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Download - Verband der Geschichtslehrer

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<strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschichtslehrer</strong> Deutschlands e.V.<br />

Newsletter Nr. 13 (Juni 2013)<br />

Redaktion: Christian Jung; E-Mail: jung-vgd@gmx.de.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

anbei erhalten Sie den 13. Newsletter des <strong>Verband</strong>es <strong>der</strong> <strong>Geschichtslehrer</strong> Deutschlands. Dieser informiert in<br />

enger Verbindung mit <strong>der</strong> Rubrik „Szene“ in „geschichte für heute“ (Wochenschau Verlag) über die <strong>Verband</strong>sarbeit<br />

sowie kurz und präzise über aktuelle Entwicklungen und Themen aus <strong>der</strong> Geschichtswissenschaft<br />

und Geschichtsdidaktik, dem musealen Bereich und den Medien. Bitte teilen Sie <strong>der</strong> Newsletter-<br />

Redaktion Termine und vor allem die E-Mail-Adressen von interessierten Personen mit. Gerne können Sie<br />

den Newsletter auch weiterleiten.<br />

Weiterlesen im Internet:<br />

VGD - http://www.geschichtslehrerverband.de<br />

VGD Facebook<br />

VGD Twitter<br />

gfh - http://www.geschichtefuerheute.de/<br />

Wochenschau Verlag - http://www.wochenschau-verlag.de/<br />

Newsletter VGD:<br />

Wer in die Newsletter-Liste des VGD aufgenommen werden möchte, bitte kurze Mail an:<br />

jung-vgd@gmx.de<br />

Beste Grüße<br />

Ihr Christian Jung<br />

Aus dem Inhalt (Auswahl):<br />

Aktuelles aus dem Bundesverband, Arbeitskreise, Geschichtsmesse,<br />

Kernlehrplan NRW, Geschichtswissen, Jugendkulturen, Korea, Leni Riefenstahl, 17. Juni 1953,<br />

Ruhrgebiet, Künstler im Nationalsozialismus, JuniCube, Dresden, Unterrichtsmaterialien,<br />

Archäologie, Geschichtsbil<strong>der</strong>, Wirtschaftsstandort, D-Mark für die DDR, Kölner<br />

Stadtarchiv, Stasi, Fotowettbewerb, Frieden, Arbeiterverein, Beitrittsformular.<br />

1


Aktuelles aus dem Bundesverband<br />

Von Ulrich Bongertmann<br />

Vorstandssitzungen des VGD<br />

Auf <strong>der</strong> Sitzung des Geschäftsführenden Vorstands in Mainz am 7./8.<br />

Dezember 2012 galt es eine Nachlese zum Historikertag zu halten<br />

und die Weichen für die kommenden zwei Jahre zu stellen. Herausragen<strong>der</strong><br />

Höhepunkte für 2013 war die Euroclio-Jahreskonferenz in<br />

Erfurt am 7. bis 13. April 2013 in Erfurt und wird beson<strong>der</strong>s das hun<strong>der</strong>tjährige<br />

<strong>Verband</strong>sjubiläum in Marburg/Lahn am 28. September 2013 sein, zu dem alle<br />

Mitglie<strong>der</strong> herzlich eingeladen sind. Um Anmeldung beim Bundesvorsitzenden wird gebeten<br />

(vgl. unser Plakat). 2014 wird <strong>der</strong> 50. Historikertag vom 23. bis 26. September in Göttingen<br />

zum Thema „Gewinner und Verlierer“ stattfinden. Auf <strong>der</strong> Sitzung des Hauptvorstandes in<br />

Hannover am 2./3. März 2013 wurden die Planungen fortgesetzt. Auch wurde die Redaktion<br />

von gfh ergänzt, um den Generationswechsel einzuleiten.<br />

Arbeitskreise<br />

Ein „Arbeitskreis Lehrerbildung“ ist unter <strong>der</strong> Leitung von Prof. Roland Wolf (Tübingen) eingerichtet<br />

worden. Er soll die rasanten Än<strong>der</strong>ungen auf dem Feld <strong>der</strong> Lehrerbildung auf die<br />

Auswirkungen für das Fach Geschichte untersuchen und eine Stellungnahme durch den VGD<br />

vorbereiten. Neu eingerichtet wurde auch ein „Arbeitskreis Bundesarchiv“ unter Dr. Ralph<br />

Erbar (Mainz). Das Bundesarchiv Koblenz mit seinen zahlreichen Außenstellen hat in Kooperation<br />

mit dem VGD begonnen, für die Schule ertragreiche Archivalien zur Erschließung zur<br />

Verfügung zu stellen. Es darf mit Überraschungen gerechnet werden. Ferner ist die Wie<strong>der</strong>einrichtung<br />

des „Arbeitskreises Weltgeschichte“ unter Dr. Wolfgang Geiger (Frankfurt a.M.)<br />

gelungen. Unter neuen Fragestellungen wird <strong>der</strong> AK die globalhistorische Dimension für den<br />

Unterricht aufschließen und geeignete Materialien publizieren. Ein künftiger „Arbeitskreis<br />

Archäologie“ unter Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> Kollegin Isabella Engelien-Schmidt (Königsbrunn) befindet<br />

sich in Vorbereitung. Unterrichtsangebote auf dem Gebiet <strong>der</strong> Ur- und Frühgeschichte<br />

sowie <strong>der</strong> Klassischen Archäologie sind eine wertvolle Ergänzung für das Schulangebot. Bei<br />

Interesse melden Sie sich bei i.engelien.arch@web.de (siehe Aufruf im Newsletter).<br />

Geschichtsmesse 2013 in Suhl<br />

Die erneut sehr gut besuchte Geschichtsmesse in Suhl fand vom 28. Februar bis 2. März 2013<br />

statt, wie immer ausgerichtet von <strong>der</strong> Bundesstiftung zur Aufarbeitung <strong>der</strong> SED-Diktatur. Das<br />

Thema lautete „Geschichte lernen im 21. Jahrhun<strong>der</strong>t – Demokratie und Diktatur nach 1945<br />

in Deutschland und Europa", wozu namhafte Zeithistoriker wie Martin Sabrow und Wolfgang<br />

