Reptilien in Bayern - wildland-bayern.de
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Zur Klasse <strong>de</strong>r <strong>Reptilien</strong> (Kriechtiere) gehören unsere<br />
Schlangen, Ei<strong>de</strong>chsen und Schildkröten. Typische<br />
Kennzeichen <strong>de</strong>r <strong>Reptilien</strong> s<strong>in</strong>d:<br />
Wechselwarm, die Körpertemperatur ist abhängig von<br />
<strong>de</strong>r Umgebungstemperatur<br />
Trockene, drüsenarme Haut<br />
Äußere Haut zu Schuppen verdickt (aus Kerat<strong>in</strong>)<br />
Entwicklung unabhängig vom Wasser<br />
Fleischfressend, kle<strong>in</strong>e Säugetiere, Insekten,<br />
Amphibien, <strong>Reptilien</strong>, (Sumpfschildkröte nimmt<br />
pflanzliche und tierische Kost)<br />
Eierlegend, Jungtiere entwickeln sich ohne Brutpflege<br />
Kreuzotter,<br />
Schl<strong>in</strong>gnatter,<br />
Wal<strong>de</strong>i<strong>de</strong>chse<br />
und Bl<strong>in</strong>dschleiche<br />
s<strong>in</strong>d lebendgebärend<br />
Scheue Sonnenanbeter<br />
Zaunei<strong>de</strong>chsenweibchen<br />
Fressen und gefressen wer<strong>de</strong>n<br />
Zu <strong>de</strong>n natürlichen Fe<strong>in</strong><strong>de</strong>n <strong>de</strong>r <strong>Reptilien</strong> gehören<br />
Fuchs, Iltis und Krähen. Auch zunehmen<strong>de</strong><br />
Schwarzwildbestän<strong>de</strong> setzen unseren <strong>Reptilien</strong> zu. In<br />
<strong>de</strong>r Nähe menschlicher Siedlungen kommen Hühner<br />
und Katzen h<strong>in</strong>zu, die gerne kle<strong>in</strong>e Ei<strong>de</strong>chsen und<br />
Jungschlangen fressen.<br />
Kontaktadressen<br />
Ansprechpartner und Herausgeber:<br />
Wildland-Stiftung <strong>Bayern</strong> und<br />
Lan<strong>de</strong>sjagdverband <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Hohenl<strong>in</strong>dnerstr. 12 • 85622 Feldkirchen<br />
Tel.: 089/990234-0, Fax: 089/990234-37<br />
E-Mail: <strong>in</strong>fo@<strong>wildland</strong>-<strong>bayern</strong>.<strong>de</strong><br />
www. <strong>wildland</strong>-<strong>bayern</strong>.<strong>de</strong><br />
Weitere Ansprechpartner<br />
Gefährdung<br />
Bei allen Arten ist <strong>in</strong> <strong>de</strong>n letzten Jahren e<strong>in</strong> <strong>de</strong>utlicher<br />
Bestandsrückgang zu verzeichnen. Grün<strong>de</strong> s<strong>in</strong>d:<br />
Verlust strukturreicher Waldrän<strong>de</strong>r<br />
Entwässerung von Mooren<br />
Kultivierung und Aufforstung von Magerrasen, Hei<strong>de</strong>n<br />
Fehlen von Lichtungen <strong>in</strong> <strong>de</strong>n Wäl<strong>de</strong>rn<br />
Strukturverlust durch Flurbere<strong>in</strong>igung<br />
Mangel an Saumbiotopen (Hecken, Ackerrandstreifen)<br />
Regulierung von Bach- und Flussläufen<br />
Straßenverkehr (Autos und Fahrrä<strong>de</strong>r!)<br />
Direkte Verfolgung (v. a. bei Schlangen)<br />
Schnelllaufen<strong>de</strong> Kreiselmähwerke<br />
Verlust von Eiablageplätzen<br />
Dr. Wolfgang Völkl<br />
Hohe Eiche 6 · 95517 Seybothenreuth<br />
Tel. 09275/91064<br />
E-Mail: wolfgang.voelkl@t-onl<strong>in</strong>e.<strong>de</strong><br />
<strong>Reptilien</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />
schuppig<br />
scheu<br />
sonnenhungrig<br />
Wildland-Stiftung <strong>Bayern</strong><br />
Lan<strong>de</strong>sjagdverband <strong>Bayern</strong> e.V.<br />
Die Wildland-Stiftung <strong>Bayern</strong> als Naturschutzorganisation<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sjagdverbands <strong>Bayern</strong> (BJV) widmet sich <strong>de</strong>m<br />
