweise ist dabei die Zusammenarbeit <strong>in</strong> unmittelbarer Nachbarschaft stärker<br />
ausgeprägt und nimmt <strong>in</strong> die Peripherie h<strong>in</strong> ab. H<strong>in</strong>gegen ist es e<strong>in</strong> Kennzeichen <strong>der</strong> Tumor-<br />
zentren des Typs 2, dass hier die Zusammenarbeit sich <strong>in</strong> gleicher Intensität über die ganze<br />
Region ausbreitet. Im Folgenden s<strong>in</strong>d die beiden Typen kurz vorgestellt:<br />
1) Kl<strong>in</strong>ikbezogenes Tumorzentrum: Der Wirkungsgrad des Tumorzentrums ist im Wesentlichen<br />
auf das Kl<strong>in</strong>ikum begrenzt, an dem es ansässig ist. Im kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister werden zum<br />
größten Teil nur die Daten <strong>der</strong> Tumorpatienten dieses Kl<strong>in</strong>ikums erfasst.<br />
Drei <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> verfügen nur über e<strong>in</strong>geschränkte Ressourcen, d.h.<br />
über weniger als zwei hauptamtlich Beschäftigte, <strong>der</strong>en Arbeit sich auf die Beantwortung von<br />
Anfragen <strong>der</strong> Patienten und Patient<strong>in</strong>nen, <strong>der</strong>en Angehörigen sowie Ärzten und Ärzt<strong>in</strong>nen kon-<br />
zentriert. Tumorkonferenzen und Fortbildungsangebote werden dabei i.d.R. von den Mitglieds-<br />
<strong>in</strong>stitutionen organisiert o<strong>der</strong> erbracht und weniger von <strong>der</strong> Geschäftsstelle.<br />
2) Flächenbezogenes Tumorzentrum: Das Tumorzentrum deckt e<strong>in</strong>en def<strong>in</strong>ierten Bezirk <strong>in</strong> sei-<br />
ner Gesamtheit ab. Das heißt, dass das Tumorzentrum <strong>in</strong> diesem Gebiet mit allen, o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>-<br />
dest mit den meisten Krankenhäusern auch im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Patientendatenaustausches koope-<br />
riert. Neben dem kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister wird teilweise auch das Nachsorgeregister mitge-<br />
führt.<br />
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E<strong>in</strong>e erweiterte Form dieses Typs von Tumorzentrum stellen das Tumorzentrum Berl<strong>in</strong> e.V. und<br />
das Tumorzentrum Land Brandenburg e.V. dar, <strong>in</strong> denen sämtliche kl<strong>in</strong>ikbezogenen und/o<strong>der</strong><br />
regionalen <strong>Tumorzentren</strong> des Bundeslandes <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d. In Brandenburg werden die Krank-<br />
heitsverlaufsdaten <strong>der</strong> Tumorkranken des Bundeslandes e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Nachsorgedaten<br />
zusammengeführt.<br />
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5. Vorgehensweise, Methodenkritik und Teilnehmer<br />
Die Methodik zur Evaluation <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> setzte sich aus vier Elementen zusammen.<br />
1. Die Expertengespräche vor Ort dienten <strong>der</strong> Schaffung von Akzeptanz und <strong>der</strong> Klärung<br />
von offenen Fragen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zu den Erhebungsunterlagen.<br />
2. Der Fragebogen zum Kriterienkatalog diente <strong>der</strong> Erfassung des Ausprägungsgrades<br />
verschiedener vorgegebener Leistungskategorien e<strong>in</strong>es Tumorzentrums <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ge-<br />
samtheit (Geschäftsstelle und Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen).<br />
3. Der Fragebogen zur Funktionsanalyse diente <strong>der</strong> Erfassung verschiedener vorgegebe-<br />
ner Leistungskategorien, die durch die Geschäftsstellen, bzw. den beim Tumorzentrum<br />
angestellten Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern erbracht werden.<br />
4. Standardisierte Telefon<strong>in</strong>terviews mit Leistungsempfängern (nie<strong>der</strong>gelassene onkolo-<br />
gisch tätige Ärzteschaft, Kl<strong>in</strong>ikärzte und Kl<strong>in</strong>ikärzt<strong>in</strong>nen, Patientenselbsthilfegruppen,<br />
Krankenkassen, Ärztekammern und Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igungen) dienten <strong>der</strong> Klä-<br />
rung <strong>der</strong> Erwartungshaltung an die <strong>Tumorzentren</strong> aus Kundensicht.<br />
5.1. Untersuchungsmethoden und Vorgehensweise<br />
Im Folgenden wird auf die e<strong>in</strong>zelnen Elemente <strong>der</strong> Methode und die Vorgehensweise im Pro-<br />
jekt detailliert e<strong>in</strong>gegangen.<br />
5.1.1. Expertengespräche vor Ort<br />
Die Expertengespräche vor Ort wurden mit e<strong>in</strong>er Ausnahme bei allen teilnehmenden Tumor-<br />
zentren durchgeführt. Als Gesprächspartner standen dabei immer die Koord<strong>in</strong>atoren bzw. Ko-<br />
ord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> Leiter bzw. Leiter<strong>in</strong>nen des jeweiligen Tumorzentrums zur Verfügung. An-<br />
wesend waren darüber h<strong>in</strong>aus hauptamtliche Mitarbeiter des Tumorzentrums (Informatiker/<strong>in</strong>,<br />
Dokumentar/<strong>in</strong>, Psychologe/<strong>in</strong> u.a.m.), die entwe<strong>der</strong> während des gesamten Gesprächs dabei<br />
waren o<strong>der</strong> punktuell bei speziellen Fragen h<strong>in</strong>zugezogen wurden. Von wenigen Ausnahmen<br />
abgesehen, bot sich bei den Besuchen vor Ort mehrfach die Gelegenheit zu e<strong>in</strong>em längeren<br />
Gespräch mit dem/<strong>der</strong> Vorstandsvorsitzenden des Tumorzentrums. Je nach Möglichkeit kam<br />
es darüber h<strong>in</strong>aus bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Besuche auch zu e<strong>in</strong>er Besichtigung <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik, zur<br />
Teilnahme an e<strong>in</strong>er Tumorkonferenz, zu Gesprächen mit Oberärzten/<strong>in</strong>nen, Chefärzten/<strong>in</strong>nen,<br />
leitenden Verwaltungsangestellten, Patientenvertretern/<strong>in</strong>nen u.a.m.<br />
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Die Expertengespräche dienten den folgenden Zielen. Auf Grund <strong>der</strong> Diskussionen und Veröf-<br />
fentlichungen an den vorangegangenen Krebskongressen zum Thema <strong>Tumorzentren</strong> bestand<br />
auf Seiten <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ADT Zurückhaltung gegenüber dieser Evaluation. Der Besuch vor<br />
Ort diente daher u.a. dem Zweck, diese Vorbehalte aufzufangen und im E<strong>in</strong>zelnen darzulegen,<br />
was die Pilotstudie <strong>der</strong> Phase I tatsächlich erbracht hat und welche Ziele von DKH, ADT und<br />
DKG mit <strong>der</strong> Evaluation verfolgt werden. Daher war es e<strong>in</strong> fester Bestandteil dieser Besuche,<br />
die Ergebnisse <strong>der</strong> Phase I zu präsentieren sowie im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Phase II auch erste<br />
Zwischenergebnisse <strong>der</strong> Evaluation zu diskutieren. Regelmäßig wurde bei diesen Gesprächen<br />
vor Ort <strong>der</strong> aktuelle Stand im Projekt dargelegt.<br />
Auf Grund <strong>der</strong> im Folgenden dargestellten methodischen Schwierigkeiten des Kriterienkatalogs<br />
und <strong>der</strong> Funktionsanalyse nahm die Klärung von Fragen bezüglich <strong>der</strong> Erhebungsbögen bei je-<br />
dem Besuch vor Ort e<strong>in</strong>en großen Raum e<strong>in</strong>. Dabei wurden die Fragen i.d.R. im E<strong>in</strong>zelnen<br />
durchgegangen sowie auch gezielt auf ausgewählte Fragen detailliert e<strong>in</strong>gegangen. Durch die-<br />
ses Vorgehen konnten die Erhebungsbögen <strong>in</strong> Abhängigkeit vom Bearbeitungsstand vor Ort<br />
erläutert werden, <strong>in</strong>dem Missverständnisse ausgeräumt und auch geme<strong>in</strong>sam Material und Da-<br />
tenquellen gesichtet wurden (z.B. Informationsmaterial für Patienten, Fort- und Weiterbildungs-<br />
kalen<strong>der</strong>, Umfrageergebnisse, Auswertungen zu laufenden Studien, etc.)<br />
Die Expertengespräche mit den Vorsitzenden des Vorstands <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> gaben regel-<br />
mäßig die Gelegenheit zur Diskussion über die aktuellen Probleme <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> sowie de-<br />
ren Entwicklungsmöglichkeiten. Im Verlauf dieser Gespräche kam es regelmäßig zu Verglei-<br />
chen zwischen den <strong>Tumorzentren</strong>, um zu klären, wo die eigenen Stärken und Schwächen lie-<br />
gen und welche Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus bot <strong>der</strong> Besuch vor Ort sowohl durch die Besichtigung des Tumorzentrums<br />
(Geschäftsstelle) und die Gespräche mit den Mitarbeitern/<strong>in</strong>nen als auch durch die Besichti-<br />
gung <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik und die Gespräche mit den o.g. Akteuren die Gelegenheit zu e<strong>in</strong>er teilnehmen-<br />
den Beobachtung (z.B. die Teilnahme an Tumorkonferenzen, Teletumorkonferenzen unter Be-<br />
teiligung mehrerer Krankenhäuser, telefonischen Patientenberatungsgesprächen, Abläufen auf<br />
onkologischen Stationen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Ambulanzen).<br />
5.1.2. Kriterienkatalog<br />
Der Kriterienkatalog bezieht sich sowohl auf die Geschäftsstelle des Tumorzentrums als auch<br />
auf se<strong>in</strong>e Mitglie<strong>der</strong> bzw. die Akteure <strong>in</strong> den <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären und sektorübergreifenden Struk-<br />
turen des Tumorzentrums.<br />
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Die Fragen des Kriterienkatalogs gehen auf die Arbeit e<strong>in</strong>er Kommission zur Zertifizierung <strong>der</strong><br />
<strong>Tumorzentren</strong> aus dem Jahr 2000 zurück, die sich aus Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> ADT, DKG und DKH zu-<br />
sammengesetzt hat. Die Fragen s<strong>in</strong>d ebenfalls Grundlage für die Arbeit <strong>der</strong> Gutachterkommis-<br />
sion des Landesbeirats Onkologie zur Zertifizierung von Onkologischen Schwerpunkten und<br />
<strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Baden-Württemberg. Die neun Kriterienblöcke waren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommission ab-<br />
gestimmt und für diese Evaluation vorgegeben worden. Sie spiegeln das Aufgabenspektrum<br />
wi<strong>der</strong>, mit dem sich e<strong>in</strong> Tumorzentrum nach Maßgabe <strong>der</strong> Kommission beschäftigen sollte. Die<br />
e<strong>in</strong>zelnen Fragen beleuchten dabei die verschiedenen Aspekte dieser Aufgabenvielfalt.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Phase I s<strong>in</strong>d die ursprünglich offenen Fragen mit Antwortmöglichkeiten verse-<br />
hen worden, um e<strong>in</strong>e elektronische Bearbeitung <strong>der</strong> Fragebögen zu ermöglichen. Ebenfalls<br />
wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phase I e<strong>in</strong> Bewertungsraster erarbeitet, das die Antworten mit entsprechenden<br />
Punkten versieht. Dabei stehen die Kriterienblöcke gleichgewichtig nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Die Fragen<br />
<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Kriterienblocks s<strong>in</strong>d jedoch gewichtet. Das Bewertungsraster hat dabei nicht die<br />
Funktion e<strong>in</strong>er Benotung, son<strong>der</strong>n soll im Vergleich <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> die jewei-<br />
lige „Tiefe“ <strong>der</strong> Aufgabenwahrnehmung ausleuchten. Das heißt, es handelt sich um e<strong>in</strong>e quan-<br />
titative Erfassung und nicht um e<strong>in</strong>e qualitative Beurteilung. Letzteres sei an folgendem Beispiel<br />
dargestellt. Die Frage „Welche Informations-, Beratungs- und Serviceangebote für Patienten<br />
und Angehörige erbr<strong>in</strong>gt die Geschäftsstelle Ihres Tumorzentrums selbst o<strong>der</strong> werden durch<br />
Sie verfügbar gemacht/vermittelt?“ trifft ke<strong>in</strong>e Aussage darüber, <strong>in</strong> welcher Qualität diese<br />
Dienste angeboten werden. Es handelt sich lediglich um die Erfassung <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Servicean-<br />
gebote. Dabei wird auch nicht unterschieden, ob es sich um e<strong>in</strong>e Eigen- o<strong>der</strong> Fremdleistung<br />
handelt.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Fragen, die Antwortmöglichkeiten sowie das Bewertungsraster des Kriterienkata-<br />
logs s<strong>in</strong>d im Anhang aufgeführt.<br />
5.1.3. Funktionsanalyse<br />
Die Funktionsanalyse ist e<strong>in</strong> Instrument das klassischerweise bei <strong>der</strong> Untersuchung des Auf-<br />
baus von Organisationen e<strong>in</strong>gesetzt wird. Mit <strong>der</strong> Funktionsanalyse werden die Fragen „Wer<br />
macht Was für Wen und <strong>in</strong> welcher Menge“ beantwortet. Die Angaben zu Mitarbeiterzahlen,<br />
Vollzeitäquivalenten, Budget und Tätigkeit s<strong>in</strong>d von hoher Genauigkeit. Durch die Detailanga-<br />
ben zu den verschiedenen Aufgabenblöcken wird sichergestellt, dass von Tumorzentrum zu<br />
Tumorzentrum auch jeweils gleiche bzw. ähnliche Tätigkeiten zusammengefasst werden. H<strong>in</strong>-<br />
sichtlich <strong>der</strong> Mengengerüste ist zu berücksichtigen, dass diese Angaben auf den E<strong>in</strong>schätzun-<br />
gen <strong>der</strong> Leistungserbr<strong>in</strong>ger beruhen und nicht „gemessen“ wurden. Das gilt auch für die Anga-<br />
ben, welcher Leistungsempfänger <strong>in</strong> welchem Ausmaß von den erbrachten Aufgaben profitiert.<br />
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Bei auffälligen Abweichungen wurde hier im e<strong>in</strong>zelnen Rücksprache mit den <strong>Tumorzentren</strong><br />
gehalten. Aufgrund e<strong>in</strong>es Programmierfehlers im Erhebungsbogen ist die Klassifikation <strong>der</strong><br />
Aufgaben <strong>in</strong> Verwaltungs-, Koord<strong>in</strong>ations- und Leitungsaufgaben sowie<strong>in</strong> Versorgungsaufga-<br />
ben als auch gesetzlich vorgeschriebene Aufgaben nur e<strong>in</strong>geschränkt aussagefähig. Zwar wur-<br />
de pro Tumorzentrum jeweils im E<strong>in</strong>zelnen nochmals durch Nachfrage die Richtigkeit <strong>der</strong> An-<br />
gaben zur Klassifizierung <strong>der</strong> Aufgaben überprüft, aber dennoch bleibt e<strong>in</strong>e gewisse Unsicher-<br />
heit. Daher wird auf die Auswertung <strong>der</strong> Aufgabenklassifikation verzichtet.<br />
Die Funktionsanalyse hat sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Industrie- und Dienstleistungsunternehmen zum<br />
Vergleich <strong>der</strong> Aufbauorganisationen bewährt. Bei den <strong>Tumorzentren</strong> stößt die Methode an ihre<br />
Grenze. Dies liegt daran, dass hier überwiegend „Vere<strong>in</strong>sstrukturen“ vorliegen. Das heißt, dass<br />
wesentliche Aufgaben e<strong>in</strong>es Tumorzentrums nicht von se<strong>in</strong>en hauptamtlich Beschäftigten, son-<br />
<strong>der</strong>n von Akteuren erbracht werden, die <strong>in</strong> den <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären und sektorübergreifenden<br />
Strukturen des Tumorzentrums tätig s<strong>in</strong>d. Dieser Umstand wurde von Seiten <strong>der</strong> Teilnehmer<br />
und <strong>der</strong> ADT mit dem H<strong>in</strong>weis kritisiert, die Fokussierung auf die hauptamtlichen Mitarbeiter<br />
und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen übersehe, dass e<strong>in</strong> großer Teil <strong>der</strong> Aufgaben e<strong>in</strong>es Tumorzentrums durch<br />
se<strong>in</strong>e Mitglie<strong>der</strong> bzw. die o.g. Akteure erbracht wird (z.B. Tumorkonferenzen, Projektgruppen-<br />
arbeit).<br />
Da es den Koord<strong>in</strong>atoren und Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>nen bzw. Leitern und Leiter<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>,<br />
die an <strong>der</strong> Pilotphase teilgenommen haben, unmöglich war, die Eigenleistungen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />
abzuschätzen o<strong>der</strong> alle anzuschreiben und um Rückmeldung zu bitten, wurde im Zuge <strong>der</strong><br />
Phase I die Funktionsanalyse auf die hauptamtlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter des Tu-<br />
morzentrums, im Folgenden <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fachheit halber als „Geschäftsstelle“ bezeichnet, be-<br />
schränkt. Dies war e<strong>in</strong> wesentliches Ergebnis <strong>der</strong> Pilotstudie. Die Kritik, dass durch die E<strong>in</strong>-<br />
schränkung auf die Geschäftsstelle die „Vere<strong>in</strong>sarbeit“ <strong>in</strong> ihrer Fülle nicht dargestellt wird, ist<br />
berechtigt. In <strong>der</strong> Tat ist die Funktionsanalyse nicht dafür ausgelegt, ehrenamtliche o<strong>der</strong> freiwil-<br />
lig erbrachte Leistungen abzubilden, es sei denn, man ist bereit, e<strong>in</strong>en sehr großen Aufwand zu<br />
betreiben, um die notwendigen Informationen zu Mengen- und Zeitgerüst für die freiwillig er-<br />
brachten Leistungen e<strong>in</strong>es jeden Mitglieds zu erheben. In ihrer vorliegenden Form bildet die<br />
Funktionsanalyse somit die Koord<strong>in</strong>ations- und Leitungsaufgaben, welche die hauptamtlichen<br />
Mitarbeiter e<strong>in</strong>er Geschäftsstelle erbr<strong>in</strong>gen, stärker ab als z.B. die Versorgungsaufgaben, die<br />
i.d.R. von Mitglie<strong>der</strong>n bzw. den o.g. Akteuren durchgeführt werden. Aber dennoch ist die Funk-<br />
tionsanalyse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, wertvolle Informationen über die Kernstrukturen zusammenzutragen<br />
und diese vergleichbar zu machen.<br />
Im Anhang s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zelnen Fragen zur Funktionsanalyse aufgeführt.<br />
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5.1.4. Interviews mit Leistungsempfängern<br />
Interviews mit ausgewählten Zielgruppen, s.g. Leistungsempfänger von <strong>Tumorzentren</strong>, wurden<br />
mittels standardisierter Fragebögen durchgeführt. Diese Fragen wurden im Vorfeld <strong>der</strong> Erhe-<br />
bung mit DKH, ADT und DKG abgestimmt. Ziel <strong>der</strong> Befragung ist es, dem „<strong>in</strong>ternen Bild“, das<br />
durch die Beantwortung <strong>der</strong> Fragebögen entsteht, auch e<strong>in</strong>e „Außenansicht“ an die Seite zu<br />
stellen und auf diese Weise zu erfahren, welche Leistungen von Externen <strong>in</strong> Anspruch genom-<br />
men werden und wo aus „Kundensicht“ weiterer Bedarf besteht.<br />
Die ger<strong>in</strong>ge Zahl von befragten Personen pro Tumorzentrum lässt ke<strong>in</strong>e Aussage über das e<strong>in</strong>-<br />
zelne Tumorzentrum zu. Die Zahl von gut 120 Interviews kann auch nicht als repräsentativ gel-<br />
ten. Es entsteht jedoch durch die Auswertung <strong>der</strong> Interviews jeweils e<strong>in</strong> Stimmungsbild <strong>der</strong> be-<br />
fragten Leistungsempfängergruppen, das H<strong>in</strong>weise auf Verbesserungsmöglichkeiten enthält.<br />
Die Kontaktaufnahme und <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Interviews wurden telefonisch durchgeführt. Die An-<br />
sprechpartner wurden durch eigene Recherche ermittelt (Gesetzliche Krankenkassen, Kassen-<br />
ärztliche Vere<strong>in</strong>igungen, Ärztekammern) o<strong>der</strong> von den <strong>Tumorzentren</strong> benannt (nie<strong>der</strong>gelassene<br />
und kl<strong>in</strong>ische Onkologen). Ansprechpersonen bei regionalen Patientenselbsthilfegruppen wur-<br />
den e<strong>in</strong>erseits von den <strong>Tumorzentren</strong> benannt und an<strong>der</strong>erseits durch eigene Recherche ermit-<br />
telt.<br />
Die Vorteile <strong>der</strong> Befragung am Telefon s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e höhere Akzeptanz durch die Möglichkeit des<br />
Rückfragens und die Möglichkeit zur schnellen Bere<strong>in</strong>igung von Unklarheiten bezüglich <strong>der</strong> Be-<br />
fragung. Dadurch ergibt sich mehr Bereitschaft zu Beantwortung <strong>der</strong> Fragen und somit e<strong>in</strong>e<br />
höhere Rücklaufquote als auch höhere Qualität <strong>der</strong> Antworten. E<strong>in</strong> Kritikpunkt dieser Methode<br />
ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>der</strong> hohe Zeitaufwand. Des Weiteren ergeben sich bei e<strong>in</strong>em falschen Ver-<br />
ständnis des Begriffs „Tumorzentrum“ unter Umständen verzerrende Antworten <strong>in</strong> allen darauf-<br />
folgenden Fragen.<br />
E<strong>in</strong>e leichte Verzerrung <strong>der</strong> Ergebnisse ergibt sich auch auf Grund <strong>der</strong> Vermittlung von An-<br />
sprechpartnern durch die <strong>Tumorzentren</strong>, da dies zur Folge hat, dass viele Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte<br />
die <strong>in</strong> Gremien <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> aktiv s<strong>in</strong>d, befragt wurden. An<strong>der</strong>erseits br<strong>in</strong>gt dies den Vor-<br />
teil mit sich, dass die Verbesserungsvorschläge mit beträchtlich mehr Insi<strong>der</strong>wissen zu den<br />
<strong>Tumorzentren</strong> gemacht wurden, als Vorschläge weniger <strong>in</strong>formierter Leistungsempfänger.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Fragen s<strong>in</strong>d im Anhang abgebildet.<br />
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5.2. Kritik an <strong>der</strong> Methodik<br />
Kritik an <strong>der</strong> Methodik kam zu e<strong>in</strong>zelnen Fragen im Kriterienkatalog. E<strong>in</strong>zelne Fragen seien<br />
• sehr schwierig zu beantworten<br />
• teilweise wenig präzise<br />
• mit zu wenig Antwortmöglichkeiten ausgestattet.<br />
Diese Kritik hat dazu geführt, dass die Kommentare e<strong>in</strong>zelner <strong>Tumorzentren</strong> zentral gesammelt<br />
und allen teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> zugänglich gemacht wurden, um e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Inter-<br />
pretation <strong>der</strong> Fragen zu ermöglichen, Fragen nachträglich zu präzisieren o<strong>der</strong> um zusätzliche<br />
Antwortmöglichkeiten zu ergänzen. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde auf <strong>der</strong> Jahrestagung 2003 <strong>der</strong> Tu-<br />
morzentren <strong>in</strong> Heidelberg <strong>in</strong>tensiv über diverse Aspekte <strong>der</strong> Evaluation diskutiert. Der Koord<strong>in</strong>a-<br />
tor des Tumorzentrums Gött<strong>in</strong>gen hat sich freundlicherweise als Ansprechpartner und Koordi-<br />
nator <strong>der</strong> Methodenkritik zur Verfügung gestellt.<br />
Kritik wurde auch an <strong>der</strong> Funktionsanalyse geübt. Diese sei<br />
• durch ihre E<strong>in</strong>grenzung auf die hauptamtlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschäftsstelle Beschäftigten nicht<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, die vielfältigen Leistungen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> des Tumorzentrums und <strong>der</strong> ande-<br />
ren <strong>in</strong> den Strukturen des Tumorzentrums <strong>in</strong>teragierenden Akteure, gewissermaßen die<br />
„Vere<strong>in</strong>sarbeit“ e<strong>in</strong>es Tumorzentrums, adäquat abzubilden.<br />
Diese Kritik ist berechtigt. Das Für und Wi<strong>der</strong> den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Funktionsanalyse und ihre Gren-<br />
zen s<strong>in</strong>d im vorangegangenen Abschnitt ausgeführt. Dennoch darf hier festgehalten werden,<br />
dass die ADT e<strong>in</strong> Tumorzentrum <strong>in</strong> ihrem Memorandum wie folgt beschreibt: „<strong>Tumorzentren</strong><br />
[s<strong>in</strong>d] <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre regionale Vere<strong>in</strong>igungen von onkologisch tätigen Kl<strong>in</strong>iken, E<strong>in</strong>richtungen<br />
und Personen. Sie nehmen <strong>der</strong>en Auftrag - entwe<strong>der</strong> als Vorstand und Beirat o<strong>der</strong> als Ge-<br />
schäftsführung - wahr. Sie erbr<strong>in</strong>gen Verwaltungs-, Koord<strong>in</strong>ations- und Leitungsaufgaben. Inso-<br />
fern behandeln sie selbst ke<strong>in</strong>e Patienten. Diese Aufgabe erfüllen die Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen <strong>der</strong><br />
<strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Eigenverantwortung, jedoch nach den geme<strong>in</strong>sam vere<strong>in</strong>barten Leitl<strong>in</strong>ien.“ Die<br />
Untersuchung <strong>der</strong> Geschäftsstelle, die e<strong>in</strong>en ganz wesentlichen Bestandteil des Tumorzent-<br />
rums darstellt, ist somit nicht unnütz.<br />
An beiden Fragebögen wurde kritisiert, dass:<br />
• die Kriterien- und Aufgabenblöcke nicht überschneidungsfrei s<strong>in</strong>d<br />
• auf verschiedenen Ebenen liegen<br />
Auch diese Kritik ist berechtigt. Hierzu muss gesagt werden, dass die Aufgabenblöcke <strong>der</strong><br />
Funktionsanalyse auf die Kriterienblöcke des Kriterienkatalogs abgestimmt worden s<strong>in</strong>d. Dieser<br />
wie<strong>der</strong>um war für die Evaluation vorgegeben.<br />
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Die Kritik richtete sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf die Fragen zum:<br />
• Qualitätsmanagement<br />
• Fort- und Weiterbildung bzw. Tumorkonferenzen (Tumorkonferenzen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />
Kl<strong>in</strong>iken von <strong>der</strong> Ärztekammer akkreditierte Fortbildungsveranstaltungen)<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus wird kritisch angemerkt, dass die im Rahmen <strong>der</strong> Befragung gegebenen Ant-<br />
worten nur stichprobenhaft auf ihre Richtigkeit geprüft wurden.<br />
Trotz <strong>der</strong> Kritik hat die Funktionsanalyse <strong>in</strong> mehreren Fällen zu e<strong>in</strong>em besseren Überblick über<br />
die Aufgabenwahrnehmung und die Aufgabenverteilung auf die Mitarbeiter geführt. Insbeson-<br />
<strong>der</strong>e hat die Diskussion über den E<strong>in</strong>satz des kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters für Auswertungen zur<br />
Qualitätssicherung bei e<strong>in</strong>igen <strong>Tumorzentren</strong> Anstoß zu gezielten Fragestellungen für die<br />
Überprüfung <strong>der</strong> Behandlungsqualität gegeben.<br />
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5.3. Teilnehmer an <strong>der</strong> Evaluation<br />
