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Evaluierung der Tumorzentren in der BRD - Arbeitsgemeinschaft ...

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<strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong><br />

Im Auftrag <strong>der</strong><br />

Deutsche Krebshilfe e.V.<br />

Deutsche Krebsgesellschaft e.V.<br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Deutscher <strong>Tumorzentren</strong> e.V.<br />

Horváth & Partner GmbH<br />

Barcelona Berl<strong>in</strong> Boston Budapest Düsseldorf<br />

Madrid Munich Prague Stuttgart Vienna Zurich<br />

Bavariar<strong>in</strong>g 17<br />

D – 80336 München<br />

Tel. 089 5446 250<br />

Fax: 089 5446 2599<br />

München, 20. September 2004


Inhalt<br />

1. Zusammenfassung 5<br />

2. Zielsetzung <strong>der</strong> Evaluation 7<br />

3. <strong>Tumorzentren</strong> im Spiegel <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion und Kritik 8<br />

4. Ziel und Aufgabenspektrum <strong>der</strong> Tumorzentrum gemäß des Memorandums <strong>der</strong> ADT 10<br />

4.1. Versorgungsaufgabe 10<br />

4.2. Organisationsstruktur 11<br />

4.3. Strukturelle Voraussetzungen, Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> 12<br />

4.4. Ableitung <strong>der</strong> Untersuchungskriterien 13<br />

5. Vorgehensweise, Methodenkritik und Teilnehmer 16<br />

5.1. Untersuchungsmethoden und Vorgehensweise 16<br />

5.1.1. Expertengespräche vor Ort 16<br />

5.1.2. Kriterienkatalog 17<br />

5.1.3. Funktionsanalyse 18<br />

5.1.4. Interviews mit Leistungsempfängern 20<br />

5.2. Kritik an <strong>der</strong> Methodik 21<br />

5.3. Teilnehmer an <strong>der</strong> Evaluation 23<br />

6. Auswertung <strong>der</strong> Fragebögen 27<br />

6.1. Integration 27<br />

6.2. Interdiszipl<strong>in</strong>arität 38<br />

6.3. Leitl<strong>in</strong>ien 44<br />

6.4. Verlaufsbegleitendes Krebsregister 49<br />

6.5. Fort- und Weiterbildung 59<br />

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6.6. Studienaktivitäten 62<br />

6.7. Informations- und Beratungsdienste 65<br />

6.8. Qualitätsmanagement 68<br />

6.9. F<strong>in</strong>anzielle und personelle Ausstattung sowie Organisation 72<br />

6.10. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> beteiligten <strong>Tumorzentren</strong> 79<br />

6.10.1. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> 84<br />

6.10.2. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> 86<br />

6.11. Interviews mit Leistungsempfängern 88<br />

6.11.1. Interviewpartner 88<br />

6.11.2. Zusammenfassung <strong>der</strong> Befragungsergebnisse 89<br />

6.11.3. Verständnis des Begriffs Tumorzentrum 89<br />

6.11.4. Zusammenarbeit mit <strong>Tumorzentren</strong> 89<br />

6.11.5. Leistungsangebot <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> 90<br />

6.11.6. Leistungsumfang und Qualität 91<br />

6.11.7. Regelmäßige Leistungs<strong>in</strong>anspruchnahme 91<br />

6.11.8. F<strong>in</strong>anzierung 92<br />

6.11.9. Zertifizierung 92<br />

6.11.10. Verbesserungsvorschläge 93<br />

7. Fazit aus <strong>der</strong> Evaluation 96<br />

7.1. Abgleich mit den Anfor<strong>der</strong>ungen des ADT-Memorandums 96<br />

7.2. Teilnahme an <strong>der</strong> Evaluation 96<br />

7.3. Integration 97<br />

7.4. Interdiszipl<strong>in</strong>arität 97<br />

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7.5. Leitl<strong>in</strong>ien 98<br />

7.6. Verlaufsbegleitendes Krebsregister 98<br />

7.7. Fort- und Weiterbildung 99<br />

7.8. Studienaktivitäten 99<br />

7.9. Informations- und Beratungsdienste 99<br />

7.10. Leistungsempfänger 99<br />

7.11. Personelle und f<strong>in</strong>anzielle Ausstattung 100<br />

7.12. Zusammenfassende Bewertung 100<br />

8. Weiteres Vorgehen im Projekt 103<br />

9. Anhang 104<br />

9.1. Kriterienkatalog 104<br />

9.2. Funktionsanalyse 109<br />

9.3. Interviews mit Leistungsempfängern 111<br />

9.3.1. Interviewpartner 111<br />

9.3.2. Interviewleitfaden für gesetzliche Krankenversicherung (GKV) 111<br />

9.3.3. Interviewleitfaden für Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igungen (KV) 112<br />

9.3.4. Interviewleitfaden für Ärztekammern 113<br />

9.3.5. Interviewleitfaden für nie<strong>der</strong>gelassene und kl<strong>in</strong>ische Onkologen 114<br />

9.3.6. Interviewleitfaden für regionale Patientenselbsthilfeorganisationen 114<br />

9.4. Adressliste <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT 115<br />

9.5. Literaturliste 116<br />

9.6. Acknowledgement 117<br />

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1. Zusammenfassung<br />

Zur Teilnahme an <strong>der</strong> vorliegenden Evaluation waren alle 41 <strong>Tumorzentren</strong>, die Mitglied <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Deutscher <strong>Tumorzentren</strong> e.V. (ADT) s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>geladen. 36 <strong>Tumorzentren</strong><br />

haben sich daran beteiligt und die Fragebögen zum Kriterienkatalog <strong>der</strong> ADT (n=36 Rückmel-<br />

dungen) und zur Funktionsanalyse (n=33 Rückmeldungen) im Zeitraum Mai 2003 bis April 2004<br />

zurückgeschickt. Die jetzige Teilnahmequote von 88% entspricht <strong>der</strong> vorangegangener Mit-<br />

glie<strong>der</strong>befragungen durch die ADT.<br />

Der vorliegende Bericht basiert auf den ausgewerteten Fragebögen, den Expertengesprächen<br />

vor Ort bei den e<strong>in</strong>zelnen teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> sowie auf über 120 Interviews mit Leis-<br />

tungsempfängern <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (Ärzten, Patientenselbsthilfegruppen, Kassen, Kassenärzt-<br />

lichen Vere<strong>in</strong>igungen und Ärztekammern). Bezugsjahr ist das Jahr 2002.<br />

Die von <strong>der</strong> ADT bereits e<strong>in</strong>geführte Klassifizierung <strong>in</strong> „mehr kl<strong>in</strong>ikbezogene <strong>Tumorzentren</strong>“<br />

(n=13) und „Flächenbezogene <strong>Tumorzentren</strong>“ (n=23) besteht nach wie vor. Erstere kommen<br />

nur <strong>in</strong> den alten Bundeslän<strong>der</strong>n vor. Letztere s<strong>in</strong>d durchgängig <strong>in</strong> allen neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

und <strong>in</strong> Bayern anzutreffen. Darüber h<strong>in</strong>aus kommt dieser Typ vere<strong>in</strong>zelt auch <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg, Nie<strong>der</strong>sachsen und Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen vor.<br />

Ihre Hauptaufgabe sehen die <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sicherstellung e<strong>in</strong>er hochwertigen und adä-<br />

quaten onkologischen Versorgungen <strong>der</strong> Patienten <strong>in</strong> ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet.<br />

In den E<strong>in</strong>zugsgebieten <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> leben knapp zwei Drittel <strong>der</strong> Bundes-<br />

bevölkerung.<br />

Die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> berichten von e<strong>in</strong>er <strong>in</strong> 2002 durchgeführten Gesamtzahl von<br />

ca. 11.500 <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Tumorkonferenzen, <strong>in</strong> denen vorwiegend Patienten vorgestellt<br />

werden, bei denen es sich um Problemfälle handelt o<strong>der</strong> es mehrere Behandlungsoptionen<br />

gibt.<br />

Leitl<strong>in</strong>ien werden von allen Geschäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> als Grundlage <strong>der</strong> Therapie<br />

empfohlen. In zwei Drittel <strong>der</strong> Fälle wird dabei auf die Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> DKG verwiesen. E<strong>in</strong>e Über-<br />

prüfung, ob e<strong>in</strong>e leitl<strong>in</strong>iengerechte Behandlung <strong>der</strong> Patienten erfolgt, wird von drei Fünftel <strong>der</strong><br />

teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> durchgeführt.<br />

Die Hälfte <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> setzten das GTDS zur Tumordokumentation e<strong>in</strong>.<br />

Praktisch alle melden entsprechende Daten an die überregionalen epidemiologischen Register<br />

weiter. Darüber h<strong>in</strong>aus werden von <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> die krankheitsverlaufsbe-<br />

gleitenden Daten zu gezielten Fragen <strong>der</strong> Versorgungsqualität ausgewertet.<br />

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Die Zahl <strong>der</strong> von den Geschäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> angebotenen Aus-, Fort- und Weiter-<br />

bildungen ist im Vergleich zu vorherigen Befragungen stark gestiegen. Sie liegt bei den teil-<br />

nehmenden <strong>Tumorzentren</strong> im Durchschnitt bei ca. 28 Veranstaltungen pro Geschäftsstelle p.a.<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Teilnahme an kl<strong>in</strong>ischen Studien zeigt sich e<strong>in</strong> une<strong>in</strong>heitliches Bild. Die Ge-<br />

schäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>, <strong>der</strong>en Budgets über die Pflegesatzverhandlungen zustande<br />

kommen, s<strong>in</strong>d von Seiten <strong>der</strong> Kassen gehalten, diese Gel<strong>der</strong> nicht für die Forschung aufzu-<br />

wenden. Geschäftstellen, die dieser E<strong>in</strong>schränkung nicht unterliegen, s<strong>in</strong>d durchschnittlich <strong>in</strong> 18<br />

Studien <strong>in</strong>volviert. Die durchschnittliche Gesamtzahl <strong>der</strong> von den Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen e<strong>in</strong>es<br />

Tumorzentrums durchgeführten Studien liegt dabei um e<strong>in</strong> mehrfaches höher.<br />

Die höchsten Punktzahlen h<strong>in</strong>sichtlich des Kriterienkatalogs <strong>der</strong> ADT werden von den teilneh-<br />

menden <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rubrik Informations- und Beratungsdienste für Patienten, Ange-<br />

hörige und die Öffentlichkeit erreicht. Alle teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> bieten e<strong>in</strong>e Reihe von<br />

Services an o<strong>der</strong> vermitteln Anfragen unmittelbar an e<strong>in</strong>en kompetenten Kooperationspartner.<br />

Bei <strong>der</strong> Analyse <strong>der</strong> Leistungsempfänger <strong>der</strong> Geschäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> zeigt sich,<br />

dass Ärzte mit zwei Fünfteln zu den direkten Hauptabnehmern <strong>der</strong> Leistungen e<strong>in</strong>es Tumor-<br />

zentrums zählen, gefolgt von den Patienten und <strong>der</strong>en Angehörigen, welche geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong><br />

Drittel <strong>der</strong> Leistungen unmittelbar <strong>in</strong> Anspruch nehmen.<br />

Bei <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung liegen zwei unterschiedliche Strategien vor. Die Mehrheit <strong>der</strong> Tu-<br />

morzentren erhält Ihre Budget aus dem Haushalt des Krankenhauses und somit <strong>in</strong>direkt über<br />

die Pflegesatzverhandlung von den Kassen. E<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>eren Zahl von <strong>Tumorzentren</strong> ist es ge-<br />

lungen, direkt mit den Kassen e<strong>in</strong> Budget zu vere<strong>in</strong>baren. In diesen Fällen ist entwe<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Ent-<br />

gelt pro Tumormeldung, e<strong>in</strong> bestimmter Betrag pro E<strong>in</strong>wohner im E<strong>in</strong>zugsgebiet o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e defi-<br />

nierte Zahl von Stellen außerhalb des Pflegesatzes mit den Kassen vere<strong>in</strong>bart worden.<br />

Die personelle Ausstattung <strong>der</strong> Geschäftsstellen ist sehr unterschiedlich und reicht von ke<strong>in</strong>er<br />

bis zu über 20 hauptamtlichen Stellen, wobei <strong>in</strong> letzterem Fall ganze Service-E<strong>in</strong>richtungen, wie<br />

e<strong>in</strong> Palliativ- o<strong>der</strong> Brückenpflegedienst, e<strong>in</strong>e Weiterbildungse<strong>in</strong>richtung, e<strong>in</strong> Psychoonkologi-<br />

scher o<strong>der</strong> –sozialer Dienst o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Telefonberatungsstelle organisatorisch an die Geschäfts-<br />

stelle angebunden s<strong>in</strong>d.<br />

Als Hauptaufgabe e<strong>in</strong>es Tumorzentrums wurde von den befragten Leistungsempfängergruppen<br />

die Führung des Krebsregisters und die Datenauswertungen genannt, mit dem Ziel <strong>der</strong> Quali-<br />

tätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> onkologischen Versorgung. Der Leistungsumfang und die Leistungsqualität<br />

<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> wurde von den befragten Leistungsempfängern mehrheitlich positiv beurteilt.<br />

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2. Zielsetzung <strong>der</strong> Evaluation<br />

Die Deutsche Krebshilfe e.V. (DKH), die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Deutscher <strong>Tumorzentren</strong> e.V.<br />

(ADT) und die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG) haben beschlossen, die Mitglieds<strong>in</strong>stitu-<br />

tionen <strong>der</strong> ADT <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Projekt zu evaluieren. Dabei s<strong>in</strong>d die im Memorandum<br />

<strong>der</strong> ADT (4. Auflage, 1999) def<strong>in</strong>ierten Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (TZ)<br />

Basis <strong>der</strong> Evaluation.<br />

Die <strong>Evaluierung</strong> dient <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

• <strong>der</strong> Bestandsaufnahme <strong>der</strong> Versorgungs- und Kooperationsstrukturen<br />

• <strong>der</strong> Darstellung und Analyse struktureller Unterschiede und Ihrer Ursachen<br />

• dem Feedback an die evaluierten Zentren, als Informationsbasis für Struktur- und Quali-<br />

tätsverbesserungen<br />

• DKH, ADT und DKG als Informationsbasis für die Weiterentwicklung von Standards,<br />

Empfehlungen und ggf. För<strong>der</strong>programmen zur Neuorientierung von <strong>Tumorzentren</strong><br />

Für das Gesamtprojekt s<strong>in</strong>d vier Projektphasen vorgesehen:<br />

• Phase I: Entwicklung und Validierung <strong>der</strong> Methode zur Evaluation <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong><br />

• Phase II: Evaluation <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />

• Phase III: Entwicklung von Empfehlungen für die künftigen Strukturen und Aufgaben<br />

von <strong>Tumorzentren</strong> (Neuorientierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>)<br />

• Phase IV: Umsetzung, Weiterentwicklung und För<strong>der</strong>ung von <strong>Tumorzentren</strong> unter Be-<br />

rücksichtigung <strong>der</strong> Empfehlungen<br />

Die Phase I wurde bereits im Januar 2002 abgeschlossen. Ziel <strong>der</strong> Phase I war die Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>er Methodik, mit <strong>der</strong> flächendeckend die <strong>Tumorzentren</strong> unter Berücksichtigung <strong>der</strong> beste-<br />

henden Unterschiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Konzeption <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Zentren und <strong>der</strong> gewachsenen Unter-<br />

schiede <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versorgungslandschaft erfasst werden können. Diese Methodenentwicklung hat<br />

<strong>in</strong> enger Zusammenarbeit zwischen DKH, DKG, ADT und den fünf <strong>Tumorzentren</strong> Freiburg,<br />

Hamburg, Magdeburg, Regensburg und Zwickau stattgefunden. Als Ergebnis <strong>der</strong> Phase I lie-<br />

gen zwei Fragebögen vor, die sich gegenseitig ergänzen: Kriterienkatalog und Funktionsanaly-<br />

se. Beide s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Testlauf an den fünf genannten <strong>Tumorzentren</strong> erprobt, danach überar-<br />

beitet und schließlich für die Phase II von DKH, ADT und DKG freigegeben worden.<br />

Die Phase II nimmt nun e<strong>in</strong>e Bestandsaufnahme <strong>der</strong> Versorgungs- und Kooperationsstrukturen<br />

vor, damit DKH, ADT und DKG <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nächsten Schritt e<strong>in</strong> Konzept zur Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> entwickeln können.<br />

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3. <strong>Tumorzentren</strong> im Spiegel <strong>der</strong> öffentlichen Diskussion und Kritik<br />

Die <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d auf den vergangen Krebskongressen mehrfach Gegenstand scharfer<br />

Kritik und kontroverser Diskussion geworden. Dies war u.a. auch Auslöser für die vorliegende<br />

Evaluation. Betrachtet man die vorliegende Literatur im Überblick, so lassen sich folgende<br />

Merkmale <strong>der</strong> Darstellung und Bewertung ihrer Arbeit erkennen: Bis <strong>in</strong> die Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre<br />

des vergangenen Jahrhun<strong>der</strong>ts f<strong>in</strong>den sich vorwiegend Beiträge mit positivem Grundtenor, die<br />

Aspekte <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> beschreiben bzw. aus den sich än<strong>der</strong>nden Rahmenbe-<br />

d<strong>in</strong>gungen Vorschläge für ihre zukünftige Arbeit ableiten. Dann ersche<strong>in</strong>en Beiträge, die <strong>der</strong><br />

Frage nachgehen, <strong>in</strong> wie weit die <strong>Tumorzentren</strong> den eigenen Anfor<strong>der</strong>ungen und Zielen gerecht<br />

werden. Die schärfste Kritik kommt dabei vom damaligen Präsidenten des 24. Kongress <strong>der</strong><br />

Deutschen Krebsgesellschaft. Als Reaktion darauf f<strong>in</strong>den sich dann Beiträge vor allem <strong>der</strong><br />

ADT, welche an Hand von Umfragergebnissen und eigenen Erhebungen <strong>der</strong> geäußerten Kritik<br />

entgegentreten. E<strong>in</strong>e Liste mit ausgewählter Literatur f<strong>in</strong>det sich im Anhang.<br />

Aus den Beiträgen lassen sich auszugsweise folgende Fakten extrahieren:<br />

Im Jahr 1997 decken die 43 <strong>Tumorzentren</strong>, die damals Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ADT waren, e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zugs-<br />

gebiet von ca. 50 Mio. E<strong>in</strong>wohnern ab, so dass zwei von drei Bundesbürgern direkten Zugang<br />

zu dem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tumorzentrum bereit gestellten Know-how hatten. Von den <strong>Tumorzentren</strong> ver-<br />

fügten die meisten über Projektgruppen, die sich mit bestimmten Tumorentitäten befassten. In<br />

<strong>der</strong> Untersuchung aus dem Jahr 2000 werden die Ergebnisse aus dem Jahr 1997 nochmals<br />

bestätigt, darüber h<strong>in</strong>aus werden die Leistungen im Bereich Leitl<strong>in</strong>ienentwicklung und Umset-<br />

zung sowie Fort- und Weiterbildung gewürdigt.<br />

In den verschiedenen Beiträgen wurde auf folgende Verbesserungsmöglichkeiten h<strong>in</strong>gewiesen:<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Kooperation<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Transparenz<br />

• Anwendung überregionaler Leitl<strong>in</strong>ien<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Zusammenarbeit<br />

Die Hauptaufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> sollte bestehen:<br />

• im Produzieren von Wissen<br />

• im Propagieren von Wissen<br />

• im Überprüfen <strong>der</strong> Umsetzung des aktuellen Wissens<br />

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Es besteht weiterer Handlungsbedarf, weil die Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> noch nicht <strong>in</strong> allen<br />

Regionen zufriedenstellend s<strong>in</strong>d. Bezüglich <strong>der</strong> Leitl<strong>in</strong>ien wird festgestellt, dass <strong>in</strong> allen Tumor-<br />

zentren weitere Anstrengungen zur Verbesserung <strong>der</strong> Situation unternommen werden müssen.<br />

Bezüglich <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Tumorregister wird festgehalten, dass durch die Struktur <strong>der</strong> verlaufs-<br />

begleitenden Tumordokumentation die Basis für die Qualitätsdiskussion gegeben ist, dass je-<br />

doch <strong>der</strong>en Umsetzung an allen <strong>Tumorzentren</strong> weiter forciert werden muss.<br />

Der vorliegende Bericht stellt aufgrund fundierter Datenerhebung aus allen beteiligten Tumor-<br />

zentren die Umsetzung <strong>der</strong> aus dem Memorandum <strong>der</strong> ADT gefor<strong>der</strong>ten Kriterien dar. Die Um-<br />

setzung dieser Anfor<strong>der</strong>ungen ist e<strong>in</strong>e Antwort auf die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit geäußerte Kritik<br />

und stellte e<strong>in</strong>e Verbesserung <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> dar. In jedem Fall ist es beabsich-<br />

tigt, zum E<strong>in</strong>en pauschaler Kritik entgegen zu treten, aber auch zum An<strong>der</strong>en gezielte Verbes-<br />

serungsmöglichkeiten aufzuzeigen.<br />

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4. Ziel und Aufgabenspektrum <strong>der</strong> Tumorzentrum gemäß des Memorandums<br />

<strong>der</strong> ADT<br />

Das Memorandum ist für die ADT von zentraler Bedeutung, weil es <strong>in</strong> immer wie<strong>der</strong> aktualisier-<br />

ter Form auf die sich än<strong>der</strong>nden gesundheitspolitischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen als auch auf Ver-<br />

än<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> onkologischen Versorgungslandschaft e<strong>in</strong>geht. Das Memorandum be-<br />

schreibt somit das Umfeld für die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>. Es legt programmatisch die Aufga-<br />

benschwerpunkte <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ADT fest und stellt durch die klare Zuweisung von quali-<br />

tätssichernden Aufgaben auch e<strong>in</strong>e Legitimation für die <strong>Tumorzentren</strong> dar.<br />

An <strong>der</strong> Ausgestaltung <strong>der</strong> aktuellen vierten Auflage, waren neben 23 <strong>Tumorzentren</strong> sowie nam-<br />

haften Onkologen und Onkolog<strong>in</strong>nen auch das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit, die Deut-<br />

sche Krebsgesellschaft und das Informationszentrum für Standards <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie beteiligt.<br />

Im Detail geht das Memorandum auf die Versorgungsaufgabe e<strong>in</strong>. Des Weiteren beschreibt es<br />

ausführlich die Konzeption <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> und nennt strukturelle Voraussetzungen, Anforde-<br />

rungen und Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>, <strong>der</strong>en jeweilige Erfüllung als Vorbed<strong>in</strong>gung für e<strong>in</strong>e<br />

Mitgliedschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT verstanden werden soll. Darüber h<strong>in</strong>aus benennt es den Personal-<br />

und F<strong>in</strong>anzbedarf <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> und onkologischen Schwerpunktkrankenhäuser. Schließ-<br />

lich werden die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ADT, die <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik Deutschland mit<br />

Lageplan und Adressen aufgelistet.<br />

Die im Memorandum <strong>der</strong> ADT (4. Auflage, 1999) def<strong>in</strong>ierten Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben <strong>der</strong><br />

<strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d Basis <strong>der</strong> Evaluation. Nachstehend werden deshalb die Kernaussagen zi-<br />

tiert, an denen dann im Folgenden die Ergebnisse <strong>der</strong> Evaluation, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Auswer-<br />

tung des Fragebogens zum Kriterienkatalog, gemessen werden.<br />

4.1. Versorgungsaufgabe<br />

Zu den Versorgungsaufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> stellt das Memorandum folgendes fest:<br />

„...Jährlich erkranken ca. 350.000 Bürger/<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> Deutschland an Krebs also ungefähr 4.300 auf<br />

1 Mio. ...[Darüber h<strong>in</strong>aus leben] unter uns ca. 1,5 Mio. Bürger/<strong>in</strong>nen, bei denen irgendwann im<br />

Laufe ihres Lebens e<strong>in</strong>e Krebserkrankung diagnostiziert wurde...<br />

...[Dennoch ist] jede e<strong>in</strong>zelne Krebsform ... e<strong>in</strong>e seltene Erkrankung. Die Chancen..., dass e<strong>in</strong><br />

nicht spezialisierter Arzt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Berufsleben e<strong>in</strong>e größere Anzahl von Patient<strong>in</strong>nen sieht und<br />

entsprechende Erfahrung sammeln kann, [ist kle<strong>in</strong>]. Die e<strong>in</strong>zelnen seltenen Erfahrungswerte<br />

müssen gebündelt werden, um daraus zu lernen und die Therapiestrategien immer weiter zu<br />

optimieren. Gut strukturierte und kooperative <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d dazu geeignete Instrumente...<br />

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...Die Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> Nachsorge und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die kont<strong>in</strong>uierliche Erfassung des Lang-<br />

zeitverlaufs s<strong>in</strong>d zentrale Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> bzw. ihrer Tumorregister. Denn e<strong>in</strong>e<br />

Aussage über die mediz<strong>in</strong>ische Qualität <strong>der</strong> Versorgung (z.B. Leitl<strong>in</strong>ienkonformität und Lang-<br />

zeitergebnisse) ist nur über e<strong>in</strong>e ausführlichere verlaufsbegleitende Datenfortschreibung mög-<br />

lich...<br />

...Die <strong>Tumorzentren</strong> stellen sicher, dass die Therapieangebote und die <strong>in</strong> Aussicht gestellten<br />

Erfolge für die Patienten im E<strong>in</strong>zugsgebiet mit den wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen<br />

übere<strong>in</strong>stimmen...<br />

...In die Kompetenz <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> fallen auch Modellvorhaben zur Verbesserung <strong>der</strong> Kran-<br />

kenversorgung und die kl<strong>in</strong>ische Forschung...“<br />

Das Memorandum trifft <strong>in</strong> diesen Passagen wesentliche Aussagen über die Aufgaben und Ar-<br />

beitsweisen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>. Sie liegen nach Ansicht <strong>der</strong> ADT <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Integrati-<br />

on <strong>in</strong> die Versorgungslandschaft und <strong>der</strong> Ermöglichung e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären und sektorüber-<br />

greifenden Zusammenarbeit <strong>der</strong> Onkologen, mit dem Ziel <strong>der</strong> Qualitätssicherung, welche wie-<br />

<strong>der</strong>um durch e<strong>in</strong>e verlaufsbegleitende Dokumentation erreicht wird. Die Fragen des Kriterienka-<br />

talogs gehen gezielt auf den Ausprägungsgrad dieser benannten Aufgaben e<strong>in</strong>.<br />

„...Insgesamt s<strong>in</strong>d zwei Drittel <strong>der</strong> Krebserkrankungen auf die Art <strong>der</strong> Lebensführung zurückzu-<br />

führen. Dies begründet die überragende Bedeutung <strong>der</strong> Risikoprävention, <strong>der</strong> Gesundheitser-<br />

ziehung und <strong>der</strong> Aufklärung <strong>der</strong> Öffentlichkeit...<br />

...Da ca. 60% <strong>der</strong> Krebskranken krebsbed<strong>in</strong>gt sterben, gibt es auch viele palliative, begleitende<br />

Indikationen. Insbeson<strong>der</strong>e für schwerkranke und sterbende Krebspatienten können die Tu-<br />

morzentren <strong>in</strong>nerhalb ihrer vernetzten Strukturen e<strong>in</strong>e umfassende häusliche Versorgung nach<br />

dem Grundsatz "ambulant vor stationär" organisieren...“<br />

In diesen beiden Absätzen stellt das Memorandum den Patienten <strong>in</strong> den Mittelpunkt, und unter-<br />

streicht dadurch die Bedeutung <strong>der</strong> Service- und Beratungsangebote, die <strong>Tumorzentren</strong> für Pa-<br />

tienten, <strong>der</strong>en Angehörige und die Öffentlichkeit bereitstellen.<br />

4.2. Organisationsstruktur<br />

Die Organisationsstrukturen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> werden im Memorandum folgen<strong>der</strong>maßen be-<br />

schrieben:<br />

„...E<strong>in</strong>e enge Kooperation zwischen den stationären und ambulanten Versorgungsträgern ist<br />

Bed<strong>in</strong>gung für e<strong>in</strong>e abgestimmte, arbeitsteilige Vorgehensweise...<br />

...Für <strong>Tumorzentren</strong> <strong>der</strong> Bundesrepublik gibt es primär ke<strong>in</strong>e Vorgaben für e<strong>in</strong>e obligate und<br />

optimale Kooperationsform. Im Wesentlichen stehen zwei Optionen zur [Wahl]:<br />

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(1) die mehr auf die Universitätskl<strong>in</strong>iken bezogene Grundstruktur und<br />

(2) die bereits primär auf die Flächendeckung bezogene Grundstruktur...<br />

...In diesem S<strong>in</strong>ne s<strong>in</strong>d <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre regionale Vere<strong>in</strong>igungen von onkologisch<br />

tätigen Kl<strong>in</strong>iken, E<strong>in</strong>richtungen und Personen. Sie nehmen <strong>der</strong>en Auftrag - entwe<strong>der</strong> als Vor-<br />

stand und Beirat o<strong>der</strong> als Geschäftsführung - wahr. Sie erbr<strong>in</strong>gen Verwaltungs-, Koord<strong>in</strong>ations-<br />

und Leitungsaufgaben. Insofern behandeln sie selbst ke<strong>in</strong>e Patienten. Diese Aufgabe erfüllen<br />

die Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Eigenverantwortung, jedoch nach den geme<strong>in</strong>-<br />

sam vere<strong>in</strong>barten Leitl<strong>in</strong>ien...“<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Organisationsstrukturen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> nimmt das Memorandum e<strong>in</strong> Typi-<br />

sierung <strong>in</strong> zwei Gruppen vor, welcher <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorliegenden Evaluation nachgegangen wird. Dar-<br />

über h<strong>in</strong>aus legt das Memorandum e<strong>in</strong>deutig fest, dass e<strong>in</strong> Tumorzentrum ke<strong>in</strong>e bettenführen-<br />

de E<strong>in</strong>richtung ist.<br />

4.3. Strukturelle Voraussetzungen, Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben <strong>der</strong><br />

<strong>Tumorzentren</strong><br />

In e<strong>in</strong>er Zusammenfassung <strong>der</strong> strukturellen Voraussetzungen, Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben<br />

<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>, <strong>der</strong>en Erfüllung als Voraussetzung für die Aufnahme e<strong>in</strong>es Tumorzentrums<br />

als Mitglied <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT angesehen wird, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt 23 Bed<strong>in</strong>gungen benannt. Im Folgen-<br />

den s<strong>in</strong>d diese stichwortartig verkürzt wie<strong>der</strong> gegeben:<br />

Strukturelle Voraussetzungen laut Memorandum:<br />

M<strong>in</strong>destgröße des E<strong>in</strong>zugsgebietes: 1 Mio. E<strong>in</strong>wohner<br />

Patientenzahlen: m<strong>in</strong>destens 1.000 Neuzugänge p.a. von behandelten Tumorpatienten<br />

Versorgungsschwerpunkt: m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Tumorentität<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>arität: Anwesenheit verschiedener kl<strong>in</strong>ischer und kl<strong>in</strong>isch-theoretischer Fächer<br />

solide f<strong>in</strong>anzielle und personelle Ausstattung<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen und Aufgaben laut Memorandum:<br />

Qualitätssicherstellung: Diagnose, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation auf Basis <strong>der</strong> je-<br />

weils neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse.<br />

Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister: Dokumentation aller Krankheitsverläufe e<strong>in</strong>schließlich Nachsorge<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre Tumorkonferenzen: regelmäßige Organisation und Durchführung<br />

Leitl<strong>in</strong>ien: Erstellung o<strong>der</strong> Verbreitung und laufende Aktualisierung<br />

Projektgruppen: die häufigen Tumorarten müssen auf jeden Fall abgedeckt se<strong>in</strong><br />