Arten- und Biotopschutz. Unsere heimischen <strong>Reptilien</strong><br />
s<strong>in</strong>d stark bedroht. Häufig wird ihnen aus Unkenntnis<br />
o<strong>de</strong>r Angst nachgestellt. Mit e<strong>in</strong>er sachkundigen<br />
Aufklärung wollen wir für e<strong>in</strong>e breite Akzeptanz dieser<br />
Tiergruppe <strong>in</strong> <strong>de</strong>r Bevölkerung werben.<br />
Alle e<strong>in</strong>heimischen <strong>Reptilien</strong> s<strong>in</strong>d beson<strong>de</strong>rs geschützt.<br />
Sie dürfen we<strong>de</strong>r gefangen, verletzt o<strong>de</strong>r getötet wer<strong>de</strong>n,<br />
noch dürfen ihre Lebensräume zerstört wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Reptilien</strong> benötigen e<strong>in</strong>e strukturreiche Landschaft. Mit<br />
folgen<strong>de</strong>n Maßnahmen können wir <strong>de</strong>n <strong>Reptilien</strong> helfen:<br />
Bestehen<strong>de</strong> Lebensräume erhalten (sonnige Hänge,<br />
Moore, Hei<strong>de</strong>n, etc.)<br />
Eiablageplätzen im Gelän<strong>de</strong> schaffen (große Haufen<br />
aus Laub, Reisig o<strong>de</strong>r Sägemehl) o<strong>de</strong>r im Garten<br />
(Komposthaufen)<br />
Ste<strong>in</strong>- und Trockenmauern errichten<br />
Naturnahe Teichufer gestalten<br />
Auf Pestizi<strong>de</strong> verzichten<br />
Störungen vermei<strong>de</strong>n, nur aus <strong>de</strong>r Distanz<br />
beobachten<br />
Vorkommen mel<strong>de</strong>n<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Farbvarietäten s<strong>in</strong>d bei<br />
<strong>Reptilien</strong> nicht selten.<br />
Schwärzl<strong>in</strong>ge (Höllenotter)<br />
o<strong>de</strong>r auch kupferfarbene<br />
Tiere (Kupferotter) treten vor<br />
allem bei <strong>de</strong>r Kreuzotter auf.<br />
Lan<strong>de</strong>sverband Amphibien- und <strong>Reptilien</strong>schutz<br />
<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> e.V. (c/o Zool. Staatssammlung München)<br />
Münchhausenstr. 21 • 81247 München<br />
Ehrenvorsitzen<strong>de</strong>r Dipl. Biol. Axel Beutler<br />
Tel. 089/8299310<br />
E-Mail: planungsbuero.beutler@t-onl<strong>in</strong>e.<strong>de</strong><br />
Alle Kreisgruppen und Vere<strong>in</strong>e <strong>de</strong>s BJV<br />
Schlüpfen<strong>de</strong> Zaunei<strong>de</strong>chse
<strong>Reptilien</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong><br />
Kreuzotter<br />
R<strong>in</strong>gelnatter<br />
Zaunei<strong>de</strong>chse<br />
Smarag<strong>de</strong>i<strong>de</strong>chse<br />
Kennzeichnend für<br />
die Kreuzotter ist das<br />
Zickzack-Band auf<br />
grauer Grundfarbe<br />
beim Männchen<br />
bzw. brauner<br />
Grundfärbung beim<br />
Weibchen und die<br />
gekielten Schuppen.<br />
Imponieren<strong>de</strong><br />
Kommentkämpfe wer<strong>de</strong>n zur Paarbildung im Frühjahr<br />
ausgetragen.<br />
Äskulapnatter<br />
An <strong>de</strong>n warmen,<br />
trockenen<br />
Donauhängen<br />
bei Passau und<br />
an <strong>de</strong>r Salzach<br />
bei Burghausen<br />
f<strong>in</strong><strong>de</strong>n wir unsere<br />
größte Schlange,<br />
die ungiftige<br />
Äskulapnatter.<br />
Schl<strong>in</strong>gnatter<br />
Häufig wird die<br />
ungiftige Schl<strong>in</strong>go<strong>de</strong>r<br />
Glattnatter<br />
mit <strong>de</strong>r Kreuzotter<br />
verwechselt. Auch sie<br />
trägt e<strong>in</strong>e Zeichnung<br />
auf <strong>de</strong>m Rücken.<br />
Ihre Schuppen<br />