E<strong>in</strong>geladen zur freiwilligen Teilnahme an dieser Erhebung wurden alle 41 <strong>Tumorzentren</strong>, die zu<br />
Projektbeg<strong>in</strong>n Mitglied bei <strong>der</strong> ADT waren. Die Anzahl von E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Deutschland, die<br />
sich Tumorzentrum nennen, ist allerd<strong>in</strong>gs größer. Dies liegt u.a. an Folgendem: Der Begriff ist<br />
nicht geschützt. Es gibt regionale <strong>Tumorzentren</strong>, die unter e<strong>in</strong>em Dachverband zusammenge-<br />
schlossen s<strong>in</strong>d. Es gibt Fälle, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong> Antrag auf Aufnahme bei <strong>der</strong> ADT nicht gestellt o<strong>der</strong><br />
abgelehnt wurde.<br />
Alle 41 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ADT erhielten e<strong>in</strong> Anschreiben des Vorstands <strong>der</strong> ADT im März 2003, e<strong>in</strong><br />
Anschreiben des Geschäftsführers <strong>der</strong> DKH im April 2003 und die Fragebögen Anfang Mai<br />
2003 per Post zugestellt. Im E<strong>in</strong>zelnen waren dies die im Folgenden genannten <strong>Tumorzentren</strong>.<br />
E<strong>in</strong>e Adressliste f<strong>in</strong>det sich im Anhang.<br />
Tumorzentrum Aachen e.V. Tumorzentrum Augsburg Tumorzentrum Berl<strong>in</strong> e.V.<br />
Tumorzentrum Bonn e.V. Tumorzentrum Bremen e.V. Tumorzentrum Chemnitz e.V.<br />
Tumorzentrum Dresden e.V. Tumorzentrum Düsseldorf e.V. Tumorzentrum Erfurt e.V.<br />
Tumorzentrum Erlangen-Nürnberg Westdeutsches Tumorzentrum Essen Tumorzentrum Freiburg<br />
Tumorzentrum Gera e.V. Tumorzentrum Gött<strong>in</strong>gen e.V. Tumorzentrum Halle e.V.<br />
Tumorzentrum Hamburg e.V. Tumorzentrum Hannover Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim<br />
Tumorzentrum Jena e.V. Tumorzentrum Kiel Tumorzentrum Köln<br />
Tumorzentrum Land Brandenburg e.V. Tumorzentrum e.V. (Leipzig) TZ Magdeburg/Sachsen-Anhalt e.V.<br />
Tumorzentrum Marburg Tumorzentrum München Tumorzentrum Münsterland e.V.<br />
Tumorzentrum Regensburg Tumorzentrum Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz e.V. Tumorzentrum Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong> e.V.<br />
Tumorzentrum Rostock Saarländisches Tumorzentrum Tumorzentr. Schwer<strong>in</strong>-Westmecklenburg<br />
Onkologischer Schwerpunkt Stuttgart Tumorzentrum Suhl e.V. Interdiszipl<strong>in</strong>äres TZ Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Tumorzentrum Ulm Tumorzentrum Vorpommern e.V. Tumorzentrum Weser-Ems e.V.<br />
Tumorzentrum Würzburg SWS Tumorzentrum Zwickau e.V.<br />
Von den 41 angeschriebenen <strong>Tumorzentren</strong> haben sich 36 (88%) freiwillig an <strong>der</strong> Evaluation<br />
beteiligt. Fünf <strong>Tumorzentren</strong> haben sich nicht beteiligt. Dabei handelt es sich um die Tumor-<br />
zentren Bremen, Düsseldorf, Köln, Münsterland und Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz.<br />
Diese nicht-teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> haben dezidierte Gründe mitgeteilt, u.a.:<br />
• Als Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Landesverbands <strong>der</strong> Deutschen Krebsgesellschaft<br />
gehöre das Tumorzentrum nicht zum Kreis <strong>der</strong> zu evaluierenden <strong>Tumorzentren</strong>, weil die<br />
Deutsche Krebsgesellschaft nicht die Landesverbände evaluieren sollte.<br />
• Fehlende personelle und/o<strong>der</strong> zeitliche Ressourcen.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 23/117
• Aufgrund landesspezifisch e<strong>in</strong>geschränkter Aufgabenstellung würden die Fragen auf<br />
das Tumorzentrum nicht zutreffen bzw. nicht beantwortbar se<strong>in</strong>.<br />
• Nach Vorlage des Entwurfs des Endberichts hat e<strong>in</strong> Tumorzentrum darum gebeten, sei-<br />
ne Daten aus <strong>der</strong> Evaluation heraus zu nehmen, da es sich bei ihm de facto um e<strong>in</strong>e<br />
re<strong>in</strong>e Psychoonkologische Beratungsstelle für Patienten und <strong>der</strong>en Angehörige handelt.<br />
(Anmerkung: Dem Wunsch dieses Tumorzentrums wurde entsprochen. Se<strong>in</strong>e Daten<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Bericht nicht abgebildet. Es sei aber erlaubt an dieser Stelle zu erwäh-<br />
nen, dass sich die Ergebnisse dieses Tumorzentrums <strong>in</strong> dieser Kategorie mit den Er-<br />
gebnissen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Teilnehmer durchaus messen lassen.)<br />
• E<strong>in</strong>es <strong>der</strong> evaluierten flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> ist bundeslandbezogene Dach-<br />
organisation von sieben <strong>Tumorzentren</strong>, welche sich <strong>in</strong> ihrer jeweiligen Struktur und Ar-<br />
beitsweise deutlich unterscheiden. E<strong>in</strong>e direkte Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Ergebnisse des<br />
betreffenden überregionalen Tumorzentrums ist mit den Ergebnissen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Tu-<br />
morzentren nur mit E<strong>in</strong>schränkung möglich.<br />
An vorangegangenen Umfragen <strong>der</strong> ADT hatten sich im Jahr 2000 von den se<strong>in</strong>erzeit 43 Mit-<br />
glie<strong>der</strong>n 30 <strong>Tumorzentren</strong> beteiligt, im Jahr 1997 lag <strong>der</strong> Rücklauf noch bei 40 Fragebögen, von<br />
denen allerd<strong>in</strong>gs nur 29 auswertbar waren. Auf Grund <strong>der</strong> o.g. Umstände f<strong>in</strong>det sich daher an<br />
entsprechenden Stellen immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Anzahl kle<strong>in</strong>er als n=36 obwohl die Teilnahme bei<br />
36 <strong>Tumorzentren</strong> liegt.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 24/117
Kummulierte Anzahl Datensätze<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Bis Ende April 2004 haben die 36 teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> ihre Unterlagen ausgefüllt zu-<br />
rück geschickt. Auf diesen basiert die Auswertung des vorliegenden Berichts. Die Graphik stellt<br />
den zeitlichen Rücklauf <strong>der</strong> Erhebungsbögen dar (blaue Quadrate), <strong>der</strong> zwei Monate nach Ver-<br />
sand <strong>der</strong> Unterlagen am 02. Juli 2003 e<strong>in</strong>setzt und sich bis zum 27. April 2004 erstreckt. Die<br />
„Lücke“ zwischen Mitte Dezember 2003 und Mitte Januar 2004 erklärt sich durch die Feier- und<br />
Urlaubstage.<br />
Deutlich wird hier, dass die ursprünglich vorgesehene Bearbeitungszeit <strong>der</strong> Unterlagen von<br />
zwei Monaten zu kurz bemessen war, weshalb auch die Evaluationsphase auf letztlich zwölf<br />
Monate verlängert wurde.<br />
Ebenfalls dargestellt s<strong>in</strong>d die verschiedenen Brief-, Fax-, Anruf- und Emailaktionen (weiße Rau-<br />
te) zum Informationsaustausch mit den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong>, als auch die im Dezem-<br />
ber 2003 beg<strong>in</strong>nenden Rückmeldungen und Korrekturen zur ersten Zwischenauswertung<br />
(graue Dreiecke), die am 18. Dezember 2003 an die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> versandt<br />
wurde.<br />
Rücklauf <strong>der</strong> Erhebungsbögen<br />
09.05.03 28.06.03 17.08.03 06.10.03 25.11.03 14.01.04 04.03.04 23.04.04<br />
Datum<br />
Anruf-, Fax- o<strong>der</strong> Email-Aktion Rücklauf von Erhebungsbogen Rückmeldungen und Korrektur<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 25/117
Überblick über die teilnehmenden TZ Überblick über die nicht-teilnehmenden TZ<br />
Aachen<br />
Essen<br />
Bonn<br />
Hamburg<br />
Weser-Ems<br />
Kiel<br />
Rostock<br />
Schwer<strong>in</strong><br />
Greifswald<br />
Berl<strong>in</strong><br />
Hannover<br />
Magdeburg<br />
Gött<strong>in</strong>gen<br />
Halle/Saale<br />
Cottbus<br />
Münster<br />
Leipzig<br />
Dresden<br />
Erfurt<br />
Jena<br />
Marburg Gera Chemnitz<br />
Suhl<br />
Zwickau<br />
Düsseldorf<br />
Köln<br />
Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong><br />
Würzburg<br />
Homburg<br />
Heidelberg-<br />
Mannheim<br />
Erlangen-Nürnberg<br />
Regensburg<br />
Stuttgart<br />
Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Freiburg<br />
Ulm Augsburg<br />
München<br />
Die Graphik stellt l<strong>in</strong>ks die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> und rechts die nicht-teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> dar.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 26/117<br />
Bremen<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz
6. Auswertung <strong>der</strong> Fragebögen<br />
6.1. Integration<br />
Memorandum:<br />
„...Für die Sicherung e<strong>in</strong>er flächendeckenden, qualitativ hochwertigen Versorgung ist es not-<br />
wendig, dass praktisch je<strong>der</strong> Ort <strong>in</strong> Deutschland und damit jedes Krankenhaus bzw. je<strong>der</strong> nie-<br />
<strong>der</strong>gelassene Arzt e<strong>in</strong>em Tumorzentrum zugeordnet ist....<br />
...Die regionale Zuordnung entspricht vorwiegend dem E<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iken, die das Tu-<br />
morzentrum tragen...<br />
...Die Zuordnung von E<strong>in</strong>zugsgebieten betrifft alle drei hauptsächlichen Aufgabenbereiche, de-<br />
nen sich die <strong>Tumorzentren</strong> verpflichtet haben: optimale Versorgung <strong>der</strong> Patienten, Aus- und<br />
Fortbildung, kl<strong>in</strong>ische Forschung...<br />
...E<strong>in</strong>e wichtige Randbed<strong>in</strong>gung für e<strong>in</strong> Tumorzentrum ist e<strong>in</strong>e ausreichende Größe des E<strong>in</strong>-<br />
zugsgebietes. Ballungszentren s<strong>in</strong>d natürliche E<strong>in</strong>zugsgebiete und umfassen mehrere Mio.<br />
E<strong>in</strong>wohner. Wegen <strong>der</strong> aufwendigen Infrastruktur e<strong>in</strong>es Tumorzentrums sollte <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Regi-<br />
onen e<strong>in</strong> Versorgungsvolumen von 1 Mio. E<strong>in</strong>wohnern angestrebt werden...“<br />
Kriterienkatalog Fragen 1.1 – 1.13 Integration:<br />
Als Messgrößen für die Integration <strong>in</strong> die Versorgungslandschaft werden, wie weiter oben aus-<br />
geführt, das E<strong>in</strong>zugsgebiet, die erfassten Tumorneuerkrankungen und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Ko-<br />
operation mit Krankenhäusern und <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzteschaft herangezogen.<br />
Das E<strong>in</strong>zugsgebiet wurde von e<strong>in</strong>er Reihe von <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> den alten Bundeslän<strong>der</strong>n erst<br />
im Laufe dieser Erhebung selbst def<strong>in</strong>iert, mit Ausnahme <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Bayern, wo das<br />
E<strong>in</strong>zugsgebiet mit den Regierungsbezirken übere<strong>in</strong>stimmt sowie <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> Aachen als<br />
auch Weser-Ems, die ebenfalls e<strong>in</strong> auf Basis e<strong>in</strong>es Regierungskreises def<strong>in</strong>iertes E<strong>in</strong>zugsge-<br />
biet haben. In den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d mit Ausnahme von Thür<strong>in</strong>gen die E<strong>in</strong>zugsgebiete<br />
dagegen def<strong>in</strong>iert z.B. auf <strong>der</strong> Basis von Postleitzahlengebieten, Geme<strong>in</strong>deschlüsseln o<strong>der</strong> Re-<br />
gierungsbezirken. Dies muss beim Vergleich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zwischen den <strong>Tumorzentren</strong> <strong>der</strong> al-<br />
ten bzw. neuen Bundeslän<strong>der</strong> berücksichtigt werden.<br />
Gründe für die Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition des E<strong>in</strong>zugsgebiets liegen dar<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong><br />
Tumorzentrum mehrere Möglichkeiten hat, se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zugsgebiet zu def<strong>in</strong>ieren. So ist i.d.R. das<br />
E<strong>in</strong>zugsgebiet des kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters verschieden von dem <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kooperationen mit umliegenden Kl<strong>in</strong>iken und nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten<br />
o<strong>der</strong> des E<strong>in</strong>zugsgebiets für die Behandlung <strong>der</strong> verschiedenen onkologischen Entitäten. In an-<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 27/117
<strong>der</strong>en Fällen s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>zugsgebiete auch nicht bevölkerungsbezogen, son<strong>der</strong>n richten sich<br />
nach <strong>der</strong> Versorgungsstruktur, d.h. nach <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> umliegenden Krankenhäuser.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs beziehen sich alle Fragen des Kriterienkatalogs zur Integration <strong>in</strong>s Versorgungsge-<br />
biet auf dieses ggf. selbst def<strong>in</strong>ierte E<strong>in</strong>zugsgebiet. Von ke<strong>in</strong>em Tumorzentrum beantwortbar<br />
war die Frage 1.5 (Wie viele Tumorpatienten leben im E<strong>in</strong>zugsgebiet?). Hier wurde entwe<strong>der</strong><br />
ke<strong>in</strong>e Antwort, o<strong>der</strong> aber e<strong>in</strong>e Schätzung abgegeben. Die Frage 1.13 (Benennung <strong>der</strong> zum E<strong>in</strong>-<br />
zugsgebiet gehörigen Postleitzahlengebiete und den daraus stammenden Patientenzahlen)<br />
wurde ebenfalls <strong>in</strong> Bezug auf die Patientenzahlen nicht von allen <strong>Tumorzentren</strong> beantwortet.<br />
Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Fragen zur Integration werden jeweils die Relationen von erfassten Pa-<br />
tient<strong>in</strong>nen und Patienten, von erreichten Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten und kooperierenden Kl<strong>in</strong>iken auf<br />
<strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> benannten Grundgesamtheit im E<strong>in</strong>zugsgebiet gebildet. Auf diese Weise ist fest-<br />
zustellen, <strong>in</strong>wieweit e<strong>in</strong> Patient, e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Arzt, e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Krankenhaus <strong>in</strong><br />
diesem Land die Chance hat, <strong>in</strong> den Vorzug e<strong>in</strong>er durch die TZ ausgeübten Qualitätssicherung<br />
<strong>der</strong> onkologischen Versorgung zu gelangen.<br />
Da die Abfrage auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> PLZ-Gebiete erfolgt ist, muss berücksichtigt werden, dass die<br />
Gebiete <strong>der</strong> PLZ nicht völlig deckungsgleich mit den Gebieten <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d.<br />
PLZ Gebiete Bundeslän<strong>der</strong><br />
Die Graphik zeigt die Unterschiede zwischen den Bundeslandesgrenzen und den Postleitzahlengebieten auf.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 28/117
Aus <strong>der</strong> folgenden Graphik wird erkennbar, dass von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> nicht<br />
alle Gebiete vollständig erfasst werden (Antworten auf die Frage 1.13). „Lücken“ treten<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen auf. Aus diesem Bundesland haben nur zwei von sechs<br />
<strong>Tumorzentren</strong>, die Mitglied bei <strong>der</strong> ADT s<strong>in</strong>d, Daten für diese Evaluation zur Verfügung gestellt.<br />
Ebenso haben sich die <strong>Tumorzentren</strong> Bremen und Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz nicht beteiligt.<br />
32,33,<br />
40,42-46,48<br />
50,51,53,<br />
56,58<br />
62<br />
76<br />
28<br />
Die Graphik zeigt <strong>in</strong> blau gefärbt die PLZ-Gebiete, die von den Teilnehmern nicht als E<strong>in</strong>zugsgebiete benannt wurden.(Frage 1.13)<br />
Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erhebung durch die baden-württembergischen <strong>Tumorzentren</strong> nicht zu ihrem primären<br />
E<strong>in</strong>zugsgebiet gezählten PLZ-Gebiete 73 (Göpp<strong>in</strong>gen) und 76 (Karlsruhe) s<strong>in</strong>d durch die <strong>in</strong> Ba-<br />
den-Württemberg neben den <strong>Tumorzentren</strong> flächendeckend ausgewiesenen Onkologischen<br />
Schwerpunkte erklärbar.<br />
73<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 29/117
Die Evaluation hat gezeigt, dass die E<strong>in</strong>zugsgebiete <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> sich je nach Aufgaben-<br />
fokus verschieden darstellen und dementsprechend auch unterschiedlich große Überschnei-<br />
dungen unvermeidlich s<strong>in</strong>d. Am klarsten s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>zugsgebiete <strong>in</strong> Bezug auf die verlaufsbe-<br />
gleitende Krebsregistrierung bei den flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> def<strong>in</strong>iert. Hier existieren<br />
teilweise sogar gesetzlich def<strong>in</strong>ierte Zuständigkeiten. Diese Klarheit wirkt sich auf die Kommu-<br />
nikations- und Arbeitsbeziehungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> konkreten Aufgabenstellung positiv aus und steigert<br />
die Prägnanz <strong>der</strong> qualitativen und quantitativen Aussagen.<br />
E<strong>in</strong> wesentliches Ziel <strong>der</strong> zukünftigen Strukturentwicklung sollte deshalb se<strong>in</strong>, die Zuständigkei-<br />
ten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die regionale kl<strong>in</strong>ische Krebsregistrierung (und damit die E<strong>in</strong>zugsgebiete)<br />
möglichst konkret und verb<strong>in</strong>dlich zu regeln. Die Bezugnahme auf kommunale und landesbe-<br />
zogene Körperschaftsgrenzen und die unterstützende Regelung durch landespolitische Verord-<br />
nungen haben sich dabei als vorteilhaft erwiesen.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 30/117
E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />
4.000.000<br />
3.500.000<br />
3.000.000<br />
2.500.000<br />
2.000.000<br />
1.500.000<br />
1.000.000<br />
500.000<br />
E<strong>in</strong>wohnerzahlen <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>zugsgebieten <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> (n=35)<br />
0<br />
Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.<br />
13 32 02 17 14 03 08 04 06 31 01 10 23 35 16 27 21 11 12 18 29 24 20 22 19 07 33 30 15 05 28 34 25 26 09<br />
E<strong>in</strong>wohnerzahlen <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>zugsgebieten (Frage 1.1)<br />
Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Antworten (n=35) auf die Fragen 1.1 lebten im Jahr 2002 ca. 50. Mio. E<strong>in</strong>-<br />
wohner <strong>in</strong> den von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> benannten E<strong>in</strong>zugsgebieten. Bei 15 <strong>der</strong><br />
teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> lebten im E<strong>in</strong>zugsgebiet weniger als die im Memorandum gefor-<br />
<strong>der</strong>ten 1. Mio. E<strong>in</strong>wohner. Der Mittelwert liegt bei ca. 1,43 Mio. E<strong>in</strong>wohner pro E<strong>in</strong>zugsgebiet,<br />
<strong>der</strong> Median bei 1,11 Mio. E<strong>in</strong>wohner.<br />
<strong>Tumorzentren</strong><br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 31/117
Diese Graphik zeigt das Verhältnis <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>in</strong> den angegebenen E<strong>in</strong>zugsgebieten (Frage 1.1) <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> zu <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>wohnerzahl im jeweiligen Bundesland (Quelle Statistisches Bundesamt).<br />
Zu dieser Graphik bedarf es e<strong>in</strong>iger Anmerkungen:<br />
Generell sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass verlässliche bevölkerungsbezogene Schätzungen dieser<br />
Art nur vom Robert Koch Institut o<strong>der</strong> für die neuen Bundeslän<strong>der</strong> auch vom geme<strong>in</strong>samen<br />
Krebsregister (GKR) <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> abgegeben werden können. Dennoch sei die Anführung <strong>der</strong> fol-<br />
genden Interpretation gestattet.<br />
E<strong>in</strong>wohner im E<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> vs.<br />
E<strong>in</strong>wohnerzahlen im jeweiligen Bundesland<br />
Thür<strong>in</strong>gen (n=4/4)<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> (n=1/1)<br />
Sachsen-Anhalt (n=2/2)<br />
Sachsen (n=4/4)<br />
Saarland n=1/1)<br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (n=2/6)<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen (n=3/3)<br />
Mecklenburg-Vorpommern (n=3/3)<br />
Hessen (n=2/2)<br />
Hamburg (n=1/1)<br />
Brandenburg (n=1/1)<br />
Berl<strong>in</strong> (n=1/1)<br />
Bayern (n=5/5)<br />
Baden-Württemberg (n=5/5)<br />
16%<br />
Bei den Bundeslän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Wert über 75% liegt, haben die teilnehmenden Tumor-<br />
zentren das Gebiet weitestgehend unter sich aufgeteilt. Dies mag entwe<strong>der</strong> deckungsfrei o<strong>der</strong><br />
auch nicht-deckungsfrei geschehen se<strong>in</strong>. Die Addition <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahlen führt allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong><br />
nicht-deckungsfreien Regionen zu e<strong>in</strong>er Überschätzung <strong>der</strong> prozentualen Flächendeckung im<br />
Land. Möglicherweise werden Tumorpatienten, bed<strong>in</strong>gt durch die etablierten Meldewege, auch<br />
<strong>in</strong> mehreren Registern geführt, was ebenfalls zu e<strong>in</strong>er Überschätzung führt.<br />
In e<strong>in</strong>igen Bundeslän<strong>der</strong>n gibt es neben den <strong>Tumorzentren</strong>, die Mitglie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> ADT s<strong>in</strong>d,<br />
auch noch Weitere, die nicht Mitglied <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT s<strong>in</strong>d, aber dennoch über e<strong>in</strong> abgestecktes E<strong>in</strong>-<br />
zugsgebiet verfügen (z.B. <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern „TZ Neu-Brandenburg“, Nie<strong>der</strong>sachsen<br />
„TZ Braunschweig“ und „TZ Osnabrück“, Thür<strong>in</strong>gen „TZ Nordhausen“ und Sachsen „TZ Gör-<br />
litz“). In Baden-Württemberg gibt es neben den evaluierten vier <strong>Tumorzentren</strong> und dem Onko-<br />
logischen Schwerpunkt Stuttgart weitere elf Onkologische Schwerpunkte, die aus e<strong>in</strong>em Ver-<br />
bund von Krankenhäusern bestehen, welche die „Lücken “ schließen. In Nie<strong>der</strong>sachsen gibt es<br />
neben den drei Mitglie<strong>der</strong>n bei <strong>der</strong> ADT, sowohl zwei weitere <strong>Tumorzentren</strong>, die dies nicht s<strong>in</strong>d<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 32/117<br />
45%<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
54%<br />
57%<br />
79%<br />
89%<br />
90%<br />
95%<br />
100%<br />
100%<br />
100%<br />
100%<br />
100%<br />
100%
(s.o), als auch sechs Onkologische Nachsorgeleitstellen, die bei <strong>der</strong> Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>i-<br />
gung angesiedelt s<strong>in</strong>d , so dass auch hier das Gebiet abgedeckt ist. In Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
haben sich nicht alle <strong>Tumorzentren</strong> an <strong>der</strong> Evaluation beteiligt.<br />
Diese Graphik zeigt das Verhältnis <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl aller angegebenen E<strong>in</strong>zugsgebieten (Frage 1.1) <strong>der</strong><br />
<strong>Tumorzentren</strong> zu <strong>der</strong> Summe E<strong>in</strong>wohnerzahl aller Bundeslän<strong>der</strong>, aus denen sich <strong>Tumorzentren</strong> an <strong>der</strong> Evaluation beteiligt haben<br />
(Quelle Statistisches Bundesamt).<br />
Anteil <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> den erfassten Bundeslän<strong>der</strong>n, die <strong>in</strong>nerhalb bzw.<br />
außerhalb <strong>der</strong> von den TZ (n=35) genannten E<strong>in</strong>zugsgebiete leben<br />
In den E<strong>in</strong>zugsgebieten <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> leben zusammen ca. 50 Mio. E<strong>in</strong>-<br />
wohner. Die Bevölkerung <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>, aus denen die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />
stammen, beläuft sich auf ca. 78 Mio. E<strong>in</strong>wohner. Daraus lässt sich ableiten, dass zwei von drei<br />
E<strong>in</strong>wohnern unmittelbaren Zugang zu dem Know-how e<strong>in</strong>es an dieser Evaluation teilnehmen-<br />
den Tumorzentrums haben.<br />
64%<br />
Anteil E<strong>in</strong>wohner außerhalb <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zugsgebiete <strong>der</strong> TZ Anteil E<strong>in</strong>wohner im angegebenen E<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>der</strong> TZ<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 33/117<br />
36%
Tumorneuerkrankungen<br />
Anzahl <strong>der</strong> erfassten Tumorneuerkrankungen (Frage 1.3 und 1.4).<br />
Das ADT-Memorandum for<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e Zahl von > 1000 erfassten Tumorneuerkrankungen. Dieser<br />
Wert wurde von allen teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> erreicht. Lediglich e<strong>in</strong> Teilnehmer hat diese<br />
Frage nicht beantwortet. In H<strong>in</strong>blick auf die gefor<strong>der</strong>te M<strong>in</strong>destgröße von 1.000 erfassten Tu-<br />
morneuerkrankungen pro Tumorzentrum s<strong>in</strong>d die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> diesem Punkt erfüllt.<br />
Anmerkung: Um Missverständnissen vorzubeugen, sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass es sich hier<br />
um die Zahl aller dokumentierten Neuerkrankungen handelt, unabhängig vom Wohnort. Dies<br />
entspricht <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> angegebenen Patientenzahlen aus den Fragen 1.3 (weißer Balken)<br />
und 1.4 (dunkler Balken).<br />
Es wurden im Betrachtungszeitraum ca. 200.000 tumorneuerkrankte Personen erfasst (Sum-<br />
me aus Frage 1.3 und 1.4). In <strong>der</strong> Voruntersuchung aus dem Jahr 1996/1997 lagen die Ver-<br />
gleichswerte bei ca. 120.000 erfassten neuen Patienten. Dies bedeutet e<strong>in</strong>e Steigerung um<br />
66%.<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
Anzahl erfasster Tumorneuerkrankungen <strong>in</strong> 2002<br />
Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.<br />
