4 Junkers Erdwärmepumpen - UniDomo GmbH & Co KG
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Grundlagen<br />
1 Grundlagen<br />
1.1 Betriebsweisen von Wärmepumpen<br />
Wärmepumpen zur Raumheizung und Warmwasserbereitung<br />
können – je nach Rahmenbedingungen – grundsätzlich<br />
auf unterschiedliche Art und Weise betrieben<br />
werden. Die gewählte Betriebsweise richtet sich vor<br />
allem nach dem im Gebäude vorhandenen bzw. geplanten<br />
Wärmeabgabesystem und der gewählten Wärmequelle.<br />
1.1.1 Monovalente Betriebsweise<br />
Von monovalenter Betriebsweise spricht man dann,<br />
wenn die Wärmepumpe den gesamten Wärmebedarf für<br />
Heizung und Warmwasser deckt. Dafür optimal sind die<br />
Wärmequellen Erde und Grundwasser, da diese Wärmequellen<br />
nahezu unabhängig sind von der Außentemperatur<br />
und auch bei tiefen Temperaturen ausreichend<br />
Wärme liefern.<br />
1.1.2 Bivalente Betriebsweise<br />
Hier wird neben der Wärmepumpe immer ein zweiter<br />
Wärmeerzeuger eingesetzt, oft ein bestehender<br />
Ölkessel. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern hatte diese<br />
Betriebsweise in der Vergangenheit eine große Bedeutung,<br />
vor allem in Kombination mit Luft/Wasser-Wärmepumpen.<br />
Hier wurde die Grundversorgung mit der<br />
Wärmepumpe realisiert und ab einer Außentemperatur<br />
z. B. unter 0 °C ein Ölkessel zugeschaltet. Aus wirtschaftlichen<br />
Gründen – es sind immer zwei Wärmeerzeuger<br />
notwendig – stehen diese Systeme mittlerweile<br />
nicht mehr im Brennpunkt und werden nur noch sehr<br />
vereinzelt realisiert.<br />
1.1.3 Monoenergetische Betriebsweise<br />
Bei der monoenergetischen Betriebsweise werden Energiespitzen<br />
durch einen integrierten elektrischen Zuheizer<br />
gedeckt. Idealerweise ist dieser Zuheizer in der Lage<br />
sowohl die Warmwasserbereitung als auch die Heizung<br />
zu unterstützen. Denn dann ist auch eine Temperaturerhöhung<br />
des Brauchwassers in Form einer Legionellenschaltung<br />
möglich.<br />
Die monoenergetische Betriebsweise hat sich als die<br />
wirtschaftlichste Betriebsweise herausgestellt, da die<br />
Wärmepumpen etwas kleiner dimensioniert werden können,<br />
dadurch günstiger in der Anschaffung sind und länger<br />
im optimalen Betriebsbereich arbeiten. Dabei ist<br />
eine exakte Auslegung wichtig, um den Stromverbrauch<br />
des Zuheizers möglichst klein zu gestalten.<br />
4<br />
1.2 Wärmequellen<br />
Der besondere Charme von Wärmepumpen im Vergleich<br />
zu konventionellen Heizsystemen liegt darin, dass mit<br />
der Erschließung einer Wärmequelle regenerative<br />
Umweltwärme nutzbar gemacht wird und so über lange<br />
Zeit kostenlose Wärme zur Verfügung steht.<br />
Egal welche Wärmequelle genutzt werden soll, mit der<br />
Anschaffung einer Wärmepumpe findet gleichzeitig die<br />
Erschließung einer Wärmequelle statt. Es wird sozusagen<br />
eine Investition in eine zukünftig zu nutzende Energiequelle<br />
getätigt. Man kann auch sagen, dass hier<br />
„Heizwärme auf Vorrat“ gekauft wird.<br />
Für einen sinnvollen Einsatz eignen sich die Wärmequellen<br />
Luft, Erdreich und Wasser. Die Frage, welche Wärmequelle<br />
bei welchem Objekt optimal ist, hängt dabei von<br />
verschiedenen Faktoren ab und bedarf immer einer individuellen<br />
Entscheidung.<br />
1.2.1 Erdreich<br />
Wärme aus der Erde lässt sich auf unterschiedliche<br />
Weise nutzen. Man unterscheidet hier in Wärmequellen,<br />
die oberflächennahe Wärmeenergie nutzen und solche,<br />
die geothermische Wärme nutzen.<br />
Oberflächennahe Wärme ist Sonnenwärme, die saisonal<br />
in der Erde gespeichert wird und mit sogenannten Erdwärmekollektoren<br />
genutzt wird, die man in einer Tiefe<br />
von 1,20 - 1,50 m horizontal verlegt.<br />
Geothermische Wärme strömt vom Erdinneren zur Erdoberfläche<br />
und wird mittels Erdsonden genutzt. Diese<br />
werden vertikal bis zu einer Tiefe von 150 m installiert.<br />
Beide Systeme zeichnen sich aus durch eine hohe und<br />
jahreszeitlich relativ gleichmäßige Temperatur. Dies<br />
führt im Betrieb zu hohen Wirkungsgraden der Wärmepumpe<br />
(hohe Jahresarbeitszahl). Außerdem werden<br />
diese Systeme im geschlossenen Kreislauf betrieben,<br />
was sehr hohe Zuverlässigkeit und minimalen Wartungsaufwand<br />
bedeutet. In diesem geschlossenen Kreislauf<br />
zirkuliert ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel<br />
(Ethylenglykol). Dieses Gemisch wird auch als „Sole“<br />
bezeichnet.<br />
6 720 617 715 (2008/09)