Fortbildungsveranstaltungen: Organisation und Durchführung<br />

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Kl<strong>in</strong>ische Forschungsvorhaben: Projektierung, Durchführung und Beteiligung<br />

Informations- und Beratungsangebote: Tumornachsorge und psychosoziale Betreuung<br />

Das Memorandum benennt hier die wesentlichen Kriterien und auch teilweise Zielgrößen, an<br />

denen die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> gemessen werden kann. Daher s<strong>in</strong>d diese Kriterien auch<br />

die Basis für den <strong>in</strong> dieser Evaluation e<strong>in</strong>gesetzten Fragenkatalog. Die Ergebnisse <strong>der</strong> vorlie-<br />

gende Evaluation werden dabei an den vorgenannten Anfor<strong>der</strong>ungen und Zielgrößen gemes-<br />

sen.<br />

4.4. Ableitung <strong>der</strong> Untersuchungskriterien<br />

Aus <strong>der</strong> Kritik an den <strong>Tumorzentren</strong> sowie aus den von <strong>der</strong> ADT selbst entwickelten und im<br />

Memorandum benannten Zielen lassen sich nun Kriterien ableiten, <strong>der</strong>en Erfüllungsgrad Ge-<br />

genstand <strong>der</strong> vorliegenden Evaluation ist. Darüber h<strong>in</strong>aus lassen sich dort, wo bereits Ergeb-<br />

nisse aus vorherigen Umfragen vorliegen, diese mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vergleichen. Im E<strong>in</strong>zelnen handelt<br />

es sich um die folgenden Kriterien:<br />

Integration <strong>in</strong> die Versorgungslandschaft gemessen an<br />

• E<strong>in</strong>zugsgebiet: ca. 1 Mio. E<strong>in</strong>wohner<br />

• Erfasste Neuerkrankungen per anno: > 1000 Tumorneuerkrankungen<br />

För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Interdiszipl<strong>in</strong>äre Zusammenarbeit gemessen an<br />

• Durchführung von <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Tumorkonferenzen<br />

Führung e<strong>in</strong>es kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters gemessen an<br />

• Führung e<strong>in</strong>es regionalen kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Nachsorge<br />

Umsetzung von Leitl<strong>in</strong>ien gemessen an<br />

• Aktualisierung <strong>der</strong> Leitl<strong>in</strong>ien z.B. alle 2 Jahre<br />

Angebot von Aus-, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen gemessen an<br />

• Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen<br />

Unterstützung <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Forschung gemessen an<br />

• Beteiligung an kl<strong>in</strong>ischen Forschungsvorhaben<br />

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Informations- u. Beratungsangebote für Patienten, Angehörige u. Öffentlichkeit gemessen an<br />

• Angebot e<strong>in</strong>er psychosozialen Betreuung u.a.m.<br />

Strukturelle Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

• Solide personelle Ausstattung<br />

• Solide f<strong>in</strong>anzielle Ausstattung<br />

Des Weiteren bietet es sich an, die bereits im Memorandum e<strong>in</strong>geführte Typisierung <strong>in</strong> dieser<br />

Evaluation aufzugreifen.<br />

Im Memorandum <strong>der</strong> ADT werden zwei Gruppen von <strong>Tumorzentren</strong> unterschieden:<br />

1) das mehr auf große Kl<strong>in</strong>iken bezogene Tumorzentrum und<br />

2) das bereits primär auf die Flächendeckung bezogene Tumorzentrum.<br />

Bei <strong>der</strong> Auswertung wird auf die Typisierung „Kl<strong>in</strong>ikbezogenes Tumorzentrum“ und „Flächenbe-<br />

zogenes Tumorzentrum“ Bezug genommen.<br />

Die Grenze zwischen den beiden Hauptgruppen ist fließend und wird auch von <strong>der</strong> ADT nicht<br />

präzisiert. D.h. dass selbstverständlich auch <strong>Tumorzentren</strong> des Typs 1, <strong>in</strong> ihrer Region tätig<br />

werden. Typischerweise ist dabei die Zusammenarbeit <strong>in</strong> unmittelbarer Nachbarschaft stärker<br />

ausgeprägt und nimmt <strong>in</strong> die Peripherie h<strong>in</strong> ab. H<strong>in</strong>gegen ist es e<strong>in</strong> Kennzeichen <strong>der</strong> Tumor-<br />

zentren des Typs 2, dass hier die Zusammenarbeit sich <strong>in</strong> gleicher Intensität über die ganze<br />

Region ausbreitet. Im Folgenden s<strong>in</strong>d die beiden Typen kurz vorgestellt:<br />

1) Kl<strong>in</strong>ikbezogenes Tumorzentrum: Der Wirkungsgrad des Tumorzentrums ist im Wesentlichen<br />

auf das Kl<strong>in</strong>ikum begrenzt, an dem es ansässig ist. Im kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister werden zum<br />

größten Teil nur die Daten <strong>der</strong> Tumorpatienten dieses Kl<strong>in</strong>ikums erfasst.<br />

Drei <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> verfügen nur über e<strong>in</strong>geschränkte Ressourcen, d.h.<br />

über weniger als zwei hauptamtlich Beschäftigte, <strong>der</strong>en Arbeit sich auf die Beantwortung von<br />

Anfragen <strong>der</strong> Patienten und Patient<strong>in</strong>nen, <strong>der</strong>en Angehörigen sowie Ärzten und Ärzt<strong>in</strong>nen kon-<br />

zentriert. Tumorkonferenzen und Fortbildungsangebote werden dabei i.d.R. von den Mitglieds-<br />

<strong>in</strong>stitutionen organisiert o<strong>der</strong> erbracht und weniger von <strong>der</strong> Geschäftsstelle.<br />

2) Flächenbezogenes Tumorzentrum: Das Tumorzentrum deckt e<strong>in</strong>en def<strong>in</strong>ierten Bezirk <strong>in</strong> sei-<br />

ner Gesamtheit ab. Das heißt, dass das Tumorzentrum <strong>in</strong> diesem Gebiet mit allen, o<strong>der</strong> zum<strong>in</strong>-<br />

dest mit den meisten Krankenhäusern auch im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Patientendatenaustausches koope-<br />

riert. Neben dem kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister wird teilweise auch das Nachsorgeregister mitge-<br />

führt.<br />

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E<strong>in</strong>e erweiterte Form dieses Typs von Tumorzentrum stellen das Tumorzentrum Berl<strong>in</strong> e.V. und<br />

das Tumorzentrum Land Brandenburg e.V. dar, <strong>in</strong> denen sämtliche kl<strong>in</strong>ikbezogenen und/o<strong>der</strong><br />

regionalen <strong>Tumorzentren</strong> des Bundeslandes <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d. In Brandenburg werden die Krank-<br />

heitsverlaufsdaten <strong>der</strong> Tumorkranken des Bundeslandes e<strong>in</strong>schließlich <strong>der</strong> Nachsorgedaten<br />

zusammengeführt.<br />

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5. Vorgehensweise, Methodenkritik und Teilnehmer<br />

Die Methodik zur Evaluation <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> setzte sich aus vier Elementen zusammen.<br />

1. Die Expertengespräche vor Ort dienten <strong>der</strong> Schaffung von Akzeptanz und <strong>der</strong> Klärung<br />

von offenen Fragen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zu den Erhebungsunterlagen.<br />

2. Der Fragebogen zum Kriterienkatalog diente <strong>der</strong> Erfassung des Ausprägungsgrades<br />

verschiedener vorgegebener Leistungskategorien e<strong>in</strong>es Tumorzentrums <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Ge-<br />

samtheit (Geschäftsstelle und Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen).<br />

3. Der Fragebogen zur Funktionsanalyse diente <strong>der</strong> Erfassung verschiedener vorgegebe-<br />

ner Leistungskategorien, die durch die Geschäftsstellen, bzw. den beim Tumorzentrum<br />

angestellten Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern erbracht werden.<br />

4. Standardisierte Telefon<strong>in</strong>terviews mit Leistungsempfängern (nie<strong>der</strong>gelassene onkolo-<br />

gisch tätige Ärzteschaft, Kl<strong>in</strong>ikärzte und Kl<strong>in</strong>ikärzt<strong>in</strong>nen, Patientenselbsthilfegruppen,<br />

Krankenkassen, Ärztekammern und Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igungen) dienten <strong>der</strong> Klä-<br />

rung <strong>der</strong> Erwartungshaltung an die <strong>Tumorzentren</strong> aus Kundensicht.<br />

5.1. Untersuchungsmethoden und Vorgehensweise<br />

Im Folgenden wird auf die e<strong>in</strong>zelnen Elemente <strong>der</strong> Methode und die Vorgehensweise im Pro-<br />

jekt detailliert e<strong>in</strong>gegangen.<br />

5.1.1. Expertengespräche vor Ort<br />

Die Expertengespräche vor Ort wurden mit e<strong>in</strong>er Ausnahme bei allen teilnehmenden Tumor-<br />

zentren durchgeführt. Als Gesprächspartner standen dabei immer die Koord<strong>in</strong>atoren bzw. Ko-<br />

ord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>nen o<strong>der</strong> Leiter bzw. Leiter<strong>in</strong>nen des jeweiligen Tumorzentrums zur Verfügung. An-<br />

wesend waren darüber h<strong>in</strong>aus hauptamtliche Mitarbeiter des Tumorzentrums (Informatiker/<strong>in</strong>,<br />

Dokumentar/<strong>in</strong>, Psychologe/<strong>in</strong> u.a.m.), die entwe<strong>der</strong> während des gesamten Gesprächs dabei<br />

waren o<strong>der</strong> punktuell bei speziellen Fragen h<strong>in</strong>zugezogen wurden. Von wenigen Ausnahmen<br />

abgesehen, bot sich bei den Besuchen vor Ort mehrfach die Gelegenheit zu e<strong>in</strong>em längeren<br />

Gespräch mit dem/<strong>der</strong> Vorstandsvorsitzenden des Tumorzentrums. Je nach Möglichkeit kam<br />

es darüber h<strong>in</strong>aus bei <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Besuche auch zu e<strong>in</strong>er Besichtigung <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik, zur<br />

Teilnahme an e<strong>in</strong>er Tumorkonferenz, zu Gesprächen mit Oberärzten/<strong>in</strong>nen, Chefärzten/<strong>in</strong>nen,<br />

leitenden Verwaltungsangestellten, Patientenvertretern/<strong>in</strong>nen u.a.m.<br />

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Die Expertengespräche dienten den folgenden Zielen. Auf Grund <strong>der</strong> Diskussionen und Veröf-<br />

fentlichungen an den vorangegangenen Krebskongressen zum Thema <strong>Tumorzentren</strong> bestand<br />

auf Seiten <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ADT Zurückhaltung gegenüber dieser Evaluation. Der Besuch vor<br />

Ort diente daher u.a. dem Zweck, diese Vorbehalte aufzufangen und im E<strong>in</strong>zelnen darzulegen,<br />

was die Pilotstudie <strong>der</strong> Phase I tatsächlich erbracht hat und welche Ziele von DKH, ADT und<br />

DKG mit <strong>der</strong> Evaluation verfolgt werden. Daher war es e<strong>in</strong> fester Bestandteil dieser Besuche,<br />

die Ergebnisse <strong>der</strong> Phase I zu präsentieren sowie im weiteren Verlauf <strong>der</strong> Phase II auch erste<br />

Zwischenergebnisse <strong>der</strong> Evaluation zu diskutieren. Regelmäßig wurde bei diesen Gesprächen<br />

vor Ort <strong>der</strong> aktuelle Stand im Projekt dargelegt.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> im Folgenden dargestellten methodischen Schwierigkeiten des Kriterienkatalogs<br />

und <strong>der</strong> Funktionsanalyse nahm die Klärung von Fragen bezüglich <strong>der</strong> Erhebungsbögen bei je-<br />

dem Besuch vor Ort e<strong>in</strong>en großen Raum e<strong>in</strong>. Dabei wurden die Fragen i.d.R. im E<strong>in</strong>zelnen<br />

durchgegangen sowie auch gezielt auf ausgewählte Fragen detailliert e<strong>in</strong>gegangen. Durch die-<br />

ses Vorgehen konnten die Erhebungsbögen <strong>in</strong> Abhängigkeit vom Bearbeitungsstand vor Ort<br />

erläutert werden, <strong>in</strong>dem Missverständnisse ausgeräumt und auch geme<strong>in</strong>sam Material und Da-<br />

tenquellen gesichtet wurden (z.B. Informationsmaterial für Patienten, Fort- und Weiterbildungs-<br />

kalen<strong>der</strong>, Umfrageergebnisse, Auswertungen zu laufenden Studien, etc.)<br />

Die Expertengespräche mit den Vorsitzenden des Vorstands <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> gaben regel-<br />

mäßig die Gelegenheit zur Diskussion über die aktuellen Probleme <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> sowie de-<br />

ren Entwicklungsmöglichkeiten. Im Verlauf dieser Gespräche kam es regelmäßig zu Verglei-<br />

chen zwischen den <strong>Tumorzentren</strong>, um zu klären, wo die eigenen Stärken und Schwächen lie-<br />

gen und welche Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus bot <strong>der</strong> Besuch vor Ort sowohl durch die Besichtigung des Tumorzentrums<br />

(Geschäftsstelle) und die Gespräche mit den Mitarbeitern/<strong>in</strong>nen als auch durch die Besichti-<br />

gung <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik und die Gespräche mit den o.g. Akteuren die Gelegenheit zu e<strong>in</strong>er teilnehmen-<br />

den Beobachtung (z.B. die Teilnahme an Tumorkonferenzen, Teletumorkonferenzen unter Be-<br />

teiligung mehrerer Krankenhäuser, telefonischen Patientenberatungsgesprächen, Abläufen auf<br />

onkologischen Stationen o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Ambulanzen).<br />

5.1.2. Kriterienkatalog<br />

Der Kriterienkatalog bezieht sich sowohl auf die Geschäftsstelle des Tumorzentrums als auch<br />

auf se<strong>in</strong>e Mitglie<strong>der</strong> bzw. die Akteure <strong>in</strong> den <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären und sektorübergreifenden Struk-<br />

turen des Tumorzentrums.<br />

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Die Fragen des Kriterienkatalogs gehen auf die Arbeit e<strong>in</strong>er Kommission zur Zertifizierung <strong>der</strong><br />

<strong>Tumorzentren</strong> aus dem Jahr 2000 zurück, die sich aus Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> ADT, DKG und DKH zu-<br />

sammengesetzt hat. Die Fragen s<strong>in</strong>d ebenfalls Grundlage für die Arbeit <strong>der</strong> Gutachterkommis-<br />

sion des Landesbeirats Onkologie zur Zertifizierung von Onkologischen Schwerpunkten und<br />

<strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Baden-Württemberg. Die neun Kriterienblöcke waren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommission ab-<br />

gestimmt und für diese Evaluation vorgegeben worden. Sie spiegeln das Aufgabenspektrum<br />

wi<strong>der</strong>, mit dem sich e<strong>in</strong> Tumorzentrum nach Maßgabe <strong>der</strong> Kommission beschäftigen sollte. Die<br />

e<strong>in</strong>zelnen Fragen beleuchten dabei die verschiedenen Aspekte dieser Aufgabenvielfalt.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Phase I s<strong>in</strong>d die ursprünglich offenen Fragen mit Antwortmöglichkeiten verse-<br />

hen worden, um e<strong>in</strong>e elektronische Bearbeitung <strong>der</strong> Fragebögen zu ermöglichen. Ebenfalls<br />

wurde <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phase I e<strong>in</strong> Bewertungsraster erarbeitet, das die Antworten mit entsprechenden<br />

Punkten versieht. Dabei stehen die Kriterienblöcke gleichgewichtig nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Die Fragen<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Kriterienblocks s<strong>in</strong>d jedoch gewichtet. Das Bewertungsraster hat dabei nicht die<br />

Funktion e<strong>in</strong>er Benotung, son<strong>der</strong>n soll im Vergleich <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> die jewei-<br />

lige „Tiefe“ <strong>der</strong> Aufgabenwahrnehmung ausleuchten. Das heißt, es handelt sich um e<strong>in</strong>e quan-<br />

titative Erfassung und nicht um e<strong>in</strong>e qualitative Beurteilung. Letzteres sei an folgendem Beispiel<br />

dargestellt. Die Frage „Welche Informations-, Beratungs- und Serviceangebote für Patienten<br />

und Angehörige erbr<strong>in</strong>gt die Geschäftsstelle Ihres Tumorzentrums selbst o<strong>der</strong> werden durch<br />

Sie verfügbar gemacht/vermittelt?“ trifft ke<strong>in</strong>e Aussage darüber, <strong>in</strong> welcher Qualität diese<br />

Dienste angeboten werden. Es handelt sich lediglich um die Erfassung <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Servicean-<br />

gebote. Dabei wird auch nicht unterschieden, ob es sich um e<strong>in</strong>e Eigen- o<strong>der</strong> Fremdleistung<br />

handelt.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Fragen, die Antwortmöglichkeiten sowie das Bewertungsraster des Kriterienkata-<br />

logs s<strong>in</strong>d im Anhang aufgeführt.<br />

5.1.3. Funktionsanalyse<br />

Die Funktionsanalyse ist e<strong>in</strong> Instrument das klassischerweise bei <strong>der</strong> Untersuchung des Auf-<br />

baus von Organisationen e<strong>in</strong>gesetzt wird. Mit <strong>der</strong> Funktionsanalyse werden die Fragen „Wer<br />

macht Was für Wen und <strong>in</strong> welcher Menge“ beantwortet. Die Angaben zu Mitarbeiterzahlen,<br />

Vollzeitäquivalenten, Budget und Tätigkeit s<strong>in</strong>d von hoher Genauigkeit. Durch die Detailanga-<br />

ben zu den verschiedenen Aufgabenblöcken wird sichergestellt, dass von Tumorzentrum zu<br />

Tumorzentrum auch jeweils gleiche bzw. ähnliche Tätigkeiten zusammengefasst werden. H<strong>in</strong>-<br />

sichtlich <strong>der</strong> Mengengerüste ist zu berücksichtigen, dass diese Angaben auf den E<strong>in</strong>schätzun-<br />

gen <strong>der</strong> Leistungserbr<strong>in</strong>ger beruhen und nicht „gemessen“ wurden. Das gilt auch für die Anga-<br />

ben, welcher Leistungsempfänger <strong>in</strong> welchem Ausmaß von den erbrachten Aufgaben profitiert.<br />

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Bei auffälligen Abweichungen wurde hier im e<strong>in</strong>zelnen Rücksprache mit den <strong>Tumorzentren</strong><br />

gehalten. Aufgrund e<strong>in</strong>es Programmierfehlers im Erhebungsbogen ist die Klassifikation <strong>der</strong><br />

Aufgaben <strong>in</strong> Verwaltungs-, Koord<strong>in</strong>ations- und Leitungsaufgaben sowie<strong>in</strong> Versorgungsaufga-<br />

ben als auch gesetzlich vorgeschriebene Aufgaben nur e<strong>in</strong>geschränkt aussagefähig. Zwar wur-<br />

de pro Tumorzentrum jeweils im E<strong>in</strong>zelnen nochmals durch Nachfrage die Richtigkeit <strong>der</strong> An-<br />

gaben zur Klassifizierung <strong>der</strong> Aufgaben überprüft, aber dennoch bleibt e<strong>in</strong>e gewisse Unsicher-<br />

heit. Daher wird auf die Auswertung <strong>der</strong> Aufgabenklassifikation verzichtet.<br />

Die Funktionsanalyse hat sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Industrie- und Dienstleistungsunternehmen zum<br />

Vergleich <strong>der</strong> Aufbauorganisationen bewährt. Bei den <strong>Tumorzentren</strong> stößt die Methode an ihre<br />

Grenze. Dies liegt daran, dass hier überwiegend „Vere<strong>in</strong>sstrukturen“ vorliegen. Das heißt, dass<br />

wesentliche Aufgaben e<strong>in</strong>es Tumorzentrums nicht von se<strong>in</strong>en hauptamtlich Beschäftigten, son-<br />

<strong>der</strong>n von Akteuren erbracht werden, die <strong>in</strong> den <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären und sektorübergreifenden<br />

Strukturen des Tumorzentrums tätig s<strong>in</strong>d. Dieser Umstand wurde von Seiten <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

und <strong>der</strong> ADT mit dem H<strong>in</strong>weis kritisiert, die Fokussierung auf die hauptamtlichen Mitarbeiter<br />

und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen übersehe, dass e<strong>in</strong> großer Teil <strong>der</strong> Aufgaben e<strong>in</strong>es Tumorzentrums durch<br />

se<strong>in</strong>e Mitglie<strong>der</strong> bzw. die o.g. Akteure erbracht wird (z.B. Tumorkonferenzen, Projektgruppen-<br />

arbeit).<br />

Da es den Koord<strong>in</strong>atoren und Koord<strong>in</strong>ator<strong>in</strong>nen bzw. Leitern und Leiter<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>,<br />

die an <strong>der</strong> Pilotphase teilgenommen haben, unmöglich war, die Eigenleistungen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong><br />

abzuschätzen o<strong>der</strong> alle anzuschreiben und um Rückmeldung zu bitten, wurde im Zuge <strong>der</strong><br />

Phase I die Funktionsanalyse auf die hauptamtlichen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter des Tu-<br />

morzentrums, im Folgenden <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fachheit halber als „Geschäftsstelle“ bezeichnet, be-<br />

schränkt. Dies war e<strong>in</strong> wesentliches Ergebnis <strong>der</strong> Pilotstudie. Die Kritik, dass durch die E<strong>in</strong>-<br />

schränkung auf die Geschäftsstelle die „Vere<strong>in</strong>sarbeit“ <strong>in</strong> ihrer Fülle nicht dargestellt wird, ist<br />

berechtigt. In <strong>der</strong> Tat ist die Funktionsanalyse nicht dafür ausgelegt, ehrenamtliche o<strong>der</strong> freiwil-<br />

lig erbrachte Leistungen abzubilden, es sei denn, man ist bereit, e<strong>in</strong>en sehr großen Aufwand zu<br />

betreiben, um die notwendigen Informationen zu Mengen- und Zeitgerüst für die freiwillig er-<br />

brachten Leistungen e<strong>in</strong>es jeden Mitglieds zu erheben. In ihrer vorliegenden Form bildet die<br />

Funktionsanalyse somit die Koord<strong>in</strong>ations- und Leitungsaufgaben, welche die hauptamtlichen<br />

Mitarbeiter e<strong>in</strong>er Geschäftsstelle erbr<strong>in</strong>gen, stärker ab als z.B. die Versorgungsaufgaben, die<br />

i.d.R. von Mitglie<strong>der</strong>n bzw. den o.g. Akteuren durchgeführt werden. Aber dennoch ist die Funk-<br />

tionsanalyse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, wertvolle Informationen über die Kernstrukturen zusammenzutragen<br />

und diese vergleichbar zu machen.<br />

Im Anhang s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zelnen Fragen zur Funktionsanalyse aufgeführt.<br />

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5.1.4. Interviews mit Leistungsempfängern<br />

Interviews mit ausgewählten Zielgruppen, s.g. Leistungsempfänger von <strong>Tumorzentren</strong>, wurden<br />

mittels standardisierter Fragebögen durchgeführt. Diese Fragen wurden im Vorfeld <strong>der</strong> Erhe-<br />

bung mit DKH, ADT und DKG abgestimmt. Ziel <strong>der</strong> Befragung ist es, dem „<strong>in</strong>ternen Bild“, das<br />

durch die Beantwortung <strong>der</strong> Fragebögen entsteht, auch e<strong>in</strong>e „Außenansicht“ an die Seite zu<br />

stellen und auf diese Weise zu erfahren, welche Leistungen von Externen <strong>in</strong> Anspruch genom-<br />

men werden und wo aus „Kundensicht“ weiterer Bedarf besteht.<br />

Die ger<strong>in</strong>ge Zahl von befragten Personen pro Tumorzentrum lässt ke<strong>in</strong>e Aussage über das e<strong>in</strong>-<br />

zelne Tumorzentrum zu. Die Zahl von gut 120 Interviews kann auch nicht als repräsentativ gel-<br />

ten. Es entsteht jedoch durch die Auswertung <strong>der</strong> Interviews jeweils e<strong>in</strong> Stimmungsbild <strong>der</strong> be-<br />

fragten Leistungsempfängergruppen, das H<strong>in</strong>weise auf Verbesserungsmöglichkeiten enthält.<br />

Die Kontaktaufnahme und <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Interviews wurden telefonisch durchgeführt. Die An-<br />

sprechpartner wurden durch eigene Recherche ermittelt (Gesetzliche Krankenkassen, Kassen-<br />

ärztliche Vere<strong>in</strong>igungen, Ärztekammern) o<strong>der</strong> von den <strong>Tumorzentren</strong> benannt (nie<strong>der</strong>gelassene<br />

und kl<strong>in</strong>ische Onkologen). Ansprechpersonen bei regionalen Patientenselbsthilfegruppen wur-<br />

den e<strong>in</strong>erseits von den <strong>Tumorzentren</strong> benannt und an<strong>der</strong>erseits durch eigene Recherche ermit-<br />

telt.<br />

Die Vorteile <strong>der</strong> Befragung am Telefon s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e höhere Akzeptanz durch die Möglichkeit des<br />

Rückfragens und die Möglichkeit zur schnellen Bere<strong>in</strong>igung von Unklarheiten bezüglich <strong>der</strong> Be-<br />

fragung. Dadurch ergibt sich mehr Bereitschaft zu Beantwortung <strong>der</strong> Fragen und somit e<strong>in</strong>e<br />

höhere Rücklaufquote als auch höhere Qualität <strong>der</strong> Antworten. E<strong>in</strong> Kritikpunkt dieser Methode<br />

ist <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie <strong>der</strong> hohe Zeitaufwand. Des Weiteren ergeben sich bei e<strong>in</strong>em falschen Ver-<br />

ständnis des Begriffs „Tumorzentrum“ unter Umständen verzerrende Antworten <strong>in</strong> allen darauf-<br />

folgenden Fragen.<br />

E<strong>in</strong>e leichte Verzerrung <strong>der</strong> Ergebnisse ergibt sich auch auf Grund <strong>der</strong> Vermittlung von An-<br />

sprechpartnern durch die <strong>Tumorzentren</strong>, da dies zur Folge hat, dass viele Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte<br />

die <strong>in</strong> Gremien <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> aktiv s<strong>in</strong>d, befragt wurden. An<strong>der</strong>erseits br<strong>in</strong>gt dies den Vor-<br />

teil mit sich, dass die Verbesserungsvorschläge mit beträchtlich mehr Insi<strong>der</strong>wissen zu den<br />

<strong>Tumorzentren</strong> gemacht wurden, als Vorschläge weniger <strong>in</strong>formierter Leistungsempfänger.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Fragen s<strong>in</strong>d im Anhang abgebildet.<br />

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5.2. Kritik an <strong>der</strong> Methodik<br />

Kritik an <strong>der</strong> Methodik kam zu e<strong>in</strong>zelnen Fragen im Kriterienkatalog. E<strong>in</strong>zelne Fragen seien<br />

• sehr schwierig zu beantworten<br />

• teilweise wenig präzise<br />

• mit zu wenig Antwortmöglichkeiten ausgestattet.<br />

Diese Kritik hat dazu geführt, dass die Kommentare e<strong>in</strong>zelner <strong>Tumorzentren</strong> zentral gesammelt<br />

und allen teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> zugänglich gemacht wurden, um e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Inter-<br />

pretation <strong>der</strong> Fragen zu ermöglichen, Fragen nachträglich zu präzisieren o<strong>der</strong> um zusätzliche<br />

Antwortmöglichkeiten zu ergänzen. Darüber h<strong>in</strong>aus wurde auf <strong>der</strong> Jahrestagung 2003 <strong>der</strong> Tu-<br />

morzentren <strong>in</strong> Heidelberg <strong>in</strong>tensiv über diverse Aspekte <strong>der</strong> Evaluation diskutiert. Der Koord<strong>in</strong>a-<br />

tor des Tumorzentrums Gött<strong>in</strong>gen hat sich freundlicherweise als Ansprechpartner und Koordi-<br />

nator <strong>der</strong> Methodenkritik zur Verfügung gestellt.<br />

Kritik wurde auch an <strong>der</strong> Funktionsanalyse geübt. Diese sei<br />

• durch ihre E<strong>in</strong>grenzung auf die hauptamtlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geschäftsstelle Beschäftigten nicht<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, die vielfältigen Leistungen <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> des Tumorzentrums und <strong>der</strong> ande-<br />

ren <strong>in</strong> den Strukturen des Tumorzentrums <strong>in</strong>teragierenden Akteure, gewissermaßen die<br />

„Vere<strong>in</strong>sarbeit“ e<strong>in</strong>es Tumorzentrums, adäquat abzubilden.<br />

Diese Kritik ist berechtigt. Das Für und Wi<strong>der</strong> den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> Funktionsanalyse und ihre Gren-<br />

zen s<strong>in</strong>d im vorangegangenen Abschnitt ausgeführt. Dennoch darf hier festgehalten werden,<br />

dass die ADT e<strong>in</strong> Tumorzentrum <strong>in</strong> ihrem Memorandum wie folgt beschreibt: „<strong>Tumorzentren</strong><br />

[s<strong>in</strong>d] <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre regionale Vere<strong>in</strong>igungen von onkologisch tätigen Kl<strong>in</strong>iken, E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Personen. Sie nehmen <strong>der</strong>en Auftrag - entwe<strong>der</strong> als Vorstand und Beirat o<strong>der</strong> als Ge-<br />

schäftsführung - wahr. Sie erbr<strong>in</strong>gen Verwaltungs-, Koord<strong>in</strong>ations- und Leitungsaufgaben. Inso-<br />

fern behandeln sie selbst ke<strong>in</strong>e Patienten. Diese Aufgabe erfüllen die Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen <strong>der</strong><br />

<strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Eigenverantwortung, jedoch nach den geme<strong>in</strong>sam vere<strong>in</strong>barten Leitl<strong>in</strong>ien.“ Die<br />

Untersuchung <strong>der</strong> Geschäftsstelle, die e<strong>in</strong>en ganz wesentlichen Bestandteil des Tumorzent-<br />

rums darstellt, ist somit nicht unnütz.<br />

An beiden Fragebögen wurde kritisiert, dass:<br />

• die Kriterien- und Aufgabenblöcke nicht überschneidungsfrei s<strong>in</strong>d<br />

• auf verschiedenen Ebenen liegen<br />

Auch diese Kritik ist berechtigt. Hierzu muss gesagt werden, dass die Aufgabenblöcke <strong>der</strong><br />

Funktionsanalyse auf die Kriterienblöcke des Kriterienkatalogs abgestimmt worden s<strong>in</strong>d. Dieser<br />

wie<strong>der</strong>um war für die Evaluation vorgegeben.<br />

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Die Kritik richtete sich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auf die Fragen zum:<br />

• Qualitätsmanagement<br />

• Fort- und Weiterbildung bzw. Tumorkonferenzen (Tumorkonferenzen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen<br />

Kl<strong>in</strong>iken von <strong>der</strong> Ärztekammer akkreditierte Fortbildungsveranstaltungen)<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wird kritisch angemerkt, dass die im Rahmen <strong>der</strong> Befragung gegebenen Ant-<br />

worten nur stichprobenhaft auf ihre Richtigkeit geprüft wurden.<br />

Trotz <strong>der</strong> Kritik hat die Funktionsanalyse <strong>in</strong> mehreren Fällen zu e<strong>in</strong>em besseren Überblick über<br />

die Aufgabenwahrnehmung und die Aufgabenverteilung auf die Mitarbeiter geführt. Insbeson-<br />

<strong>der</strong>e hat die Diskussion über den E<strong>in</strong>satz des kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters für Auswertungen zur<br />