Benz Vorträge hielten (davon mehr in gfh 4-2013). Zahlreiche regionale Initiativen waren mit<br />

ihren Angeboten vertreten, diesmal auch mit thematischen Erweiterungen nach Osteuropa.<br />

Für 2014 kündigte die Geschäftsführerin Dr. Anna Kaminsky ein Europäisches Jahr <strong>der</strong> Zeitgeschichte<br />

an.<br />

2


<strong>Verband</strong>sanhörung zum neuen „Kernlehrplan Geschichte Gymnasiale Oberstufe“<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

Das Schulministerium von Nordrhein-Westfalen hat einen „Kernlehrplan Geschichte“ für die<br />

Gymnasiale Oberstufe erstellt, <strong>der</strong> in die <strong>Verband</strong>sanhörung gegangen ist. Sowohl <strong>der</strong> Landesverband<br />

NRW als auch <strong>der</strong> Bundesverband (AK Kerncurriculum und Bildungsstandards)<br />

haben eine umfangreiche und kritische Stellungnahme abgegeben.<br />

„Was müssen Schüler über Geschichte wissen“<br />

Unter dieser Fragestellung wurde Mitte März 2013 eine Gesprächsrunde von SWR2 ausgestrahlt,<br />

die mittlerweile als Podcast erhältlich ist und an <strong>der</strong> unser früherer Bundesvorsitzen<strong>der</strong><br />

Dr. Peter Lautzas teilnahm. Diese steht zum „<strong>Download</strong>“ bereit und untersucht die „Zeit<br />

vor dem Smartphone“: http://www1.swr.de/podcast/xml/swr2/forum.xml o<strong>der</strong><br />

http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/swr2-forum/schueler-geschichte/-<br />

/id=660214/nid=660214/did=10954120/1im72iz/index.html.<br />

Unterrichtspaket „Jugendkulturen in Ost und West“<br />

Der VGD arbeitet mit „Unsere Geschichte. Das Gedächtnis <strong>der</strong> Nation e.V.“ und dem ZDF<br />

zusammen, um zu Filmen mit Zeitzeugengesprächen Unterrichtsmaterialien zu erstellen.<br />

Zuletzt eingestellt wurde ein neues Unterrichtspaket von Ulrich Bongertmann zum Thema<br />

„Jugendkulturen in Ost und West“. Dieses steht online unter<br />

http://www.gedaechtnis-<strong>der</strong>-nation.de/bilden/schulen/Jugendkulturen-in-Ost-und-West.<br />

Sie finden dort auch weitere Angebote.<br />

3


Betreff: Korea Foundation Workshop zur Lehrer-Weiterbildung<br />

Das Institut für Koreastudien (IKS) <strong>der</strong> FU Berlin veranstaltet in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Korea<br />

Foundation (KF) in diesem Jahr zum dritten Mal vom 21.-23.11.2013 in Berlin einen<br />

Workshop für Lehrkräfte, die Gesellschaftswissenschaften im weitesten Sinne – das heißt<br />

Geschichte, Geografie, Sozialkunde, Politik/Wirtschaft, Ethik, Philosophie usw. bis hin zu<br />

Fremdsprachen – an Gymnasien bzw. Schulen <strong>der</strong> Sekundarstufe unterrichten.<br />

Ihnen wird die Möglichkeit gegeben, an Vorlesungen zu Politik, Wirtschaft, Geschichte und<br />

vielen an<strong>der</strong>en koreabezogenen Themen teilzunehmen und auch koreanische Kultur live zu<br />

erleben. Wir erhoffen uns von dieser Veranstaltung, dass die Teilnehmer/innen ihre gewonnenen<br />

Erfahrungen und Erkenntnisse an ihre Schüler/innen weitergeben und so dazu beitragen,<br />

die Verständigung zwischen Deutschland und Korea zu för<strong>der</strong>n, was in diesem Jahr beson<strong>der</strong>s<br />

symbolträchtig ist, da beide Län<strong>der</strong> auf eine 130-jährige Geschichte ihrer Beziehungen<br />

zurückblicken.<br />

Die Resonanz auf unsere beiden bisherigen Veranstaltungen 2010 und 2012 war groß und<br />

das Feedback überaus positiv. 2010 nahmen 17 Lehrerinnen und Lehrer aus neun Bundeslän<strong>der</strong>n,<br />

2012 zwölf Lehrkräfte aus sechs Bundeslän<strong>der</strong>n teil. In diesem Jahr können wir<br />

bundesweit max. 30 Lehrerinnen und Lehrer einladen. Sämtliche Ausgaben einschl. Reisekosten<br />

vom Wohnort nach Berlin und zurück, 2 x Übernachtung im Hotel und Vollverpflegung<br />

werden wie<strong>der</strong> vollständig von <strong>der</strong> KF übernommen.<br />

Website mit Programm und Anmeldungsformular:<br />

http://www.geschkult.fu-berlin.de/e/oas/korea-studien/aktuelles/2013/Lehrer-<br />

Weiterbildung_2013.html<br />

4


Ausstellung zu Leni Riefenstahl im „Dokumentationszentrum Prora“<br />

auf <strong>der</strong> Insel Rügen<br />

31. Mai bis 28. August 2013<br />

(täglich von 09:30 bis 19:00 Uhr)<br />

"Leni Riefenstahl"<br />

Eine Ausstellung, zusammengestellt und kuratiert von<br />

Ina Brockmann und Peter Reichelt, Mannheim<br />

Leni Riefenstahl ist eine <strong>der</strong> KünstlerInnen, die am<br />

machterhaltenden Propagandasystem des „Dritten<br />

Reich“ an herausragen<strong>der</strong> Stelle beteiligt waren. Ähnlich<br />

wie Albert Speer, Gustaf Gründgens, Arno Breker o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> vor dem „Dritten Reich“ eher unbekannte Architekt<br />

des "KdF-Seebades" Prora, Clemens Klotz. Sie ließen sich<br />

vom Regime benutzen, profitierten von ihm und wollten<br />

nach dem Krieg dennoch als unpolitische Künstler gelten.<br />

Riefenstahl selbst hat Zeit ihres Lebens an <strong>der</strong> Konstruktion und Kontrolle des „Mythos von<br />