13 04 17 23 14 11 01 08 21 06 18 29 16 24 19 35 27 15 02 05 31 30 03 12 22 25 28 20 33 26 10 34 07 09<br />
<strong>Tumorzentren</strong><br />
<strong>in</strong>terne extern<br />
Aus den Evaluations-Ergebnissen lässt sich e<strong>in</strong>erseits ableiten, dass die <strong>Tumorzentren</strong> e<strong>in</strong>e ef-<br />
fiziente Arbeit bei <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> Neuerkrankungen leisten. An<strong>der</strong>erseits lässt sich feststel-<br />
len, dass es nur teilweise gel<strong>in</strong>gt, aus dem ambulanten Sektor weitere Nachsorge- und Ver-<br />
laufsdaten zu erhalten und <strong>in</strong> vielen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den meisten alten Bundeslän<strong>der</strong>n ke<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>deutigen o<strong>der</strong> gar verb<strong>in</strong>dlichen E<strong>in</strong>zugsgebiete für e<strong>in</strong>e verlaufsbegleitende regionale Do-<br />
kumentation existieren. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass bei e<strong>in</strong>er Reihe von Tumorzent-<br />
ren die Datensätze nicht sehr weit <strong>in</strong> die Vergangenheit reichen o<strong>der</strong> bei sich überschneiden-<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 34/117
den E<strong>in</strong>zugsgebieten Patienten teilweise mehrfach erfasst s<strong>in</strong>d. Da <strong>Tumorzentren</strong> zur Quali-<br />
tätssicherung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aus den Patientenverlaufsdaten u.a. auch durch E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong><br />
Informationen aus <strong>der</strong> Nachsorge ihren Nutzen ziehen, sowie aus dem übergreifenden Ver-<br />
gleich ihrer Ergebnisse mit denen an<strong>der</strong>er E<strong>in</strong>richtungen (Benchmark<strong>in</strong>g) und mit evidenzba-<br />
sierten Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren , sche<strong>in</strong>en hier zum Teil erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten zu<br />
liegen.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 35/117
Erfassungsraten <strong>der</strong> Tumorneuerkrankungen pro 100.000 E<strong>in</strong>wohner e<strong>in</strong>es<br />
Bundeslandes<br />
Neue Bundeslän<strong>der</strong><br />
Alte Bundeslän<strong>der</strong><br />
Thür<strong>in</strong>gen (n=4/4)<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> (n=1/1)<br />
Sachsen-Anhalt (n=2/2)<br />
Sachsen (n=4/4)<br />
Saarland (n=1/1)<br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (n=2/6)<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen (n=3/3)<br />
Mecklenburg-Vorpommern (n=3/3)<br />
Hessen (n=2/2)<br />
Hamburg (n=1/1)<br />
Berl<strong>in</strong> (n=1/1)<br />
Brandenburg (n=1/1)<br />
Bayern (n=5/5)<br />
Baden-Württemberg (n=5/5)<br />
Erfassungsraten pro Bundesland (Summe aus den Antworten <strong>der</strong> Fragen 1.3 und 1.4 <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> e<strong>in</strong>es Bundeslandes im<br />
Verhältnis zur Anzahl <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner des Bundeslandes)<br />
Betrachtet man die kumulierten Erfassungsraten für Tumorneuerkrankungen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong><br />
e<strong>in</strong>es Bundeslandes (Summe aus Fragen 1.3 und 1.4), so zeigt sich, dass <strong>in</strong> den neuen Bun-<br />
deslän<strong>der</strong>n deutlich mehr Neuerkrankungen pro 100.000 E<strong>in</strong>wohner von teilnehmenden Tu-<br />
morzentren erfasst werden, als das <strong>in</strong> den alten Bundeslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Fall ist.<br />
Dafür lassen sich mehrere Erklärungsansätze f<strong>in</strong>den:<br />
In e<strong>in</strong>igen alten Bundeslän<strong>der</strong>n existieren primär o<strong>der</strong> ausschließlich kl<strong>in</strong>ikbezogene Tumor-<br />
zentren, <strong>der</strong>en Krebsregister ke<strong>in</strong>en Anspruch auf Flächendeckung haben (z.B. NRW, Hessen,<br />
Baden-Württemberg). In e<strong>in</strong>igen neuen Bundeslän<strong>der</strong>n gibt es e<strong>in</strong>e Meldepflicht. Die Handha-<br />
bung <strong>der</strong> Datenschutzgesetzgebung führt <strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n nicht zu den Beh<strong>in</strong>de-<br />
rungen <strong>der</strong> Arbeit e<strong>in</strong>es Tumorzentrums, wie es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen alten Bundeslän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit <strong>in</strong> Baden-Württemberg, <strong>der</strong> Fall war. Die Meldestrukturen <strong>in</strong> den neuen<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d nicht erst <strong>in</strong> den 90er Jahren entstanden, son<strong>der</strong>n haben ihre Wurzeln<br />
auch im Gesundheitswesen <strong>der</strong> Deutschen Demokratischen Republik, auf denen nach <strong>der</strong><br />
Wende aufgesetzt werden konnte. Gleichzeitig beugte die Bundesför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den neuen Bun-<br />
deslän<strong>der</strong>n Entwicklungsdefiziten durch entsprechende Auflagen vor (z.B. regionale Verbund-<br />
strukturen, geme<strong>in</strong>same Software).<br />
59<br />
88<br />
Es sei jedoch auch hier nochmals darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass verlässliche bevölkerungsbezoge-<br />
ne Schätzungen dieser Art nur vom Robert Koch Institut o<strong>der</strong> für die neuen Bundeslän<strong>der</strong> auch<br />
vom geme<strong>in</strong>samen Krebsregister (GKR) <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> abgegeben werden können.<br />
160<br />
181<br />
196<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 36/117<br />
222<br />
0 100 200 300 400 500 600<br />
321<br />
Tumorneuerkrankungen<br />
373<br />
387<br />
457<br />
453<br />
463<br />
483<br />
478<br />
493<br />
495
Punkte<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 1.8 – 1.12 „Integration“.<br />
Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 1.8 – 1.12 „Integrati-<br />
on“. Die an<strong>der</strong>en Fragen aus diesem Block gehen nicht <strong>in</strong> diese Bewertung mit e<strong>in</strong>. Die Bewer-<br />
tung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl ergibt sich für die Frage 1.8<br />
und 1.9 sowie 1.10 und 1.11, wenn die Quotienten aus den Antworten zu Fragen 1.8/1.9 sowie<br />
Fragen 1.10/1.11 jeweils „1“ ergeben und wenn Frage 1.12 mit „Ne<strong>in</strong>“ beantwortet wird. Niedri-<br />
gere Quotienten ergeben e<strong>in</strong>en prozentualen Anteil. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen wie folgt gewichtet:<br />
Frage 1.8/1.9 mit 33%; Frage 1.10/1.11 mit 25% und Frage 1.12 mit 42%.<br />
Ergebnis: Knapp 90 % <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> liegen im oberen Drittel <strong>der</strong> Bewer-<br />
tungsskala.<br />
Integration <strong>in</strong> die Versorgungslandschaft<br />
12,5 12,5<br />
12,1<br />
11,3<br />
6,5<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 37/117<br />
10,2<br />
9,9<br />
flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />
3,5<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
6.2. Interdiszipl<strong>in</strong>arität<br />
Memorandum:<br />
„...Jedes Tumorzentrum wird auf <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Seite personell von den Vertretern <strong>der</strong> ver-<br />
schiedenen mediz<strong>in</strong>ischen Fachgebiete getragen. Zur Optimierung <strong>der</strong> Individualversorgung<br />
richten die <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Konsile e<strong>in</strong>, zu denen alle Kl<strong>in</strong>iken und nie<strong>der</strong>gelas-<br />
senen Ärzte aus dem E<strong>in</strong>zugsgebiet des Tumorzentrums Zugang haben. Für "Problemfälle"<br />
werden hier die therapeutischen Entscheidungen unter H<strong>in</strong>zuziehung aller notwendigen Fach-<br />
diszipl<strong>in</strong>en abgesprochen. Situationsabhängig kann die Me<strong>in</strong>ungsbildung auch über e<strong>in</strong> etablier-<br />
tes telefonisches Tumorkonsil erfolgen.“<br />
Kriterienkatalog Fragen 3.1 – 3.13 Interdiszipl<strong>in</strong>arität:<br />
Als Messgröße für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Interdiszipl<strong>in</strong>arität wird für die vorliegende Evaluation <strong>in</strong>s-<br />
beson<strong>der</strong>e die <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Tumorkonferenz herangezogen.<br />
Dies geschieht unter <strong>der</strong> Annahme, dass es für die meisten Patienten und Patient<strong>in</strong>nen mehre-<br />
re Behandlungsoptionen gibt. Die Entscheidung, welche Therapieoption unter den gegebenen<br />
Umständen für die Patient<strong>in</strong> o<strong>der</strong> den Patienten am Besten geeignet ist, sollte von e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ter-<br />
diszipl<strong>in</strong>ären Team getroffen werden. Dabei steht auch hier die Frage im Mittelpunkt, ob e<strong>in</strong>e<br />
Tumorpatient<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Tumorpatient <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gegebenen Region die Chance erhält, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
solchen Tumorkonferenz vorgestellt zu werden bzw. ob nie<strong>der</strong>gelassene Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte<br />
o<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>isch tätige Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte die Möglichkeit erhalten, Patient<strong>in</strong>nen und Patienten <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e solche Tumorkonferenz e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
Weiter wird angenommen, dass die Tumorkonferenzen effizienter s<strong>in</strong>d, wenn sie organspezi-<br />
fisch ausgerichtet s<strong>in</strong>d. Hier reflektiert sich <strong>der</strong> Trend h<strong>in</strong> zu <strong>der</strong> Bildung von Zentren (Cancer<br />
Center, Tumorboard). Nicht zuletzt <strong>in</strong>teressiert es, wie die Behandlungsempfehlungen <strong>der</strong> Kon-<br />
ferenz umgesetzt werden.<br />
Die Antworten zu den Fragen nach <strong>der</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Zusammenarbeit, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e nach<br />
den Tumorkonferenzen, s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em gewissen Teil von <strong>der</strong> Sichtweise <strong>der</strong> Geschäftsstellen<br />
<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> abhängig. Daher wurde bei den Besuchen vor Ort auf diesen Fragenkomplex<br />
jeweils detailliert e<strong>in</strong>gegangen und bei <strong>der</strong> Auswertung e<strong>in</strong>zelner Fragen nochmals bei Bedarf<br />
gezielt Rücksprache gehalten.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 38/117
Spezialisierung <strong>der</strong> Tumorkonferenzen (Frage 3.3).<br />
Anteil organspezifischer vs. nicht organspezifischer<br />
Tumorkonferenzen (n=11.420)<br />
Tumorkonferenzen, <strong>in</strong> denen alle Tumorerkrankungen vorgestellt werden, sche<strong>in</strong>en auf <strong>der</strong> Ba-<br />
sis <strong>der</strong> vorliegenden Antworten eher weniger stattzuf<strong>in</strong>den. H<strong>in</strong>gegen werden rund zwei Drittel<br />
<strong>der</strong> Tumorkonferenzen organspezifisch organisiert (3.3)<br />
32%<br />
Anteil organspezifischer Tumorkonferenzen Anteil nicht organspezifischer Tumorkonferenzen<br />
Aus den Rückmeldungen zur Zwischenauswertung geht hervor, dass e<strong>in</strong>ige <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong><br />
den nicht organspezifischen Tumorkonferenzen e<strong>in</strong>en Vorteil sehen. Begründet wird das damit,<br />
dass an diesen Zentren die Patientenzahlen pro Tumorentität eher kle<strong>in</strong> ist, so dass e<strong>in</strong>e „kriti-<br />
sche Masse an ausgewählten Entitäten“ für organspezifische Tumorkonferenzen nicht erreicht<br />
wird, um diese regelmäßig durchzuführen. Bei an<strong>der</strong>en <strong>Tumorzentren</strong> ist genau das Gegenteil<br />
<strong>der</strong> Fall. Hier führt die Masse <strong>der</strong> Fälle zur Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Begrenzung <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumor-<br />
konferenz vorgestellten Patient<strong>in</strong>nen und Patienten.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zunahme <strong>der</strong> organspezifischen Tumorkonferenzen e<strong>in</strong> Entwicklungs-<br />
trend erkennbar, wie er sich aus <strong>der</strong> Projektgruppenarbeit h<strong>in</strong> zu Organisationsstrukturen z.B.<br />
den sog. Cancer Centern an „großen“ kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> zur Zeit vollzieht.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 39/117<br />
68%
Vorgestellte Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenzen (Frage 3.7).<br />
Den größten Anteil an <strong>der</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Tumorkonferenz haben die Problemfälle, die e<strong>in</strong><br />
fachübergreifendes Vorgehen erfor<strong>der</strong>n und für die es auf Grund von Leitl<strong>in</strong>ien verschiedene<br />
Behandlungsoptionen gibt.<br />
Aus Sicht des Patienten ist es wünschenswert, wenn e<strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äres Team den Fall be-<br />
gutachtet, bevor e<strong>in</strong>e Behandlung beg<strong>in</strong>nt, so wie das <strong>in</strong> den sog. Tumorboards gehandhabt<br />
wird o<strong>der</strong> sei es prätherapeutisch im Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Patientenaufnahme. Die<br />
Besprechung e<strong>in</strong>es Behandlungsfalles, bei dem Probleme aufgetreten s<strong>in</strong>d, ist sicherlich not-<br />
wendig. Dennoch darf gefragt werden, ob nicht doch die Chance besteht, dass die aufgetrete-<br />
nen Probleme bei e<strong>in</strong>er Diskussion vor Behandlungsbeg<strong>in</strong>n ggf. hätten vermieden werden kön-<br />
nen.<br />
Zusammensetzung <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenz vorgestellten Patienten<br />
(Mehrfachnennung möglich)<br />
an<strong>der</strong>e<br />
bei <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />
<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Vorgehens<br />
Problemfälle<br />
Second Op<strong>in</strong>ion<br />
mehrfach Optionen bei Leitl<strong>in</strong>ien<br />
nicht durch Leitl<strong>in</strong>ien def<strong>in</strong>ierte<br />
Krankheitsbil<strong>der</strong><br />
alle Neuerkrankungen<br />
8<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 40/117<br />
13<br />
0 5 10 15 20 25 30 35<br />
18<br />
Anzahl Nennungen<br />
23<br />
24<br />
24<br />
30
Rückmeldungen über den Behandlungsverlauf an die Tumorkonferenzteilnehmer<br />
(Mehrfachnennung möglich; n=34)<br />
gar nicht<br />
Rückmeldung auf e<strong>in</strong>em<br />
Verlaufsbogen<br />
Abgleich mit den E<strong>in</strong>tragungen im<br />
kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister<br />
Report<strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenz<br />
Rückmeldungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenzen (Frage 3.9).<br />
Bei <strong>der</strong> Frage 3.9 geht es um das Qualitätssicherungs<strong>in</strong>strument <strong>der</strong> Feedbackschleife. E<strong>in</strong><br />
Vorwurf an die Onkologen, <strong>der</strong> auf vorangegangenen Krebskongressen vorgebracht wurde,<br />
lautete, dass „je<strong>der</strong> tut, was er gerade will“. E<strong>in</strong> Patient, <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tumorkonferenz vorgestellt<br />
wird, wird von Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten aus verschiedenen Fachrichtungen diskutiert und begut-<br />
achtet. I.d.R. s<strong>in</strong>d bei den Tumorkonferenzen über zehn Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte anwesend. Die<br />
Empfehlungen e<strong>in</strong>er solchen Konferenz werden dokumentiert.<br />
4<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 41/117<br />
11<br />
0 5 10 15 20 25<br />
14<br />
Anzahl Nennungen<br />
20
Abstimmung mit dem<br />
behandelnden Arzt<br />
schriftlicher Behandlungsvorschlag<br />
Behandlungsanordnung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Patientenakte<br />
Rückmeldungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenzen (Frage 3.13).<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Entscheidung <strong>der</strong> Tumorkonferenz<br />
(Mehrfachnennung möglich; n=34)<br />
Die Frage 3.13 zielt auf die Absicherung <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Empfehlung e<strong>in</strong>er Tumorkonferenz<br />
ab. Als verb<strong>in</strong>dlich ist dabei die E<strong>in</strong>tragung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Patientenakte anzusehen, gefolgt von dem<br />
schriftlichen Behandlungsvorschlag. Die Abstimmung mit den behandelnden Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärz-<br />
ten ist von den drei Optionen die am wenigsten verb<strong>in</strong>dliche.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 42/117<br />
8<br />
8<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />
Anzahl Nennungen<br />
17
Punkte<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Die Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 3.2 – 3.13 „Interdiszipl<strong>in</strong>parität“.<br />
Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 3.2 – 3.13 „Interdis-<br />
zipl<strong>in</strong>arität“ (Die Fragen 3.1 und 3.4 gehen nicht <strong>in</strong> die Bewertung mit e<strong>in</strong>). Die Bewertung<br />
kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl ergibt sich aus folgenden Antwor-<br />
ten auf die Frage 3.2 – „täglich“; Frage 3.3 – „100%“; Frage 3.5 – „drei von den vorgesehenen<br />
vier Auswahlmöglichkeiten“; Frage 3.6 – „die erste Antwortmöglichkeit“; Frage 3.7 – entwe<strong>der</strong><br />
„alle Patienten“ o<strong>der</strong> „fünf <strong>der</strong> folgenden sieben Antwortmöglichkeiten“, bei den Frage 3.8 –<br />
3.13 war jeweils die erste Antwortmöglichkeiten anzukreuzen. Die Fragen s<strong>in</strong>d wie folgt gewich-<br />
tet: Frage 3.2 mit 12 %, 3.3 mit 10%, 3.5 mit 8% 3.6 mit 5%, 3.7 mit 15%, 3.8 mit 10%, 3.9 mit<br />
8% 3.10 mit 8%, 3.11 mit 12%, 3.12 mit 12% und 3.13 mit 10%.<br />
Ergebnis: Zwei Drittel <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> erreichen <strong>in</strong> dieser Kategorie e<strong>in</strong>en<br />
Wert im oberen Drittel <strong>der</strong> Bewertungsskala.<br />
Interdiszipl<strong>in</strong>äre Zusammenarbeit und Tumorkonferenz<br />
12,4 12,4<br />
9,9<br />
9,8<br />
6,1<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 43/117<br />
9,4<br />
9,2<br />
flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />
5,4<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
6.3. Leitl<strong>in</strong>ien<br />
Memorandum:<br />
„...Für die Realisierung <strong>der</strong> vielfältigen Aufgaben richten die <strong>Tumorzentren</strong> Arbeitsgruppen bzw.<br />
Projektgruppen e<strong>in</strong>, die sich themenbezogen mit e<strong>in</strong>er speziellen Tumorerkrankung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Gruppe von Tumorerkrankungen befassen. Sie beraten und entscheiden, welche Leitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong><br />
ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet zur Anwendung kommen, und sie s<strong>in</strong>d für die Organisation regelmäßiger<br />
Fortbildungsveranstaltungen sowie als Ansprechpartner <strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Konsilen o<strong>der</strong> für<br />
telefonische Anfragen zuständig...“<br />
Kriterienkatalog Fragen 5.1 – 5.6 Leitl<strong>in</strong>ien:<br />
Als Messgröße für die Verbreitung <strong>der</strong> Leitl<strong>in</strong>ien wird <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Überprüfung leitl<strong>in</strong>ienge-<br />
rechten Behandelns herangezogen.<br />
Die Fragen 5.1 –5.6 beschäftigen sich mit <strong>der</strong> Erarbeitung und Umsetzung von Leitl<strong>in</strong>ien. Dies<br />
geschieht unter <strong>der</strong> Annahme, dass es bei <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Erkrankung wenig zielführend<br />
ist, wenn e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Patient nicht <strong>in</strong> den Vorzug e<strong>in</strong>er gesicherten mediz<strong>in</strong>ischen<br />
Behandlung gelangt. Dabei wird zum E<strong>in</strong>en danach gefragt, ob sich e<strong>in</strong> Tumorzentrum aktiv an<br />
<strong>der</strong> Erarbeitung von Leitl<strong>in</strong>ien beteiligt, und zum An<strong>der</strong>en, ob es an se<strong>in</strong>em Standort darauf<br />
achtet, dass diese Leitl<strong>in</strong>ien bei <strong>der</strong> Behandlung onkologischer Patient<strong>in</strong>nen und Patienten zum<br />
E<strong>in</strong>satz gelangen.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 44/117
Überprüfung Leitl<strong>in</strong>iengerechter Behandlung an den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />
(n=34)<br />
32%<br />
Überprüfung leitl<strong>in</strong>iengerechten Behandelns (Frage 5.5).<br />
Die Sicherstellung <strong>der</strong> Diagnose, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation unter Berücksich-<br />
tigung aller fachlichen Gesichtspunkte und <strong>der</strong> jeweils neuesten wissenschaftlichen Erkenntnis-<br />
se ist e<strong>in</strong>e For<strong>der</strong>ung des Memorandums <strong>der</strong> ADT. Von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> er-<br />
folgt e<strong>in</strong>e Überprüfung leitl<strong>in</strong>iengerechten Handelns jedoch nur <strong>in</strong> zwei Drittel <strong>der</strong> Fälle. Regel-<br />
mäßig aktualisiert und bereit gestellt, wie dies ebenfalls im Memorandum gefor<strong>der</strong>t wird, wer-<br />
den die Leitl<strong>in</strong>ien von allen <strong>Tumorzentren</strong>.<br />
Ja Ne<strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong> verlaufsbegleitendes Krebsregister sollte es ermöglichen, zum<strong>in</strong>dest stichprobenartig zu<br />
überprüfen, ob e<strong>in</strong>e Behandlung auf <strong>der</strong> Basis des aktuellen Erkenntnisstands stattf<strong>in</strong>det. Es ist<br />
auffällig, dass dies <strong>in</strong> 32% <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> unterbleibt. Hier liegt sicherlich e<strong>in</strong> Verbesse-<br />
rungspotential für die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>. Man muss dabei allerd<strong>in</strong>gs bedenken, dass die<br />
Modalitäten <strong>der</strong> Erstellung, Implementierung und Aktualisierung von onkologischen Leitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Bundesrepublik generell noch nicht h<strong>in</strong>reichend geregelt s<strong>in</strong>d. Insofern handelt es sich hier<br />
nicht um e<strong>in</strong> spezielles Problem <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> alle<strong>in</strong>.<br />
Anmerkung: Von e<strong>in</strong>igen <strong>Tumorzentren</strong> gab es hierzu e<strong>in</strong> jeweils ähnlich lautendes Feedback.<br />
Der Grund für das Unterbleiben e<strong>in</strong>er Überprüfung liegt demnach nicht an technischen Schwie-<br />
rigkeiten o<strong>der</strong> mangelndem Interesse, son<strong>der</strong>n erklärt sich aus e<strong>in</strong>er zu knappen Personalde-<br />
cke. Es fehle für diese Auswertung an Zeit bzw. Mitarbeitern.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 45/117<br />
68%
Die Graphik zeigt die Auswertung des Blattes „Leitl<strong>in</strong>ien“ des Kriterienkatalogs.<br />
Das Fragenblatt „Leitl<strong>in</strong>ien“ war zunächst nicht zur Auswertung im Rahmen <strong>der</strong> Evaluation son-<br />
<strong>der</strong>n als zusätzliche Informationsquelle für die Deutsche Krebsgesellschaft deklariert. Es ist nur<br />
von zwei Dritteln <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> ausgefüllt worden. Die Grafik zeigt, dass al-<br />
le <strong>Tumorzentren</strong> den E<strong>in</strong>satz etablierter Leitl<strong>in</strong>ien für ihren Geltungsbereich für verb<strong>in</strong>dlich er-<br />
klären.<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Anzahl <strong>der</strong> Nennung verschiedener Gruppen von Leitl<strong>in</strong>ien<br />
als Grundlage für die Behandlung von Tumorentitäten (Mehrfachnennung<br />
möglich; n=24 <strong>Tumorzentren</strong>)<br />
20<br />
Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> DKG<br />
6<br />
modifizierte<br />
Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> DKG<br />
15<br />
Leitl<strong>in</strong>ien an<strong>der</strong><br />
Fachgesellschaften<br />
6<br />
modifizierte<br />
Leitl<strong>in</strong>ien an<strong>der</strong>e<br />
Fachgesellschaften<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 46/117<br />
14<br />
eigene Leitl<strong>in</strong>ien<br />
Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> DKG<br />
modifizierte Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> DKG<br />
Leitl<strong>in</strong>ien an<strong>der</strong> Fachgesellschaften<br />
modifizierte Leitl<strong>in</strong>ien an<strong>der</strong>e<br />
Fachgesellschaften<br />
eigene Leitl<strong>in</strong>ien
Entwicklung von Leitl<strong>in</strong>ien an den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> (n=34)<br />
47%<br />
Entwicklung von Leitl<strong>in</strong>ien (Frage 5.1).<br />
Ja Ne<strong>in</strong><br />
Aus <strong>der</strong> Voruntersuchung <strong>der</strong> ADT aus dem Jahr 2000, sowie aus den Kommentaren zu <strong>der</strong><br />
Frage 5.1 geht hervor, dass noch <strong>in</strong> den 90er Jahren an über 70% <strong>der</strong> damals befragten teil-<br />
nehmenden <strong>Tumorzentren</strong> Leitl<strong>in</strong>ien entwickelt wurden. Heute geht <strong>der</strong> Trend dah<strong>in</strong>, dass auf<br />
bereits bestehende Leitl<strong>in</strong>ien zurückgegriffen wird und diese an die Gegebenheiten vor Ort an-<br />
gepasst werden. Als Quelle wird dabei auf die Manuale <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> München, Heidelberg<br />
und Tüb<strong>in</strong>gen bzw. auf die Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> ISTO/DKG zurückgegriffen.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 47/117<br />
53%
Punkte<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Die Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 5.1 – 5.6 „Leitl<strong>in</strong>ien.<br />
Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 5.3 – 5.6 „Leitl<strong>in</strong>ien“.<br />
Die Bewertung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl ergibt sich bei <strong>der</strong><br />
Auswahl <strong>der</strong> jeweils ersten Antwortmöglichkeit auf die Fragen 5.3 – 5.6. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen<br />
alle mit 25% gewichtet.<br />
Leitl<strong>in</strong>ien<br />
12,5 12,5<br />
Anmerkung: Das Tumorzentrum München leistet e<strong>in</strong>en beachtlichen, über das übliche Maß hi-<br />
nausgehenden Beitrag bezüglich <strong>der</strong> Erarbeitung und Verbreitung von Leitl<strong>in</strong>ien. Der Kriterien-<br />
katalog wird bei <strong>der</strong> Abbildung dieser Leistung dem Engagement dieses Tumorzentrums nicht<br />
gerecht. Gleiches gilt für die <strong>Tumorzentren</strong> Heidelberg/Mannheim.<br />
11,3<br />
9,7<br />
1,3<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 48/117<br />
9,1<br />
8,8<br />
flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />
5,0<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
6.4. Verlaufsbegleitendes Krebsregister<br />
Memorandum:<br />
„...Mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung und dem Aufbau kl<strong>in</strong>ischer Register an den <strong>Tumorzentren</strong> ist e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Schritt für e<strong>in</strong>e Qualitätssicherung getan worden. E<strong>in</strong>e zentrale bevölkerungsbezogene und<br />
versorgungsbegleitende Dokumentation und die Rückmeldung <strong>der</strong> Ereignisse aus dem Krank-<br />
heitsverlauf an die Primärbehandler ist notwendig. Die m<strong>in</strong>imalen Anfor<strong>der</strong>ungen an die Doku-<br />
mentation s<strong>in</strong>d die Inhalte <strong>der</strong> Basisdokumentation für Tumorkranke <strong>der</strong> ADT <strong>in</strong> ihrer jeweils ak-<br />
tuellsten Auflage. Das gilt für den gesamten Krankheitsverlauf, auch für vollständig o<strong>der</strong> zeit-<br />
weise ambulant bzw. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis geführte Patienten..<br />
... Für jede Tumorerkrankung s<strong>in</strong>d Auswertungen zur Verfügung zu stellen. Je<strong>der</strong> Versorgungs-<br />
träger bekommt se<strong>in</strong>e tumorspezifischen Auswertungen, die anonymisiert im Vergleich mit an-<br />
<strong>der</strong>en Institutionen beurteilt werden. Implizit ist <strong>in</strong> diesem Leistungskatalog die Aufdeckung von<br />
Abweichungen vom Versorgungsstandard <strong>der</strong> verschiedenen Versorgungsträger wie Kl<strong>in</strong>iken,<br />
Pathologien und nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten...“<br />
Ziel <strong>der</strong> Basisdokumentation ist es unter ärztlichen, organisatorischen und wissenschaftlichen<br />
Aspekten folgendes zu erreichen:<br />
Dokumentation des <strong>in</strong>dividuellen Krankheitsverlaufs<br />
Unterstützung <strong>der</strong> ärztlichen Tätigkeit und <strong>der</strong> Langzeitbetreuung <strong>der</strong> Patienten<br />
Unterstützung <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />
Durchführung statistischer Auswertungen<br />
Kriterienkatalog Fragen 4.1 – 4.10 Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister:<br />
Messgrößen s<strong>in</strong>d hier zum E<strong>in</strong>en die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Nachsorgedaten <strong>in</strong> das kl<strong>in</strong>ische Krebsre-<br />
gister und zum An<strong>der</strong>en die Nutzung <strong>der</strong> Daten für spezielle Auswertungen zu Fragen <strong>der</strong> Qua-<br />
litätssicherung.<br />
Die Fragen zielen auf die Erhebung und den Umgang mit den Patientendaten ab. Die Krebsre-<br />
gister <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> konzentrieren ihr Augenmerk darauf, den „vollständigen“ Krankheits-<br />
verlauf <strong>der</strong> Patienten zu erfassen Die vollständige Abbildung <strong>der</strong> Patientenkarriere ist hier ent-<br />
scheidend, um Aussagen über die Wirksamkeit e<strong>in</strong>er Therapie, über die Lebensqualität und<br />
auch den Nutzen e<strong>in</strong>er Leitl<strong>in</strong>ie treffen zu können. Ebenso wie die Epidemiologischen Krebsre-<br />
gister s<strong>in</strong>d sie darauf bedacht, alle Patienten vollzählig zu erfassen.<br />
Die vorliegende Erhebung zeigt, dass das Hauptanliegen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> die Qualitätssiche-<br />
rung <strong>der</strong> onkologischen Patientenversorgung ist. Um dieses Anliegen nachhaltig verfolgen zu<br />
können, bedarf es validierter und vollständiger Datensätze als Grundlage für Auswertungen zur<br />
Qualitätssicherung. Die Übermittlung dieser Auswertungen an die beteiligten Ärzt<strong>in</strong>nen und<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 49/117
Ärzte sowie an die betreffenden Kl<strong>in</strong>iken, verbunden mit e<strong>in</strong>er Aussage über das Behand-<br />
lungsergebnis, ist das Qualitätssicherungs<strong>in</strong>strument par excellence.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 50/117
In dieser Graphik wird dargestellt, wofür das kl<strong>in</strong>ische Krebsregister e<strong>in</strong>gesetzt wird (Frage 4.5).<br />
Die Antworten auf Frage 4.5 geben Aufschluss, wofür e<strong>in</strong> kl<strong>in</strong>isches Krebsregister jeweils e<strong>in</strong>-<br />
gesetzt wird. Dabei wird folgendes ersichtlich. Die Meldungen an das epidemiologische Krebs-<br />
register s<strong>in</strong>d sicherlich e<strong>in</strong> wesentlicher Teil <strong>der</strong> Nutzungsmöglichkeiten. Aber <strong>der</strong> Mehrwert ei-<br />
nes solchen Registers entfaltet sich bei se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>satz zur Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> onkologi-<br />
schen Versorgung. Daher s<strong>in</strong>d die Anzahl <strong>der</strong> Nennungen zu „Analyse von Überlebensdaten...“,<br />
„Nachsorge...“, „Abgleich von durchgeführter/geplanter Therapie mit Leitl<strong>in</strong>ien/Verlauf...“ von<br />
beson<strong>der</strong>em Interesse. Sie zeigen, dass die Aufgabe des kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ver-<br />
laufsbegleitenden Auswertung <strong>der</strong> Patientendaten besteht, und fern davon s<strong>in</strong>d, als Datenfried-<br />
höfe bezeichnet zu werden, son<strong>der</strong>n im Gegenteil e<strong>in</strong>en konstruktiven Beitrag zur Verbesse-<br />
rung <strong>der</strong> onkologischen Versorgung leisten.<br />
In <strong>der</strong> Erhebung <strong>der</strong> ADT von 2000 wird die Aussage getroffen, dass 24 <strong>Tumorzentren</strong> (von 27<br />
antwortenden <strong>Tumorzentren</strong>) die im Verlaufsregister gespeicherten und analysierten Daten an<br />
die entsprechenden Autoren <strong>der</strong> Daten zurückspielen. Allerd<strong>in</strong>gs wird e<strong>in</strong>schränkend darauf<br />
h<strong>in</strong>gewiesen, dass dies nur im S<strong>in</strong>ne von Modellversuchen <strong>in</strong> engen Sektoren <strong>der</strong> Patienten-<br />
versorgung stattf<strong>in</strong>det.<br />
Verwendung des kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters (Mehrfachnennung möglich; n=34)<br />
Abgleich von Leitl<strong>in</strong>ien und tatsächlich durchgeführten Therapien<br />
Analyse von Überlebensdaten und Prognosefaktoren<br />
Entwicklung/Weiterentwicklung von Leitl<strong>in</strong>ien<br />
Meldungen an das Epidemiologische Krebsregister<br />
Nachsorge <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit nie<strong>der</strong>gelassener Ärzteschaft<br />
Steuerung des stationären Behandlungsprozesses<br />
Abgleich von Therapieplanung mit tatsächlichem Verlauf<br />
Therapieplanung<br />
Unter den <strong>Tumorzentren</strong>, die mit GTDS arbeiten, hat sich e<strong>in</strong>e Gruppe etabliert, die zur Aus-<br />
wertung <strong>der</strong> Daten sog. Scripts programmieren, die Auswertungen zum Outcome von Behand-<br />
lungskonzepten anhand def<strong>in</strong>ierter Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren erlauben. Ohne den Anspruch auf Voll-<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 51/117<br />
9<br />
13<br />
13<br />
13<br />
17<br />
0 5 10 15 20 25 30 35<br />
Anzahl Nennungen<br />
26<br />
31<br />
32
ständigkeit <strong>der</strong> Aufzählung gehören dazu die <strong>Tumorzentren</strong> Zwickau, Erfurt, Magdeburg, Suhl,<br />
Halle u.a.m.. Diese Scripts stehen allen GTDS Nutzern auf Anfrage zur Verfügung.<br />
Detaillierte und anonymisierte Auswertungen mit vergleichenden Aussagen über die Behand-<br />
lungsqualität werden beispielsweise von den <strong>Tumorzentren</strong> Brandenburg, München und Re-<br />
gensburg rout<strong>in</strong>emäßig zu ausgewählten Tumorentitäten allen Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen zur Verfü-<br />
gung gestellt.<br />
E<strong>in</strong>e Quantifizierung des Umfangs <strong>der</strong> an die meldenden Behandler rückgespielten Daten hat<br />
<strong>in</strong> dieser Erhebung nicht stattgefunden. Dennoch ergab sich aus den Gespräch vor Ort <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>druck, dass sich die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> den meisten Fällen mit vergleichenden<br />
Aussagen zurück halten. Diese Zurückhaltung führt sich nicht selten auf die Befürchtung zu-<br />
rück, die Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen könnten durch solche Vergleiche verärgert werden und als Kon-<br />
sequenz die mühevoll aufgebauten Strukturen des Tumorzentrums verlassen. Die Erfahrungen<br />
<strong>der</strong> drei oben genannten <strong>Tumorzentren</strong> wi<strong>der</strong>legen diese Befürchtung. Sie machen die Beo-<br />
bachtung, dass es e<strong>in</strong> ausgeprägtes Interesse <strong>der</strong> Ärzteschaft gibt, Aussagen über die eigene<br />
Behandlungsqualität im Vergleich zu an<strong>der</strong>en zu erhalten.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 52/117
Hierzu werden ke<strong>in</strong>e Daten<br />
erhoben<br />
Ansprechrate<br />
Patientenbezogene Lebensqualität<br />
Therapie bed<strong>in</strong>gte Komplikationen<br />
und Folgeerkrankungen<br />
Gesamtüberlebenszeit<br />
Rezidivfreies Überleben<br />
Erfasste Therapieendpunkte (Frage 6.5).<br />
E<strong>in</strong> wesentlicher Unterschied zwischen den epidemiologischen Krebsregistern <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und<br />
den kl<strong>in</strong>ischen Krebsregistern <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> besteht dar<strong>in</strong>, dass Letztere <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d<br />
krankheitsverlaufsbegleitende Daten zu erheben und auszuwerten. Die Datenauswertung und<br />
Übermittlung <strong>der</strong> Ergebnisse an die behandelnden Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte ist e<strong>in</strong> entscheidendes<br />
Instrument <strong>der</strong> Qualitätssicherung und –verbesserung <strong>in</strong> <strong>der</strong> onkologischen Versorgung.<br />
Die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> führen Auswertungen durch zu:<br />
• rezidivfreien und zur Gesamtüberlebenszeit<br />
• Komplikationsraten<br />
• Therapie-Ansprechraten<br />
Erfasste Therapieendpunkte <strong>in</strong> den beteiligten <strong>Tumorzentren</strong><br />
(Mehrfachnennung möglich; n=34)<br />
• Lebensqualität <strong>der</strong> behandelten Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />
In <strong>der</strong> Erhebung aus dem Jahr 2000 durch die ADT hatten 29 <strong>Tumorzentren</strong> angegeben, Ver-<br />
laufsdaten über ihre Patienten zu erfassen. Zwei <strong>Tumorzentren</strong> gaben lediglich ihre Daten an<br />
das epidemiologische Krebsregister weiter.<br />
5<br />
An dieser Stelle besteht deutliches Verbesserungspotenzial, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei den Tumorzent-<br />
ren, die ansche<strong>in</strong>end außer <strong>der</strong> Weiterleitung <strong>der</strong> gesammelten Daten an die epidemiologi-<br />
schen Register ke<strong>in</strong>e eigenen Auswertungen zum Verlauf vornehmen, sowie bei den kl<strong>in</strong>ikbe-<br />
zogenen <strong>Tumorzentren</strong>, die Patientendaten nur unilateral erfassen, d.h. <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Krebsregister<br />
die Krankenhäuser und <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassene Bereich ihrer Region nicht e<strong>in</strong>bezogen s<strong>in</strong>d.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 53/117<br />
12<br />
12<br />
0 5 10 15 20 25 30<br />
Anzahl Nennungen<br />
21<br />
27<br />
28
Integration von Nachsorgedaten im kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister (Frage 4.5).<br />
Im Memorandum <strong>der</strong> ADT wird die Integration <strong>der</strong> Nachsorge <strong>in</strong> das kl<strong>in</strong>ische Krebsregister ex-<br />
plizit gefor<strong>der</strong>t. Drei Viertel <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> genügen diesem Anspruch.<br />
Führt man sich vor Augen, dass vor <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> kaum e<strong>in</strong>e Vernetzung<br />
zwischen den beiden Sektoren stattgefunden hat, so ist <strong>der</strong> jetzige Zustand als deutliche Ver-<br />
besserung zu bewerten.<br />
Dennoch sei es an dieser Stelle gestattet darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass gerade an den „kl<strong>in</strong>ikbezo-<br />
genen <strong>Tumorzentren</strong>“ <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e an den universitären E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> alten Bundeslän<strong>der</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> teilweise ger<strong>in</strong>g ausgeprägten Vernetzung <strong>der</strong> Sektoren und <strong>in</strong> <strong>der</strong> ebenfalls oftmals ge-<br />
r<strong>in</strong>g ausgeprägten regionalen Register-Kooperation weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> deutliches Verbesserungspo-<br />
tenzial besteht.<br />
24%<br />
Integration <strong>der</strong> Nachsorge <strong>in</strong> das kl<strong>in</strong>ische Krebsregister<br />
76%<br />
Nachsorgedokumentation im kl<strong>in</strong>ischen<br />
Krebsregister <strong>in</strong>tegriert<br />
Nachsorgedokumentation nicht im kl<strong>in</strong>ischen<br />
Krebsregister <strong>in</strong>tegriert<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 54/117
16<br />
Verhältnis zwischen <strong>der</strong> Verbreitung des GTDS im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Tumordokumentationssystemen (Frage 4.1).<br />
In <strong>der</strong> Erhebung <strong>der</strong> ADT von 1996/1997 hatten die 29 antwortenden TZ e<strong>in</strong> Verhältnis von 16<br />
Nutzern (55%) des Giessener Tumordokumentationssystems (GTDS) zu 13 Nutzern (45%) an-<br />
<strong>der</strong>er Dokumentationssysteme ergeben.<br />
In <strong>der</strong> vorliegenden Erhebung bef<strong>in</strong>den sich unter den 34 <strong>Tumorzentren</strong> 17 GTDS-Nutzer, und<br />
die gleiche Anzahl von Nutzern an<strong>der</strong>er Dokumentationssystemen. Dabei handelt es ich dabei<br />
um die Folgenden: Access, CREDOS, EQUIS, HIT, INGRES, ISH med, KIS <strong>der</strong> Uni,<br />
KRAZTUR, MADOS4, ORACLE, TUREK2.<br />
Verbreitung des GTDS unter den <strong>Tumorzentren</strong> (n=34)<br />
1<br />
5<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 55/117<br />
20<br />
Tumorzentrum alte Bundeslän<strong>der</strong> GTDS<br />
<strong>Tumorzentren</strong> alte Bundeslän<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Software<br />
<strong>Tumorzentren</strong> neue Bundeslän<strong>der</strong> GTDS<br />
<strong>Tumorzentren</strong> neue Bundeslän<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Software
Flächenbezogene<br />
<strong>Tumorzentren</strong><br />
Kl<strong>in</strong>ikbezogene<br />
<strong>Tumorzentren</strong><br />
Verbreitung <strong>der</strong> Dokumentationssoftware <strong>in</strong> den <strong>Tumorzentren</strong> (n=34)<br />
Verbreitung des GTDS zwischen neuen und alten Bundeslän<strong>der</strong>n (Frage 4.1).<br />
Dargestellt s<strong>in</strong>d die Antworten auf die Frage 4.1 h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Verbreitung des GTDS. Der<br />
hohe Anteil von GTDS Nutzern <strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n ist auf die gezielte För<strong>der</strong>ung die-<br />
ses Systems beim Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> durch das BMG zu erklären. In den alten<br />
Bundeslän<strong>der</strong>n überwiegen eigene Entwicklungen, die sich zurückverfolgen lassen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zeit,<br />
bevor das GTDS entwickelt wurde.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
3<br />
0 2 4 6 8 10 12 14<br />
Anzahl Nennungen<br />
Der Vorteil <strong>der</strong> Verwendung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen Systems (wie z.B. des GTDS <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er aktuellen<br />
Version) liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> damit e<strong>in</strong>hergehenden Datenkompatibilität für geme<strong>in</strong>same Auswertungen<br />
o<strong>der</strong> z.B. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Serviceleistung <strong>der</strong> Scriptprogrammierung für ausgewählte Fragestellungen.<br />
Bei e<strong>in</strong>em statistischen Vergleich <strong>der</strong> Gruppen <strong>der</strong> GTDS-Nutzer und <strong>der</strong> Nutzer an<strong>der</strong>er EDV-<br />
Systeme zeigt sich e<strong>in</strong> Unterschied <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kategorie „Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister“: Die GTDS-<br />
Nutzer erzielen e<strong>in</strong>en Mittelwert von 9,5 (Medianwert 9,9), während die Anwen<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er Do-<br />
kumentationssysteme lediglich e<strong>in</strong>en Mittelwert von 7,8 (Medianwert 7,9) erzielen.<br />
10 <strong>der</strong> 17 GTDS-Nutzer (59%) erzielten m<strong>in</strong>destens 9,9 Punkte (von 12,5 möglichen Punkten);<br />
bei den Nutzern an<strong>der</strong>er EDV-Systeme waren es nur 4 von 14 (29%).<br />
Dieses Ergebnis zeigt, dass das GTDS e<strong>in</strong>en Standard für e<strong>in</strong> ausgereiftes, etabliertes Tumor-<br />
dokumentationssystems darstellt. Es besagt natürlich nicht, dass nicht auch an<strong>der</strong>e Tumordo-<br />
kumentationssysteme <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, vergleichbare o<strong>der</strong> gegebenenfalls sogar bessere<br />
Dienste zu leisten. Es s<strong>in</strong>d jedoch nachweislich e<strong>in</strong>e gewisse Zahl weniger suffizienter Doku-<br />
mentationssysteme im E<strong>in</strong>satz, <strong>der</strong>en Umstellung erwogen werden sollte.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 56/117<br />
12<br />
13<br />
<strong>Tumorzentren</strong> neue Bundeslän<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Software<br />
<strong>Tumorzentren</strong> neue Bundeslän<strong>der</strong> GTDS<br />
<strong>Tumorzentren</strong> alte Bundeslän<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Software<br />
Tumorzentrum alte Bundeslän<strong>der</strong> GTDS
Punkte<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 4.2 – 4.7 sowie 4.9 „Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister“.<br />
Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 4.2 – 4.7 sowie 4.9<br />
„Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister“ (Die Fragen 4.1, 4.8 und 4.10 wurden auf Grund <strong>der</strong> Kritik aus <strong>der</strong><br />
Bewertung herausgenommen).<br />
Die Bewertung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl ergibt sich aus<br />
folgenden Antworten auf die Frage 4.2 – „> 90%“; Frage 4.3 – „> 80“; Frage 4.4 – „> 5 ange-<br />
klickte Antwortmöglichkeiten“; Frage 4.5 – „> neun angeklickte Antwortmöglichkeiten“; Frage<br />
4.6 – „> drei angeklickte Antwortmöglichkeiten“; Frage 4.5 – „Alle“; Frage 4.9 – „100%“. Höhere<br />
Angaben führen zu ke<strong>in</strong>en weiteren Punkten, niedrigere Angaben ergeben e<strong>in</strong>en prozentualen<br />
Anteil. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen wie folgt gewichtet: Frage Fragen 4.2, 4.3, und 4.7 jeweils mit<br />
10%, Fragen 4.4, 4.6 und 4.9 jeweils mit 15% sowie Frage 4.5 mit 25%.<br />
Ergebnis: Auf Basis <strong>der</strong> vorliegenden Daten schneiden die flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong><br />
dieser Kategorie mit e<strong>in</strong>em durchschnittlichen Wert von 9,6 (Median: 9,9) erheblich besser ab<br />
als die kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong>, die e<strong>in</strong>en durchschnittlichen Wert von 6,8 (Median: 7,4)<br />
erreichen. Dies ist vor allem auf den großen Nachholbedarf an verlaufsbezogenen e<strong>in</strong>richtungs-<br />
und sektorenübergreifenden Dokumentationsstrukturen <strong>in</strong> den Bundeslän<strong>der</strong>n mit überwiegend<br />
kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> zurückzuführen.<br />
Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister<br />
12,5<br />
9,9<br />
9,6<br />
6,2<br />
Im Ergebnis legen die Daten den Schluss nahe, dass Grad und Qualität <strong>der</strong> Krebsregistrierung<br />
mehr von <strong>der</strong> etablierten Dokumentationsstruktur als vom verwendeten EDV-System abhängig<br />
s<strong>in</strong>d. Flächenbezogene <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d besser gerüstet, die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Krebsre-<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 57/117<br />
10,5<br />
7,4<br />
6,8<br />
flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />
3,5<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
gistrierung adäquat zu erfüllen. Kl<strong>in</strong>ikbezogene <strong>Tumorzentren</strong> haben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vernetzung <strong>der</strong><br />
Krebsregistrierung e<strong>in</strong>e primäre Entwicklungsaufgabe. Die Nutzung von GTDS geht häufiger<br />
mit <strong>der</strong> Realisierung funktionaler Krebsregistertätigkeit e<strong>in</strong>her, als dies bei den übrigen EDV-<br />
Systemen zusammengefasst <strong>der</strong> Fall ist.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 58/117
6.5. Fort- und Weiterbildung<br />
Memorandum:<br />
„...Zu den Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> gehört es, für ihr E<strong>in</strong>zugsgebiet den Wissenstransfer zu<br />
för<strong>der</strong>n, <strong>in</strong>dem sie die versorgungsrelevanten Innovationen zusammenstellen und konsequent<br />
<strong>in</strong> die Aus- und Fortbildung e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen...<br />
...In ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet laden die <strong>Tumorzentren</strong> die Ärzte aus dem stationären und ambulan-<br />
ten Sektor zu regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen e<strong>in</strong>. Dadurch soll erreicht werden,<br />
dass im E<strong>in</strong>zugsgebiet e<strong>in</strong>es Tumorzentrums für Arzt und Patient aktuelle e<strong>in</strong>heitliche Empfeh-<br />
lungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen - beruhend auf e<strong>in</strong>em<br />
gesicherten Standard entsprechend "Evidence Based Medic<strong>in</strong>e" - verfügbar s<strong>in</strong>d und ange-<br />
wendet werden...“<br />
Kriterienkatalog Fragen 7.1 – 7.4 Fort- und Weiterbildung:<br />
Messgröße für das Angebot von Fort- und Weiterbildung ist die Anzahl <strong>der</strong> durchgeführten Ver-<br />
anstaltungen.<br />
Bei den Fragen zur Fort- und Weiterbildung gilt es zu berücksichtigen, dass e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />
Veranstaltungen durch die Mitglieds<strong>in</strong>stitution <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> erbracht werden. Die Art und<br />
Weise, <strong>in</strong>wieweit die Geschäftsstellen hierbei e<strong>in</strong>gebunden werden, differiert stark von Tumor-<br />
zentrum zu Tumorzentrum.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 59/117
Anzahl<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Kongresse, Fort- und Weiterbildungsangebote pro Tumorzentrum<br />
(Gesamtzahl gemeldeter Veranstaltungen = 1.004)<br />
1<br />
0<br />
In dieser Graphik s<strong>in</strong>d die Auswertungen zu den Fragen 7.1 – 7.4 dargestellt. Dabei s<strong>in</strong>d die Antworten zu den Fragen 7.2, 7.3 so-<br />
wie 7.4 zu e<strong>in</strong>er Gesamtzahl an Fort- und Weiterbildungsangeboten zusammengefasst worden.<br />
Es zeigt sich deutlich, dass organisatorisch aufwändige Veranstaltungen wie z.B. Kongresse<br />
weniger von den Geschäftsstellen mitorganisiert werden als z.B. Fort- und Weiterbildungsver-<br />
anstaltungen. Bei Letzteren erklärt sich die Varianz aus folgendem Umstand. Die Geschäfts-<br />
stellen e<strong>in</strong>iger weniger <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d bei <strong>der</strong> Vergabe ihres Siegels/Logos für Veranstal-<br />
tungen sehr zurückhaltend, um auf diese Weise E<strong>in</strong>fluss auf die Qualität <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
nehmen zu können. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d sie dann auch bei diesen Veranstaltungen sehr stark selbst<br />
e<strong>in</strong>gebunden. An<strong>der</strong>e <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d mit <strong>der</strong> Vergabe ihres Siegels/Logos für Fort- und<br />
Weiterbildungsveranstaltungen wesentlich freigiebiger. Diese s<strong>in</strong>d dann aber teilweise nur <strong>in</strong><br />
ger<strong>in</strong>gem Maße an Organisation und Durchführung <strong>der</strong> Veranstaltungen beteiligt.<br />
In <strong>der</strong> Erhebung <strong>der</strong> ADT aus dem Jahr 2000 ergab sich damals folgendes Bild: Bei den 30<br />
antwortenden <strong>Tumorzentren</strong> lag die Zahl <strong>der</strong> Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen zwi-<br />
schen 2 und 59 pro TZ. Die Gesamtzahl <strong>der</strong> von den 30 TZ gemeldeten Veranstaltungen lag<br />
bei ca. 550 entsprechend e<strong>in</strong>em Durchschnitt von 18 Veranstaltungen pro TZ. In <strong>der</strong> vorliegen-<br />
den Erhebung liegt die Zahl <strong>der</strong> Veranstaltungen pro TZ zwischen 4 und 70. Nicht berücksich-<br />