Qualitätssicherung bei e<strong>in</strong>igen <strong>Tumorzentren</strong> Anstoß zu gezielten Fragestellungen für die<br />

Überprüfung <strong>der</strong> Behandlungsqualität gegeben.<br />

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5.3. Teilnehmer an <strong>der</strong> Evaluation<br />

E<strong>in</strong>geladen zur freiwilligen Teilnahme an dieser Erhebung wurden alle 41 <strong>Tumorzentren</strong>, die zu<br />

Projektbeg<strong>in</strong>n Mitglied bei <strong>der</strong> ADT waren. Die Anzahl von E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Deutschland, die<br />

sich Tumorzentrum nennen, ist allerd<strong>in</strong>gs größer. Dies liegt u.a. an Folgendem: Der Begriff ist<br />

nicht geschützt. Es gibt regionale <strong>Tumorzentren</strong>, die unter e<strong>in</strong>em Dachverband zusammenge-<br />

schlossen s<strong>in</strong>d. Es gibt Fälle, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong> Antrag auf Aufnahme bei <strong>der</strong> ADT nicht gestellt o<strong>der</strong><br />

abgelehnt wurde.<br />

Alle 41 Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> ADT erhielten e<strong>in</strong> Anschreiben des Vorstands <strong>der</strong> ADT im März 2003, e<strong>in</strong><br />

Anschreiben des Geschäftsführers <strong>der</strong> DKH im April 2003 und die Fragebögen Anfang Mai<br />

2003 per Post zugestellt. Im E<strong>in</strong>zelnen waren dies die im Folgenden genannten <strong>Tumorzentren</strong>.<br />

E<strong>in</strong>e Adressliste f<strong>in</strong>det sich im Anhang.<br />

Tumorzentrum Aachen e.V. Tumorzentrum Augsburg Tumorzentrum Berl<strong>in</strong> e.V.<br />

Tumorzentrum Bonn e.V. Tumorzentrum Bremen e.V. Tumorzentrum Chemnitz e.V.<br />

Tumorzentrum Dresden e.V. Tumorzentrum Düsseldorf e.V. Tumorzentrum Erfurt e.V.<br />

Tumorzentrum Erlangen-Nürnberg Westdeutsches Tumorzentrum Essen Tumorzentrum Freiburg<br />

Tumorzentrum Gera e.V. Tumorzentrum Gött<strong>in</strong>gen e.V. Tumorzentrum Halle e.V.<br />

Tumorzentrum Hamburg e.V. Tumorzentrum Hannover Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim<br />

Tumorzentrum Jena e.V. Tumorzentrum Kiel Tumorzentrum Köln<br />

Tumorzentrum Land Brandenburg e.V. Tumorzentrum e.V. (Leipzig) TZ Magdeburg/Sachsen-Anhalt e.V.<br />

Tumorzentrum Marburg Tumorzentrum München Tumorzentrum Münsterland e.V.<br />

Tumorzentrum Regensburg Tumorzentrum Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz e.V. Tumorzentrum Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong> e.V.<br />

Tumorzentrum Rostock Saarländisches Tumorzentrum Tumorzentr. Schwer<strong>in</strong>-Westmecklenburg<br />

Onkologischer Schwerpunkt Stuttgart Tumorzentrum Suhl e.V. Interdiszipl<strong>in</strong>äres TZ Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Tumorzentrum Ulm Tumorzentrum Vorpommern e.V. Tumorzentrum Weser-Ems e.V.<br />

Tumorzentrum Würzburg SWS Tumorzentrum Zwickau e.V.<br />

Von den 41 angeschriebenen <strong>Tumorzentren</strong> haben sich 36 (88%) freiwillig an <strong>der</strong> Evaluation<br />

beteiligt. Fünf <strong>Tumorzentren</strong> haben sich nicht beteiligt. Dabei handelt es sich um die Tumor-<br />

zentren Bremen, Düsseldorf, Köln, Münsterland und Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz.<br />

Diese nicht-teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> haben dezidierte Gründe mitgeteilt, u.a.:<br />

• Als Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Landesverbands <strong>der</strong> Deutschen Krebsgesellschaft<br />

gehöre das Tumorzentrum nicht zum Kreis <strong>der</strong> zu evaluierenden <strong>Tumorzentren</strong>, weil die<br />

Deutsche Krebsgesellschaft nicht die Landesverbände evaluieren sollte.<br />

• Fehlende personelle und/o<strong>der</strong> zeitliche Ressourcen.<br />

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• Aufgrund landesspezifisch e<strong>in</strong>geschränkter Aufgabenstellung würden die Fragen auf<br />

das Tumorzentrum nicht zutreffen bzw. nicht beantwortbar se<strong>in</strong>.<br />

• Nach Vorlage des Entwurfs des Endberichts hat e<strong>in</strong> Tumorzentrum darum gebeten, sei-<br />

ne Daten aus <strong>der</strong> Evaluation heraus zu nehmen, da es sich bei ihm de facto um e<strong>in</strong>e<br />

re<strong>in</strong>e Psychoonkologische Beratungsstelle für Patienten und <strong>der</strong>en Angehörige handelt.<br />

(Anmerkung: Dem Wunsch dieses Tumorzentrums wurde entsprochen. Se<strong>in</strong>e Daten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem Bericht nicht abgebildet. Es sei aber erlaubt an dieser Stelle zu erwäh-<br />

nen, dass sich die Ergebnisse dieses Tumorzentrums <strong>in</strong> dieser Kategorie mit den Er-<br />

gebnissen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Teilnehmer durchaus messen lassen.)<br />

• E<strong>in</strong>es <strong>der</strong> evaluierten flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> ist bundeslandbezogene Dach-<br />

organisation von sieben <strong>Tumorzentren</strong>, welche sich <strong>in</strong> ihrer jeweiligen Struktur und Ar-<br />

beitsweise deutlich unterscheiden. E<strong>in</strong>e direkte Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Ergebnisse des<br />

betreffenden überregionalen Tumorzentrums ist mit den Ergebnissen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Tu-<br />

morzentren nur mit E<strong>in</strong>schränkung möglich.<br />

An vorangegangenen Umfragen <strong>der</strong> ADT hatten sich im Jahr 2000 von den se<strong>in</strong>erzeit 43 Mit-<br />

glie<strong>der</strong>n 30 <strong>Tumorzentren</strong> beteiligt, im Jahr 1997 lag <strong>der</strong> Rücklauf noch bei 40 Fragebögen, von<br />

denen allerd<strong>in</strong>gs nur 29 auswertbar waren. Auf Grund <strong>der</strong> o.g. Umstände f<strong>in</strong>det sich daher an<br />

entsprechenden Stellen immer wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Anzahl kle<strong>in</strong>er als n=36 obwohl die Teilnahme bei<br />

36 <strong>Tumorzentren</strong> liegt.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 24/117


Kummulierte Anzahl Datensätze<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Bis Ende April 2004 haben die 36 teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> ihre Unterlagen ausgefüllt zu-<br />

rück geschickt. Auf diesen basiert die Auswertung des vorliegenden Berichts. Die Graphik stellt<br />

den zeitlichen Rücklauf <strong>der</strong> Erhebungsbögen dar (blaue Quadrate), <strong>der</strong> zwei Monate nach Ver-<br />

sand <strong>der</strong> Unterlagen am 02. Juli 2003 e<strong>in</strong>setzt und sich bis zum 27. April 2004 erstreckt. Die<br />

„Lücke“ zwischen Mitte Dezember 2003 und Mitte Januar 2004 erklärt sich durch die Feier- und<br />

Urlaubstage.<br />

Deutlich wird hier, dass die ursprünglich vorgesehene Bearbeitungszeit <strong>der</strong> Unterlagen von<br />

zwei Monaten zu kurz bemessen war, weshalb auch die Evaluationsphase auf letztlich zwölf<br />

Monate verlängert wurde.<br />

Ebenfalls dargestellt s<strong>in</strong>d die verschiedenen Brief-, Fax-, Anruf- und Emailaktionen (weiße Rau-<br />

te) zum Informationsaustausch mit den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong>, als auch die im Dezem-<br />

ber 2003 beg<strong>in</strong>nenden Rückmeldungen und Korrekturen zur ersten Zwischenauswertung<br />

(graue Dreiecke), die am 18. Dezember 2003 an die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> versandt<br />

wurde.<br />

Rücklauf <strong>der</strong> Erhebungsbögen<br />

09.05.03 28.06.03 17.08.03 06.10.03 25.11.03 14.01.04 04.03.04 23.04.04<br />

Datum<br />

Anruf-, Fax- o<strong>der</strong> Email-Aktion Rücklauf von Erhebungsbogen Rückmeldungen und Korrektur<br />

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Überblick über die teilnehmenden TZ Überblick über die nicht-teilnehmenden TZ<br />

Aachen<br />

Essen<br />

Bonn<br />

Hamburg<br />

Weser-Ems<br />

Kiel<br />

Rostock<br />

Schwer<strong>in</strong><br />

Greifswald<br />

Berl<strong>in</strong><br />

Hannover<br />

Magdeburg<br />

Gött<strong>in</strong>gen<br />

Halle/Saale<br />

Cottbus<br />

Münster<br />

Leipzig<br />

Dresden<br />

Erfurt<br />

Jena<br />

Marburg Gera Chemnitz<br />

Suhl<br />

Zwickau<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong><br />

Würzburg<br />

Homburg<br />

Heidelberg-<br />

Mannheim<br />

Erlangen-Nürnberg<br />

Regensburg<br />

Stuttgart<br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Freiburg<br />

Ulm Augsburg<br />

München<br />

Die Graphik stellt l<strong>in</strong>ks die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> und rechts die nicht-teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> dar.<br />

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Bremen<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz


6. Auswertung <strong>der</strong> Fragebögen<br />

6.1. Integration<br />

Memorandum:<br />

„...Für die Sicherung e<strong>in</strong>er flächendeckenden, qualitativ hochwertigen Versorgung ist es not-<br />

wendig, dass praktisch je<strong>der</strong> Ort <strong>in</strong> Deutschland und damit jedes Krankenhaus bzw. je<strong>der</strong> nie-<br />

<strong>der</strong>gelassene Arzt e<strong>in</strong>em Tumorzentrum zugeordnet ist....<br />

...Die regionale Zuordnung entspricht vorwiegend dem E<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iken, die das Tu-<br />

morzentrum tragen...<br />

...Die Zuordnung von E<strong>in</strong>zugsgebieten betrifft alle drei hauptsächlichen Aufgabenbereiche, de-<br />

nen sich die <strong>Tumorzentren</strong> verpflichtet haben: optimale Versorgung <strong>der</strong> Patienten, Aus- und<br />

Fortbildung, kl<strong>in</strong>ische Forschung...<br />

...E<strong>in</strong>e wichtige Randbed<strong>in</strong>gung für e<strong>in</strong> Tumorzentrum ist e<strong>in</strong>e ausreichende Größe des E<strong>in</strong>-<br />

zugsgebietes. Ballungszentren s<strong>in</strong>d natürliche E<strong>in</strong>zugsgebiete und umfassen mehrere Mio.<br />

E<strong>in</strong>wohner. Wegen <strong>der</strong> aufwendigen Infrastruktur e<strong>in</strong>es Tumorzentrums sollte <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Regi-<br />

onen e<strong>in</strong> Versorgungsvolumen von 1 Mio. E<strong>in</strong>wohnern angestrebt werden...“<br />

Kriterienkatalog Fragen 1.1 – 1.13 Integration:<br />

Als Messgrößen für die Integration <strong>in</strong> die Versorgungslandschaft werden, wie weiter oben aus-<br />

geführt, das E<strong>in</strong>zugsgebiet, die erfassten Tumorneuerkrankungen und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Ko-<br />

operation mit Krankenhäusern und <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzteschaft herangezogen.<br />

Das E<strong>in</strong>zugsgebiet wurde von e<strong>in</strong>er Reihe von <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> den alten Bundeslän<strong>der</strong>n erst<br />

im Laufe dieser Erhebung selbst def<strong>in</strong>iert, mit Ausnahme <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Bayern, wo das<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiet mit den Regierungsbezirken übere<strong>in</strong>stimmt sowie <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> Aachen als<br />

auch Weser-Ems, die ebenfalls e<strong>in</strong> auf Basis e<strong>in</strong>es Regierungskreises def<strong>in</strong>iertes E<strong>in</strong>zugsge-<br />

biet haben. In den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d mit Ausnahme von Thür<strong>in</strong>gen die E<strong>in</strong>zugsgebiete<br />

dagegen def<strong>in</strong>iert z.B. auf <strong>der</strong> Basis von Postleitzahlengebieten, Geme<strong>in</strong>deschlüsseln o<strong>der</strong> Re-<br />

gierungsbezirken. Dies muss beim Vergleich <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e zwischen den <strong>Tumorzentren</strong> <strong>der</strong> al-<br />

ten bzw. neuen Bundeslän<strong>der</strong> berücksichtigt werden.<br />

Gründe für die Schwierigkeiten bei <strong>der</strong> Def<strong>in</strong>ition des E<strong>in</strong>zugsgebiets liegen dar<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong><br />

Tumorzentrum mehrere Möglichkeiten hat, se<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zugsgebiet zu def<strong>in</strong>ieren. So ist i.d.R. das<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiet des kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters verschieden von dem <strong>der</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kooperationen mit umliegenden Kl<strong>in</strong>iken und nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten<br />

o<strong>der</strong> des E<strong>in</strong>zugsgebiets für die Behandlung <strong>der</strong> verschiedenen onkologischen Entitäten. In an-<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 27/117


<strong>der</strong>en Fällen s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>zugsgebiete auch nicht bevölkerungsbezogen, son<strong>der</strong>n richten sich<br />

nach <strong>der</strong> Versorgungsstruktur, d.h. nach <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> umliegenden Krankenhäuser.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs beziehen sich alle Fragen des Kriterienkatalogs zur Integration <strong>in</strong>s Versorgungsge-<br />

biet auf dieses ggf. selbst def<strong>in</strong>ierte E<strong>in</strong>zugsgebiet. Von ke<strong>in</strong>em Tumorzentrum beantwortbar<br />

war die Frage 1.5 (Wie viele Tumorpatienten leben im E<strong>in</strong>zugsgebiet?). Hier wurde entwe<strong>der</strong><br />

ke<strong>in</strong>e Antwort, o<strong>der</strong> aber e<strong>in</strong>e Schätzung abgegeben. Die Frage 1.13 (Benennung <strong>der</strong> zum E<strong>in</strong>-<br />

zugsgebiet gehörigen Postleitzahlengebiete und den daraus stammenden Patientenzahlen)<br />

wurde ebenfalls <strong>in</strong> Bezug auf die Patientenzahlen nicht von allen <strong>Tumorzentren</strong> beantwortet.<br />

Bei <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> Fragen zur Integration werden jeweils die Relationen von erfassten Pa-<br />

tient<strong>in</strong>nen und Patienten, von erreichten Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten und kooperierenden Kl<strong>in</strong>iken auf<br />

<strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> benannten Grundgesamtheit im E<strong>in</strong>zugsgebiet gebildet. Auf diese Weise ist fest-<br />

zustellen, <strong>in</strong>wieweit e<strong>in</strong> Patient, e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> Arzt, e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Krankenhaus <strong>in</strong><br />

diesem Land die Chance hat, <strong>in</strong> den Vorzug e<strong>in</strong>er durch die TZ ausgeübten Qualitätssicherung<br />

<strong>der</strong> onkologischen Versorgung zu gelangen.<br />

Da die Abfrage auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> PLZ-Gebiete erfolgt ist, muss berücksichtigt werden, dass die<br />

Gebiete <strong>der</strong> PLZ nicht völlig deckungsgleich mit den Gebieten <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d.<br />

PLZ Gebiete Bundeslän<strong>der</strong><br />

Die Graphik zeigt die Unterschiede zwischen den Bundeslandesgrenzen und den Postleitzahlengebieten auf.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 28/117


Aus <strong>der</strong> folgenden Graphik wird erkennbar, dass von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> nicht<br />

alle Gebiete vollständig erfasst werden (Antworten auf die Frage 1.13). „Lücken“ treten<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen auf. Aus diesem Bundesland haben nur zwei von sechs<br />

<strong>Tumorzentren</strong>, die Mitglied bei <strong>der</strong> ADT s<strong>in</strong>d, Daten für diese Evaluation zur Verfügung gestellt.<br />

Ebenso haben sich die <strong>Tumorzentren</strong> Bremen und Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz nicht beteiligt.<br />

32,33,<br />

40,42-46,48<br />

50,51,53,<br />

56,58<br />

62<br />

76<br />

28<br />

Die Graphik zeigt <strong>in</strong> blau gefärbt die PLZ-Gebiete, die von den Teilnehmern nicht als E<strong>in</strong>zugsgebiete benannt wurden.(Frage 1.13)<br />

Die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Erhebung durch die baden-württembergischen <strong>Tumorzentren</strong> nicht zu ihrem primären<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiet gezählten PLZ-Gebiete 73 (Göpp<strong>in</strong>gen) und 76 (Karlsruhe) s<strong>in</strong>d durch die <strong>in</strong> Ba-<br />

den-Württemberg neben den <strong>Tumorzentren</strong> flächendeckend ausgewiesenen Onkologischen<br />

Schwerpunkte erklärbar.<br />

73<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 29/117


Die Evaluation hat gezeigt, dass die E<strong>in</strong>zugsgebiete <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> sich je nach Aufgaben-<br />

fokus verschieden darstellen und dementsprechend auch unterschiedlich große Überschnei-<br />

dungen unvermeidlich s<strong>in</strong>d. Am klarsten s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>zugsgebiete <strong>in</strong> Bezug auf die verlaufsbe-<br />

gleitende Krebsregistrierung bei den flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> def<strong>in</strong>iert. Hier existieren<br />

teilweise sogar gesetzlich def<strong>in</strong>ierte Zuständigkeiten. Diese Klarheit wirkt sich auf die Kommu-<br />

nikations- und Arbeitsbeziehungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> konkreten Aufgabenstellung positiv aus und steigert<br />

die Prägnanz <strong>der</strong> qualitativen und quantitativen Aussagen.<br />

E<strong>in</strong> wesentliches Ziel <strong>der</strong> zukünftigen Strukturentwicklung sollte deshalb se<strong>in</strong>, die Zuständigkei-<br />

ten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die regionale kl<strong>in</strong>ische Krebsregistrierung (und damit die E<strong>in</strong>zugsgebiete)<br />

möglichst konkret und verb<strong>in</strong>dlich zu regeln. Die Bezugnahme auf kommunale und landesbe-<br />

zogene Körperschaftsgrenzen und die unterstützende Regelung durch landespolitische Verord-<br />

nungen haben sich dabei als vorteilhaft erwiesen.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 30/117


E<strong>in</strong>wohnerzahl<br />

4.000.000<br />

3.500.000<br />

3.000.000<br />

2.500.000<br />

2.000.000<br />

1.500.000<br />

1.000.000<br />

500.000<br />

E<strong>in</strong>wohnerzahlen <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>zugsgebieten <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> (n=35)<br />

0<br />

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.<br />

13 32 02 17 14 03 08 04 06 31 01 10 23 35 16 27 21 11 12 18 29 24 20 22 19 07 33 30 15 05 28 34 25 26 09<br />

E<strong>in</strong>wohnerzahlen <strong>in</strong> den E<strong>in</strong>zugsgebieten (Frage 1.1)<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Antworten (n=35) auf die Fragen 1.1 lebten im Jahr 2002 ca. 50. Mio. E<strong>in</strong>-<br />

wohner <strong>in</strong> den von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> benannten E<strong>in</strong>zugsgebieten. Bei 15 <strong>der</strong><br />

teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> lebten im E<strong>in</strong>zugsgebiet weniger als die im Memorandum gefor-<br />

<strong>der</strong>ten 1. Mio. E<strong>in</strong>wohner. Der Mittelwert liegt bei ca. 1,43 Mio. E<strong>in</strong>wohner pro E<strong>in</strong>zugsgebiet,<br />

<strong>der</strong> Median bei 1,11 Mio. E<strong>in</strong>wohner.<br />

<strong>Tumorzentren</strong><br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 31/117


Diese Graphik zeigt das Verhältnis <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl <strong>in</strong> den angegebenen E<strong>in</strong>zugsgebieten (Frage 1.1) <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> zu <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>wohnerzahl im jeweiligen Bundesland (Quelle Statistisches Bundesamt).<br />

Zu dieser Graphik bedarf es e<strong>in</strong>iger Anmerkungen:<br />

Generell sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass verlässliche bevölkerungsbezogene Schätzungen dieser<br />

Art nur vom Robert Koch Institut o<strong>der</strong> für die neuen Bundeslän<strong>der</strong> auch vom geme<strong>in</strong>samen<br />

Krebsregister (GKR) <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> abgegeben werden können. Dennoch sei die Anführung <strong>der</strong> fol-<br />

genden Interpretation gestattet.<br />

E<strong>in</strong>wohner im E<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> vs.<br />

E<strong>in</strong>wohnerzahlen im jeweiligen Bundesland<br />

Thür<strong>in</strong>gen (n=4/4)<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> (n=1/1)<br />

Sachsen-Anhalt (n=2/2)<br />

Sachsen (n=4/4)<br />

Saarland n=1/1)<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (n=2/6)<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen (n=3/3)<br />

Mecklenburg-Vorpommern (n=3/3)<br />

Hessen (n=2/2)<br />

Hamburg (n=1/1)<br />

Brandenburg (n=1/1)<br />

Berl<strong>in</strong> (n=1/1)<br />

Bayern (n=5/5)<br />

Baden-Württemberg (n=5/5)<br />

16%<br />

Bei den Bundeslän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> denen <strong>der</strong> Wert über 75% liegt, haben die teilnehmenden Tumor-<br />

zentren das Gebiet weitestgehend unter sich aufgeteilt. Dies mag entwe<strong>der</strong> deckungsfrei o<strong>der</strong><br />

auch nicht-deckungsfrei geschehen se<strong>in</strong>. Die Addition <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahlen führt allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong><br />

nicht-deckungsfreien Regionen zu e<strong>in</strong>er Überschätzung <strong>der</strong> prozentualen Flächendeckung im<br />

Land. Möglicherweise werden Tumorpatienten, bed<strong>in</strong>gt durch die etablierten Meldewege, auch<br />

<strong>in</strong> mehreren Registern geführt, was ebenfalls zu e<strong>in</strong>er Überschätzung führt.<br />

In e<strong>in</strong>igen Bundeslän<strong>der</strong>n gibt es neben den <strong>Tumorzentren</strong>, die Mitglie<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> ADT s<strong>in</strong>d,<br />

auch noch Weitere, die nicht Mitglied <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT s<strong>in</strong>d, aber dennoch über e<strong>in</strong> abgestecktes E<strong>in</strong>-<br />

zugsgebiet verfügen (z.B. <strong>in</strong> Mecklenburg-Vorpommern „TZ Neu-Brandenburg“, Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

„TZ Braunschweig“ und „TZ Osnabrück“, Thür<strong>in</strong>gen „TZ Nordhausen“ und Sachsen „TZ Gör-<br />

litz“). In Baden-Württemberg gibt es neben den evaluierten vier <strong>Tumorzentren</strong> und dem Onko-<br />

logischen Schwerpunkt Stuttgart weitere elf Onkologische Schwerpunkte, die aus e<strong>in</strong>em Ver-<br />

bund von Krankenhäusern bestehen, welche die „Lücken “ schließen. In Nie<strong>der</strong>sachsen gibt es<br />

neben den drei Mitglie<strong>der</strong>n bei <strong>der</strong> ADT, sowohl zwei weitere <strong>Tumorzentren</strong>, die dies nicht s<strong>in</strong>d<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 32/117<br />

45%<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

54%<br />

57%<br />

79%<br />

89%<br />

90%<br />

95%<br />

100%<br />

100%<br />

100%<br />

100%<br />

100%<br />

100%


(s.o), als auch sechs Onkologische Nachsorgeleitstellen, die bei <strong>der</strong> Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>i-<br />

gung angesiedelt s<strong>in</strong>d , so dass auch hier das Gebiet abgedeckt ist. In Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />

haben sich nicht alle <strong>Tumorzentren</strong> an <strong>der</strong> Evaluation beteiligt.<br />

Diese Graphik zeigt das Verhältnis <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohnerzahl aller angegebenen E<strong>in</strong>zugsgebieten (Frage 1.1) <strong>der</strong><br />

<strong>Tumorzentren</strong> zu <strong>der</strong> Summe E<strong>in</strong>wohnerzahl aller Bundeslän<strong>der</strong>, aus denen sich <strong>Tumorzentren</strong> an <strong>der</strong> Evaluation beteiligt haben<br />

(Quelle Statistisches Bundesamt).<br />

Anteil <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> den erfassten Bundeslän<strong>der</strong>n, die <strong>in</strong>nerhalb bzw.<br />

außerhalb <strong>der</strong> von den TZ (n=35) genannten E<strong>in</strong>zugsgebiete leben<br />

In den E<strong>in</strong>zugsgebieten <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> leben zusammen ca. 50 Mio. E<strong>in</strong>-<br />

wohner. Die Bevölkerung <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>, aus denen die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />

stammen, beläuft sich auf ca. 78 Mio. E<strong>in</strong>wohner. Daraus lässt sich ableiten, dass zwei von drei<br />

E<strong>in</strong>wohnern unmittelbaren Zugang zu dem Know-how e<strong>in</strong>es an dieser Evaluation teilnehmen-<br />

den Tumorzentrums haben.<br />

64%<br />

Anteil E<strong>in</strong>wohner außerhalb <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zugsgebiete <strong>der</strong> TZ Anteil E<strong>in</strong>wohner im angegebenen E<strong>in</strong>zugsgebiet <strong>der</strong> TZ<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 33/117<br />

36%


Tumorneuerkrankungen<br />

Anzahl <strong>der</strong> erfassten Tumorneuerkrankungen (Frage 1.3 und 1.4).<br />

Das ADT-Memorandum for<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e Zahl von > 1000 erfassten Tumorneuerkrankungen. Dieser<br />

Wert wurde von allen teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> erreicht. Lediglich e<strong>in</strong> Teilnehmer hat diese<br />

Frage nicht beantwortet. In H<strong>in</strong>blick auf die gefor<strong>der</strong>te M<strong>in</strong>destgröße von 1.000 erfassten Tu-<br />

morneuerkrankungen pro Tumorzentrum s<strong>in</strong>d die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> diesem Punkt erfüllt.<br />

Anmerkung: Um Missverständnissen vorzubeugen, sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass es sich hier<br />

um die Zahl aller dokumentierten Neuerkrankungen handelt, unabhängig vom Wohnort. Dies<br />

entspricht <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> angegebenen Patientenzahlen aus den Fragen 1.3 (weißer Balken)<br />

und 1.4 (dunkler Balken).<br />

Es wurden im Betrachtungszeitraum ca. 200.000 tumorneuerkrankte Personen erfasst (Sum-<br />

me aus Frage 1.3 und 1.4). In <strong>der</strong> Voruntersuchung aus dem Jahr 1996/1997 lagen die Ver-<br />

gleichswerte bei ca. 120.000 erfassten neuen Patienten. Dies bedeutet e<strong>in</strong>e Steigerung um<br />

66%.<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000<br />

0<br />

Anzahl erfasster Tumorneuerkrankungen <strong>in</strong> 2002<br />

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.<br />

13 04 17 23 14 11 01 08 21 06 18 29 16 24 19 35 27 15 02 05 31 30 03 12 22 25 28 20 33 26 10 34 07 09<br />

<strong>Tumorzentren</strong><br />

<strong>in</strong>terne extern<br />

Aus den Evaluations-Ergebnissen lässt sich e<strong>in</strong>erseits ableiten, dass die <strong>Tumorzentren</strong> e<strong>in</strong>e ef-<br />

fiziente Arbeit bei <strong>der</strong> Erfassung <strong>der</strong> Neuerkrankungen leisten. An<strong>der</strong>erseits lässt sich feststel-<br />

len, dass es nur teilweise gel<strong>in</strong>gt, aus dem ambulanten Sektor weitere Nachsorge- und Ver-<br />

laufsdaten zu erhalten und <strong>in</strong> vielen, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>in</strong> den meisten alten Bundeslän<strong>der</strong>n ke<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>deutigen o<strong>der</strong> gar verb<strong>in</strong>dlichen E<strong>in</strong>zugsgebiete für e<strong>in</strong>e verlaufsbegleitende regionale Do-<br />

kumentation existieren. Zu berücksichtigen ist außerdem, dass bei e<strong>in</strong>er Reihe von Tumorzent-<br />

ren die Datensätze nicht sehr weit <strong>in</strong> die Vergangenheit reichen o<strong>der</strong> bei sich überschneiden-<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 34/117


den E<strong>in</strong>zugsgebieten Patienten teilweise mehrfach erfasst s<strong>in</strong>d. Da <strong>Tumorzentren</strong> zur Quali-<br />

tätssicherung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e aus den Patientenverlaufsdaten u.a. auch durch E<strong>in</strong>beziehung <strong>der</strong><br />

Informationen aus <strong>der</strong> Nachsorge ihren Nutzen ziehen, sowie aus dem übergreifenden Ver-<br />

gleich ihrer Ergebnisse mit denen an<strong>der</strong>er E<strong>in</strong>richtungen (Benchmark<strong>in</strong>g) und mit evidenzba-<br />

sierten Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren , sche<strong>in</strong>en hier zum Teil erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten zu<br />

liegen.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 35/117


Erfassungsraten <strong>der</strong> Tumorneuerkrankungen pro 100.000 E<strong>in</strong>wohner e<strong>in</strong>es<br />

Bundeslandes<br />

Neue Bundeslän<strong>der</strong><br />

Alte Bundeslän<strong>der</strong><br />

Thür<strong>in</strong>gen (n=4/4)<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> (n=1/1)<br />

Sachsen-Anhalt (n=2/2)<br />

Sachsen (n=4/4)<br />

Saarland (n=1/1)<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (n=2/6)<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen (n=3/3)<br />

Mecklenburg-Vorpommern (n=3/3)<br />

Hessen (n=2/2)<br />

Hamburg (n=1/1)<br />

Berl<strong>in</strong> (n=1/1)<br />

Brandenburg (n=1/1)<br />

Bayern (n=5/5)<br />

Baden-Württemberg (n=5/5)<br />

Erfassungsraten pro Bundesland (Summe aus den Antworten <strong>der</strong> Fragen 1.3 und 1.4 <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> e<strong>in</strong>es Bundeslandes im<br />

Verhältnis zur Anzahl <strong>der</strong> E<strong>in</strong>wohner des Bundeslandes)<br />

Betrachtet man die kumulierten Erfassungsraten für Tumorneuerkrankungen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong><br />

e<strong>in</strong>es Bundeslandes (Summe aus Fragen 1.3 und 1.4), so zeigt sich, dass <strong>in</strong> den neuen Bun-<br />

deslän<strong>der</strong>n deutlich mehr Neuerkrankungen pro 100.000 E<strong>in</strong>wohner von teilnehmenden Tu-<br />

morzentren erfasst werden, als das <strong>in</strong> den alten Bundeslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Fall ist.<br />

Dafür lassen sich mehrere Erklärungsansätze f<strong>in</strong>den:<br />

In e<strong>in</strong>igen alten Bundeslän<strong>der</strong>n existieren primär o<strong>der</strong> ausschließlich kl<strong>in</strong>ikbezogene Tumor-<br />

zentren, <strong>der</strong>en Krebsregister ke<strong>in</strong>en Anspruch auf Flächendeckung haben (z.B. NRW, Hessen,<br />