<strong>der</strong> genialen, unpolitischen Künstlerin Riefenstahl“ gearbeitet, obwohl sie mit <strong>der</strong> von ihr im<br />

„Dritten Reich“ gedrehten Reichsparteitagstrilogie und ihrem Film über die Olympiade 1936<br />

in Berlin, maßgeblich das rassistische und heldische Menschenbild des Nationalsozialismus<br />

mitgeprägt hat. Durch sie wurde dem Deutschen Reich unter Hitler und <strong>der</strong> „Deutschen<br />

Volksgemeinschaft“ ein „Schöner Schein“ verliehen.<br />

Die Präsentation „Leni Riefenstahl“ <strong>der</strong> Kuratoren Peter Reichelt und Ina Brockmann ist die<br />

erste nicht von ihr selbst kontrollierte und autorisierte Ausstellung über die historische Figur<br />

Leni Riefenstahl und zeigt ein differenziertes Bild von ihr.<br />

Die Ausstellung dokumentiert anhand konkreter Exponate, dass Riefenstahl als Filmemacherin<br />

keineswegs ideologisch unabhängig, rein künstlerisch, agierte, son<strong>der</strong>n eng mit <strong>der</strong> Ideologie<br />

des „Dritten Reiches“ verbunden war. Zu eindeutig hat sie sich und ihr Werk zwischen<br />

1933 und 1945 in den Dienst <strong>der</strong> nationalsozialistischen Propaganda gestellt, dem NS-<br />

Regime gedient, von ihm profitiert und ihre Rolle als „Reichsfilmregisseurin“ genossen.<br />

Riefenstahls Werk zeigt in <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Filmproduktion, in <strong>der</strong> Werbeästhetik sowie in <strong>der</strong><br />

Ästhetisierung und Sexualisierung des Sports bis heute seine Wirkung. Ihre enge Bindung an<br />

das NS-Regime und an die Person Hitler hat ihre künstlerische Potenz und Wirkung allerdings<br />

nachhaltig zerstört. Die Ausstellung demontiert den von Riefenstahl geschaffenen Mythos<br />

und zeigt sie auch als symbolische Figur <strong>der</strong> deutschen Vergangenheitsverdrängung nach<br />

1945.<br />

Website: http://www.dokumentationszentrum-prora.de/seiten_deutsch/son<strong>der</strong>.html<br />

5


Aus: http://www.stiftung-hsh.de (1. Juni 2013)<br />

Gedenkstätte verschenkt Bücher zum 17. Juni 1953 an Berliner Schüler<br />

Vor kurzem verteilte <strong>der</strong> Leiter <strong>der</strong> Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, Hubertus Knabe, über<br />

50 Exemplare seines Buches „17. Juni 1953 – Ein deutscher Aufstand“ an Schüler <strong>der</strong> Lichtenra<strong>der</strong><br />

Carl-Zeiss-Oberschule. Damit startete eine Aktion, mit <strong>der</strong> die Gedenkstätte insgesamt 7000 Bücher<br />

an Lehrer und Schüler in ganz Deutschland verschenkt. Anlässlich des 60. Jahrestages will sie so an<br />

den Volksaufstand in <strong>der</strong> DDR und dessen blutige Nie<strong>der</strong>schlagung erinnern. Eine Spende <strong>der</strong> Dorothea<br />

und Günther Seliger-Stiftung hatte diese Aktion ermöglicht.<br />

Buchaktion: Hubertus Knabe stellt sein Buch zum 17. Juni 1953 vor<br />

und schenkte den Lichtenra<strong>der</strong> Schülern 50 Exemplare.<br />

In <strong>der</strong> Carl-Zeiss-Oberschule berichtete <strong>der</strong> ehemalige politische Häftling<br />

Karl-Heinz Richter den Schülern auch von seinem Leben in <strong>der</strong><br />

DDR und seiner Stasi-Haft. Die Pädagogische Arbeitsstelle stellte außerdem<br />

einen ehemaligen Gefangenentransporter des DDR-<br />

Staatssicherheitsdienstes bereit, <strong>der</strong> zu einem Mobilen Lerncenter für<br />

den Einsatz an Schulen umgebaut wurde. Dort konnten sich die Jugendlichen<br />

über die Bedingungen <strong>der</strong> DDR-Untersuchungshaft informieren.<br />

DDR-Geschichte hautnah: Der Zeitzeuge Karl Heinz Richter erzählt, wie er als Jugendlicher nach<br />

Hohenschönhausen kam. An dem umgebauten Gefangenentransporter informierten sich die Schüler<br />

über die Haftbedingungen im Stasi-Gefängnis.<br />

Die Gedenkstätte verteilt die Bücher im Rahmen <strong>der</strong> Aktion vorrangig an Schulen, die regelmäßig<br />

Schülergruppen in das ehemalige Untersuchungsgefängnis senden. Schulen aus Ostdeutschland sollen<br />

dabei beson<strong>der</strong>s berücksichtigt werden. In begrenztem Umfang können auch an<strong>der</strong>e <strong>Geschichtslehrer</strong><br />

aus ganz Deutschland Klassensätze des Buches anfor<strong>der</strong>n. Die Son<strong>der</strong>ausgabe widmet sich<br />

insbeson<strong>der</strong>e den Anführern des Aufstands, die selbst <strong>Geschichtslehrer</strong>n bis heute nur selten bekannt<br />

sind. Mehr als 500 von ihnen landeten nach <strong>der</strong> blutigen Nie<strong>der</strong>schlagung <strong>der</strong> Erhebung im<br />

zentralen Kellergefängnis des Staatssicherheitsdienstes in Berlin-Hohenschönhausen.<br />

Lehrer, Schüler o<strong>der</strong> Schulbibliotheken, die Interesse am Buch „17. Juni 1953 – Ein deutscher Aufstand“<br />

haben, können sich an die Pädagogische Arbeitsstelle <strong>der</strong> Gedenkstätte wenden:<br />

Pädagogische Arbeitsstelle <strong>der</strong> Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen,<br />

Genslerstraße 66, 13055 Berlin, Tel: 030 / 986082-426, E-Mail: pdg.arbeitsstelle@stiftung-hsh.de<br />