tigt s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Zahl die Tumorkonferenzen, die an e<strong>in</strong>igen Orten akkreditierte Fortbildungs-<br />
veranstaltungen s<strong>in</strong>d. Die Gesamtzahl liegt <strong>in</strong> dieser Erhebung bei 1.004 Veranstaltungen, die<br />
von 35 TZ gemeldet wurden, entsprechend e<strong>in</strong>em Durchschnitt von 28 Veranstaltungen pro TZ.<br />
Dies entspricht e<strong>in</strong>er Steigerung des Engagements um 55%.<br />
10<br />
Anzahl Kongresse Gesamtanzahl Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
Durchschnitt M<strong>in</strong> Max<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 60/117<br />
29<br />
4<br />
70
Punkte<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Die Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 7.1 – 7.4 „Fort- und Weiterbildung“.<br />
Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 7.1 – 7.4 „Fort- und<br />
Weiterbildung“. Die Bewertung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl<br />
ergibt sich aus folgenden Antworten auf die Frage 7.1 – „2“; Frage 7.2 – „10“; Frage 7.3 – „10“;<br />
Frage 7.4 – „1“. Höhere Angaben führen zu ke<strong>in</strong>en weiteren Punkten, niedrigere Angaben er-<br />
geben e<strong>in</strong>en prozentualen Anteil. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen wie folgt gewichtet: Frage 7.1 mit 25%;<br />
Frage 7.2 mit 50%, Frage 7.3 mit 20% und Frage 7.4 mit 5%.<br />
Ergebnis: Die Streubreite macht deutlich, dass es zwei Gruppen von <strong>Tumorzentren</strong> gibt, von<br />
denen sich e<strong>in</strong>e stark <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fort- und Weiterbildung engagiert, während bei <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en hier<br />
noch e<strong>in</strong> Nachholbedarf besteht. Nicht selten könnte <strong>der</strong> „Mehrwert“ <strong>der</strong> Fortbildungsaktivitäten<br />
bereits dadurch gesteigert werden, <strong>in</strong>dem Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen von <strong>Tumorzentren</strong> ihre fach-<br />
o<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen Fortbildungen konsequenter unter das Dach ihres Tumorzentrums stellen<br />
und <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är organisieren würden.<br />
Fort- und Weiterbildungsangebote<br />
12,5<br />
8,9<br />
8,3<br />
1,8<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 61/117<br />
11,9<br />
7,6 7,5<br />
flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />
2,1<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
6.6. Studienaktivitäten<br />
Memorandum:<br />
„...Durch die versorgungsbegleitende Dokumentation kann <strong>der</strong> Ist-Zustand <strong>der</strong> Prozess- und<br />
Ergebnisqualitäten bewertet und mit <strong>in</strong>ternational etablierten Standards verglichen werden. In<br />
nach anerkannten Leitl<strong>in</strong>ien durchgeführten kontrollierten kl<strong>in</strong>ischen Studien ist die Optimierung<br />
dieses Ist-Zustandes anzustreben. Die <strong>Tumorzentren</strong> br<strong>in</strong>gen gute organisatorische Vorausset-<br />
zungen mit, <strong>in</strong> ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet multizentrische Studien mit den Krankenhäusern ihrer Re-<br />
gion durchzuführen o<strong>der</strong> sich an überregionalen Studien zu beteiligen.<br />
Zur Koord<strong>in</strong>ierung vielseitiger Interessen kooperieren die <strong>Tumorzentren</strong> z.B. auch mit den Or-<br />
ganen <strong>der</strong> Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG), <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dem Informationszentrum<br />
für Standards <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie (ISTO) und dem Studien-Clear<strong>in</strong>ghouse...“<br />
Kriterienkatalog Fragen 9.1 – 9.9 Studienaktivitäten:<br />
Als Messgröße dient hier die Beteiligung an kl<strong>in</strong>ischen Studien, sowohl <strong>der</strong> Geschäftsstelle als<br />
auch <strong>der</strong> Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen.<br />
In dieser Kategorie werden durchschnittlich die niedrigsten Punkte erzielt. Hier handelt es sich<br />
vermutlich um e<strong>in</strong>en Bias auf Grund <strong>der</strong> Fragestellung. Die F<strong>in</strong>anzierung durch die GKV<br />
schließt z.T. Forschungstätigkeiten aus. Daher f<strong>in</strong>den eigene Studientätigkeiten an e<strong>in</strong>er Reihe<br />
von Geschäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> nicht statt. Nichtsdestotrotz werden auch an diesen<br />
Auswertungen zur Qualitätssicherung <strong>der</strong> onkologischen Versorgung o<strong>der</strong> Auswertungen zu<br />
gezielten Fragen von kl<strong>in</strong>isch tätigen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten, nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzt<strong>in</strong>nen und<br />
Ärzten o<strong>der</strong> Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen durchgeführt.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> o.g. Zurückhaltung bei <strong>der</strong> Beantwortung dieser Fragen, ist e<strong>in</strong>e Interpretation<br />
dieser Daten nicht möglich. Die Kategorie „Studienaktivitäten“ ist <strong>in</strong> den weiteren statistischen<br />
Auswertungen aus diesem Grund auch nicht be<strong>in</strong>haltet.<br />
Viele Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> nehmen an überregionalen Studien teil, führen<br />
selbst aber ke<strong>in</strong>e tumorzentrumsspezifischen Studien durch.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 62/117
Anzahl Studien<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Teilnahme <strong>der</strong> Geschäftsstellen an Studien (Frage 9.4).<br />
Dargestellt <strong>in</strong> <strong>der</strong> obigen Graphik s<strong>in</strong>d die Antworten (n=22) <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> auf die Frage<br />
9.4. Erkennbar s<strong>in</strong>d hier die deutlichen Unterschiede zwischen <strong>Tumorzentren</strong> an e<strong>in</strong>er<br />
Universitätskl<strong>in</strong>ik (Max-Wert) und „nicht-universitären“ <strong>Tumorzentren</strong> (M<strong>in</strong>-Wert). Ebenfalls<br />
dargestellt ist die Gesamtzahl <strong>der</strong> gemeldeten Studien und <strong>der</strong> sich daraus rechnerisch<br />
ergebende Durchschnitt an Studien pro Geschäftsstelle e<strong>in</strong>es Tumorzentrums.<br />
Von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> haben nicht alle diese Frage beantwortet. Dies hat im<br />
Wesentlichen folgenden Grund. E<strong>in</strong> Reihe von <strong>Tumorzentren</strong> bezieht ihr Budget aus den<br />
Ergebnissen <strong>der</strong> Pflegesatzverhandlungen des Krankenhauses mit den Kassen. In <strong>der</strong> Regel<br />
wird dadurch e<strong>in</strong>e Verwertung dieser Gel<strong>der</strong> für Forschungs- und/o<strong>der</strong> Studienaktivitäten<br />
ausgeschlossen o<strong>der</strong> stark e<strong>in</strong>geschränkt. <strong>Tumorzentren</strong>, die <strong>in</strong> dieser Weise f<strong>in</strong>anziert<br />
werden, haben diese Fragen daher nicht beantwortet bzw. an entsprechen<strong>der</strong> Stelle e<strong>in</strong>e Null<br />
e<strong>in</strong>getragen.<br />
393<br />
Teilnahme <strong>der</strong> Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (n=22)<br />
an laufenden Studien <strong>in</strong> 2002<br />
18<br />
Gesamtanzahl Durchschnitt M<strong>in</strong> Max<br />
Anmerkung: Das Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim leistet e<strong>in</strong>en beachtlichen, über das üb-<br />
liche Maß h<strong>in</strong>ausgehenden Beitrag bezüglich <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen und <strong>der</strong> Grundlagenforschung.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 63/117<br />
1<br />
81
Anzahl Studien<br />
3.500<br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
Teilnahme <strong>der</strong> Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen an Studien (Frage 9.2).<br />
Dargestellt <strong>in</strong> <strong>der</strong> obigen Graphik s<strong>in</strong>d die Antworten <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> auf die Frage 9.2. Er-<br />
kennbar s<strong>in</strong>d hier die deutlichen Unterschiede zwischen <strong>Tumorzentren</strong> an e<strong>in</strong>er Universitätskli-<br />
nik (Max-Wert) und „nicht-universitären“ <strong>Tumorzentren</strong> (M<strong>in</strong>-Wert). Ebenfalls dargestellt ist die<br />
Gesamtzahl <strong>der</strong> gemeldeten Studien mit dem sich daraus rechnerisch ergebenden Durchschnitt<br />
an Studien pro Tumorzentrum. E<strong>in</strong>erseits muss tendenziell mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>sgesamt höheren Zahl<br />
von Studien gerechnet werden, an denen die Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen <strong>der</strong> TZ beteiligt s<strong>in</strong>d. Ande-<br />
rerseits können Doppelzählungen von multizentrischen Studien nicht ausgeschlossen werden.<br />
Die unzureichende Validität <strong>der</strong> mitgeteilten Zahlen schließt deshalb Hochrechnungen o<strong>der</strong><br />
planerische Rückschlüsse aus.<br />
Teilnahme <strong>der</strong> Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (n=28)<br />
an laufenden Studien <strong>in</strong> 2002<br />
2.971<br />
Von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> haben nicht alle diese Frage beantwortet. Dies hat im<br />
Wesentlichen folgenden Grund: E<strong>in</strong>e Reihe von <strong>Tumorzentren</strong> sieht es nicht als Aufgabe <strong>der</strong><br />
Geschäftsstelle an, über die laufenden Studien ihrer Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen Buch zu führen. Dies<br />
ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e an <strong>Tumorzentren</strong> an Universitätskl<strong>in</strong>iken <strong>der</strong> Fall. Auch e<strong>in</strong>e Abfrage im Rah-<br />
men dieser Evaluation hat dabei nicht immer zu <strong>der</strong> nötigen Antwortquote geführt, um e<strong>in</strong>e ge-<br />
naue Zahl nennen zu können. Daher beruht e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> abgegebenen Antworten auf diese Fra-<br />
ge auch auf Schätzungen, die durch die Vorsitzenden <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> abgegeben worden<br />
s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> auf Auskünften <strong>der</strong> jeweiligen Ethikkommission beruhen.<br />
110<br />
Gesamtanzahl Durchschnitt M<strong>in</strong> Max<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 64/117<br />
15<br />
365
6.7. Informations- und Beratungsdienste<br />
Memorandum:<br />
„...Krebsbekämpfung darf ... nicht nur auf die Therapie e<strong>in</strong>geengt werden. Vielmehr gilt es, alle<br />
Maßnahmen zu nutzen, um die Belastung <strong>der</strong> Bevölkerung durch diese Erkrankung zu reduzie-<br />
ren. Im Vor<strong>der</strong>grund muss deshalb die Verhütung von Krebs stehen. Ca. e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Krebs-<br />
sterbefälle bei Männern wären durch e<strong>in</strong>e entscheidende Reduktion des Tabakkonsums zu<br />
vermeiden und etwa ebenso viele durch die Vermeidung des Alkoholabusus und e<strong>in</strong>e ausge-<br />
wogene Ernährung. So s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt zwei Drittel <strong>der</strong> Krebserkrankungen auf die Art <strong>der</strong> Le-<br />
bensführung zurückzuführen. Dies begründet die überragende Bedeutung <strong>der</strong> Risikoprävention,<br />
<strong>der</strong> Gesundheitserziehung und <strong>der</strong> Aufklärung <strong>der</strong> Öffentlichkeit...<br />
...In jedem Tumorzentrum müssen die Möglichkeiten <strong>der</strong> Tumornachbehandlung, <strong>der</strong> Tumor-<br />
nachsorge und <strong>der</strong> psychosozialen Betreuung gegeben se<strong>in</strong> und <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den<br />
nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten durchgeführt werden...“<br />
Kriterienkatalog Fragen 8.1 – 8.5 Informations- und Beratungsdienste für Patienten, Angehöri-<br />
ge und Öffentlichkeit:<br />
Maßstab für diese Kategorie s<strong>in</strong>d die Anzahl <strong>der</strong> selbst erbrachten o<strong>der</strong> vermittelten Servicean-<br />
gebote für die Betroffenen. (Anmerkung: An <strong>der</strong> Gleichstellung von selbsterbrachten und ver-<br />
mittelten Serviceangeboten wird von e<strong>in</strong>igen <strong>Tumorzentren</strong> Kritik geübt. Die Kritiker sehen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Eigenleistung e<strong>in</strong>en qualitativ und quantitativ konkreter belegbaren Beitrag zur Patienten-<br />
versorgung als <strong>in</strong> <strong>der</strong> bloßen Vermittlung dieser Leistungen. E<strong>in</strong>e Differenzierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorlie-<br />
genen Erhebung zwischen Eigen- und Fremdleistung ist jedoch im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> nicht mehr mög-<br />
lich. Auch konnte <strong>in</strong> dieser Erhebung ke<strong>in</strong>e Quantifizierung <strong>der</strong> verschiedenen, teilweise perso-<br />
nal<strong>in</strong>tensiven patientenorientierten Dienst- und Serviceleistungen durchgeführt werden.)<br />
In dieser Kategorie erreichen alle Tumorzentrumstypen mit Abstand die höchsten Werte. Hier-<br />
an lässt sich am besten erkennen, dass im Mittelpunkt <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> die Versor-<br />
gung <strong>der</strong> Krebskranken steht.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 65/117
Serviceangebote <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (Frage 8.1).<br />
Die Graphik zeigt die verschiedenen Serviceangebote, die von den Geschäftsstellen <strong>der</strong> Tu-<br />
morzentren teilweise selbst erbracht o<strong>der</strong> aber vermittelt werden. Der ADT-For<strong>der</strong>ung, psycho-<br />
soziale Hilfen anzubieten o<strong>der</strong> zu vermitteln, kommen fast alle teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />
nach.<br />
Bei dieser Abfrage zeigt sich auch die enge Zusammenarbeit zwischen Geschäftsstelle und<br />
Patientenselbsthilfegruppen.<br />
Home Care o<strong>der</strong> Palliativpflegeangebote werden regelmäßig nur <strong>in</strong> Baden-Württemberg von<br />
den <strong>Tumorzentren</strong> angeboten. Sie kommen aber auch an e<strong>in</strong>igen an<strong>der</strong>en <strong>Tumorzentren</strong> vor.<br />
Dort ist dieser Service dann i.d.R. <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Hospizen o<strong>der</strong> ehrenamtlicher Tätig-<br />
keit organisiert.<br />
Versorgungsangebote für Patienten und Angehörige<br />
(Mehrfachnennung möglich; n=34 <strong>Tumorzentren</strong>)<br />
an<strong>der</strong>e<br />
Vermittlung an Selbsthilfegruppen<br />
Vermittlung von Reha- / Nachsorgeangeboten<br />
Telefonische Beratung<br />
Patienten / Angehörige Informationstage<br />
Gesprächsgruppen für Patienten / Angehörige<br />
Psychosozialer Dienst<br />
Home Care<br />
Website<br />
Broschüren<br />
10<br />
10<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 66/117<br />
20<br />
Anzahl Nennungen<br />
25<br />
25<br />
31<br />
32<br />
33<br />
34<br />
34
Punkte<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Informations- und Beratungsdienste für Patienten, Angehörige und Öffentlichkeit<br />
Die Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 8.1 – 8.5 „Informations- und Beratungsdienste...“.<br />
Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 8.1 – 8.5 „Informati-<br />
ons- und Beratungsdienste...“. Die Bewertung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreich-<br />
bare Punktzahl ergibt sich aus folgenden Antworten auf die Frage 8.1 – „bei <strong>der</strong> Auswahl von<br />
vier Antwortmöglichkeiten“ (höhere Angaben führen zu ke<strong>in</strong>en weiteren Punkten, niedrigere<br />
Angaben ergeben e<strong>in</strong>en prozentualen Anteil) Frage 8.2 bis 8.5 – „Auswahl <strong>der</strong> jeweils ersten<br />
Antwortmöglichkeit“. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen wie folgt gewichtet: Frage 8.1 mit 25%; Fragen 8.2,<br />
8.3 und 8.5 jeweils mit 12,5% und Frage 8.4 mit 37,5%.<br />
Ergebnis: Alle teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> erreichen <strong>in</strong> dieser Kategorie e<strong>in</strong>en Wert im obe-<br />
ren Drittel <strong>der</strong> Bewertungsskala.<br />
12,5<br />
11,9<br />
11,6<br />
9,7<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 67/117<br />
11,9<br />
10,6<br />
10,3<br />
flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />
8,6<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
6.8. Qualitätsmanagement<br />
Dem Qualitätsmanagement ist im Memorandum ke<strong>in</strong> eigenes Kapitel gewidmet. Jedoch f<strong>in</strong>den<br />
sich dort an verschiedenen Stellen Aussagen zur Qualitätssicherung o<strong>der</strong> zum Qualitätsmana-<br />
gement. Die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen im Allgeme<strong>in</strong>en als auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> on-<br />
kologischen Versorgung im Speziellen zeigen allerd<strong>in</strong>gs, dass es sich beim Qualitätsmanage-<br />
ment um e<strong>in</strong>en Parameter handelt, <strong>der</strong> immer mehr <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund gerückt wird.<br />
Kriterienkatalog Fragen 6.1 – 6.8 Qualitätsmanagement:<br />
Die Fragen <strong>in</strong> diesem Kriterienblock, aber auch Fragen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Kriterienblöcken zielen auf<br />
das Qualitätsmanagement ab. So wird z.B. <strong>in</strong> Bezug auf das Krebsregister an entsprechen<strong>der</strong><br />
Stelle gefragt: „In welchem Ausmaß werden die Daten auf Vollständigkeit und Plausibilität<br />
überprüft?“ (Frage 4.7). Um jedoch „Doppelbewertungen“ zu vermeiden, fließen <strong>in</strong> den Krite-<br />
rienblock Qualitätsmanagement nur die Antworten auf den Fragen 6.1 bis 6.8 e<strong>in</strong>.<br />
Wesentliche Bestandteile e<strong>in</strong>es Qualitätsmanagements s<strong>in</strong>d die Fokussierung sowohl auf Pro-<br />
zess- als auch auf Ergebnisqualität. In den folgenden beiden Graphiken s<strong>in</strong>d zwei Fragen zu<br />
e<strong>in</strong>er Rückkopplungsschleife herausgegriffen worden, nämlich die Frage nach dem Feedback<br />
auf die erbrachten Leistungen und die Frage nach <strong>der</strong> Zufriedenheit mit diesem Vorgehen.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 68/117
Feedbackquellen (Frage 6.3).<br />
Diese Graphik zeigt, welche Feedbackmechanismen an den <strong>Tumorzentren</strong> etabliert s<strong>in</strong>d, um zu<br />
erfahren, ob und wie die Leistungsempfänger mit den erbrachten Leistungen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong><br />
zufrieden s<strong>in</strong>d. Nahezu alle <strong>Tumorzentren</strong> erhalten Feedback über ihre Mitglie<strong>der</strong>versammlung.<br />
Standardisierte Formen, wie z.B. repräsentative Umfragen o<strong>der</strong> das E<strong>in</strong>holen schriftlicher<br />
Feedbacks nach Veranstaltungen, kommen dagegen nur bei e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>eren Teil <strong>der</strong> Tumor-<br />
zentren vor.<br />
Hier besteht e<strong>in</strong>e Verbesserungsmöglichkeit. Zum E<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
nicht immer alle Leistungsempfängergruppen repräsentiert, zum An<strong>der</strong>en lassen sich i.d.R. aus<br />
dem schriftlichen Feedback z.B. nach Veranstaltungen Verbesserungen ableiten, <strong>der</strong>en Umset-<br />
zung oftmals ke<strong>in</strong>en großen Aufwand erfor<strong>der</strong>t, die aber dennoch von größerer Außenwirkung<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Feedbackquellen über die Zufriedenheit <strong>der</strong> Leistungsempfänger (n=34)<br />
Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />
schriftliches Feedback z.B. nach<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
sporadische Interviews<br />
repräsentative Umfragen<br />
8<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 69/117<br />
14<br />
0 5 10 15 20 25 30 35<br />
20<br />
Anzahl Nennungen<br />
31
wird nicht erfaßt<br />
zufrieden<br />
sehr zufrieden<br />
Feedback über die Zufriedenheit <strong>der</strong> Leistungsempfänger (n=32)<br />
Zufriedenheit <strong>der</strong> Leistungsempfänger (Frage 6.4).<br />
4<br />
Diese Graphik zeigt wie das Feedback über die Zufriedenheit <strong>der</strong> Leistungsempfänger ausfällt.<br />
Dieses fällt mehrheitlich positiv, teilweise sogar sehr positiv aus. In e<strong>in</strong>igen wenigen Fällen wird<br />
die Zufriedenheit <strong>der</strong> Leistungsempfänger nicht erfasst.<br />
7<br />
0 5 10 15 20 25<br />
Anzahl Nennungen<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 70/117<br />
21
Punkte<br />
Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 6.1 – 6.8 „Qualitätsmanagement“.<br />
Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 6.1 – 6.8 „Qualitäts-<br />
management“. Die Bewertung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl<br />
ergibt sich aus folgenden Antworten auf die Frage 6.1 – „Ja“, Frage 6.2 – entwe<strong>der</strong> „Hand-<br />
buch“, o<strong>der</strong> „Intranet“ o<strong>der</strong> „Statut“, Frage 6.3 – entwe<strong>der</strong> „Repräsentative Umfrage“ o<strong>der</strong><br />
„schriftliches Feedback“, Frage 6.4 – „sehr zufrieden“, Frage 6.5 – „Auswahl <strong>der</strong> aller Antwort-<br />
möglichkeiten, bis auf die Letzte“, Frage 6.6 – „Ja...“, Fragen 6.7 und 6.8 – „Auswahl <strong>der</strong> jeweils<br />
ersten Antwortmöglichkeit“. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen wie folgt gewichtet: Frage 6.1und 6.4 mit je-<br />
weils 2%; Frage 6.2, 6.5, 6.6 und 6.8 jeweils mit 11%, Frage 6.3 mit 31% und Frage 6.7 mit<br />
21%.<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
Qualitätsmanagement<br />
12,0<br />
8,9 8,8<br />
5,4<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 71/117<br />
10,6<br />
flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />
8,3<br />
7,3<br />
2,1<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
6.9. F<strong>in</strong>anzielle und personelle Ausstattung sowie Organisation<br />
Bei den Fragen zur Organisation fand e<strong>in</strong> Abgleich zwischen den Antworten zum Kriterienkata-<br />
log und den Antworten zur Funktionsanalyse statt. E<strong>in</strong>e Bewertung <strong>der</strong> Antworten auf diese<br />
Fragen hat nicht stattgefunden.<br />
Bei <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung lassen sich zwei verschiedene Strategien erkennen. Bei den meis-<br />
ten <strong>Tumorzentren</strong> erfolgt die F<strong>in</strong>anzierung über das Budget <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik, welche wie<strong>der</strong>um mit<br />
den Krankenkassen e<strong>in</strong>en Pflegesatz ausgehandelt hat, <strong>der</strong> die Kosten des Tumorzentrums mit<br />
abdeckt. Diese <strong>Tumorzentren</strong> blicken, bed<strong>in</strong>gt durch die E<strong>in</strong>führung des neuen Entgeltsystems<br />
auf <strong>der</strong> Basis von Fallpauschalen e<strong>in</strong>er unsicheren f<strong>in</strong>anziellen Zukunft entgegen. E<strong>in</strong>e Variante<br />
davon ist, dass mit <strong>der</strong> Krankenkasse außerhalb des Pflegesatzes e<strong>in</strong>e bestimmte Anzahl von<br />
Stellen für das Tumorzentrum ausgehandelt worden ist, für die e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>iertes Budget existiert.<br />
Wenigen <strong>Tumorzentren</strong> ist es gelungen, mit den Kassen und <strong>der</strong> KV e<strong>in</strong> Entgelt für die Erst-,<br />
Folge- und Abschlussdokumentation (z.B. Regensburg) o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Fixbetrag pro E<strong>in</strong>wohner im<br />
E<strong>in</strong>zugsgebiet (Land Brandenburg) zu vere<strong>in</strong>baren. Das TZ Zwickau und das TZ Berl<strong>in</strong> haben<br />
sich <strong>in</strong> den Landesbettenplan e<strong>in</strong>schreiben lassen.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 72/117
F<strong>in</strong>anzierung (Frage 2.4).<br />
Die Graphik zeigt die verschiedenen Quellen, aus denen sich die <strong>Tumorzentren</strong> f<strong>in</strong>anzieren.<br />
Dabei ist zu berücksichtigen, dass hier von den <strong>Tumorzentren</strong> jeweils drei Hauptgeldgeber ge-<br />
nannt werden konnten.<br />
Hauptkostenträger <strong>der</strong> Geschäftsstellen (n=34) des Tumorzentrums<br />
(Mehrfachnennung möglich)<br />
an<strong>der</strong>e Drittmittel<br />
staatliche Mittel (an<strong>der</strong>e als BMfG)<br />
BMfG<br />
Stiftungen (an<strong>der</strong>e als Deutsche Krebshilfe)<br />
Sponsoren<br />
Deutsche Krebshilfe<br />
Haushalt <strong>der</strong> Universität<br />
Haushalt <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iken<br />
Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung<br />
Krankenkassen<br />
Mitglie<strong>der</strong>beiträge<br />
0<br />
1<br />
2<br />
2<br />
5<br />
5<br />
5<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 73/117<br />
8<br />
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20<br />
Anzahl Nennungen<br />
12<br />
13<br />
19
4%<br />
F<strong>in</strong>anzierung (Frage 2.4).<br />
2%<br />
0%<br />
41%<br />
0%<br />
1%<br />
Anteil <strong>der</strong> Hauptkostenträger am Gesamtbudget (11,5 Mio. )<br />
<strong>der</strong> Geschäftstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (n=25)<br />
4%<br />
4%<br />
3%<br />
0%<br />
Die Graphik zeigt, welche Kostenanteile von den verschiedenen Geldgebern getragen werden.<br />
Dabei ist das kumulierte Gesamtbudget <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (n=25), welche diese Frage beant-<br />
wortet haben, gemäß den Angaben zu den jeweiligen prozentualen Anteilen auf die Geldgeber<br />
umgerechnet worden. Diese Auswertung, beruhend auf 25 Rückmeldungen, ist nicht unmittel-<br />
bar mit <strong>der</strong> vorangegangenen Auswertung vergleichbar, welche auf 34 Rückmeldungen basiert.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 74/117<br />
40%<br />
Mitglie<strong>der</strong>beiträge<br />
Krankenkassen<br />
Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung<br />
Haushalt <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iken<br />
Haushalt <strong>der</strong> Universität<br />
Deutsche Krebshilfe<br />
Sponsoren<br />
Stiftungen (an<strong>der</strong>e als Deutsche Krebshilfe)<br />