Baden-Württemberg). In e<strong>in</strong>igen neuen Bundeslän<strong>der</strong>n gibt es e<strong>in</strong>e Meldepflicht. Die Handha-<br />

bung <strong>der</strong> Datenschutzgesetzgebung führt <strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n nicht zu den Beh<strong>in</strong>de-<br />

rungen <strong>der</strong> Arbeit e<strong>in</strong>es Tumorzentrums, wie es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen alten Bundeslän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Vergangenheit <strong>in</strong> Baden-Württemberg, <strong>der</strong> Fall war. Die Meldestrukturen <strong>in</strong> den neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n s<strong>in</strong>d nicht erst <strong>in</strong> den 90er Jahren entstanden, son<strong>der</strong>n haben ihre Wurzeln<br />

auch im Gesundheitswesen <strong>der</strong> Deutschen Demokratischen Republik, auf denen nach <strong>der</strong><br />

Wende aufgesetzt werden konnte. Gleichzeitig beugte die Bundesför<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den neuen Bun-<br />

deslän<strong>der</strong>n Entwicklungsdefiziten durch entsprechende Auflagen vor (z.B. regionale Verbund-<br />

strukturen, geme<strong>in</strong>same Software).<br />

59<br />

88<br />

Es sei jedoch auch hier nochmals darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass verlässliche bevölkerungsbezoge-<br />

ne Schätzungen dieser Art nur vom Robert Koch Institut o<strong>der</strong> für die neuen Bundeslän<strong>der</strong> auch<br />

vom geme<strong>in</strong>samen Krebsregister (GKR) <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> abgegeben werden können.<br />

160<br />

181<br />

196<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 36/117<br />

222<br />

0 100 200 300 400 500 600<br />

321<br />

Tumorneuerkrankungen<br />

373<br />

387<br />

457<br />

453<br />

463<br />

483<br />

478<br />

493<br />

495


Punkte<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 1.8 – 1.12 „Integration“.<br />

Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 1.8 – 1.12 „Integrati-<br />

on“. Die an<strong>der</strong>en Fragen aus diesem Block gehen nicht <strong>in</strong> diese Bewertung mit e<strong>in</strong>. Die Bewer-<br />

tung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl ergibt sich für die Frage 1.8<br />

und 1.9 sowie 1.10 und 1.11, wenn die Quotienten aus den Antworten zu Fragen 1.8/1.9 sowie<br />

Fragen 1.10/1.11 jeweils „1“ ergeben und wenn Frage 1.12 mit „Ne<strong>in</strong>“ beantwortet wird. Niedri-<br />

gere Quotienten ergeben e<strong>in</strong>en prozentualen Anteil. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen wie folgt gewichtet:<br />

Frage 1.8/1.9 mit 33%; Frage 1.10/1.11 mit 25% und Frage 1.12 mit 42%.<br />

Ergebnis: Knapp 90 % <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> liegen im oberen Drittel <strong>der</strong> Bewer-<br />

tungsskala.<br />

Integration <strong>in</strong> die Versorgungslandschaft<br />

12,5 12,5<br />

12,1<br />

11,3<br />

6,5<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 37/117<br />

10,2<br />

9,9<br />

flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />

3,5<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


6.2. Interdiszipl<strong>in</strong>arität<br />

Memorandum:<br />

„...Jedes Tumorzentrum wird auf <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Seite personell von den Vertretern <strong>der</strong> ver-<br />

schiedenen mediz<strong>in</strong>ischen Fachgebiete getragen. Zur Optimierung <strong>der</strong> Individualversorgung<br />

richten die <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Konsile e<strong>in</strong>, zu denen alle Kl<strong>in</strong>iken und nie<strong>der</strong>gelas-<br />

senen Ärzte aus dem E<strong>in</strong>zugsgebiet des Tumorzentrums Zugang haben. Für "Problemfälle"<br />

werden hier die therapeutischen Entscheidungen unter H<strong>in</strong>zuziehung aller notwendigen Fach-<br />

diszipl<strong>in</strong>en abgesprochen. Situationsabhängig kann die Me<strong>in</strong>ungsbildung auch über e<strong>in</strong> etablier-<br />

tes telefonisches Tumorkonsil erfolgen.“<br />

Kriterienkatalog Fragen 3.1 – 3.13 Interdiszipl<strong>in</strong>arität:<br />

Als Messgröße für die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Interdiszipl<strong>in</strong>arität wird für die vorliegende Evaluation <strong>in</strong>s-<br />

beson<strong>der</strong>e die <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Tumorkonferenz herangezogen.<br />

Dies geschieht unter <strong>der</strong> Annahme, dass es für die meisten Patienten und Patient<strong>in</strong>nen mehre-<br />

re Behandlungsoptionen gibt. Die Entscheidung, welche Therapieoption unter den gegebenen<br />

Umständen für die Patient<strong>in</strong> o<strong>der</strong> den Patienten am Besten geeignet ist, sollte von e<strong>in</strong>em <strong>in</strong>ter-<br />

diszipl<strong>in</strong>ären Team getroffen werden. Dabei steht auch hier die Frage im Mittelpunkt, ob e<strong>in</strong>e<br />

Tumorpatient<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Tumorpatient <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er gegebenen Region die Chance erhält, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

solchen Tumorkonferenz vorgestellt zu werden bzw. ob nie<strong>der</strong>gelassene Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte<br />

o<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>isch tätige Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte die Möglichkeit erhalten, Patient<strong>in</strong>nen und Patienten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e solche Tumorkonferenz e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Weiter wird angenommen, dass die Tumorkonferenzen effizienter s<strong>in</strong>d, wenn sie organspezi-<br />

fisch ausgerichtet s<strong>in</strong>d. Hier reflektiert sich <strong>der</strong> Trend h<strong>in</strong> zu <strong>der</strong> Bildung von Zentren (Cancer<br />

Center, Tumorboard). Nicht zuletzt <strong>in</strong>teressiert es, wie die Behandlungsempfehlungen <strong>der</strong> Kon-<br />

ferenz umgesetzt werden.<br />

Die Antworten zu den Fragen nach <strong>der</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Zusammenarbeit, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e nach<br />

den Tumorkonferenzen, s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>em gewissen Teil von <strong>der</strong> Sichtweise <strong>der</strong> Geschäftsstellen<br />

<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> abhängig. Daher wurde bei den Besuchen vor Ort auf diesen Fragenkomplex<br />

jeweils detailliert e<strong>in</strong>gegangen und bei <strong>der</strong> Auswertung e<strong>in</strong>zelner Fragen nochmals bei Bedarf<br />

gezielt Rücksprache gehalten.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 38/117


Spezialisierung <strong>der</strong> Tumorkonferenzen (Frage 3.3).<br />

Anteil organspezifischer vs. nicht organspezifischer<br />

Tumorkonferenzen (n=11.420)<br />

Tumorkonferenzen, <strong>in</strong> denen alle Tumorerkrankungen vorgestellt werden, sche<strong>in</strong>en auf <strong>der</strong> Ba-<br />

sis <strong>der</strong> vorliegenden Antworten eher weniger stattzuf<strong>in</strong>den. H<strong>in</strong>gegen werden rund zwei Drittel<br />

<strong>der</strong> Tumorkonferenzen organspezifisch organisiert (3.3)<br />

32%<br />

Anteil organspezifischer Tumorkonferenzen Anteil nicht organspezifischer Tumorkonferenzen<br />

Aus den Rückmeldungen zur Zwischenauswertung geht hervor, dass e<strong>in</strong>ige <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong><br />

den nicht organspezifischen Tumorkonferenzen e<strong>in</strong>en Vorteil sehen. Begründet wird das damit,<br />

dass an diesen Zentren die Patientenzahlen pro Tumorentität eher kle<strong>in</strong> ist, so dass e<strong>in</strong>e „kriti-<br />

sche Masse an ausgewählten Entitäten“ für organspezifische Tumorkonferenzen nicht erreicht<br />

wird, um diese regelmäßig durchzuführen. Bei an<strong>der</strong>en <strong>Tumorzentren</strong> ist genau das Gegenteil<br />

<strong>der</strong> Fall. Hier führt die Masse <strong>der</strong> Fälle zur Notwendigkeit e<strong>in</strong>er Begrenzung <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumor-<br />

konferenz vorgestellten Patient<strong>in</strong>nen und Patienten.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zunahme <strong>der</strong> organspezifischen Tumorkonferenzen e<strong>in</strong> Entwicklungs-<br />

trend erkennbar, wie er sich aus <strong>der</strong> Projektgruppenarbeit h<strong>in</strong> zu Organisationsstrukturen z.B.<br />

den sog. Cancer Centern an „großen“ kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> zur Zeit vollzieht.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 39/117<br />

68%


Vorgestellte Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenzen (Frage 3.7).<br />

Den größten Anteil an <strong>der</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Tumorkonferenz haben die Problemfälle, die e<strong>in</strong><br />

fachübergreifendes Vorgehen erfor<strong>der</strong>n und für die es auf Grund von Leitl<strong>in</strong>ien verschiedene<br />

Behandlungsoptionen gibt.<br />

Aus Sicht des Patienten ist es wünschenswert, wenn e<strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äres Team den Fall be-<br />

gutachtet, bevor e<strong>in</strong>e Behandlung beg<strong>in</strong>nt, so wie das <strong>in</strong> den sog. Tumorboards gehandhabt<br />

wird o<strong>der</strong> sei es prätherapeutisch im Rahmen e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Patientenaufnahme. Die<br />

Besprechung e<strong>in</strong>es Behandlungsfalles, bei dem Probleme aufgetreten s<strong>in</strong>d, ist sicherlich not-<br />

wendig. Dennoch darf gefragt werden, ob nicht doch die Chance besteht, dass die aufgetrete-<br />

nen Probleme bei e<strong>in</strong>er Diskussion vor Behandlungsbeg<strong>in</strong>n ggf. hätten vermieden werden kön-<br />

nen.<br />

Zusammensetzung <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenz vorgestellten Patienten<br />

(Mehrfachnennung möglich)<br />

an<strong>der</strong>e<br />

bei <strong>der</strong> Notwendigkeit<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Vorgehens<br />

Problemfälle<br />

Second Op<strong>in</strong>ion<br />

mehrfach Optionen bei Leitl<strong>in</strong>ien<br />

nicht durch Leitl<strong>in</strong>ien def<strong>in</strong>ierte<br />

Krankheitsbil<strong>der</strong><br />

alle Neuerkrankungen<br />

8<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 40/117<br />

13<br />

0 5 10 15 20 25 30 35<br />

18<br />

Anzahl Nennungen<br />

23<br />

24<br />

24<br />

30


Rückmeldungen über den Behandlungsverlauf an die Tumorkonferenzteilnehmer<br />

(Mehrfachnennung möglich; n=34)<br />

gar nicht<br />

Rückmeldung auf e<strong>in</strong>em<br />

Verlaufsbogen<br />

Abgleich mit den E<strong>in</strong>tragungen im<br />

kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister<br />

Report<strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenz<br />

Rückmeldungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenzen (Frage 3.9).<br />

Bei <strong>der</strong> Frage 3.9 geht es um das Qualitätssicherungs<strong>in</strong>strument <strong>der</strong> Feedbackschleife. E<strong>in</strong><br />

Vorwurf an die Onkologen, <strong>der</strong> auf vorangegangenen Krebskongressen vorgebracht wurde,<br />

lautete, dass „je<strong>der</strong> tut, was er gerade will“. E<strong>in</strong> Patient, <strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Tumorkonferenz vorgestellt<br />

wird, wird von Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten aus verschiedenen Fachrichtungen diskutiert und begut-<br />

achtet. I.d.R. s<strong>in</strong>d bei den Tumorkonferenzen über zehn Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte anwesend. Die<br />

Empfehlungen e<strong>in</strong>er solchen Konferenz werden dokumentiert.<br />

4<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 41/117<br />

11<br />

0 5 10 15 20 25<br />

14<br />

Anzahl Nennungen<br />

20


Abstimmung mit dem<br />

behandelnden Arzt<br />

schriftlicher Behandlungsvorschlag<br />

Behandlungsanordnung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Patientenakte<br />

Rückmeldungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenzen (Frage 3.13).<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Entscheidung <strong>der</strong> Tumorkonferenz<br />

(Mehrfachnennung möglich; n=34)<br />

Die Frage 3.13 zielt auf die Absicherung <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Empfehlung e<strong>in</strong>er Tumorkonferenz<br />

ab. Als verb<strong>in</strong>dlich ist dabei die E<strong>in</strong>tragung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Patientenakte anzusehen, gefolgt von dem<br />

schriftlichen Behandlungsvorschlag. Die Abstimmung mit den behandelnden Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärz-<br />

ten ist von den drei Optionen die am wenigsten verb<strong>in</strong>dliche.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 42/117<br />

8<br />

8<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18<br />

Anzahl Nennungen<br />

17


Punkte<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Die Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 3.2 – 3.13 „Interdiszipl<strong>in</strong>parität“.<br />

Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 3.2 – 3.13 „Interdis-<br />

zipl<strong>in</strong>arität“ (Die Fragen 3.1 und 3.4 gehen nicht <strong>in</strong> die Bewertung mit e<strong>in</strong>). Die Bewertung<br />

kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl ergibt sich aus folgenden Antwor-<br />

ten auf die Frage 3.2 – „täglich“; Frage 3.3 – „100%“; Frage 3.5 – „drei von den vorgesehenen<br />

vier Auswahlmöglichkeiten“; Frage 3.6 – „die erste Antwortmöglichkeit“; Frage 3.7 – entwe<strong>der</strong><br />

„alle Patienten“ o<strong>der</strong> „fünf <strong>der</strong> folgenden sieben Antwortmöglichkeiten“, bei den Frage 3.8 –<br />

3.13 war jeweils die erste Antwortmöglichkeiten anzukreuzen. Die Fragen s<strong>in</strong>d wie folgt gewich-<br />

tet: Frage 3.2 mit 12 %, 3.3 mit 10%, 3.5 mit 8% 3.6 mit 5%, 3.7 mit 15%, 3.8 mit 10%, 3.9 mit<br />

8% 3.10 mit 8%, 3.11 mit 12%, 3.12 mit 12% und 3.13 mit 10%.<br />

Ergebnis: Zwei Drittel <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> erreichen <strong>in</strong> dieser Kategorie e<strong>in</strong>en<br />

Wert im oberen Drittel <strong>der</strong> Bewertungsskala.<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre Zusammenarbeit und Tumorkonferenz<br />

12,4 12,4<br />

9,9<br />

9,8<br />

6,1<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 43/117<br />

9,4<br />

9,2<br />

flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />

5,4<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


6.3. Leitl<strong>in</strong>ien<br />

Memorandum:<br />

„...Für die Realisierung <strong>der</strong> vielfältigen Aufgaben richten die <strong>Tumorzentren</strong> Arbeitsgruppen bzw.<br />

Projektgruppen e<strong>in</strong>, die sich themenbezogen mit e<strong>in</strong>er speziellen Tumorerkrankung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Gruppe von Tumorerkrankungen befassen. Sie beraten und entscheiden, welche Leitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong><br />

ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet zur Anwendung kommen, und sie s<strong>in</strong>d für die Organisation regelmäßiger<br />

Fortbildungsveranstaltungen sowie als Ansprechpartner <strong>in</strong> <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Konsilen o<strong>der</strong> für<br />

telefonische Anfragen zuständig...“<br />

Kriterienkatalog Fragen 5.1 – 5.6 Leitl<strong>in</strong>ien:<br />

Als Messgröße für die Verbreitung <strong>der</strong> Leitl<strong>in</strong>ien wird <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Überprüfung leitl<strong>in</strong>ienge-<br />

rechten Behandelns herangezogen.<br />

Die Fragen 5.1 –5.6 beschäftigen sich mit <strong>der</strong> Erarbeitung und Umsetzung von Leitl<strong>in</strong>ien. Dies<br />

geschieht unter <strong>der</strong> Annahme, dass es bei <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> Erkrankung wenig zielführend<br />

ist, wenn e<strong>in</strong>e Patient<strong>in</strong> o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Patient nicht <strong>in</strong> den Vorzug e<strong>in</strong>er gesicherten mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Behandlung gelangt. Dabei wird zum E<strong>in</strong>en danach gefragt, ob sich e<strong>in</strong> Tumorzentrum aktiv an<br />

<strong>der</strong> Erarbeitung von Leitl<strong>in</strong>ien beteiligt, und zum An<strong>der</strong>en, ob es an se<strong>in</strong>em Standort darauf<br />

achtet, dass diese Leitl<strong>in</strong>ien bei <strong>der</strong> Behandlung onkologischer Patient<strong>in</strong>nen und Patienten zum<br />

E<strong>in</strong>satz gelangen.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 44/117


Überprüfung Leitl<strong>in</strong>iengerechter Behandlung an den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />

(n=34)<br />

32%<br />

Überprüfung leitl<strong>in</strong>iengerechten Behandelns (Frage 5.5).<br />

Die Sicherstellung <strong>der</strong> Diagnose, Behandlung, Nachsorge und Rehabilitation unter Berücksich-<br />

tigung aller fachlichen Gesichtspunkte und <strong>der</strong> jeweils neuesten wissenschaftlichen Erkenntnis-<br />

se ist e<strong>in</strong>e For<strong>der</strong>ung des Memorandums <strong>der</strong> ADT. Von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> er-<br />

folgt e<strong>in</strong>e Überprüfung leitl<strong>in</strong>iengerechten Handelns jedoch nur <strong>in</strong> zwei Drittel <strong>der</strong> Fälle. Regel-<br />

mäßig aktualisiert und bereit gestellt, wie dies ebenfalls im Memorandum gefor<strong>der</strong>t wird, wer-<br />

den die Leitl<strong>in</strong>ien von allen <strong>Tumorzentren</strong>.<br />

Ja Ne<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong> verlaufsbegleitendes Krebsregister sollte es ermöglichen, zum<strong>in</strong>dest stichprobenartig zu<br />

überprüfen, ob e<strong>in</strong>e Behandlung auf <strong>der</strong> Basis des aktuellen Erkenntnisstands stattf<strong>in</strong>det. Es ist<br />

auffällig, dass dies <strong>in</strong> 32% <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> unterbleibt. Hier liegt sicherlich e<strong>in</strong> Verbesse-<br />

rungspotential für die Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>. Man muss dabei allerd<strong>in</strong>gs bedenken, dass die<br />

Modalitäten <strong>der</strong> Erstellung, Implementierung und Aktualisierung von onkologischen Leitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik generell noch nicht h<strong>in</strong>reichend geregelt s<strong>in</strong>d. Insofern handelt es sich hier<br />

nicht um e<strong>in</strong> spezielles Problem <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> alle<strong>in</strong>.<br />

Anmerkung: Von e<strong>in</strong>igen <strong>Tumorzentren</strong> gab es hierzu e<strong>in</strong> jeweils ähnlich lautendes Feedback.<br />

Der Grund für das Unterbleiben e<strong>in</strong>er Überprüfung liegt demnach nicht an technischen Schwie-<br />

rigkeiten o<strong>der</strong> mangelndem Interesse, son<strong>der</strong>n erklärt sich aus e<strong>in</strong>er zu knappen Personalde-<br />

cke. Es fehle für diese Auswertung an Zeit bzw. Mitarbeitern.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 45/117<br />

68%


Die Graphik zeigt die Auswertung des Blattes „Leitl<strong>in</strong>ien“ des Kriterienkatalogs.<br />

Das Fragenblatt „Leitl<strong>in</strong>ien“ war zunächst nicht zur Auswertung im Rahmen <strong>der</strong> Evaluation son-<br />

<strong>der</strong>n als zusätzliche Informationsquelle für die Deutsche Krebsgesellschaft deklariert. Es ist nur<br />

von zwei Dritteln <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> ausgefüllt worden. Die Grafik zeigt, dass al-<br />

le <strong>Tumorzentren</strong> den E<strong>in</strong>satz etablierter Leitl<strong>in</strong>ien für ihren Geltungsbereich für verb<strong>in</strong>dlich er-<br />

klären.<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Anzahl <strong>der</strong> Nennung verschiedener Gruppen von Leitl<strong>in</strong>ien<br />

als Grundlage für die Behandlung von Tumorentitäten (Mehrfachnennung<br />

möglich; n=24 <strong>Tumorzentren</strong>)<br />

20<br />

Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> DKG<br />

6<br />

modifizierte<br />

Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> DKG<br />

15<br />

Leitl<strong>in</strong>ien an<strong>der</strong><br />

Fachgesellschaften<br />

6<br />

modifizierte<br />

Leitl<strong>in</strong>ien an<strong>der</strong>e<br />

Fachgesellschaften<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 46/117<br />

14<br />

eigene Leitl<strong>in</strong>ien<br />

Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> DKG<br />

modifizierte Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> DKG<br />

Leitl<strong>in</strong>ien an<strong>der</strong> Fachgesellschaften<br />

modifizierte Leitl<strong>in</strong>ien an<strong>der</strong>e<br />

Fachgesellschaften<br />

eigene Leitl<strong>in</strong>ien


Entwicklung von Leitl<strong>in</strong>ien an den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> (n=34)<br />

47%<br />

Entwicklung von Leitl<strong>in</strong>ien (Frage 5.1).<br />

Ja Ne<strong>in</strong><br />

Aus <strong>der</strong> Voruntersuchung <strong>der</strong> ADT aus dem Jahr 2000, sowie aus den Kommentaren zu <strong>der</strong><br />

Frage 5.1 geht hervor, dass noch <strong>in</strong> den 90er Jahren an über 70% <strong>der</strong> damals befragten teil-<br />

nehmenden <strong>Tumorzentren</strong> Leitl<strong>in</strong>ien entwickelt wurden. Heute geht <strong>der</strong> Trend dah<strong>in</strong>, dass auf<br />

bereits bestehende Leitl<strong>in</strong>ien zurückgegriffen wird und diese an die Gegebenheiten vor Ort an-<br />

gepasst werden. Als Quelle wird dabei auf die Manuale <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> München, Heidelberg<br />

und Tüb<strong>in</strong>gen bzw. auf die Leitl<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> ISTO/DKG zurückgegriffen.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 47/117<br />

53%


Punkte<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Die Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 5.1 – 5.6 „Leitl<strong>in</strong>ien.<br />

Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 5.3 – 5.6 „Leitl<strong>in</strong>ien“.<br />

Die Bewertung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl ergibt sich bei <strong>der</strong><br />

Auswahl <strong>der</strong> jeweils ersten Antwortmöglichkeit auf die Fragen 5.3 – 5.6. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen<br />

alle mit 25% gewichtet.<br />

Leitl<strong>in</strong>ien<br />

12,5 12,5<br />

Anmerkung: Das Tumorzentrum München leistet e<strong>in</strong>en beachtlichen, über das übliche Maß hi-<br />

nausgehenden Beitrag bezüglich <strong>der</strong> Erarbeitung und Verbreitung von Leitl<strong>in</strong>ien. Der Kriterien-<br />

katalog wird bei <strong>der</strong> Abbildung dieser Leistung dem Engagement dieses Tumorzentrums nicht<br />

gerecht. Gleiches gilt für die <strong>Tumorzentren</strong> Heidelberg/Mannheim.<br />

11,3<br />

9,7<br />

1,3<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 48/117<br />

9,1<br />

8,8<br />

flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />

5,0<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


6.4. Verlaufsbegleitendes Krebsregister<br />

Memorandum:<br />

„...Mit <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung und dem Aufbau kl<strong>in</strong>ischer Register an den <strong>Tumorzentren</strong> ist e<strong>in</strong> wichtiger<br />

Schritt für e<strong>in</strong>e Qualitätssicherung getan worden. E<strong>in</strong>e zentrale bevölkerungsbezogene und<br />

versorgungsbegleitende Dokumentation und die Rückmeldung <strong>der</strong> Ereignisse aus dem Krank-<br />

heitsverlauf an die Primärbehandler ist notwendig. Die m<strong>in</strong>imalen Anfor<strong>der</strong>ungen an die Doku-<br />

mentation s<strong>in</strong>d die Inhalte <strong>der</strong> Basisdokumentation für Tumorkranke <strong>der</strong> ADT <strong>in</strong> ihrer jeweils ak-<br />

tuellsten Auflage. Das gilt für den gesamten Krankheitsverlauf, auch für vollständig o<strong>der</strong> zeit-<br />

weise ambulant bzw. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis geführte Patienten..<br />

... Für jede Tumorerkrankung s<strong>in</strong>d Auswertungen zur Verfügung zu stellen. Je<strong>der</strong> Versorgungs-<br />

träger bekommt se<strong>in</strong>e tumorspezifischen Auswertungen, die anonymisiert im Vergleich mit an-<br />

<strong>der</strong>en Institutionen beurteilt werden. Implizit ist <strong>in</strong> diesem Leistungskatalog die Aufdeckung von<br />

Abweichungen vom Versorgungsstandard <strong>der</strong> verschiedenen Versorgungsträger wie Kl<strong>in</strong>iken,<br />

Pathologien und nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten...“<br />

Ziel <strong>der</strong> Basisdokumentation ist es unter ärztlichen, organisatorischen und wissenschaftlichen<br />

Aspekten folgendes zu erreichen:<br />

Dokumentation des <strong>in</strong>dividuellen Krankheitsverlaufs<br />

Unterstützung <strong>der</strong> ärztlichen Tätigkeit und <strong>der</strong> Langzeitbetreuung <strong>der</strong> Patienten<br />

Unterstützung <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />

Durchführung statistischer Auswertungen<br />

Kriterienkatalog Fragen 4.1 – 4.10 Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister:<br />

Messgrößen s<strong>in</strong>d hier zum E<strong>in</strong>en die E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Nachsorgedaten <strong>in</strong> das kl<strong>in</strong>ische Krebsre-<br />

gister und zum An<strong>der</strong>en die Nutzung <strong>der</strong> Daten für spezielle Auswertungen zu Fragen <strong>der</strong> Qua-<br />

litätssicherung.<br />

Die Fragen zielen auf die Erhebung und den Umgang mit den Patientendaten ab. Die Krebsre-<br />

gister <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> konzentrieren ihr Augenmerk darauf, den „vollständigen“ Krankheits-<br />

verlauf <strong>der</strong> Patienten zu erfassen Die vollständige Abbildung <strong>der</strong> Patientenkarriere ist hier ent-<br />

scheidend, um Aussagen über die Wirksamkeit e<strong>in</strong>er Therapie, über die Lebensqualität und<br />

auch den Nutzen e<strong>in</strong>er Leitl<strong>in</strong>ie treffen zu können. Ebenso wie die Epidemiologischen Krebsre-<br />

gister s<strong>in</strong>d sie darauf bedacht, alle Patienten vollzählig zu erfassen.<br />

Die vorliegende Erhebung zeigt, dass das Hauptanliegen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> die Qualitätssiche-<br />

rung <strong>der</strong> onkologischen Patientenversorgung ist. Um dieses Anliegen nachhaltig verfolgen zu<br />

können, bedarf es validierter und vollständiger Datensätze als Grundlage für Auswertungen zur<br />

Qualitätssicherung. Die Übermittlung dieser Auswertungen an die beteiligten Ärzt<strong>in</strong>nen und<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 49/117


Ärzte sowie an die betreffenden Kl<strong>in</strong>iken, verbunden mit e<strong>in</strong>er Aussage über das Behand-<br />

lungsergebnis, ist das Qualitätssicherungs<strong>in</strong>strument par excellence.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 50/117


In dieser Graphik wird dargestellt, wofür das kl<strong>in</strong>ische Krebsregister e<strong>in</strong>gesetzt wird (Frage 4.5).<br />

Die Antworten auf Frage 4.5 geben Aufschluss, wofür e<strong>in</strong> kl<strong>in</strong>isches Krebsregister jeweils e<strong>in</strong>-<br />

gesetzt wird. Dabei wird folgendes ersichtlich. Die Meldungen an das epidemiologische Krebs-<br />

register s<strong>in</strong>d sicherlich e<strong>in</strong> wesentlicher Teil <strong>der</strong> Nutzungsmöglichkeiten. Aber <strong>der</strong> Mehrwert ei-<br />

nes solchen Registers entfaltet sich bei se<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>satz zur Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> onkologi-<br />

schen Versorgung. Daher s<strong>in</strong>d die Anzahl <strong>der</strong> Nennungen zu „Analyse von Überlebensdaten...“,<br />

„Nachsorge...“, „Abgleich von durchgeführter/geplanter Therapie mit Leitl<strong>in</strong>ien/Verlauf...“ von<br />

beson<strong>der</strong>em Interesse. Sie zeigen, dass die Aufgabe des kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ver-<br />

laufsbegleitenden Auswertung <strong>der</strong> Patientendaten besteht, und fern davon s<strong>in</strong>d, als Datenfried-<br />

höfe bezeichnet zu werden, son<strong>der</strong>n im Gegenteil e<strong>in</strong>en konstruktiven Beitrag zur Verbesse-<br />

rung <strong>der</strong> onkologischen Versorgung leisten.<br />

In <strong>der</strong> Erhebung <strong>der</strong> ADT von 2000 wird die Aussage getroffen, dass 24 <strong>Tumorzentren</strong> (von 27<br />

antwortenden <strong>Tumorzentren</strong>) die im Verlaufsregister gespeicherten und analysierten Daten an<br />

die entsprechenden Autoren <strong>der</strong> Daten zurückspielen. Allerd<strong>in</strong>gs wird e<strong>in</strong>schränkend darauf<br />

h<strong>in</strong>gewiesen, dass dies nur im S<strong>in</strong>ne von Modellversuchen <strong>in</strong> engen Sektoren <strong>der</strong> Patienten-<br />

versorgung stattf<strong>in</strong>det.<br />

Verwendung des kl<strong>in</strong>ischen Krebsregisters (Mehrfachnennung möglich; n=34)<br />

Abgleich von Leitl<strong>in</strong>ien und tatsächlich durchgeführten Therapien<br />

Analyse von Überlebensdaten und Prognosefaktoren<br />

Entwicklung/Weiterentwicklung von Leitl<strong>in</strong>ien<br />

Meldungen an das Epidemiologische Krebsregister<br />

Nachsorge <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit nie<strong>der</strong>gelassener Ärzteschaft<br />

Steuerung des stationären Behandlungsprozesses<br />

Abgleich von Therapieplanung mit tatsächlichem Verlauf<br />

Therapieplanung<br />

Unter den <strong>Tumorzentren</strong>, die mit GTDS arbeiten, hat sich e<strong>in</strong>e Gruppe etabliert, die zur Aus-<br />

wertung <strong>der</strong> Daten sog. Scripts programmieren, die Auswertungen zum Outcome von Behand-<br />

lungskonzepten anhand def<strong>in</strong>ierter Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren erlauben. Ohne den Anspruch auf Voll-<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 51/117<br />

9<br />

13<br />

13<br />

13<br />

17<br />

0 5 10 15 20 25 30 35<br />

Anzahl Nennungen<br />

26<br />

31<br />

32


ständigkeit <strong>der</strong> Aufzählung gehören dazu die <strong>Tumorzentren</strong> Zwickau, Erfurt, Magdeburg, Suhl,<br />

Halle u.a.m.. Diese Scripts stehen allen GTDS Nutzern auf Anfrage zur Verfügung.<br />

Detaillierte und anonymisierte Auswertungen mit vergleichenden Aussagen über die Behand-<br />

lungsqualität werden beispielsweise von den <strong>Tumorzentren</strong> Brandenburg, München und Re-<br />

gensburg rout<strong>in</strong>emäßig zu ausgewählten Tumorentitäten allen Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen zur Verfü-<br />

gung gestellt.<br />

E<strong>in</strong>e Quantifizierung des Umfangs <strong>der</strong> an die meldenden Behandler rückgespielten Daten hat<br />

<strong>in</strong> dieser Erhebung nicht stattgefunden. Dennoch ergab sich aus den Gespräch vor Ort <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>druck, dass sich die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> den meisten Fällen mit vergleichenden<br />