6


JuniCube –<br />

Eine interaktive Audio- und Videoinstallation<br />

Der JuniCube ist ein interaktives Audio- und Videofeature, das die Ereignisse des Volksaufstandes am<br />

17. Juni 1953 für eine jugendliche Zielgruppe an einem authentischen Ort des Wi<strong>der</strong>standes gegen das<br />

SED-Regime, <strong>der</strong> Karl-Marx-Allee (ehemals Stalinallee) in Berlin Friedrichshain, erlebbar macht.<br />

Entgegen <strong>der</strong> konventionellen dokumentarischen Form <strong>der</strong> Darstellung von geschichtlichen Ereignissen in<br />

Wort, Ton und Bild ist es den Besuchern des JuniCube möglich, selbst zu einem Teil des Gezeigten zu werden.<br />

In einem begrenzten virtuellen Raum können die Besucher durch eigene Bewegungen Einfluss auf<br />

den Verlauf <strong>der</strong> gezeigten Handlung nehmen. Der JuniCube gibt die Möglichkeit des Perspektivwechsels<br />

zwischen <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> historischen Handlung aus zeitgenössischen Medien bei<strong>der</strong> deutscher Staaten.<br />

Untergebracht ist die Audio-Videoinstallation in einem ca. 5m x 5m großen blickdichten Kubus mit drei<br />

Projektionsflächen im Inneren. Es verschmelzen Computerspielelemente, Audio- und Videotechnik und<br />

geschickte Programmierung mit Originalmaterial aus einer Zeit, die 60 Jahre zurück liegt. Der JuniCube<br />

wird durch seine Darstellungsform und die beson<strong>der</strong>e technische Ausstattung als interaktive Geschichtswerkstatt<br />

den Rezeptionsbedürfnissen einer jungen Zielgruppe gerecht. Die Besucher werden<br />

quasi zu Protagonisten des Geschehens und werden somit zur Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den historischen<br />

Ereignissen angeregt. Sie können in dieser beson<strong>der</strong>en exemplarischen Lernsituation bereits bestehendes<br />

Wissen einordnen und neue Kontexte herstellen.<br />

Der JuniCube wird in <strong>der</strong> Zeit vom 11. bis 18. Juni, auf <strong>der</strong> Karl-Marx-Allee, am Frankfurter Tor aufgebaut<br />

und danach ab dem 25. Juni im Jugend[wi<strong>der</strong>stands]museum Galiläakirche dauerhaft installiert<br />

und kostenlos zugänglich sein.<br />

Das Projekt JuniCube wird geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong><br />

Bundesstiftung zur Aufarbeitung <strong>der</strong> SED-Diktatur.<br />

9


Der Film „Come together. Dresden und <strong>der</strong> 13. Februar“<br />

www.come-together-<strong>der</strong>-film.de<br />

Am 13. und 14. Februar 1945 wurde die Stadt Dresden zum Ziel alliierter Bombenangriffe. Das Thema<br />

<strong>der</strong> "sinnlosen" Zerstörung einer "unschuldigen" Kulturstadt so kurz vor Kriegsende wurde sofort<br />

propagandistisch ausgeschlachtet. Dieser durch Goebbels begründete Mythos erwies sich auch in<br />

Zeiten des Ost-West-Konflikts als hervorragendes Mittel, um gegen den Westen zu mobilisieren.<br />

Während in den 80er Jahren die Friedensbewegung den 13. Februar nutzte, um gegen Krieg und Aufrüstung<br />

zu protestieren, wurde das Datum mit <strong>der</strong> Wende für ganz an<strong>der</strong>e Gruppen interessant: bis<br />

zum Jahr 2005 hatte sich <strong>der</strong> alljährlich in Dresden stattfindende Neonaziaufmarsch zum 13. Februar<br />

zu einem <strong>der</strong> größten Europas entwickelt. Die Auseinan<strong>der</strong>setzungen zwischen Neonazis, Polizei und<br />

Gegendemonstranten bestimmen das Bild dieses Tages. Das traditionsreiche Gedenken ist zu einem<br />

Streit auf <strong>der</strong> Straße geworden, <strong>der</strong> die ganze Stadt bewegt. Viele unterschiedliche Meinungen treffen<br />

aufeinan<strong>der</strong>. Vor <strong>der</strong> Silhouette <strong>der</strong> Stadt Dresden schafft <strong>der</strong> Film einen Dialog zwischen diesen<br />

unterschiedlichen Positionen. Durch die Stimmen <strong>der</strong> Protagonisten blickt er auf die Geschichte des<br />

Gedenkens seit 1945 zurück und reflektiert gleichzeitig die aktuelle Entwicklung.<br />

Der Film spannt einen weiten thematischen Bogen von den Bombenangriffen auf die Stadt Dresden<br />

im Februar`45, über den Umgang mit dem Gedenken in <strong>der</strong> DDR bis hin zur aktuellen Situation rund<br />

um die Naziaufmärsche und den Umgang <strong>der</strong> Stadt Dresden mit diesen Ereignissen. Die jüngst unter<br />

dem von Wolfgang Thierse geprägten Schlagwort <strong>der</strong> „sächsischen Demokratie“ zusammengefassten<br />

Vorgänge des überharten polizeilichen und juristischen Vorgehens des Freistaates Sachsen gegen die<br />

Gegner <strong>der</strong> Naziaufmärsche nimmt <strong>der</strong> Film zwar wahr, er behandelt diese aber nicht ausführlich.<br />

Wer weichgespültes Histotainment erwartet und gewohnt ist, wird mit dem Film seine Schwierigkei-<br />

10


ten haben. Der Film ist eine komplexe Collage aus Originaltönen, Interviews, Mitschnitten und dokumentarischen<br />

Einsprengseln, die alle Seiten – auch aus dem rechtsextremen Spektrum – ohne direkten<br />

Kommentar zu Wort kommen lässt. Allerdings enthält er auch einen Subtext, <strong>der</strong> sich nicht<br />

auf den ersten Blick erschließt, was aber eben seinen Wert ausmacht. Gerade die Stellungnahmen<br />

laden zur diskursiven Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den gezeigten Inhalten ein, wobei ein weiter thematischer<br />