s<strong>in</strong>d glatt (nicht gekielt). Das Umschl<strong>in</strong>gen <strong>de</strong>r Beute ist<br />
namensgebend für diese Natter.<br />
Giftig o<strong>de</strong>r nicht<br />
Anhand <strong>de</strong>r hellen,<br />
halbmondförmigen<br />
Zeichnung am<br />
H<strong>in</strong>terkopf ist die<br />
R<strong>in</strong>gelnatter leicht<br />
zu erkennen. Sie<br />
schwimmt und<br />
taucht sehr gut und<br />
hält sich gerne <strong>in</strong><br />
Gewässernähe auf.<br />
Die Kreuzotter ist die e<strong>in</strong>zige Giftschlange <strong>in</strong><br />
<strong>Bayern</strong>. Kennzeichnend ist ihre Schlitzpupille.<br />
Sie greift jedoch nie von selbst an. Bester Schutz:<br />
Festes Schuhwerk und lange Hosen.<br />
Doch gebissen<br />
Ruhe bewahren, Körperteil ruhig stellen,<br />
umgehend e<strong>in</strong>en Arzt aufsuchen. Wird e<strong>in</strong> Hund<br />
gebissen, <strong>de</strong>n Tierarzt aufsuchen.<br />
Fotos mit freundlicher Genehmigung von: W<strong>in</strong>disch, Kroll, Völkl, Limbrunner,<br />
Drobny, Hopf, Gremer, Willner, Fünfstück, Jenrich<br />
Die Zaunei<strong>de</strong>chse<br />
mit <strong>de</strong>m typischen<br />
Fleckenmuster und<br />
<strong>de</strong>n grünen Seiten<br />
<strong>de</strong>r Männchen<br />
ist <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> weit<br />
verbreitet. Sie zählt zu<br />
<strong>de</strong>n Beutetieren <strong>de</strong>r<br />
Schl<strong>in</strong>gnatter.<br />
Bergei<strong>de</strong>chse<br />
Als kle<strong>in</strong>ste unter <strong>de</strong>n<br />
Ei<strong>de</strong>chsen ist die Bergo<strong>de</strong>r<br />
Wal<strong>de</strong>i<strong>de</strong>chse<br />
am weitesten nach<br />
Nor<strong>de</strong>n verbreitet.<br />
Bestens an das kühle<br />
Klima angepasst<br />
br<strong>in</strong>gt sie leben<strong>de</strong><br />
Junge zur Welt<br />
(ovovivipar).<br />
Mauerei<strong>de</strong>chse<br />
Wie <strong>de</strong>r Name verrät,<br />
kann die seltene<br />
Mauerei<strong>de</strong>chse<br />
bestens klettern.<br />
Man f<strong>in</strong><strong>de</strong>t sie<br />
<strong>in</strong> <strong>Bayern</strong> nur an<br />
wenigen, beson<strong>de</strong>rs<br />
sonnigen und<br />
trockenen Standorten.<br />
Ihre fleckige Zeichnung kann stark variieren.<br />
Die leuchtend grüne<br />
Oberseite und die<br />
blaue Kehle <strong>de</strong>r<br />
Männchen bzw.<br />
gelbe <strong>de</strong>r Weibchen<br />
kennzeichnen die<br />
größte unserer<br />
heimischen Ei<strong>de</strong>chsen,<br />
die Smarag<strong>de</strong>i<strong>de</strong>chse.<br />
Nur an wenigen<br />
Standorten, wie <strong>de</strong>n Donauhängen bei Passau ist sie<br />
bislang nachgewiesen.<br />
Bl<strong>in</strong>dschleiche<br />
Sie ist nicht<br />
bl<strong>in</strong>d, son<strong>de</strong>rn<br />
die glänzen<strong>de</strong><br />
Färbung verlieh<br />
<strong>de</strong>m „Blen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Schleicher“ se<strong>in</strong>en<br />
Namen. Zwar sieht<br />
sie aus wie e<strong>in</strong>e<br />
Schlange, gehört aber zu <strong>de</strong>n Ei<strong>de</strong>chsen.<br />
Europäische<br />
Sumpfschildkröte<br />
Stehen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
langsam fließen<strong>de</strong><br />
Gewässer mit<br />
ausreichen<strong>de</strong>m<br />
Pflanzenbewuchs<br />
s<strong>in</strong>d die Biotope<br />
<strong>de</strong>r Europäischen<br />
Sumpfschildkröte. Gerne sonnen sich die ansonsten recht<br />
scheuen Tiere auf Ste<strong>in</strong>en o<strong>de</strong>r Holzstücken im Wasser.