Aussagen zurück halten. Diese Zurückhaltung führt sich nicht selten auf die Befürchtung zu-<br />

rück, die Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen könnten durch solche Vergleiche verärgert werden und als Kon-<br />

sequenz die mühevoll aufgebauten Strukturen des Tumorzentrums verlassen. Die Erfahrungen<br />

<strong>der</strong> drei oben genannten <strong>Tumorzentren</strong> wi<strong>der</strong>legen diese Befürchtung. Sie machen die Beo-<br />

bachtung, dass es e<strong>in</strong> ausgeprägtes Interesse <strong>der</strong> Ärzteschaft gibt, Aussagen über die eigene<br />

Behandlungsqualität im Vergleich zu an<strong>der</strong>en zu erhalten.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 52/117


Hierzu werden ke<strong>in</strong>e Daten<br />

erhoben<br />

Ansprechrate<br />

Patientenbezogene Lebensqualität<br />

Therapie bed<strong>in</strong>gte Komplikationen<br />

und Folgeerkrankungen<br />

Gesamtüberlebenszeit<br />

Rezidivfreies Überleben<br />

Erfasste Therapieendpunkte (Frage 6.5).<br />

E<strong>in</strong> wesentlicher Unterschied zwischen den epidemiologischen Krebsregistern <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> und<br />

den kl<strong>in</strong>ischen Krebsregistern <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> besteht dar<strong>in</strong>, dass Letztere <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d<br />

krankheitsverlaufsbegleitende Daten zu erheben und auszuwerten. Die Datenauswertung und<br />

Übermittlung <strong>der</strong> Ergebnisse an die behandelnden Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte ist e<strong>in</strong> entscheidendes<br />

Instrument <strong>der</strong> Qualitätssicherung und –verbesserung <strong>in</strong> <strong>der</strong> onkologischen Versorgung.<br />

Die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> führen Auswertungen durch zu:<br />

• rezidivfreien und zur Gesamtüberlebenszeit<br />

• Komplikationsraten<br />

• Therapie-Ansprechraten<br />

Erfasste Therapieendpunkte <strong>in</strong> den beteiligten <strong>Tumorzentren</strong><br />

(Mehrfachnennung möglich; n=34)<br />

• Lebensqualität <strong>der</strong> behandelten Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />

In <strong>der</strong> Erhebung aus dem Jahr 2000 durch die ADT hatten 29 <strong>Tumorzentren</strong> angegeben, Ver-<br />

laufsdaten über ihre Patienten zu erfassen. Zwei <strong>Tumorzentren</strong> gaben lediglich ihre Daten an<br />

das epidemiologische Krebsregister weiter.<br />

5<br />

An dieser Stelle besteht deutliches Verbesserungspotenzial, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei den Tumorzent-<br />

ren, die ansche<strong>in</strong>end außer <strong>der</strong> Weiterleitung <strong>der</strong> gesammelten Daten an die epidemiologi-<br />

schen Register ke<strong>in</strong>e eigenen Auswertungen zum Verlauf vornehmen, sowie bei den kl<strong>in</strong>ikbe-<br />

zogenen <strong>Tumorzentren</strong>, die Patientendaten nur unilateral erfassen, d.h. <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Krebsregister<br />

die Krankenhäuser und <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassene Bereich ihrer Region nicht e<strong>in</strong>bezogen s<strong>in</strong>d.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 53/117<br />

12<br />

12<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

Anzahl Nennungen<br />

21<br />

27<br />

28


Integration von Nachsorgedaten im kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister (Frage 4.5).<br />

Im Memorandum <strong>der</strong> ADT wird die Integration <strong>der</strong> Nachsorge <strong>in</strong> das kl<strong>in</strong>ische Krebsregister ex-<br />

plizit gefor<strong>der</strong>t. Drei Viertel <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> genügen diesem Anspruch.<br />

Führt man sich vor Augen, dass vor <strong>der</strong> Gründung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> kaum e<strong>in</strong>e Vernetzung<br />

zwischen den beiden Sektoren stattgefunden hat, so ist <strong>der</strong> jetzige Zustand als deutliche Ver-<br />

besserung zu bewerten.<br />

Dennoch sei es an dieser Stelle gestattet darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass gerade an den „kl<strong>in</strong>ikbezo-<br />

genen <strong>Tumorzentren</strong>“ <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e an den universitären E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> alten Bundeslän<strong>der</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> teilweise ger<strong>in</strong>g ausgeprägten Vernetzung <strong>der</strong> Sektoren und <strong>in</strong> <strong>der</strong> ebenfalls oftmals ge-<br />

r<strong>in</strong>g ausgeprägten regionalen Register-Kooperation weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> deutliches Verbesserungspo-<br />

tenzial besteht.<br />

24%<br />

Integration <strong>der</strong> Nachsorge <strong>in</strong> das kl<strong>in</strong>ische Krebsregister<br />

76%<br />

Nachsorgedokumentation im kl<strong>in</strong>ischen<br />

Krebsregister <strong>in</strong>tegriert<br />

Nachsorgedokumentation nicht im kl<strong>in</strong>ischen<br />

Krebsregister <strong>in</strong>tegriert<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 54/117


16<br />

Verhältnis zwischen <strong>der</strong> Verbreitung des GTDS im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Tumordokumentationssystemen (Frage 4.1).<br />

In <strong>der</strong> Erhebung <strong>der</strong> ADT von 1996/1997 hatten die 29 antwortenden TZ e<strong>in</strong> Verhältnis von 16<br />

Nutzern (55%) des Giessener Tumordokumentationssystems (GTDS) zu 13 Nutzern (45%) an-<br />

<strong>der</strong>er Dokumentationssysteme ergeben.<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden Erhebung bef<strong>in</strong>den sich unter den 34 <strong>Tumorzentren</strong> 17 GTDS-Nutzer, und<br />

die gleiche Anzahl von Nutzern an<strong>der</strong>er Dokumentationssystemen. Dabei handelt es ich dabei<br />

um die Folgenden: Access, CREDOS, EQUIS, HIT, INGRES, ISH med, KIS <strong>der</strong> Uni,<br />

KRAZTUR, MADOS4, ORACLE, TUREK2.<br />

Verbreitung des GTDS unter den <strong>Tumorzentren</strong> (n=34)<br />

1<br />

5<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 55/117<br />

20<br />

Tumorzentrum alte Bundeslän<strong>der</strong> GTDS<br />

<strong>Tumorzentren</strong> alte Bundeslän<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Software<br />

<strong>Tumorzentren</strong> neue Bundeslän<strong>der</strong> GTDS<br />

<strong>Tumorzentren</strong> neue Bundeslän<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Software


Flächenbezogene<br />

<strong>Tumorzentren</strong><br />

Kl<strong>in</strong>ikbezogene<br />

<strong>Tumorzentren</strong><br />

Verbreitung <strong>der</strong> Dokumentationssoftware <strong>in</strong> den <strong>Tumorzentren</strong> (n=34)<br />

Verbreitung des GTDS zwischen neuen und alten Bundeslän<strong>der</strong>n (Frage 4.1).<br />

Dargestellt s<strong>in</strong>d die Antworten auf die Frage 4.1 h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Verbreitung des GTDS. Der<br />

hohe Anteil von GTDS Nutzern <strong>in</strong> den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n ist auf die gezielte För<strong>der</strong>ung die-<br />

ses Systems beim Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> durch das BMG zu erklären. In den alten<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n überwiegen eigene Entwicklungen, die sich zurückverfolgen lassen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zeit,<br />

bevor das GTDS entwickelt wurde.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

3<br />

0 2 4 6 8 10 12 14<br />

Anzahl Nennungen<br />

Der Vorteil <strong>der</strong> Verwendung e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>heitlichen Systems (wie z.B. des GTDS <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er aktuellen<br />

Version) liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> damit e<strong>in</strong>hergehenden Datenkompatibilität für geme<strong>in</strong>same Auswertungen<br />

o<strong>der</strong> z.B. <strong>in</strong> <strong>der</strong> Serviceleistung <strong>der</strong> Scriptprogrammierung für ausgewählte Fragestellungen.<br />

Bei e<strong>in</strong>em statistischen Vergleich <strong>der</strong> Gruppen <strong>der</strong> GTDS-Nutzer und <strong>der</strong> Nutzer an<strong>der</strong>er EDV-<br />

Systeme zeigt sich e<strong>in</strong> Unterschied <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kategorie „Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister“: Die GTDS-<br />

Nutzer erzielen e<strong>in</strong>en Mittelwert von 9,5 (Medianwert 9,9), während die Anwen<strong>der</strong> an<strong>der</strong>er Do-<br />

kumentationssysteme lediglich e<strong>in</strong>en Mittelwert von 7,8 (Medianwert 7,9) erzielen.<br />

10 <strong>der</strong> 17 GTDS-Nutzer (59%) erzielten m<strong>in</strong>destens 9,9 Punkte (von 12,5 möglichen Punkten);<br />

bei den Nutzern an<strong>der</strong>er EDV-Systeme waren es nur 4 von 14 (29%).<br />

Dieses Ergebnis zeigt, dass das GTDS e<strong>in</strong>en Standard für e<strong>in</strong> ausgereiftes, etabliertes Tumor-<br />

dokumentationssystems darstellt. Es besagt natürlich nicht, dass nicht auch an<strong>der</strong>e Tumordo-<br />

kumentationssysteme <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, vergleichbare o<strong>der</strong> gegebenenfalls sogar bessere<br />

Dienste zu leisten. Es s<strong>in</strong>d jedoch nachweislich e<strong>in</strong>e gewisse Zahl weniger suffizienter Doku-<br />

mentationssysteme im E<strong>in</strong>satz, <strong>der</strong>en Umstellung erwogen werden sollte.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 56/117<br />

12<br />

13<br />

<strong>Tumorzentren</strong> neue Bundeslän<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Software<br />

<strong>Tumorzentren</strong> neue Bundeslän<strong>der</strong> GTDS<br />

<strong>Tumorzentren</strong> alte Bundeslän<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Software<br />

Tumorzentrum alte Bundeslän<strong>der</strong> GTDS


Punkte<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 4.2 – 4.7 sowie 4.9 „Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister“.<br />

Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 4.2 – 4.7 sowie 4.9<br />

„Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister“ (Die Fragen 4.1, 4.8 und 4.10 wurden auf Grund <strong>der</strong> Kritik aus <strong>der</strong><br />

Bewertung herausgenommen).<br />

Die Bewertung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl ergibt sich aus<br />

folgenden Antworten auf die Frage 4.2 – „> 90%“; Frage 4.3 – „> 80“; Frage 4.4 – „> 5 ange-<br />

klickte Antwortmöglichkeiten“; Frage 4.5 – „> neun angeklickte Antwortmöglichkeiten“; Frage<br />

4.6 – „> drei angeklickte Antwortmöglichkeiten“; Frage 4.5 – „Alle“; Frage 4.9 – „100%“. Höhere<br />

Angaben führen zu ke<strong>in</strong>en weiteren Punkten, niedrigere Angaben ergeben e<strong>in</strong>en prozentualen<br />

Anteil. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen wie folgt gewichtet: Frage Fragen 4.2, 4.3, und 4.7 jeweils mit<br />

10%, Fragen 4.4, 4.6 und 4.9 jeweils mit 15% sowie Frage 4.5 mit 25%.<br />

Ergebnis: Auf Basis <strong>der</strong> vorliegenden Daten schneiden die flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong><br />

dieser Kategorie mit e<strong>in</strong>em durchschnittlichen Wert von 9,6 (Median: 9,9) erheblich besser ab<br />

als die kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong>, die e<strong>in</strong>en durchschnittlichen Wert von 6,8 (Median: 7,4)<br />

erreichen. Dies ist vor allem auf den großen Nachholbedarf an verlaufsbezogenen e<strong>in</strong>richtungs-<br />

und sektorenübergreifenden Dokumentationsstrukturen <strong>in</strong> den Bundeslän<strong>der</strong>n mit überwiegend<br />

kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> zurückzuführen.<br />

Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister<br />

12,5<br />

9,9<br />

9,6<br />

6,2<br />

Im Ergebnis legen die Daten den Schluss nahe, dass Grad und Qualität <strong>der</strong> Krebsregistrierung<br />

mehr von <strong>der</strong> etablierten Dokumentationsstruktur als vom verwendeten EDV-System abhängig<br />

s<strong>in</strong>d. Flächenbezogene <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d besser gerüstet, die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Krebsre-<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 57/117<br />

10,5<br />

7,4<br />

6,8<br />

flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />

3,5<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


gistrierung adäquat zu erfüllen. Kl<strong>in</strong>ikbezogene <strong>Tumorzentren</strong> haben <strong>in</strong> <strong>der</strong> Vernetzung <strong>der</strong><br />

Krebsregistrierung e<strong>in</strong>e primäre Entwicklungsaufgabe. Die Nutzung von GTDS geht häufiger<br />

mit <strong>der</strong> Realisierung funktionaler Krebsregistertätigkeit e<strong>in</strong>her, als dies bei den übrigen EDV-<br />

Systemen zusammengefasst <strong>der</strong> Fall ist.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 58/117


6.5. Fort- und Weiterbildung<br />

Memorandum:<br />

„...Zu den Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> gehört es, für ihr E<strong>in</strong>zugsgebiet den Wissenstransfer zu<br />

för<strong>der</strong>n, <strong>in</strong>dem sie die versorgungsrelevanten Innovationen zusammenstellen und konsequent<br />

<strong>in</strong> die Aus- und Fortbildung e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen...<br />

...In ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet laden die <strong>Tumorzentren</strong> die Ärzte aus dem stationären und ambulan-<br />

ten Sektor zu regelmäßigen Fortbildungsveranstaltungen e<strong>in</strong>. Dadurch soll erreicht werden,<br />

dass im E<strong>in</strong>zugsgebiet e<strong>in</strong>es Tumorzentrums für Arzt und Patient aktuelle e<strong>in</strong>heitliche Empfeh-<br />

lungen zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen - beruhend auf e<strong>in</strong>em<br />

gesicherten Standard entsprechend "Evidence Based Medic<strong>in</strong>e" - verfügbar s<strong>in</strong>d und ange-<br />

wendet werden...“<br />

Kriterienkatalog Fragen 7.1 – 7.4 Fort- und Weiterbildung:<br />

Messgröße für das Angebot von Fort- und Weiterbildung ist die Anzahl <strong>der</strong> durchgeführten Ver-<br />

anstaltungen.<br />

Bei den Fragen zur Fort- und Weiterbildung gilt es zu berücksichtigen, dass e<strong>in</strong>e Vielzahl von<br />

Veranstaltungen durch die Mitglieds<strong>in</strong>stitution <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> erbracht werden. Die Art und<br />

Weise, <strong>in</strong>wieweit die Geschäftsstellen hierbei e<strong>in</strong>gebunden werden, differiert stark von Tumor-<br />

zentrum zu Tumorzentrum.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 59/117


Anzahl<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Kongresse, Fort- und Weiterbildungsangebote pro Tumorzentrum<br />

(Gesamtzahl gemeldeter Veranstaltungen = 1.004)<br />

1<br />

0<br />

In dieser Graphik s<strong>in</strong>d die Auswertungen zu den Fragen 7.1 – 7.4 dargestellt. Dabei s<strong>in</strong>d die Antworten zu den Fragen 7.2, 7.3 so-<br />

wie 7.4 zu e<strong>in</strong>er Gesamtzahl an Fort- und Weiterbildungsangeboten zusammengefasst worden.<br />

Es zeigt sich deutlich, dass organisatorisch aufwändige Veranstaltungen wie z.B. Kongresse<br />

weniger von den Geschäftsstellen mitorganisiert werden als z.B. Fort- und Weiterbildungsver-<br />

anstaltungen. Bei Letzteren erklärt sich die Varianz aus folgendem Umstand. Die Geschäfts-<br />

stellen e<strong>in</strong>iger weniger <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d bei <strong>der</strong> Vergabe ihres Siegels/Logos für Veranstal-<br />

tungen sehr zurückhaltend, um auf diese Weise E<strong>in</strong>fluss auf die Qualität <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

nehmen zu können. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d sie dann auch bei diesen Veranstaltungen sehr stark selbst<br />

e<strong>in</strong>gebunden. An<strong>der</strong>e <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d mit <strong>der</strong> Vergabe ihres Siegels/Logos für Fort- und<br />

Weiterbildungsveranstaltungen wesentlich freigiebiger. Diese s<strong>in</strong>d dann aber teilweise nur <strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>gem Maße an Organisation und Durchführung <strong>der</strong> Veranstaltungen beteiligt.<br />

In <strong>der</strong> Erhebung <strong>der</strong> ADT aus dem Jahr 2000 ergab sich damals folgendes Bild: Bei den 30<br />

antwortenden <strong>Tumorzentren</strong> lag die Zahl <strong>der</strong> Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen zwi-<br />

schen 2 und 59 pro TZ. Die Gesamtzahl <strong>der</strong> von den 30 TZ gemeldeten Veranstaltungen lag<br />

bei ca. 550 entsprechend e<strong>in</strong>em Durchschnitt von 18 Veranstaltungen pro TZ. In <strong>der</strong> vorliegen-<br />

den Erhebung liegt die Zahl <strong>der</strong> Veranstaltungen pro TZ zwischen 4 und 70. Nicht berücksich-<br />

tigt s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Zahl die Tumorkonferenzen, die an e<strong>in</strong>igen Orten akkreditierte Fortbildungs-<br />

veranstaltungen s<strong>in</strong>d. Die Gesamtzahl liegt <strong>in</strong> dieser Erhebung bei 1.004 Veranstaltungen, die<br />

von 35 TZ gemeldet wurden, entsprechend e<strong>in</strong>em Durchschnitt von 28 Veranstaltungen pro TZ.<br />

Dies entspricht e<strong>in</strong>er Steigerung des Engagements um 55%.<br />

10<br />

Anzahl Kongresse Gesamtanzahl Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />

Durchschnitt M<strong>in</strong> Max<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 60/117<br />

29<br />

4<br />

70


Punkte<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Die Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 7.1 – 7.4 „Fort- und Weiterbildung“.<br />

Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu den Fragen 7.1 – 7.4 „Fort- und<br />

Weiterbildung“. Die Bewertung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl<br />

ergibt sich aus folgenden Antworten auf die Frage 7.1 – „2“; Frage 7.2 – „10“; Frage 7.3 – „10“;<br />

Frage 7.4 – „1“. Höhere Angaben führen zu ke<strong>in</strong>en weiteren Punkten, niedrigere Angaben er-<br />

geben e<strong>in</strong>en prozentualen Anteil. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen wie folgt gewichtet: Frage 7.1 mit 25%;<br />

Frage 7.2 mit 50%, Frage 7.3 mit 20% und Frage 7.4 mit 5%.<br />

Ergebnis: Die Streubreite macht deutlich, dass es zwei Gruppen von <strong>Tumorzentren</strong> gibt, von<br />

denen sich e<strong>in</strong>e stark <strong>in</strong> <strong>der</strong> Fort- und Weiterbildung engagiert, während bei <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en hier<br />

noch e<strong>in</strong> Nachholbedarf besteht. Nicht selten könnte <strong>der</strong> „Mehrwert“ <strong>der</strong> Fortbildungsaktivitäten<br />

bereits dadurch gesteigert werden, <strong>in</strong>dem Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen von <strong>Tumorzentren</strong> ihre fach-<br />

o<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen Fortbildungen konsequenter unter das Dach ihres Tumorzentrums stellen<br />

und <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är organisieren würden.<br />

Fort- und Weiterbildungsangebote<br />

12,5<br />

8,9<br />

8,3<br />

1,8<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 61/117<br />

11,9<br />

7,6 7,5<br />

flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />

2,1<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


6.6. Studienaktivitäten<br />

Memorandum:<br />

„...Durch die versorgungsbegleitende Dokumentation kann <strong>der</strong> Ist-Zustand <strong>der</strong> Prozess- und<br />

Ergebnisqualitäten bewertet und mit <strong>in</strong>ternational etablierten Standards verglichen werden. In<br />

nach anerkannten Leitl<strong>in</strong>ien durchgeführten kontrollierten kl<strong>in</strong>ischen Studien ist die Optimierung<br />

dieses Ist-Zustandes anzustreben. Die <strong>Tumorzentren</strong> br<strong>in</strong>gen gute organisatorische Vorausset-<br />

zungen mit, <strong>in</strong> ihrem E<strong>in</strong>zugsgebiet multizentrische Studien mit den Krankenhäusern ihrer Re-<br />

gion durchzuführen o<strong>der</strong> sich an überregionalen Studien zu beteiligen.<br />

Zur Koord<strong>in</strong>ierung vielseitiger Interessen kooperieren die <strong>Tumorzentren</strong> z.B. auch mit den Or-<br />

ganen <strong>der</strong> Deutschen Krebsgesellschaft e.V. (DKG), <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e dem Informationszentrum<br />

für Standards <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie (ISTO) und dem Studien-Clear<strong>in</strong>ghouse...“<br />

Kriterienkatalog Fragen 9.1 – 9.9 Studienaktivitäten:<br />

Als Messgröße dient hier die Beteiligung an kl<strong>in</strong>ischen Studien, sowohl <strong>der</strong> Geschäftsstelle als<br />

auch <strong>der</strong> Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen.<br />

In dieser Kategorie werden durchschnittlich die niedrigsten Punkte erzielt. Hier handelt es sich<br />

vermutlich um e<strong>in</strong>en Bias auf Grund <strong>der</strong> Fragestellung. Die F<strong>in</strong>anzierung durch die GKV<br />

schließt z.T. Forschungstätigkeiten aus. Daher f<strong>in</strong>den eigene Studientätigkeiten an e<strong>in</strong>er Reihe<br />

von Geschäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> nicht statt. Nichtsdestotrotz werden auch an diesen<br />

Auswertungen zur Qualitätssicherung <strong>der</strong> onkologischen Versorgung o<strong>der</strong> Auswertungen zu<br />

gezielten Fragen von kl<strong>in</strong>isch tätigen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten, nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzt<strong>in</strong>nen und<br />

Ärzten o<strong>der</strong> Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen durchgeführt.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> o.g. Zurückhaltung bei <strong>der</strong> Beantwortung dieser Fragen, ist e<strong>in</strong>e Interpretation<br />

dieser Daten nicht möglich. Die Kategorie „Studienaktivitäten“ ist <strong>in</strong> den weiteren statistischen<br />

Auswertungen aus diesem Grund auch nicht be<strong>in</strong>haltet.<br />

Viele Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> nehmen an überregionalen Studien teil, führen<br />

selbst aber ke<strong>in</strong>e tumorzentrumsspezifischen Studien durch.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 62/117


Anzahl Studien<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Teilnahme <strong>der</strong> Geschäftsstellen an Studien (Frage 9.4).<br />

Dargestellt <strong>in</strong> <strong>der</strong> obigen Graphik s<strong>in</strong>d die Antworten (n=22) <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> auf die Frage<br />

9.4. Erkennbar s<strong>in</strong>d hier die deutlichen Unterschiede zwischen <strong>Tumorzentren</strong> an e<strong>in</strong>er<br />

Universitätskl<strong>in</strong>ik (Max-Wert) und „nicht-universitären“ <strong>Tumorzentren</strong> (M<strong>in</strong>-Wert). Ebenfalls<br />

dargestellt ist die Gesamtzahl <strong>der</strong> gemeldeten Studien und <strong>der</strong> sich daraus rechnerisch<br />

ergebende Durchschnitt an Studien pro Geschäftsstelle e<strong>in</strong>es Tumorzentrums.<br />

Von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> haben nicht alle diese Frage beantwortet. Dies hat im<br />

Wesentlichen folgenden Grund. E<strong>in</strong> Reihe von <strong>Tumorzentren</strong> bezieht ihr Budget aus den<br />

Ergebnissen <strong>der</strong> Pflegesatzverhandlungen des Krankenhauses mit den Kassen. In <strong>der</strong> Regel<br />

wird dadurch e<strong>in</strong>e Verwertung dieser Gel<strong>der</strong> für Forschungs- und/o<strong>der</strong> Studienaktivitäten<br />

ausgeschlossen o<strong>der</strong> stark e<strong>in</strong>geschränkt. <strong>Tumorzentren</strong>, die <strong>in</strong> dieser Weise f<strong>in</strong>anziert<br />

werden, haben diese Fragen daher nicht beantwortet bzw. an entsprechen<strong>der</strong> Stelle e<strong>in</strong>e Null<br />

e<strong>in</strong>getragen.<br />

393<br />

Teilnahme <strong>der</strong> Geschäftsstelle <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (n=22)<br />

an laufenden Studien <strong>in</strong> 2002<br />

18<br />

Gesamtanzahl Durchschnitt M<strong>in</strong> Max<br />

Anmerkung: Das Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim leistet e<strong>in</strong>en beachtlichen, über das üb-<br />

liche Maß h<strong>in</strong>ausgehenden Beitrag bezüglich <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen und <strong>der</strong> Grundlagenforschung.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 63/117<br />

1<br />

81


Anzahl Studien<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

Teilnahme <strong>der</strong> Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen an Studien (Frage 9.2).<br />

Dargestellt <strong>in</strong> <strong>der</strong> obigen Graphik s<strong>in</strong>d die Antworten <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> auf die Frage 9.2. Er-<br />

kennbar s<strong>in</strong>d hier die deutlichen Unterschiede zwischen <strong>Tumorzentren</strong> an e<strong>in</strong>er Universitätskli-<br />

nik (Max-Wert) und „nicht-universitären“ <strong>Tumorzentren</strong> (M<strong>in</strong>-Wert). Ebenfalls dargestellt ist die<br />

Gesamtzahl <strong>der</strong> gemeldeten Studien mit dem sich daraus rechnerisch ergebenden Durchschnitt<br />

an Studien pro Tumorzentrum. E<strong>in</strong>erseits muss tendenziell mit e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>sgesamt höheren Zahl<br />

von Studien gerechnet werden, an denen die Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen <strong>der</strong> TZ beteiligt s<strong>in</strong>d. Ande-<br />

rerseits können Doppelzählungen von multizentrischen Studien nicht ausgeschlossen werden.<br />

Die unzureichende Validität <strong>der</strong> mitgeteilten Zahlen schließt deshalb Hochrechnungen o<strong>der</strong><br />

planerische Rückschlüsse aus.<br />

Teilnahme <strong>der</strong> Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (n=28)<br />

an laufenden Studien <strong>in</strong> 2002<br />

2.971<br />

Von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> haben nicht alle diese Frage beantwortet. Dies hat im<br />

Wesentlichen folgenden Grund: E<strong>in</strong>e Reihe von <strong>Tumorzentren</strong> sieht es nicht als Aufgabe <strong>der</strong><br />

Geschäftsstelle an, über die laufenden Studien ihrer Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen Buch zu führen. Dies<br />

ist <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e an <strong>Tumorzentren</strong> an Universitätskl<strong>in</strong>iken <strong>der</strong> Fall. Auch e<strong>in</strong>e Abfrage im Rah-<br />

men dieser Evaluation hat dabei nicht immer zu <strong>der</strong> nötigen Antwortquote geführt, um e<strong>in</strong>e ge-<br />

naue Zahl nennen zu können. Daher beruht e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> abgegebenen Antworten auf diese Fra-<br />

ge auch auf Schätzungen, die durch die Vorsitzenden <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> abgegeben worden<br />

s<strong>in</strong>d, o<strong>der</strong> auf Auskünften <strong>der</strong> jeweiligen Ethikkommission beruhen.<br />

110<br />

Gesamtanzahl Durchschnitt M<strong>in</strong> Max<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 64/117<br />

15<br />

365


6.7. Informations- und Beratungsdienste<br />

Memorandum:<br />

„...Krebsbekämpfung darf ... nicht nur auf die Therapie e<strong>in</strong>geengt werden. Vielmehr gilt es, alle<br />

Maßnahmen zu nutzen, um die Belastung <strong>der</strong> Bevölkerung durch diese Erkrankung zu reduzie-<br />

ren. Im Vor<strong>der</strong>grund muss deshalb die Verhütung von Krebs stehen. Ca. e<strong>in</strong> Viertel <strong>der</strong> Krebs-<br />

sterbefälle bei Männern wären durch e<strong>in</strong>e entscheidende Reduktion des Tabakkonsums zu<br />

vermeiden und etwa ebenso viele durch die Vermeidung des Alkoholabusus und e<strong>in</strong>e ausge-<br />

wogene Ernährung. So s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt zwei Drittel <strong>der</strong> Krebserkrankungen auf die Art <strong>der</strong> Le-<br />

bensführung zurückzuführen. Dies begründet die überragende Bedeutung <strong>der</strong> Risikoprävention,<br />

<strong>der</strong> Gesundheitserziehung und <strong>der</strong> Aufklärung <strong>der</strong> Öffentlichkeit...<br />

...In jedem Tumorzentrum müssen die Möglichkeiten <strong>der</strong> Tumornachbehandlung, <strong>der</strong> Tumor-<br />

nachsorge und <strong>der</strong> psychosozialen Betreuung gegeben se<strong>in</strong> und <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit den<br />

nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzten durchgeführt werden...“<br />

Kriterienkatalog Fragen 8.1 – 8.5 Informations- und Beratungsdienste für Patienten, Angehöri-<br />

ge und Öffentlichkeit:<br />

Maßstab für diese Kategorie s<strong>in</strong>d die Anzahl <strong>der</strong> selbst erbrachten o<strong>der</strong> vermittelten Servicean-<br />

gebote für die Betroffenen. (Anmerkung: An <strong>der</strong> Gleichstellung von selbsterbrachten und ver-<br />

mittelten Serviceangeboten wird von e<strong>in</strong>igen <strong>Tumorzentren</strong> Kritik geübt. Die Kritiker sehen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Eigenleistung e<strong>in</strong>en qualitativ und quantitativ konkreter belegbaren Beitrag zur Patienten-<br />

versorgung als <strong>in</strong> <strong>der</strong> bloßen Vermittlung dieser Leistungen. E<strong>in</strong>e Differenzierung <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorlie-<br />

genen Erhebung zwischen Eigen- und Fremdleistung ist jedoch im Nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong> nicht mehr mög-<br />

lich. Auch konnte <strong>in</strong> dieser Erhebung ke<strong>in</strong>e Quantifizierung <strong>der</strong> verschiedenen, teilweise perso-<br />

nal<strong>in</strong>tensiven patientenorientierten Dienst- und Serviceleistungen durchgeführt werden.)<br />

In dieser Kategorie erreichen alle Tumorzentrumstypen mit Abstand die höchsten Werte. Hier-<br />

an lässt sich am besten erkennen, dass im Mittelpunkt <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> die Versor-<br />

gung <strong>der</strong> Krebskranken steht.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 65/117


Serviceangebote <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (Frage 8.1).<br />

Die Graphik zeigt die verschiedenen Serviceangebote, die von den Geschäftsstellen <strong>der</strong> Tu-<br />

morzentren teilweise selbst erbracht o<strong>der</strong> aber vermittelt werden. Der ADT-For<strong>der</strong>ung, psycho-<br />

soziale Hilfen anzubieten o<strong>der</strong> zu vermitteln, kommen fast alle teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />

nach.<br />

Bei dieser Abfrage zeigt sich auch die enge Zusammenarbeit zwischen Geschäftsstelle und<br />

Patientenselbsthilfegruppen.<br />

Home Care o<strong>der</strong> Palliativpflegeangebote werden regelmäßig nur <strong>in</strong> Baden-Württemberg von<br />

den <strong>Tumorzentren</strong> angeboten. Sie kommen aber auch an e<strong>in</strong>igen an<strong>der</strong>en <strong>Tumorzentren</strong> vor.<br />