Rahmen berücksichtigt werden kann. Der Film kann auch unter einem speziellen Schwerpunkt<br />

diskutiert werden. Dies wird im schulischen Rahmen sicher nicht ohne eine entsprechende Vorbereitung<br />

o<strong>der</strong> eine begleitende Einführungs- und Diskussionsveranstaltung möglich sein. Der Film und<br />

seine Inhalte provozieren und erfor<strong>der</strong>n einen Austausch über die gezeigten Inhalte, was ihn in vielversprechen<strong>der</strong><br />

Art und Weise von gängigen in <strong>der</strong> Schule gezeigten Formaten unterscheidet.<br />

Für den Unterricht in den Fächern Geschichte/Sozialwissenschaften/Soziologie/Politik kann <strong>der</strong> unproblematisch<br />

über den Verleih und die Produzenten zu beziehende Film aus mehreren Gründen<br />

empfohlen werden:<br />

Schülerinnen und Schüler haben oft Erfahrung mit Fragen (und Problemen) rund um das<br />

Thema Neonazis und können im Rahmen des Films ihr Vorwissen in den Unterricht und die<br />

Diskussion einfließen lassen.<br />

Der Film thematisiert die Wirkungen <strong>der</strong> Vergangenheit auf die Gegenwart und <strong>der</strong>en<br />

(geschichts)politische Instrumentalisierung, womit er für eine gegenwartsgenetische,<br />

diachrone und ideologiekritische Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den gezeigten Inhalten und<br />

Stellungnahmen eine Steilvorlage bildet.<br />

Die gezeigten Szenen, Persönlichkeiten und Akteure personalisieren Kultur- und<br />

Politikgeschichte, machen sie nachvollziehbar und laden zu einer diskursiven<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung und zum Wi<strong>der</strong>spruch ein.<br />

Die Inhalte des Films lassen sich gut und effektiv in den Unterricht verschiedenster Fächer<br />

einbinden.<br />

Der Film eignet sich sehr gut für begleitende Veranstaltungen o<strong>der</strong> eine entsprechende<br />

Öffnung von Schule für Interessierte.<br />

Die Regisseurin und <strong>der</strong> Produzent stehen für entsprechende Begleitveranstaltungen zur<br />

Verfügung.<br />

Weitere Informationen über den Film: www.come-together-<strong>der</strong>-film.de<br />

Kontakte:<br />

Verleih:<br />

barnsteiner-film<br />

Dorfstr. 15<br />

24361 Klein Wittensee<br />

Tel. 04356-99 65 681<br />

Fax 043 56 - 99 65 68 -2<br />

britta.wilkening@barnsteiner-film.de<br />

Produktion:<br />

hechtfilm - filmproduktion UG<br />

Hechtstraße 30<br />

01097 Dresden<br />

Tel. 0351 25 42 961<br />

Fax 0351 21 67 145<br />

sommermeyer@hechtfilm.de<br />

11


TV-Film „Unsere Mütter, unsere Väter“ im ZDF – mit Unterrichtsmaterialien<br />

Viele Diskussionen löste <strong>der</strong> historische TV-Film „Unsere Mütter, unsere Väter“ aus, den das<br />

ZDF zwischen dem 17. und 20. März 2013 gezeigt hat und <strong>der</strong> sicherlich wie<strong>der</strong>holt zu sehen<br />

sein wird. Aus <strong>der</strong> Erlebnis-Sicht von fünf Jugendlichen wird <strong>der</strong> Russland-Feldzug im Zweiten<br />

Weltkrieg thematisiert. Der frühere VGD-Bundesvorsitzende Dr. Peter Lautzas hat dazu vor<br />

<strong>der</strong> Ausstrahlung einige Unterrichtsmaterialien erstellt, die auf <strong>der</strong> Website:<br />

www.umuv.zdf.de abrufbar sind.<br />

Neues För<strong>der</strong>mitglied<br />

Arge e.V. - Verein <strong>der</strong> Freunde <strong>der</strong> Archäologie (Wien) ist ein neues För<strong>der</strong>mitglied des VGD<br />

und bietet in Österreich archäologische Ausgrabungsprojekte für Interessierte und auch<br />

Schülerinnen und Schüler an. Website: www.arge-archaeologie.at<br />

12


Internetportal „Sie tun Gutes – Wir reden drüber“<br />

Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. hat das Internetportal „Sie tun Gutes – Wir reden<br />

drüber“ (www.sie-tun-gutes.de) aufgebaut, auf dem zivilgesellschaftliche Initiativen und Projekte,<br />

die sich mit demokratiefeindlichen Phänomenen wie Rassismus, Antisemitismus und<br />

Rechtsextremismus auseinan<strong>der</strong>setzen, vorgestellt werden. Ebenso gilt das Augenmerk Initiativen,<br />

die sich mit den Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes, des Unrechts <strong>der</strong><br />

SED-Diktatur und ihrer Folgen für die Gegenwart beschäftigen. Ideen und Projekte, die für<br />

Weltoffenheit und demokratische Kultur eintreten, sollen über dieses Portal größere Aufmerksamkeit<br />

erfahren und potentielle Interessentinnen und Interessenten zur Nachahmung<br />

anregen o<strong>der</strong> zur Kontaktaufnahme mit bestehenden Initiativen.<br />

Vergaberichtlinien für die Weitergabe des Preisgeldes des Albatros<br />

Literaturpreises 2012 zur För<strong>der</strong>ung Dritter<br />

Grundsatz<br />

Die durch die Spende des Trägers des Albatros Literaturpreises 2012, Herrn<br />

Dave Eggers, zur Verfügung stehenden Mittel werden von Gegen Vergessen-<br />

Für Demokratie .V. zum Zweck <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung Dritter weitergegeben.<br />

Damit verbunden ist <strong>der</strong> ausdrückliche Wunsch des Spen<strong>der</strong>s mit dieser För<strong>der</strong>ung<br />

verschiedenste Projekte zu unterstützen, die sich gegen Fremdenfeindlichkeit,<br />

für eine Stärkung <strong>der</strong> Demokratie und ein friedliches Zusammenleben<br />

mit Muslimen einsetzen.<br />

Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V. setzt sich mit <strong>der</strong> Weitergabe <strong>der</strong><br />