BMfG<br />
staatliche Mittel (an<strong>der</strong>e als BMfG)<br />
an<strong>der</strong>e Drittmittel
Euro<br />
1.600.000<br />
1.400.000<br />
1.200.000<br />
1.000.000<br />
800.000<br />
600.000<br />
400.000<br />
200.000<br />
0<br />
Jahresbudgets je Tumorzentrumstyp<br />
Die hohen Budgets e<strong>in</strong>iger weniger <strong>Tumorzentren</strong> erklären sich aus den Personalkosten für<br />
Palliativpflege, onkologische Weiterbildungsstätten und Psychoonkologische Dienste, die bei<br />
diesen <strong>Tumorzentren</strong> direkt an <strong>der</strong> Geschäftsstelle angebunden s<strong>in</strong>d. Die niedrigen Budgets<br />
e<strong>in</strong>iger kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> erfüllen nicht die Anfor<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er „soliden f<strong>in</strong>anziellen<br />
Ausstattung“ des ADT-Memorandums.<br />
Gesamtbudget <strong>in</strong> 2002<br />
1.355.000<br />
416.352<br />
378.327<br />
29.150<br />
1.217.400<br />
453.128<br />
330.711<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 75/117<br />
2.000<br />
flächenbezogene TZ (n=14) kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ (n=11)<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
Anzahl Vollkräfte<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Anzahl Vollkräfte pro Tumorzentrumstyp<br />
Vollkräfte <strong>in</strong> 2002<br />
24,4<br />
8,4<br />
8,0<br />
Die Zahl <strong>der</strong> <strong>in</strong> Vollkräfte umgerechneten Mitarbeiterkapazitäten liegt bei e<strong>in</strong>igen wenigen Tu-<br />
morzentren um die 20 Vollkräfte. In diesen Fällen s<strong>in</strong>d ganze Versorgungsdienste an <strong>der</strong> Ge-<br />
schäftsstelle angebunden (wie z.B. die Palliativpflege <strong>in</strong> Baden-Württemberg, Psychoonkologi-<br />
sche Dienste o<strong>der</strong> Fort- und Weiterbildungse<strong>in</strong>richtungen). Die ger<strong>in</strong>ge Mitarbeiterzahl (< 2<br />
Vollkräfte) <strong>in</strong> drei kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> erfüllt nicht die Anfor<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er „soliden<br />
personellen Ausstattung“ des ADT Memorandums.<br />
1,0<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 76/117<br />
20,4<br />
flächenbezogene TZ (n=19) kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ (n=11)<br />
7,7<br />
6,0<br />
0,3<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
18%<br />
10%<br />
Berufsgruppen (Frage 2.5)<br />
Anteil verschiedener Berufsgruppen an den Beschäftigten (n=295)<br />
<strong>in</strong> den Geschäftstelle <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (N=34)<br />
11%<br />
17%<br />
Aus dieser Graphik wird ersichtlich, dass <strong>der</strong> mengenmäßig größte Anteil <strong>der</strong> Arbeit <strong>in</strong> den Ge-<br />
schäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Datensammlung, -verarbeitung und -auswertung liegt,<br />
was sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> entsprechenden Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />
<strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d per def<strong>in</strong>itionem ke<strong>in</strong>e bettenführenden E<strong>in</strong>richtungen. Sie behandeln ke<strong>in</strong>e<br />
Krebskranken. Dennoch wird aus dem Anteil <strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter mit mediz<strong>in</strong>i-<br />
schem, pflegerischem o<strong>der</strong> therapeutischem H<strong>in</strong>tergrund ersichtlich, dass <strong>Tumorzentren</strong> viel-<br />
fach übergreifende patientenorientierte Querschnitts- und Service-Aufgaben übernehmen und<br />
im Mittelpunkt <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>der</strong> Patient steht.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 77/117<br />
44%<br />
Dokumentionskräfte<br />
Verwaltungskräfte<br />
Informatiker<br />
Psychologen, Soziologen, Pädagogen,<br />
Pflegekräfte<br />
Ärzte, Fachärzte
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Berufsgruppen (Frage 2.5)<br />
13%<br />
18%<br />
49%<br />
Berufsgruppen<br />
9% 12%<br />
11%<br />
Die detaillierte Aufschlüsselung <strong>der</strong> Berufsgruppen nach Tumorzentrumstypen zeigt deutlich<br />
den hohen Anteil an Dokumentaren und Informatikern <strong>in</strong> den flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong><br />
im Vergleich zu den kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong>.<br />
Auffällig ist, dass bei e<strong>in</strong>em Vergleich <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Geschäftsstelle e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong><br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Arzt hauptamtlich angestellt ist (n=22), mit den <strong>Tumorzentren</strong>, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Geschäftsstelle<br />
dies nicht <strong>der</strong> Fall ist (n=13), erstere e<strong>in</strong>en durchschnittlichen Gesamtwert von 70 erreichen und<br />
letztere e<strong>in</strong>en Gesamtwert von 62. Dies lässt vermuten, dass die „nicht bettenführende E<strong>in</strong>rich-<br />
tung“ Tumorzentrum dennoch von ärztlichem Know-how profitiert.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 78/117<br />
30%<br />
8%<br />
17%<br />
33%<br />
Flächenbezogene TZ Kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />
Ärzte, Fachärzte<br />
Psychologen, Soziologen, Pädagogen,<br />
Pflegekräfte<br />
Verwaltungskräfte<br />
Informatiker<br />
Dokumentionskräfte
6.10. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> beteiligten <strong>Tumorzentren</strong><br />
Im Folgenden s<strong>in</strong>d die Daten aller zurückgesandten Fragebögen zum Kriterienkatalog und zur<br />
Funktionsanalyse zusammenfassend dargestellt. Die Typisierung erfolgt auf <strong>der</strong> Basis des<br />
Memorandums <strong>in</strong> die beiden Hauptgruppen „Kl<strong>in</strong>ikbezogenes Tumorzentrum“ und „Flächenbe-<br />
zogenes Tumorzentrum“. Die Grenze zwischen den beiden Gruppen ist fließend und wird auch<br />
von <strong>der</strong> ADT nicht präzisiert. Die weitere Differenzierung beruht auf den Angaben zur f<strong>in</strong>anziel-<br />
len und personellen Ausstattung, den Angaben zur Integration <strong>in</strong> die Versorgungslandschaft<br />
sowie den Expertengesprächen bei den Besuchen vor Ort.<br />
Punkte<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Erreichte Gesamtpunktzahl im Kriterienkatalog<br />
Erreichte Punktzahlen <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> im Kriterienkatalog.<br />
86,5<br />
73,9<br />
69,3<br />
42,0<br />
Dargestellt ist die Streubreite <strong>der</strong> im Fragebogen zum Kriterienkatalog erreichten Gesamt-<br />
punktzahlen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Tumorzentren</strong> getrennt nach kl<strong>in</strong>ikbezogenen und flächenbezoge-<br />
nen <strong>Tumorzentren</strong>, sowie jeweils Median und Mittelwert. Der maximal erreichbare Wert liegt bei<br />
87,5 Punkten. Die erreichten Werte <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> liegen zwischen 42,0 und 86,5.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 79/117<br />
81,1<br />
60,5<br />
58,7<br />
45,0<br />
flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
Die <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d wie im Memorandum <strong>der</strong> ADT beschrieben auf die zwei Typen „kl<strong>in</strong>ik-<br />
bezogenes Tumorzentrum“ und „flächenbezogenes Tumorzentrum“ verteilt.<br />
1) Kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ: Essen, Freiburg, Gött<strong>in</strong>gen, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Kiel, Mar-<br />
burg, Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>, Saarland, Tüb<strong>in</strong>gen, Ulm (n=12)<br />
2) Flächenbezogene TZ: Aachen, Augsburg, Brandenburg, Berl<strong>in</strong>, Chemnitz, Dresden, Erfurt,<br />
Erlangen, Gera, Halle, Jena, Leipzig, Magdeburg, München, Regensburg, Rostock, Schwer<strong>in</strong>,<br />
Stuttgart, Suhl, Würzburg, Vorpommern, Weser-Ems, Zwickau (n=23)<br />
Punkte<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Brandenburg (n=1/1)<br />
Sachsen-Anhalt (n=2/2)<br />
Sachsen (n=4/4)<br />
Bayern (n=5/5)<br />
Durchschnittliche Punktzahl pro Bundesland<br />
Baden-Württemberg (n=5/5)<br />
Thür<strong>in</strong>gen (n=2/2)<br />
Saarland (n=1/1)<br />
Die Graphik stellt die durchschnittlich im Kriterienkatalog erreichten Punktzahlen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> e<strong>in</strong>es Bundeslandes dar.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 80/117<br />
Mecklenburg-Vorpommern (n=3/3)<br />
Hessen (n=2/2)<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen (n=3/3)<br />
Berl<strong>in</strong> (n=1/1)<br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (n=2/6)<br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> (n=1/1)<br />
Hamburg (n=1/1)<br />
Bremen (ke<strong>in</strong>e Beteiligung)<br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz (ke<strong>in</strong>e Beteiligung)
Punkte<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
10,8<br />
Integration<br />
Durchschnittswerte aller TZ pro Kategorie des Kriterienkatalogs<br />
Die Graphik basiert auf <strong>der</strong> Kumulation <strong>der</strong> erreichten Werte aller teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Kategorien des<br />
Kriterienkatalogs (die Kategorie „Studienaktivitäten“ ist aus den o.g. Gründen nicht aufgeführt).<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
9,6<br />
Interdiszipl<strong>in</strong>arität<br />
Durchschnittsprofile <strong>der</strong> beiden Typen von <strong>Tumorzentren</strong><br />
Integration<br />
8,7<br />
Kl<strong>in</strong>isches<br />
Krebsregister<br />
Interdiszipl<strong>in</strong>ar<br />
ität<br />
Kl<strong>in</strong>isches<br />
Krebsregister<br />
Leitl<strong>in</strong>ien<br />
Qualitätsmanagement<br />
Fort- und<br />
Weiterbildung<br />
Informations-<br />
und Beratungsdienste<br />
flächenbezogene TZ 11,3 9,8 9,6 9,7 8,9 8,3 11,6<br />
kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ 9,9 9,2 6,8 9,1 7,3 7,6 10,6<br />
Die Graphik basiert auf <strong>der</strong> Kumulation <strong>der</strong> erreichten Werte, differenziert nach den beiden Typen von <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zel-<br />
nen Kategorien des Kriterienkatalogs (gelbe Dreiecke = kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ und blaue Quadrate = flächenbezogene TZ).<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 81/117<br />
9,5<br />
Leitl<strong>in</strong>ien<br />
Qualitätsmanagement<br />
8,4<br />
8,1<br />
Fort- und<br />
Weiterbildung<br />
11,3<br />
Informations- und<br />
Beratungsdienste<br />
für Patienten und<br />
Angehörige
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
100%<br />
Gesamt<br />
Prozentuale Verteilung <strong>der</strong> Arbeitszeit <strong>der</strong> Vollkräfte aller erfassten <strong>Tumorzentren</strong> auf die e<strong>in</strong>zelnen Aufgabenblöcke auf Basis <strong>der</strong><br />
Funktionsanalyse.<br />
45%<br />
Kl<strong>in</strong>isches und<br />
epidemiologisches<br />
Krebsregister<br />
21%<br />
0%<br />
1%<br />
2%<br />
Anteil <strong>der</strong> verschiedenen Gruppen von Leistungsempfängern an <strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> von <strong>Tumorzentren</strong> erbrachten Leistungen auf<br />
Basis <strong>der</strong> Funktionsanalyse.<br />
3%<br />
20%<br />
Versorgungsangebote,<br />
Informationsdienste<br />
für Patienten und<br />
Angehörige<br />
2%<br />
6%<br />
1%<br />
Aufgabenwahrnehmung durch die Vollkräfte<br />
Aggregation aller <strong>Tumorzentren</strong><br />
2%<br />
1%<br />
7%<br />
Verwaltungstätigkeit<br />
Leistungsempfänger<br />
Aggregation aller <strong>Tumorzentren</strong><br />
3%<br />
10%<br />
5%<br />
Forschungs- und<br />
Studienaktivitäten<br />
2%<br />
5%<br />
Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />
Zusammenarbeit,<br />
Tumorkonferenz<br />
11%<br />
4%<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 82/117<br />
5%<br />
Fort- und<br />
Weiterbildung,<br />
Sem<strong>in</strong>are, Kongresse<br />
4%<br />
26%<br />
5%<br />
Zusammenarbeit mit<br />
externen Institutionen<br />
3%<br />
Qualitätsmanagement<br />
2%<br />
Leitl<strong>in</strong>ien,<br />
Projektgruppenarbeit<br />
Epidemiologisches KR<br />
Externe Kl<strong>in</strong>ische KR<br />
Patient<br />
2%<br />
Sonstiges<br />
Patientenangehörige<br />
Patientenselbsthilfegruppen<br />
Kl<strong>in</strong>ikärzte<br />
Nie<strong>der</strong>gelassens Ärzte<br />
Pflegekräfte<br />
Psychologen<br />
Weitere Berufsgruppen<br />
Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen des TZ<br />
Externe Kl<strong>in</strong>iken<br />
Behörden<br />
Verbände und Vere<strong>in</strong>e<br />
Kostenträger<br />
Drittmittelgeber<br />
Sonstige<br />
1%<br />
E<strong>in</strong>werbung von<br />
Drittmitteln
Leistungsempfänger<br />
Aggregation aller teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />
42%<br />
10%<br />
Krebsregister Patienten, Angehörige Ärzte, Therapeuten, Kl<strong>in</strong>iken Behörden, Verbände, Kostenträger<br />
Anteil <strong>der</strong> verschiedenen Gruppen von Leistungsempfängern an <strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> von <strong>Tumorzentren</strong> erbrachten Leistungen auf<br />
Basis <strong>der</strong> Funktionsanalyse zusammengefasst <strong>in</strong> vier Gruppen von Leistungsempfängern<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 83/117<br />
16%<br />
32%
6.10.1. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong><br />
Das Tumorzentrum deckt e<strong>in</strong>en def<strong>in</strong>ierten Bezirk <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Gesamtheit ab. Das heißt, dass das<br />
Tumorzentrum <strong>in</strong> diesem Gebiet wenn nicht mit allen, so doch mit den meisten Krankenhäusern<br />
auch i.S. e<strong>in</strong>es Patientendatenaustausches kooperiert. Neben dem kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister<br />
wird teilweise auch das Nachsorgeregister mitgeführt, wodurch sich e<strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt hoher Erfas-<br />
sungsgrad <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region ergibt, als auch e<strong>in</strong>e gute sektorenübergreifende Verzahnung.<br />
In den Bundeslän<strong>der</strong>n Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern werden Daten aus den kli-<br />
nischen Registern und aus dem/den Nachsorgeregister/n zusammengeführt, wodurch sich so-<br />
wohl e<strong>in</strong> hoher Erfassungsgrad ergibt als auch e<strong>in</strong>e gute sektorenübergreifende Interaktion.<br />
Punkte<br />
14,0<br />
12,0<br />
10,0<br />
8,0<br />
6,0<br />
4,0<br />
2,0<br />
0,0<br />
Flächenbezogenes Tumorzentrum (n=23)<br />
12,5 12,4 12,5 12,5<br />
12,1<br />
11,3<br />
6,5<br />
9,9 9,9<br />
9,8 9,6<br />
6,1 6,2<br />
Leistungsprofil auf Basis <strong>der</strong> im Kriterienkatalog erreichten Punkzahl<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 84/117<br />
11,3<br />
9,7<br />
1,3<br />
12,0<br />
8,9<br />
8,8<br />
5,4<br />
12,5 12,5<br />
11,9<br />
11,6<br />
Integration Interdiszipl. Krebsreg. Leitl<strong>in</strong>ien QM Fortbildung Beratung<br />
8,9<br />
8,3<br />
1,8<br />
9,7<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
100,0%<br />
Gesamt<br />
52,5%<br />
Kl<strong>in</strong>isches und<br />
epidemiologisches<br />
Krebsregister<br />
Prozentuale Verteilung <strong>der</strong> Arbeitszeit auf die e<strong>in</strong>zelnen Aufgabenblöcke auf Basis <strong>der</strong> Funktionsanalyse<br />
41%<br />
15,1%<br />
Versorgungsangebote,<br />
Informationsdienste<br />
für Patienten und<br />
Angehörige<br />
11%<br />
Flächenbezogenes Tumorzentrum (n=22)<br />
5,9%<br />
Verwaltungstätigkeit<br />
6,0%<br />
Forschungs- und<br />
Studienaktivitäten<br />
Flächenbezogenes Tumorzentrum (n=22)<br />
Anteil verschiedener Gruppen von Leistungsempfängern an den vom Tumorzentrum erbrachten Leistungen<br />
4,0%<br />
Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />
Zusammenarbeit,<br />
Tumorkonferenz<br />
18%<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 85/117<br />
4,9%<br />
Fort- und<br />
Weiterbildung,<br />
Sem<strong>in</strong>are, Kongresse<br />
30%<br />
4,1%<br />
Zusammenarbeit mit<br />
externen Institutionen<br />
3,5%<br />
Qualitätsmanagement<br />
2,1%<br />
Leitl<strong>in</strong>ien,<br />
Projektgruppenarbeit<br />
Krebsregister<br />
1,1%<br />
Sonstiges<br />
Patienten, Angehörige<br />
0,9%<br />
E<strong>in</strong>werbung von<br />
Drittmitteln<br />
Ärzte, Therapeuten, Kl<strong>in</strong>iken<br />
Behörden, Verbände, Kostenträger
6.10.2. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong><br />
Der Wirkungsgrad des Tumorzentrums ist im Wesentlichen auf das Krankenhaus bzw. das Kli-<br />
nikum begrenzt, an dem es ansässig ist. Im kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister werden zum größten Teil<br />
nur die Daten <strong>der</strong> Tumorpatienten dieses Krankenhauses bzw. des Kl<strong>in</strong>ikums erfasst.<br />
Bei den kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> bildeten drei E<strong>in</strong>richtungen mit e<strong>in</strong>geschränkten Res-<br />
sourcen e<strong>in</strong>e Untergruppe. Diese <strong>Tumorzentren</strong> verfügen über weniger als zwei hauptamtlich<br />
Beschäftigte, <strong>der</strong>en Arbeit sich auf die Beantwortung von Anfragen <strong>der</strong> Patienten und Patien-<br />
t<strong>in</strong>nen, <strong>der</strong>en Angehörige sowie von Ärzten und Ärzt<strong>in</strong>nen konzentriert.<br />
Punkte<br />
14,0<br />
12,0<br />
10,0<br />
8,0<br />
6,0<br />
4,0<br />
2,0<br />
0,0<br />
12,5 12,4<br />
10,2<br />
9,9<br />
3,5<br />
Kl<strong>in</strong>kbezogenes Tumorzentrum (n=12)<br />
9,4<br />
9,2<br />
10,5<br />
7,4<br />
6,8<br />
Leistungsprofil auf Basis <strong>der</strong> im Kriterienkatalog erreichten Punktzahl.<br />
5,4<br />
3,5<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 86/117<br />
12,5<br />
9,1<br />
8,8<br />
5,0<br />
10,6<br />
8,3<br />
7,3<br />
11,9 11,9<br />
7,6<br />
7,5<br />
2,1 2,1<br />
Integration Interdiszipl. Krebsreg. Leitl<strong>in</strong>ien QM Fortbildung Beratung<br />
10,6<br />
10,3<br />
8,6<br />
Max<br />
Median<br />
Mittel<br />
M<strong>in</strong>
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
100%<br />
Gesamt<br />
31%<br />
Kl<strong>in</strong>isches und<br />
epidemiologisches<br />
Krebsregister<br />
30%<br />
Kl<strong>in</strong>ikbezogenes Tumorzentrum (n=12)<br />
10%<br />
3%<br />
Prozentuale Verteilung <strong>der</strong> Arbeitszeit auf die e<strong>in</strong>zelnen Aufgabenblöcke auf Basis <strong>der</strong> Funktionsanalyse<br />
44%<br />
Versorgungsangebote,<br />
Informationsdienste<br />
für Patienten und<br />
Angehörige<br />
8%<br />
Verwaltungstätigkeit<br />
Forschungs- und<br />
Studienaktivitäten<br />
Anteil verschiedener Gruppen von Leistungsempfängern an den vom Tumorzentrum erbrachten Leistungen<br />
6%<br />
Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />
Zusammenarbeit,<br />
Tumorkonferenz<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 87/117<br />
6%<br />
Fort- und<br />
Weiterbildung,<br />
Sem<strong>in</strong>are, Kongresse<br />
6%<br />
Zusammenarbeit mit<br />
externen Institutionen<br />
Kl<strong>in</strong>ikbezogenes Tumorzentrum (n=12)<br />
11%<br />
38%<br />
1%<br />
Qualitätsmanagement<br />
2%<br />
Leitl<strong>in</strong>ien,<br />
Projektgruppenarbeit<br />
Krebsregister<br />
3%<br />
Sonstiges<br />
Patienten, Angehörige<br />
Ärzte, Therapeuten, Kl<strong>in</strong>iken<br />
1%<br />
E<strong>in</strong>werbung von<br />
Drittmitteln<br />
Behörden, Verbände, Kostenträger
6.11. Interviews mit Leistungsempfängern<br />
Die Interviews mit Leistungsempfängern, als e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Bestandsaufnahme, wurden unter <strong>der</strong><br />
Zielsetzung durchgeführt, e<strong>in</strong> vollständigeres Bild, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch aus <strong>der</strong> sogenannten<br />
Kundensicht, zu erhalten. Zu diesem Zweck wurden im E<strong>in</strong>vernehmen mit DKH, DKG und ADT<br />
Fragebögen entwickelt, welche die Grundlage für die Interviews mit den verschiedenen Grup-<br />
pen bildeten. Folgende Leistungsempfänger sollten <strong>in</strong> die Erhebung mite<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Pro Tumorzentrum:<br />
1 Kl<strong>in</strong>ischer Onkologe<br />
1 Nie<strong>der</strong>gelassener onkologisch tätiger Arzt<br />
1 Regionale Patientenselbsthilfegruppe<br />
Pro Bundesland, aus denen <strong>Tumorzentren</strong> an <strong>der</strong> Erhebung teilnehmen:<br />
1 Gesetzliche Krankenkasse<br />
1 Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung<br />
1 Ärztekammer<br />
Anmerkung: Von <strong>der</strong> zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Befragung geplanten E<strong>in</strong>beziehung von Mitglieds<strong>in</strong>stitutio-<br />
nen (Verwaltungsdirektoren) wurde abgesehen, da von den <strong>Tumorzentren</strong> nur <strong>in</strong> wenigen Aus-<br />
nahmen Ansprechpartner benannt worden waren (<strong>in</strong>sgesamt nur 4 Personen).<br />
6.11.1. Interviewpartner<br />
Die Interviews erfolgten zum größten Teil am Telefon. Gegebenenfalls wurden die Fragen auch<br />
per Fax, E-Mail o<strong>der</strong> Brief beantwortet. Insgesamt wurden über 520 Kontaktaufnahmen im Zeit-<br />
raum von 1. Juni 2003 bis 1. Dezember 2003 unternommen. Von den geplanten 141 Gesprä-<br />
chen mit Leistungsempfängern konnten bis zum Ende <strong>der</strong> Befragung 110 Personen (ca. 78 %)<br />
<strong>in</strong>terviewt werden; 14 (10 %) haben e<strong>in</strong> Gespräch abgelehnt.<br />
Die Abweichung vom Plan ist zum Großteil durch den Umstand begründet, dass e<strong>in</strong>ige Tumor-<br />
zentren ke<strong>in</strong>e Ansprechpartner im nie<strong>der</strong>gelassenen und kl<strong>in</strong>ischen Bereich benannt haben.<br />
Zusätzlich wurde unsere Anfrage von e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> Ansprechpersonen auch nach bis<br />
zu 16 Kontaktaufnahmen nicht beantwortet. Die Planzahl an regionalen Patientenselbsthilfe-<br />
gruppen konnte durch eigene Recherche von Ansprechpersonen erreicht werden.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 88/117
6.11.2. Zusammenfassung <strong>der</strong> Befragungsergebnisse<br />
E<strong>in</strong>e Gesamtdarstellung <strong>der</strong> Ergebnisse über alle Gruppen h<strong>in</strong>weg kann nur für e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong><br />
Fragen erfolgen, da für die verschiedenen Leistungsempfängergruppen jeweils <strong>in</strong>dividuelle Fra-<br />
gebögen entwickelt wurden. E<strong>in</strong>e Ausnahme dazu bilden die nie<strong>der</strong>gelassen onkologisch täti-<br />
gen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte sowie die kl<strong>in</strong>ischen Onkologen, denen die gleichen Fragen gestellt<br />
wurden.<br />
6.11.3. Verständnis des Begriffs Tumorzentrum<br />
Bei <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Frage nach dem Verständnis des Begriffs „Tumorzentrum“ bedienten<br />
sich viele Befragte <strong>in</strong> allen Leistungsempfängergruppen nicht e<strong>in</strong>er ihnen bekannten gängigen<br />
Def<strong>in</strong>ition, son<strong>der</strong>n beschrieben die <strong>Tumorzentren</strong> anhand <strong>der</strong> Leistungen, die sie von ihnen<br />
empfangen hatten.<br />
Die befragten Onkologen def<strong>in</strong>ieren die <strong>Tumorzentren</strong> hauptsächlich als e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />
und sektorübergreifenden Zusammenschluss von onkologisch tätigen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten.<br />
E<strong>in</strong>e Verzerrung <strong>in</strong> den Fragen trat bei manchen Interviews auf, da <strong>der</strong> Name „Tumorzentrum“<br />
nicht geschützt ist und deshalb auch e<strong>in</strong>ige onkologische Kl<strong>in</strong>iken als Tumorzentrum wahrge-<br />
nommen und die Fragen auf <strong>der</strong> Basis dieses Verständnisses beantwortet wurden. Dies gilt<br />
<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die befragten regionalen Patientenselbsthilfegruppen. Die befragten gesetzli-<br />
chen Krankenkassen und Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen verstehen unter dem Begriff „Tu-<br />
morzentrum“ zu e<strong>in</strong>em Großteil e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ierungsstelle von onkologischen Diensten. Dies gilt<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschränkterem Maße auch für die befragten Landesärztekammern. Dennoch bleibt <strong>der</strong><br />
Anteil <strong>der</strong> Befragten, welche die <strong>Tumorzentren</strong> nur über e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere Leistungen be-<br />
schreiben, groß.<br />
6.11.4. Zusammenarbeit mit <strong>Tumorzentren</strong><br />
E<strong>in</strong>e Zusammenarbeit <strong>der</strong> befragten Leistungsempfänger mit den <strong>Tumorzentren</strong> f<strong>in</strong>det bei vier<br />
von fünf Leistungsempfängergruppen mit mehreren E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> geographischen Nähe<br />
statt. E<strong>in</strong>e Ausnahme dazu bilden die befragten regionalen Patientenselbsthilfegruppen, welche<br />
mehrheitlich Kontakte nur mit dem Tumorzentrum vor Ort pflegen. Ungefähr e<strong>in</strong> Fünftel <strong>der</strong> be-<br />
fragten nie<strong>der</strong>gelassenen und kl<strong>in</strong>ischen Onkologen haben Kontakt zu ausgewählten Tumor-<br />
zentren im gesamten Bundesgebiet. In diesem Zusammenhang wurden hauptsächlich die Tu-<br />
morzentren München und Heidelberg genannt. Die befragten gesetzlichen Krankenkassen,<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 89/117
Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen sowie Landesärztekammern arbeiten grundsätzlich mit mehre-<br />
ren <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> ihrer geographischen Nähe zusammen, sofern e<strong>in</strong> Kontakt besteht.<br />
Die <strong>in</strong>haltliche Zusammenarbeit mit <strong>Tumorzentren</strong> beschränkt sich bei gesetzlichen Kranken-<br />
kassen weitgehend auf die Inanspruchnahme von Leistungen durch die Versicherten <strong>der</strong> Kas-<br />