Dort ist dieser Service dann i.d.R. <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Hospizen o<strong>der</strong> ehrenamtlicher Tätig-<br />

keit organisiert.<br />

Versorgungsangebote für Patienten und Angehörige<br />

(Mehrfachnennung möglich; n=34 <strong>Tumorzentren</strong>)<br />

an<strong>der</strong>e<br />

Vermittlung an Selbsthilfegruppen<br />

Vermittlung von Reha- / Nachsorgeangeboten<br />

Telefonische Beratung<br />

Patienten / Angehörige Informationstage<br />

Gesprächsgruppen für Patienten / Angehörige<br />

Psychosozialer Dienst<br />

Home Care<br />

Website<br />

Broschüren<br />

10<br />

10<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 40<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 66/117<br />

20<br />

Anzahl Nennungen<br />

25<br />

25<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

34


Punkte<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Informations- und Beratungsdienste für Patienten, Angehörige und Öffentlichkeit<br />

Die Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 8.1 – 8.5 „Informations- und Beratungsdienste...“.<br />

Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 8.1 – 8.5 „Informati-<br />

ons- und Beratungsdienste...“. Die Bewertung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreich-<br />

bare Punktzahl ergibt sich aus folgenden Antworten auf die Frage 8.1 – „bei <strong>der</strong> Auswahl von<br />

vier Antwortmöglichkeiten“ (höhere Angaben führen zu ke<strong>in</strong>en weiteren Punkten, niedrigere<br />

Angaben ergeben e<strong>in</strong>en prozentualen Anteil) Frage 8.2 bis 8.5 – „Auswahl <strong>der</strong> jeweils ersten<br />

Antwortmöglichkeit“. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen wie folgt gewichtet: Frage 8.1 mit 25%; Fragen 8.2,<br />

8.3 und 8.5 jeweils mit 12,5% und Frage 8.4 mit 37,5%.<br />

Ergebnis: Alle teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> erreichen <strong>in</strong> dieser Kategorie e<strong>in</strong>en Wert im obe-<br />

ren Drittel <strong>der</strong> Bewertungsskala.<br />

12,5<br />

11,9<br />

11,6<br />

9,7<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 67/117<br />

11,9<br />

10,6<br />

10,3<br />

flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />

8,6<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


6.8. Qualitätsmanagement<br />

Dem Qualitätsmanagement ist im Memorandum ke<strong>in</strong> eigenes Kapitel gewidmet. Jedoch f<strong>in</strong>den<br />

sich dort an verschiedenen Stellen Aussagen zur Qualitätssicherung o<strong>der</strong> zum Qualitätsmana-<br />

gement. Die aktuellen Entwicklungen im Gesundheitswesen im Allgeme<strong>in</strong>en als auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> on-<br />

kologischen Versorgung im Speziellen zeigen allerd<strong>in</strong>gs, dass es sich beim Qualitätsmanage-<br />

ment um e<strong>in</strong>en Parameter handelt, <strong>der</strong> immer mehr <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund gerückt wird.<br />

Kriterienkatalog Fragen 6.1 – 6.8 Qualitätsmanagement:<br />

Die Fragen <strong>in</strong> diesem Kriterienblock, aber auch Fragen <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Kriterienblöcken zielen auf<br />

das Qualitätsmanagement ab. So wird z.B. <strong>in</strong> Bezug auf das Krebsregister an entsprechen<strong>der</strong><br />

Stelle gefragt: „In welchem Ausmaß werden die Daten auf Vollständigkeit und Plausibilität<br />

überprüft?“ (Frage 4.7). Um jedoch „Doppelbewertungen“ zu vermeiden, fließen <strong>in</strong> den Krite-<br />

rienblock Qualitätsmanagement nur die Antworten auf den Fragen 6.1 bis 6.8 e<strong>in</strong>.<br />

Wesentliche Bestandteile e<strong>in</strong>es Qualitätsmanagements s<strong>in</strong>d die Fokussierung sowohl auf Pro-<br />

zess- als auch auf Ergebnisqualität. In den folgenden beiden Graphiken s<strong>in</strong>d zwei Fragen zu<br />

e<strong>in</strong>er Rückkopplungsschleife herausgegriffen worden, nämlich die Frage nach dem Feedback<br />

auf die erbrachten Leistungen und die Frage nach <strong>der</strong> Zufriedenheit mit diesem Vorgehen.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 68/117


Feedbackquellen (Frage 6.3).<br />

Diese Graphik zeigt, welche Feedbackmechanismen an den <strong>Tumorzentren</strong> etabliert s<strong>in</strong>d, um zu<br />

erfahren, ob und wie die Leistungsempfänger mit den erbrachten Leistungen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong><br />

zufrieden s<strong>in</strong>d. Nahezu alle <strong>Tumorzentren</strong> erhalten Feedback über ihre Mitglie<strong>der</strong>versammlung.<br />

Standardisierte Formen, wie z.B. repräsentative Umfragen o<strong>der</strong> das E<strong>in</strong>holen schriftlicher<br />

Feedbacks nach Veranstaltungen, kommen dagegen nur bei e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>eren Teil <strong>der</strong> Tumor-<br />

zentren vor.<br />

Hier besteht e<strong>in</strong>e Verbesserungsmöglichkeit. Zum E<strong>in</strong>en s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

nicht immer alle Leistungsempfängergruppen repräsentiert, zum An<strong>der</strong>en lassen sich i.d.R. aus<br />

dem schriftlichen Feedback z.B. nach Veranstaltungen Verbesserungen ableiten, <strong>der</strong>en Umset-<br />

zung oftmals ke<strong>in</strong>en großen Aufwand erfor<strong>der</strong>t, die aber dennoch von größerer Außenwirkung<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Feedbackquellen über die Zufriedenheit <strong>der</strong> Leistungsempfänger (n=34)<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

schriftliches Feedback z.B. nach<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

sporadische Interviews<br />

repräsentative Umfragen<br />

8<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 69/117<br />

14<br />

0 5 10 15 20 25 30 35<br />

20<br />

Anzahl Nennungen<br />

31


wird nicht erfaßt<br />

zufrieden<br />

sehr zufrieden<br />

Feedback über die Zufriedenheit <strong>der</strong> Leistungsempfänger (n=32)<br />

Zufriedenheit <strong>der</strong> Leistungsempfänger (Frage 6.4).<br />

4<br />

Diese Graphik zeigt wie das Feedback über die Zufriedenheit <strong>der</strong> Leistungsempfänger ausfällt.<br />

Dieses fällt mehrheitlich positiv, teilweise sogar sehr positiv aus. In e<strong>in</strong>igen wenigen Fällen wird<br />

die Zufriedenheit <strong>der</strong> Leistungsempfänger nicht erfasst.<br />

7<br />

0 5 10 15 20 25<br />

Anzahl Nennungen<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 70/117<br />

21


Punkte<br />

Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 6.1 – 6.8 „Qualitätsmanagement“.<br />

Diese Graphik zeigt die Auswertung des Kriterienkatalogs zu dem Fragen 6.1 – 6.8 „Qualitäts-<br />

management“. Die Bewertung kommt wie folgt zustande. Die höchste erreichbare Punktzahl<br />

ergibt sich aus folgenden Antworten auf die Frage 6.1 – „Ja“, Frage 6.2 – entwe<strong>der</strong> „Hand-<br />

buch“, o<strong>der</strong> „Intranet“ o<strong>der</strong> „Statut“, Frage 6.3 – entwe<strong>der</strong> „Repräsentative Umfrage“ o<strong>der</strong><br />

„schriftliches Feedback“, Frage 6.4 – „sehr zufrieden“, Frage 6.5 – „Auswahl <strong>der</strong> aller Antwort-<br />

möglichkeiten, bis auf die Letzte“, Frage 6.6 – „Ja...“, Fragen 6.7 und 6.8 – „Auswahl <strong>der</strong> jeweils<br />

ersten Antwortmöglichkeit“. Dabei s<strong>in</strong>d die Fragen wie folgt gewichtet: Frage 6.1und 6.4 mit je-<br />

weils 2%; Frage 6.2, 6.5, 6.6 und 6.8 jeweils mit 11%, Frage 6.3 mit 31% und Frage 6.7 mit<br />

21%.<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Qualitätsmanagement<br />

12,0<br />

8,9 8,8<br />

5,4<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 71/117<br />

10,6<br />

flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />

8,3<br />

7,3<br />

2,1<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


6.9. F<strong>in</strong>anzielle und personelle Ausstattung sowie Organisation<br />

Bei den Fragen zur Organisation fand e<strong>in</strong> Abgleich zwischen den Antworten zum Kriterienkata-<br />

log und den Antworten zur Funktionsanalyse statt. E<strong>in</strong>e Bewertung <strong>der</strong> Antworten auf diese<br />

Fragen hat nicht stattgefunden.<br />

Bei <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung lassen sich zwei verschiedene Strategien erkennen. Bei den meis-<br />

ten <strong>Tumorzentren</strong> erfolgt die F<strong>in</strong>anzierung über das Budget <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>ik, welche wie<strong>der</strong>um mit<br />

den Krankenkassen e<strong>in</strong>en Pflegesatz ausgehandelt hat, <strong>der</strong> die Kosten des Tumorzentrums mit<br />

abdeckt. Diese <strong>Tumorzentren</strong> blicken, bed<strong>in</strong>gt durch die E<strong>in</strong>führung des neuen Entgeltsystems<br />

auf <strong>der</strong> Basis von Fallpauschalen e<strong>in</strong>er unsicheren f<strong>in</strong>anziellen Zukunft entgegen. E<strong>in</strong>e Variante<br />

davon ist, dass mit <strong>der</strong> Krankenkasse außerhalb des Pflegesatzes e<strong>in</strong>e bestimmte Anzahl von<br />

Stellen für das Tumorzentrum ausgehandelt worden ist, für die e<strong>in</strong> def<strong>in</strong>iertes Budget existiert.<br />

Wenigen <strong>Tumorzentren</strong> ist es gelungen, mit den Kassen und <strong>der</strong> KV e<strong>in</strong> Entgelt für die Erst-,<br />

Folge- und Abschlussdokumentation (z.B. Regensburg) o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Fixbetrag pro E<strong>in</strong>wohner im<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiet (Land Brandenburg) zu vere<strong>in</strong>baren. Das TZ Zwickau und das TZ Berl<strong>in</strong> haben<br />

sich <strong>in</strong> den Landesbettenplan e<strong>in</strong>schreiben lassen.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 72/117


F<strong>in</strong>anzierung (Frage 2.4).<br />

Die Graphik zeigt die verschiedenen Quellen, aus denen sich die <strong>Tumorzentren</strong> f<strong>in</strong>anzieren.<br />

Dabei ist zu berücksichtigen, dass hier von den <strong>Tumorzentren</strong> jeweils drei Hauptgeldgeber ge-<br />

nannt werden konnten.<br />

Hauptkostenträger <strong>der</strong> Geschäftsstellen (n=34) des Tumorzentrums<br />

(Mehrfachnennung möglich)<br />

an<strong>der</strong>e Drittmittel<br />

staatliche Mittel (an<strong>der</strong>e als BMfG)<br />

BMfG<br />

Stiftungen (an<strong>der</strong>e als Deutsche Krebshilfe)<br />

Sponsoren<br />

Deutsche Krebshilfe<br />

Haushalt <strong>der</strong> Universität<br />

Haushalt <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iken<br />

Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung<br />

Krankenkassen<br />

Mitglie<strong>der</strong>beiträge<br />

0<br />

1<br />

2<br />

2<br />

5<br />

5<br />

5<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 73/117<br />

8<br />

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20<br />

Anzahl Nennungen<br />

12<br />

13<br />

19


4%<br />

F<strong>in</strong>anzierung (Frage 2.4).<br />

2%<br />

0%<br />

41%<br />

0%<br />

1%<br />

Anteil <strong>der</strong> Hauptkostenträger am Gesamtbudget (11,5 Mio. )<br />

<strong>der</strong> Geschäftstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (n=25)<br />

4%<br />

4%<br />

3%<br />

0%<br />

Die Graphik zeigt, welche Kostenanteile von den verschiedenen Geldgebern getragen werden.<br />

Dabei ist das kumulierte Gesamtbudget <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (n=25), welche diese Frage beant-<br />

wortet haben, gemäß den Angaben zu den jeweiligen prozentualen Anteilen auf die Geldgeber<br />

umgerechnet worden. Diese Auswertung, beruhend auf 25 Rückmeldungen, ist nicht unmittel-<br />

bar mit <strong>der</strong> vorangegangenen Auswertung vergleichbar, welche auf 34 Rückmeldungen basiert.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 74/117<br />

40%<br />

Mitglie<strong>der</strong>beiträge<br />

Krankenkassen<br />

Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung<br />

Haushalt <strong>der</strong> Kl<strong>in</strong>iken<br />

Haushalt <strong>der</strong> Universität<br />

Deutsche Krebshilfe<br />

Sponsoren<br />

Stiftungen (an<strong>der</strong>e als Deutsche Krebshilfe)<br />

BMfG<br />

staatliche Mittel (an<strong>der</strong>e als BMfG)<br />

an<strong>der</strong>e Drittmittel


Euro<br />

1.600.000<br />

1.400.000<br />

1.200.000<br />

1.000.000<br />

800.000<br />

600.000<br />

400.000<br />

200.000<br />

0<br />

Jahresbudgets je Tumorzentrumstyp<br />

Die hohen Budgets e<strong>in</strong>iger weniger <strong>Tumorzentren</strong> erklären sich aus den Personalkosten für<br />

Palliativpflege, onkologische Weiterbildungsstätten und Psychoonkologische Dienste, die bei<br />

diesen <strong>Tumorzentren</strong> direkt an <strong>der</strong> Geschäftsstelle angebunden s<strong>in</strong>d. Die niedrigen Budgets<br />

e<strong>in</strong>iger kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> erfüllen nicht die Anfor<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er „soliden f<strong>in</strong>anziellen<br />

Ausstattung“ des ADT-Memorandums.<br />

Gesamtbudget <strong>in</strong> 2002<br />

1.355.000<br />

416.352<br />

378.327<br />

29.150<br />

1.217.400<br />

453.128<br />

330.711<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 75/117<br />

2.000<br />

flächenbezogene TZ (n=14) kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ (n=11)<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


Anzahl Vollkräfte<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Anzahl Vollkräfte pro Tumorzentrumstyp<br />

Vollkräfte <strong>in</strong> 2002<br />

24,4<br />

8,4<br />

8,0<br />

Die Zahl <strong>der</strong> <strong>in</strong> Vollkräfte umgerechneten Mitarbeiterkapazitäten liegt bei e<strong>in</strong>igen wenigen Tu-<br />

morzentren um die 20 Vollkräfte. In diesen Fällen s<strong>in</strong>d ganze Versorgungsdienste an <strong>der</strong> Ge-<br />

schäftsstelle angebunden (wie z.B. die Palliativpflege <strong>in</strong> Baden-Württemberg, Psychoonkologi-<br />

sche Dienste o<strong>der</strong> Fort- und Weiterbildungse<strong>in</strong>richtungen). Die ger<strong>in</strong>ge Mitarbeiterzahl (< 2<br />

Vollkräfte) <strong>in</strong> drei kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> erfüllt nicht die Anfor<strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>er „soliden<br />

personellen Ausstattung“ des ADT Memorandums.<br />

1,0<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 76/117<br />

20,4<br />

flächenbezogene TZ (n=19) kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ (n=11)<br />

7,7<br />

6,0<br />

0,3<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


18%<br />

10%<br />

Berufsgruppen (Frage 2.5)<br />

Anteil verschiedener Berufsgruppen an den Beschäftigten (n=295)<br />

<strong>in</strong> den Geschäftstelle <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> (N=34)<br />

11%<br />

17%<br />

Aus dieser Graphik wird ersichtlich, dass <strong>der</strong> mengenmäßig größte Anteil <strong>der</strong> Arbeit <strong>in</strong> den Ge-<br />

schäftsstellen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Datensammlung, -verarbeitung und -auswertung liegt,<br />

was sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> entsprechenden Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter und Mitarbeiter<strong>in</strong>nen wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

<strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d per def<strong>in</strong>itionem ke<strong>in</strong>e bettenführenden E<strong>in</strong>richtungen. Sie behandeln ke<strong>in</strong>e<br />

Krebskranken. Dennoch wird aus dem Anteil <strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter mit mediz<strong>in</strong>i-<br />

schem, pflegerischem o<strong>der</strong> therapeutischem H<strong>in</strong>tergrund ersichtlich, dass <strong>Tumorzentren</strong> viel-<br />

fach übergreifende patientenorientierte Querschnitts- und Service-Aufgaben übernehmen und<br />

im Mittelpunkt <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>der</strong> Patient steht.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 77/117<br />

44%<br />

Dokumentionskräfte<br />

Verwaltungskräfte<br />

Informatiker<br />

Psychologen, Soziologen, Pädagogen,<br />

Pflegekräfte<br />

Ärzte, Fachärzte


100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Berufsgruppen (Frage 2.5)<br />

13%<br />

18%<br />

49%<br />

Berufsgruppen<br />

9% 12%<br />

11%<br />

Die detaillierte Aufschlüsselung <strong>der</strong> Berufsgruppen nach Tumorzentrumstypen zeigt deutlich<br />

den hohen Anteil an Dokumentaren und Informatikern <strong>in</strong> den flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong><br />

im Vergleich zu den kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong>.<br />

Auffällig ist, dass bei e<strong>in</strong>em Vergleich <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Geschäftsstelle e<strong>in</strong>e Ärzt<strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Arzt hauptamtlich angestellt ist (n=22), mit den <strong>Tumorzentren</strong>, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Geschäftsstelle<br />

dies nicht <strong>der</strong> Fall ist (n=13), erstere e<strong>in</strong>en durchschnittlichen Gesamtwert von 70 erreichen und<br />

letztere e<strong>in</strong>en Gesamtwert von 62. Dies lässt vermuten, dass die „nicht bettenführende E<strong>in</strong>rich-<br />

tung“ Tumorzentrum dennoch von ärztlichem Know-how profitiert.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 78/117<br />

30%<br />

8%<br />

17%<br />

33%<br />

Flächenbezogene TZ Kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />

Ärzte, Fachärzte<br />

Psychologen, Soziologen, Pädagogen,<br />

Pflegekräfte<br />

Verwaltungskräfte<br />

Informatiker<br />

Dokumentionskräfte


6.10. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> beteiligten <strong>Tumorzentren</strong><br />

Im Folgenden s<strong>in</strong>d die Daten aller zurückgesandten Fragebögen zum Kriterienkatalog und zur<br />

Funktionsanalyse zusammenfassend dargestellt. Die Typisierung erfolgt auf <strong>der</strong> Basis des<br />

Memorandums <strong>in</strong> die beiden Hauptgruppen „Kl<strong>in</strong>ikbezogenes Tumorzentrum“ und „Flächenbe-<br />

zogenes Tumorzentrum“. Die Grenze zwischen den beiden Gruppen ist fließend und wird auch<br />

von <strong>der</strong> ADT nicht präzisiert. Die weitere Differenzierung beruht auf den Angaben zur f<strong>in</strong>anziel-<br />

len und personellen Ausstattung, den Angaben zur Integration <strong>in</strong> die Versorgungslandschaft<br />

sowie den Expertengesprächen bei den Besuchen vor Ort.<br />

Punkte<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Erreichte Gesamtpunktzahl im Kriterienkatalog<br />

Erreichte Punktzahlen <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> im Kriterienkatalog.<br />

86,5<br />

73,9<br />

69,3<br />

42,0<br />

Dargestellt ist die Streubreite <strong>der</strong> im Fragebogen zum Kriterienkatalog erreichten Gesamt-<br />

punktzahlen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen <strong>Tumorzentren</strong> getrennt nach kl<strong>in</strong>ikbezogenen und flächenbezoge-<br />

nen <strong>Tumorzentren</strong>, sowie jeweils Median und Mittelwert. Der maximal erreichbare Wert liegt bei<br />

87,5 Punkten. Die erreichten Werte <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> liegen zwischen 42,0 und 86,5.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 79/117<br />

81,1<br />

60,5<br />

58,7<br />

45,0<br />

flächenbezogene TZ kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


Die <strong>Tumorzentren</strong> s<strong>in</strong>d wie im Memorandum <strong>der</strong> ADT beschrieben auf die zwei Typen „kl<strong>in</strong>ik-<br />

bezogenes Tumorzentrum“ und „flächenbezogenes Tumorzentrum“ verteilt.<br />

1) Kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ: Essen, Freiburg, Gött<strong>in</strong>gen, Hamburg, Hannover, Heidelberg, Kiel, Mar-<br />

burg, Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>, Saarland, Tüb<strong>in</strong>gen, Ulm (n=12)<br />

2) Flächenbezogene TZ: Aachen, Augsburg, Brandenburg, Berl<strong>in</strong>, Chemnitz, Dresden, Erfurt,<br />

Erlangen, Gera, Halle, Jena, Leipzig, Magdeburg, München, Regensburg, Rostock, Schwer<strong>in</strong>,<br />

Stuttgart, Suhl, Würzburg, Vorpommern, Weser-Ems, Zwickau (n=23)<br />

Punkte<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Brandenburg (n=1/1)<br />

Sachsen-Anhalt (n=2/2)<br />

Sachsen (n=4/4)<br />

Bayern (n=5/5)<br />

Durchschnittliche Punktzahl pro Bundesland<br />

Baden-Württemberg (n=5/5)<br />

Thür<strong>in</strong>gen (n=2/2)<br />

Saarland (n=1/1)<br />

Die Graphik stellt die durchschnittlich im Kriterienkatalog erreichten Punktzahlen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> e<strong>in</strong>es Bundeslandes dar.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 80/117<br />

Mecklenburg-Vorpommern (n=3/3)<br />

Hessen (n=2/2)<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen (n=3/3)<br />

Berl<strong>in</strong> (n=1/1)<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen (n=2/6)<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> (n=1/1)<br />

Hamburg (n=1/1)<br />

Bremen (ke<strong>in</strong>e Beteiligung)<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz (ke<strong>in</strong>e Beteiligung)


Punkte<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

10,8<br />

Integration<br />

Durchschnittswerte aller TZ pro Kategorie des Kriterienkatalogs<br />

Die Graphik basiert auf <strong>der</strong> Kumulation <strong>der</strong> erreichten Werte aller teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Kategorien des<br />

Kriterienkatalogs (die Kategorie „Studienaktivitäten“ ist aus den o.g. Gründen nicht aufgeführt).<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

9,6<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>arität<br />

Durchschnittsprofile <strong>der</strong> beiden Typen von <strong>Tumorzentren</strong><br />

Integration<br />

8,7<br />

Kl<strong>in</strong>isches<br />

Krebsregister<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>ar<br />

ität<br />

Kl<strong>in</strong>isches<br />

Krebsregister<br />

Leitl<strong>in</strong>ien<br />

Qualitätsmanagement<br />

Fort- und<br />

Weiterbildung<br />

Informations-<br />

und Beratungsdienste<br />

flächenbezogene TZ 11,3 9,8 9,6 9,7 8,9 8,3 11,6<br />

kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ 9,9 9,2 6,8 9,1 7,3 7,6 10,6<br />

Die Graphik basiert auf <strong>der</strong> Kumulation <strong>der</strong> erreichten Werte, differenziert nach den beiden Typen von <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zel-<br />

nen Kategorien des Kriterienkatalogs (gelbe Dreiecke = kl<strong>in</strong>ikbezogene TZ und blaue Quadrate = flächenbezogene TZ).<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 81/117<br />

9,5<br />

Leitl<strong>in</strong>ien<br />

Qualitätsmanagement<br />

8,4<br />

8,1<br />

Fort- und<br />

Weiterbildung<br />

11,3<br />

Informations- und<br />

Beratungsdienste<br />

für Patienten und<br />

Angehörige


100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

100%<br />

Gesamt<br />

Prozentuale Verteilung <strong>der</strong> Arbeitszeit <strong>der</strong> Vollkräfte aller erfassten <strong>Tumorzentren</strong> auf die e<strong>in</strong>zelnen Aufgabenblöcke auf Basis <strong>der</strong><br />

Funktionsanalyse.<br />

45%<br />

Kl<strong>in</strong>isches und<br />

epidemiologisches<br />

Krebsregister<br />

21%<br />

0%<br />

1%<br />

2%<br />

Anteil <strong>der</strong> verschiedenen Gruppen von Leistungsempfängern an <strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> von <strong>Tumorzentren</strong> erbrachten Leistungen auf<br />

Basis <strong>der</strong> Funktionsanalyse.<br />

3%<br />

20%<br />

Versorgungsangebote,<br />

Informationsdienste<br />

für Patienten und<br />

Angehörige<br />

2%<br />

6%<br />

1%<br />

Aufgabenwahrnehmung durch die Vollkräfte<br />

Aggregation aller <strong>Tumorzentren</strong><br />

2%<br />

1%<br />

7%<br />

Verwaltungstätigkeit<br />

Leistungsempfänger<br />

Aggregation aller <strong>Tumorzentren</strong><br />

3%<br />

10%<br />

5%<br />

Forschungs- und<br />

Studienaktivitäten<br />

2%<br />

5%<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Zusammenarbeit,<br />

Tumorkonferenz<br />

11%<br />

4%<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 82/117<br />

5%<br />

Fort- und<br />

Weiterbildung,<br />

Sem<strong>in</strong>are, Kongresse<br />

4%<br />

26%<br />

5%<br />

Zusammenarbeit mit<br />

externen Institutionen<br />

3%<br />

Qualitätsmanagement<br />

2%<br />

Leitl<strong>in</strong>ien,<br />

Projektgruppenarbeit<br />

Epidemiologisches KR<br />

Externe Kl<strong>in</strong>ische KR<br />

Patient<br />

2%<br />

Sonstiges<br />

Patientenangehörige<br />

Patientenselbsthilfegruppen<br />

Kl<strong>in</strong>ikärzte<br />

Nie<strong>der</strong>gelassens Ärzte<br />

Pflegekräfte<br />

Psychologen<br />

Weitere Berufsgruppen<br />

Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen des TZ<br />

Externe Kl<strong>in</strong>iken<br />

Behörden<br />

Verbände und Vere<strong>in</strong>e<br />

Kostenträger<br />

Drittmittelgeber<br />

Sonstige<br />

1%<br />

E<strong>in</strong>werbung von<br />

Drittmitteln


Leistungsempfänger<br />

Aggregation aller teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />

42%<br />

10%<br />

Krebsregister Patienten, Angehörige Ärzte, Therapeuten, Kl<strong>in</strong>iken Behörden, Verbände, Kostenträger<br />

Anteil <strong>der</strong> verschiedenen Gruppen von Leistungsempfängern an <strong>der</strong> Gesamtheit <strong>der</strong> von <strong>Tumorzentren</strong> erbrachten Leistungen auf<br />

Basis <strong>der</strong> Funktionsanalyse zusammengefasst <strong>in</strong> vier Gruppen von Leistungsempfängern<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 83/117<br />

16%<br />

32%


6.10.1. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong><br />

Das Tumorzentrum deckt e<strong>in</strong>en def<strong>in</strong>ierten Bezirk <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Gesamtheit ab. Das heißt, dass das<br />

Tumorzentrum <strong>in</strong> diesem Gebiet wenn nicht mit allen, so doch mit den meisten Krankenhäusern<br />

auch i.S. e<strong>in</strong>es Patientendatenaustausches kooperiert. Neben dem kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister<br />

wird teilweise auch das Nachsorgeregister mitgeführt, wodurch sich e<strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt hoher Erfas-<br />

sungsgrad <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region ergibt, als auch e<strong>in</strong>e gute sektorenübergreifende Verzahnung.<br />

In den Bundeslän<strong>der</strong>n Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern werden Daten aus den kli-<br />

nischen Registern und aus dem/den Nachsorgeregister/n zusammengeführt, wodurch sich so-<br />

wohl e<strong>in</strong> hoher Erfassungsgrad ergibt als auch e<strong>in</strong>e gute sektorenübergreifende Interaktion.<br />

Punkte<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

Flächenbezogenes Tumorzentrum (n=23)<br />

12,5 12,4 12,5 12,5<br />

12,1<br />

11,3<br />

6,5<br />

9,9 9,9<br />

9,8 9,6<br />

6,1 6,2<br />

Leistungsprofil auf Basis <strong>der</strong> im Kriterienkatalog erreichten Punkzahl<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 84/117<br />

11,3<br />

9,7<br />

1,3<br />

12,0<br />

8,9<br />

8,8<br />

5,4<br />

12,5 12,5<br />

11,9<br />

11,6<br />

Integration Interdiszipl. Krebsreg. Leitl<strong>in</strong>ien QM Fortbildung Beratung<br />

8,9<br />

8,3<br />

1,8<br />

9,7<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

100,0%<br />

Gesamt<br />

52,5%<br />

Kl<strong>in</strong>isches und<br />

epidemiologisches<br />

Krebsregister<br />

Prozentuale Verteilung <strong>der</strong> Arbeitszeit auf die e<strong>in</strong>zelnen Aufgabenblöcke auf Basis <strong>der</strong> Funktionsanalyse<br />

41%<br />

15,1%<br />

Versorgungsangebote,<br />

Informationsdienste<br />

für Patienten und<br />

Angehörige<br />

11%<br />

Flächenbezogenes Tumorzentrum (n=22)<br />

5,9%<br />

Verwaltungstätigkeit<br />

6,0%<br />

Forschungs- und<br />

Studienaktivitäten<br />

Flächenbezogenes Tumorzentrum (n=22)<br />

Anteil verschiedener Gruppen von Leistungsempfängern an den vom Tumorzentrum erbrachten Leistungen<br />

4,0%<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Zusammenarbeit,<br />

Tumorkonferenz<br />

18%<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 85/117<br />

4,9%<br />

Fort- und<br />

Weiterbildung,<br />

Sem<strong>in</strong>are, Kongresse<br />

30%<br />

4,1%<br />

Zusammenarbeit mit<br />

externen Institutionen<br />

3,5%<br />

Qualitätsmanagement<br />

2,1%<br />

Leitl<strong>in</strong>ien,<br />

Projektgruppenarbeit<br />

Krebsregister<br />

1,1%<br />

Sonstiges<br />

Patienten, Angehörige<br />

0,9%<br />

E<strong>in</strong>werbung von<br />

Drittmitteln<br />

Ärzte, Therapeuten, Kl<strong>in</strong>iken<br />

Behörden, Verbände, Kostenträger


6.10.2. Aggregation <strong>der</strong> Daten <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong><br />

Der Wirkungsgrad des Tumorzentrums ist im Wesentlichen auf das Krankenhaus bzw. das Kli-<br />

nikum begrenzt, an dem es ansässig ist. Im kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister werden zum größten Teil<br />

nur die Daten <strong>der</strong> Tumorpatienten dieses Krankenhauses bzw. des Kl<strong>in</strong>ikums erfasst.<br />

Bei den kl<strong>in</strong>ikbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> bildeten drei E<strong>in</strong>richtungen mit e<strong>in</strong>geschränkten Res-<br />

sourcen e<strong>in</strong>e Untergruppe. Diese <strong>Tumorzentren</strong> verfügen über weniger als zwei hauptamtlich<br />

Beschäftigte, <strong>der</strong>en Arbeit sich auf die Beantwortung von Anfragen <strong>der</strong> Patienten und Patien-<br />

t<strong>in</strong>nen, <strong>der</strong>en Angehörige sowie von Ärzten und Ärzt<strong>in</strong>nen konzentriert.<br />

Punkte<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

0,0<br />

12,5 12,4<br />

10,2<br />

9,9<br />

3,5<br />

Kl<strong>in</strong>kbezogenes Tumorzentrum (n=12)<br />

9,4<br />

9,2<br />

10,5<br />

7,4<br />

6,8<br />

Leistungsprofil auf Basis <strong>der</strong> im Kriterienkatalog erreichten Punktzahl.<br />

5,4<br />

3,5<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 86/117<br />

12,5<br />

9,1<br />

8,8<br />

5,0<br />

10,6<br />

8,3<br />

7,3<br />

11,9 11,9<br />

7,6<br />

7,5<br />

2,1 2,1<br />

Integration Interdiszipl. Krebsreg. Leitl<strong>in</strong>ien QM Fortbildung Beratung<br />