Mittel dafür ein, dass bürgerschaftliches Engagement eine stärkere<br />

Aufmerksamkeit erfährt. Zur Antragstellung aufgefor<strong>der</strong>t sind insbeson<strong>der</strong>e<br />

lokale Initiativen und Projekte, die das Miteinan<strong>der</strong> und Zusammenleben<br />

von Menschen för<strong>der</strong>n und/ o<strong>der</strong> sich mit feindseligen Einstellungen, die<br />

gesellschaftlichen Frieden und Zusammenhalt gefährden,<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen.<br />

För<strong>der</strong>summe Die zur Verfügung stehende För<strong>der</strong>summe beträgt insgesamt 15.000,- €.<br />

Das Antragsvolumen darf im Regelfall nicht mehr als 1.000,00 € betragen.<br />

Auswahl<br />

Über die Vergabe entscheidet <strong>der</strong> Geschäftsführende Vorstand von Gegen<br />

Vergessen – Für Demokratie e.V.<br />

Dem Geschäftsführenden Vorstand wird eine Auswahl in Frage kommen<strong>der</strong><br />

Projekte durch die Geschäftsstelle <strong>der</strong> Vereinigung vorgelegt.<br />

13


Antrag<br />

Die Entscheidung über die Mittelvergabe erfolgt in den Sitzungen des Geschäftsführenden<br />

Vorstands von Gegen Vergessen – Für Demokratie e.V.<br />

im September 2013. Einsendeschluss für entsprechende Anträge ist <strong>der</strong> 15.<br />

August 2013.<br />

Es genügt die einfache Form, Zielgruppen, Projektziele, geplante Umsetzung<br />

und geplante Projektergebnisse sollten ausführlich beschrieben werden.<br />

Antragsberechtigt sind nur Vorhaben, <strong>der</strong>en finanzielles Gesamtvolumen<br />

5.000 € nicht überschreitet. Einzel- bzw. Mikroprojektanträge sind ausdrücklich<br />

erwünscht. Anträge senden Sie bitte an Gegen Vergessen – Für Demokratie<br />

e.V., Stauffenbergstr. 13-14, 10785 Berlin o<strong>der</strong> per Mail an info@gegen-vergessen.de.<br />

Für Rückfragen wählen Sie Tel.: 030 - 263 978 3.<br />

Ausschreibung<br />

Veranstaltung: Vom nationalen zum europäischen Geschichtsbild Geschichtspolitik im<br />

„Weimarer Dreieck“ gestern und heute<br />

Termin: 20./21. September 2013<br />

Ort: Fridtjof-Nansen-Akademie im Weiterbildungszentrum Ingelheim, Ingelheim am Rhein<br />

Die Frage nach <strong>der</strong> „Objektivität <strong>der</strong> Wissenschaft“ stellt sich auch im Falle <strong>der</strong> Geschichtswissenschaft.<br />

Wissenserwerb und -vermittlung in diesem Bereich erfolgen mittelbar, dies<br />

bedeutet, dass Quellenlage und Zugang zu Quellen einerseits, Einschätzung und Interpretation<br />

durch die „Geschichtsschreibenden und -lehrenden“ an<strong>der</strong>erseits ein maßgeblicher<br />

Schlüssel zum Erwerb und zur Einordnung historischen Wissens sind.<br />

Das Seminar, das in Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong> Fridtjof-Nansen-Akademie Ingelheim,<br />

dem Deutschen Polen-Institut Darmstadt und dem Georg-Eckert-Institut für internationale<br />

Schulbuchforschung durchgeführt wird, will <strong>der</strong> Frage nachgehen, ob man von vorherrschenden<br />

„nationalen Geschichtsbil<strong>der</strong>n“ in Deutschland, Polen und Frankreich sprechen<br />

kann. Falls ja: Inwiefern stehen diese im Konflikt miteinan<strong>der</strong> und waren o<strong>der</strong> sind Gegenstand<br />

und Instrument einer jeweiligen nationalen Geschichtspolitik Von dieser Analyse ausgehend<br />

soll die Frage beleuchtet werden, ob und wie nationale Geschichtsbil<strong>der</strong> in Europa<br />

überwunden und, z. B. im Schulunterricht, produktiv aufgearbeitet werden können. Vorträge<br />

und Diskussion sollen im Seminar ebenso <strong>der</strong> Analyse dienen wie ein ganz praktischer Blick<br />

in das Feld <strong>der</strong> Geschichtspolitik am Beispiel des im Entstehen begriffenen ersten von deutschen<br />

und polnischen Autoren gemeinsam verfassten Geschichtsbuches für den Schulunterricht.<br />

14


Das detaillierte Programm auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> Fridtjof-Nansen-Akademie unter www.fnaingelheim.de<br />

. Dort finden Sie auch Hinweise zu den Teilnahmegebühren. Seminaranmeldungen<br />

nimmt die Fridtjof-Nansen-Akademie unter fna@wbz-ingelheim.de entgegen.<br />

Expertenbefragung zum Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

Die Konrad-Adenauer-Stiftung hat im Vorfeld des Wirtschaftskongresses zum Thema<br />

"Deutschland: Standort mit Tradition und Zukunft" eine Expertenbefragung durchgeführt.<br />

Die wichtigsten im Interview behandelten Untersuchungsthemen betrafen die Grundhaltungen<br />

zur <strong>der</strong>zeitigen Lage <strong>der</strong> Wirtschaft in Deutschland, <strong>der</strong>en Stärken, Schwächen und die<br />

daraus ableitbaren Chancen und Risiken.<br />

Die Studie "Standort Deutschland: Ergebnisse einer<br />

qualitativen Umfrage" können Sie online abrufen<br />

unter: http://www.kas.de/wf/de/33.34498/<br />

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Isabella Engelien-Schmidt M.A.<br />

Eichenstr. 1<br />

86343 Königsbrunn<br />

08231/4634<br />

i.engelien.arch@web.de<br />

AK „Archäologie“<br />

Königsbrunn, den 12.5.2013<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

seit Frühjahr stellen wir ein Netzwerk von Geschichte Lehrenden und Archäologen <strong>der</strong> verschiedenen<br />

