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Gemeindebrief Mrz 2013 - Martin-Luther-Gemeinde

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Geistliches Wort<br />

Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.<br />

(1. Korinther 5, 10)<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

sehnen Sie sich auch schon nach dem<br />

Frühling Ich freue mich über die Sonnenstrahlen<br />

und die zunehmende Helligkeit.<br />

Aber der Sonnenschein fällt durch dreckige<br />

Fensterscheiben und so mancher Staub<br />

in den Ecken fällt jetzt so richtig auf. Frühjahrsputz<br />

ist angesagt, einmal Grundreinigung<br />

bitte. Aufräumen, um freier atmen zu<br />

können, sich wieder wohler zu fühlen in den<br />

eigenen vier Wänden.<br />

Wenn wir den Blick nach innen richten in<br />

die Ecken unserer Seele, dann würde auch<br />

dort ein bisschen Frühjahrsputz nicht schaden.<br />

Da setzen die Dinge Staub an, die wir<br />

gerne verdrängen, die wir an uns selbst nicht<br />

mögen. Vielleicht sind das Anteile in uns,<br />

von denen wir im Lauf unseres Lebens gelernt<br />

haben, dass sie nicht erwünscht sind.<br />

Aggression zum Beispiel. Wer dazu erzogen<br />

wurde, immer nett, freundlich und zuvorkommend<br />

zu sein, hat Schwierigkeiten,<br />

einen Konflikt zu riskieren aus Angst vor der<br />

eigenen Wut. Oder wer gelernt hat, stets<br />

fleißig und pflichtbewusst zu sein, kann den<br />

Wunsch nicht zulassen, auch einfach mal<br />

faul zu sein, nichts zu tun.<br />

Wir sind dauernd damit beschäftigt, unsere<br />

ungeliebten Seiten zu unterdrücken. Bis sie<br />

sich plötzlich und an unpassenden Stellen ihren<br />

Weg nach oben bahnen. Und so tauchen<br />

sie auf in plötzlichen Ausbrüchen oder in der<br />

Begegnung mit ungeliebten Menschen.<br />

Wenn ich diese unangenehmen, rauen Seiten<br />

an mir liebevoll anschaue, dann verlieren<br />

sie ihre bedrohliche Macht. Und ich kann<br />

die frei gewordene Energie nutzen, um lebendiger,<br />

ganzheitlicher und liebevoller zu<br />

werden.<br />

Gottes Gnade ermuntert uns dazu, inneren<br />

Frühjahrsputz zu<br />

machen, anzunehmen<br />

wer und wie wir<br />

sind. Wenn Gott uns<br />

mit allen dunklen<br />

Ecken liebt, uns voller<br />

Gnade ansieht,<br />

dann können wir das<br />

auch.<br />

Der Dichter Kurt<br />

Marti hat sogar den<br />

Mut, in diesen dunklen<br />

Seiten, die wir<br />

gerne auf ungeliebte<br />

Menschen übertragen,<br />

den Ruf Gottes<br />

zu erahnen:<br />

So ist das<br />

Denen wir lieber aus dem Weg gehen<br />

sind dein Weg.<br />

Die wir lieber nicht sehen möchten<br />

sind dein Blick.<br />

Die wir lieber nicht hören möchten<br />

sind deine Stimme.<br />

So ist das.<br />

Und so bist du<br />

Gute Entdeckungen beim inneren Frühjahrsputz<br />

wünsche ich Ihnen und grüße Sie<br />

herzlich<br />

Ihre Pfarrerin<br />

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