sen. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es e<strong>in</strong>zelne Fälle von Kooperationen bei Qualitätssicherung und Disease-<br />
Management Programmen (Mammakarz<strong>in</strong>om). Im Vergleich dazu s<strong>in</strong>d die Inhalte <strong>der</strong> Zusam-<br />
menarbeit <strong>der</strong> Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen mit <strong>Tumorzentren</strong> breiter gestreut. Sie umfas-<br />
sen Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Datenerfassung und Auswertung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachsorge (häuslicher<br />
Betreuung) als auch bei Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versorgung. Die Befragten <strong>der</strong> Ärztekam-<br />
mern führten bezüglich <strong>der</strong> <strong>in</strong>haltlichen Zusammenarbeit großteils Fort- und Weiterbildungen<br />
an.<br />
Die befragten gesetzlichen Krankenkassen und Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen betreiben<br />
ke<strong>in</strong>e gezielte Patientensteuerung mittels <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>. Im Rahmen von DMPs wird dies<br />
jedoch von e<strong>in</strong>igen <strong>der</strong> befragten Personen angedacht.<br />
6.11.5. Leistungsangebot <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong><br />
Der Leistungsschwerpunkt <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> wurde bei <strong>der</strong> überwiegenden Mehrheit <strong>der</strong> Be-<br />
fragten mit mehreren Leistungen beschrieben.<br />
Die <strong>in</strong> die Befragung aufgenommenen nie<strong>der</strong>gelassenen und kl<strong>in</strong>ischen Onkologen sowie Lan-<br />
desärztekammern sehen e<strong>in</strong>e Reihe qualitätssichern<strong>der</strong> Tätigkeiten als zentrales Handlungs-<br />
feld <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>. Die Befragung <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen und Kassenärztlichen<br />
Vere<strong>in</strong>igungen zum Schwerpunkt im Leistungsprofil <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> hat, wie schon bei den<br />
an<strong>der</strong>e Leistungsempfängergruppen, e<strong>in</strong>e Vielzahl von e<strong>in</strong>zelnen Leistungen im Bereich Quali-<br />
tätssicherung ergeben. Auffällig war, dass alle befragten Leistungsempfängergruppen, mit<br />
Ausnahme <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen Onkologen, das Krebsregister und Datenauswertungen am<br />
häufigsten als Leistungsschwerpunkt def<strong>in</strong>iert haben.<br />
Auf die Frage, welche Standardleistungen die <strong>Tumorzentren</strong> anbieten sollten, wurden haupt-<br />
sächlich e<strong>in</strong> Krebsregister mit Auswertungen zur Behandlungsqualität sowie Tumorkonferenzen<br />
von den befragten nie<strong>der</strong>gelassenen und kl<strong>in</strong>ischen ÄrztInnen genannt. Die Daten und Statisti-<br />
ken e<strong>in</strong>es Krebsregisters s<strong>in</strong>d auch für die befragten gesetzlichen Krankenkassen und Kassen-<br />
ärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen von erheblichem Interesse. H<strong>in</strong>gegen legen die Ärztekammern be-<br />
son<strong>der</strong>en Wert auf die Ausrichtung von Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen durch die<br />
<strong>Tumorzentren</strong>.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 90/117
6.11.6. Leistungsumfang und Qualität<br />
Der Leistungsumfang und die Leistungsqualität <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> wurden mehrheitlich positiv<br />
beurteilt. E<strong>in</strong> Drittel aller Befragten machte zum Leistungsumfang bzw. zur Leistungsqualität<br />
ke<strong>in</strong>e Angaben. Die befragten regionalen Patientenselbsthilfegruppen beurteilten als e<strong>in</strong>zige<br />
den Leistungsumfang <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> überwiegend als zu ger<strong>in</strong>g bzw. machten ke<strong>in</strong>e Anga-<br />
ben. Jedoch wurde die Leistungsqualität wie bei den an<strong>der</strong>en Leistungsempfängergruppen ge-<br />
nerell als gut e<strong>in</strong>gestuft. Die Zurückhaltung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Frage nach dem Leis-<br />
tungsumfang und <strong>der</strong> Leistungsqualität war auch bei den befragten gesetzlichen Krankenkas-<br />
sen und Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen groß.<br />
Die Bedeutung des Tumorzentrums als Informationsquelle für die befragten regionalen Patien-<br />
tenselbsthilfegruppen ist auf Grund <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Interviews generell hoch e<strong>in</strong>zustufen.<br />
Im Gegensatz dazu messen die befragten nie<strong>der</strong>gelassenen und kl<strong>in</strong>ischen Onkologen dem<br />
Tumorzentrum als Informationsquelle mehrheitlich zweitrangige bzw. ger<strong>in</strong>ge Bedeutung im<br />
Vergleich zu an<strong>der</strong>en Informationsquellen bei.<br />
Die Auswertung <strong>der</strong> Interviews hat des Weiteren ergeben, dass die Erreichbarkeit <strong>der</strong> Tumor-<br />
zentren von den befragten ÄrztInnen und Selbsthilfegruppen zum Großteil als gut bewertet<br />
wird.<br />
6.11.7. Regelmäßige Leistungs<strong>in</strong>anspruchnahme<br />
Das Leistungsangebot <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> wird von den befragten nie<strong>der</strong>gelassenen Onkologen<br />
hauptsächlich durch die Teilnahme an Tumorkonferenzen regelmäßig genutzt. Zudem emp-<br />
fängt diese Gruppe Datenauswertungen und Statistiken zu Krebsleiden und nimmt regelmäßig<br />
an Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen teil. Auch kl<strong>in</strong>ische Onkologen bedienen sich zu<br />
e<strong>in</strong>em Drittel <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> regelmäßig als e<strong>in</strong>e Ressource für Datenauswertungen und<br />
Statistiken. Zudem nimmt e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Befragten dieser Leistungsempfängergruppe regelmäßig<br />
an Tumorkonferenzen teil.<br />
Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igungen nehmen neben vielen an<strong>der</strong>en Leistungen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Koor-<br />
d<strong>in</strong>ationsleistungen sowie Beratungsleistungen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Anspruch.<br />
Gesetzliche Krankenkassen greifen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel auf ke<strong>in</strong>e direkten Leistungen <strong>der</strong> Tumorzent-<br />
ren zurück. Allerd<strong>in</strong>gs räumten die Befragten dieser Gruppe e<strong>in</strong>, dass ihre Versicherten dies<br />
tun. In Bundeslän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit zwischen gesetzlichen Krankenkassen<br />
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und <strong>Tumorzentren</strong> besteht, konzentriert sich diese auf Maßnahmen zur Sicherung <strong>der</strong> Qualität<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Versorgung und auf Datenauswertungen zu Krebsleiden.<br />
Von den befragten Ärztekammern nehmen 60% Leistungen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> entgegen, aber<br />
ohne erkennbaren Schwerpunkt.<br />
Die regelmäßige Inanspruchnahme von Leistungen konzentriert sich bei den befragten regiona-<br />
len Patientenselbsthilfegruppen auf allgeme<strong>in</strong>e Beratung und Informationsmaterial sowie auf<br />
Fortbildungsveranstaltungen.<br />
6.11.8. F<strong>in</strong>anzierung<br />
Auf die Fragen nach e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anziellen Beteiligung an den <strong>Tumorzentren</strong> gaben knapp die Hälf-<br />
te <strong>der</strong> befragten gesetzlichen Krankenkassen an, an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> betei-<br />
ligt zu se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e direkte F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> ist dabei die Ausnahme. In <strong>der</strong> Regel<br />
f<strong>in</strong>det die F<strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong>direkt über die Pflegesätze statt.<br />
Die Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen partizipieren großteils nicht an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Tu-<br />
morzentren. Nur 15% <strong>der</strong> befragten Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen gaben an, an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>an-<br />
zierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> beteiligt zu se<strong>in</strong>. Dabei stand die F<strong>in</strong>anzierung von Sachmitteln im<br />
Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Die Auswirkungen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung des fallpauschalenbasierten Entgeltsystems auf die F<strong>in</strong>anzie-<br />
rung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> konnte von <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> befragten gesetzlichen Krankenversiche-<br />
rung nicht abgeschätzt werden.<br />
6.11.9. Zertifizierung<br />
E<strong>in</strong>e Zertifizierung wird von 62% aller befragten Leistungsempfänger für gut befunden. Die Vor-<br />
teile dafür werden von den Befürwortern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Qualitätssicherung, <strong>der</strong><br />
Schaffung von mehr Transparenz und <strong>der</strong> Etablierung von Standards für <strong>Tumorzentren</strong> im<br />
Rahmen des Zertifizierungsprozesses gesehen. Die Kritiker e<strong>in</strong>er Zertifizierung nannten <strong>in</strong> ers-<br />
ter L<strong>in</strong>ie den hohen bürokratischen Aufwand sowie die hohen Kosten e<strong>in</strong>er Zertifizierung als<br />
ausschlaggebende Gründe für ihre Ablehnung.<br />
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6.11.10. Verbesserungsvorschläge<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Interviews wurde e<strong>in</strong>e Vielzahl von Verbesserungsvorschlägen bezüglich <strong>der</strong><br />
<strong>Tumorzentren</strong> vorgebracht. Die Vorschläge glie<strong>der</strong>n sich jeweils <strong>in</strong> die drei Themenkomplexe<br />
Qualitätssicherung, Zusammenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Die Befragung von regionalen Patientenselbsthilfegruppen zu möglichen Verbesserungen<br />
<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> hat <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie den Wunsch nach mehr Öffentlichkeitsarbeit zur Erhöhung<br />
des Bekanntheitsgrades ergeben.<br />
Qualitätssicherung:<br />
• Mehr psycho-onkologische Versorgung und ganzheitliche Betreuung<br />
• Mehr Patientenberatung sowie Informationen und Informationsveranstaltungen für Pati-<br />
enten<br />
• Bessere Vernetzung von ÄrztInnen und mehr Interdiszipl<strong>in</strong>arität<br />
• Mehr Angebote für e<strong>in</strong>e Zweitme<strong>in</strong>ung<br />
Zusammenarbeit:<br />
• Stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von regionalen Patientenselbsthilfegruppen<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
• Mehr generelle Öffentlichkeitsarbeit zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />
Die befragten nie<strong>der</strong>gelassenen Onkologen sahen die wichtigste Verbesserungsmöglichkeit<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommunikation mit nie<strong>der</strong>gelassenen ÄrztInnen. Die Vorschläge stellen sich im Detail<br />
wie folgt dar:<br />
Qualitätssicherung:<br />
• Schaffung von überregionalen Leitl<strong>in</strong>ien und Standards<br />
• Stärkung <strong>der</strong> regionalen Leitfunktion<br />
• Stärkere Vernetzung von ambulantem und stationärem Sektor<br />
• Mehr Koord<strong>in</strong>ation von Patientenströmen<br />
Zusammenarbeit:<br />
• Bessere Kommunikation mit nie<strong>der</strong>gelassenen ÄrztInnen<br />
• Stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von nie<strong>der</strong>gelassenen ÄrztInnen<br />
• Fortbildung stärker auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> ÄrztInnen ausrichten<br />
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Öffentlichkeitsarbeit:<br />
• Generell mehr Öffentlichkeitsarbeit zur Schaffung von Transparenz über Aufgaben und<br />
Leistungen <strong>der</strong> TZ<br />
Die befragten kl<strong>in</strong>ischen Onkologen sahen <strong>in</strong> <strong>der</strong> IT-Vernetzung <strong>der</strong> Onkologen sowie <strong>der</strong><br />
Etablierung und Überwachung von Qualitätsparametern die größten Verbesserungspotenziale<br />
<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>.<br />
Qualitätssicherung:<br />
• Etablierung und Überwachung von Qualitätsparametern<br />
• Mehr Kommunikation <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und mit Fachschaften<br />
• Stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des ambulanten Sektors (Vorsorge, Nachsorge, Patientenbera-<br />
tung)<br />
Zusammenarbeit:<br />
• Bessere IT-Vernetzung <strong>der</strong> Onkologen durch Videokonferenzen<br />
• Mehr Koord<strong>in</strong>ationsleistungen und Unterstützung bei Studien<br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
• Generell mehr Öffentlichkeitsarbeit zur Schaffung von Transparenz über Aufgaben und<br />
Leistungen <strong>der</strong> TZ<br />
Die befragten gesetzlichen Krankenkassen sahen im Umfang <strong>der</strong> Datenbereitstellung für<br />
Krankenkassen und ÄrztInnen die meisten Verbesserungsmöglichkeiten.<br />
Qualitätssicherung:<br />
• Optimierung <strong>der</strong> Leistungen für den Patienten<br />
• Bessere Verzahnung von ambulantem und stationärem Sektor<br />
• Bessere Zusammenarbeit <strong>der</strong> TZ untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit:<br />
• Mehr Datenbereitstellung für Krankenkassen und ÄrztInnen<br />
• Mehr Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen<br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
• E<strong>in</strong>heitliches, homogenes Auftreten<br />
• Bessere Informationssysteme<br />
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Mehr generelle Öffentlichkeitsarbeit zur Schaffung von Transparenz ist das von Befragten <strong>der</strong><br />
Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen meistgenannte Verbesserungspotenzial <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>.<br />
Qualitätssicherung:<br />
• Bessere Verzahnung von ambulantem und stationärem Sektor<br />
• Stärkere Berücksichtigung <strong>der</strong> Palliativmediz<strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit:<br />
• Praxisnähere Fortbildung<br />
Öffentlichkeitsarbeit:<br />
• Generell mehr Öffentlichkeitsarbeit zur Schaffung von Transparenz über Aufgaben und<br />
Leistungen <strong>der</strong> TZ<br />
Die Befragung <strong>der</strong> Ärztekammern bezüglich Verbesserungsvorschläge für <strong>Tumorzentren</strong> hat<br />
ke<strong>in</strong>e verwertbaren Ergebnisse gebracht.<br />
In <strong>der</strong> Zusammenschau münden die Verbesserungsvorschläge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Vision von Tumorzent-<br />
rum, das über folgende Merkmale verfügt:<br />
- Sektorenübergreifende und flächendeckende Struktur <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />
- Umfassende und allen Behandlungsbeteiligten zugängliche Information, Dokumentation<br />
und Kommunikation (Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister, Konferenzen, Zweitme<strong>in</strong>ung, Fortbildung-<br />
und Weiterbildung, Transparenz)<br />
- Betonung von Qualitätssicherung und –verbesserung, Kollegialität und Patientenorientie-<br />
rung<br />
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7. Fazit aus <strong>der</strong> Evaluation<br />
7.1. Abgleich mit den Anfor<strong>der</strong>ungen des ADT-Memorandums<br />
Die Antworten zum Kriterienkatalog wurden mit Anfor<strong>der</strong>ungen an die <strong>Tumorzentren</strong>, wie sie im<br />
Memorandum (4. Auflage) formuliert und <strong>in</strong> den Kapiteln dieser Evaluation dargestellt s<strong>in</strong>d, ver-<br />
glichen und den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> rückgemeldet. Aus Gründen des Datenschutzes<br />
kann diese Tabelle nicht veröffentlicht werden.<br />
Es zeigte sich, wie erwartet, dass nicht alle Anfor<strong>der</strong>ungen von allen <strong>Tumorzentren</strong> vollständig<br />
erfüllt werden. Die größten Abweichungen liegen <strong>in</strong> den Anfor<strong>der</strong>ungen an die f<strong>in</strong>anzielle und<br />
personelle Ausstattung vor, gefolgt von <strong>der</strong> Größe des E<strong>in</strong>zugsgebiets und <strong>der</strong> Erfassung von<br />
Nachsorgedaten im kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister. Bezüglich Letzterem muss e<strong>in</strong>schränkend be-<br />
rücksichtigt werden, dass es mit den vorhandenen Daten nicht möglich ist, die Fragen zu be-<br />
antworten, ob weitere o<strong>der</strong> alle Krankenhäuser <strong>der</strong> Region <strong>in</strong> die verlaufsbegleitende Doku-<br />
mentation e<strong>in</strong>bezogen werden o<strong>der</strong> wie weit die sektorübergreifende Datenerfassung reicht.<br />
Überdurchschnittliche Personal- und F<strong>in</strong>anzausstattungen waren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel durch das Vor-<br />
handense<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Service-E<strong>in</strong>richtungen begründet, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT-For<strong>der</strong>ung zur M<strong>in</strong>-<br />
destf<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister an <strong>Tumorzentren</strong> mit 0,50 je E<strong>in</strong>wohner des<br />
E<strong>in</strong>zugsgebiets nicht be<strong>in</strong>haltet s<strong>in</strong>d.<br />
Aus den Ergebnissen <strong>der</strong> Evaluation leiten sich H<strong>in</strong>weise auf Verbesserungsmöglichkeiten ab,<br />
die im Folgenden nochmals genannt werden.<br />
7.2. Teilnahme an <strong>der</strong> Evaluation<br />
Bei <strong>der</strong> Befragung handelte es sich um e<strong>in</strong>e explizit freiwillige Teilnahme <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
ADT. E<strong>in</strong>e Beteiligung von 36 <strong>der</strong> 41 <strong>Tumorzentren</strong> war überraschend hoch. Mit den Mitglie-<br />
<strong>der</strong>n, die sich aus verschiedenen Gründen nicht an <strong>der</strong> Evaluation beteiligt haben, hat <strong>der</strong> ADT-<br />
Vorstand mittlerweile Gespräche aufgenommen. Diese <strong>Tumorzentren</strong> haben ihre Bereitschaft<br />
für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne Begutachtung und die Beteiligung am weiteren Prozess <strong>der</strong> Neuorientierung<br />
nach Phase III erklärt. Denn immerh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d sowohl die Kritik, welche die DKG an den Tumor-<br />
zentren geäußert hat, als auch die zunehmend schwierigere f<strong>in</strong>anzielle Lage es wert, e<strong>in</strong>e um-<br />
fassende und vollständige Bestandsaufnahme durchzuführen.<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 96/117
7.3. Integration<br />
Nicht alle PLZ-Gebiete werden von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> vollständig erfasst. In<br />
Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen hat nur e<strong>in</strong> Drittel Daten für diese Evaluation zur Verfügung gestellt.<br />
In den E<strong>in</strong>zugsgebieten <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> leben zusammen ca. 50 Mio. E<strong>in</strong>-<br />
wohner. Die Bevölkerung <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>, aus denen die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />
stammen, beläuft sich auf ca. 78 Mio. E<strong>in</strong>wohner. Daraus lässt sich ableiten, dass zwei von drei<br />
E<strong>in</strong>wohnern unmittelbaren Zugang zu dem Know-how e<strong>in</strong>es an dieser Evaluation teilnehmen-<br />
den Tumorzentrums haben. Es wäre zu überlegen, ob und wie die Gebietszuständigkeiten, <strong>in</strong>s-<br />
beson<strong>der</strong>e im Zuge des Betriebs regionaler kl<strong>in</strong>ischer Krebsregister, neu geordnet werden kön-<br />
nen, o<strong>der</strong> aber ob neue Mitglie<strong>der</strong> aufgenommen werden können, welche die „Lücken“ schlie-<br />
ßen. Maßnahmen zur Schließung dieser Lücken s<strong>in</strong>d notwendig.<br />
Bei 15 <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> leben im E<strong>in</strong>zugsgebiet weniger als die im Memoran-<br />
dum gefor<strong>der</strong>ten 1 Mio. E<strong>in</strong>wohner. Es wäre zu überlegen, ob die Untergrenze nicht besser mit<br />
500.000 anzugeben ist. Denn <strong>der</strong> durchschnittlich erreichte Gesamtwert <strong>der</strong> „kle<strong>in</strong>en“ Tumor-<br />
zentren (n=15) liegt mit 67 sogar um zwei Punkte höher als <strong>der</strong> durchschnittlich erreichte Ge-<br />
samtwert <strong>der</strong> „großen“ <strong>Tumorzentren</strong> (n=20).<br />
H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> sektorübergreifenden Verzahnung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> verlaufsbegleitenden<br />
Krebsregistrierung und <strong>der</strong> Qualitätssicherung besteht noch e<strong>in</strong> deutliches Verbesserungspo-<br />
tenzial.<br />
7.4. Interdiszipl<strong>in</strong>arität<br />
Es lässt sich z.Zt. e<strong>in</strong> Trend beobachten, den man als „Errichtung von Cancer Centern“ be-<br />
zeichnen kann. Letztlich ist dies e<strong>in</strong>e konsequente Entwicklung, die mit <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Tu-<br />
morkonferenzen und <strong>der</strong> Bildung von Projektgruppen zur Leitl<strong>in</strong>ienentwicklung begonnen, und<br />
zu Strukturen von organspezifischen Zentren <strong>in</strong>nerhalb von <strong>Tumorzentren</strong> geführt hat. Diese<br />
sollen aber <strong>in</strong> jedem Fall nicht parallel zum Tumorzentrum aufgebaut werden, son<strong>der</strong>n unter<br />
se<strong>in</strong>em Dach. In Tüb<strong>in</strong>gen ist diese Entwicklung sehr ausgeprägt. Dort s<strong>in</strong>d sieben tumorspezi-<br />
fische Zentren entstanden, welche die großen Gruppen <strong>der</strong> Tumorentitäten abdecken. Letztlich<br />
ist die Entwicklung von Brustzentren, welche durch die Disease Management Programme aus-<br />
gelöst wurde, e<strong>in</strong>e Reaktion auf die For<strong>der</strong>ung nach Diagnostik- und Therapiestrukturen <strong>in</strong>ner-<br />
halb e<strong>in</strong>es bestehenden Tumorzentrums. In solchen tumorspezifischen Zentren können dann<br />
Patienten und Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är vorgestellt und behandelt werden.<br />
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<strong>Tumorzentren</strong> wissen, <strong>in</strong> denen sämtliche Patienten bestimmter Krankheitsbil<strong>der</strong> vorgestellt<br />
werden, wissen zu berichten, dass etwa je<strong>der</strong> zehnte Patient, von dem man annahm, dass es<br />
sich um e<strong>in</strong>en „Rout<strong>in</strong>efall“ handelt, <strong>der</strong> ke<strong>in</strong>er weiteren Diskussion bedarf, bei <strong>der</strong> Vorstellung<br />
dennoch zu Rückfragen geführt hat. Bei <strong>der</strong> dadurch ausgelösten Diskussion hat sich gezeigt<br />
das es sich bei jedem zehnten „Rout<strong>in</strong>efall“ nicht um e<strong>in</strong>en „e<strong>in</strong>fachen Fall“ gehandelt hat.<br />
7.5. Leitl<strong>in</strong>ien<br />
Von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> erfolgt e<strong>in</strong>e Überprüfung leitl<strong>in</strong>iengerechten Handelns<br />
nur <strong>in</strong> zwei Drittel <strong>der</strong> Fälle. Mit e<strong>in</strong>em verlaufsbegleitenden Krebsregister sollte jedes Tumor-<br />
zentrum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, zum<strong>in</strong>dest stichprobenartig zu überprüfen, ob die Behandlung nach<br />
e<strong>in</strong>em Evidenz basierten Standard erfolgt. Die GTDS-Nutzer können dazu auf sog. Skripts zu-<br />
rückgreifen, die extra dafür entwickelt worden s<strong>in</strong>d.<br />
7.6. Verlaufsbegleitendes Krebsregister<br />
Im Memorandum <strong>der</strong> ADT wird die Integration <strong>der</strong> Nachsorge <strong>in</strong> das kl<strong>in</strong>ische Krebsregister ex-<br />
plizit gefor<strong>der</strong>t. Etwa drei Viertel <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> genügen diesem Anspruch zum<strong>in</strong>dest an-<br />
satzweise. E<strong>in</strong>e sektorenübergreifende, sämtliche Mitbehandler e<strong>in</strong>er Region e<strong>in</strong>beziehende<br />
Krebsregistrierung ist bisher jedoch nur bei den Flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> realisiert.<br />
Dieser Bereich stellt deshalb die zentrale Zukunftsaufgabe <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen<br />
<strong>Tumorzentren</strong> dar.<br />
Drei Viertel <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> führen Auswertungen zur rezidivfreien und zur<br />
Gesamtüberlebenszeit durch. Über die Hälfte führt Auswertungen zu Komplikationsraten durch.<br />
E<strong>in</strong> Drittel führt Auswertungen zu Ansprechraten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lebensqualität <strong>der</strong> behandelten Pati-<br />
ent<strong>in</strong>nen und Patienten durch. E<strong>in</strong> Sechstel erfasst ke<strong>in</strong>e Therapieendpunkte. Der Grund hier-<br />
für liegt ansche<strong>in</strong>end nicht an mangelndem Interesse, son<strong>der</strong>n an fehlenden Ressourcen. Al-<br />
lerd<strong>in</strong>gs würde gerade die Auswertung dieser patientenbezogenen Verlaufsdaten die Stärke <strong>der</strong><br />
<strong>Tumorzentren</strong> darstellen. Hier bestehen i.S. e<strong>in</strong>er Qualitätssicherung <strong>der</strong> onkologischen Ver-<br />
sorgung vermutlich die entscheidenden Verbesserungsmöglichkeiten.<br />
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7.7. Fort- und Weiterbildung<br />
Im Vergleich zur Voruntersuchung ist die Zahl <strong>der</strong> angebotenen Fort- und Weiterbildungsveran-<br />
staltungen deutlich gestiegen. Verbesserungsvorschläge leiten sich aus den vorliegenden Da-<br />
ten nicht ab. Nicht selten jedoch könnte <strong>der</strong> „Mehrwert“ <strong>der</strong> Fortbildungsaktivitäten noch gestei-<br />
gert werden, <strong>in</strong>dem Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen von <strong>Tumorzentren</strong> ihre fach- o<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen<br />