Fachbereiche in Kooperation mit dem Arbeitskreis Archäologie und Bildung<br />

(ehemals Archäologie im Schulbuch) <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Urgeschichte e.V.<br />

(DGUF) zusammen und suchen dazu interessierte Mitstreiter.<br />

Der geplante Arbeitskreis des VGD wird sich mit <strong>der</strong> korrekten und <strong>der</strong> aktuellen Wi<strong>der</strong>spiegelung<br />

archäologischer Themen, aber auch stärkeren und sinnvollen Integration in Unterricht,<br />

Lehrplänen und Lehrwerken auseinan<strong>der</strong>setzen, die bis in die Neuzeit relevant sind<br />

und die Schüler von <strong>der</strong> Grundschule bis zum Abitur betreffen. Ermöglicht die momentane<br />

Lehrerausbildung eine Vermittlung archäologischer Themen<br />

Ein erstes großes Ziel bietet eine geplante Sektion auf dem kommenden Historikertag 2014<br />

in Göttingen, <strong>der</strong> unter dem Motto „Gewinner und Verlierer“ steht. Es steht uns dazu ein<br />

halber Tag zur Verfügung. Was ist Archäologie, wofür steht sie und was kann sie bewirken<br />

Wie wird sie in den verschiedenen Bundeslän<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> schulischen Bildung wahrgenommen<br />

Wie ist diesbezüglich die Kooperation mit archäologischen Museen und welchen Stellenwert<br />

hat sie in <strong>der</strong> Lehrerausbildung Können die Potentiale, die die Archäologie für die<br />

Bildung <strong>der</strong> Schüler bietet, hinreichend und den Unterricht stützend ausgeschöpft werden<br />

Es würde uns freuen, wenn Sie Ihre Erfahrungen im Unterricht, in <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit<br />

Museen o<strong>der</strong> außerschulischen Einrichtungen sowie in <strong>der</strong> Lehrerausbildung als Referent/in<br />

und/als auch für eine Diskussion mit einbringen würden. Das Konzept, Thema <strong>der</strong> Sektion,<br />

Referenten und Einzelthemen müssten bis zur Sitzung des Hauptvorstandes des VGD am<br />

26.9.2013 vorliegen. Im Nov./Dez. kommt es zur Auswahl <strong>der</strong> Sektionen vor <strong>der</strong> Historikertag-Ausschuss-Sitzung.<br />

Um Themenvorschläge bitten wir sobald als möglich, da Ende Juni in<br />

den ersten Bundeslän<strong>der</strong>n die Sommerferien beginnen, die erst Mitte September mit den<br />

Bayern enden. Dann können wir Ihre Vorschläge in das Konzept einplanen und bis Ende September<br />

ein entsprechendes Konzept rechtzeitig einreichen. Bitte richten Sie Ihre Themenvorschläge<br />

an Isabella Engelien-Schmidt.<br />

In Anbetracht <strong>der</strong> Situation des Faches Archäologie ist <strong>der</strong> Historikertag ein hervorragen<strong>der</strong><br />

Rahmen, auf das Fach und seine Potentiale für die historische Bildung aufmerksam machen<br />

zu können bzw. einzelne Schwerpunkte prägnanter zu präsentieren. In dem geplanten AK<br />

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„Archäologie“ würden wir uns über Ihre aktive Mitarbeit ebenfalls sehr freuen, den wir von<br />

den Geschichte Lehrenden und Archäologen weit gefächert aufstellen wollen, um möglichst<br />

vielseitige Erfahrungen und Gesichtspunkte zu bündeln. Einen Termin zu einem ersten Austausch<br />

werden wir Ihnen baldmöglichst bekannt geben.<br />

Eine gute Grundlage zur Einarbeitung in die Thematik ist das Heft „Archäologie in Forschung<br />

und Unterricht“ in GWU (Geschichte in Wissenschaft und Unterricht) 63, H.3/4, 2012. Zu <strong>der</strong><br />

Arbeit des AK „Archäologie und Bildung“ können Sie über den Link „Arbeitskreise“ bei <strong>der</strong><br />

DGUF Einblick nehmen. Die „Weißenburger Erklärung“ aus dem Jahr 2004 <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

für Archäologie in Bayern, die die Potentiale <strong>der</strong> Archäologie für die Schulen aufzeigt, finden<br />

Sie unter:<br />

http://www.gesellschaft-fuer-archaeologie.de/mat/schule/memorandum_wug_1.htm<br />

Interessenten an dem Arbeitskreis „Archäologie“ des VGD und an einer Sektion „Archäologie“<br />

sind herzlich willkommen. Bitte wenden Sie sich dazu an Isabella Engelien-Schmidt.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Isabella Engelien-Schmidt<br />

2. Beisitzerin Vorstand Landesverband Bayern im VGD<br />

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Der <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> <strong>Geschichtslehrer</strong> Deutschlands e.V. unterstützt mit dem<br />

<strong>Verband</strong> deutscher Archivarinnen und Archivare die Petition gegen den Stopp<br />

des Wie<strong>der</strong>aufbaus und Neubaus des Kölner Stadtarchivs<br />

Aus einem Schreiben des VdA-Geschäftsführers Thilo Bauer:<br />

Wie Sie sicherlich den Medien entnommen haben, stellt die Kölner Stadtpolitik seit einigen<br />

Wochen den bereits beschlossenen Wie<strong>der</strong>aufbau und Neubau des Kölner Stadtarchivs in<br />

Frage, so dass <strong>der</strong>zeit ein offizieller Planungsstopp besteht. Dies ist nicht nur für die Einrichtung<br />

selbst untragbar, son<strong>der</strong>n auch für die regionale und überregionale Forschung verheerend.<br />

Der VdA hat sich deshalb schon in einem Offenen Brief an den OB und die Fraktionsvorsitzenden<br />

gewendet, Pressemitteilungen versendet und all seine Mitglie<strong>der</strong> dazu aufgerufen,<br />

eine Online-Petition zu unterzeichnen:<br />

https://www.openpetition.de/petition/online/fuer-die-aufhebung-des-planungsstoppsfuer-den-neubau-des-historischen-archivs-<strong>der</strong>-stadt-koeln<br />