10,6<br />

10,3<br />

8,6<br />

Max<br />

Median<br />

Mittel<br />

M<strong>in</strong>


100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

100%<br />

Gesamt<br />

31%<br />

Kl<strong>in</strong>isches und<br />

epidemiologisches<br />

Krebsregister<br />

30%<br />

Kl<strong>in</strong>ikbezogenes Tumorzentrum (n=12)<br />

10%<br />

3%<br />

Prozentuale Verteilung <strong>der</strong> Arbeitszeit auf die e<strong>in</strong>zelnen Aufgabenblöcke auf Basis <strong>der</strong> Funktionsanalyse<br />

44%<br />

Versorgungsangebote,<br />

Informationsdienste<br />

für Patienten und<br />

Angehörige<br />

8%<br />

Verwaltungstätigkeit<br />

Forschungs- und<br />

Studienaktivitäten<br />

Anteil verschiedener Gruppen von Leistungsempfängern an den vom Tumorzentrum erbrachten Leistungen<br />

6%<br />

Interdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Zusammenarbeit,<br />

Tumorkonferenz<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 87/117<br />

6%<br />

Fort- und<br />

Weiterbildung,<br />

Sem<strong>in</strong>are, Kongresse<br />

6%<br />

Zusammenarbeit mit<br />

externen Institutionen<br />

Kl<strong>in</strong>ikbezogenes Tumorzentrum (n=12)<br />

11%<br />

38%<br />

1%<br />

Qualitätsmanagement<br />

2%<br />

Leitl<strong>in</strong>ien,<br />

Projektgruppenarbeit<br />

Krebsregister<br />

3%<br />

Sonstiges<br />

Patienten, Angehörige<br />

Ärzte, Therapeuten, Kl<strong>in</strong>iken<br />

1%<br />

E<strong>in</strong>werbung von<br />

Drittmitteln<br />

Behörden, Verbände, Kostenträger


6.11. Interviews mit Leistungsempfängern<br />

Die Interviews mit Leistungsempfängern, als e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Bestandsaufnahme, wurden unter <strong>der</strong><br />

Zielsetzung durchgeführt, e<strong>in</strong> vollständigeres Bild, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e auch aus <strong>der</strong> sogenannten<br />

Kundensicht, zu erhalten. Zu diesem Zweck wurden im E<strong>in</strong>vernehmen mit DKH, DKG und ADT<br />

Fragebögen entwickelt, welche die Grundlage für die Interviews mit den verschiedenen Grup-<br />

pen bildeten. Folgende Leistungsempfänger sollten <strong>in</strong> die Erhebung mite<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

Pro Tumorzentrum:<br />

1 Kl<strong>in</strong>ischer Onkologe<br />

1 Nie<strong>der</strong>gelassener onkologisch tätiger Arzt<br />

1 Regionale Patientenselbsthilfegruppe<br />

Pro Bundesland, aus denen <strong>Tumorzentren</strong> an <strong>der</strong> Erhebung teilnehmen:<br />

1 Gesetzliche Krankenkasse<br />

1 Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung<br />

1 Ärztekammer<br />

Anmerkung: Von <strong>der</strong> zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Befragung geplanten E<strong>in</strong>beziehung von Mitglieds<strong>in</strong>stitutio-<br />

nen (Verwaltungsdirektoren) wurde abgesehen, da von den <strong>Tumorzentren</strong> nur <strong>in</strong> wenigen Aus-<br />

nahmen Ansprechpartner benannt worden waren (<strong>in</strong>sgesamt nur 4 Personen).<br />

6.11.1. Interviewpartner<br />

Die Interviews erfolgten zum größten Teil am Telefon. Gegebenenfalls wurden die Fragen auch<br />

per Fax, E-Mail o<strong>der</strong> Brief beantwortet. Insgesamt wurden über 520 Kontaktaufnahmen im Zeit-<br />

raum von 1. Juni 2003 bis 1. Dezember 2003 unternommen. Von den geplanten 141 Gesprä-<br />

chen mit Leistungsempfängern konnten bis zum Ende <strong>der</strong> Befragung 110 Personen (ca. 78 %)<br />

<strong>in</strong>terviewt werden; 14 (10 %) haben e<strong>in</strong> Gespräch abgelehnt.<br />

Die Abweichung vom Plan ist zum Großteil durch den Umstand begründet, dass e<strong>in</strong>ige Tumor-<br />

zentren ke<strong>in</strong>e Ansprechpartner im nie<strong>der</strong>gelassenen und kl<strong>in</strong>ischen Bereich benannt haben.<br />

Zusätzlich wurde unsere Anfrage von e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> Ansprechpersonen auch nach bis<br />

zu 16 Kontaktaufnahmen nicht beantwortet. Die Planzahl an regionalen Patientenselbsthilfe-<br />

gruppen konnte durch eigene Recherche von Ansprechpersonen erreicht werden.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 88/117


6.11.2. Zusammenfassung <strong>der</strong> Befragungsergebnisse<br />

E<strong>in</strong>e Gesamtdarstellung <strong>der</strong> Ergebnisse über alle Gruppen h<strong>in</strong>weg kann nur für e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong><br />

Fragen erfolgen, da für die verschiedenen Leistungsempfängergruppen jeweils <strong>in</strong>dividuelle Fra-<br />

gebögen entwickelt wurden. E<strong>in</strong>e Ausnahme dazu bilden die nie<strong>der</strong>gelassen onkologisch täti-<br />

gen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte sowie die kl<strong>in</strong>ischen Onkologen, denen die gleichen Fragen gestellt<br />

wurden.<br />

6.11.3. Verständnis des Begriffs Tumorzentrum<br />

Bei <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Frage nach dem Verständnis des Begriffs „Tumorzentrum“ bedienten<br />

sich viele Befragte <strong>in</strong> allen Leistungsempfängergruppen nicht e<strong>in</strong>er ihnen bekannten gängigen<br />

Def<strong>in</strong>ition, son<strong>der</strong>n beschrieben die <strong>Tumorzentren</strong> anhand <strong>der</strong> Leistungen, die sie von ihnen<br />

empfangen hatten.<br />

Die befragten Onkologen def<strong>in</strong>ieren die <strong>Tumorzentren</strong> hauptsächlich als e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären<br />

und sektorübergreifenden Zusammenschluss von onkologisch tätigen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten.<br />

E<strong>in</strong>e Verzerrung <strong>in</strong> den Fragen trat bei manchen Interviews auf, da <strong>der</strong> Name „Tumorzentrum“<br />

nicht geschützt ist und deshalb auch e<strong>in</strong>ige onkologische Kl<strong>in</strong>iken als Tumorzentrum wahrge-<br />

nommen und die Fragen auf <strong>der</strong> Basis dieses Verständnisses beantwortet wurden. Dies gilt<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e für die befragten regionalen Patientenselbsthilfegruppen. Die befragten gesetzli-<br />

chen Krankenkassen und Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen verstehen unter dem Begriff „Tu-<br />

morzentrum“ zu e<strong>in</strong>em Großteil e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ierungsstelle von onkologischen Diensten. Dies gilt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geschränkterem Maße auch für die befragten Landesärztekammern. Dennoch bleibt <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> Befragten, welche die <strong>Tumorzentren</strong> nur über e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere Leistungen be-<br />

schreiben, groß.<br />

6.11.4. Zusammenarbeit mit <strong>Tumorzentren</strong><br />

E<strong>in</strong>e Zusammenarbeit <strong>der</strong> befragten Leistungsempfänger mit den <strong>Tumorzentren</strong> f<strong>in</strong>det bei vier<br />

von fünf Leistungsempfängergruppen mit mehreren E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> geographischen Nähe<br />

statt. E<strong>in</strong>e Ausnahme dazu bilden die befragten regionalen Patientenselbsthilfegruppen, welche<br />

mehrheitlich Kontakte nur mit dem Tumorzentrum vor Ort pflegen. Ungefähr e<strong>in</strong> Fünftel <strong>der</strong> be-<br />

fragten nie<strong>der</strong>gelassenen und kl<strong>in</strong>ischen Onkologen haben Kontakt zu ausgewählten Tumor-<br />

zentren im gesamten Bundesgebiet. In diesem Zusammenhang wurden hauptsächlich die Tu-<br />

morzentren München und Heidelberg genannt. Die befragten gesetzlichen Krankenkassen,<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 89/117


Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen sowie Landesärztekammern arbeiten grundsätzlich mit mehre-<br />

ren <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> ihrer geographischen Nähe zusammen, sofern e<strong>in</strong> Kontakt besteht.<br />

Die <strong>in</strong>haltliche Zusammenarbeit mit <strong>Tumorzentren</strong> beschränkt sich bei gesetzlichen Kranken-<br />

kassen weitgehend auf die Inanspruchnahme von Leistungen durch die Versicherten <strong>der</strong> Kas-<br />

sen. Allerd<strong>in</strong>gs gibt es e<strong>in</strong>zelne Fälle von Kooperationen bei Qualitätssicherung und Disease-<br />

Management Programmen (Mammakarz<strong>in</strong>om). Im Vergleich dazu s<strong>in</strong>d die Inhalte <strong>der</strong> Zusam-<br />

menarbeit <strong>der</strong> Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen mit <strong>Tumorzentren</strong> breiter gestreut. Sie umfas-<br />

sen Kooperationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Datenerfassung und Auswertung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachsorge (häuslicher<br />

Betreuung) als auch bei Qualitätssicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Versorgung. Die Befragten <strong>der</strong> Ärztekam-<br />

mern führten bezüglich <strong>der</strong> <strong>in</strong>haltlichen Zusammenarbeit großteils Fort- und Weiterbildungen<br />

an.<br />

Die befragten gesetzlichen Krankenkassen und Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen betreiben<br />

ke<strong>in</strong>e gezielte Patientensteuerung mittels <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>. Im Rahmen von DMPs wird dies<br />

jedoch von e<strong>in</strong>igen <strong>der</strong> befragten Personen angedacht.<br />

6.11.5. Leistungsangebot <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong><br />

Der Leistungsschwerpunkt <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> wurde bei <strong>der</strong> überwiegenden Mehrheit <strong>der</strong> Be-<br />

fragten mit mehreren Leistungen beschrieben.<br />

Die <strong>in</strong> die Befragung aufgenommenen nie<strong>der</strong>gelassenen und kl<strong>in</strong>ischen Onkologen sowie Lan-<br />

desärztekammern sehen e<strong>in</strong>e Reihe qualitätssichern<strong>der</strong> Tätigkeiten als zentrales Handlungs-<br />

feld <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>. Die Befragung <strong>der</strong> gesetzlichen Krankenkassen und Kassenärztlichen<br />

Vere<strong>in</strong>igungen zum Schwerpunkt im Leistungsprofil <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> hat, wie schon bei den<br />

an<strong>der</strong>e Leistungsempfängergruppen, e<strong>in</strong>e Vielzahl von e<strong>in</strong>zelnen Leistungen im Bereich Quali-<br />

tätssicherung ergeben. Auffällig war, dass alle befragten Leistungsempfängergruppen, mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen Onkologen, das Krebsregister und Datenauswertungen am<br />

häufigsten als Leistungsschwerpunkt def<strong>in</strong>iert haben.<br />

Auf die Frage, welche Standardleistungen die <strong>Tumorzentren</strong> anbieten sollten, wurden haupt-<br />

sächlich e<strong>in</strong> Krebsregister mit Auswertungen zur Behandlungsqualität sowie Tumorkonferenzen<br />

von den befragten nie<strong>der</strong>gelassenen und kl<strong>in</strong>ischen ÄrztInnen genannt. Die Daten und Statisti-<br />

ken e<strong>in</strong>es Krebsregisters s<strong>in</strong>d auch für die befragten gesetzlichen Krankenkassen und Kassen-<br />

ärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen von erheblichem Interesse. H<strong>in</strong>gegen legen die Ärztekammern be-<br />

son<strong>der</strong>en Wert auf die Ausrichtung von Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen durch die<br />

<strong>Tumorzentren</strong>.<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 90/117


6.11.6. Leistungsumfang und Qualität<br />

Der Leistungsumfang und die Leistungsqualität <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> wurden mehrheitlich positiv<br />

beurteilt. E<strong>in</strong> Drittel aller Befragten machte zum Leistungsumfang bzw. zur Leistungsqualität<br />

ke<strong>in</strong>e Angaben. Die befragten regionalen Patientenselbsthilfegruppen beurteilten als e<strong>in</strong>zige<br />

den Leistungsumfang <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> überwiegend als zu ger<strong>in</strong>g bzw. machten ke<strong>in</strong>e Anga-<br />

ben. Jedoch wurde die Leistungsqualität wie bei den an<strong>der</strong>en Leistungsempfängergruppen ge-<br />

nerell als gut e<strong>in</strong>gestuft. Die Zurückhaltung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Frage nach dem Leis-<br />

tungsumfang und <strong>der</strong> Leistungsqualität war auch bei den befragten gesetzlichen Krankenkas-<br />

sen und Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen groß.<br />

Die Bedeutung des Tumorzentrums als Informationsquelle für die befragten regionalen Patien-<br />

tenselbsthilfegruppen ist auf Grund <strong>der</strong> Ergebnisse <strong>der</strong> Interviews generell hoch e<strong>in</strong>zustufen.<br />

Im Gegensatz dazu messen die befragten nie<strong>der</strong>gelassenen und kl<strong>in</strong>ischen Onkologen dem<br />

Tumorzentrum als Informationsquelle mehrheitlich zweitrangige bzw. ger<strong>in</strong>ge Bedeutung im<br />

Vergleich zu an<strong>der</strong>en Informationsquellen bei.<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> Interviews hat des Weiteren ergeben, dass die Erreichbarkeit <strong>der</strong> Tumor-<br />

zentren von den befragten ÄrztInnen und Selbsthilfegruppen zum Großteil als gut bewertet<br />

wird.<br />

6.11.7. Regelmäßige Leistungs<strong>in</strong>anspruchnahme<br />

Das Leistungsangebot <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> wird von den befragten nie<strong>der</strong>gelassenen Onkologen<br />

hauptsächlich durch die Teilnahme an Tumorkonferenzen regelmäßig genutzt. Zudem emp-<br />

fängt diese Gruppe Datenauswertungen und Statistiken zu Krebsleiden und nimmt regelmäßig<br />

an Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen teil. Auch kl<strong>in</strong>ische Onkologen bedienen sich zu<br />

e<strong>in</strong>em Drittel <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> regelmäßig als e<strong>in</strong>e Ressource für Datenauswertungen und<br />

Statistiken. Zudem nimmt e<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Befragten dieser Leistungsempfängergruppe regelmäßig<br />

an Tumorkonferenzen teil.<br />

Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igungen nehmen neben vielen an<strong>der</strong>en Leistungen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Koor-<br />

d<strong>in</strong>ationsleistungen sowie Beratungsleistungen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Anspruch.<br />

Gesetzliche Krankenkassen greifen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel auf ke<strong>in</strong>e direkten Leistungen <strong>der</strong> Tumorzent-<br />

ren zurück. Allerd<strong>in</strong>gs räumten die Befragten dieser Gruppe e<strong>in</strong>, dass ihre Versicherten dies<br />

tun. In Bundeslän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit zwischen gesetzlichen Krankenkassen<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc 91/117


und <strong>Tumorzentren</strong> besteht, konzentriert sich diese auf Maßnahmen zur Sicherung <strong>der</strong> Qualität<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Versorgung und auf Datenauswertungen zu Krebsleiden.<br />

Von den befragten Ärztekammern nehmen 60% Leistungen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> entgegen, aber<br />

ohne erkennbaren Schwerpunkt.<br />

Die regelmäßige Inanspruchnahme von Leistungen konzentriert sich bei den befragten regiona-<br />

len Patientenselbsthilfegruppen auf allgeme<strong>in</strong>e Beratung und Informationsmaterial sowie auf<br />

Fortbildungsveranstaltungen.<br />

6.11.8. F<strong>in</strong>anzierung<br />

Auf die Fragen nach e<strong>in</strong>er f<strong>in</strong>anziellen Beteiligung an den <strong>Tumorzentren</strong> gaben knapp die Hälf-<br />

te <strong>der</strong> befragten gesetzlichen Krankenkassen an, an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> betei-<br />

ligt zu se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e direkte F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> ist dabei die Ausnahme. In <strong>der</strong> Regel<br />

f<strong>in</strong>det die F<strong>in</strong>anzierung <strong>in</strong>direkt über die Pflegesätze statt.<br />

Die Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen partizipieren großteils nicht an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> Tu-<br />

morzentren. Nur 15% <strong>der</strong> befragten Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen gaben an, an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>an-<br />

zierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> beteiligt zu se<strong>in</strong>. Dabei stand die F<strong>in</strong>anzierung von Sachmitteln im<br />

Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Die Auswirkungen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>führung des fallpauschalenbasierten Entgeltsystems auf die F<strong>in</strong>anzie-<br />

rung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> konnte von <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> befragten gesetzlichen Krankenversiche-<br />

rung nicht abgeschätzt werden.<br />

6.11.9. Zertifizierung<br />

E<strong>in</strong>e Zertifizierung wird von 62% aller befragten Leistungsempfänger für gut befunden. Die Vor-<br />

teile dafür werden von den Befürwortern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Verbesserung <strong>der</strong> Qualitätssicherung, <strong>der</strong><br />

Schaffung von mehr Transparenz und <strong>der</strong> Etablierung von Standards für <strong>Tumorzentren</strong> im<br />

Rahmen des Zertifizierungsprozesses gesehen. Die Kritiker e<strong>in</strong>er Zertifizierung nannten <strong>in</strong> ers-<br />

ter L<strong>in</strong>ie den hohen bürokratischen Aufwand sowie die hohen Kosten e<strong>in</strong>er Zertifizierung als<br />

ausschlaggebende Gründe für ihre Ablehnung.<br />

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6.11.10. Verbesserungsvorschläge<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Interviews wurde e<strong>in</strong>e Vielzahl von Verbesserungsvorschlägen bezüglich <strong>der</strong><br />

<strong>Tumorzentren</strong> vorgebracht. Die Vorschläge glie<strong>der</strong>n sich jeweils <strong>in</strong> die drei Themenkomplexe<br />

Qualitätssicherung, Zusammenarbeit und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Die Befragung von regionalen Patientenselbsthilfegruppen zu möglichen Verbesserungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> hat <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie den Wunsch nach mehr Öffentlichkeitsarbeit zur Erhöhung<br />

des Bekanntheitsgrades ergeben.<br />

Qualitätssicherung:<br />

• Mehr psycho-onkologische Versorgung und ganzheitliche Betreuung<br />

• Mehr Patientenberatung sowie Informationen und Informationsveranstaltungen für Pati-<br />

enten<br />

• Bessere Vernetzung von ÄrztInnen und mehr Interdiszipl<strong>in</strong>arität<br />

• Mehr Angebote für e<strong>in</strong>e Zweitme<strong>in</strong>ung<br />

Zusammenarbeit:<br />

• Stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von regionalen Patientenselbsthilfegruppen<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

• Mehr generelle Öffentlichkeitsarbeit zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades<br />

Die befragten nie<strong>der</strong>gelassenen Onkologen sahen die wichtigste Verbesserungsmöglichkeit<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommunikation mit nie<strong>der</strong>gelassenen ÄrztInnen. Die Vorschläge stellen sich im Detail<br />

wie folgt dar:<br />

Qualitätssicherung:<br />

• Schaffung von überregionalen Leitl<strong>in</strong>ien und Standards<br />

• Stärkung <strong>der</strong> regionalen Leitfunktion<br />

• Stärkere Vernetzung von ambulantem und stationärem Sektor<br />

• Mehr Koord<strong>in</strong>ation von Patientenströmen<br />

Zusammenarbeit:<br />

• Bessere Kommunikation mit nie<strong>der</strong>gelassenen ÄrztInnen<br />

• Stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von nie<strong>der</strong>gelassenen ÄrztInnen<br />

• Fortbildung stärker auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> ÄrztInnen ausrichten<br />

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Öffentlichkeitsarbeit:<br />

• Generell mehr Öffentlichkeitsarbeit zur Schaffung von Transparenz über Aufgaben und<br />

Leistungen <strong>der</strong> TZ<br />

Die befragten kl<strong>in</strong>ischen Onkologen sahen <strong>in</strong> <strong>der</strong> IT-Vernetzung <strong>der</strong> Onkologen sowie <strong>der</strong><br />

Etablierung und Überwachung von Qualitätsparametern die größten Verbesserungspotenziale<br />

<strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>.<br />

Qualitätssicherung:<br />

• Etablierung und Überwachung von Qualitätsparametern<br />

• Mehr Kommunikation <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> und mit Fachschaften<br />

• Stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung des ambulanten Sektors (Vorsorge, Nachsorge, Patientenbera-<br />

tung)<br />

Zusammenarbeit:<br />

• Bessere IT-Vernetzung <strong>der</strong> Onkologen durch Videokonferenzen<br />

• Mehr Koord<strong>in</strong>ationsleistungen und Unterstützung bei Studien<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

• Generell mehr Öffentlichkeitsarbeit zur Schaffung von Transparenz über Aufgaben und<br />

Leistungen <strong>der</strong> TZ<br />

Die befragten gesetzlichen Krankenkassen sahen im Umfang <strong>der</strong> Datenbereitstellung für<br />

Krankenkassen und ÄrztInnen die meisten Verbesserungsmöglichkeiten.<br />

Qualitätssicherung:<br />

• Optimierung <strong>der</strong> Leistungen für den Patienten<br />

• Bessere Verzahnung von ambulantem und stationärem Sektor<br />

• Bessere Zusammenarbeit <strong>der</strong> TZ untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit:<br />

• Mehr Datenbereitstellung für Krankenkassen und ÄrztInnen<br />

• Mehr Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

• E<strong>in</strong>heitliches, homogenes Auftreten<br />

• Bessere Informationssysteme<br />

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Mehr generelle Öffentlichkeitsarbeit zur Schaffung von Transparenz ist das von Befragten <strong>der</strong><br />

Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen meistgenannte Verbesserungspotenzial <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>.<br />

Qualitätssicherung:<br />

• Bessere Verzahnung von ambulantem und stationärem Sektor<br />

• Stärkere Berücksichtigung <strong>der</strong> Palliativmediz<strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit:<br />

• Praxisnähere Fortbildung<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

• Generell mehr Öffentlichkeitsarbeit zur Schaffung von Transparenz über Aufgaben und<br />

Leistungen <strong>der</strong> TZ<br />

Die Befragung <strong>der</strong> Ärztekammern bezüglich Verbesserungsvorschläge für <strong>Tumorzentren</strong> hat<br />

ke<strong>in</strong>e verwertbaren Ergebnisse gebracht.<br />

In <strong>der</strong> Zusammenschau münden die Verbesserungsvorschläge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Vision von Tumorzent-<br />

rum, das über folgende Merkmale verfügt:<br />

- Sektorenübergreifende und flächendeckende Struktur <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

- Umfassende und allen Behandlungsbeteiligten zugängliche Information, Dokumentation<br />

und Kommunikation (Kl<strong>in</strong>isches Krebsregister, Konferenzen, Zweitme<strong>in</strong>ung, Fortbildung-<br />

und Weiterbildung, Transparenz)<br />

- Betonung von Qualitätssicherung und –verbesserung, Kollegialität und Patientenorientie-<br />

rung<br />

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7. Fazit aus <strong>der</strong> Evaluation<br />

7.1. Abgleich mit den Anfor<strong>der</strong>ungen des ADT-Memorandums<br />

Die Antworten zum Kriterienkatalog wurden mit Anfor<strong>der</strong>ungen an die <strong>Tumorzentren</strong>, wie sie im<br />

Memorandum (4. Auflage) formuliert und <strong>in</strong> den Kapiteln dieser Evaluation dargestellt s<strong>in</strong>d, ver-<br />

glichen und den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> rückgemeldet. Aus Gründen des Datenschutzes<br />

kann diese Tabelle nicht veröffentlicht werden.<br />

Es zeigte sich, wie erwartet, dass nicht alle Anfor<strong>der</strong>ungen von allen <strong>Tumorzentren</strong> vollständig<br />

erfüllt werden. Die größten Abweichungen liegen <strong>in</strong> den Anfor<strong>der</strong>ungen an die f<strong>in</strong>anzielle und<br />

personelle Ausstattung vor, gefolgt von <strong>der</strong> Größe des E<strong>in</strong>zugsgebiets und <strong>der</strong> Erfassung von<br />

Nachsorgedaten im kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister. Bezüglich Letzterem muss e<strong>in</strong>schränkend be-<br />

rücksichtigt werden, dass es mit den vorhandenen Daten nicht möglich ist, die Fragen zu be-<br />

antworten, ob weitere o<strong>der</strong> alle Krankenhäuser <strong>der</strong> Region <strong>in</strong> die verlaufsbegleitende Doku-<br />

mentation e<strong>in</strong>bezogen werden o<strong>der</strong> wie weit die sektorübergreifende Datenerfassung reicht.<br />

Überdurchschnittliche Personal- und F<strong>in</strong>anzausstattungen waren <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel durch das Vor-<br />

handense<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Service-E<strong>in</strong>richtungen begründet, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT-For<strong>der</strong>ung zur M<strong>in</strong>-<br />

destf<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Krebsregister an <strong>Tumorzentren</strong> mit 0,50 je E<strong>in</strong>wohner des<br />

E<strong>in</strong>zugsgebiets nicht be<strong>in</strong>haltet s<strong>in</strong>d.<br />

Aus den Ergebnissen <strong>der</strong> Evaluation leiten sich H<strong>in</strong>weise auf Verbesserungsmöglichkeiten ab,<br />

die im Folgenden nochmals genannt werden.<br />

7.2. Teilnahme an <strong>der</strong> Evaluation<br />

Bei <strong>der</strong> Befragung handelte es sich um e<strong>in</strong>e explizit freiwillige Teilnahme <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

ADT. E<strong>in</strong>e Beteiligung von 36 <strong>der</strong> 41 <strong>Tumorzentren</strong> war überraschend hoch. Mit den Mitglie-<br />

<strong>der</strong>n, die sich aus verschiedenen Gründen nicht an <strong>der</strong> Evaluation beteiligt haben, hat <strong>der</strong> ADT-<br />

Vorstand mittlerweile Gespräche aufgenommen. Diese <strong>Tumorzentren</strong> haben ihre Bereitschaft<br />

für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne Begutachtung und die Beteiligung am weiteren Prozess <strong>der</strong> Neuorientierung<br />

nach Phase III erklärt. Denn immerh<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d sowohl die Kritik, welche die DKG an den Tumor-<br />

zentren geäußert hat, als auch die zunehmend schwierigere f<strong>in</strong>anzielle Lage es wert, e<strong>in</strong>e um-<br />

fassende und vollständige Bestandsaufnahme durchzuführen.<br />

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7.3. Integration<br />

Nicht alle PLZ-Gebiete werden von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> vollständig erfasst. In<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen hat nur e<strong>in</strong> Drittel Daten für diese Evaluation zur Verfügung gestellt.<br />

In den E<strong>in</strong>zugsgebieten <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> leben zusammen ca. 50 Mio. E<strong>in</strong>-<br />

wohner. Die Bevölkerung <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>, aus denen die teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong><br />

stammen, beläuft sich auf ca. 78 Mio. E<strong>in</strong>wohner. Daraus lässt sich ableiten, dass zwei von drei<br />

E<strong>in</strong>wohnern unmittelbaren Zugang zu dem Know-how e<strong>in</strong>es an dieser Evaluation teilnehmen-<br />

den Tumorzentrums haben. Es wäre zu überlegen, ob und wie die Gebietszuständigkeiten, <strong>in</strong>s-<br />

beson<strong>der</strong>e im Zuge des Betriebs regionaler kl<strong>in</strong>ischer Krebsregister, neu geordnet werden kön-<br />

nen, o<strong>der</strong> aber ob neue Mitglie<strong>der</strong> aufgenommen werden können, welche die „Lücken“ schlie-<br />

ßen. Maßnahmen zur Schließung dieser Lücken s<strong>in</strong>d notwendig.<br />

Bei 15 <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> leben im E<strong>in</strong>zugsgebiet weniger als die im Memoran-<br />

dum gefor<strong>der</strong>ten 1 Mio. E<strong>in</strong>wohner. Es wäre zu überlegen, ob die Untergrenze nicht besser mit<br />

500.000 anzugeben ist. Denn <strong>der</strong> durchschnittlich erreichte Gesamtwert <strong>der</strong> „kle<strong>in</strong>en“ Tumor-<br />

zentren (n=15) liegt mit 67 sogar um zwei Punkte höher als <strong>der</strong> durchschnittlich erreichte Ge-<br />

samtwert <strong>der</strong> „großen“ <strong>Tumorzentren</strong> (n=20).<br />

H<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> sektorübergreifenden Verzahnung <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> verlaufsbegleitenden<br />

Krebsregistrierung und <strong>der</strong> Qualitätssicherung besteht noch e<strong>in</strong> deutliches Verbesserungspo-<br />

tenzial.<br />

7.4. Interdiszipl<strong>in</strong>arität<br />

Es lässt sich z.Zt. e<strong>in</strong> Trend beobachten, den man als „Errichtung von Cancer Centern“ be-<br />

zeichnen kann. Letztlich ist dies e<strong>in</strong>e konsequente Entwicklung, die mit <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ären Tu-<br />

morkonferenzen und <strong>der</strong> Bildung von Projektgruppen zur Leitl<strong>in</strong>ienentwicklung begonnen, und<br />

zu Strukturen von organspezifischen Zentren <strong>in</strong>nerhalb von <strong>Tumorzentren</strong> geführt hat. Diese<br />

sollen aber <strong>in</strong> jedem Fall nicht parallel zum Tumorzentrum aufgebaut werden, son<strong>der</strong>n unter<br />

se<strong>in</strong>em Dach. In Tüb<strong>in</strong>gen ist diese Entwicklung sehr ausgeprägt. Dort s<strong>in</strong>d sieben tumorspezi-<br />

fische Zentren entstanden, welche die großen Gruppen <strong>der</strong> Tumorentitäten abdecken. Letztlich<br />

ist die Entwicklung von Brustzentren, welche durch die Disease Management Programme aus-<br />

gelöst wurde, e<strong>in</strong>e Reaktion auf die For<strong>der</strong>ung nach Diagnostik- und Therapiestrukturen <strong>in</strong>ner-<br />

halb e<strong>in</strong>es bestehenden Tumorzentrums. In solchen tumorspezifischen Zentren können dann<br />

Patienten und Patient<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är vorgestellt und behandelt werden.<br />

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<strong>Tumorzentren</strong> wissen, <strong>in</strong> denen sämtliche Patienten bestimmter Krankheitsbil<strong>der</strong> vorgestellt<br />

werden, wissen zu berichten, dass etwa je<strong>der</strong> zehnte Patient, von dem man annahm, dass es<br />

sich um e<strong>in</strong>en „Rout<strong>in</strong>efall“ handelt, <strong>der</strong> ke<strong>in</strong>er weiteren Diskussion bedarf, bei <strong>der</strong> Vorstellung<br />

dennoch zu Rückfragen geführt hat. Bei <strong>der</strong> dadurch ausgelösten Diskussion hat sich gezeigt<br />

das es sich bei jedem zehnten „Rout<strong>in</strong>efall“ nicht um e<strong>in</strong>en „e<strong>in</strong>fachen Fall“ gehandelt hat.<br />