Fortbildungen konsequenter unter das Dach ihres Tumorzentrums stellen und <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är<br />
organisieren würden.<br />
7.8. Studienaktivitäten<br />
Die For<strong>der</strong>ung nach e<strong>in</strong>er Beteiligung an Studien seitens <strong>der</strong> ADT ist verständlich. Dass an-<br />
sche<strong>in</strong>end nicht alle <strong>Tumorzentren</strong> dieser Auffor<strong>der</strong>ung nachkommen (können), liegt teilweise<br />
<strong>in</strong> ihrer F<strong>in</strong>anzierung begründet. Verbesserungsvorschläge leiten sich aus den vorliegenden<br />
Daten nicht ab.<br />
7.9. Informations- und Beratungsdienste<br />
Die Antworten auf den Fragebogen erlauben lei<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Aussagen darüber, ob das Informati-<br />
ons- und Beratungsangebot für Patienten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im psychosozialen/ psychoonkologi-<br />
schen Bereich und <strong>in</strong> <strong>der</strong> palliativen Situation, tatsächlich <strong>in</strong> ausreichendem Umfang vorgehal-<br />
ten wird bzw. vorhanden ist. Verbesserungsvorschläge lassen sich aus den vorliegenden Daten<br />
nicht ableiten.<br />
7.10. Leistungsempfänger<br />
Die Befragung von regionalen Patientenselbsthilfegruppen zu möglichen Verbesserungen <strong>der</strong><br />
<strong>Tumorzentren</strong> hat <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie den Wunsch nach mehr Öffentlichkeitsarbeit ergeben.<br />
Die befragten nie<strong>der</strong>gelassenen Onkologen sahen die wichtigste Verbesserungsmöglichkeit <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Kommunikation mit nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten.<br />
Die befragten kl<strong>in</strong>ischen Onkologen sahen <strong>in</strong> <strong>der</strong> IT-Vernetzung <strong>der</strong> Onkologen sowie <strong>der</strong> Etab-<br />
lierung und Überwachung von Qualitätsparametern die größten Verbesserungspotenziale <strong>der</strong><br />
<strong>Tumorzentren</strong>.<br />
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Die befragten gesetzlichen Krankenkassen sahen im Umfang <strong>der</strong> Datenbereitstellung für Kran-<br />
kenkassen und Ärzte die entscheidenden Verbesserungsmöglichkeiten.<br />
Mehr generelle Öffentlichkeitsarbeit zur Schaffung von Transparenz ist das von Befragten <strong>der</strong><br />
Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen meistgenannte Verbesserungspotenzial <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>.<br />
Der geme<strong>in</strong>same Nenner <strong>der</strong> von den Leistungsempfängern geäußerten Verbesserungswün-<br />
sche lässt sich als optimale sektorenübergreifende Kommunikation und Qualitätssicherung be-<br />
schreiben. Diese von den Leistungsempfängern an TZ gestellte Anfor<strong>der</strong>ungen decken sich mit<br />
dem vielleicht essentiellsten durch die Evaluation ermittelten Verbesserungspotenzial: <strong>der</strong> Rea-<br />
lisierung regionaler kl<strong>in</strong>ischer Krebsregister, als Basis für e<strong>in</strong> flächendeckendes sektorenüber-<br />
greifendes Qualitätsmanagement und Benchmark<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Behandlungse<strong>in</strong>richtungen.<br />
7.11. Personelle und f<strong>in</strong>anzielle Ausstattung<br />
Über e<strong>in</strong>e geeignete Ausstattung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> trifft das Memorandum <strong>der</strong> ADT e<strong>in</strong>e ganze<br />
Reihe von Aussagen. Diese Anfor<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Realität nicht umgesetzt worden. Das<br />
mag daran liegen, dass die F<strong>in</strong>anzierung bei den meisten <strong>Tumorzentren</strong> letztlich über die Pfle-<br />
gesätze läuft. Da <strong>Tumorzentren</strong> aber i.d.R. nicht an Pflegesatzverhandlungen teilnehmen und<br />
das Management <strong>der</strong> Krankenhäuser bestrebt ist, die Adm<strong>in</strong>istration von Funktionse<strong>in</strong>richtun-<br />
gen möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten, kommt es hier zu e<strong>in</strong>em Defizit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Interessenvertretung und<br />
ggf. auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> von den <strong>Tumorzentren</strong> erbrachten Leistungen gerade im H<strong>in</strong>-<br />
blick auf den qualitätssichernden Aspekt <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>.<br />
7.12. Zusammenfassende Bewertung<br />
Die <strong>Tumorzentren</strong> sehen ihre primäre Aufgabe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong><br />
Krebskranken. Diese Auffassung wird e<strong>in</strong>hellig von allen <strong>Tumorzentren</strong> geteilt. Auch die befrag-<br />
ten Leistungsempfänger sehen hier<strong>in</strong> die wesentliche Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>.<br />
Diese Aufgabe erfüllen die <strong>Tumorzentren</strong> auf mehrfache Weise:<br />
An erster Stelle ist die zentrale Bedeutung von verlaufsbegleitend und sektorenübergreifend zu<br />
führenden kl<strong>in</strong>ischen Krebsregistern zu nennen, als Basis für die Beurteilbarkeit <strong>der</strong> Prozess-<br />
und <strong>der</strong> Ergebnisqualität <strong>der</strong> Behandlung. Hier s<strong>in</strong>d teilweise beachtlich fortgeschrittene und ef-<br />
fiziente E<strong>in</strong>richtungen und Strukturen mit Vorbildfunktion vorhanden, teilweise jedoch auch e-<br />
normer Entwicklungsbedarf zu verzeichnen.<br />
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Die <strong>Tumorzentren</strong> tragen zur Verbesserung <strong>der</strong> Versorgungsqualität bei, <strong>in</strong>dem sie für Patien-<br />
ten und Angehörige sowie auch für die Öffentlichkeit Informationen bereit stellen. Bei Patienten<br />
können diese sehr konkret werden. Sie be<strong>in</strong>halten sowohl Informationen zur <strong>in</strong>dividuellen Di-<br />
agnose und den sich daraus ergebenden Behandlungsmöglichkeiten, <strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>er Bewertung<br />
dieser Möglichkeiten auf <strong>der</strong> Grundlage e<strong>in</strong>er Evidence based Medic<strong>in</strong>e, als auch z.B. die Vor-<br />
stellung des Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenz.<br />
Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte werden bei <strong>der</strong> Therapie Krebskranker unterstützt, <strong>in</strong>dem <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre<br />
Tumorkonferenzen organisiert, durchgeführt und dokumentiert werden und etablierte Bera-<br />
tungs- und Konsilangebote bereitgestellt werden. Durch die Auswertung <strong>der</strong> Verlaufsdaten ihrer<br />
Patienten s<strong>in</strong>d <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, den behandelnden Ärzten Rückmeldungen über die<br />
Konformität <strong>der</strong> Therapie mit den bestehenden Leitl<strong>in</strong>ien, über das Outcome <strong>der</strong> Patienten etc.<br />
und über die Güte <strong>der</strong> Dokumentation <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen und ambulanten Verläufe zu geben.<br />
Für die Mitgliedskl<strong>in</strong>iken e<strong>in</strong>es Tumorzentrums, die kooperierenden nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte<br />
und Ärzt<strong>in</strong>nen und nicht zuletzt auch für die Kassen und Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen stel-<br />
len <strong>Tumorzentren</strong> darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n dar, wenn über die spezielle Auswertung von<br />
Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren und <strong>der</strong>en zielgerichtete Kommunikation dafür Sorge getragen wird, dass<br />
aufwändige Mehrfachuntersuchungen o<strong>der</strong> unangemessene diagnostische und therapeutische<br />
Maßnahmen unterbleiben.<br />
E<strong>in</strong> weiterer gesellschaftlicher Nutzen entsteht aus <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> an die epidemiologi-<br />
schen Krebsregister weitergeleiteten Daten.<br />
Damit ist die Liste <strong>der</strong> Nutznießer e<strong>in</strong>es Tumorzentrums jedoch noch nicht abgeschlossen.<br />
Zahlreiche <strong>Tumorzentren</strong> haben teils <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Strukturen, <strong>in</strong> denen sie angesie-<br />
delt s<strong>in</strong>d, teils außerhalb, Servicee<strong>in</strong>richtungen etabliert, die unmittelbar patientenorientierte<br />
Leistungen erbr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Qualifizierung des onkologischen Personals dienen, zum Bei-<br />
spiel ambulant-stationäre Palliativdienste und –e<strong>in</strong>richtungen, professionelle psychoonkologi-<br />
sche Dienste und psychosoziale Beratungsstellen, Fort- und Weiterbildungse<strong>in</strong>richtungen, Prä-<br />
ventionsprojekte. Sie haben <strong>in</strong> diesen Bereichen <strong>in</strong>novative Motorfunktion übernommen, das<br />
Bewusstse<strong>in</strong> für bislang unterentwickelte Versorgungsbereiche geschärft und Praxismodelle<br />
entwickelt.<br />
Durchgängiges Merkmal <strong>der</strong> Arbeit e<strong>in</strong>es Tumorzentrums ist, dass se<strong>in</strong>e Leistungen letztlich<br />
immer den Patienten zugute kommen, entwe<strong>der</strong> auf direktem Wege <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Empfehlung<br />
o<strong>der</strong> unterstützen<strong>der</strong> Betreuung, über die Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>er Patientenselbsthilfegrup-<br />
pe, o<strong>der</strong> <strong>in</strong>direkt durch die Unterstützung <strong>der</strong> ärztlichen Tätigkeit, durch die Auswertung von<br />
Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren, die den Behandlungserfolg belegen, den Vergleich von verschiedenen<br />
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therapeutischen Vorgehensweisen o<strong>der</strong> auch die Bereitstellung von Daten für kl<strong>in</strong>ische Regis-<br />
ter, epidemiologische Auswertungen o<strong>der</strong> Disease Management Programme u.v.a.m.<br />
Es empfiehlt sich daher, dass die Projektgeber und die <strong>Tumorzentren</strong> geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e gezielte<br />
Lobbyarbeit betreiben, um diese Leistungen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> öffentlichen Wahrneh-<br />
mung zu verankern, und um die weitere F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> auch nach <strong>der</strong> Umstel-<br />
lung auf das neue Fallpauschalenentgeltsystem zu gewährleisten.<br />
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8. Weiteres Vorgehen im Projekt<br />
In <strong>der</strong> nächsten Projektphase „Phase III: Entwicklung von Empfehlungen für die künftigen<br />
Strukturen und Aufgaben von <strong>Tumorzentren</strong>“ werden die Projektpartner Deutsche Krebshilfe,<br />
Deutsche Krebsgesellschaft und Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Deutscher <strong>Tumorzentren</strong> unter E<strong>in</strong>bezie-<br />
hung <strong>der</strong> verschiedenen zuständigen Gremien geme<strong>in</strong>sam auf <strong>der</strong> Basis dieser Evaluation und<br />
<strong>der</strong> sich än<strong>der</strong>nden Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> onkologische Versorgung e<strong>in</strong> Konzept zur Wei-<br />
terentwicklung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> entwerfen.<br />
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9. Anhang<br />
9.1. Kriterienkatalog<br />
Im Folgenden s<strong>in</strong>d die Fragen und Antwortmöglichkeiten, sowie das Bewertungsraster des Kri-<br />
terienkatalogs abgebildet. „Falsch“ bedeutet das Fehlen e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>trags. Es handelt sich dabei<br />
um e<strong>in</strong>en „fiktiven“ Antwortbogen, <strong>der</strong> die maximale Punktzahl erreicht.<br />
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9.2. Funktionsanalyse<br />
Erhebungsbogen – Blatt 1: Angaben zur Geschäftsstelle des Tumorzentrums<br />
Angaben zur Geschäftsstelle des Tumorzentrums (hier bitte ke<strong>in</strong>e Angaben zu den Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen e<strong>in</strong>tragen)<br />
Untersuchungse<strong>in</strong>heit Nr.:
Erhebungsbogen – Blatt 3: Aufgabenverteilung<br />
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9.3. Interviews mit Leistungsempfängern<br />
9.3.1. Interviewpartner<br />
Folgende Personen s<strong>in</strong>d im Verlauf <strong>der</strong> Befragung kontaktiert worden:<br />
• 23 gesetzliche Krankenversicherungen wurden kontaktiert, davon waren 14 zu e<strong>in</strong>em<br />
Interview bereit<br />
• 16 Ärztekammern wurden kontaktiert, davon waren 10 zu e<strong>in</strong>em Interview bereit<br />
• 16 kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igungen wurden kontaktiert, davon waren 13 zu e<strong>in</strong>em Inter-<br />
view bereit<br />
• 20 nie<strong>der</strong>gelassene Onkologen wurden kontaktiert, davon waren 16 zu e<strong>in</strong>em Interview<br />
bereit<br />
• 19 kl<strong>in</strong>ische Onkologen wurden kontaktiert, davon waren 16 zu e<strong>in</strong>em Interview bereit<br />
• 41 regionale Patientenselbsthilfegruppen wurde kontaktiert und waren zu e<strong>in</strong>em Inter-<br />
view bereit<br />
Im Folgenden s<strong>in</strong>d die Fragen aufgelistet, die den jeweiligen Interviewpartnern standardmäßig<br />
vorgelegt wurden.<br />
9.3.2. Interviewleitfaden für gesetzliche Krankenversicherung (GKV)<br />
• Was versteht Ihre Krankenversicherung unter e<strong>in</strong>em Tumorzentrum?<br />
• Lassen sich aus Ihrer Sicht die TZ <strong>in</strong> verschiedene Gruppen differenzieren (z.B. h<strong>in</strong>-<br />
sichtlich ihrer Aufgabenwahrnehmung, Organisation, Arbeitsweise)?<br />
• Mit welchen TZ arbeitet Ihre Krankenversicherung zusammen?<br />
• Wenn Sie mit e<strong>in</strong>em TZ zusammenarbeiten, was ist <strong>der</strong> Inhalt/Gegenstand dieser Zu-<br />
sammenarbeit (z.B. Disease Management Programm Mammakarz<strong>in</strong>om)?<br />
• Betreibt Ihre Krankenversicherung mittels <strong>der</strong> TZ e<strong>in</strong>e gezielte Steuerung des Patienten<br />
durch den „mediz<strong>in</strong>ischen Betrieb“?<br />
• Wor<strong>in</strong> sieht Ihre Krankenversicherung den Schwerpunkt <strong>in</strong>nerhalb des Leistungsprofils<br />
<strong>der</strong> TZ?<br />
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• Welche Leistungen sollten aus Sicht Ihrer Krankenversicherung standardmäßig von TZ<br />
angeboten werden (z.B. Patientenberatung, Auswertungen des kl<strong>in</strong>ischen Krebsregis-<br />
ters h<strong>in</strong>sichtlich Behandlungsqualität)?<br />
• Soweit beurteilbar, wie bewerten Sie das Leistungsangebot h<strong>in</strong>sichtlich Umfang und<br />
Qualität (z.B. sektorübergreifende Zusammenarbeit <strong>in</strong> Form von Tumorkonferenzen,<br />
Leitl<strong>in</strong>ienentwicklung)?<br />
• Welche Leistungen e<strong>in</strong>es TZ nehmen Sie regelmäßig <strong>in</strong> Anspruch?<br />
• Ist Ihre Krankenversicherung an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung von TZ beteiligt?<br />
Wenn ja, wie hoch war das monetäre Engagement Ihre Krankenversicherung bzgl. TZ<br />
<strong>in</strong> 2002?<br />
• Wie wird sich nach Ihrer E<strong>in</strong>schätzung das fallpauschalenbasierte Entgeltsystem auf die<br />
F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> TZ auswirken?<br />
• Welche Verbesserungsvorschläge hätten Sie h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> TZ?<br />
• Wie steht Ihre Krankenversicherung zu e<strong>in</strong>er Zertifizierung <strong>der</strong> TZ?<br />
9.3.3. Interviewleitfaden für Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igungen (KV)<br />
• Was versteht Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung unter e<strong>in</strong>em Tumorzentrum?<br />
• Lassen sich aus Ihrer Sicht die TZ <strong>in</strong> verschiedene Gruppen differenzieren (z.B. h<strong>in</strong>-<br />
sichtlich ihrer Aufgabenwahrnehmung, Organisation, Arbeitsweise)?<br />
• Mit welchen TZ arbeitet Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung zusammen?<br />
• Wenn Sie mit e<strong>in</strong>em TZ zusammenarbeiten, was ist <strong>der</strong> Inhalt/Gegenstand dieser Zu-<br />
sammenarbeit?<br />
• Betreibt Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung e<strong>in</strong>e gezielte Patientensteuerung mittels <strong>der</strong><br />
TZ?<br />
• Wor<strong>in</strong> sieht Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung den Schwerpunkt <strong>in</strong>nerhalb des Leis-<br />
tungsprofils <strong>der</strong> TZ?<br />
• Welche Leistungen sollten aus Sicht Ihrer Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igung standardmäßig<br />
von TZ angeboten werden?<br />
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• Soweit beurteilbar, wie bewerten Sie das Leistungsangebot h<strong>in</strong>sichtlich Umfang und<br />
Qualität (z.B. Tumorkonferenzen, Fort- und Weiterbildung, Verzahnung von ambulan-<br />
tem und stationärem Sektor)?<br />
• Welche Leistungen e<strong>in</strong>es TZ nehmen Sie regelmäßig <strong>in</strong> Anspruch?<br />
• Ist Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung von TZ beteiligt?<br />
• Wenn ja, wie hoch war das monetäre Engagement Ihrer Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igung<br />
bzgl. TZ <strong>in</strong> 2002?<br />
• Welche Verbesserungsvorschläge hätten Sie h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> TZ?<br />
• Wie steht Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung zu e<strong>in</strong>er Zertifizierung <strong>der</strong> TZ?<br />
9.3.4. Interviewleitfaden für Ärztekammern<br />
• Was verstehen Sie unter dem Begriff Tumorzentrum?<br />
• Lassen sich TZ h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Aufgabenwahrnehmung, Organisation, Arbeitsweise,<br />
Ausstattung <strong>in</strong> verschiedene Gruppen differenzieren?<br />
• Mit welchen TZ arbeiten Sie zusammen?<br />
• Wenn Sie mit e<strong>in</strong>em TZ zusammenarbeiten, was ist <strong>der</strong> Inhalt/Gegenstand dieser Zu-<br />
sammenarbeit?<br />
• Wor<strong>in</strong> sehen Sie den Schwerpunkt <strong>in</strong>nerhalb des Leistungsprofils <strong>der</strong> TZ?<br />
• Welche Leistungen sollten aus Ihrer Sicht standardmäßig von TZ angeboten werden?<br />
• Soweit beurteilbar, wie bewerten Sie das Leistungsangebot h<strong>in</strong>sichtlich Umfang und<br />
Qualität (z.B. Tumorkonferenzen, Fort- und Weiterbildung für Ärzte und mediz<strong>in</strong>isches<br />
Personal)?<br />
• Welche Leistungen e<strong>in</strong>es TZ nehmen Sie regelmäßig <strong>in</strong> Anspruch?<br />
• Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für TZ?<br />
• Wie stehen Sie zu e<strong>in</strong>er Zertifizierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>?<br />
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9.3.5. Interviewleitfaden für nie<strong>der</strong>gelassene und kl<strong>in</strong>ische Onkologen<br />
• Was verstehen Sie unter dem Begriff Tumorzentrum?<br />
• Lassen sich die TZ <strong>in</strong> verschiedene Gruppen differenzieren (z.B. h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Auf-<br />
gabenwahrnehmung, Organisation, Arbeitsweise)?<br />
• Mit welchen TZ stehen Sie <strong>in</strong> Kontakt/arbeiten Sie zusammen?<br />
• Wor<strong>in</strong> sehen Sie den Schwerpunkt <strong>in</strong>nerhalb des Leistungsprofils <strong>der</strong> TZ?<br />
• Welche Leistungen sollten aus Ihrer Sicht standardmäßig von TZ angeboten werden?<br />
• Wie bewerten Sie das Leistungsangebot h<strong>in</strong>sichtlich Umfang und Qualität (z.B. Tumor-<br />
konferenzen, Fort- und Weiterbildung für Ärzte und mediz<strong>in</strong>isches Personal, Auswer-<br />
tungen zur Behandlungsqualität)?<br />
• Welche Leistungen e<strong>in</strong>es TZ nehmen Sie regelmäßig <strong>in</strong> Anspruch?<br />
• Wie schätzen Sie die Bedeutung des Informationsangebotes des TZ im Vergleich zu<br />
an<strong>der</strong>en Informationsquellen e<strong>in</strong>?<br />
• Welche an<strong>der</strong>en Informationsquellen s<strong>in</strong>d das?<br />
• Wie beurteilen Sie die Erreichbarkeit des TZ?<br />
• Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für TZ?<br />
• Wie stehen Sie zu e<strong>in</strong>er Zertifizierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>?<br />
9.3.6. Interviewleitfaden für regionale Patientenselbsthilfeorganisationen<br />
• Was verstehen Sie unter dem Begriff Tumorzentrum?<br />
• Mit welchen TZ stehen Sie <strong>in</strong> Kontakt/arbeiten Sie zusammen?<br />
• Welche Leistungen e<strong>in</strong>es TZ nehmen Sie <strong>in</strong> Anspruch?<br />
• Wie schätzen Sie die Bedeutung des Informationsangebotes <strong>der</strong> TZ im Vergleich zu<br />
an<strong>der</strong>en Informationsquellen e<strong>in</strong>?<br />
• Welche Informationsquellen s<strong>in</strong>d das?<br />
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• Wie beurteilen Sie den Leistungsumfang des TZ für die Betroffenen <strong>in</strong> Ihrer Selbsthilfe-<br />
gruppe bzw. für Tumorpatienten ganz allgeme<strong>in</strong>?<br />
• Wie beurteilen Sie die Qualität <strong>der</strong> angebotenen Leistungen?<br />
• Wie beurteilen Sie die Erreichbarkeit des TZ h<strong>in</strong>sichtlich Beratung und Information?<br />
• Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für TZ?<br />
• Wie stehen Sie zu e<strong>in</strong>er Zertifizierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>?<br />
9.4. Adressliste <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT<br />
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9.5. Literaturliste<br />
• Aufbau und Zusammenfassung <strong>der</strong> onkologischen E<strong>in</strong>richtungen..., C.G. Schmidt,<br />
Strahlentherapie, 154, Nr. 3, Seiten 161-168, 1978<br />
• Tumorzentrum Hannover – Aufgaben und Ziele, H. Poliwoda, Nie<strong>der</strong>sächsisches Ärzte-<br />
blatt, 23, Seiten 805-808, 1978<br />
• <strong>Tumorzentren</strong>, F. Porzsolt, Kl<strong>in</strong>ikarzt, 19, Nr. 12, Seiten 598-599, 1990<br />
• Aufgaben und Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> für die <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Tumortherapie, P.<br />
Schlag, Langenbecks Arch Suppl II (Kongressbericht) Seiten 47-50, 1990<br />
• Aufgaben und Ziele des Tumorzentrums Hannover, Bernd Günther, Med. Kl<strong>in</strong>. 91 Son-<br />
<strong>der</strong>nr. 3, Seiten 72-74, 1996<br />
• Aufgaben <strong>der</strong> ADT, H. Sauer, Forum DKG, Nr. 13, Seiten 637-639, 1998<br />
• Modellprogramm zur besseren Versorgung von Krebspatienten, Schriftreihe des Bun-<br />
desm<strong>in</strong>isteriums für Gesundheit, Band 109, Nomos Verlagsgesellschaft Baden-Baden,<br />
1998<br />
• Umfrage zu versorgungsrelevanten Aktivitäten <strong>der</strong> TZ <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT, TumorDiagn. & The-<br />
rapie 20, Seiten 33-38, 1999<br />
• Memorandum <strong>der</strong> ADT, 4. Auflage, H. Sauer et.al., 1999<br />
• Wo e<strong>in</strong> Wille ist, schaffen wir e<strong>in</strong>en Weg, L. Weißbach, Forum DGK, Son<strong>der</strong>heft 01,<br />
Seiten 03-06, 2000<br />
• Streitpunkt: <strong>Tumorzentren</strong>, H. Sauer, D. Hölzel, H. Braunwald, K.-P. Hellriegel, M.<br />
Schönfel<strong>der</strong>, Forum DGK, Son<strong>der</strong>heft 01, Seite 10, 2000<br />
• Tumorregister – Qualitäts<strong>in</strong>dikator und Vision für e<strong>in</strong>en Onkologiestandort, D. Hölzel,<br />
Forum DGK, Son<strong>der</strong>heft 02, Seiten 08-11, 2000<br />
• Was leisten <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> ihrer jetzigen Form, Hansjörg Sauer, Fo-<br />
rum DKG, Son<strong>der</strong>heft 02, Seiten 24-25, 2000<br />
• Für e<strong>in</strong>e bessere Zusammenarbeit gegen Krebserkrankungen, K.-P. Hellriegel, P.-I.<br />
Thünte, V. Budach, Forum DGK, Son<strong>der</strong>heft 02, Seiten 32-34, 2000<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc116/117
• Zertifizierung von onkologischen Schwerpunkten und <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Baden-<br />
Württemberg, M. Bamberger, H. Heimpel, Forum DGK, Son<strong>der</strong>heft 02, Seiten 35-36,<br />
2000<br />
• Die bayerischen <strong>Tumorzentren</strong>, Bayerisches Ärzteblatt, Nr. 2, Seiten 55-61, 2001<br />
• Die Acht Thesen zur Krebsmediz<strong>in</strong> auf dem Prüfstand, Lothar Weißbach, Rolf Kreien-<br />
berg, Süddeutsche Zeitung Nr. 60, Seite V2, vom 12.3.02<br />
• Krebsmediz<strong>in</strong> wie beim Arbeitsamt, S. Olff, K. Koch, Süddeutsche Zeitung Nr. 60, Seite<br />
V2, vom 12.3.02<br />
• Integrierte Versorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie aus Sicht e<strong>in</strong>es Tumorzentrums, G. Schott, Fo-<br />
rum DKG, Son<strong>der</strong>heft 2, Seiten 32-35, 2003<br />
• Die Verantwortung des Staates <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krebsmediz<strong>in</strong>, A. Schauer, E. Ratzke, Strafrecht-<br />
Biorecht- Rechtsphilosophie, C. F. Müller Verlag, Heidelberg, Seiten 807-833, 2003<br />
• <strong>Tumorzentren</strong>: „Unverzichtbar“, M. Merten, Deutsches Ärzteblatt, Nr. 21, Seiten B 1181-<br />
B1182, 2003<br />
• <strong>Tumorzentren</strong> – Tumorboards, M.A. Siess, Onkologe, Nr. 9, Seiten 354-361, 2003<br />
• Protokoll <strong>der</strong> Gesundheitsm<strong>in</strong>isterkonferenz <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, Presse<strong>in</strong>fos, Protokolle <strong>der</strong> 77<br />
GMK (2004)<br />
9.6. Acknowledgement<br />
Allen, die sich als Gesprächspartner/<strong>in</strong> bereitgestellt o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Fragebögen<br />
beteiligt o<strong>der</strong> durch ihre Kritik an <strong>der</strong> Gestaltung dieses Berichts mitgewirkt haben, sei aus-<br />
drücklich für ihr Engagement, ihre konstruktive Mitarbeit und für ihre Sorgfalt gedankt.<br />
Beson<strong>der</strong>er Dank gilt Frau Dr. Kl<strong>in</strong>khammer-Schalke, TZ Regensburg, Herrn Braunwald, ITZ<br />
Tüb<strong>in</strong>gen, Herrn Dr. Ratzke, TZ Gött<strong>in</strong>gen und Herrn Pohn-Weid<strong>in</strong>ger, H&P, welche die Erstel-<br />
lung des Endberichts tatkräftig unterstützt haben.<br />
München, den 20. September 2004<br />
Dr. Dr. Daniel P. Wichelhaus, Horváth & Partner GmbH<br />
20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc117/117