Fast 5.500 Personen in ganz Deutschland und aus dem Ausland haben nun bereits die Petition<br />

unterzeichnet. Allerdings muss sich die Zahl <strong>der</strong> Unterzeichner schnellstmöglich weiter<br />

erhöhen. Wir sind Ihnen deshalb sehr dankbar, wenn Sie die Mitglie<strong>der</strong> des VGD dazu aufrufen<br />

könnten, die Online-Petition zu unterzeichnen. Dankbar sind wir Ihnen auch, wenn Sie<br />

die Online-Petition über die verschiedenen Kommunikationskanäle Ihres <strong>Verband</strong>es streuen<br />

lassen könnten (Facebook, Twitter etc.). Bereits am 18. Juni 2013 findet eine Ratssitzung<br />

statt, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Rat <strong>der</strong> Stadt über das weitere Schicksal beschließen will. Bis dahin muss die<br />

Zahl <strong>der</strong> Petenten noch deutlich wachsen und sich damit <strong>der</strong> überregionale Druck auf die<br />

Kölner Stadtpolitik erhöhen.<br />

Herr Professor Treml, Vorsitzen<strong>der</strong> des Gesamtvereins <strong>der</strong> deutschen Geschichts- und Altertumsvereine<br />

e.V., hat uns bereits die Unterstützung des Gesamtvereins zugesagt. Herr Professor<br />

Schulze Wessel möchte die Mitglie<strong>der</strong> des VHHD ebenfalls mit einer Mitglie<strong>der</strong>mail<br />

aufrufen, die Petition zu unterzeichnen. Der Deutsche Bibliotheksverband, <strong>der</strong> Verein deutscher<br />

Bibliothekare und <strong>der</strong> BIB – Berufsverband Information Bibliothek haben ihre Mitglie<strong>der</strong><br />

bereits zur Unterzeichnung aufgerufen. Folgende befreundete Verbände werde ich noch<br />

um Unterstützung bitten: BDS – Bundesverband deutscher Standesbeamtinnen und Standesbeamten,<br />

VDR – <strong>Verband</strong> <strong>der</strong> Restauratoren und den Deutschen Museumsbund.<br />

Kontakt:<br />

VdA – <strong>Verband</strong> deutscher Archivarinnen und Archivare e.V.<br />

Wörthstraße 3, 36037 Fulda<br />

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Drohen<strong>der</strong> Rückzug Nordrhein-Westfalens aus <strong>der</strong> Finanzierung von<br />

Archäologie und Baudenkmalpflege<br />

Aus einem Schreiben von Diane Scherzer, stv. Vorsitzende <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft für Ur- und<br />

Frühgeschichte<br />

... das Land Nordrhein-Westfalen will sich bis 2015 ganz aus <strong>der</strong> Finanzierung <strong>der</strong> Archäologie und<br />

<strong>der</strong> Baudenkmalpflege zurückziehen. Bereits für 2013 wurde <strong>der</strong> Landeszuschuss drastisch gekürzt,<br />

nämlich von zwölf auf zehn Millionen Euro. 2014 sollen nur noch 3,3 Millionen Euro zur Verfügung<br />

stehen, ab 2015 nichts mehr. Mit den Kürzungen bzw. <strong>der</strong> völligen Streichung wäre die Konservierung<br />

des kulturellen Erbes von Nordrhein-Westfalen nicht mehr gewährleistet.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Mittelstreichungen wollen wir mit einer offenen Petition die Bürger, Politiker und die<br />

Fachwelt aufrütteln. Wenn die Landeszuschüsse wegfallen, ist die Archäologie in NRW nicht mehr<br />

arbeitsfähig. Auch <strong>der</strong> Erhalt von Baudenkmälern und damit von historischen Stadtzentren wäre in<br />

hohem Maß gefährdet, wenn Landesmittel wegfallen und Eigentümer denkmalgeschützter Gebäude<br />

finanzielle Unterstützung nur noch in Form von Darlehen erhalten.<br />

Wenn in einem wirtschaftlich relativ reichen Land die Landesfinanzierung <strong>der</strong> Archäologie und Baudenkmalpflege<br />

beendet wird, ist damit zu rechnen, dass an<strong>der</strong>e deutsche Bundeslän<strong>der</strong> und bald<br />

auch an<strong>der</strong>e Staaten, die wirtschaftlich schwächer sind, diesem Beispiel folgen werden. Auch sprechen<br />

wir von Kulturgut, das allen Menschen gehört. Alle empören sich über den Umgang Italiens mit<br />

Pompeji, aber nun würde in NRW das Gleiche passieren.<br />

Unsere Petition ist erfolgreich: Seite Ende März haben schon mehr als 22.500 Unterstützer unterzeichnet,<br />

davon mehr als 10.500 aus NRW, die an<strong>der</strong>e Hälfte solidarisch aus an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

und aus Dutzenden an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong>, von Kanada bis Japan. Wir bekommen wie<strong>der</strong>holt zugetragen,<br />

dass die Petition in <strong>der</strong> NRW-Politik deutlich registriert wird wohl mit einiger Verwun<strong>der</strong>ung, weil<br />

mit so viel Protest kein Politiker rechnete. Für uns heißt das, wir haben eine echte Chance, die mutwillige<br />

Zerstörung von Geschichte und Vorgeschichte zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Die DGUF wäre sehr dankbar für Ihre Ihre Unterstützung. Da wir zur Anhörung am 6. Juni mit möglichst<br />

vielen Unterzeichnungen erscheinen wollen (die Petition ist aber bis zum 23. Juni offen), wäre<br />

ein zeitnahes Handeln sehr wertvoll.<br />

Dossier zu den Mittelkürzungen bei Archäologie und Denkmalpflege:<br />

http://www.dguf.de/index.phpid=283<br />

Die Petition:<br />

https://www.openpetition.de/petition/online/angekuendigte-streichung-<strong>der</strong>landeszuschuesse-fuer-die-archaeologie-und-denkmalpflege-zuruecknehmen<br />

Kontakt: Deutsche Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e. V. (DGUF), Diane Scherzler M. A., Stellvertretende<br />

Vorsitzende, E-Mail: diane.scherzler@dguf.de, Website: www.dguf.de.<br />

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