7.5. Leitl<strong>in</strong>ien<br />

Von den teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> erfolgt e<strong>in</strong>e Überprüfung leitl<strong>in</strong>iengerechten Handelns<br />

nur <strong>in</strong> zwei Drittel <strong>der</strong> Fälle. Mit e<strong>in</strong>em verlaufsbegleitenden Krebsregister sollte jedes Tumor-<br />

zentrum <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>, zum<strong>in</strong>dest stichprobenartig zu überprüfen, ob die Behandlung nach<br />

e<strong>in</strong>em Evidenz basierten Standard erfolgt. Die GTDS-Nutzer können dazu auf sog. Skripts zu-<br />

rückgreifen, die extra dafür entwickelt worden s<strong>in</strong>d.<br />

7.6. Verlaufsbegleitendes Krebsregister<br />

Im Memorandum <strong>der</strong> ADT wird die Integration <strong>der</strong> Nachsorge <strong>in</strong> das kl<strong>in</strong>ische Krebsregister ex-<br />

plizit gefor<strong>der</strong>t. Etwa drei Viertel <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> genügen diesem Anspruch zum<strong>in</strong>dest an-<br />

satzweise. E<strong>in</strong>e sektorenübergreifende, sämtliche Mitbehandler e<strong>in</strong>er Region e<strong>in</strong>beziehende<br />

Krebsregistrierung ist bisher jedoch nur bei den Flächenbezogenen <strong>Tumorzentren</strong> realisiert.<br />

Dieser Bereich stellt deshalb die zentrale Zukunftsaufgabe <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen<br />

<strong>Tumorzentren</strong> dar.<br />

Drei Viertel <strong>der</strong> teilnehmenden <strong>Tumorzentren</strong> führen Auswertungen zur rezidivfreien und zur<br />

Gesamtüberlebenszeit durch. Über die Hälfte führt Auswertungen zu Komplikationsraten durch.<br />

E<strong>in</strong> Drittel führt Auswertungen zu Ansprechraten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lebensqualität <strong>der</strong> behandelten Pati-<br />

ent<strong>in</strong>nen und Patienten durch. E<strong>in</strong> Sechstel erfasst ke<strong>in</strong>e Therapieendpunkte. Der Grund hier-<br />

für liegt ansche<strong>in</strong>end nicht an mangelndem Interesse, son<strong>der</strong>n an fehlenden Ressourcen. Al-<br />

lerd<strong>in</strong>gs würde gerade die Auswertung dieser patientenbezogenen Verlaufsdaten die Stärke <strong>der</strong><br />

<strong>Tumorzentren</strong> darstellen. Hier bestehen i.S. e<strong>in</strong>er Qualitätssicherung <strong>der</strong> onkologischen Ver-<br />

sorgung vermutlich die entscheidenden Verbesserungsmöglichkeiten.<br />

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7.7. Fort- und Weiterbildung<br />

Im Vergleich zur Voruntersuchung ist die Zahl <strong>der</strong> angebotenen Fort- und Weiterbildungsveran-<br />

staltungen deutlich gestiegen. Verbesserungsvorschläge leiten sich aus den vorliegenden Da-<br />

ten nicht ab. Nicht selten jedoch könnte <strong>der</strong> „Mehrwert“ <strong>der</strong> Fortbildungsaktivitäten noch gestei-<br />

gert werden, <strong>in</strong>dem Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen von <strong>Tumorzentren</strong> ihre fach- o<strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ikbezogenen<br />

Fortbildungen konsequenter unter das Dach ihres Tumorzentrums stellen und <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>är<br />

organisieren würden.<br />

7.8. Studienaktivitäten<br />

Die For<strong>der</strong>ung nach e<strong>in</strong>er Beteiligung an Studien seitens <strong>der</strong> ADT ist verständlich. Dass an-<br />

sche<strong>in</strong>end nicht alle <strong>Tumorzentren</strong> dieser Auffor<strong>der</strong>ung nachkommen (können), liegt teilweise<br />

<strong>in</strong> ihrer F<strong>in</strong>anzierung begründet. Verbesserungsvorschläge leiten sich aus den vorliegenden<br />

Daten nicht ab.<br />

7.9. Informations- und Beratungsdienste<br />

Die Antworten auf den Fragebogen erlauben lei<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Aussagen darüber, ob das Informati-<br />

ons- und Beratungsangebot für Patienten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im psychosozialen/ psychoonkologi-<br />

schen Bereich und <strong>in</strong> <strong>der</strong> palliativen Situation, tatsächlich <strong>in</strong> ausreichendem Umfang vorgehal-<br />

ten wird bzw. vorhanden ist. Verbesserungsvorschläge lassen sich aus den vorliegenden Daten<br />

nicht ableiten.<br />

7.10. Leistungsempfänger<br />

Die Befragung von regionalen Patientenselbsthilfegruppen zu möglichen Verbesserungen <strong>der</strong><br />

<strong>Tumorzentren</strong> hat <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie den Wunsch nach mehr Öffentlichkeitsarbeit ergeben.<br />

Die befragten nie<strong>der</strong>gelassenen Onkologen sahen die wichtigste Verbesserungsmöglichkeit <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Kommunikation mit nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzten.<br />

Die befragten kl<strong>in</strong>ischen Onkologen sahen <strong>in</strong> <strong>der</strong> IT-Vernetzung <strong>der</strong> Onkologen sowie <strong>der</strong> Etab-<br />

lierung und Überwachung von Qualitätsparametern die größten Verbesserungspotenziale <strong>der</strong><br />

<strong>Tumorzentren</strong>.<br />

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Die befragten gesetzlichen Krankenkassen sahen im Umfang <strong>der</strong> Datenbereitstellung für Kran-<br />

kenkassen und Ärzte die entscheidenden Verbesserungsmöglichkeiten.<br />

Mehr generelle Öffentlichkeitsarbeit zur Schaffung von Transparenz ist das von Befragten <strong>der</strong><br />

Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen meistgenannte Verbesserungspotenzial <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>.<br />

Der geme<strong>in</strong>same Nenner <strong>der</strong> von den Leistungsempfängern geäußerten Verbesserungswün-<br />

sche lässt sich als optimale sektorenübergreifende Kommunikation und Qualitätssicherung be-<br />

schreiben. Diese von den Leistungsempfängern an TZ gestellte Anfor<strong>der</strong>ungen decken sich mit<br />

dem vielleicht essentiellsten durch die Evaluation ermittelten Verbesserungspotenzial: <strong>der</strong> Rea-<br />

lisierung regionaler kl<strong>in</strong>ischer Krebsregister, als Basis für e<strong>in</strong> flächendeckendes sektorenüber-<br />

greifendes Qualitätsmanagement und Benchmark<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Behandlungse<strong>in</strong>richtungen.<br />

7.11. Personelle und f<strong>in</strong>anzielle Ausstattung<br />

Über e<strong>in</strong>e geeignete Ausstattung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> trifft das Memorandum <strong>der</strong> ADT e<strong>in</strong>e ganze<br />

Reihe von Aussagen. Diese Anfor<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Realität nicht umgesetzt worden. Das<br />

mag daran liegen, dass die F<strong>in</strong>anzierung bei den meisten <strong>Tumorzentren</strong> letztlich über die Pfle-<br />

gesätze läuft. Da <strong>Tumorzentren</strong> aber i.d.R. nicht an Pflegesatzverhandlungen teilnehmen und<br />

das Management <strong>der</strong> Krankenhäuser bestrebt ist, die Adm<strong>in</strong>istration von Funktionse<strong>in</strong>richtun-<br />

gen möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten, kommt es hier zu e<strong>in</strong>em Defizit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Interessenvertretung und<br />

ggf. auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> von den <strong>Tumorzentren</strong> erbrachten Leistungen gerade im H<strong>in</strong>-<br />

blick auf den qualitätssichernden Aspekt <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>.<br />

7.12. Zusammenfassende Bewertung<br />

Die <strong>Tumorzentren</strong> sehen ihre primäre Aufgabe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Qualitätssicherung <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong><br />

Krebskranken. Diese Auffassung wird e<strong>in</strong>hellig von allen <strong>Tumorzentren</strong> geteilt. Auch die befrag-<br />

ten Leistungsempfänger sehen hier<strong>in</strong> die wesentliche Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>.<br />

Diese Aufgabe erfüllen die <strong>Tumorzentren</strong> auf mehrfache Weise:<br />

An erster Stelle ist die zentrale Bedeutung von verlaufsbegleitend und sektorenübergreifend zu<br />

führenden kl<strong>in</strong>ischen Krebsregistern zu nennen, als Basis für die Beurteilbarkeit <strong>der</strong> Prozess-<br />

und <strong>der</strong> Ergebnisqualität <strong>der</strong> Behandlung. Hier s<strong>in</strong>d teilweise beachtlich fortgeschrittene und ef-<br />

fiziente E<strong>in</strong>richtungen und Strukturen mit Vorbildfunktion vorhanden, teilweise jedoch auch e-<br />

normer Entwicklungsbedarf zu verzeichnen.<br />

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Die <strong>Tumorzentren</strong> tragen zur Verbesserung <strong>der</strong> Versorgungsqualität bei, <strong>in</strong>dem sie für Patien-<br />

ten und Angehörige sowie auch für die Öffentlichkeit Informationen bereit stellen. Bei Patienten<br />

können diese sehr konkret werden. Sie be<strong>in</strong>halten sowohl Informationen zur <strong>in</strong>dividuellen Di-<br />

agnose und den sich daraus ergebenden Behandlungsmöglichkeiten, <strong>in</strong>klusive e<strong>in</strong>er Bewertung<br />

dieser Möglichkeiten auf <strong>der</strong> Grundlage e<strong>in</strong>er Evidence based Medic<strong>in</strong>e, als auch z.B. die Vor-<br />

stellung des Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tumorkonferenz.<br />

Ärzt<strong>in</strong>nen und Ärzte werden bei <strong>der</strong> Therapie Krebskranker unterstützt, <strong>in</strong>dem <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre<br />

Tumorkonferenzen organisiert, durchgeführt und dokumentiert werden und etablierte Bera-<br />

tungs- und Konsilangebote bereitgestellt werden. Durch die Auswertung <strong>der</strong> Verlaufsdaten ihrer<br />

Patienten s<strong>in</strong>d <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, den behandelnden Ärzten Rückmeldungen über die<br />

Konformität <strong>der</strong> Therapie mit den bestehenden Leitl<strong>in</strong>ien, über das Outcome <strong>der</strong> Patienten etc.<br />

und über die Güte <strong>der</strong> Dokumentation <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen und ambulanten Verläufe zu geben.<br />

Für die Mitgliedskl<strong>in</strong>iken e<strong>in</strong>es Tumorzentrums, die kooperierenden nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte<br />

und Ärzt<strong>in</strong>nen und nicht zuletzt auch für die Kassen und Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen stel-<br />

len <strong>Tumorzentren</strong> darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n dar, wenn über die spezielle Auswertung von<br />

Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren und <strong>der</strong>en zielgerichtete Kommunikation dafür Sorge getragen wird, dass<br />

aufwändige Mehrfachuntersuchungen o<strong>der</strong> unangemessene diagnostische und therapeutische<br />

Maßnahmen unterbleiben.<br />

E<strong>in</strong> weiterer gesellschaftlicher Nutzen entsteht aus <strong>der</strong> Auswertung <strong>der</strong> an die epidemiologi-<br />

schen Krebsregister weitergeleiteten Daten.<br />

Damit ist die Liste <strong>der</strong> Nutznießer e<strong>in</strong>es Tumorzentrums jedoch noch nicht abgeschlossen.<br />

Zahlreiche <strong>Tumorzentren</strong> haben teils <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> kl<strong>in</strong>ischen Strukturen, <strong>in</strong> denen sie angesie-<br />

delt s<strong>in</strong>d, teils außerhalb, Servicee<strong>in</strong>richtungen etabliert, die unmittelbar patientenorientierte<br />

Leistungen erbr<strong>in</strong>gen o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Qualifizierung des onkologischen Personals dienen, zum Bei-<br />

spiel ambulant-stationäre Palliativdienste und –e<strong>in</strong>richtungen, professionelle psychoonkologi-<br />

sche Dienste und psychosoziale Beratungsstellen, Fort- und Weiterbildungse<strong>in</strong>richtungen, Prä-<br />

ventionsprojekte. Sie haben <strong>in</strong> diesen Bereichen <strong>in</strong>novative Motorfunktion übernommen, das<br />

Bewusstse<strong>in</strong> für bislang unterentwickelte Versorgungsbereiche geschärft und Praxismodelle<br />

entwickelt.<br />

Durchgängiges Merkmal <strong>der</strong> Arbeit e<strong>in</strong>es Tumorzentrums ist, dass se<strong>in</strong>e Leistungen letztlich<br />

immer den Patienten zugute kommen, entwe<strong>der</strong> auf direktem Wege <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er Empfehlung<br />

o<strong>der</strong> unterstützen<strong>der</strong> Betreuung, über die Zusammenarbeit mit e<strong>in</strong>er Patientenselbsthilfegrup-<br />

pe, o<strong>der</strong> <strong>in</strong>direkt durch die Unterstützung <strong>der</strong> ärztlichen Tätigkeit, durch die Auswertung von<br />

Qualitäts<strong>in</strong>dikatoren, die den Behandlungserfolg belegen, den Vergleich von verschiedenen<br />

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therapeutischen Vorgehensweisen o<strong>der</strong> auch die Bereitstellung von Daten für kl<strong>in</strong>ische Regis-<br />

ter, epidemiologische Auswertungen o<strong>der</strong> Disease Management Programme u.v.a.m.<br />

Es empfiehlt sich daher, dass die Projektgeber und die <strong>Tumorzentren</strong> geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e gezielte<br />

Lobbyarbeit betreiben, um diese Leistungen <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> öffentlichen Wahrneh-<br />

mung zu verankern, und um die weitere F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> auch nach <strong>der</strong> Umstel-<br />

lung auf das neue Fallpauschalenentgeltsystem zu gewährleisten.<br />

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8. Weiteres Vorgehen im Projekt<br />

In <strong>der</strong> nächsten Projektphase „Phase III: Entwicklung von Empfehlungen für die künftigen<br />

Strukturen und Aufgaben von <strong>Tumorzentren</strong>“ werden die Projektpartner Deutsche Krebshilfe,<br />

Deutsche Krebsgesellschaft und Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Deutscher <strong>Tumorzentren</strong> unter E<strong>in</strong>bezie-<br />

hung <strong>der</strong> verschiedenen zuständigen Gremien geme<strong>in</strong>sam auf <strong>der</strong> Basis dieser Evaluation und<br />

<strong>der</strong> sich än<strong>der</strong>nden Rahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> onkologische Versorgung e<strong>in</strong> Konzept zur Wei-<br />

terentwicklung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> entwerfen.<br />

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9. Anhang<br />

9.1. Kriterienkatalog<br />

Im Folgenden s<strong>in</strong>d die Fragen und Antwortmöglichkeiten, sowie das Bewertungsraster des Kri-<br />

terienkatalogs abgebildet. „Falsch“ bedeutet das Fehlen e<strong>in</strong>es E<strong>in</strong>trags. Es handelt sich dabei<br />

um e<strong>in</strong>en „fiktiven“ Antwortbogen, <strong>der</strong> die maximale Punktzahl erreicht.<br />

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9.2. Funktionsanalyse<br />

Erhebungsbogen – Blatt 1: Angaben zur Geschäftsstelle des Tumorzentrums<br />

Angaben zur Geschäftsstelle des Tumorzentrums (hier bitte ke<strong>in</strong>e Angaben zu den Mitglieds<strong>in</strong>stitutionen e<strong>in</strong>tragen)<br />

Untersuchungse<strong>in</strong>heit Nr.:


Erhebungsbogen – Blatt 3: Aufgabenverteilung<br />

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9.3. Interviews mit Leistungsempfängern<br />

9.3.1. Interviewpartner<br />

Folgende Personen s<strong>in</strong>d im Verlauf <strong>der</strong> Befragung kontaktiert worden:<br />

• 23 gesetzliche Krankenversicherungen wurden kontaktiert, davon waren 14 zu e<strong>in</strong>em<br />

Interview bereit<br />

• 16 Ärztekammern wurden kontaktiert, davon waren 10 zu e<strong>in</strong>em Interview bereit<br />

• 16 kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igungen wurden kontaktiert, davon waren 13 zu e<strong>in</strong>em Inter-<br />

view bereit<br />

• 20 nie<strong>der</strong>gelassene Onkologen wurden kontaktiert, davon waren 16 zu e<strong>in</strong>em Interview<br />

bereit<br />

• 19 kl<strong>in</strong>ische Onkologen wurden kontaktiert, davon waren 16 zu e<strong>in</strong>em Interview bereit<br />

• 41 regionale Patientenselbsthilfegruppen wurde kontaktiert und waren zu e<strong>in</strong>em Inter-<br />

view bereit<br />

Im Folgenden s<strong>in</strong>d die Fragen aufgelistet, die den jeweiligen Interviewpartnern standardmäßig<br />

vorgelegt wurden.<br />

9.3.2. Interviewleitfaden für gesetzliche Krankenversicherung (GKV)<br />

• Was versteht Ihre Krankenversicherung unter e<strong>in</strong>em Tumorzentrum?<br />

• Lassen sich aus Ihrer Sicht die TZ <strong>in</strong> verschiedene Gruppen differenzieren (z.B. h<strong>in</strong>-<br />

sichtlich ihrer Aufgabenwahrnehmung, Organisation, Arbeitsweise)?<br />

• Mit welchen TZ arbeitet Ihre Krankenversicherung zusammen?<br />

• Wenn Sie mit e<strong>in</strong>em TZ zusammenarbeiten, was ist <strong>der</strong> Inhalt/Gegenstand dieser Zu-<br />

sammenarbeit (z.B. Disease Management Programm Mammakarz<strong>in</strong>om)?<br />

• Betreibt Ihre Krankenversicherung mittels <strong>der</strong> TZ e<strong>in</strong>e gezielte Steuerung des Patienten<br />

durch den „mediz<strong>in</strong>ischen Betrieb“?<br />

• Wor<strong>in</strong> sieht Ihre Krankenversicherung den Schwerpunkt <strong>in</strong>nerhalb des Leistungsprofils<br />

<strong>der</strong> TZ?<br />

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• Welche Leistungen sollten aus Sicht Ihrer Krankenversicherung standardmäßig von TZ<br />

angeboten werden (z.B. Patientenberatung, Auswertungen des kl<strong>in</strong>ischen Krebsregis-<br />

ters h<strong>in</strong>sichtlich Behandlungsqualität)?<br />

• Soweit beurteilbar, wie bewerten Sie das Leistungsangebot h<strong>in</strong>sichtlich Umfang und<br />

Qualität (z.B. sektorübergreifende Zusammenarbeit <strong>in</strong> Form von Tumorkonferenzen,<br />

Leitl<strong>in</strong>ienentwicklung)?<br />

• Welche Leistungen e<strong>in</strong>es TZ nehmen Sie regelmäßig <strong>in</strong> Anspruch?<br />

• Ist Ihre Krankenversicherung an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung von TZ beteiligt?<br />

Wenn ja, wie hoch war das monetäre Engagement Ihre Krankenversicherung bzgl. TZ<br />

<strong>in</strong> 2002?<br />

• Wie wird sich nach Ihrer E<strong>in</strong>schätzung das fallpauschalenbasierte Entgeltsystem auf die<br />

F<strong>in</strong>anzierung <strong>der</strong> TZ auswirken?<br />

• Welche Verbesserungsvorschläge hätten Sie h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> TZ?<br />

• Wie steht Ihre Krankenversicherung zu e<strong>in</strong>er Zertifizierung <strong>der</strong> TZ?<br />

9.3.3. Interviewleitfaden für Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igungen (KV)<br />

• Was versteht Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung unter e<strong>in</strong>em Tumorzentrum?<br />

• Lassen sich aus Ihrer Sicht die TZ <strong>in</strong> verschiedene Gruppen differenzieren (z.B. h<strong>in</strong>-<br />

sichtlich ihrer Aufgabenwahrnehmung, Organisation, Arbeitsweise)?<br />

• Mit welchen TZ arbeitet Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung zusammen?<br />

• Wenn Sie mit e<strong>in</strong>em TZ zusammenarbeiten, was ist <strong>der</strong> Inhalt/Gegenstand dieser Zu-<br />

sammenarbeit?<br />

• Betreibt Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung e<strong>in</strong>e gezielte Patientensteuerung mittels <strong>der</strong><br />

TZ?<br />

• Wor<strong>in</strong> sieht Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung den Schwerpunkt <strong>in</strong>nerhalb des Leis-<br />

tungsprofils <strong>der</strong> TZ?<br />

• Welche Leistungen sollten aus Sicht Ihrer Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igung standardmäßig<br />

von TZ angeboten werden?<br />

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• Soweit beurteilbar, wie bewerten Sie das Leistungsangebot h<strong>in</strong>sichtlich Umfang und<br />

Qualität (z.B. Tumorkonferenzen, Fort- und Weiterbildung, Verzahnung von ambulan-<br />

tem und stationärem Sektor)?<br />

• Welche Leistungen e<strong>in</strong>es TZ nehmen Sie regelmäßig <strong>in</strong> Anspruch?<br />

• Ist Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung an <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzierung von TZ beteiligt?<br />

• Wenn ja, wie hoch war das monetäre Engagement Ihrer Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igung<br />

bzgl. TZ <strong>in</strong> 2002?<br />

• Welche Verbesserungsvorschläge hätten Sie h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> TZ?<br />

• Wie steht Ihre Kassenärztliche Vere<strong>in</strong>igung zu e<strong>in</strong>er Zertifizierung <strong>der</strong> TZ?<br />

9.3.4. Interviewleitfaden für Ärztekammern<br />

• Was verstehen Sie unter dem Begriff Tumorzentrum?<br />

• Lassen sich TZ h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Aufgabenwahrnehmung, Organisation, Arbeitsweise,<br />

Ausstattung <strong>in</strong> verschiedene Gruppen differenzieren?<br />

• Mit welchen TZ arbeiten Sie zusammen?<br />

• Wenn Sie mit e<strong>in</strong>em TZ zusammenarbeiten, was ist <strong>der</strong> Inhalt/Gegenstand dieser Zu-<br />

sammenarbeit?<br />

• Wor<strong>in</strong> sehen Sie den Schwerpunkt <strong>in</strong>nerhalb des Leistungsprofils <strong>der</strong> TZ?<br />

• Welche Leistungen sollten aus Ihrer Sicht standardmäßig von TZ angeboten werden?<br />

• Soweit beurteilbar, wie bewerten Sie das Leistungsangebot h<strong>in</strong>sichtlich Umfang und<br />

Qualität (z.B. Tumorkonferenzen, Fort- und Weiterbildung für Ärzte und mediz<strong>in</strong>isches<br />

Personal)?<br />

• Welche Leistungen e<strong>in</strong>es TZ nehmen Sie regelmäßig <strong>in</strong> Anspruch?<br />

• Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für TZ?<br />

• Wie stehen Sie zu e<strong>in</strong>er Zertifizierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>?<br />

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9.3.5. Interviewleitfaden für nie<strong>der</strong>gelassene und kl<strong>in</strong>ische Onkologen<br />

• Was verstehen Sie unter dem Begriff Tumorzentrum?<br />

• Lassen sich die TZ <strong>in</strong> verschiedene Gruppen differenzieren (z.B. h<strong>in</strong>sichtlich ihrer Auf-<br />

gabenwahrnehmung, Organisation, Arbeitsweise)?<br />

• Mit welchen TZ stehen Sie <strong>in</strong> Kontakt/arbeiten Sie zusammen?<br />

• Wor<strong>in</strong> sehen Sie den Schwerpunkt <strong>in</strong>nerhalb des Leistungsprofils <strong>der</strong> TZ?<br />

• Welche Leistungen sollten aus Ihrer Sicht standardmäßig von TZ angeboten werden?<br />

• Wie bewerten Sie das Leistungsangebot h<strong>in</strong>sichtlich Umfang und Qualität (z.B. Tumor-<br />

konferenzen, Fort- und Weiterbildung für Ärzte und mediz<strong>in</strong>isches Personal, Auswer-<br />

tungen zur Behandlungsqualität)?<br />

• Welche Leistungen e<strong>in</strong>es TZ nehmen Sie regelmäßig <strong>in</strong> Anspruch?<br />

• Wie schätzen Sie die Bedeutung des Informationsangebotes des TZ im Vergleich zu<br />

an<strong>der</strong>en Informationsquellen e<strong>in</strong>?<br />

• Welche an<strong>der</strong>en Informationsquellen s<strong>in</strong>d das?<br />

• Wie beurteilen Sie die Erreichbarkeit des TZ?<br />

• Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für TZ?<br />

• Wie stehen Sie zu e<strong>in</strong>er Zertifizierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>?<br />

9.3.6. Interviewleitfaden für regionale Patientenselbsthilfeorganisationen<br />

• Was verstehen Sie unter dem Begriff Tumorzentrum?<br />

• Mit welchen TZ stehen Sie <strong>in</strong> Kontakt/arbeiten Sie zusammen?<br />

• Welche Leistungen e<strong>in</strong>es TZ nehmen Sie <strong>in</strong> Anspruch?<br />

• Wie schätzen Sie die Bedeutung des Informationsangebotes <strong>der</strong> TZ im Vergleich zu<br />

an<strong>der</strong>en Informationsquellen e<strong>in</strong>?<br />

• Welche Informationsquellen s<strong>in</strong>d das?<br />

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• Wie beurteilen Sie den Leistungsumfang des TZ für die Betroffenen <strong>in</strong> Ihrer Selbsthilfe-<br />

gruppe bzw. für Tumorpatienten ganz allgeme<strong>in</strong>?<br />

• Wie beurteilen Sie die Qualität <strong>der</strong> angebotenen Leistungen?<br />

• Wie beurteilen Sie die Erreichbarkeit des TZ h<strong>in</strong>sichtlich Beratung und Information?<br />

• Welche Verbesserungsvorschläge haben Sie für TZ?<br />

• Wie stehen Sie zu e<strong>in</strong>er Zertifizierung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong>?<br />

9.4. Adressliste <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT<br />

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9.5. Literaturliste<br />

• Aufbau und Zusammenfassung <strong>der</strong> onkologischen E<strong>in</strong>richtungen..., C.G. Schmidt,<br />

Strahlentherapie, 154, Nr. 3, Seiten 161-168, 1978<br />

• Tumorzentrum Hannover – Aufgaben und Ziele, H. Poliwoda, Nie<strong>der</strong>sächsisches Ärzte-<br />

blatt, 23, Seiten 805-808, 1978<br />

• <strong>Tumorzentren</strong>, F. Porzsolt, Kl<strong>in</strong>ikarzt, 19, Nr. 12, Seiten 598-599, 1990<br />

• Aufgaben und Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> für die <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Tumortherapie, P.<br />

Schlag, Langenbecks Arch Suppl II (Kongressbericht) Seiten 47-50, 1990<br />

• Aufgaben und Ziele des Tumorzentrums Hannover, Bernd Günther, Med. Kl<strong>in</strong>. 91 Son-<br />

<strong>der</strong>nr. 3, Seiten 72-74, 1996<br />

• Aufgaben <strong>der</strong> ADT, H. Sauer, Forum DKG, Nr. 13, Seiten 637-639, 1998<br />

• Modellprogramm zur besseren Versorgung von Krebspatienten, Schriftreihe des Bun-<br />

desm<strong>in</strong>isteriums für Gesundheit, Band 109, Nomos Verlagsgesellschaft Baden-Baden,<br />

1998<br />

• Umfrage zu versorgungsrelevanten Aktivitäten <strong>der</strong> TZ <strong>in</strong> <strong>der</strong> ADT, TumorDiagn. & The-<br />

rapie 20, Seiten 33-38, 1999<br />

• Memorandum <strong>der</strong> ADT, 4. Auflage, H. Sauer et.al., 1999<br />

• Wo e<strong>in</strong> Wille ist, schaffen wir e<strong>in</strong>en Weg, L. Weißbach, Forum DGK, Son<strong>der</strong>heft 01,<br />

Seiten 03-06, 2000<br />

• Streitpunkt: <strong>Tumorzentren</strong>, H. Sauer, D. Hölzel, H. Braunwald, K.-P. Hellriegel, M.<br />

Schönfel<strong>der</strong>, Forum DGK, Son<strong>der</strong>heft 01, Seite 10, 2000<br />

• Tumorregister – Qualitäts<strong>in</strong>dikator und Vision für e<strong>in</strong>en Onkologiestandort, D. Hölzel,<br />

Forum DGK, Son<strong>der</strong>heft 02, Seiten 08-11, 2000<br />

• Was leisten <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> ihrer jetzigen Form, Hansjörg Sauer, Fo-<br />

rum DKG, Son<strong>der</strong>heft 02, Seiten 24-25, 2000<br />

• Für e<strong>in</strong>e bessere Zusammenarbeit gegen Krebserkrankungen, K.-P. Hellriegel, P.-I.<br />

Thünte, V. Budach, Forum DGK, Son<strong>der</strong>heft 02, Seiten 32-34, 2000<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc116/117


• Zertifizierung von onkologischen Schwerpunkten und <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg, M. Bamberger, H. Heimpel, Forum DGK, Son<strong>der</strong>heft 02, Seiten 35-36,<br />

2000<br />

• Die bayerischen <strong>Tumorzentren</strong>, Bayerisches Ärzteblatt, Nr. 2, Seiten 55-61, 2001<br />

• Die Acht Thesen zur Krebsmediz<strong>in</strong> auf dem Prüfstand, Lothar Weißbach, Rolf Kreien-<br />

berg, Süddeutsche Zeitung Nr. 60, Seite V2, vom 12.3.02<br />

• Krebsmediz<strong>in</strong> wie beim Arbeitsamt, S. Olff, K. Koch, Süddeutsche Zeitung Nr. 60, Seite<br />

V2, vom 12.3.02<br />

• Integrierte Versorgung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Onkologie aus Sicht e<strong>in</strong>es Tumorzentrums, G. Schott, Fo-<br />

rum DKG, Son<strong>der</strong>heft 2, Seiten 32-35, 2003<br />

• Die Verantwortung des Staates <strong>in</strong> <strong>der</strong> Krebsmediz<strong>in</strong>, A. Schauer, E. Ratzke, Strafrecht-<br />

Biorecht- Rechtsphilosophie, C. F. Müller Verlag, Heidelberg, Seiten 807-833, 2003<br />

• <strong>Tumorzentren</strong>: „Unverzichtbar“, M. Merten, Deutsches Ärzteblatt, Nr. 21, Seiten B 1181-<br />

B1182, 2003<br />

• <strong>Tumorzentren</strong> – Tumorboards, M.A. Siess, Onkologe, Nr. 9, Seiten 354-361, 2003<br />

• Protokoll <strong>der</strong> Gesundheitsm<strong>in</strong>isterkonferenz <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, Presse<strong>in</strong>fos, Protokolle <strong>der</strong> 77<br />

GMK (2004)<br />

9.6. Acknowledgement<br />

Allen, die sich als Gesprächspartner/<strong>in</strong> bereitgestellt o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Beantwortung <strong>der</strong> Fragebögen<br />

beteiligt o<strong>der</strong> durch ihre Kritik an <strong>der</strong> Gestaltung dieses Berichts mitgewirkt haben, sei aus-<br />

drücklich für ihr Engagement, ihre konstruktive Mitarbeit und für ihre Sorgfalt gedankt.<br />

Beson<strong>der</strong>er Dank gilt Frau Dr. Kl<strong>in</strong>khammer-Schalke, TZ Regensburg, Herrn Braunwald, ITZ<br />

Tüb<strong>in</strong>gen, Herrn Dr. Ratzke, TZ Gött<strong>in</strong>gen und Herrn Pohn-Weid<strong>in</strong>ger, H&P, welche die Erstel-<br />

lung des Endberichts tatkräftig unterstützt haben.<br />

München, den 20. September 2004<br />

Dr. Dr. Daniel P. Wichelhaus, Horváth & Partner GmbH<br />

20.09.2004 Endbericht - <strong>Evaluierung</strong> <strong>der</strong> <strong>Tumorzentren</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>BRD</strong> - 20-09-2004.doc117/117

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